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Vom Fan zum Nicht-Unionswähler

Austritt aus der CSU – nach über 30 Jahren

02.03.2021

| Lesedauer: 21 Minuten
Nach über 30 Jahren Mitgliedschaft in der Union, angefangen in der JU und CDU, zuletzt in der CSU in München, kündigt ein Mann seine Mitgliedschaft in der CSU. - Wir dokumentieren den Austrittsbrief.

Der Name des Autors, der nach einem halben Leben in JU, CDU und CSU der Union den Rücken kehrt, ist der Redaktion bekannt. Der Autor befürchtet bei Namensnennung erhebliche berufliche Nachteile.

Sehr geehrter Herr Generalsekretär Blume,

nach über 30 Jahren Mitgliedschaft in der Union, angefangen in der JU und CDU, zuletzt in der CSU in München, trete ich aus der Partei aus und kündige hiermit meine Mitgliedschaft in der CSU.

Eine Mitgliedschaft in einer Partei, die man (so viel vom Wahlgeheimnis sei verraten) nicht mehr wählen wird – nach über 30 Jahren – im September 2021 und auf zumindest sehr lange Zeit danach (ob je wieder?) macht keinen Sinn mehr.

Ich bin einst als wirklich glühender Fan der Union, als junger Bursche, erst in die JU und kurz danach in die CDU eingetreten. Ich habe für diese Partei aus tiefster Überzeugung gebrannt. Schon als Kind hatte ich meinen Vater „genötigt“, mit mir an Wochenenden auf CDU-Parteiveranstaltungen zu gehen, was der nur bedingt „spannend“ fand (aber egal). Wenn Helmut Kohl in Stuttgart war, durfte ich nicht fehlen. Aus dem Wahlkampf 1980 brachte meine große Schwester Strauß-Aufkleber mit. Einer kam auf meine Thermoskanne – ein jahrelanger Begleiter. 1982 kam „die Wende“ mit Helmut Kohl. Was für ein Aufbruch mit der Union. 1990 die Wiedervereinigung dank zuvorderst Helmut Kohl und Wolfgang Schäuble. Mit Leidenschaft und Enthusiasmus war ich dabei. Ein tolle Zeit, ich erinnere mich sehr gerne daran. Ich war jahrelang auch bei Regenwetter, Wind und Kälte tagelang als junger Bursche am CDU-Wahlstand, habe Passierende von der Union überzeugt, echten Wahlkampf an der Basis im besten Sinne des Wortes gemacht, habe selbst Plakate geklebt und verteilt, war in Funktionen für die JU lange Jahre tätig. Es war mir eine Freude, es hat richtig Spaß gemacht. Die Union, das war meine politische Heimat. Die CDU hatte Werte und Überzeugungen und die deckten sich mit meinen. Für diese Überzeugungen bin ich mit Leib und Seele eingetreten.

Zu der Zeit regierte in Baden-Württemberg – mit absoluter Mehrheit – ein Ministerpräsident, wie es in Deutschland nur wenige je gegeben hat: Lothar Späth. Einer der wirklich ganz Großen der Union. Einer Union, die sich

Freiheit und Wirtschaft

einst ganz groß auf die Fahnen geschrieben hat. Das ist leider schon sehr lange vorbei. Für einen wie Lothar Späth wäre ich nachts um 3 Uhr bei Sturm und Regen aufgestanden, um Plakatständer in Ordnung zu bringen oder Artikel für die Union zu verfassen. In großer jugendlicher Naivität dachte ich damals, einer wie Lothar Späth wäre „normal“. Dass er eine absolute Ausnahmeerscheinung in der Union war, musste ich erst nach und nach lernen.

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Während zuletzt unter einer stark links orientierten Kanzlerin, die außer dem Label „konservativ“ inhaltlich keine solche Politik betreibt (in den USA würde die Kanzlerin unter den Konservativen „RINO“ (Republican in name only) bezeichnet werden) wurden die Werte schwer vernachlässigt. Das nahm ich nolens volens noch hin. Seit einem Jahr und zuletzt immer verbissener und intensiver werden die Freiheit und die Wirtschaft von der Union zuvorderst bekämpft. Und das im Namen eines vollkommen aus dem Ruder gelaufenen „heiligen Krieges“ gegen ein Virus, der so unerbittlich unverhältnismäßig, nachgerade absurd, geführt wird, dass Personen wie ich aus dem Kopfschütteln nicht mehr herauskommen. Das Virus hat, insbesondere risikogruppen- und altersbezogen, ohne jede Frage seine (leider auch totbringende) Gefährlichkeit. Bekannt sind auch „Long Covid“-Folgeschäden. Das steht alles außer Frage. Aber um ein x-faches gemeingefährlicher, Existenzen gefährdender und Menschenleben gefährdender ist Ihre verfehlte Coronamaßnahmenpolitik. Lassen Sie sich im besten Sinne auch von Herrn Schäuble sagen: die einseitige Fokussierung nur auf Gesundheit als oberstes Ziel ist vom GG nicht vorgesehen. Es zählen auch eine Reihe anderer sehr gewichtige Grundrechte gleichberechtigt. Es gibt den von Ihnen proklamierten absoluten Vorrang von Gesundheit unter kompletter Ignorierung anderer grundrechtlich geschützter Freiheiten nicht. Leider nur nicht mehr für die Union. Sehr schade, dass Herr Schäuble nicht Kanzler ist. Oder Herr Bouffier.

Seit März 2020 schon im 1. (unverhältnismäßigen) Lockdown habe ich mir dasselbe gedacht wie Volker Bouffier letzte Woche:

„Die Leute haben die Schnauze voll.“

Lieber Herr Bouffier, Danke, sehr richtig. Ich habe mich gefreut über Ihre wahren Worte. Und kann nur hinzufügen:

Ich auch.

Exakt so ist es und exakt deswegen trete ich aus einer Partei aus, deren Hauptzweck es leider geworden ist, sich einer links-liberalen, extrem autoritär regierenden Kanzlerin zu unterwerfen (CDU). Dass dabei sämtliche Werte der Union in 16 Jahren Kanzlerschaft über Bord geworfen wurden – geschenkt. Und die Schwesterpartei, in der ich zuletzt Mitglied war, dient nur noch einem extrem selbstverliebten, narzisstischen, politisch inhaltsleeren und nur den Umfragewerten effekthascherisch hinterherhechelnden Parteichef und Ministerpräsidenten. In meinen Augen wird das insbesondere für die CSU noch ein sehr böses Erwachen geben – aber Mitleid wird von mir nicht zu erwarten sein.

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Auch die CSU hatte Größen in ihren Reihen, zuletzt Edmund Stoiber, den die Partei meinte vorzeitig absägen zu müssen. Danach ging es von der Champions League der Politik mit einem Horst Seehofer in die 2. Liga, dem spiritus rector der politischen Totgeburt „Ausländer-PKW-Maut (zuletzt hunderte Millionen schwer skandalös begraben vom „Maut-Andi“). Ständiges lautstarkes Gebrüll aus München, aber wenig inhaltlich durchgesetzt, weil die Kanzlerin das Gebrüll ignoriert hat und leider hat das reine Ignorieren bei Herrn Seehofer auch ausgereicht, zu mehr Durchsetzungskraft hat es bei der CSU nicht gereicht – so lässt sich dessen Regentschaft beschreiben. Für die Kanzlerin war Herr Seehofer ein leichtes Opfer, sie hat ihn schlicht auflaufen lassen.

Mittlerweile ist die CSU mit Herrn Söder in der Kreisklasse der Politik angelangt. Letztes Beispiel an Niveaulosigkeit: der politische Aschermittwoch 2021. Peinlich. Wer es so nötig hat wie Herr Söder, im Hintergrund noch ein Männchen mit „Markus, wir brauchen Dich!“ einzublenden, tut mir persönlich sehr leid. Das ist Kindergartenniveau oder Faschingsniveau. Am Aschermittwoch ist Letzterer allerdings vorbei.

Ohne Maß und Ziel berauscht sich die Union derzeit an immer neuen Verboten und Einschränkungen. Allen voran die Kanzlerin, sich ihr anbiedernder Herr Söder. Wer in dem Panik- und Angstorchester „Corona“ nicht mitspielt, wird gnadenlos niedergemacht. Jeder Kritiker ist sofort ein rechtsextremer Corona-Leugner und Reichsbürger. Für Herrn Söder sogar ein Corona-RAF-Sympathisant, wenn nicht gar schlimmer als die RAF. Was soll man zu einem so undifferenzierten Unsinn sagen außer: wer keine Argumente hat, der diffamiert den Kritiker pauschal und versucht ihn so mundtot zu machen. Wer gute Argumente hat, der hat so etwas garantiert nicht nötig.

Wer gute Argumente hat, der hört sich auch Kritiker an. Herr Söder wirft stattdessen Prof. Lütge mit dessen durchaus sehr berechtigten Kritik aus dem Ethikrat. Der Ethikrat soll natürlich nur eine Marionette sein, das hat Herr Lütge unglücklicherweise verkannt, denn wer berechtigte Zweifel äußert, fliegt eben raus. Die Kanzlerin macht es sich da mit viel Geschick noch einfacher: sie hört von Beginn an gleich nur diejenigen, von denen sie ganz sicher weiß, dass sie ihre Meinung vertreten: Drosten, Brinkmann, Meyer-Herrmann, Wieler und Co. Weder werden im Sinne einer 360 Grad Betrachtung andere Fachrichtungen breit befragt, noch kritische Stimmen aus den einzelnen Fachdisziplinen gehört. Sicher ist sicher. Einen Fall Lütge kommt für die Kanzlerin gar nicht in Frage. Für eine Kanzlerin, die vorgibt, die Wissenschaft zu hören und einzubeziehen, ein echtes Armutszeugnis. Erschreckend.

Die Wirtschaft interessiert die Union leider gar nicht mehr. Grundrechte sind etwas für Ewiggestrige und Historiker. Wer braucht schon Grundrechte, wenn er einen Dauerlockdown von der Union serviert bekommt?

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Sehen Sie es mir nach, wenn ich auch das sage, ich meine es aber sehr ernst: Wenn die Wirtschaftskompetenz der Union in den Händen eines Herrn Altmaier liegt, dann bleibt mir nur zu sagen: Gute Nacht, deutsche Wirtschaft, Du hättest wahrlich Besseres verdient gehabt; zum Beispiel einen Friedrich Merz oder Carsten Linnemann. Aber die Kanzlerin wollte leider partout keinen vollkommen überforderten (low performing) Minister zugunsten eines Fachmanns auswechseln. Lieber schön weiterwurschteln mit angeschlagenen Ministern wie Scheuer, Altmaier, neuerdings auch dem Ankündigungsweltmeister Spahn und anderen. Herr Spahn hat schon gemerkt, dass Corona-Politik schnell große Höhen und sehr unsanfte karrieregefährdende Tiefen haben kann. Dass er sich selbst an Corona-Regeln nicht hält, wie wir nun erfahren haben, passt wunderbar ins Bild. Wasser predigen, Wein trinken. Herr Söder kennt bisher nur die Sonnenseiten der Coronapolitik, aber wer so hoch auf der Coronapolitikwelle surft, wie er, wird zu gegebener Zeit auch die die Schattenseite noch kennenlernen. Extreme Einseitigkeiten in der Ausrichtung lassen irgendwann die Waage zurückpendeln.

Die offen gezeigte Lust der Union am Lockdown, die Macht, die Bürger nach Belieben einsperren und gängeln zu können, muss unglaublich stark und nachgerade süchtig machen?! Bei der Kanzlerin hat man den Eindruck, es soll Einschränkungen der Grundrechte für immer geben. Erschreckend.

Massivste Kollateralschäden ihrer komplett aus dem Ruder gelaufenen Coronapolitik interessiert die Union in großen Teilen nicht. Dass Menschen und Existenzen an den Maßnahmen zugrunde gehen, ja auch (ohne Covid-19, aber infolge der überzogenen Maßnahmen) sterben, leiden, dass Kinder und Jugendliche massenhaft in psychiatrische und psychologische Behandlung müssen – interessiert weder das Kanzleramt, noch die Bundesregierung und den bayerischen Ministerpräsidenten, noch wird all das angemessen und vor allem lösungsorientiert thematisiert. Herr Laschet hat sich hier wiederholt wirklich verdient gemacht, allerdings wurde er danach sogleich vom Unions-Panikorchester dafür niedergemacht. Zeitweise war er schon gänzlich abgeschrieben gewesen. Dass er zum Parteichef gewählt wurde, war wohl auch eher dem Umstand zu verdanken, dass es für die Kanzlerin mit größter Dringlichkeit geboten war, Herrn Merz unbedingt zu verhindern. Da Herr Röttgen nicht den notwendigen Rückhalt hatte, wurde es Herr Laschet.

Dass eine Generation monatelang nicht richtig (in Präsenz) beschult wird und gerade die Schwächsten einfach abgehängt werden – zählt nicht. Die haben eben Pech gehabt. Kollateralschäden. Und bitte nehmen Sie die Wahrheit zur Kenntnis: Es stimmt eben gerade nicht, dass die Union nur Leben und Gesundheit geschützt hat. Denn wie immer im Leben, wenn sich jemand extrem einseitig orientiert, verschiebt sich die Waage und andere Werte geraten aus dem Blick: und dabei leider auch Leben und Gesundheit von Nicht-Covid-19-Personen. Sie können freilich sagen, die sind Ihnen egal. Aber Sie können nicht seriöser und zutreffenderweise behaupten, dass sie „nur“ Leben und Gesundheit geschützt haben. Das ist schlicht falsch.

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Für die Union zählt leider nur noch die extrem einseitige Fokussierung auf Coronamaßnahmen, Coronapolitik als Selbstzweck um das Image des „wir machen es noch härter als die anderen Bundesländer“ von Herrn Söder unbedingt aufrecht zu erhalten, in der irrigen Annahme, dass die – zuvor dank insbesondere Herrn Seehofer und dessen „bei der Wissenschaft bestellten“ unsäglichem BMI-Panik- und Einschüchterungspapier vom April 2020 – gänzlich verschreckten Bürger das auf Dauer sensationell gut finden. Tote sind generell egal – Hauptsache es ist keiner „an oder mit“ Corona gestorben, weil der (und nur der) wiederum dem Ministerpräsidenten (angeblich) „ins Herz sticht“. Nur die sind bedeutsam (Tote 1. Klasse), die anderen gänzlich egal (Tote 2. Klasse). Drittklassig und vernachlässigbar sind Kinder, Jugendliche, Selbständige, Unternehmer, Bürger und zahlreiche sonstig Geschädigte des Lockdowns. Dass wir in 2020 gar keine Übersterblichkeit hatten – auch geschenkt. Das Unions-Panikorchester „Corona“ überspielt alle störenden Fakten geflissentlich. Die Union macht Coronamaßnahmenpolitik nicht nur mehr ohne Sinn und Verstand, sondern leider auch auf der Basis „koste es, was es wolle“ (im absoluten Übermaß). Unbeirrt und verbissen hält man an dem einmal eingeschlagenen Weg fest. Tunnelblick. Je mehr Kritik aufkommt, umso verbissener wird für den „heiligen Gral des Lockdowns“ gekämpft. Bislang gab diese extrem einseitige Politik die Umfragewerte auch her. Aber Umfragewerte sind am Ende Schall und Rauch. Election day is payday. Da wird abgerechnet und auf die nächsten Wahlen bin ich schon sehr gespannt.

