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Schlimmste Erinnerungen werden wach

Befördern Funktionäre der Kirche die Spaltung der Gesellschaft?

18.03.2019

| Lesedauer: 3 Minuten
Beide Kirchen scheinen die Antifa für eine Unterabteilung der Diakonie und das Wüten von Linksextremisten bspw. in Hamburg während des G20 Gipfel 2017 für einen besonders beschwingten Evangelischen Kirchentag zu halten.

Nicht nur die Kirchenfunktionäre der Kirche von Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz sehen politische Gefahren einzig im Rechtspopulismus und im Rechtsextremismus, nicht aber im Linkspopulismus und Linksextremismus, sondern auch die Funktionäre der Evangelischen Kirche Hessen-Nassau. Beide Kirchen scheinen die Antifa für eine Unterabteilung der Diakonie und das Wüten von Linksextremisten bspw. in Hamburg während des G20 Gipfel 2017 für einen besonders beschwingten Evangelischen Kirchentag zu halten.

Anders ist es nicht zu erklären, weshalb sowohl in der jüngsten Handreichung für die Wahl der Gemeindeältesten der EKBO und der Orientierungshilfe Rechtspopulismus Kirchenvorstände der Ev. Kirche Hessen-Nassau vom Dezember 2018 im Zusammenhang mit menschenverachtendem Verhalten, Äußerungen und Handlungen nicht Links- und Rechtsextremismus gleichermaßen als gesellschaftliches Problem benannt werden. Es hat den Anschein, dass die Funktionäre beider Kirchen den Linksextremismus als eine lässliche Sünde und sie linke Gewalt gegen das, was sie für rechts halten, als gerechtfertigt ansehen. Wie hört man oft von ihnen, wer schweigt, stimmt zu.

Gut in Erinnerung ist noch der Tweet des damaligen Kommunikationsdirektors der Erzdiözese Köln zum Ergebnis der Bundestagswahl vom 24. September 2017, Ansgar Mayer: „Tschechien, wie wär’s: Wir nehmen Euren Atommüll, Ihr nehmt Sachsen?“ Spiegelt sich in dem Tweet des Kirchenfunktionärs, hier der katholischen Kirche, die Vorstellung der christlichen Kirche von menschenliebend im Gegensatz zu menschenverachtend wider? Oder geht es am Ende gar nicht um Menschlichkeit und um Demokratie, sondern schlicht darum, den politischen Gegner der grünen Ideologie zu bekämpfen, dem man Rassismus, Islamophobie, Heterodominanz und Menschenfeindlichkeit unterstellt? Ist sich die Kirchenleitung ihrer Verantwortung hinreichend bewusst in Zeiten, in denen für Behauptungen und Verleumdungen keinerlei Beweise und Belege mehr notwendig zu sein scheinen?

Immer stärker bekommt man den Eindruck, der sich belegen lässt, dass es kirchenamtlich darum geht, Feinde zu definieren, die in der Kirche kein Amt zu übernehmen haben. So hat der Leiter des Kulturbüros der EKD, Johann Hinrich Claussen, in einem Essay für die EKD-nahe Postille Zeitzeichen klargestellt: „Der Feind aber ist mehr und etwas anderes als ein Gegner: Er hasst uns und unsere politische Kultur, teilt unsere Grundvorstellungen nicht, will ein anderes System … Deshalb muss man mit ihm anders streiten als mit dem Gegner: Er darf keinen noch so kleinen Anteil an der Macht erhalten, sein Sieg ist unter allen Umständen zu verhindern, Kompromisse sind mit ihm nicht erlaubt. Es darf kein Appeasement geben.“ Pardon wird nicht gemacht. Ist das die Sprache der Kirche, die zu Recht das Gebot der Nächstenliebe hochhält? Claussen will sogar eine Theologie des Feindes etablieren und versucht deshalb, Carl Schmitts Vorstellung über den Feind rotgrün zu taufen.

Eine Theologie des Feindes, die der Handreichung und der Orientierungshilfe zu Grunde zu liegen scheint, wird jedoch dazu führen, diejenigen Christen, die sich dem neuen rotgrün säkularisierten Credo verweigern, zum Antichristen, wenn nicht ganz und gar zum politischen Teufel zu erklären. Wird der gläubige Christ, der in der Kirche Glauben und nicht Parteipolitik sucht, zum Häretiker, mit dem keine „Kompromisse erlaubt“ sind? Wird derjenige, der statt rotgrüner Vorstellungen liberale oder konservative Standpunkte vertritt, zum Feind, mit dem keine Kompromisse zu schließen sind?

Muss man die Evangelische Kirche Hessen-Nassau und die EKBO daran erinnern, dass erstens das Grundgesetz die Meinungsfreiheit garantiert und zweitens die allseits und gern zitierten „roten Linien“ vom Grundgesetz definiert werden, und nicht von den Funktionären der Evangelische Kirche Hessen-Nassau und der EKBO? Müssen beide Kirchenleitungen daran erinnert werden, dass sie nicht die weltliche Obrigkeit darstellen und sie im Sinne der Zwei-Reiche-Lehre den Christen keine politischen Vorgaben zu machen haben?

Von großem Übel ist zudem, dass mit zweierlei Maß gemessen wird, dass weder der Linksextremismus noch der Linkspopulismus als Gefahr gesehen wird, dass die Augen vor dem Leid christlicher Flüchtlinge in Flüchtlingsheimen, die von Muslimen drangsaliert, verschlossen werden. Wer über Islamophobie spricht und über Christophobie schweigt, wirft die Frage auf, ob für ihn das Christentum Verhandlungssache ist, weil für ihn Gesinnung wichtiger ist als Glaube. Wer über Rechtspopulismus spricht und über Linkspopulismus schweigt, wer über Islamophobie spricht, aber über Christophobie schweigt, der läuft Gefahr Rassismus, Menschenfeindlichkeit und auch Islamophobie zu verharmlosen, weil er sie ideologisch in den Dienst stellt und dadurch relativiert.

Wer so handelt, spaltet die Kirche in der Art der Schismatiker. Der steht auch nicht in der Tradition der Bekennenden Kirche, der hat aus der Vergangenheit eben nichts gelernt und nicht nur deshalb, weil er die Demokratie mit der Diktatur verwechselt, sondern vor allem, weil er sich vor der Freiheit des Christenmenschen fürchtet, weil er sich letztlich vielleicht sogar vor der Größe und der Weite des Glaubens fürchtet.

