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Bauernproteste in Frankreich

Agrardiesel: Paris lenkt ein, Berlin bleibt trotzig

27.01.2024

| Lesedauer: 2 Minuten
Während Berlin sich stur gegen die Forderungen der Bauern wehrt, ist Paris gegenüber den Bauernprotesten eingeknickt. Das gilt auch für den in Deutschland umstrittenen Agrardiesel. Sind die deutschen Bauern zu brav?

Das ging überraschend schnell: während die Ampel mit der Einstellung eines Kleinkindes auf ihrem Willen beharrt und Deutschland wochenlange Bauernproteste bestimmen, hat Paris eingelenkt. Premierminister Gabriel Attal hat als Reaktion auf die eskalierenden Demonstrationen 10 Sofortmaßnahmen angekündigt. 140 Forderungen hatten hatte das französische Äquivalent zum deutschen Bauernverband vorgelegt. Die wichtigste: Finger weg von der Besteuerung des Agrardiesels. Die französische Regierung ist bei dieser Forderung eingeknickt.

In Deutschland haben die Medien der Bundesregierung zugearbeitet, indem sie den Agrardiesel kurzerhand zu einer „Subvention“ und einem „Privileg“ erhoben haben. Der Protest wurde von Anfang an als ungebührlich dargestellt. Dabei ist die „Angleichung“ in Deutschland deutlich radikaler als in Frankreich. Wollte Paris die Steuer auf den Agrardiesel bis 2030 erhöhen, so will die Bundesregierung bereits innerhalb von drei Jahren – beginnend am 1. März – die Steuerrückerstattung für Agrardiesel abschaffen. Wenn es um Steuern geht, macht die Ampel Tempo.

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Was also können die deutschen Bauern vom französischen Nachbarn lernen? Die Lektion ist bitter. Sie sind zu brav. In Frankreich blockierten die Bauern zeitgleich die verkehrstechnischen Nervenadern des Landes, verbarrikadierten Präfekturen mit Reifen und Gülle. Die Proteste waren deutlich radikaler, deutlich rauer.

Dennoch hat die französische Regierung – anders als die deutsche – nicht vor der Unterwanderung durch Rechtsextremisten gewarnt. Sie hat es auch nicht für nötig gehalten, Podcasts abzudrehen, um Weimarer Verhältnisse und Umsturzversuche zu beschwören. Und sie hat sich auch nicht auf das Ablenkungsmanöver von Correctiv verlegt, um dann so zu tun, als seien die Proteste plötzlich weggezaubert, weil es Regierungsaufmärsche gibt.

Berlin wehrt sich gegen die Realität. Die Bundesregierung macht den Kampf um den Agrardiesel zu einer ideologischen Angelegenheit. Wenn selbst im elitären Elysee-Palast mehr Verständnis für die Bedürfnisse revoltierender Bauern besteht als im Bundeskanzleramt, dann zeigt das umso mehr, wie sehr sich die Ampel eingegraben hat. Und sie zeigt damit demonstrativ in ganz Europa, wer an erster Stelle in Deutschland steht: sie selbst.

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43 Kommentare

  1. Hat die französische Regierung mehr Verständnis für die Bedürfnisse der Bauern, oder hat sie schlicht mehr Angst vor ihnen? Ich vermute eher letzteres, wenn ich sehe, wie entschieden die französischen Bauern aufzutreten pflegen. Der dortige Bauernverband hat nicht in erster Linie Angst davor, irgendwie „von rechts unterwandert“ zu werden oder irgendwem auf die Nerven zu gehen. Er kümmert sich um nichts weiter, als die Anliegen seiner Mitglieder und einen feuchten Kehricht darum, das Land und die Regierung möglichst wenig zu stören. Er läßt sich auch nicht von einer Art Tiefem Staat aus Regierung, Behörden, Parteien, „NGOs“ und einer gleichgeschalteten Presse beeindrucken. Die hätten „dem Robärt“, wie auch „dem Cem“ das Ministeriumsportal mit ein paar Wagenladungen Mist verschlossen und das Gebäude in ein erfrischendes Güllebraun umgefärbt. Die hätte notfalls ein paar Autobahnen blockiert und damit ganz Paris lahmgelegt.
    Natürlich sind unsere Bauern zu zahm. Und nicht nur die.