Ich stelle Ihnen eine Frage, die Sie mir nicht beantworten werden können, die aber Ihre ganze verfehlte Politik entlarvt:

Auf welcher konkreten wissenschaftlichen Studie,
die eine wissenschaftlich belegte Wirksamkeit von Lockdown-Maßnahmen
nachweist, basiert Ihre Politik?

Ich kann es Ihnen sagen: Es gibt – keine einzige (!) – wissenschaftliche Studie, die eine Wirksamkeit (Effektivität) von Lockdowns bestätigt.
Ist das nach einem Jahr Lockdowns nicht sehr auffällig und bemerkenswert? Keine einzige.

Es gibt aber – aber freilich interessiert das einen Herrn Söder nicht, solange die Umfragewerte (noch – derzeit fallen sie aber schon deutlich) so schön hoch sind – Studien, zuletzt Ende 2020 von der Standford University, die das glatte Gegenteil aussagen: keine Effektivität eines Lockdowns. Erstaunlich, nicht wahr?! Ich unterstelle, Sie kennen die Studie, warum ignorieren Sie diese? Herr Reitschuster von reitschuster.de hat schon wiederholt auf der Bundespressekonferenz danach gefragt. Eine echte Antwort darauf hat er freilich nicht erhalten. Das wiederum ist entlarvend. Eine Bundesregierung, die vorgibt, sich an der Wissenschaft auszurichten, hat in DER zentralen Frage, nichts in Rückhand.

Selbst wenn es – wie nicht – eine Effektivität gäbe, dann stellt sich die zweite ebenso maßgebliche Frage: die der Effizienz, Erforderlichkeit und Angemessenheit. Im Rahmen der juristischen Verhältnismäßigkeitsprüfung kommt Ihre Politik aber nicht einmal über die erste Prüfungsschwelle der „Geeignetheit“ einer Maßnahme hinaus. Nach Studienlage ist der Lockdown schlicht nicht geeignet, das Infektionsgeschehen wirksam zu bekämpfen. Ein Armutszeugnis.

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Es kann verheerend für die Union werden, wenn sich der Nebel „nach Corona“ lichtet und sich durch breiten wissenschaftlichen und/oder gesellschaftlichen Konsens ex post herausstellen sollte, dass die Lockdowns ungeeignet, unverhältnismäßig und nicht effektiv gewesen sind und letztlich – bezogen auf die Maßnahme der monatelangen harten Lockdowns – alles umsonst gewesen ist. Wie meinen Sie, werden die Bürger dann reagieren? Wie werden die Leitmedien, die heute noch die Linie der Union völlig unkritisch mittragen, dann vielleicht hart umschwenken? Hier wohnt ein großes Risiko für die Union inne. Die Kanzlerin wird bis dahin von der politischen Bühne verschwunden sein (ich trauere ihr keine einzige Träne nach, im Gegenteil steht der vorzügliche Vintage-Champagner schon lange für den Tag des Endes ihrer Kanzlerschaft gekühlt bereit), aber der überehrgeizige CSU-Chef wird dann noch politisch aktiv sein. Schaun mer mal, ob dann sein extremes Corona-Hardliner-Image noch förderlich ist?!

Sollten Sie anderer Meinung sein, dann schicken Sie mir bitte zuerst die entsprechende wissenschaftliche Studie zur Wirksamkeit eines Lockdowns. Nichts interessiert mich mehr! Das dürfen Sie mir glauben. Glauben – damit kommen wir zum entscheidenden Punkt.

Was die Union betreibt, ist Glauben. Herr Söder und Frau Merkel „glauben“ und meinen, dass ein Lockdown – hoffentlich oder vielleicht – wirken könnte. Für Glaubensfragen gehe ich in die Kirche. Wenn solche extremen Maßnahmen ergriffen werden, haben Glaubensfragen in der Politik nichts zu suchen. Mehr an Evidenz und Wissenschaft haben beide nicht. Auch ein Herr Drosten, Herr Wieler oder Frau Brinkmann mögen „glauben“, dass der Lockdown hilft. Nachweisen können sie das nicht. Sie kopieren eine Idee aus China und setzen auf das Prinzip Hoffnung. Mehr an Coronapolitik gibt es von der Union leider nicht. Ich finde das alles bezeichnend und sehr erschütternd. Diese rein Glaubens und nicht Evidenz basierte Politik sorgt dafür, dass die politische Feuerwehr bei der Brandkämpfung x-fach mehr Schäden anrichtet als der eigentliche Brand. Wenn der Keller brennt, braucht der Dachboden nicht auch noch unter Wasser gesetzt werden. Das macht keinen Sinn. Bei der Coronamaßnahmenpolitik wird die Sinnfrage gar nicht mehr gestellt. Friseure dürfen ab 01.03.2021 wieder öffnen (sehr gut, das war überfällig), aber der Einzelhandel oder die Gastronomie nicht. Viel körpernäher als Friseure am Kunden sind, können Dienstleister kaum arbeiten. Im Schuhladen müssen ganz andere Abstände eingehalten werden. Die Gastronomie hat intelligente und effektive Hygienekonzepte, oft teure Lüftungsanlagen installiert. Hier kommt niemand den Kunden so nah, wie ein Friseur. Trotzdem darf der offen haben. Logik? Nicht erkennbar. Freilich haben Sie Glück, dass die deutschen Leitmedien und die Öffentlich-Rechtlichten diese Unverhältnismäßigkeit weitgehend ignorieren (BILD ist hier neuerdings eine rühmliche Ausnahme; ansonsten muss sich der Leser über Tichy, Reitschuster, Achgut und andere Plattformen informieren, zum Glück gibt es diese aber und sie werden auch immer bedeutsamer).

Dass auch die Impfstoffbeschaffung von der Union historisch vergeigt wurde, ist ein Superskandal. Nur als Satiriker kann man es noch verstehen, dass ausgerechnet der „CDU-Pannen-Uschi“, die in der deutschen Politik eigentlich alles vergeigt hat, was zu vergeigen war (fragen Sie einmal die Bundeswehr) und deren Karriere am steilen Ende in Deutschland stand, die Schlüsselthematik unserer Zeit anvertraut wurde. Und von wem? Von der Kanzlerin. Ihr war leider ihr vermeintlicher Glanz auf EU-Ebene wichtiger als ihr eigenes Volk. Wie lautet nochmal der Amtseid der Kanzlerin? – geschenkt. Herr Spahn hatte geahnt, wohin das führt, konnte sich aber leider nicht durchsetzen. In keinem Unternehmen dieser Welt hätte man DAS zentrale, überlebenswichtige Projekt des Unternehmens dem nachweislich schlechtesten Mitarbeiter, der in allen Stationen zuvor schon grandios gescheitert war, blindlings anvertraut. Aber in der Politik geschieht das eben leider schon. Wenn nicht Menschenleben auf dem Spiel stünden, könnte man es mit Humor nehmen, so aber ganz sicher nicht.

Sie ruinieren die Staatsfinanzen für uns Bürger und versündigen sich an kommenden Generationen, die die Milliardenschulden zurückzahlen müssen und haben nichts in der Hand als puren Glauben und eine Kopie aus einem totalitären Staat, China, die das als erste gemacht haben. Auch hier hat Herr Bouffier Recht:

„Wir [gemeint: die Union] vernichten zurzeit Existenzen. Und ganz nebenbei auch noch die Staatsfinanzen.“

Dem ist nichts hinzuzufügen. 100% wahr und treffend zusammengefasst. Leider.

Es hieß einmal bei der CSU „näher am Menschen“ und es galt in Bayern der ungeschriebene zentrale Grundsatz des

„Leben und leben lassen“,

was eine große Liberalität ausdrückt. Dem wohnt auch ein großes Maß an Eigenverantwortung der Menschen genauso inne wie die staatliche Einräumung von Eigenverantwortung. Weniger Staat und staatliche Eingriffe ist mehr! Marktwirtschaft und Freiheit.

Am Menschen und den Bürgern dran ist die CSU schon lange nicht mehr. Die CSU orientiert sich ausschließlich an Markus Söder und dessen Allüren. Punkt. Eigenverantwortung und Liberalität, den Bürger selbst entscheiden zu lassen, ist der Union in der Merkelschen Ausprägung gänzlich fremd geworden. Stattdessen muss der Bürger bis ins Allerkleinste durchreguliert werden: wann darf er wen wie treffen, muss ebenso geregelt werden wie was er zu tragen hat, welchen Abstand er zu wahren hat und wie er sich wann wo zu verhalten hat, wo er noch einkaufen gehen darf und zu welcher Uhrzeit er nach draußen darf usw. Ein nächtliches Ausgehverbot nach 21 Uhr zur kältesten und dunkelsten Jahreszeit und bei Komplettschließung aller öffentlichen Aufenthaltsmöglichkeiten kann nur jemanden in den Sinn kommen, der jedes Augenmaß und jede kritisch zu hinterfragende Sinnhaftigkeit pauschal über Bord geworfen hat. Auf beides kommt es der CSU auch nicht mehr an.

ROTE LINIEN üBERSCHRITTEN
Leserstimmen zu „Merkels Impfgipfel der Unverschämtheit“
Um Gottes Willen dem Bürger bitte keinerlei Entscheidungsfreiheit mehr lassen. Je mehr Sie ihn einsperren können, desto besser. Mit dieser Politik suggerieren sie den Bürgern, sie könnten den Tod aufhalten, jedem die Gesundheit auf ewig erhalten und alles wäre für immer gut. Trotzdem sterben ca. 2.500 Menschen jeden Tag in Deutschland – nicht (nur an oder mit) Corona, sondern davor schon und danach auch, aus diversen Gründen des Lebens. Statistisch. Leben entstehen, Leben gehen. Der endlose Kreislauf. Den hält auch eine CSU nicht auf, auch wenn Herr Söder sich zum vermeintlichen Retter der Nation aufgeschwungen hat. Wie gesagt: 2020 hatten wir keine Übersterblichkeit, wie Sie z.B. im SPIEGEL selbst sehr gut nachlesen können.

Grotesk waren übrigens auch das Schwarze-Peter-Spiel der Politik: erst waren die unvernünftigen Bürger schuld daran, dass die Coronazahlen nach oben gingen. Später waren es auch einmal die Arbeitgeber, die angeblich kein Home Office anboten. Aber immer musste auch oder schwerpunktmäßig der unvernünftige Bürger herhalten, wenn die Zahlen zu hoch waren. Dass die Politiker versagt haben könnten – um Gottes willen, niemals. Päpstliche Unfehlbarkeit wohnt der Politik natürlich inne. Einzig Herr Spahn – Chapeau – hatte den Mut zu sagen, dass im ersten Lockdown vieles falsch und unverhältnismäßig war. Freilich um dieselben Fehler dann im zweiten Lockdown zu wiederholen – geschenkt.

Sie hätten mehr auf den von der Union leider und zu Unrecht verschmähten Prof. Stöhr hören sollen. Dass im Winter das Virusgeschehen automatisch signifikant stärker wird, ist absolut normal und den Umständen geschuldet. Das lässt sich leider nicht vermeiden – auch und gerade nicht mit einem Lockdown. Demgemäß gehen auch die Zahlen im Frühjahr immer zurück. Ein Jammer, dass die Kanzlerin diese wirklich wertvolle epidemiologische Expertenstimme partout nicht hören will. Stattdessen hört sie einseitig nur auf die für ein Land wie Deutschland im Herzen von Europa gänzlich absurde NoCovid-Strategie-Verfechter. Gruselig!

Und bringen wir es doch gerne einmal auf den Punkt: Hätten Sie die Alten- und Pflegeheime, so wie es die Herren Professoren Streeck, Schmidt-Chanasit, Schrappe oder Herr Gassen und viele andere Experten seit fast einem Jahr schon unermüdlich vorschlagen, ernsthaft und konsequent geschützt, dann wären in diesen Einrichtungen vermutlich nicht so viele schutzlose alte Menschen gestorben. Dass tut wirklich weh und sticht ins Herz. Wahrlich vermeidbare Sterbefälle. Wer in der Pandemie die Hochrisikogruppen sind, ist hinlänglich und lange bekannt. Ins Herz sticht auch, dass sich Herr Söder trotz dieses krassen Versagens des Schutzes der wirklich Schutzbedürftigen, öffentlich damit brüstet, ihm täten die vielen Toten leid (für deren Tod durch Unterlassen er politisch und moralisch in Teilen zumindest auch mitverantwortlich ist). Sehr makaber und schaurig ist dieses politische Schmierentheater. Stattdessen sperren Sie monatelang Läden und Restaurants zu, in die (pflegebedürftige oder bettlägrige) 80+ Personen garantiert nicht mehr gehen. Das kann man (allerdings eigentlich nicht) verstehen, muss man aber sicherlich nicht. Sehr schade, dass wichtige Stimmen wie Streeck und Co. von der Kanzlerin genauso geflissentlich ignoriert werden wie von Herrn Stöhr.

METHODEN DER MACHT
Wie Merkel mit dem Feindbild Corona regiert
Warum die Union nicht nach dem Grundsatz fährt „learn from the best“ und sich andere Länder, allen voran Schweden, aber auch verschiedene US-Bundesstaaten, Japan, Paraguay u.a. anschaut, in denen es keine Lockdowns oder jedenfalls nicht Dauerlockdowns gibt, ist mir eines der größten Rätsel in der Pandemie. Freilich kann man anfangs daneben liegen mit der Strategie, aber wenn nach einem Jahr Pandemie immer noch der Lockdown als falsche Medizin weiterverordnet wird, ohne dass andere Länder als Benchmarks herangezogen werden und nach spätestens einem Jahr endlich festgestellt wird, wie alle Zahlen belegen: ja, die Schweden u.a. haben es viel besser und verhältnismäßiger gemacht und wir schwenken – endlich (!) – auch um, dann fehlt mir dafür jedes Verständnis. Wir in 2015/2016 genauso wie in 2013 gesehen haben: wenn die Kanzlerin einen Weg als „richtig“ gefunden hat, dann verfolgt sie ihn unerbittlich und rigoros, mag er noch so grotesk falsch sein. Ich kann nur sagen: Legen Sie die Scheuklappen ab, schauen Sie nach einem Jahr Pandemie nach Ländern wie Schweden – objektiv und „open minded“. Wir müssen anerkennen, dass es eine Reihe von anderen Ländern schlicht besser machen als wir. Das wäre wünschenswert.

Als gänzlich unseriös (im Volksmund würde man den Begriff „Verarsche“ verwenden) und einem Hütchenspielertrick nahekommend war das zuletzt propagierte blitzschnelle Auswechseln der magischen Marke von 50 Inzidenzen auf 35. Monatelang wird dem Bürger die „heilige“ 50 als die Zielmarke für endlich mehr Freiheiten verkauft. Als die drohte, erreicht zu werden, hat die Kanzlerin über Nacht aus der 50 die 35 gemacht, freilich mit der Option aus der 35 später noch die 10 zu machen. Soviel Hütchenspielertrick muss der Bürger schon ertragen. Ich finde es allerdings unsäglich und unerträglich, so zu agieren. Treffend sagt es Herr Laschet:

„Man kann nicht immer neue Grenzwerte erfinden, um zu verhindern, dass Leben wieder stattfindet.“ Und weiter: „Wir können unser ganzes Leben nicht nur an Inzidenzwerten abmessen.“

Bravo, Herr Laschet! So ist es. Ich hoffe, Sie ziehen endlich die richtigen Schlussfolgerungen daraus.