In Carl Schmitts Theorie des Partisanen heißt es über den Feind, den Claussen theologisiert und den beide kirchenamtlichen Verlautbarungen in den Blick nehmen: „Der Feind ist unsere eigne Frage als Gestalt“. Vielleicht liegt auch darin das Problem in beiden Kirchenleitungen, dass es nicht um den „Feind“ geht, sondern um sie, um ihre eigene Frage.

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73 Kommentare

  1. Jesus gehörte auch nicht zur damaligen “ Staatskirche“. Den Hohen Priestern war er ein Dorn im Auge und sie haben heftig für seine Hinrichtung gearbeitet.

  2. Danke Herr Mai,
    Sie beschreiben die Tendenzen in der evangelischen Kirche sehr gut. Was für die höheren Kirchenfunktionäre gilt, ist auch im Kleineren zu erkennen. Beim Gemeindefest gibt es Tofuwurst und fairen Kaffee, so wie es das aufgeklärte Publikum will. Schuld und Sühne, Sünde und Gericht machen nur schlechte Laune und stören das Wohlfühlen. Migration findet der Pfarrer grundsätzlich toll. Oft fragt man sich, hatte er je Kontakt zu Menschen, die nicht aus unserem Kulturkreis kommen? In der Predigt wird geschimpft über AFD, Mauern und Grenzschließungen, Freikirchen mit frommen Christen, Trump und den USA im Allgemeinen. Das schlimmste an der Sache ist, dass diese Art von Pfarrer sich noch als große Widerstandskämpfer verstehen. Vieles was gesagt wird, geht gegen die Bibel, gegen jeglichen Verstand und jegliches Gefühl für den kleinen Mann, der jeden Tag hart arbeiten muss und nicht vom Gerede eines Pfarrers (der mit einem üppigen Beamtengehalt versorgt wird) über das böse Kapital und der dreckigen Industrie. Wen wundert es da, dass viele Menschen in Freikirchen gehen oder Sonntags ins Grüne gehen um nicht Rot-Grün hören zu müssen.

  3. Ich frage mich, ob für die „Ketzer“ bald wieder Scheiterhaufen errichtet werden. Seit Konstantin dem Großen hat sich die Kirche stets mit den Mächtigen verbündet, warum sollte es jetzt plötzlich anders sein?

  4. Das Freund-Feinddenken in der deutschen Amtskirche war wohl nur vorübergehend in den Hintergrund getreten. Die jetzige Renaissance dieses unseligen politischen Opportunismus lässt Schlimmes befürchten.
    Die ursprüngliche Haltung bleibt, nur die Feindrichtung hat sich zeitgeistgemäßß geändert:
    „Ich kenne nur einen Feind: Wer diesen Staat Adolf Hitlers nicht will. Mit solchen werde ich sehr kurz fertig. Das bin ich nicht nur meiner Kirche schuldig, sondern meinem Staat, meinem Volk und meinem wunderbaren Führer.“
    Der ev. Bischof von Hamburg, Franz Tügel, 5. März.1934, vor der Synode, unmittelbar nach seiner Wahl zum Bischof

  5. Ich möchte noch einmal einen Teil eines Liedtextes der EAV zitieren, nämlich:“ Ja, es ist schon ein Skandal, mit dem Herrgott seinem Bodenpersonal.“

  6. Das christlich Europa war eine vorübergehende Epoche der Geschichte. Sie endete im Jahr 2015, besser im Jahr 1436 des moslemischen Kalenders als Kanzlerin Merkel, die Erleuchtete, die Überlegenheit des Islam erkannte und den Eroberern die Pforten öffnete. So wie die Haggia Sophia vor Jahrhunderten zur Moschee wurde, wird dies in ein paar Jahren auch der Petersdom und die ganzen anderen Kirchen werden. Das Christentum wird verschwinden oder zur Religion der Sklaven und Untertanen. Und das ehemalige Deutschland wird türkische Provinz unter einem moslemischen Kanzler aus der CDU. Inschallah.

  7. Früher rieten katholischen Pfarrer zur Wahl der CDU und die evangelischen zur Wahl der SPD. Das war schon ärgerlich, hatte Parteipolitik im Kanzelwort doch nichts zu suchen. Besonders bei den Evangelischen wurde es dann aber immer schlimmer. Der Kampf für kommunistische Befreiungsbewegungen in Lateinamerika und gegen die USA. Der Kampf gegen den Kapitalismus, der Unternehmer als Ausbeuter. Das war alles noch in den Siebzigern. Heute haben wir diese klebrige Ideologie flächendeckend und von ganz oben forciert in beiden Kirchen. Vulven malen entspannt einen da auch nicht mehr. Am Besten austreten, wie so viele es schon getan haben

  8. Die beiden großen Staatskirchen sind erkennbar bemüht, sich an der politischen Willensbildung zu beteiligen (vgl. GG Art. 21). Sie sind Akteure auf dem politischen Markt, also müssen sie sich auch gefallen lassen, wie politische Parteien behandelt zu werden. Selbst einem Kirchensteuerzahler müsste einsichtig sein, dass es nicht zeitgemäß ist, einen Bischof als Staatsbeamten nach Besoldungsgruppe B zu bezahlen. Und zwar nicht aus Mitteln der Kirchensteuer wohlgemerkt. Welche politische Kraft traut sich an die Staatsverträge heran?
    MH

  9. wenn man den Umgang der Kirchenfürsten mit der Transparenz ihrer Finanzmittel (Stichwort Limburg) oder den Umgang mit den jetzt langsam öffentlich werdenden Mißbrauchsskandalen betrachtet kann man sich als einigermaßen logisch denkender Mensch von dieser Organisation eigentlich nur verabschieden. Dieser Staat im Staate ist schon längst obsolet. Normalerweise müßten die Verantwortlichen wegen Täuschung ihrer Gläubigen vor den Kadi. Allein ihre klebrige Nähe mit den C-Parteien verhindert dies nachhaltig.