  2. Paris lenkt ein? Scheinbar, jedoch nicht tatsächlich. Es funktioniert wie folgt:

    „Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.“
    Jean-Claude Juncker

    Ist der Widerstand zu groß wird eben zurückgerudert. Doch damit ist die Sache nicht vom Tisch. Diese Technik funktioniert nur weil so viele Menschen diese nicht durchschauen.

  3. Ich bin zufrieden, wenn die Proteste der Bauern friedlich und intelligent bleiben. Ein Aufstand der Anständigen sollte als solcher erkennbar bleiben.

    Alles andere wäre Wasser auf die Mühlen der Regierung. Deutschland hat schon einmal gezeigt, dass man auch Regierungen, die weit schlimmer sind als die gegenwärtige, auf friedlichem Wege zu Fall bringen kann.

    Die gegenwärtige Propaganda entlarvt sich selbst. Es braucht Geduld und Überzeugungsarbeit im eigenen Umfeld. Dafür ist es auch wichtig, dass alternative Informationsquellen wie Tichy weiterhin so seriös und glaubwürdig bleiben, wie sie sind.

  4. „…In Deutschland haben die Medien der Bundesregierung zugearbeitet, indem sie den Agrardiesel kurzerhand zu einer „Subvention“ und einem „Privileg“ erhoben haben…“

    Genau DAS ist, was in diesem Land gerade passiert, nämlich das Wort mit Worten erschlagen zu wollen. Eine klassische Subvention bedeutet nämlich, dass der Staat GIBT und nicht, dass er NICHT NIMMT!
    Die Bauern GEBEN also auch m.M.n. sehr viel mehr, als sie für ihren VORHERIGEN (!) Einsatz grosszügig erlassen bekommen!
    Nur ein Beispiel: Nutzen deutsche Bauern eigentlich überwiegend die öffentliche Infrastruktur, die eigentlich für den Individualverkehr geschaffen wurde?
    N E I N! Sie fahren und verbrauchen Sprit auf ihren Feldern!
    Und weil diese Art der Produktion sich ganz offensichtlich in Konkurrenz zur restlichen EU befindet, hat man mehr als offensichtlich solche Vergünstigungen eingeführt, auf dass das Brot und die Mettwurst für alle nicht zu teuer wird.
    Und dann kommen aber zuletzt noch Auflagen aus Brüssel, die einem Trommelfeuer in nichts nachstehen!
    Aus meinem (Gesundheits-)Bereich kann ich daher an dieser Stelle sekundierend erklären, dass meine Arbeitszeit durch Auflagen aus Brüssel und dem Krankheitsministerium Deutschlands zuletzt auf ein DRITTEL reduziert wurde, denn von einer Stunde meiner täglichen Arbeitszeit wurden mir 40 Minuten GERAUBT, in denen ich eigentlich hätte deutlich wertschöpfender unterwegs gewesen sein können!
    Nun, diese Zeiten lassen sich natürlich nur finanziell ausgleichen. Aber wer gibt mir das „Startgeld“ dazu?
    Und wer unterstützt mich in den Zeiten, in denen „saure Gurken“ mein tägliches Einerlei begleiten?
    Naja, wenn ein Herr Lindner schon bei „Illner“ quasi sagt, dass „die“ nicht pleite sind, sondern nur keinen Gewinn mehr machen, hat wahrscheinlich noch niemals etwas von sog. T-Konnten gehört.
    Damit werden übrigens Einsteiger in der Volkswirtschaft gequält 😉
    Das habe ich g.s.D. hinter mich gebracht.
    Und in diesem Sinne, sehr geehrter Herr Minister: Gewinne stehen auf der SOLLseite! In diesem Fall links und Verbindlichkeiten stehen rechts, also auf der HABENseite.
    Und erst die GUV (siehe da – die Seiten wechseln sich!) sagt etwas darüber aus, ob man sich evtl. VERSCHULDET hat!
    Die Seiten der T-Konten sind dabei in heutiger Zeit tunlichst zu vernachlässigen, denn es geht weiterhin um SOLL und HABEN und nicht etwa um rechts und links 😉
    Dass Soll sollte daher an gewisser Stelle stets HÖHER als das Haben sein, denn in diesem Sinne beeinflusst das Haben das Überleben!
    Tja, so einfach ist das, lieber Herr Finanzminister.
    Aber Sie HABEN ja einen einträglichen Job.
    Und da spielt nur das HABEN eine Rolle, nicht wahr?
    Noch ein kleiner Scherz zur Aufklärung an die Mitleser hier:
    Ihre Kontoauszüge werden in diesem Sinne stets als SOLL bezeichnet.
    Sollten Sie also ein Haben haben, sind Sie im MINUS, denn dann sollten Sie haben, was sein müsste, um das „SOLLTE“ ausgleichen zu können.
    Gerne wieder, wenn ich so „drauf“ bin, wie heute Abend 😉