Dass der heilige Inzidenzwert die alleinige Richtschnur der Politik der Kanzlerin geworden ist, wird zu Recht von Fachkreisen lautstark kritisiert. Geschenkt, dass die Kanzlerin anfangs einmal den Verdoppelungswert „spannend“ fand, dann wurde der R-Wert im ersten Lockdown zum universellen Maß aller Dinge erhoben. Heute führt der R-Wert nur noch ein Schattendasein, der Inzidenzwert ist der alleinige Star der Kanzlerin. Diese Einseitigkeit der Politik von Frau Merkel ist ein großes Unglück und eine grandiose Sackgasse. Dass der heilige Inzidenzwert beliebig beeinflussbar (oder sollen wir sagen: manipulierbar?) ist, weiß ein Großteil der Bevölkerung vermutlich nicht. Würde man gar nicht testen, geht der Wert auf sagenhaft 0 herunter. Würden die Testkapazitäten und Testpersonen vervielfacht werden, ginge der Wert stark nach oben, weil unerkannte Corona-Infektionen erfasst würden. In den Medien stünden dann: „Coronazahlen steigen wegen Mutanten dramatisch an. Sorgt die 3. Welle für einen harten Lockdown bis mindestens Herbst, wie Herr Lauterbach in einem dramatischen Appell vorschlägt?“ Auch hier können sich die Liebhaber des Hütchenspiels erfreuen. Von der Kanzlerin verkauft wird der Inzidenzwert der weitgehend ahnungslosen Bevölkerung allerdings als feststehender wissenschaftlicher Wert, der nicht beliebig beeinflussbar ist. Ja, auch Hütchenspieler sind erfolgreich. Man darf nur nicht auf Sie hereinfallen.

VERLUST DES VERTRAUENS:
Manipulation der Wissenschaft durch das Bundesinnenministerium (BMI)
Ich habe in Baden-Württemberg den Niedergang der Union schon einmal verfolgen dürfen. Von der Champions League mit „unserem Cleverle“ Lothar Späth ging es über Erwin Teufel (mit Wohlwollen noch 2. Liga) zu einem schon eher drittklassigen Günther Oettinger, den dann auch die Kanzlerin nach Brüssel wegloben musste, um dann durch den politischen CDU-Totengräber Stefan Mappus in die Bedeutungslosigkeit einer Kreisligapartei katapultiert zu werden: 2011 abgewählt. In einem einst zutiefst konservativen Bundesland regieren nun seit 10 Jahren die Grünen. Ein Ende ist realistisch nicht abzusehen. Ein beispielloses Versagen der CDU Baden-Württemberg. Als Randnotiz: Ein Lothar Späth ist angesichts einer Nichtigkeit zurückgetreten. Darüber kann ein echter Skandalpolitiker wie Andreas Scheuer nur herzlich lachen. Der tritt einfach nicht zurück und Skandal an Skandal häufen sich lustig an. Welcome to Union 2021.

Dasselbe sehe ich nun auch in Bayern. Große Persönlichkeiten wie Franz-Josef Strauß oder Edmund Stoiber hat die CSU schon lange nicht mehr. Sie hat stattdessen einen selbstverliebten und irrlichternden Parteichef. Die CSU hat Supersteuergeldverbrenner und Projekte-in-Serie-in-den-Satz-Setzer wie Andreas Scheuer (das der überhaupt noch im Amt ist, ist mehr als ein Wunder und genau genommen ein Skandal), einen in der Bedeutungslosigkeit verschwundenen Horst Seehofer (O-Ton Peter Ramsauer: „Das Phantom von Berlin“) und im bayerischen Kabinett nur noch brave Ja-Sager ohne politisches Profil, Rückgrat und Bekanntheitsgrad rund um den Ministerpräsidenten. Wer kennt denn die bayerischen Minister in der Öffentlichkeit? Vielleicht ist noch Frau Huml bekannt, aber nur wegen ihrer Patzer und Degradierung. Zuletzt fielen – böse Ironie des Schicksals – wiederholt bayerische Minister wegen Verstößen gegen Coronaregeln ihres Chefs auf.

Es tut mir leid, wenn ich es sage: wir hatten auch in der CSU noch nie einen so wenig präsenten, unauffälligen, politisch farblosen, keine Akzente setzenden (warum eigentlich nicht? – weil es Herr Söder unterbindet?), nachgerade harmlosen Generalsekretär wie Sie, sehr geehrter Herr Blume. Das ist sehr zu bedauern. Der politische Gegner muss Sie leider gar nicht fürchten. Bislang waren Generalsekretäre der CSU bundesweit bekannt. Ich bezweifele sehr, dass Sie große bundesweite Bekanntheit haben; wer kennt sie denn in Deutschland in der Bevölkerung? Früher waren CSU-Generalsekretäre politische „Haudegen“, die Akzente gesetzt haben. Ihre Attacken auf den Gegner waren meist gefürchtet und sie waren bundesweit beachtet, wenn nicht gar geachtet. Alles mittlerweile eingestellt. Sehr schade. Sie müssen sich freilich nicht grämen. Auch die CDU hatte einst große Generalsekretäre, erinnert sei hier an Kurt Biedenkopf oder Heiner Geißler. Lange vorbei. Auch einen Paul Ziemiak, ein sicherlich netter und lieber Mensch, muss der politische Gegner als CDU-Generalsekreätr wahrlich nicht fürchten; das war unter Vorgängern wie Peter Tauber aber auch nicht anders. Es tut mir weh, die Union in der aktuellen Verfassung zu sehen. Ein Schatten vergangener großer Tage.

Die CSU hat in 2018 mit 37% noch ein blaues Auge davon getragen. Früher war alles unter 50% eine Höchststrafe für die CSU gewesen. 50% + x waren ein gelebtes Mantra. Lange vorbei. Das 2018er-Wahlergebnis tut de facto aktuell nicht weh, weil Herr Söder ein politisches Federgewicht wie Herrn Aiwanger, der schon froh ist, dass er überhaupt am Kabinettstisch ehrfürchtig ergeben mitsitzen darf, geflissentlich ignorieren und damit de facto allein durchregieren kann. Die Freien Wähler als reiner „Markus Söder-Fanclub“ sind leider nicht wahrnehmbar, Herr Aiwanger macht alles mit, was Herr Söder möchte. Das ist für die CSU komfortabel, aber täuscht über die wahre Lage fünf Jahre lang hinweg. In dieser Legislaturperiode hat die CSU in Bayern noch Glück. Wir sind einmal gespannt, was in 2023 „nach Corona“ bei der nächsten Landtagswahl in Bayern passiert und welche Ergebnisse sich da einstellen werden. Ich fürchte für die CSU keine Guten. Aber soweit denkt die CSU offensichtlich nicht mehr. Schade. Es zählen nur noch sehr kurzfristige Effekte und Umfragewerte von Herrn Söder, um daran tagesaktuell die Politik auszurichten. Ein ständiges Hin und Her. Konsistenz, Werte, langfristige Ausrichtungen, Verlässlichkeit und Strategie: Fehlanzeige.

Die Beliebigkeit der CSU-Politik zeigt sich auch daran, welche – verstörenden – Aussagen Herr Söder zu den Grünen tätigt. Einmal davon abgesehen, dass es sich um einen politischen Wettbewerber (den derzeit größten) handelt, sind die Grünen – und da kann ich dem Hamburger CDU-Chef Christoph Ploß nur sehr beipflichten – ganz sicher kein natürlicher oder geeigneter Partner für die Union. Der natürliche Partner der Union, die FDP, wird von Herrn Söder beschimpft und herabgewürdigt. Ich bin entsetzt. Absurde Zeiten.

RUMOREN HINTER DEN KULISSEN
Der Fall Spahn(s): Über die Nachfolge wird bereits spekuliert
Die Grünen waren und sind eine reine linke, ideologische Verbotspartei, die autoritär den Leuten vorschreiben möchte, wie sie in deren Augen „richtig“ zu leben und sich „korrekt“ zu verhalten haben. Was „richtig“ ist, bestimmen Parteiideologen. Das beschreibt auch Herr Ploß sehr zutreffend. Eine wirtschaftsfeindliche Partei und eine Partei, die die individuelle Freiheit der Bürger mit missionarischen Eifer massiv beschränken möchte. Ob Veggy Day oder Verbot von Einfamilienhäusern – die Partei zeigt hinter ihrer sehr smarten Fassade (Habeck und Baerbock) immer noch ihre wahre Gesinnung als Verbotspartei (Herrn Hofreiter und Co. sei Dank). Früher waren die Grünen für die Union einmal ein NoGo gewesen. Zu Recht.

Ich erinnere hier nur an die exzellente Rede von Franz Josef Strauß im Wahlkampf 1980 („Wer der Meinung ist, dass …, der soll FDP und SPD wählen.“ – Prädikat: wertvoll und großartig!). Leider hält heute niemand in der Union mehr so eine fantastische Rede. 1980 waren die Grünen noch in den Kinderschuhen und zu seinen Lebzeiten eine um die 5%-Hürde kämpfende Partei. Denken Sie allen Ernstes, ein Franz Josef Strauß hätte die heutigen Grünen nicht täglich inhaltlich auseinandergenommen und hart angegangen? Wer in der Union macht denn das heute noch? Mein Gott, wäre das schön gewesen, ihn dahingehend heute noch erleben zu dürfen. Stattdessen sendet einer seiner Nachfolger schmachtende Liebesgrüße an die Grünen. Um Gottes Willen! Der arme Herr Strauß würde sich im Grab herumdrehen, wenn er sähe, was aus seiner CSU geworden ist.

Wenn ich mir Ihre Coronamaßnahmenpolitik ansehe, dann muss ich sagen: diese neue CSU passt dann ganz sicherlich wunderbar zu den Grünen. Beide Partner in vereinter Wirtschaftsfeindlichkeit und maximaler bürgerlicher Unfreiheit. In nichts steht dem die Kanzlerin nach. Dass diese in der DDR nicht nur groß geworden ist, sondern sich auch noch wohl gefühlt hat (eine Oppositionelle war sie nicht) und das DDR-System als FDJ-Sekretärin sogar mitunterstützt hat, ist bekannt. Eigentlich wäre, auch das ist bekannt, Frau Merkel anfangs lieber zur SPD gegangen als später zur CDU; da wäre sie bedeutend besser aufgehoben gewesen als in der Union, die sie sozialdemokratisiert hat. Leider! Mich wundert bei der Prägung derzeit nichts. Ihren Hang zu Autoritäten hat die Kanzlerin schon Anfang der 90iger Jahre offen bekannt. Ihr autoritäres, unerbittlich einseitig fokussiertes Handeln sehen wir aktuell sehr gut. Es führt nur zu nichts Gutem. Fragen Sie dazu einmal Gastronomen, Hoteliers, Ladenbesitzer, Unternehmer und andere Geschädigte der Unionspolitik. Das waren bislang häufig Unions-Stammwähler. Fragen Sie doch auch einmal, wenn Sie sich trauen, ob die auch jetzt noch die Union wählen werden? Ich glaube eher nicht. Aber Sie werden es besser wissen.

Ich hatte – trotz größter persönlicher Bedenken insbesondere seit 2013 – bis dato immer die Union gewählt. Zuletzt nicht mehr aus originärer Überzeugung, sondern aus der Überzeugung heraus, dass es „die anderen“ noch schlechter machen würden und so noch Schlimmeres vermieden wird. Mittlerweile teile ich die Auffassung nicht mehr. Es kann kaum schlechter werden. Wieviel mehr linke Politik soll denn nach 16 Jahren linker Merkel-Politik noch kommen? Wieviel weniger an Wirtschaft und persönlicher Freiheit soll denn sonst noch sein? Es war ein großer Irrtum nur deswegen Frau Merkel zu wählen, weil ich die Befürchtung hatte, es käme noch schlimmer. Es kam schon schlimm genug – dank und mit der Union. Nach 16 Jahren Unions-Regentschaft haben wir mit die höchsten Energiekosten weltweit. Das ist die Politik einer linken Kanzlerin, die am Ende gerade die sozial Schwachen in enorme Probleme bringt. Eine böse Ironie. Die Union steigt aus allen Energieformen munter aus, ohne ausreichend und bezahlbare neue Energiequellen zu erschließen. Dass es so eines Tages zum großen Blackout kommen wird, ist nur eine Frage der Zeit. Mehrfach waren wir nahe an einem solchen Szenario. Die Folgen werden verheerend sein. Auch dank der Kanzlerin ist die EU immer mehr in Richtung Schuldenunion geworden. Eine Idee der Linken, die die Akzeptanz der EU nicht stärken wird, sondern auf Dauer schwächen. Das Jahr 2015/2016 mit der gänzlichen Preisgabe der Bundesrepublik und der bedenkenlosen Grenzöffnung sitzt mir heute noch in den Gliedern. Hier war wenigstens die CSU klar positioniert, wenn auch erfolglos. Aber immerhin. Ironischerweise konnte und kann man heute die Grenzen schließen, zu denen es in 2015/2016 hieß, man könne sie (leider?) nicht schließen. Selten wurde die Bevölkerung von der Union so für dumm verkauft.

BEREICHERUNGSVORWüRFE BEIM MASKENEINKAUF
Die Affäre Georg Nüßlein: Korruptionsverdacht gegen CSU-Politiker
Die letzte große Hoffnung der Union starb für mich am 16.01.2021. Mit leider erneut vereinten Kräften hat unsere linke Kanzlerin Herrn Merz zum dritten Mal verhindert. Ein wahres Drama. Ein Kandidat, der die alten Werte der Union vertritt: Wirtschaft, Liberalität und Eigenverantwortung. Lieber weniger Staat und staatliche Vorgaben als zu viele. Nichts ist sozialer als Wirtschaftskraft, wirtschaftliche Innovation und Schaffung von Arbeitsplätzen und deren Erhaltung. Wäre Herr Merz gewählt worden und Kanzlerkandidat geworden, ich hätte Herrn Söder stoisch in Bayern ertragen und Herrn Merz – mit voller Überzeugung – gewählt. Ich wäre auch nicht ausgetreten, sondern hätte die aktuelle Tristesse überstanden. Die Hoffnung auf Besserung wäre da gewesen. Vielleicht wäre ich sogar nochmal mit in den Wahlkampf am Wahlstand im Sommer/Herbst 2021 eingestiegen und hätte mitgeholfen. Das wäre es mir wert gewesen. So aber ist das Licht am Ende des dunklen Tunnels der Union für mich erloschen. Sehr bitter!