  10. Beide Kirchen verhalten sich wie schon einmal, nämlich im „Dritten Reich“. Auf Seiten der Macht, auf Seiten des Sozialimus. Von wahrer Nächstenliebe (nämlich auch gegenüber dem Andersdenkenden) ist nichts zu spüren. Licht aus bei Pegida und AFD-Demos, Kreuz ab als „Toleranz“ gegenüber dem Islam, Denunziation, Zensur und Diskreditierung Andersdenkender – das nennt sich Kirche. Niemand braucht sie. Glauben kann man auch ohne sie.

  11. Es betrübt mich, dass ich leider nur einmal aus dem Verein austreten konnte. 🙁

  12. Die fröhliche Unterwerfung der beiden Kirchenfürsten durch das Verbergen des Kreuzes, also des Zeichen unseres Glaubens, bei einem Besuch des Tempelberges in Jerusalem im Herbst ’16 , hätte jedem gläubigen Christen die Augen öffnen müssen ,ob des Verrates dieser Antichristen an uns deutschen Christen.
    Ein evangelischer Bischhof in Ungarn, mit dem ich darüber ins Gespräch gekommen bin, kann nicht verstehen ,weshalb nicht mehr Deutsche diese Staatskirche verlassen und bereit sind diese Leute noch mit dem Zahlen von Kirchensteuern über Wasser halten.
    Was so jetzt aus kirchlichen Amtsstuben daher geschwätzt wird, ich höre das schon lange nicht mehr hin, ist nur die konsequente Fortsetzung dieses unsäglichen Handelns.
    Natürlich kann man aus der Institution Kirche austreten, nur hiesse das dann nicht , dass man den Lumpen , Verrätern und Gewissenlosen das Feld überlässt ?

  13. Das musste so in aller Deutlichkeit gesagt werden. Vielen Dank.
    Die Bischöfe der Kirchen stehen schon lange nicht mehr auf dem Boden des Christentums und zu Jesus Christus. Aber Gottes Zorn wird nicht vor Ihnen halt machen.

  14. Die Sekte des sog. „Zweiten Vatikanischen Konzils“ hält niemand ernsthaft für die katholische Kirche. Aber die Medien ** hämmern den Bürgern unerbittlich diesen Betrug ein. Unausweichlich bleibt trotzdem für jeden die Tatsache bestehen, dass nichts für, aber eben alles gegen diese Phantasterei der Medien spricht.

  15. Die Geschichte der Kirche seit mehr als 1000 Jahren ist eine Geschichte von Gewalt, Unterdrückung und Missbrauch. Eine Geschichte, die immer die eigenen kirchlichen Interessen oben an stellt. Reue und Sühne ist immer für die anderen.
    Insofern war die Kirche in der Geschichte erfolgreich, weil ihre Verbrechen und ihre Verbrecher in der Regel nicht bestraft werden.
    In sofern verhält sich Kirche auch heute nur konsequent.

  16. „Er darf keinen noch so kleinen Anteil an der Macht erhalten, sein Sieg ist unter allen Umständen zu verhindern…“ Noch klarer kann Extremismus nicht dargestellt werden: Macht wird bei „uns“ (und Herrn Claussen meint das offensichtlich nicht mehr) durch Wahlen und Abstimmungen verteilt – dies und unter allen Umständen (!) verhindern zu wollen, ist eine nicht mehr steigerungsfähige Aggression, die „wir“ bisher nur von Terroristen kennen. Wenn die EKD nicht handelt, wird es Zeit für den Verfassungsschutz, die EKD (oder Teile davon) zu beobachten. Ansonsten stellt sich für diese Behörde die Frage, nach welchen Kriterien sie die Bedrohung der FDGO eigentlich beurteilt: Gibt es (auch) hier schon ein Zweiklassenrecht? Die Maßlosigkeit der Äußerung und das Denken, das sich darin offenbart, ist für die Kirche kein neuses Phänomen. Radikalität – sogar Extremismus – begleitet sie seit ihrer Gründung. Politische Einmischung auch. Doch dulden dürfen „wir“ solche Äußerungen, solche Funktionäre nicht. Sie passen nicht in einen modernen Staat und dürfen nicht zum Vorbild für andere werden.

  17. Die „Kirchen“ lehren nicht mnehr das richtige Evangelium. Das Niveau der studierten „Gottesmänner“ hat deutlich nachgelassen. Auch das der Fachaufsicht.
    Ein Schulrat kommt in den Religionsunterricht und der Pastor erzählt ihm, dass das Wissen der Eleven immer dürftiger werde. Auf die Frage, woran er das fest machen wolle erzählt er ihm, dass er einen Schüler nach den Evangelisten gefragt habe. Als Antwort bekam er Petrus und Paulus. Darauf der Schulrat: Immerhin 2!

  18. Was sollen die Kirchen machen, wenn sich Glaubensinhalte immer weniger vermitteln lassen? Sie werden sich nicht selbst abschaffen, dafür leben viel zu viele Leute sehr gut von ihren Anstellungen bei der Kirche. Aber die Schäfchen glauben heute nicht mehr an Gott, sondern an den Klimawandel.
    Hinzu kommt, daß auch Kirchenvertreter vielleicht wenn es hoch kommt noch an Gott, kaum aber mehr an die christliche Lehrinhalte glauben. Deswegen ist ihnen Christentum und Islam auch so austauschbar. Einen Gott kennen ja beide! Ersatzweise wird Christus dann zum Politikum und man kann damit geschickt in dem Amt bleiben, das einem ordentlich Einkommen beschert. Alles nur allzu menschlich, aber leider fatal in der gegenwärtigen Lage.

    • Herr Karl , Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen.Das traditionelle Angebot “ Christentum“ läuft schlecht , also versucht man ein trendiges anderes Produkt an den Mann zu bringen . Leider beschädigt man seine Marke irreversibel und verliert seine Glaubwürdigkeit. Ich bin nahe daran meine Kirchensteuer einzusparen, viel braucht es nicht mehr.

  19. Eine gesunde Skepsis sollte immer dann auftauchen, wenn die „Kirchenobersten“ allzu sehr konform mit der herrschenden, politischen Meinung gehen. Wo sind wir Christen denn dann noch „Salz und Licht“? Beides brennt, fällt auf, ist immer ein wenig quer, nicht meinungskonform, mainstream. Bedauerlicherweise war ein Großteil beider Volkskirchen auch im Dritten Reich erschreckend „konform“ und erschreckend wenig „bekennend“ – ach ja, das war ja gefährlich, da konnte man ja mindestens Nachteile haben.
    Mein Entschluss, aus der Kirche auszutreten, nähert sich immer mehr dem finalen Schritt.