  5. Im Ausland wird pragmatische Politik gemacht, während in Deitschland ideologisch verblendet „weiter so“ re(a)giert wird. Das geht nicht mehr lange gut.

    • Oh doch: 2030! Ein Ziel der Transformation ist die Agrarwende.
      Was viele momentan noch nicht auf dem Schirm haben ist eine Neufassung Özedemirs zur Waldnutzung. Waldbesitzer aufgepasst!

  6. Mit einem Bauernpräsidenten und Ex CDU-ler Ruckwied, der wiederholt dazu auffordert, dass in jedem Fall korrekt und Vorschriftenkonform demonstriert wird, wird es keine Durchsetzung der Bauernforderungen geben.
    Braves demonstrieren wirkt bei dieser Politriege nicht.

  7. Die Bauern in DE sind zu brav. Das wundert mich nicht!!! Der Präsident des DBV sitzt Seit an Seit mit Ministern der Ampel, im Verwaltungsrat der KfW. In unserem Regional Bauernverband ist ein Landwirt im Stellv. Vorstand, dessen Ehefrau bei der Hessenwahl 2023, in unserem Wahlkreis , für die Grünen kandidierte.

  8. Ich meine die deutschen Bauern sind zu brav, ja.
    Von der Außenlinie übers Spiel meckern ist nicht gern gesehen, aber: Z.B. der Kölner Bauernprotest lief im Prinzip auf eine Stadtrundfahrt hinaus. So eine Art Karnevalszug, aber ohne Kamelle. Mit Hupen und Winken zu den Leuten, die zufällig am Straßenrand standen. Nach ein paar Stunden war alles wieder vorbei. Besenrein, sozusagen.
    Der große Güterbahnhof »Eifeltor« am Stadtrand wurde morgens doch nicht blockiert, wie im Vorfeld angekündigt. Damit waren einige Leute in der Stadt sicher sehr zufrieden.
    Es kam auch nicht zu einer Abschlussveranstaltung oder -Versammlung auf dem zentralen Neumarkt, wie erwartet, sondern man entschied sich direkt weiter nach Hause zu fahren. So konnten leider keine Bürger mit den Bauern und Handwerkern spontan zusammenkommen.
    So blieb der grünrote Sumpf, der die Stadt Köln in allen Bereichen im Griff hat, ganz und gar unbehelligt. Wurde in keiner Weise gestört bei seiner wesentlichen Beschäftigung, dem latte macchiato-Umrühren und dem Laptopaufundzuklappen. Der westdeutsche Rotfunk und die örtliche linke DuMont-Presse brauchte ihre Konsumenten nicht mit unschönen Bildern von aufmüpfigen Bürgern irritieren, sondern konnten sich weiter ihren Hauptaufgaben widmen – dem imaginären »Kampf gegen rechts« und der Lobpreisung der grünlinken Regierungsarbeit.
    Insofern hat das nicht viel gebracht. Schade eigentlich. Und nicht wenige in der Stadt haben sich wohl beruhigt wieder zurückgelehnt, vielleicht auch mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht. Über die braven Bauern.