Ich kann Ihnen nur sagen: Vorsicht bei aller Anbiederei an die Grünen (und nicht anders kann ich das bezeichnen, was Herr Söder zuletzt mit den Grünen macht), im Zweifel wählen die Menschen das Original und nicht die schlechte (CSU)-Kopie. Der Schmusekurs mit den Grünen ist ein Irrweg für die Union. Die Grünen müssen der unmissverständlich knallharte politische Gegner sein. Das müssen Sie doch glasklar herausarbeiten und den Wählern klarmachen. Was Herr Söder dagegen macht, ist in meinen Augen nicht nachvollziehbar. Warum sollen denn die Leute die Union noch wählen, wenn sogar Herr Söder die Grünen so toll findet? Eine politische Bankrotterklärung kommt das gleich. Es tut mir leid. Aber Sie wissen das bestimmt besser, nachdem Sie gerade auf der Suche nach einer neuen links-autoritären Wählerschaft sind. Viel Spaß dabei. Die alte Wählerschaft liegt Ihnen nicht mehr am Herzen. Schade! Dass aktuell viele Unternehmer, liberal-konservative und wirtschaftsliberale Wähler der CSU den Rücken kehren, ist Ihnen offenbar gänzlich egal. Bekommen Sie das überhaupt mit, was im Land los ist? Ich werde Sie auf diesem (Irr-)weg – nach über 30 Jahren – ganz sicher nicht mehr unterstützen, was Ihnen vermutlich aber auch gänzlich egal ist. So zufrieden mit sich selbst ist die CSU momentan und allen voran ihr Parteivorsitzender, dass sie den Unmut der Bürger gar nicht mehr wahrnehmen oder wahrnehmen möchten. Wofür braucht man noch Traditions- und Stammwähler, wenn die Umfragen auch so (noch) stimmen? Die Corona-Verbotswelt scheint auch viel zu schön, um sie freiwillig zu verlassen. Das sieht auch die Kanzlerin in ihrem Berliner Kanzler-„Bunker“, umgeben von lauter Ja-Sagern und extrem linksorientierten Zero-/NoCovid-„Experten“ nicht anders (Stichwort: Kuba-Syndrom, so zutreffend Prof. Schrappe).

Noch sitzt die CSU komfortabel im Sattel. Die CDU Baden-Württemberg ist ein mahnendes Beispiel des politischen Abstiegs einer konservativen Partei von der absoluten Mehrheit zur politischen Unterklassigkeit. Auch sie saß einst sehr komfortabel im Sattel mit absoluter Mehrheit im Ländle. Niemand hätte je im Traum daran gedacht, dass in Baden-Württemberg einmal nicht mehr die einst so stolze und mächtige CDU regiert. Vor 30 Jahren war das absolut undenkbar. In meinen Augen gehen Sie denselben Weg. Überheblichkeit, Hochmut und ein Regieren gänzlich vorbei am – mündigen, selbst mitdenkenden und eigenverantwortlich handelnden (ja, auch den gibt es zuweilen noch, Sie werden freilich überrascht sein) – Bürger kommt immer vor dem (tiefen) Fall.

Ich habe diesen Brief übrigens mit derselben Leidenschaft geschrieben, mit der ich einst in die Union eingetreten bin. Ein Kapitel meines Lebens schließt. Schade, dass es so enden muss. Ich bin jedenfalls meinen Überzeugungen – Wirtschaft und große bürgerliche Freiheit – stets treu geblieben. Sie leider nicht! Sie haben diese Werte aufgegeben und verraten. Nichts bedauere ich mehr. Daher schließe ich hier mit Wolfang Schäuble und sage: Es „isch over“.


Der Name des Autors ist der Redaktion bekannt.

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129 Kommentare

  1. Dieser „überlange“ Brief zeigt allerdings auch, in welch fast schon pathologischer Weise man sich an eine Partei binden kann. Es hätte ja nur noch gefehlt, seinen Selbstmord mitzuteilen. Erschreckend.

  2. Der deplorable Zustand der niedergehenden Unionsparteien darf allerdings nicht den Blick darauf verstellen, daß es tatsächlich schlimmer kommen wird, wenn sich im Bund die Regierungskonstellation der Hauptstadt wiederholen sollte. Daß um die roten und grünen Sozialisten gebuhlt statt gegen sie politisch gekämpft wird, ist das Ergebnis von Realitätsverlust und Selbstherrlichkeit einer zur Funktionärspartei verkommenen Organisation, die seit Jahren im Grunde ein Drohnendasein führt; daß diejenigen, die anders oder besser gesinnt sind, CDU und CSU weiterhin die Treue halten, statt das Wagnis der Neugründung einer schlagkräftigen konservativ-liberalen Partei auf sich zu nehmen, ist wohl nur durch eine merkwürdige Anhänglichkeit um alter Zeiten willen und Illusionen über die künftige Ausrichtung zu erklären.

    • Wenn man sieht, wie sehr die Union die Augendavor verschließt, dass es eine schmale konservative Mehrheit in diesem Lande gibt – CDU, FDP und AFD liegen bei um die 52 % – fragt man sich, aus was für geld- und machtverliebten Opportunisten dieser widerwärtige Kanzlerettenwahlverein eigentlich besteht?

  3. Schön, dass der Mann aus der CSU austritt, aber schade, dass er nicht bei wahren Konservativen wie der AFD, der LKR oder ähnlichen Vereinigungen (ich rede nicht von echten Rechtsextremen wie der NPD!) eintritt oder eine eigene politische Vereinigung gründet. Austreten ist allerdings besser als gar nichts, denn jeder nicht an die CSU gezahlte Euro, jedes Mitglied weniger (inkl. Parteienförderung), jeder fehlende Plakatekleber und jeder zusätzliche Kritiker kann dieser CSU derzeit nur gut tun. Hoffentlich spricht er viele frühere Parteifreunde an, es ihm gleichzutun.

  4. Da hat aber jemand seinem Herzen Luft gemacht, richtig so. Wie eindrucksvoll beschrieben, haben wir nicht nur ein kleines Problem mit diesen früher konservativen Parteien. SPD, Grüne, (FDP, Linke) sind jedoch nicht grundlegend besser. Der Parteienstaat hat sichtbar in die Sackgasse geführt, weshalb glaubhafte Kritiker desselben Regie bei der „Umgestaltung“ oder besser Revolution führen müssen! Fragen nach der Verantwortung und Haftung stehen dann ja auch im Fokus!

  5. Ich bin beim Lesen genau bis hier gekommen:“…habe Passierende von der Union überzeugt…“ Dann war mir die Zeit zu schade, ich verabscheue die Gendersprache und werde dem auch durch Lesen keinen Vorschub leisten.

  6. Diesem letztlich doch sehr langatmigen Brief darf ich an einer Stelle intensivst widersprechen. Seit vielen Jahren in Hessen wohnend kann ich das Loblied auf Herrn Bouffier wahrlich nicht nachvollziehen. Zu Zeiten von Herrn Koch als Ministerpräsident war er noch ein Mann mit klarer bürgerlich-konservativer Haltung. Aber mittlerweile ist er mutiert, man verzeihe mir, zu einem politischen Speichellecker der Kanzlerin, wie es trauriger schon gar nicht mehr geht. Er ist eines der lebenden Beispiele der Union, die jegliche innere Verbindung zu ihrem Land verloren haben und nur noch der Führerin völlig ergeben huldigen. Bouffier ist kein gutes Beispiel, er ist ein bitteres Beispiel für den Niedergang und die Selbstauflösung dieses Landes.

    • …und das Gleiche gilt für diesen elenden Intriganten Schäuble. Eine unselige Kreatur.

  7. Fantastischer Beitrag! Der darin geschilderte Leidensweg bis zur Abkehr von der Union ereignete sich bei mir allerdings in der Zeitspanne von kurz nach dem 11.03.2011 und dem 04.09.2015. Und die FDP eines Christian Lindner, aber ganz besonders eines verkommenen Alexander Lambsdorff ist sicher NICHT der natürliche Partner einer Union, die ich wieder wählen würde… …in zwei oder drei Jahrhunderten, in denen ununterbrochenen Vertrauen zurückgewonnen wurde.

  8. das Land hat nur noch eine Chance für eine geistig, moralisch, wirtschaftliche Wende, wenn die CDU/CSU komplet entmerkelt ist und mit einer starken AFD und meinetwegen FDP die Regierung stellt. Es müssen die Gegner und Feinde der Demokratie und Meinungsfreiheit klar beim Namen genannt werden und das sind die LinksGRünen Kommunisten von Grüne,SPD und SEDLinke

  9. Auch ich war jahrzehnte lang überzeugte CDU-Wählerin, bis alle Werte die diese Partei einmal vertreten hat, durch A.M. über Bord geworfen wurden. Die ehemaligen Werte der CDU habe ich in einer 2013 neu gegründeten Partei wieder gefunden. Eben las ich die Schlagzeile, dass diese Partei von Verfassungsschuß als Verdachtsfall eingestuft wurde. Es ist Wahljahr !!! So geht Demokratie heute, es ist zum verzweifeln, was aus diesem Deutschland geworden ist…

  10. Es wird nichts helfen. Es müsste eine Plattform geben, auf der sich abweichende Meinungen in grösserem Massstab organisieren. Einen Weg finden, an die breite Öffentlichkeit durchzudringen. Die Aufgabe erfüllen, an der der ÖRR scheitert. Womit sich aber wieder die Frage nach der Machtbegrenzung stellt. Nach dem Erhalt der Vielfalt und der Sachlichkeit.

  11. Diese Austrittserklärung könnte es in das Guinness-Buch der Rekorde schaffen. Ob sie irgendein CSU-Spitzenmitglied bis zum Ende lesen wird? Da steht so viel unangenehme Wahrheit drin.
    Hier ein Link bzgl. der bevorstehenden Wahl in Ba-Wü. Er macht deutlich, wie weit Merkel & Co. die Union abgewirtschaftet haben:
    https://www.lokalo24.de/welt/cdu-waehler-mehrheit-will-lieber-kretschmann-anstatt-eisenmann-zr-90223655.html
    Zitat: „65 Prozent der CDU-Anhänger wollen Kretschmann als Ministerpräsidenten und nur 22 Prozent der eigenen Anhänger wollen Eisenmann“.
    Der dt. Süden war mal eine uneinnehmbare CDU/CSU-Hochburg. Dann kam Angie und mit ihr die „Modernisierung“ der Partei. Ihr folgten „Spitzenkräfte“ wie der wendige Markus S., der sich vor der Unantastbaren in den Staub wirft: „Merkel-Stimmen gibt es nur mit Merkel-Politik.“ Söder dreht Pirouetten schneller als sein eistanzender Generalsekretär Markus Blume. Beim Zusehen/Zuhören wird einem erst schwindlig, dann übel.

  12. Bin kein Parteimitglied, aber wenn man sich aus tiefster Überzeugung in der politischen Richtung der Christdemokratie verortet sieht, hat man in D keine Repräsentation mehr. (Und nein, leider fühle ich mich in wesentlichen Punkten nicht von der AFD repräsentiert; für die FDP bin ich einigen gesellschaftspolitischen Fragen nicht ‚liberal‘ genug.)

  13. „ in den USA würde die Kanzlerin unter den Konservativen „RINO“ (Republican in name only) bezeichnet werden“

    Merkel wäre hier solide links. Deutschland wird von vielen politisch interessierten sowieso schon länger als sozialistisches Land angesehen und viele Entscheidungen der weisen und mit geballter Kompetenz gesegneten Bundesregierung werden mit fassungsloser Verwunderung quittiert. Generell wäre der Großteil der Union eher bei den Dems, manche halt auf der moderateren Seite. Wenn man überlegt, dass ein Senator Joe Manchin (konservativer Democrat) in Deutschland wahrscheinlich schon als Rechter verschrieen werden würde, wird einem bewusst wie extremst sich das alles nach hart links verschoben hat. Echte Konservative sind in Deutschland quasi ausgestorben; die wenigen, die es noch gibt sind unberührbar.

  14. In jeder Zeile, in jedem Wort, kommt die unglaubliche Trauer und Wut zum Vorschein. Da hat sich jemand Zeit seines Lebens mit aller Kraft für die Demokratie und die Menschen engagiert und eingesetzt und muß nun seit Jahren unter allergrößten Bauchschmerzen zur Kenntnis nehmen, dass die freiheitlichen Werte immer mehr geschliffen und nun ganz ausgesetzt wurden. Schade, dass es dieser Jemand nicht bis in die oberste Parteispitze geschafft hat (so vermute ich mal). Ich verstehe absolut, dass er/sie sich den Kummer und seine Wut von der Seele geschrieben hat, wohin sonst damit?
    In Ihrem Leid, verehrter Mitbürger, bin ich bei Ihnen. Denn es gibt keinerlei Unterschied mehr zwischen Parteizugehörigkeiten der Altparteien. Der Niedergang ist allumfassend und an der Spitze der Verfassungsschleifer stehen die Grünen. Grüne, die durch Medien gepusht und korrumpierbare Altpolitiker befördert werden.
    Was man Ihnen und auch dem Rest der wählenden Bevölkerung (so auch mir) vorwerfen muss, ist die leichtsinnige Untätigkeit, das willfährige Glauben von Phrasen und die Ungläubigkeit, dass sich so außergewöhnlich viel Dilettantismus in den obersten Spitzen festsetzen könnte. Wir waren schlicht mit dem Alltag beschäftigt und hatten das Gefühl: Läuft doch.
    Bis das böse Erwachen kam.

  15. Ich habe vor 13 Jahren nach zwanzigjähriger CDU-Mitgliedschaft meinen Austritt in einem längeren Brief erklärt. Bekommen habe ich ein Formschreiben des Kreisverbandes mit dem üblichen Bedauern-Blahblah und der Versicherung, das Schreiben an meinen damaligen Bundestagsabgeordneten Dr. Michael Fuchs (damals wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion) weiterzuleiten. Das war’s. Keine Reaktion des MdBs. Hatte ich auch nicht erwartet. Solche Austrittsbegründungen sind reine Zeit- und Papierverschwendung. Futter für die runde Ablage ignoranter Parteischaftelhuber.

  16. *
     
    nur drei Jahre habe ich es ausgehalten in diesem Verein – wollte meine staatsbürgerlichen Pflichten erfüllen…
     
     und ich kann sagen: ich bin einer Negativauswahl an Menschen begegnet, wie ich sie in meinem vorherigen und späteren Leben nicht mehr erfahren durfte
     
    und fand bestätigt:
     

    „Was ist die Steigerung von Feind?“,

    fragt der eine Clown den anderen.

    „Feind, Erzfeind, Parteifreund!“.

     
    ***

    Gute Besserung!

    *

  17. Mir gefällt das Plädoyer für wirtschaftliche und bürgerliche Freiheiten. Ich habe ebenfalls ernste Zweifel, ob diese Werte in den nächsten Jahrzehnten noch irgendwelche Aufmerksamkeit erfahren werden. Vielleicht bei der AfD und FDP, aber sicherlich nicht bei der CDU und CSU. Von den anderen Blockparteien will ich gar nicht reden.