  20. Abrahamitische Ökumene

    Frau*man muss doch Verständnis für die Situation der christlichen Kirchen haben. Währen denen die Schäfchen davon laufen, wird eine andere Religion immer stärker und deren Vertreter fordern immer mehr Einfluss, Geld und Macht.

    Da müssen sich die Bedford-Strohms und Woelkis nun einmal entscheiden. Entweder sie weisen die Konkurrenz in die Schranken, indem sie die wirkliche Trennung von Staat und Religion und damit eine empfindliche Beschneidung ihrer Finanzen und ihres Einflusses akzeptieren, oder aber sie verdienen ordentlich bei der Betreuung und Integration ihrer abrahamitischen Glaubenbrüder und teilen den staatlichen Kuchen künftig mit ihnen. Da fällt dem wahren Christenmenschen die Entscheidung nun wirklich nicht schwer und er nimmt lieber einen kleineren Anteil an einem immer größer werdenden Kuchen, als diesen künftig selbst bezahlen und backen zu müssen.

    „Abrahamitische Ökumene“ ist die Losung für die Zukunft der Religionen in der Anstalt fka Deutschland. Erstaunlich ist doch nur, dass Bedford-Strohm und Kollegen womöglich wirklich glauben, dass ihre Brüder auf Dauer teilen werden.

    Wenn die Antifa freundlicherweise die Menschen bedroht, die den wachsenden Einfluss der Religion nicht wollen, nimmt man das gerne in Kauf. Dass die Antifa damit rechte Nationalisten und eine rückwärtsgewandte Ideologie unterstützen, scheint sie nicht zu stören. Wichtig ist der Kampf gegen deutsche Rechte, den kann frau*man auch Schulter an Schulter mit Vertretern der iranischen Revolution, der Grauen Wölfe oder eben auch in ungewohnter Harmonie mit dem Vatikan führen.

  21. Gott sei Dank habe ich diesen Verein schon 1985 verlassen!

    Der Hauptgrund warum viele nicht austreten ist, dass sie nicht ohne Pfarrer beerdigt werden wollen. Kein Witz!

    • Sie haben Recht.
      Genau deshalb bin ich noch nicht ausgetreten.
      Auch die Pfaffen wissen das .

  22. Kirche ist heute mehr denn je Staatskirche. Sie ist der verlängerte Arm der Regierenden. Was der SED nur unzureichend gelang, hat Merkel vollbracht: Die Kirche als Vasall der Herrschenden. Nach uns die Sintflut.

  23. „Der Feind aber ist mehr und etwas anderes als ein Gegner: Er hasst uns und unsere politische Kultur, teilt unsere Grundvorstellungen nicht, will ein anderes System … Deshalb muss man mit ihm anders streiten als mit dem Gegner: Er darf keinen noch so kleinen Anteil an der Macht erhalten, sein Sieg ist unter allen Umständen zu verhindern, Kompromisse sind mit ihm nicht erlaubt. Es darf kein Appeasement geben.“

    Das ist für mich der gleiche Wortlaut und der gleiche Tonfall, wie wir ihn von Filmaufnahmen aus dem 3. Reich kennen. Nazi-Sprech gewissenmaßen.

    Es ist eine Schande, wozu sich dieser „Verein“ entwickelt hat! Da wünscht man sich fast…. – nein, das wage ich nicht auszusprechen (niederzuschreiben)….

  24. „Wer über Islamophobie spricht und über Christophobie schweigt, wirft die Frage auf, ob für ihn das Christentum Verhandlungssache ist, weil für ihn Gesinnung wichtiger ist als Glaube“.Natürlich ist es für die beiden Konerne Kath.&Ev. Verhandlungssache.Nachdem die beiden Kirchenfürsten Marx und Bedfort-Strohm das Christentum auf dem Tempelberg verraten haben bleibt ja keine andere Schlussfolgerung.Ich hoffe das soviele wie möglich diese beiden Vereine den Rücken kehren.

  25. Man kann es drehen und wenden, wie man will: wenn einer christlichen Sekte – und das ist der offiziöse Staatsprotestantismus trotz oder wegen der üppigen Alimentierung – die religiöse Substanz abhanden gekommen ist, dann dringt der Schwachsinn in die Leerräume. Chesterton paraphrasierend: seit die evangelische Kirche nur noch mit halben Herzen an Gott glaubt, glaubt sie vom Klimawandel über Genderei und Sozialismus an jeden Blödsinn. Aber wundert sie wirklich der warme, fast brüderliche Schulterschluss mit neustalinistischen Krawallbrüdern? Tradition: nach 1933 stand manch ein Pastor in SA-Uniform im nun mehr arischen Haus des Herrn. Und was ist mit den Leninlobhudeleien eines theologischen Großdenkers wie Karl Barth? Wenn alles schief lief kamen die Zerknirschungsübungen – das werden wir auch hier wieder erleben. Für die, die diese Kirche noch unterstützen: der Austritt ist schnell vollzogen.

  26. Lese gerade Schmitt. Ist schwer verdaulich. Werde wohl Sekundärlitertur kaufen. Aber man merkt eine Tiefe die man heute so nicht findet. Gerne darf mir wer Literaturvorschläge unterbreiten.

    Liebe deine Feinde ist falsch übersetzt, weil im Deutschen nicht unterschieden wird zw. den Nachbarn oder Verwandten, mit dem man ganz anders verfeindet ist, wie zb. die Serben mit den Türken. Zwischen Verwandten und Nachbarn gibt es Aussöhnung. Die nicht gestellte Frage bei der Multi-Kulti-jeder-ist-mein-Freund lautet, wer aber sieht in uns den Feind? Europa und USA werden nicht als die moralischen Heilsbringer gesehen, dieses Selbstbild ist reine Propaganda und ein Quell permanenter casus belli (Mehrzahl?).

  27. Für diese Figuren war Jesus wohl ein Kommunist?!

  28. Bei den Kirchen in diesem Land, insbesondere bei den Evangelen, zeigt sich erneut, wie gerne und leichtfertig mit den Regierenden kollaboriert wird. Sie waren es auch, die in den 12 Jahren National-Sozialismus von den Kanzeln herunter den Menschen die „richtige“ Gesinnung einbleuten. Und damals gingen noch wesentlich mehr Menschen in die Gotteshäuser.
    Jesus hätte sie damals schon aus seinen „Tempeln“ mit Peitschen geprügelt!