  9. „während die Ampel mit der Einstellung eines Kleinkindes auf ihrem Willen beharrt“

    Ganz falsch, Herr Gallina. Es ist nicht die Einstellung eines Kleinkindes, sondern die mittelalterlicher Feudalherren, die ihr Volk als Untertanen betrachten, welche nichts zu melden haben und nach Belieben ausgebeutet werden können.

    • Falsch. Feudalherren sind daran interessiert, dass ihr Land gut bestellt wird, sie sind schließlich direkt darauf angewiesen, ob der Acker etwas abwirft oder nicht.

      • Das ist kein Widerspruch. Dafür reicht es schon aus, die Untertanen in Abhängigkeit zu halten und ihnen das Nötigste zum Leben zu lassen. Es ist kaum zu übersehen, dass sich die Parteien diesen Staat längst zur Beute gemacht haben und den angeblichen „Souverän“ mehr oder weniger nur noch als Untertanen betrachten, den es maximal auszubeuten gilt. Wenn die Untertanen Kritik üben, ist das den Herrschern schnuppe. In diesem Falle muss man den Untertanen nur besser erklären, wie falsch ihre Ansichten sind. Dafür gibt es die regierungsabhängigen Propagandamedien.

        Tut mir leid, aber für mich ist das nichts als modernes Feudalherrentum.

  10. Bauern und Waldbesitzer müssen sich ehrlich machen.Zur Zeit stellen sie die notwendigen Fächen für die “ Energiewende“ zur Verfügung,weil es lukrativ ist.Ein Windradstandort bringt ca 50 bis 60 tauesend Euro /anno .Bezahlt wird es von jedem Bürger mittels Spitzenpreise beim Strombezug.Der Ruf der Bauern nach Solidarität der Bevölkerung beim Thema Streik sollte zwar auf Verständnis treffen ,aber es wäre schön ,wenn hier Einigkeit herschen würde und der Robert halt keine Flächen bekommt. Anthony Lee habe ich noch nie über die Energielandwirte reden hören.Schade..

  11. Wenn man sich anschaut, welche Unsummen in die Energiewende verballert werden sollen, eine Billion, um anschließend eine Stromversorgung zu haben, die schlechter und teurer ist als je zuvor, und gleichzeitig verschenkt man Geld, das man nicht hat, in alle Welt, und will den Bauern gleichzeitig die Hosen runterziehen, dann kann man nur sagen, es wird Zeit. Zeit für andere Wahlentscheidungen.

  12. Die Regierung kann zwar weiter gegen die Bürger regieren, doch geht das nicht gut aus. Erst muss die Ampel verstehen, dass der ständige Lauf mit dem Kopf gegen die Wand, aller Sturheit und Dummheit zum Trotz, auch die eigene Schädeldecke bricht. Eine Heilung des Ampel-Dachschadens ist ohnehin nicht mehr möglich.

  13. Die deutsche Regierung muss sich und anderen beweisen, wie stark sie ist. Durchsetzungsstark, egal, wieviel Porzellan zerschlagen wird. Hauptsache stark und „Haltung“. Mich wundert es wirklich, wie Menschen wie die Deutschen, ohne Rückgrat, so aufrecht gehen und stehen können und Haltung bewahren.