    • Deutschland wird sich in dieser Form NICHT lange halten können. Der Spuk könnte sehr schnell vorbei sein, Höchstens 10 Jahre dann ist der letzte Boomer in Rente …

  18. Galubt der Autor wirklich, dass sich der Generalsekretär des CSU die Mühe macht, diese langatmige Philippika zu lesen?
    Das wissen die doch alles schon selber. Und weil sie sich für unverzichtbar halten, schreckt sie ein Parteiaustritt auch nicht sonderlich.
    Da ich als Naturwissenschaftler gern auch so argumentiere, sage ich mit Newton: Actio est reactio, oder auch „Gewalt ruft ebenso große Gegengewalt hervor“. Dass uns Gewalt angetan wird, steht wohl außer Frage. Sehr fraglich ist jedoch, wie wir damit umgehen. Fürchtet den Zorn der Gut- und Langmütigen! Und diejenigen, die erdulden müssen, übersteigen die Zahl derjenigen, die dies mit staatlicher Willkür bewirken, um das millionenfache! WIR SIND MEHR!

  19. Na ja, Einer. Wenn´s Hunderte wären.
    Dennoch, Hochachtung, diesem Einen!

  20. Mein Austritt aus der CDU 2015 war kürzer „Es reicht, ich trete aus dieser CDU aus“. Warum noch wertvolle Zeit an eine Partei verschenken die wie eine Hure sich dem linksgrünen Zeitgeist verkauft und treue Anhänger (fast 30 Jahre dabei) verraten hat.

  21. Sehr geehrter Autor dieses Briefes, ich kann ihre Enttäuschung, gar Ihren Schmerz sehr gut verstehen. Ich war bei der historischen Rede Kohls an der Ruine der Dresdner Frauenkirche am 19.12.1989 dabei. Unvergesslich für mich wie man merkte, dass, als er über die Einheit des Landes sprach und tosender Jubel ausbrach, plötzlich erkannte, dass die „…geschichtliche Stunde der Wiedervereinigung…“ wohl angebrochen sei. Später gab er zu, dass ihm das zu diesem Zeitpunkt in Dresden bewusst wurde. Glauben Sie Merkel würde so etwas während ihres Gestammels merken? Dafür fehlt ihr jede Sensibilität. Unvergesslich auch, wie sich genau in diesem Moment der Himmel lichtete und die Szenerie in ein goldenes Abendrot tauchte mit der Ruine als Mahnmal im Hintergrund.
    Vielleicht tröstet es Sie, dass Sie noch ein wenig länger in der Freiheit leben durften als wir im Osten. Kohls größtes Versagen war die Unkenntnis der Verschlagenheit und des Opportunismus seines „Mädchens“. Aber andere um ihn herum hätten es erkennen können und ihn warnen sollen. Bei mir wurde die CDU unwählbar, als diese empathielose Frau an die Macht kam. Wir im Osten kannten aus unserer Diktaturerfahrung nur zu gut diesen Typ Mensch.

  22. „… wer keine Argumente hat, der diffamiert den Kritiker pauschal und versucht ihn so mundtot zu machen.“

    Wer braucht denn Argumente, wenn er sich einfach herausnimmt, nach Gutsherrenart unter Missachtung des Grundgesetzes zu diktieren, wobei ihn der gottserbärmliche Haufen namens Bundestag (außer der AfD) auch noch unterstützt? Argumente werden durch „Haltung“ ersetzt, die Mainstreammedien befeuern dies noch, und große Teile der Bürgerschaft sind mittlerweile durch die Dauerpropaganda ohnehin dermaßen verblödet und ideologisch eingenordet, dass sie nicht einmal bewusst mitbekommen, wie sie belogen und, ja, muss ich leider so sagen, verarscht werden!

    „Ihr war leider ihr vermeintlicher Glanz auf EU-Ebene wichtiger als ihr eigenes Volk.“ Ihr „eigenes Volk“ hat sie noch nie interessiert. Merkel ist eine eiskalte Egomanin, die nur an ihrer eigenen Macht interessiert ist, und ihren ständigen Machtmissbrauch vermutlich gar nicht mehr als solchen wahrnimmt. Falls doch, wäre es ihr ohnehin egal.

    Die große, vielleicht sogar untilgbare Schuld der CDU ist ihre willige und unkritische Gefolgschaft der Autokratin Merkel gegenüber. Diese Schuld wird ihr – wenn überhaupt – nicht so bald vergeben und sehr lange als Makel anhängen. Möglicherweise führt sie letztlich auch zum Untergang der CDU. Was ich nicht bedauern würde. Wer grundgesetzwidrige Politik jahrelang aus letztlich rein egoistischen Gründen durchwinkt, hat es nicht besser verdient.

    • Möge dieser Partei der Klatschhasen das Schicksal der DC in Italien beschieden sein!

  23. Auch ich war als junger Erwachsener in der CSU, auch in der JU, dort als Ortvorsitzender und ich muss leider sagen: Ich würde heute um diese Partei einen großen Bogen machen und sie nicht einmal mehr wählen!

  24. Sehr geehrter Anonymus!
    Leider wird Ihr Brief weder von einem Herrn Blume oder sonst jemanden in der CSU Zentrale gelesen, sondern es wird lediglich ein Austritt mit Austrittsdatum in der Buchhaltung vermerkt.
    Niemand in der CSU interessiert sich für Einzelmeinungen der Parteimitlgieder, solange diese sich nicht anlässlich eines „Parteitages“ mit Lautstärke vernehmen lassen. Dann entssteht erst bei Leuten wie Blume, Söder oder Seehofer so ein komisches Bauchgrummeln, dass „da was wohl nicht so richtig läuft“.
    Bei der CSU ist es wie in der Katholischen Kirche: den Parteichef und Ministerpräsident als den „lieben Gott“ kann man nicht kritisieren. Und wenn man an die heilige CSU mit ihren Funktiomnnärspack eben nicht mehr glaubt, dann kann man ja gehen – egal.Dann wird man halt aus dem Kreis der rechtmäßigen ausgeschlossen.

  25. Ich bin auch mit 17 Jahren 1980 in die Junge Union (Bayern) eingetreten, habe an Ständen Wahlkampf für Strauß und Kohl gemacht. Mit dem Wegzug von Bayern nach Baden-Württemberg (1988) habe ich mich aus dem politischen Engagement zurückgezogen, blieb aber Unionswähler bis 2009, danach nicht mehr. Ich fand den Atomausstieg verkehrt, ebenso die Euro-Rettungspolitik nach der Griechenland-Krise. Über das, was dann nach 2015 folgte braucht man eigentlich gar nicht mehr zu reden. Das war keine CDU-Politik mehr, das war grüne Hippie-Politik. Wie konnte die Union so schnell verkommen? Sie war die Partei, die uns das Wirtschaftswunder brachte und die Wiedervereinigung. Und nun? Sie ist verantwortlich für die Flutung Deutschlands mit kulturfremden Immigranten unter dem Vorwand eines wilden Asyl-Humanismus, sie lässt die Infrastruktur vergammeln, sie trommelt mit Multikulti-Romantikern gegen rechts, ein „Rechts“ das im Prinzip den Kern der Unions-Identität von Adenauer bis Kohl bildete, sie verscherbelt unser Steuergeld kopflos an die EU, gleichzeitig mit der Reduzierung der politischen Einflussnahme der dt. Staatsbürger durch die Unterwerfung unter die EU-Bürokratie und sie zerstört durch den Klimawahn unsere industrielle Basis bei gleichzeitiger Schröpfung der Steuerzahler. Damit nicht genug: Sie verhilft in Meckenburg-Vorpommern einer SED-Verfassungsfeindin zur Position einer Verfassungsrichterin, sie lässt es ferner zu, dass in Thüringen eine reguläre und demokratische Wahl rückgängig gemacht wird und ein abgewählter SED-Ministerpräsident zurück ins Amt kommt. Nun wird einer neuen SED-Vorsitzenden herzlich gratuliert. Man fragt sich, ob die CDU mittlerweile nicht nur von Grauen Wölfen etc., sondern auch von der weiter im Untergrund agierenden Stasi unterwandert ist. Dazu passt, dass die CDU im Bundestag gegen das Verbot einer linksterroristischen Internetplattform gestimmt hat. Unter der Führung einer ehemaligen FDJ-Propagandistin entwickelt sich das 1990 wiedervereinigte Deutschland nun zur Mega-DDR. Die totalitären staatlichen Übergriffe zur angeblichen Corona-Bekämpfung sind ein weiterer Schritt in Richtung Diktatur. Zur DDR passen auch fehlende Reisefreiheit, Mangelwirschaft, Verschleiß auf allen Ebenen und gleichgeschaltete Medien, die nur noch Propaganda aussenden, die keinen Bezug mehr hat zur tristen Wirklichkeit. Durch den Lockdown wird ein Teil des Handels und der Industrie unter staatliche Abhängigkeit gebracht. Den Rest unterjocht man dann unter dem Vorwand des Klimanotstands. Früher war die CDU die politische Kraft, die uns vor solchen Dingen beschützte, heute ist sie die treibende Kraft bei der DDRisierung.

    • Ich neige eigentlich wirklich nicht zu Verschwörungstheorien. Wenn ich aber das Handeln, die Politik der ehemaligen FDJ-Propagandistin so Revue passieren lasse, stelle ich fest, daß keine Kanzler seit dem zweiten Weltkrieg dem Land je so großen finanziellen Schaden zugefügt hat, wie sie …

      • Ich kann mich noch gut an den Moment erinnern, als Helmut Kohl der Presse eine schüchtern wirkende, blasse Frau mit fettigem Kurzhaarschnitt als neues Kabinettsmitglied vorstellte. Wer konnte sich damals schon vorstellen, dass diese unscheinbare Person wenige Jahre später den monumentalen Kohl vom Thron der seiner geliebten CDU stoßen und diese in eine linke Kaderpartei verwandeln würde.

      • Der gesellschaftliche Schaden ist noch weitaus höher. Ich werde demnächst 55 Jahre alt, diese Regierung ist in meinem Leben das Schlimmste was Deutschland (bisher) regiert hat! Solange ich noch einen klaren Gedanken fassen kann, käme ich niemals mehr auf die Idee der CDU meine Stimme zu geben. Genauso wenig wie SPD, Grüne, Linke, FDP und und und …

    • „…….sie trommelt mit Multikulti-Romantikern gegen rechts, ein „Rechts“ das im Prinzip den Kern der Unions-Identität von Adenauer bis Kohl bildete.“
      Das haben Sie sehr schön formuliert.

  26. Ich bin nach 30jähriger Mitgliedschaft aus der CDU ausgetreten. Und ich habe mir Zeit genommen diesen exzellenten und langen Brief bewusst wahrzunehmen und zu verinnerlichen. Ich merkte beim Lesen, wie das Herz des Schreibers und langjährigen CDU Mitgliedes schmerzt und weint. Ein Welt- und Menschenbild bricht in sich zusammen. Ähnlich war es bei mir vor einigen Jahren. Heute aber kann ich wieder atmen und habe inzwischen eine neue politische Heimat gefunden. Die CDU ist zu einer Funktionärspartei verkommen. Eines kann ich in dem so großartigen Brief nicht unterschreiben. Die Herren Schäuble, Bouffier und auch Söder sind von der Kanzlerin aus der Uckermark so vereinnahmt und verfügt, dass sie ,besonders in den vergangenen Jahren niemals den Mut zum Widerspruch hatten. Auch sie müssen eines Tages vor dem Volk verantworten, wo sie , von Feigheit und Angst gekennzeichnet, geschwiegen haben. Bis heute. Mit dieser Kanzlerin und ihren wenig qualifizierten Mitarbeitern/Innen, bewegt sich unser Land mit rasendem Tempo auf den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Abgrund zu. Die grosse Transformation lässt grüßen.

  27. So ist das eben, wenn man zu leidensfähig ist. Am Ende kommt dann alles aufs Mal, aber es ist viel zu spät. Nicht nur die Union hat fertig, Deutschlan hat fertig.

  28. Ich hätts kürzer gemacht:
    Und Tschüss!
    Frau Merkel: mit Ihnen bin ich durch. Und mit Ihren Büchsenspannerinnen und -spannern auf EU-, Bundes- und Länderebene ebenso. Meine besonders unherzlichen Grüße auch an Ihren Klatschaugust von der CSU! Es ist zu hoffen, dass jedenfalls Sie und Ihre Figuren spätestens im September in der Versenkung verschwinden und nicht mit den grünlackierten Spinnern wieder auftauchen.

  29. Der Autor hatte anscheinend eine ziemlich lange Leitung. Ich habe als letztes die CDU 2002 mit Kanzlerkandidat Stoiber gewählt.
    Alles danach mit Merkel war doch von Anfang an nur Machtgewinn um des Machtgewinnes ohne jegliche Prinzipientreue. Angefangen mit Hohmann, erst Hüh dann Hott, Euro erst Hüh dann Hott, Atomkraft erst Hüh dann Hott über Flüchtlinge erst Hüh dann Hott bis hin zu Corona erst Hüh dann Hott. Bei Corona waren Masken zuerst des Teufels und später Pflicht.
    Den Punkt mit dem kleineren Übel und das man deswegen die CDU/CSU/SPD/FDP/Grüne/Linke wählt höre ich so oft, also machen wir mal eine Analogie: Ich möchte von Frankfurt nach München fahren. Der CDU/CSU Fahrer fährt mich nach Hamburg, der SPD-Fahrer fährt mich nach Hamburg, von der FPD geht es nach Hannover, Grüne fahren mich an die Ostsee und die Linke fährt mich nach Rostock. Nun mögen alle das kleinere Übel sein, aber meinem Ziel München hat mich keine der Parteien näher gebracht. Im Gegenteil jetzt muss ich von Hamburg bzw. Hannover aus einen längeren Weg reisen obwohl CDU/CSU/FDP versprochen haben mich nach München zu fahren. Da gibt es keine kleineren Übel.

    • „… erst Hüh dann Hott …“

      Was für eine tolle Charakterisierung von Frau M.s durchgängigem Politikstil! In der Kürze liegt eben die Würze.

  30. Weine nicht, mein Freund, du warst von Anfang an bei der falschen Truppe.

  31. „Besser spät als nie“ ist noch das Beste was man über diesen Brief sagen kann. Und sonst? Viel zu viele Worte von einem extremen Schnellmerker …

    • „… von einem extremen Schnellmerker …“
      Ich finde auch, dass der Brief zu lang ist. Aber den Begriff „Schnellmerker“ finde ich ziemlich herablassend. Manche Dinge brauchen nun mal Jahre, vor allem wenn es den Kern der eigenen politischen Identität betrifft.

  32. Vieles trifft zu, in diesem Brief. Aber mal im Ernst, Schäuble, Merz und Bouffier als Lichtgestalten und Retter der CDU?
    Der eine, skandalumwittert und dennoch immer der Mann im Hintergrund, kaltgestellt und aufgetaut, seit 47 Jahren im Bundestag sitzend, für mich eine der zwielichtigsten Figuren im Politzirkus. Der andere, neoliberaler Hardliner und Globalist, exponierter Vertreter der globalisierten Finanzelite, soll jetzt als Bewahrer des einheimischen nationalen Mittelstandes reüssieren? Der dritte im Bund, auch er fast 40 Jahre in finanziell abgesicherter politischer Funktion tätig, auch schon einmal in Skandälchen verwickelt, in Kungeleien und Vetternwirtschaft, Befürworter eines Überwachungsstaates welcher sich um Grundrechte wenig schert. Das also sind sie, die Gestalten, mit welchen Sie die Union auf einem guten Weg sehen würden?