  29. Ich bin aus der katholischer Kirche in Deutschland ausgetreten. Mein Kirchensteuer auf freiwilligen Basis bezahle ich in Ungarn entweder in Form einer Bar Spende oder bei Hungary Helps. Hungary Helps unterstützt in Form von Aufbau Krankenhauser, Schulen, Dörfer, Kirchen in Naheost und Afrika . Die ung. Bischofkonferenz hat auch ein Konto fuhr Hilfe am Ort für bedrohte Christen

    • Ich bin noch Mitglied der Amtskirche,habe aber inzwischen Kontakt zu einer evangelische Gemeinde in Ungarn. So oft wie ich in Ungarn bin besuche ich den Gottesdienst dort, auf den ich hier schon lange verzichte.
      Aus familiären Gründen, ist es mit möglich einen ungarischen Pass zu erhalten, mit diesem steht dem Beitritt zur Evangelische Kirche in Ungarn nichts mehr im Wege.

    • Bin auch aus der katholischen Kirche ausgetreten und spende meine „Steuer“ für die Welthungerhilfe. Da ist das Geld besser aufgehoben als bei den Kirchenfürsten. Die bedienen sich sowieso beim Staat.

  30. Mit Verlaub – die Politisierung oder ‚Grünisierung‘ der Kirchen ist doch eher ein Problem der Evangelischen Kirche Deutschlands (siehe: Kirchentag der Ev Kirche gleichsam Parteitag der Jusos oder Grünen), weniger der ‚Kirchen‘ insgesamt oder der katholischen Kirche. Papst Franziskus wagt es erfreulicherweise noch, von dem Teufel zu sprechen. Der ist sicherlich in der Evangelischen Kirche Deutschlands längst kein Thema mehr, Charles Baudelaire’s berühmtes Zitat lässt jedoch grüßen.

    • Dem muss ich widersprechen!

      Die katholische Kirche ist in Deutschland nicht besser!

  31. Dass die Evangelen schon immer Vasallen der Sozen und Grünen waren, ist nicht neu. Eine antikapitlalistische Grundhaltung konnte man schon in den Diskussionen der 1970-80er Jahren erkennen. Was mich bis zum Kirchenaustritt hin erschüttert hat, ist die für mich nicht nachzuvollziehende Mutation der Katholen. Lange in katholischen Kreisen aktiv, fand ich die unreflektierte Positionierung der Kirche, rein egoistisch und opportunistisch geprägt, mit einem Touch von Inquisition, für mich inakzeptabel.
    Beide Kirchen schaffen sich selbst ab. Ihre eifrigsten Helfer dabei sind ihre islamischen Freunde und deren Demographie.

    • Nicht vergessen – bei ihrer Abschaffung nehmen sie uns aber mit. Die Funktionsträger der beiden Gotteslästerervereine werden sich nicht zu schade dafür sein, dem Islam als Konvertiten zu Diensten zu sein. Dem einen oder anderen wird es wohl doch den Kopf kosten.

  32. Oh nein, das glaube ich nicht, dass sie so harmlos sind und es ihnen um sie selbst ginge.
    Ihre Sprache verrät sie – und schon weiland mein verstorbener Vater hat festgestellt, dass die Linken/Roten nur rot-angestrichene Braune sind. Schauen Sie sich die Wortwahl und die Verhaltensregeln bitte nochmal genau an. Sie haben die Kirchen erobert und sie wissen ganz genau, WIE das gelungen ist – und genau deshalb ist ihnen klar, dass man „dem Feind“ auch nicht das kleinste Stückchen Macht überlassen darf… Wann wachen Christen auf? Es geht wie immer um alles oder nichts.

    • Liebe Sonja, Sie haben Recht mit “ umgefärbt. Eine war Internstinal–Sozialist, andere National-Sozislist. Warum auch jetzt die Linksgrüne Roten Israel angreifen? Beste Freunde von Teheran, Hamas?

    • Die Nazis haben nur eine national (bzw. mit Braun) übertünchten Sozialismus gepredigt und die „Volksgemeinschaft“ wurde dann gewählt. Genaugenommen hat Hitler die SA später im „Röhm-Putsch“ übernommen und gleichgeschaltet. Es ging übrigens auch darum, Banken zu entmachten und die Produktion zu vergemeinschaften.

  33. Diese Kirchen sind nicht ohne Grund auch mit den Nazis ins Bett gestiegen, hauptsache der Rubel rollt, wusste selbst Luther schon.
    Die Merkel’sche Volkskammer 2.0 der etablierten Kartellparteien garantieren diesen Sekten den finanziellen und wirtschaftlichen Sonderstatus, ähnlich wie bei der GEZ, wie der Schritt für Schritt von der AfD abgebaut würde, nach all der chrictlichen Hetze der letzten Jahre gegen sie, kann sich sicher jeder selbst ausmalen.

    • Die Merkel’sche Volkskammer 2.0 wird durch CDU und SPD gefüllt!!!

  34. Die evangelische Kirche in der ich konfirmiert wurde, hat vor ein paar Jahren die alten Kirchenbänke herausgerissen, den gesamten Kirchenraum weiß angestrichen, Sofas und lounge-Sessel aufgestellt und bietet dort jetzt Tanzveranstaltungen und ähnliches an.
    Wird auch mal gepredigt werden Klappstühle aufgestellt.
    Ob inzwischen Vulva-Malen angeboten wird, entzieht sich meiner Kenntnis, würde ich allerdings nicht ausschließen wollen.

  35. Lieber Herr Haeberle, was reden Sie da?

    nach erfolgreichem VHS-Abschluss in den Kursen „Backen ohne Fett“ und „Malen nach Zahlen“ wollte ich mich gerade zum Workshop „Vulva-Malen“ auf dem Kirchentag anmelden, um so meine Malfertigkeiten zu vervollkommnen und um danach in ein Stadium grenzenloser Selbstverwirklichung zu gelangen.

    Und Sie, Herr Haeberle, zeichnen mir jetzt bei Teilnahme eine konkrete Gefahr für den Kontrollverlust über mein spirituelles Leben auf. Was soll ich nur machen ?