    • Nun, es handelt sich um Menschen, die sich gerne regieren lassen!
      Ich schätze daher, dass z.B. bei einem Stromausfall über Wochen keiner von denen, die übrigens von heutzutage obskuren Jobs leben, tatsächlich überleben werden.
      Wir sind daher ganz anders, als bei einer Pandemie, nicht darauf vorbereitet, uns von „Regierungen“ befreien zu wollen.
      Alle Phantasien haben sich nämlich gerade selber überholt!
      DIESE AMPEL ist nämlich Wirklichkeit und mit ihr sämtliche Mitläufer!
      Und diese Gesellschaft ist aus aus keinem anderem Grund arm und krank, wie Sie hier ganz offensichtlich mitteilen wollen, sondern sie ist reich und gesund!
      Und der „Wirt“ lässt sich das ganz offensichtlich gefallen.
      Das Problem dabei ist, dass Sie und ich ein unteilbarer Teil dieses Wirtes sind.
      Das Rückgrat haben sich „die Deutschen“ übrigens selber zerschossen und ich stehe quasi rechts aussen hinter und vor dieser Behauptung! Gerne lebe ich also damit, denn ich gehöre keiner Sippe an, die man in Haft nehmen darf, was eigentlich schon alles darüber erzählt, was Sie als Rückgrate bezeichnen wollen.
      Abgekürzt bedeutet das ganz offensichtlich, dass Deutschland gerade Wirt und Virus in personalunion ist!
      Das war natürlich nach dem Holocaust schon immer so, aber diese „Situation“ kommt und geht eben wie CORONA!

  14. Seid dem Sturm auf die Bastille sind die Franzosen nicht mehr brav und wollen keinen Kuchen mehr essen.
    Die Deutschen hingegen kranken an vorrauseilenden Kadavergehorsam und ängstigen sich wenn Robert Olaf oder Karl mal böse reinschaut.

  15. Entwicklungshilfe abschaffen ! Das ist das beste Sparprogramm im Haushaltsnotstand, den die Ampel produziert hat und weiter produziert.
    61 Milliarden weniger in die Welt schicken. Das entlastet die Bauern und die Bürger.
    Kein vorläufiger Insolvenzverwalter dürfte bei einer Pleitefirma ohne Rechtsgrund 61 Milliarden Firmenvermögen in die Welt rausschicken. Das wäre hochkriminelle gewerbliche Untreue.
    Warum ist es verfassungsgemäß und straffrei möglich, dass Regierung und Verwaltung so handeln ?
    Was stimmt da nicht mehr mit unserer Staats- und Rechts- und Gesellschaftsordnung ?

  16.  Sind die deutschen Bauern zu brav?“ Ja, und das waren sie schon immer. Wie auch die deutschen Demonstranten zu brav sind.

  17. Man mag von Macron halten, was man will, aber er ist als Taktiker Scholz um Laengen ueberlegen. Geraeuschlose Kabinettsumbildung incl. Premierministerin, Einlenkem im Agrarierkonflikt. Scholz verbarrikadiert sich im Regierungsbunker ein, haelt an den groessten Versagern im Kabinett in Treue fest, selbst bei Lambrecht dauerte es ein Jahr. Und weitere Nullperformer treiben ungestoert ihr Unwesen zum Schaden der Republik. Was ist los in diesem Land?

  18. Ich komme gerade von einer Demo in der Stadt. Autokorso mit anschließendem Fussgängermarsch. Nauermdemo
    Ich musste die ganze Zeit mit den Tränen kämpfen. So beeindruckend! So viele Menschen dabei, Handwerker, Spediteure. Einfache Bürger, die sich dem Korso anschließen und mit fahren.
    So viele deutsche Fahnen das letzte Mal bei der EM gesehen, 2006.
    Ich bin begeistert von der Atmosphäre und bin stolz auf unsere mutigen Bauer und alle, die mitmachen.

  19. „Sind die deutschen Bauern zu brav?“ Die Franzosen scheinen effektiver zu streiken. Vielleicht sollten die deutschen Bauern mal überlegen, woran das liegt. Herr Anthony Lee kann das sicher wortreich erklären.

    • Französische Bauern sind noch viel mehr in der Mitte der Gesellschaft als die deutschen Bauern, kleinere Sachbeschädigungen bleiben da ohne Folgen. In Deutschland zahlt man. Die Richter bei uns kennen da keine Gnade.

  20. Die sind nicht zu brav, es ist nur leider so, dass der Regierung sämtlicher Protest gegen ihre Politik am Allerwertesten vorbei geht. Demonstrieren lohnt sich nicht… Früher hätte sich ein Bürgermeister geschämt, wenn er aus dem Rathausfenster schaut und solche Proteste gesehen hätte. Das setzt aber ein Gewissen voraus. Und die Fähigkeit zur Selbstreflektion um über seine Handlungen nachzudenken, ggf. auch Fehler einzugestehen. Unsere Regierung ist komplett UNFÄHIG. Und das nicht nur politisch und wirtschaftlich, sie sind auch menschlich und moralisch völlig daneben. Kein Chef würde solche Leute einstellen.