  33. Alles richtig, aber nach 30 Jahren CDU sollte der Verfasser wissen, was mit seinem langen Austrittsbegründungsschreiben passiert: Ungelesen in die Rundablage.

  34. Warum wählen so viele Konservative immer noch die CDU? Drei Gründe: 1. Schlimmeres verhindern; der Autor hat schon erkannt, dass das nicht funktioniert. 2. Gehirnwäsche der Mainstream-Medien seit langer Zeit – schon Kohl wurde als Birne verunglimpft und Reagan als naiver Westerndarsteller. 3. Ein Klima der Unfreiheit wo viele sich gar nicht trauen, in der Öffentlichkeit Gegenpositionen einzunehmen – so wie selbst der Autor seinen Namen nicht genannt wissen will.

  35. Perlen vor die S**** kann ich da nur sagen, Brief ungelesen im Schredder Mitgliedschaft aufgelöst.

    Abgesehen davon ist das derzeitige Führungspersonal von den Inhalten höchstwarscheinlich deutlich überfordert….

  36. „Sehr schade, dass Herr Schäuble nicht Kanzler ist. Oder Herr Bouffier.“ Nach solchen Äußerungen verwundert es nicht, dass der Austritt erst jetzt erfolgte. Ob Schäuble, Bouffier oder Merkel, die katastrophale Richtung in den linken Abgrund bleibt dieselbe. Wie uniformiert kann ein Parteimitglied sein?

  37. Fast alles richtig beschrieben.
    Nur die Loblieder auf Laschet und Bouffier kann ich nicht verstehen. Die hockten doch auch in dem Kanzler-Ministerpräsidenten-Kränzchen, das die Lockdown-Verschärfungen beschlossen hat.
    Vielleicht waren sie aber während der Beschlussfassung gerade eingenickt.

  38. Noch nie zuvor hat eine einzige politische Partei einem Industrieland wissentlich einen derartigen Schaden zugefügt wie die CDU. Ausgenommen die NSDAP. Und die Grünen stehen schon bereit, das Vernichtungswerk von Merkel zu vollenden. Was hier aus dem Bauchgefühl überforderter Politiker-Darsteller gegen Logik und wissenschaftlich Sachverstand angerichtet wurde, wird noch viele Generationen von Historikern beschäftigen. Das gesamte Ausmaß an Dummheit und Fehlentscheidungen wird man auch zukünftig nicht nachvollziehbar erklären können. Es ist wahrscheinlich auch nur aus der Mentalität des Deutschen zu erklären, der denkfaul und entscheidungsunwillig von einer kritikscheuenden und gleichgeschalteten Medienlandschaft seit Jahren hinters Licht geführt wird.

  39. Hochinteressanter Brief der fast alle Schwächen der Politik von CDU/CSU beschreibt. Leider werden die Themen Klima und das wirkliche Ziel der aktuellen Corona- ( und Klima) Politik ausgeklammert. Angst oder wird es nicht gesehen bzw. erkannt? Im Übrigen, auch das wird wohl aus Ängstlichkeit ausgeklammert, wäre die AfD der wirkliche Partner der CDU, sehr viel weniger die aktuelle FDP. Wird dieser Brief auch Eingang in die großen Leitmedien finden, zumindest bei BILD sollte er abgedruckt werden? Allerdings werden auch die sich hüten, zu sehr sind die noch dem Mainstream verpflichtet. So wird dieser wirklich gute und wichtige Brief kaum größere Teile der Bevölkerung erreichen womit wir wieder beim Hauptproblem sind. Diese Bevölkerung merkt wirklich nicht was in diesem Land passiert, das werden wir bei den Wahlen leider erneut erfahren müssen.

    • Richtig, in 1-3 Jahren nach der Wahl werden aber selbst unsensible Zeitgenossen zumindest einen „Anfangsverdacht“ hegen. Wenn dann das private Geldbörsel sowie das Konto erleichtert sind, die Zwangshypothekforderung von 30-60% auf die Hütte vor den strammen C-Wählern liegt, dann, ja dann werden sie wohl in den Modus der Nibelungentreue umschalten….Vielleicht gelingt es bei’m Radfahren an der frischen Luft, davon etwas in die Birne einzuleiten.(für neue Denkansätze) Denn die Autodichte pro Straße hat dann bereits arg gelitten….

  40. Der Brief ist im Grunde treffend, bis auf ein paar Kleinigkeiten, aber keiner wird ihn lesen, er ist viel zu lang und enthält zuviele Wiederholungen. Mehr Begrenzung auf die knallharten Fakten und weniger ausschweifende Beschreibung der eigenen Gefühlswelt hätte den ganzen Irrsinn besser auf den Punkt gebracht. Schade darum. Im übrigen beläuft sich der Schaden nicht nur auf Milliarden, die vom Schreiber erwähnt werden, sondern inzwischen auf Billionen. Und das ist nicht mehr zu beheben. Was Baden-Württemberg betrifft, wird die CDU nie wieder Land gewinnen. Man hatte jetzt den Nerv, als Herausforderin an einen inzwischen komplett verängstigten und versagenden Kretschmann, der sich nur noch an Merkels und Söders Rockzipfel hängt, eine Kandidatin ins Rennen zu schicken, die nicht nur körperlich und von der gesamten Ausstrahlung ohne jegliche Empathie, sondern auch hinsichtlich ihrer bewiesenen Unfähigkeit Merkel gleicht. Und die haben nun die meisten wirklich satt bis Unterkante Oberlippe.

  41. Ja, Wahnsinn. So einen langen Austrittsbrief könnte man fast als Buch drucken. Ich vermute, die Partei-Bürokratie wird es nicht zu Ende lesen, den Fall abheften und den Namen aus der Liste streichen. Das verrottete oder besser unterminierte bundesrepublikanische System zu reformieren, wird mit Wahlen von Parteien (Räuberbanden) nichts bringen, sondern eher eine tiefe Katharsis, die den Wert der Freiheit und Individualität wieder neu aufleben läßt.

  42. Na wenigstens hat er sich nch Luft gemacht. Deutschland braucht endlich wieder Streit nach dieser endlosen sozialistischen Harmoniesoße.

  43. Erstens liest das keiner und zweitens hat der Autor das Problem nicht ganz verstanden. Dass er die Merkel freundschaft von Herrn Bouffier und die Aussagen des Herrn Schaeuble nicht kennt, ist mehr als befremdlich. Offenbar gibt es massive Informtionsdefizite, nicht zuletzt was den verklaerten Blick in die Vergangenheit betrifft. Das Problem begann nicht 2020 mit corona, sondern mit sozialdemokratischen CDU-Bundeskanzlern und CDU- Systemlingen der Parteienherrschaft. Bei der „Wuerdigung“ der Herren, besonders des Herrn Kohl, muss man schon sehr selektiv hinschauen, um die massiven, auch personell nachwirkenden Fehler des Herrn zu verdrängen. Seine Foerderung der heutigen Despotin, einer Art „Bruta“ , war rein taktischer Natur, und politisch wie wirtschaftlich war er ein Desaster, anders als die Dame heute, aber im Ergebnis die Ursache fuer fast Alles in diesem Lande. Macht konnte er, gute Politik höchstens ansatzweise. Auf die geistig/moralische Wende warte ich immer noch und von Wirtschaft verstand er aehnlich wenig wie sein „Mädchen“ . Vorsicht mit der Verklärung der Vergangenheit im Lichte der sehr finsteren Gegenwart und Zukunft.

  44. Am Sonntag beim „Frühschoppen“ sprach doch tatsächlich jemand von „Beisshemmung“ gegenüber der „Kanzlerin“. Am Abend bei „Will“ bekam Plüschbär Helge Braun plötzlich einen verwunderten Gesichtsausdruck, als seitens der Moderatorin (beinahe kritisch) nachgefragt wurde. Und wer gestern Abend den roten Kopf von Plasberg und das folgende Gestammel vom „SPD Gesundheitsexperten“ Lauterbach mitverfolgte … na ja, mal sehen, ob das Bestand hat! Passt hier nicht ganz rein, aber vielleicht doch dazu! Man könnte tatsächlich meinen, der/die/das eine oder andere hätte „die Faxen dicke“!

  45. „Ich habe diesen Brief übrigens mit derselben Leidenschaft geschrieben, mit der ich einst in die Union eingetreten bin.“

    Wenn etwas in der Politik nichts verloren hat, dann ist es Leidenschaft. Denn wo Leidenschaft herrscht, ist wenig Platz für Vernunft.

  46. Den größten Verrat hat die Union nach Helmut Kohl an die deutschen Minderheiten in Rumänien begonnen. Wolfgang Schäuble sollte seit 20 Jahren nichts mehr in der Politik zu suchen haben.Er sagt ständig was anderes. Man ist gegen etwas und dann doch nicht wirklich. Man steht für alles und dann doch für nichts. Man mogelt sich so durch die Wahlen, um den Eindruck zu vermitteln, man wäre noch die Union eines Helmut Kohls oder Franz Josef Strauß. Mit Schäuble als Innenminister begann auf Druck linker Medien die restriktive Praxis gegen die Aussiedleraufnahme die man nur auf die deutschen Minderheiten in den Nachfolgestatten der heutigen EU Länder (Rumänien, Polen) seit 1998 praktiziert hat. Auch Edmund Stoiber ist, um es in den Worten von Giovanni Trapattoni zu sagen, nur eine Flasche leer. Sie alle haben bei treffen mit den Landsmannschaften der Siebenbürger Sachsen oder Banater Schwaben immer laut geschrien, sie seien die Parteien der Aussiedler.Nur wurde seit 1998 keinem einzigen Deutschen aus dem Banat oder Siebenbürgen die Aussiedleraufnahme gewährt. Auch gegen die wenigen Härtefälle (ehemals deportierte) die 1999–2001 es geschafft haben Benachteiligungen nachzuweisen, haben die von der Union geführten Länder insbesondere Bayern, Rechtsmitteln eingelegt, um die Aufnahme doch noch zu verhindern. Stattdessen kamen sogar Mongolen aus den Sowjet Staaten, als Spätaussiedler in die Bundesrepublik deren Familiennamen dann ins Deutsche übersetzt wurden, um so den eindruck zu vermitteln, es handelt sich um Deutschstämmige. Stoiber hätte die Wahl gegen Schröder als Kanzler gewinnen können, hätte er sich deutlich für die Aussiedler gesprochen, als im TV-Duell, Gerhard Schröder das kritisiert hat. Natürlich ging es beim Begriff Spätaussiedler um die sogenannten Russlanddeutsche die immer ein Problem waren und den Status des Aussiedlers als ganzen in die Ecke des Ausländers hineingezogen haben, aber dennoch. Manfred Kanther als Innenminister war, was die Aussiedleraufnahme betrifft ein Mann mit Rückgrat in der Union.
    Herr Blume von der CSU begegne ich seit 20 Jahren in München Perlach in meiner Wohnanlage, wo sein Kofferträger, Thomas Kauer wohnt. Die können nicht einmal den begriff Aussiedler definieren. Und jetzt in der Coronapandemie wachen auch Bayer auf einmal auf und stellen plötzlich fest, die Union sei nicht mehr die Union. Viele die so Wortlaut zurücktreten tun es meistens am Ende ihres Berufslebens, so wie Erika Steinbach z. B. oder eben wie hier anonym. Als Grunde werden meistens nur wirtschaftliche Aspekte genannt. Darauf ist man egal wie rechts oder links noch Stolz in diesem Land.Eine Leistung die nach dem Krieg nur unter dem Atomschirm der mittlerweile so verhassten USA und den Mio. von Deutschen, die aus dem Osten vor den Russen geflüchtet sind, die Aussiedler der ersten stunde, möglich war. 
    Das Problem liegt jedoch viel, viel tiefer als man sie jetzt mit der Coronapolitik wahrnimmt. Die EU ist das Problem, die offene multikulturelle Gesellschaft, Politik als Karriere, als Arbeitsplatz den man bis zur Rente betreiben möchte.Markus Söder erinnert stark an Kurt Beck von der SPD. 

  47. Andere haben denselben Schritt mit weniger Worten schon vor Jahren vollzogen.

  48. Das wird die „Politgrößen“ leider nicht tangieren.
    Die sind so von sich überzeugt, dass jede Kritik als Blasphemie angesehen wird. Und beratungsresisten sind sie obendrein.

    • @GWR, das hängt davon ab, ob es weitere, mutige Medien gibt, die diesen, wie ich finde, wertvollen Brief öffentlich machen.Wertvoll, weil ehrlich und sachlich. Auch wenn die Schäuble und Bouffier Einschätzung wirklich daneben liegt.

  49. Da knipst die Sekretärin zwei Löcher rein und heftet es im Ordner Querulantenbriefe ab.

    • Eher ab in den Papierkorb nach einer Standardantwort.

  50. Ein hervorragender Brief und meine 100 prozentige Zustimmung. Das mit dem Champagner ist eine sehr gute Idee. Bis dahin werden wir bestimmt noch einen absurden Inzidenzwert von 7,5 erleben.
    Liebe Grüße
    Thomas M

  51. Die Kanzlerin „denkt die Dinge vom Ende her“……..Welches „Ende“ ihr vorschwebt, haben UNABHÄNGIGE Unionsmitglieder früh erkannt. Leider fanden sie bei parteisoldatischen Opportunisten kein Gehör. Wer die hier gemeinten Werte vertreten will sollte von diesen überzeugt sein. Der Feigling hat keinen Kompass. Sein Eid gilt dem persönlichen Vorteil. Er kennt keinen Souverän mehr (an). Der Souverän ist durch die Partei ersetzt. Das ist die postmoderne „Selbstlosigkeit“.

  52. Als ich mich vor vielen Jahren wortreich per Brief von einem lieben Mann (hinterher weiß man immer mehr ;-)) getrennt habe, schickte er mir einen Blumenstrauß und eine kleine Karte mit folgendem Text:
    Der Brief, den Du geschrieben, er macht mich gar nicht bang!
    Du willst mich nicht mehr lieben? Jedoch, Dein Brief ist lang!
    Acht Seiten, eng und zierlich, ein kleines Manuskript …
    … wer schreibt schon so ausführlich, wenn er den Abschied gibt!

  53. Danke für die Worte – ich dachte schon langsam, ich sei allein…

  54. Einer der Kernpunkte des Textes: Sinnlosigkeit des Lockdowns  – wie reagieren die Bürger, wenn das klar wird?
     
    Nur: das wird NIEMALS klar.
    Nicht in einem Land, in dem gegenwärtig Kirchen Schlepperschiffe ausrüsten, um Trickser, Täuscher, Kriminelle und Terroristen zu uns zu schippern – und dafür auch noch breitgefächert beklatscht werden. Einer derart hirnkranken Bevölkerung kann man ohne Anstrengung die Lockdowns als Erfolgsgeschichte verkaufen. Und zwar auf ewig!
    P.S. wegen der Zuschreibung ‚Kriminelle‘ etc. : nicht alle „Flüchtlinge“ sind so? Natürlich nicht. Dafür aber nahezu alle die, die auf ‚Seawatch‘ + Co. zu uns kommen. Die sehr wohl in einer deutlichen Mehrheit – alleine schon über 50% Passwegschmeißer (genauer: Passverstecker – wird der Pass gebraucht, ist er ruckzuck wieder da!) sind über 50% Trickser!
    Ansonsten: wer wirklich verfolgt wird, hat in der Regel keine 5 – 10.000 € für die Schleppergebühr. Und braucht sie auch nicht, denn schon z. B. in Griechenland ist die Verfolgung und damit der Fluchtgrund vorbei (was bedeutet: die Griechen wären jene, die unsere Hilfsmilliarden sinnvoller ausgeben würden).
    Zigtausende € braucht man ausschließlich nur als Eintrittsgebühr ins deutsche Deppenparadies.