  36. Frei nach Lagerfeld und schlagend auf den Punkt gebracht.

  37. Ich denke, Sie sollten von einigen Illusionen Abschied nehmen…

  38. Ist es überhaupt von irgendeiner Relevanz?

    Hab mir die Wahlbeteiligung Niedersachsen 2018 angeschaut *)- starker Rückgang gegenüber 2012 – Wahlbeteiligung
    Hannover 15,5%;
    Braunschweig 19,3%;
    Oldenburg 11,3%.
    Fast so leer wie die Kirchen. Man könnte sowas als Clubwahl für Interna bezeichnen. Für rd 85% der Mitglieder ohne Bedeutung.
    Schau ich mir die Mitgliederentwicklung an **)
    In diesem Jahr dürften die Evangelen die 25% Schallmauer an der Bevölkerung durchbrechen.
    lediglich in 2 Bundesländern kommen sie noch über 40%, in 6 Bundesländern bereits unter 20%
    Berlin-Brandenburg 15,5 %; Hessen und Nassau 29,6 %

    Bei einer Wahlbeteiligung wie in Niedersachsen – Sturm im Wasserglas einer versekten ehemaligen Volkskirche.

    Glaube nicht, das davon viele AfDler betroffen sein werden. Die Pein läßt sich wohl ertragen.

    *)https://www.evangelisch.de/inhalte/149099/12-03-2018/beteiligung-kirchenvorstandswahlen-niedersachsen-gesunken
    **)https://www.kirchenaustritt.de/christentum/ekd.htm#Kirchenaustritte-Landeskirchen

    • Wenn die so weiter machen, dann sind die Muslime schneller die größte religiöse Gruppe als selbst die braunsten „Rächten“ unken…

  39. Die Kirchen hätten der Gesellschaft noch etwas halt geben können, aber sie haben sich für ein ganz riskantes Spiel entschieden. Wenn das schiefgeht, und da bin ich mir sicher, dann sind sie Geschichte.

  40. Die politisierte und moralisierte Kirche hat mit dem negativen Gründungsschwur der BRD zu tun, dem ’nie wieder‘. Inhaltlich unwiedersprochen richtig, zeigt sich aber, je länger je mehr, ein Kernproblem: Ex Negatio ist keine Zukunft zu gestalten und kein Staat zu machen. Der Abgrund schaut irgendwann zurück. Lots Frau erstarrt im Blick zurück zur Salzsäule. Der Blick aufs Böse schafft noch nichts Gutes.
    Dieses ’nie wieder‘ hat von allen Politikern der Nachkriegszeit Joschka Fischer am besten verstanden und in schwieriger Lage geschickt zu nutzen gewußt. Er gab einen Vorgeschmack auf die Macht über Krieg und Frieden, Leben und Tod, die es verleiht. Man ahnte, mit dem Schlachtruf (und ein Schlachtruf waren seine Worte!) ’nie wider Ausschwitz‘ wird dem, der den Willen hat, ALLES möglich sein…

    Die Nachkriegskirche steckt in der selben Sackgasse, ihr Schwur lautet: ‚Die Kirche soll nie wieder unpolitisch sein, oder sie macht sich mitschuldig‘. Dies ist aber so ziemlich das Gegenteil der Zwei- Regimenter- Lehre Luthers, die übrigens auch Paulinischer Theologie entspricht. Auch hier entsteht aus guten Absichten schwerer Schaden. Die Kirche wird zur innerweltlichen Glücksoptimierungs- NGO und verwechselt das Vorletzte mit dem Letzten, sie kann mit Autorität nicht von Höherem sprechen, weil sie es als Instrument im politischen Kampf missbraucht. Sie kann nicht glaubhaft einen Gott verkünden, der einem Zweck zu dienen hat und sei es der Klimarettung. Man wiederspricht- zumindest in der die evangelichen Kirche- den eigenen Bekenntnisgrundlagen, was aber in einer allgemeinen Athmosphäre infantiler Regression, Hamoniesucht und unsäglicher Naivität niemand zur Kenntnis nimmt. Um über linksesoterische Erscheinungen zu spotten verwende ich jedenfalls nicht mehr den Spruch : „Nackt töpfern in der Toskana“ , den nur meine evangeliche Kirche realsatirisch toppen kann, mit: “ Vulvenmalen auf dem Kirchentag“: https://www.kirchentag.de/index.php?id=17007&&fbclid=IwAR2VTrx10bvXAmX9nD6MTWZ1yfwEwU-xUmVZ48JAfrM_gkWuTcXl45B3M_U#session/370435101/V.GEN-015

    • Ein interessantes Gleichnis der Bibel: die Frau blickt zurück ins Armageddon und wird dafür vom Schicksal geschlagen.

  41. Viele Kirchenobere können mit dem metaphysischen Glauben nichts mehr anfangen und bedienen sich in ihrer Ratlosigkeit und geistlichen Kraftlosigkeit eben auch der politischen Mittel zur Weltverbesserung. Der Mißbrauch der religiösen Institutionen als Herrschaftsinstrumente ist nicht neu, sondern in jeder Generation wieder erwartbar.
    Die Bibel schweigt da ja nicht drüber.
    Jerobeam hat einst Israel von Juda abgesondert, zwei Tempel gebaut, dort goldene Stierbilder aufgestellt und diese Jahwe genannt. (1 Könige 12, 28). Jeder wußte, das ist Quatsch, doch keiner traute sich dem König zu widersprechen. Alle machten mit. (Naja, fast alle).
    Geistliches Leben im biblischen Sinn findet man heute nur noch in Landeskirchengemeinden mit entsprechend kühnen Pfarrern. Anders sieht es da bei den evangelisch-freikirchlichen Ortsgemeinden aus, die sich selbst finanzieren. Die politisieren nicht und nehmen die Bibel ernst. Da ist es bemerkenswert anders. Sie gewinnen an Reichweite. Manche von deren Pastoren stellen ihre Predigten bei Youtube ein und haben tausende Hörer. In den Freikirchen verorte ich die Alternative zu der von linker Politik erdrosselten Landeskirchen.

  42. „Der Feind ist unsere eigene Frage als Gestalt.“ Diesen Satz von Carl Schmitt aus seiner späten Abhandlung „Theorie des Partisanen“, könnte man in der Tat auch so interpretieren, dass alleine das Infragestellen oder das Hinterfragen von eigenen Positionen als „feindlich“ erkannt wird, vor allem dann, wenn man diese Frage selber stellt.