  21. Es gibt wohl auch keine Bahnsteigkarte für Bauern….

  22. Hier in Südfrankreich geht es auch weiter. Gestern waren die Autobahnen dicht und rund um Narbonne ging nix mehr.

  23. Sind die deutschen Bauern zu brav?….zu brav geworden zb die abschaffung der atomkraft in deutschland basiert ja auf extrem gewalttätige proteste in den 1980. Ohne diese extrem gewalttätigen proteste würde die AKW´s heute noch laufen – in deutschland. Warum sollte die politik auf proteste reagieren die friedlich sind. Das sieht man ja gerade an den bauern protesten. Die politik weiß ja das die bauern „morgen“ wieder schön brav ihre runden auf dem acker drehen werden.

  24. Die „Franzosen“ machen weiter. Hier, im Grenzgebiet, sind immer noch Autobahnen und daher auch die Route Nationale blockiert und gestaut. So schnell geben die franz. Bauern nicht klein bei.

  25. 140 Forderungen in F
    1 Forderung in D

    In F muss niemand Angst haben als Nazi bezeichnet zu werden, oder als Rechts, denn deren rechte Partei ist, einfach nur eine Partei wie die anderen – nur halt rechts.
    In D dagegen mussten die Bauern Angst haben beim ersten unbedachten Wort als Nazi beschimpft zu werden und in die Schmuddelecke gestellt zu werden.
    Ja, auch Bauern/Landwirte sind nur Menschen und die reagieren in D nun mal wie 80% der Bevölkerung, man will nicht in die Nähe der AfD gepackt werden. Selbst wenn man die Partei vielleicht sogar wählt, weil man endlich eine Änderung der Politik haben will, trotzdem möchte man Kunden, Lieferanten, Nachbarn, Verwandten und Bekannten gegenüber das nicht zugeben.

    Die Medien haben dafür gesorgt, dass es so ist, die Politiker sind erst später eingestiegen und nutzen inzwischen die Einseitigkeit der Medienbeschäftigten.

    Verloren ging dabei die Meinungsfreiheit.

  26. Ja, aber nicht nur die deutschen Bauern…Brav sind sie fast alle, die Deutschen, wobei man fuer „brav“ gut und gerne auch andere Begriffe nehmen darf. Dass es immer wieder hierzulande funktioniert, mit dem linken Totalitarismus aus einer mehr oder weniger „stabilen“ Demokratie, leider ohne Demos, sollte irgendwann nicht mehr sonderlich verwundern. Einige alte Griechen, etwa 2500 Jahre zurueck, koennten uns vermutlich epistemologisch helfen. Aber wer will das schon.

  27. Wenn die größte Sorge der deutschen Bauern ist, nicht gegen irgendeine Auflage oder die STVO zu verstoßen und die größte Freude, den Protestplatz anschließend blitzblank verlassen und harmonisch mit den Behörden zusammengearbeitet zu haben, kann man durchaus annehmen, daß sie zu brav sind und den Regierenden keinerlei Angst machen oder Kopfschmerzen bereiten.

  28. Hier in Gründeutschland haben sich der Bauernverband und andere Vertreter des Berufsstandes ja auch in voraus eilendem Gehorsam von “ rechts“ distanziert. Es hätte nicht viel gefehlt und die Regenbogenflagge wäre auf Wunsch der Demokratievermehrer von links zum Symbol erklärt worden. In Frankreich werden die Bauern einen Teufel tun und sich von Le Pen distanzieren. Die wissen sehr wohl, wo ihre wahren Feinde lauern.