  55. Sehr verständlich, dass der Autor sich Luft machen muss. Sehr gut erkannt fast alles.
    Nur bei zwei seiner Einschätzungen stimme ich nicht zu:

    1. Frau Merkel „linksliberal“. Liberale Elemente kann ich bei ihr nicht mehr erkennen.
    2. Habeck und Baerbock „smart“. Ohne Worte…

  56. Eine Philippika, die sich gewaschen hat. Als Baden-Württemberger habe ich das Herunterwirtschaften der CDU und ihre Selbstdemontage ebenfalls erlebt. Von Späth zu Mappus ein personalpolitische Niedergang an Kompentenz, Ausstrahlung und Integrität. Nach Mappus war Ende. Das unsägliche Gemache um das Bahnprojekt Stuttgart 21 hat der CDU den Rest gegeben und schließlich die Grünen mit dem Altmaoisten Kretschmann an die Macht gespühlt, der jetzt den katholisch grün-konservativen Landesvater spielt. Motto zur anstehenden Wahl, „bewahren heißt verändern“ Der Niedergang der Gesamtunion CDU incl. CSU mit dem heutigen Spitzenpersonal wird sich genau so vollziehen wie der Niedergang der CDU in BW, wenn der Merkel-Kurs unter Laschet weiter weiter fortgesetzt wird, dann mit den Grünen als Koalitionspartner auf Bundesebene unter Übernahme aller maßgeblichen Positionen der grünen Partei.

  57. Merkel treibt nur deswegen ihr Unwesen in der CDU und in Deutschland, weil kadavergehorsame Parteimitglieder und Wähler es seit Jahren ermöglichen. Gleich nach dem Atomausstieg- und wirklich allerspätestens nach der unrechtmäßigen Grenzöffnung- hätte es in der Wirtschaft, bei den konservativen Mitgliedern und Wählern einen hohen Druck gebraucht, dann wäre uns all das Unheil der letzten und noch folgenden Jahre erspart geblieben. Man hätte sich als konservative Mitglieder und Wähler sofort nach der Gründung der AfD durch Herrn Lucke deren Argumente übernehmen müssen, statt die Nazikeule zu schwingen. Jetzt ist es zu spät. Diese Art überlange Briefe dient im Grunde nur der Selbstrechtfertigung der Mitglieder. Sie wissen doch ganz genau, daß sie durch ihr jahrelanges Schweigen Merkel gedeckt haben. Jetzt ist es zu spät. Es sieht derzeit danach aus, daß die Zinsen steigen könnten, wenn das passiert, ist es vorbei mit dem Schuldenstaat, der alle falschen Entscheidungen mit Geld zusch…, dann gehen in ganz Euroland die Lichter aus. Schuld daran ist die CDU und niemand anderes.

  58. Nennt er nach dem Rant das Kind endlich beim Namen?
    Die CDU hat sich mit den anderen Altparteinen zur Internationalsozialistischen Deutschen Gutmenschenpartei (INSGP) verbunden. Die neue Staatsdoktrin ist GERSOC (German Socialism, analog zu INGSOC).

    Diejenigen, denen das nicht passt, werden in Raum 101 behandelt.

  59. Super zusammengefasst – Finde mich direkt wieder (bin Anfang 50 und in BW aufgewachsen und seit zehn Jahren in Bayern). Mein einziger „Vorteil“ ist, dass ich nie der CSU beigetreten bin – und nun nicht austreten muss. Habe aber auch über 25 Jahre CDU gewählt und werde das nie wieder tun…

  60. Beim Lob von Schäuble und Bouffier habe ich abgebrochen. Davor war mir schon diese völlig unkritische Sicht auf die alte Union aufgefallen. (Ich selbst finde die Entwicklung der Union katastrophal, aber habe die auch früher nie gemocht oder gewählt.) Erst seit einem(!) Jahr sieht der Mann das Maß als überschritten !?
    Aus meiner Sicht liegt uns hier ein Beispiel eines Parteisoldaten vor, der sich über Jahre und Jahrzehnte von einer Illusion zur nächsten hangelt. Ungefähr nach diesem Muster: „Ja, bei Einwanderung und Atomkraft hat die Parteispitze unser alten Grundsätze verraten, aber bei der Wirtschaft sind wir immer noch die einzigen … und wenn andere regieren würden … Und deshalb bleibe ich dabei!“ Nun also auch die Wende bei der Wirtschaftspolitik. Welche Überraschung!
    Zum Vergleich kann man die Beiträge von Thilo Schneider auf der Achse konsummieren. Der hat sich seine FDP lange auf ähnliche Weise schöngeschrieben, bis es nicht mehr ging. Und der Tenor der Kommentare war: „Warum wusstest Du das nicht schon vor Jahren? Wir haben’s Dir gesagt.“

  61. Der Autor befürchtet bei Namensnennung erhebliche berufliche Nachteile.
    Weil er aus der CDU austritt?
    Sei es wie es sei, der Brief ist zu lang. Man wird ihn zu den Akten legen und keine der vielen berechtigten Fragen beantworten. Diese Partei, samt ihrer großen Vorsitzenden, wird sich nicht mehr erklären. Sie steht schon lange über den Dingen.

    • Wenn der Herr im Öffentlichen Dienst arbeitet, oder mit ihm Kontakt hat, dann auf jeden Fall.
      Er könnte aber auch (berechtigte) Angst vor der Antifa und deren Brandstiftern haben.

    • So ist es. Immerhin: Auch jetzt wachen noch welche auf.

    • Wer solch einen Brief an die öffentliche große Glocke hängt und dann darauf hofft, anonym zu bleiben, handelt nach der Devise „wasch mir den Pelz, aber mach mich dabei nicht nass“. Ausserdem hat er den Brief an die gerichtet, von denen er nun Gefahr für seine berufliche Laufbahn vermutet. Was soll die daran hindern, 1 und 1 zusammenzuzählen? Irgendwie unlogisch, das Ganze.

  62. Der Herr hat über 5.900 Wörter bzw. 10 Jahre zu lange gebraucht, um sich „Luft zu machen“. Allein schon darin liegt eine große Wurzel dieses riesigen Problemkomplexes.

    Fünf Zeilen mit den entsprechenden bayrischen Kraftausdrücken hätten es auch getan.

    • Genau das dachte ich auch als allererstes. Das Beharrungsvermögen, die Handlungsunfähigkeit über 10 Jahre, das ist das eigentlich Erschütternde an diesem Dokument.
      Der autokratischen Atomausstieg, der „Energiewende“, der Kohleausstieg, die Elektromobilität, kurz: die zunehmend staatlich gelenkte Wirtschaft, die Grenzöffnung, der Versozialdemokratisierung der Sozialpolitik zu Lasten der nächsten Generationen, die Autokratisierung der Regierungspolitik, die merkelianische Kriecher- und Ja-Sagerkultur u.s.w., das alles hat nicht gereicht? Oh Gott!
      In einer Partei mit solchen Typen wie Scheuer, der längst zurückgetreten wäre, hätte er auch nur den allergeringsten Anflug von Anstand oder einem derart hemmungslosen Populisten wie Söder? Mein Gott!

    • Joa mai, recht hoam’s!
      In der CDU/CSU bekommt kaum einer das Maul auf. Und wenn doch, dann dauert es Jahre und kommt übervorsichtig daher. Muss daran liegen, dass alle mit dem großen Maul vor Jahren bereits in die AFD abgewandert sind und sich dafür nun als „Nazis“ diffamieren lassen müssen. Womit sich dann der Kreis schließt zu den Ausführungen im obigen Artikel.
      In der CDU/CSU gibt es nur noch Schäfchen. Die Wölfe und Hirtenhunde sind alle abgewandert, was den Kurswechsel enorm erschwert.

      • Und dann gibt es da noch ein paar Masochisten, pathologisch Indolente und Ewiggestrige, die immer noch ausharren und von der Partei träumen, in die sie im letzten Jahrtausend einmal aus Überzeugung eingetreten sind, die es aber schon lange nicht mehr gibt und auch kaum je wieder geben wird:
        Merz, Maaßen u. einige andere. Politisch heimatlose und damit verlorene Seelen, man fragt sich, auf welchem politischen Planeten die leben, oder ob sie einfach nur frei im Weltall schweben.

      • Die Werte Union nebst Umfeld versuchen die CDU wieder zu drehen, Das Ansinnen halte ich für richtig und löblich. Die Erfolgsaussichten aber für eher gering. Was sich dann ja auch mit der Nichtwahl von Merz bestätigt hat. Die Widerständler in der CDU haben es faktisch noch schwerer, als die Ex CDUler in der AFD, weil es zumindest innerhalb der AFD doch recht viel gegenseitigen Rückhalt gibt. In der CDU ist man als Mitglied der Werte Union wohl eher so etwas wie ein Aussätziger.

      • Wer will denn da, realistisch betrachtet, was noch drehen? Inzwischen scheinen die Emporkömmlinge, Pöstchenjäger und Pöstchenerhalter in der Mehrheit zu sein. Am Ende zählt das Ergebnis, die Haltung ist, wenn man untergeht, doch reichlich nebensächlich.

      • Wie sagt der Volksmund: Die Hoffnung stirbt zuletzt.
        Es gibt noch Mittel und Wege, die Umkehr zu erzwingen.
        Aber das wird ein Erdbeben auslösen, bei dem niemand mehr genau vorhersagen kann, was am Ende dabei herauskommt.
        Es könnten auch die Falschen davon profitieren.

      • Damit nicht „die Falschen“ davon profitieren, macht man einfach falsch weiter? Tolle Logik!

    • Wenn Briefwahlen wie in Amerika zugelassen werden sollten, wird er weiterhin 30 Jahre lang für die CDU stimmen. Über den Tot hinaus. Genauso wie dort. Ob er will oder nicht.

  63. Ich möchte dem Verfasser seine Illusion nicht nehmen, daß sein Austrittsgesuch von jemandem in der Partei gelesen wird, geschweige denn, es interessiert dort die Bohne ! Seine Meinung zu Herrn Schäuble sollte aller spätestens seit dessen Aussage … Den Preis muss man zahlen, wenn man Europa stärker will…“ korrigiert werden.
    Die CDU habe ich zuletzt 2013 gewählt und sofort nach der Ministerbesetzung und dem Koalitionsvertrag schwer bereut. Nie wieder !

  64. In meinem kleinen Mikrokosmos:

    • 2 Bekannte, langjährige SPD Parteimitglieder haben ihr Parteibuch zurück gegeben
    • 1 pensionierter Bundespolizist gab der CDU das Parteibuch zurück
    • überzeugte Christen, Katholiken, sind aus der Kirche ausgetreten
    • treue CSU Wähler werden ihr Kreuz nicht mehr bei der CSU machen
    • 2 Bauern sind aus dem Bauernverband raus

    Aber wir alle haben eines gemeinsam , wir sind nur „alte, weise Männer und Frauen“, wir sind nur noch Steuern- und Beitragszahler , mehr nicht.
    Die Parteien setzen auf junge, willige, unkritische neue Wähler, besonders Wählerinnen. Den jungen Frauen genügt die Quote und Gendersprache.

    • Nun ja. Dafür kommen solche, die sich bei Grünen eingenistet haben und uns an den Kragen wollen: „Jeff Kwasi Klein ist nicht nur Politiker der Grünen, sondern auch Vorstand des Migrationsrates Berlin, der 2017 93.000 Euro und 2018 52.000 Euro aus Steuermitteln erhielt. Er findet Plünderungen in Ordnung und wünscht sich, dass unser Gefühl von Sicherheit kaputtgeht.“ https://twitter.com/Netzdenunziant/status/1366491632124723200
      Merkel muss weg. Schnellstens. Und alle anderen, die sich nicht an die FDGO halten, auch.

    • DIE jungen Frauen eben, die sich dank linksgrüner Medien profilieren dürfen, es gibt auch andere, und sie scheinen mir durchaus nicht eine verschwindende Minderheit auszumachen. Viele junge und höchst kritische Bloggerinnen bezeugen das. Auch im persönlichen Gespräch, habe einen Hund als Kontaktkatalysator, scheinen mir junge Frauen nicht die konformsten zu sein.

    • Die Parteien setzen auf junge, willige, unkritische neue Wähler, besonders Wählerinnen. Den jungen Frauen genügt die Quote und Gendersprache.

      Dafür ein extra Däumchen hoch!

  65. Er hat mit allem recht, da will ich in keinem Punkt widersprechen. Und wenn ich den inkompetenten Stümperzirkus in Stuttgart sehe, möchte ich vor Verzweiflung nur noch laut schreien. Von Merkel fange ich gar nicht erst an.

    Aber. Ich bin selbst vor zehn Jahren schon einmal gegangen – und dann wieder zurückgekehrt. Denn das Problem ist, die anderen sind für jeden liberalen Menschen noch viel schlimmer. Das meine ich nicht nur als Phrase, denn anständige Leute wollen Politik machen, weil sie ein Anliegen haben.

    Ich kämpfe z.B. seit fast 18 Jahren für eine nachhaltige und ideologiebefreite Verkehrspolitik in unserer Region, dass Radwege ausgebaut, Straßen saniert und Busverbindungen verbessert werden. In der CDU gibt es noch die Pragmatiker, mit denen man sachlich und konstruktiv arbeiten kann.

    Parteien, die ihre politischen Ansichten vom Download-Button ihres Bundesverbands beziehen, sind für die konstruktive Arbeit nicht geeignet. Ebenso Parteien, die sich leidenschaftlich an Strohmännern abarbeiten, um die persönlichen Komplexe ihrer Mitglieder zu kaschieren.

    Ja, Merkel muss weg. Ja, die Bundes- und Landespolitik ist auf dem Niveau einer Bananenrepublik und richtet unseren Wohlstand systematisch zugrunde und zerstört die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft. Ja, die Corona-Politik kann man nur als Verbrechen bezeichnen und die Grundrechtsverletzungen bedürfen dringend der Aufarbeitung.

    Aber wenn man jetzt geht, wird davon weder ein Radweg besser, kein Schlagloch geflickt und auch kein Meter Internetkabel verlegt. Im Gegenteil. Wenn die CDU auch noch vor Ort kollabiert, steht dem grünen Wahn niemand mehr im Weg. Deshalb bleibe ich.

    Auch wenn ich nur noch Kommunalpolitik machen werde. Das ist die letzte Verteidigungslinie gegen den Irrsinn, wo man aber wirklich noch etwas tun kann.