    Der Feind ist dann die eigene Frage, die im Fragenden selber Gestalt annimmt, der aus einem timiden Impuls jedes Fragen oder Hinterfragen von eigenen „festen Plätzen“ (militärisch, politisch, strategisch gedacht) besser aus einer Art von Eigenschutz unterlässt.

    Genau das ist die Lage von massgeblichen Vertreter der ev.Kirche Hessen Nassau, aber bei weitem nicht nicht nur von diesen. Angst vor dem Denken und Angst vor dem Stellen von Fragen.

  43. Der späte Karl Barth hat in einem Interview auf die Frage, wo er die zukünftigen theologischen Fronten sähe, nach einigem Zögern geantwortet: „Wenn es Fronten gibt, dann würde ich sagen, auf der einen Seite die Freunde, und auf der anderen Seite die mehr oder weniger bewussten und bösartigen Feinde der Freiheit.“ Bedenklich an den kirchlichen Stellungnahmen zum „Rechtspopulismus“ ist die kirchliche Gesprächsverweigerung. Ich sehe nicht, wo von kirchlicher Seite eine ernsthafte argumentative Auseinandersetzung mit den „Rechtspopulisten“ stattgefunden hätte.

    Wer sich auf den Standpunkt stellt, dass es mit den „Rechtspopulisten“ zu wenig Gemeinsamkeiten für ein Gespräch gäbe – im Sinne der Devise „Contra negantem principia non est disputandum“ (Gegen den Verneiner der Grundsätze soll man nicht disputieren) -, der muss immer noch abklären, wer in welcher Weise welche Grundsätze gemeinschaftlichen Zusammenlebens ablehnt. Solange das nicht geschehen ist, ist eine Gesprächsverweigerung schlicht nicht berechtigt.

    Der arge Verdacht drängt sich auf, dass die Kirchen mangels eigenem Orientierungsvermögen und aus finanziellen Interessen einfach den Weg des geringsten Widerstands gehen und sich an den politischen Mainstream anpassen. Es geht ihnen nicht um Wahrheit und um das konkrete Gemeinwohl, sondern um den eigenen kurzfristigen Vorteil. Damit erweisen sie sich aber als die Feinde der Freiheit, die Barth im Sinne hatte. Die heutigen Kirchen in Deutschland stehen den Deutschen Christen der 30er- und 40er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts sehr viel näher, als ihnen lieb sein kann. Sie wollen nicht wirklich „der Stadt Bestes“ (Jeremia 29,7) und stehen in Gefahr, schales Salz (Matth 5,13) zu werden, das seine kritische Kraft verloren hat. Das freut mich gar nicht!

    • Das Problem ist, dass der „Staat“ in Deutschland so stark ist. Da er seine Bürger so ausplündert, kann sich ausserhalb des Staates nur wenig behaupten.

      Und den Staat haben sich die links-grünen Politiker zur Beute gemacht, seitdem Frau Merkel ihren Kuschel-Kurs fährt. Die Kirche beugen sich wie immer den Mächtigen…

  44. Sehr geehrter Herr Mai,
    Ihr Anfangsstatement, >“Beide Kirchen scheinen die Antifa für eine Unterabteilung der Diakonie und das Wüten von Linksextremisten bspw. in Hamburg während des G20 Gipfel 2017 für einen besonders beschwingten Evangelischen Kirchentag zu halten“< ist in meinen Augen keine Frage, sondern eine korrekte Feststellung.

    Ich bin in meinem Leben mit Bedacht nie in eine Partei eingetreten; und weil ich keine Zwangsmitgliedschaft in der im Sept. 2015 neu geschaffenen Partei "DIE KIRCHE" über mich ergehen lassen wollte, und diese KIRCHE in ihren Ansichten zudem bis heute immer extremer wurde, musste ich im gesetzten Alter noch vor einigen Monaten (…meine Ehefrau ebenfalls) aus dieser Partei "DIE KIRCHE" austreten.

    Diese Kirchenpartei der Bedford-Strohms und Marx’s, der Käßfrau und anderer Kirchenfürsten, …
    – die den Unterschied zwischen Kirche (…Rettung des Seelenheils) und Weltenrettung (…mal eben 50.000 € Kirchensteuer-Spende für NGO-Schiff) partout nicht verstehen wollen,
    – und gleichzeitig keinerlei Problem damit haben, mit Mördern und Vergewaltigern zu sprechen, dies aber bei Menschen, die einfach eine andere Meinung haben (z.B AfD-Wähler), strikt ablehnen, …
    dieser Kirche kann ich nicht mehr folgen! Da entdecke ich nichts Christliches mehr.

    Im Gegenteil, wenn es um eigene strategische Vorteile geht, ist der Kirche -und ihren Haltung zeigenden Vorreiter- jedes Mittel recht. In dem Verein der Pharisäer, zu dem die Amtskirchen unter der Leitung ihrer Kardinäle und Bischöfe verkommen sind, ist kein Platz mehr für einen bekennenden Christen.

    P.S.: Seit dem Austritt aus der Kirche fühlen sich meine Frau und ich wieder "eigenartig frei"; ein schönes Gefühl !

    • Jeder kann selbst die Bibel lesen. Immerhin haben Luther und der Buchdrucker Gutenberg dafür gesorgt. Die Kirchenfürsten brauchen wir dazu nicht.
      Und: Nicht ich habe die Kirche verlassen, sie hat mich im Stich gelassen.

  45. Wir leben in gottlosen Zeiten und diejenigen, die sich als Gott oder die richtige Religion verkaufen wollen sind genau das Gegenteil. Ist man gläubig muss man das nicht der Gesellschaft oder irgendeiner Kirche beweisen, sondern nur sich selbst. Die Kirche demontiert sich selbst im Moment und sie unterstützt genau diejenigen, die auch fleissig daran arbeiten. Ein Irrsinn

  46. Kirchen, die längst zur Mitregierung geworden sind und mit der politischen Klasse das Staatssäckel besitzen, benötigen kein Verantwortungsbewußtsein mehr……..sie SIND das Bewußtsein.

  47. Eine einfache Antwort auf eine einfache Frage: Ja definitiv. Genauso wie unsere „Spitzenpolitiker“. Der Machtsicherung wegen. Pfründe eben.