    • Die schnelle Distanzierung von „rechts“, die Ruckwied eilfertig verkündete, war ein Fehler. Wer sich durchsetzen will gegen die Regierung, muß ein maximal breites Bündnis mit allen schließen, die sich dieser Forderung anschließen.
      Die Linken haben solchen Distanzierungseifer nicht, man schaue sich nur an, was da für Transparente getragen wurden, bei den großartigen Regierungsunterstützungsdemonstrationen!

  29. Sehr schön geschrieben, Herr Gallina. Da können wir uns in Deutschland ein Scheibchen abschneiden, sowohl die Bauern und alle anderen, ich nenne sie mal vernünftigen Menschen, Betriebe und Institutionen, als auch die Politiker und Medien. So kann es auch gehen. Allerdings geht es ja in Deutschland um mehr, als das System Landwirtschaft.

  30. Starker Beitrag.
    Allerdings werden die Bauern/ Spediteure in Deutschland schon bei der Anreise von aggressiver Polizei am befahren der Autobahnen nach Berlin und anderen Städten gehindert.
    Das geht von Androhung für Entzug der Fahrerlaubnis bei Weiterfahrt bis Beschlagnahme der immens teuren Fahrzeuge bei Weiterfahrt.
    In Frankreich sind m.E. die mögliche finanzielle Absicherung der Fahrer und Besitzer der Fahrzeuge für dieses Gewaltgehabe von Polizei und anderen Behörden durch Gewerkschaften u.s.w. gesichert.
    Das macht natürlich stark.

    • „am Befahren der Autobahn gehindert …“
      Dann stehen die eben auf den Bundesstraßen und die sind zu, so what?
      Aber alternativ hängen ja Appeasement-Bauen (wie der Bauer Willi) Gummistiefel oder Warnweste raus und reden davon, dass der Protest in Frankreich doch gar zu rüde ist.
      Denn gehts dann wohl gut genug.

  31. In Deutschland geht es der Ampel um das Prinzip der Machtdemonstration. Unsere Bauern sind nicht zu brav, sondern die Regierung der Parteigenossen die den Staat gekapert haben, wollen sich nicht in ihre rot-grün-gelben Geschäfte hineinreden lassen.

  32. Vielleicht hilft es den Bauern in Deutschland, wenn sie mal ein Jahr lang nur für den Eigenbedarf produzieren. Dann könnten die Deutschen auch einmal von den Russen lernen, die zu den „großartigen Reformzeiten“ vom Boris Jelzin Kartoffeln auf dem Balkon angebaut haben, um irgendwie zu überleben.

  33. Nicht nur die Bauern, alle Deutschen sind zu brav. Sie sind halt keine Revolutionäre, sondern gelernte Untertanen.

    Die Bauern schaffen erst eine landesweite Demonstration und dann gehen sie brav nach Hause. Wie soll die Regierung das ernstnehmen?

    • Die sollten sich mal ein Beispiel an der Lokführergewerkschaft nehmen in Sachen Konsequenz und Standhaftigkeit.

      • Risikolos zulasten der Mitbürger streiken ist keine Leistung, sondern schlicht asozial. Jeder Busfahrer hat mehr Verantwortung als diese Figuren im Lokführerstand und verdienen weniger.

  34. Ich finde auch, daß die Bauern noch viel zu brav sind. Die „staatlichen“ (vulgo: die parteibefohlenen) Diffamierungskampagnen erreichen doch nur noch einen kleinen Teil der Bevölkerung, nämlich die, die sowieso in der linksgrünen Blase gefangen sind und überall nur Nazis sehen. Daher: Wenn die Bauern noch etwas spektakulärer würden und damit auch noch sichtbarer, würde es den „HerrschaftInnen“ in Berlin vielleicht schneller mulmig werden. Ganz wichtig erscheint mir ein rabiates Vorgehen gegen die Parteizentralen (incl. denen der CDU) und VOR ALLEM der Medienhäuser. Was die daraus machen, ist ohnehin schon vorher klar, von daher haben die Mittelständler nichts zu verlieren. Aber vielleicht überlegt sich so mancher der „Medienschaffenden“, ob sie sich nicht doch lieber rechtzeitig auf die richtige Seite schlagen, bevor sie spießrutenlaufen dürfen.

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