    • Also unsere Radwege sind in bestem Zustand, breiter als jeder Fußweg und werden bei Schnee als erstes geräumt. Dafür ist der Handel unserem von grüner CSU und Grünen beherrschtem Stadtrat komplett wurscht – ebenso wie das Dealen bei uns gegenüber im Park, das seit etwa 5 Jahren stattfindet. Abgschaltet hat man dafür das Licht, das früher unsere vielen Sehenswürdigkeiten beleuchtete, wg. der Insekten. So viel zur konstruktiven Lokalpolitik. Und von Bananenrepublik kann man in Deutschland schon lange nicht mehr reden. Ich würde unsere Regierung als eine sozialistisch-totalitäre beschreiben, die sich kaum noch von der eines 3. Reichs oder einer DDR unterscheidet.

  66. Na, das hat aber gedauert bei dem Mann. Gründe, mit dieser CDU/CSU zu brechen, gab es schon vor Corona mehr genug.
    Die Tonangeber in der Union freuen sich natürlich über jeden noch selbständig Denkenden, der ausscheidet und die Harmonie nicht länger stört.

  67. Der Autor des Briefes hat zum Zeitpunkt des Verfassens noch nicht wissen können, dass das Rennen ab sofort in die andere Richtung verläuft: Nämlich wer lockert zuerst und wie weitgehend. Die derzeitigen Politiker sind rückratlose Populisten, sonst nichts.

  68. Austreten aus dieser Partei ist ja nur der erste Schritt. CDU, CSU, SPD, FDP, Grüne und SED (nennen sich selbst Linke) sitzen in den Regierungen des Bundes und der Länder und beschließen zusammen der Bevölkerung die Grundrechte zu nehmen und sie wirtschaftlich zu ruinieren. Was soll man dann wählen? Also von den oben genannten sicherlich keinen.

  69. Sehr viel Wut kanalisiert. Hoffe, die spornt andere zur „Wut“ an, um es gleichzutun. Leider verstehen die Abgeordneten ihre Aufgabe nicht, das kam aus allen in den letzten Jahren mit Abgeordneten der CDU, die ich wegen spezifischer Planungsvorhaben führte, heraus. Von der SPD verabschiedete ich mich schon vor über 30 Jahren, weil die personifizierte Unintelligenz hochdrängte und sich nicht als lernfähig erwies – heute ist es ja ein reines Desaster, s. Esken, Kühnert, Giffey und Co.
    Ich wage die Vermutung, dass sich diese Parteien absehbar totlaufen wie in Italien. Dass Kretschmann in Baden-W. wieder kandidiert, obwohl er sehr deutliche Schwächen zeigt bei Reden u. a., sehe ich als letztes Aufgebot. Möglicherweise werden die Grünen auch gar nicht die vielen Stimmen erhalten, die in den Medien ständig versprochen werden. Dennoch: Die CDU und die Grünen werden mit in der Regierung sein, und sie werden das Land noch schneller zugrunde richten – dann könnten die Leute aufwachen und sehen, was für Scharlatane sie gewählt haben.

  70. Was die Virus-Politik angeht hat der Autor völlig recht. Nur hat er leider vergessen, daß es da noch einige andere katastrophale Fehlleistungen mit Unions-Beteiligung gibt, die ebenso verheerende Wirkung haben, als da wären (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

    • Atomausstieg
    • „Klimapolitik“
    • „Energiewende“
    • Einwanderungspolitik
    • Finanzpolitik (EU!!)
    • „Mobilitätswende“
    • ….
    • Sie werden nichts aus allen Kabinetten Merkels finden, was dem Volke zum Wohle gereichte. Nichts.

    • … dann wäre das hier allerdings ein Buch geworden.

  71. Echt schade, dass Sie anonym schreiben – man hätte sich sonst zusammentun können. So leidenschaftliche Leute braucht es, um eine Renaissance in Deutschland loszutreten. Ihr Brief ist ein großes J’accuse, gut gedruckt zu werden. Immerhin. Von den Merkelvasallen wird es keiner lesen. Einen einzigen Punkt vergaßen Sie: Merkel hat sich längst des Hochverrats schuldig gemacht. Man müsste eine große Kampagne laufen lassen, um dies noch dem hinterletzten Langsamdenker klarzumachen und zu beenden, dass diesbezügliche Anzeigen einfach in den Schubladen verschwinden. Im Grunde ist es ein Kulturkampf, der hier mit dieser abscheulichen Person als Ankerfigur tobt: Ost gegen West, Unterdrückung und Ineffizienz gegen Freiheit erfolgreichen Wirtschaftens. Nur emotionsgetragene Überzeugungskraft mit großer starker Vision kann den Wind drehen und das Land aus diesen Krallen retten.

  72. Schäuble und Bouffier sind aus meiner Sicht keine brauchbaren Alternativen. Man denke nur an Schäuble und seine Ausführungen zum Thema Inzucht. Danach muss man nicht mehr nachhelfen, damit einem schlecht wird. Und dem Herrn Bouffier fällt auch nichts anderes ein, als mit Hilfe der Grünen am Ruder zu bleiben und Hessen mit Vogelschreddern zu verunstalten.

  73. Langer Brief, aber stringent formuliert. Aus den gleichen Gründen bin ich nach der letzten Bundestagswahl aus der CDU ausgetreten. Aber was nun wählen? Die AfD wird konsequent vom politischen Geschäft ferngehalten, ihre Vertreter im Bundestag finde ich überwiegend gut, manche im Land weniger. Die FDP ist mir zu leisetreterisch. Die FDP hätte die Chance gehabt, viele Wähler anzuziehen die die Merkel-Politik satt haben, diese Chance aber nicht genutzt. Merkel hat es geschafft, die politische Landschaft in D gründlich zu versauen und eine Alternativlosigkeit (schwarz-rot oder schwarz-grün) zu etablieren, die immer einen Linksschwenk bedeutet. Deshalb wünsche ich mir auf Bundesebene eine neue konservative Partei, die die Rolle spielt, die früher die CSU gespielt hat.

    • Neue Partei dauert 10 Jahre bis sie sich bei den vielen Parteien etabliert. Die AfD ist eine reale Alternative.

  74. Markus Söder hat ein Geheimnis, das der Anonymus leider nicht durchschaut: Er hat für praktisch alle Vorhaben, die ihm wichtig scheinen, im Bundestag 85% der Parteien hinter sich. Auch beim Lockdown, nedwahr. Das ist vom Machtkalkül her gesehen, ein Traum. Jetzt ist ihm nur noch Armin Laschet im Weg. Der Punkt ist: Zwischen Laschet und Söder gibt es nur kleine Unterschiede.

    • Söder ahnt die politik der Kanzlerin nach. Er hat von ihm gelernt wie man sich q6 Jahre an der Macht halten kann. Trotzdem fehlt ihm eines. Die bewundernswert Disziplin von merkel jeder Eitelkeit zu entsagen.

  75. Für Frau Merkel habe ich einst Wahlkampf gemacht. Doch im Gegensatz zum “Autor“ habe ich bereits nach ihrer ersten Amtsperiode mit der CDU gebrochen. Da hatte ich bereits erkannt, dass diese Person für das Amt völlig ungeeignet ist und CDU und Land ruinieren wird.
    Ich habe leider Recht behalten.

    • Und hier liegt, denke ich, ein Trugschluß vor: ja, sie mag für die vom Grundgesetz u. a. für dieses Amt vorgesehenen Aufgaben ungeeignet sein.

      Nur ist das Amt geeignet, ihre Agenda und ihren Willen durchzusetzen. Ihr Werdegang, sollte er überhaupt zur Gänze aufzuarbeiten sein, ist in seiner Zielstrebigkeit und in seinem Ehrgeiz doch absolut schlüssig und hat zum gewünschten Erfolg geführt. Und das ohne (körperliche) Gewaltanwendung oder kriegerische Aktionen. So etwas wie die Unselige hat es in der (deutschen) Geschichte noch nicht gegeben. Aber ich denke, daß sie – wie Hitler damals – in keinem anderen Land der Welt eine solche Karriere hätte hinlegen können. Sowohl die Strukturen der deutschen Politik und auch das Temperament des deutschen Volkes haben überhaupt erst die Voraussetzungen dafür geschaffen, daß jemand wie AM so etwas machen kann, ohne daß ihr in 30 Jahren auch nur einmal ernsthaft irgendeine Art von Knüppel zwischen die krummen Haxen geworfen wurde!

      Und wie ein Körper auf einen ihm unbekannten Bazillus mit Krankwerden oder Schlimmerem reagiert, wenn das Immunsystem nicht genügend gekräftigt ist, so gehen ein Land und seine Gesellschaft kaputt, wenn es eine Gefahr nicht erkennen kann (will) und/oder nicht beizeiten auf falsche Entwicklungen reagiert.

      Man Ende wird AM eine Schippe Erde auf das Grab Deutschlands schmeißen. Als krönenden Abschluß, sozusagen.

      😐

  76. Sehr langer Brief. Man hätte auch drei Teile daraus machen
    und nacheinander veröffentlichen können.
    Ansonsten beschreibt der Autor das, was jeder mitbekommen kann,
    der keine Karteileiche oder Mitläufer ist.
    Erstaunlich nur, wie lange manche brauchen, um zu dieser
    Erkenntnis zu kommen.

    • Parteipolitische Bindungen sind bei nicht gerade wenigen Personen ziemlich stark, wenn die Mitgliedschaft mehr ist als eine rein sachliche oder pragmatische Angelegenheit sondern die Partei ähnlich wie eine „Familie“ betrachtet wird oder auf der anderen Seite gewisse Vorteile aus einer Mitgliedschaft erwachsen.
      Herr Blume, an den dieser Brief gerichtet ist, wird sich keinen Deut darum kümmern, der hat andere Sorgen, nämlich in der Hirarchie seiner Partei oben zu bleiben.

  77. Toller Brief, ich teile ihn inhaltlich nahezu in voller Gänze. Man kann wohl davon ausgehen, dass diese Zeilen die Herren Blume und Söder dennoch reichlich wenig kratzen dürften. Ich für meinen Teil werde die CSU nie wieder wählen, es sei denn es tritt eine Generalerneuerung ein.
    Merkel steht wie kein anderer im Nachkriegs-Deutschland für einen derart schmerzhaften Niedergang dieses Landes. Sie ist die Pest die im dunkeln schleicht.
    Allein die Vorstellung, dass bei der nächsten „Wahl“ eine ehemals konservative Partei auf Bundesebene mit dem Otterngezücht (Grüne, Links-SPD) weiterregiert jagt mir einen Schauer über den Rücken. Als ob es aktuell nicht schon schlimm genug wäre…

  78. Ich bin nach 44-jähriger Mitgliedschaft im Jahre 2014 aus der CDU ausgetreten, weil ich mit der Politik der Kanzlerin nicht mehr einverstanden war. Gründe waren die Energiewende, die Rettungspolitik der EU mit dem Verrat an den EU-Verträgen, etc..CDU-Position, die jahrzente lang Gültigkeit hatten, wurden einfach weggebügelt.

  79. Kurz: zu lang. Außerdem, was soll das hier noch bringen? Mitleid oder Kopfschütteln? Ich schlage eine Selbsthilfegruppe für CxU-Spätaussteiger vor. Thema des ersten Stuhlkreises: „Warum es meiner ehemaligen Partei egal ist, ob ich Mitglied war“. Danach müssen wir weniger Partei-Abschiedsbriefe ertragen.

    • CxU ist super – das habbich schon lange gesucht, Sie haben es gefunden – merk‘ ich mir, danke, Gernoht.

  80. Viel zuviel (Schreib-) Aufwand für eine ruinierte Partei. Nur eine Anmerkung: Weshalb erst jetzt?

  81. Man kann über vieles streiten, was hier gesagt wird. Aber eines ist wahr: Die CDU – eine eigentlich konservative Partei – wird von einer offensichtlich linken Kanzlerin geführt. Und sie hat es geschafft, die Partei links der Mitte zu positionieren. Wie man das als CDU Wähler ignorieren kann, ist mir schleierhaft. Nach 16 Jahren Kanzlerschaft ist Deutschland auf dem besten Weg in den Sozialismus. Noch ein paar Jahre weiter so und wir sind dort. Man würde eigentlich einen Aufschrei in der CDU erwarten, oder massenhafte Austritte, spätestens bei der Wahl Laschets – aber nichts. Kein Widerstand. Das erstaunt mich wirklich.

    • Auch eine konservative Partei muss sich im laufe der Zeit an die moderne anpassen. Fand ich sm Anfang gaR nicht schlecht.
      Aber schon bei der Griechenland Rettung hat dich merkel vollkommen entzaubert .

      .

  82. Ich hatte nicht so viel Geduld und habe schon 2009 die Reißleine gezogen. Ich war nicht 1989 bei der Gründungsversammlung des DA und habe da Kopf und Kragen riskiert, um dann einer Zerstörerin hinterherzulaufen. Ist jetzt alles schön in der AfD, Ist wieder ähnlich wie Opposition in der DDR. Es gibt allerdings den Unterschied, daß man ausreisen kann. Noch.

  83. Ich bin vor 4 1/2 Jahren nach 40 Jahren Mitgliedschaft aus der CDU ausgetreten. Bei mir fing es auch 1975 mit der JU, der Berliner Schüler Union an, dann RCDS und CDU. Die CDU / CSU von Heute hat nix mehr mit der CDU / CSU von vor 20 Jahren zu tun. Bester Beleg dafür ist die Gratulation des hessischen Generalsekretär für die neue Führung der SED (LINKE). Mein Abschiedsbrief umfaßte 13 Seiten. Schade, daß man nicht 2x austreten kann. Heute würde ich 30 Seiten Anklageschrift verfassen.

    • Kam auf die 13 Seiten „Anklageschrift“ wenigstens eine Antwort?

      • Ja, aber nur, weil ich den Ortsverbandsvorsitzenden aus JU / BSU Zeiten her kannte, bzw. wir sind zur gleichen Schule gegangen. Er hatte mich angerufen und ehrlich gesagt, daß 25% des Ortsverbandes ausgetreten sind, im Kern wegen der gleichen Gründe. An erster Stelle stand die Grenzöffnung für die Massenmigration ….

    • Meinen Sie etwa das ihren 13 – seitigen Abschiedsbrief hat jemand in der CDU gelesen?

  84. >Wenn Wahlen etwas ändern würden, wären sie schon längst verboten<

    Mehr gibts nicht zu sagen.

    • Und das deutsche Wahlrecht ist das beste Beispiel dafür. Ein aufgeblähtes Parlament in dem nur 299 Abgeordnete direkt gewählt wurden. Diese sind zu mindest teilweise ihren Wählern Rechenschaft schuldig. Die größere Hälfte 410 MdBs sind über die Listen, Überhang, Ausgleich, reingekommen. Wem werden die wohl näherstehen, dem sog. Souverän oder der Partei?

      • Wäre auch eine Richtgröße bei der „Straffung“ des Bundestages. Eine optimale Referenz ergibt sich, welche Parteien A.M. und Co in wesentlichen Punkten NICHT zugestimmt haben. Dazu die besten und glaubwürdigsten Kritiker als MdB über alle Parteien….Der Rest wird mit der APO aufgefüllt (klare Kriterien!).

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