  48. Wegen meinem Alter lohnt ein Austritt nicht mehr. Trotz sehr frommer Vorfahren, habe ich nun im hohen Alter meinen Glauben an eine gütigen Gott aufgegeben. Meine Logik ist nicht mehr mit den Taten dieser angeblich christlichen Hohepriester vereinbar. Es sind Menschen die mir meinen Gott geraubt. Das ist gerade im Altere bitter. In den archaischen Religionen dieser Welt gibt es zumindest gleich viel rechtes Gedankengut und Handlungen, als in sogenannten kirchlich bekämpften rechten Vereinigungen. Keine Aussicht auf Anpassung an Aufklärung und Fortschritt ist da nur irgendwie erkennbar. Heuchelei und Pharisäertum prägen so wohl kirchliches als auch weltliches angeblich linkes Gutmenschentum. Wird Gott sie dafür strafen?

    • Ich bin auch alt und überlege, die Kath. Kirche zu verlassen. Mein Alter ist kein Grund, das nicht zu machen; denn ich möchte morgens noch selbstbewusst in den Spiegel gucken dürfen.
      Da haben etliche Priester und hohe Würdenträger Kinder missbraucht, Sie gequält und Ihnen körperliche und seelische Leiden zugefügt. Und die Kirche will alles allein, sprich mit eigenen Leuten, aufklären. Aber die Gläubigen haben das Recht, alles zu erfahren. Überdies müssen diese Verbrecher mit hohen Strafen belebt werden.
      Ganz infam war dann die Meldung, dass auch Nonnen missbraucht haben und von „Kollegen“ missbraucht wurden.
      Wie kann ich mich mit solcher Kenntnis zu solch einem „Verein“ bekennen?
      Ich würde aus jedem Kegelverein austreten, in dem es solche Vorfälle gab.
      Erschwerend kommt bei den Priestern dazu, dass sie uns immer zu einem christlichen Leben zwingen wollen, selbst aber grosse Schweinereien verüben.
      Natürlich waren/Sind es nicht alle; aber es sind viele. Und viele haben bewusst weggeschaut.
      Ich schäme mich, solch einer Kirche anzugehören und Ihnen monatlich Steuern zu zahlen.
      Wenn alles aufgedeckt ist und alle Übeltäter bestraft sind, kann man über einen neuen Vertrag nachdenken.

  49. Na ja – das ist immerhin die gleiche evangelische Kirche, die bei den Nazis Kriegsflaggen und Waffen gesegnet hat… allzu viel hat sich seit damals da wohl nicht geändert…

    Das schöne ist, daß es ein ganz einfaches Mittel gibt, diese Ideologen zum verstummen zu bringen:

    Austreten!

    • Die evangelische Kirche war auch schon zu Kaisers Zeiten Stütze des Regimes (Landesherr als Summus Episcopus), die hat sich nie geändert.

  50. Wer weiß, wie herum das Kreuz über den Betten der hohen kirchlichen „Würdenträgern“ beider Konfessionen an der Wand hängt, wundert sich über gar nichts mehr. Christus hätte sie allesamt – wie die Wucherer – aus den Tempeln gejagt. Was all jenen nach ihrem Tod widerfährt, muss ich wohl nicht betonen…

    • Wenn man in christliche Gemeinden von heute heineinschaut, fällt einem sofort die Tempelreinigung ein. Da geht es um alles, nur nicht um den Glauben, ein Ergebnis jahrzehntelanger Anbiederung der Kirchen an die Welt. Aber mit Kirche hat das Ganze gar nichts zu tun. Was wir erleben, ist das deutsche Wesen in voller Fahrt und davon sind die Kirchen in Deutschland nicht ausgenommen. An der Schwelle des Todes gibt es dann einen Frontalaufprall und Totalschaden, wenn man rechthaberisch hindurch will. Das ist systembedingt. Hoffen wir, daß möglichst vile noch rechtzeitig ihren Irrtum erkennen und umkehren!

  51. Die Kirchen versuchen auch heute noch wie zu allen Zeiten eine weltliche Macht zu sein. Die ideologieverseuchte Zeit verschafft ihnen die Bühne, verlorenes weltliches Terrain zurückzugewinnen. Es dürfte ein letztes verzweifeltes Gefecht sein, da die derzeitige Politik ein chaotisches Land schafft, und wenn die Mehrheit der Bürger schließlich merkt, wohin sie geführt wurden, bekommen auch die Kirchen die massive Ablehnung zu spüren.
    Kirchen haben sich grundsätzlich nur religiösen Glaubensfragen zu widmen und keine Politik zu betreiben. Ihr Verhalten, z. B. dringende Wahlempfehlungen, hat vor 50 Jahren gestört, das stört heute immer noch bzw. wieder, und das ist eines säkularen demokratisch verfassten Staates nicht würdig. Aber wird sind ja keine Demokratie mehr mit den neuen Gesetzen!

  52. Die weltliche Kirche = Funktionäre waren schon immer für die Spaltung des Christentum=Gläubigen verantwortlich und wenn man es so sagen will…man hat auch damit die Spaltung der Gesellschaft schneller vorangetrieben….wenn die politische Gesinnung mal wieder ins Sozialistische umgeschlagen hat…haben sich die Funktionäre auf die Seite des „Sozialistischen Glauben“ gestellt….weil dieser eine Konkurrenz zum kirchlichen Ablasshandel von Schuld und Sühne darstellt….und da die Kirche schon lang nichts mehr zu sagen hat…macht man kurzerhand gemeinsame Sache mit dem politischen „Sozialistischen Glaubensbekenntnis“…mit der Emotionalen Politik des Verführen/Diktieren einer Gesellschaft.

  53. Man muss die Kirche meiden um sich sein Christentum zu bewahren.

    Ich hätte nicht gedacht, dass die Idee des Christentums so schwach ist, dass sie diesen Teufeln in Priestergewändern nicht widerstehen kann.

  54. Ich bin wegen dem kirchlichen Linksdrall und dem Antisemitismus aus der evangelischen Kirche ausgetreten und das, nachdem ich mich dort 20 Jahre meines Lebens in der Behindertenarbeit und als Kirchenmusiker engagiert habe. Fiel mir nicht leicht, war aber unumgänglich.

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