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Braucht die Bundeswehr überhaupt das MK556?

Auf das neue Sturmgewehr wird die Bundeswehr lange warten

28.09.2020

| Lesedauer: 5 Minuten
Die Firma C. G. Haenel hat keine 10 Angestellten und soll das neue Sturmgewehr der Bundeswehr liefern. Haenel gehört zu einer Holding der Vereinigten Arabischen Emirate. Der Auftrag dürfte Kramp-Karrenbauer und ihre Nachfolger noch lange beschäftigen. Die Soldaten und die Rüstungswirtschaft haben das Nachsehen.

Die Entscheidung über das neue Sturmgewehr der Bundeswehr ist gefallen. Es soll vom Thüringer Hersteller C. G. Haenel aus Suhl beschafft werden. Bei einer Bestellung von 120.000 neuen Waffen dürfte der Beschaffungsumfang bei etwa 250 Millionen Euro liegen. Dem jahrzehntelangen Haus- und Hoflieferanten der Bundeswehr Heckler & Koch aus Oberndorf am Neckar wird demnach dieser prestigeträchtige Auftrag entgehen. Die zuständigen Bundestagsausschüsse wurden durch das Verteidigungsministerium entsprechend informiert.

Aber der Reihe nach. Heckler & Koch (H&K) belieferte seit den 1960er Jahren die Bundeswehr mit dem früheren Standardgewehr G3. Dessen Nachfolger war seit 1998 das G36. Das Oberndorfer Rüstungsunternehmen war mit dieser höchst fortschrittlichen Waffe auch auf dem Weltmarkt erfolgreich. Ein leichtes und handliches Gewehr im Kaliber 5,56 mm mit dem selbst Anfänger respektable Schießergebnisse erzielen. Im Lauf der Zeit entwickelte sich daraus eine ganze Waffenfamilie. Auf einzelne Berichte hin, nach denen das G36 unter anderem nach mehreren hundert Schuss (in Afghanistan!) zu heiß werde und darunter die Treffsicherheit leide, hatte die damalige Verteidigungsministerin von der Leyen in eigener Machtvollkommenheit entschieden, den Bestand von 167.000 G36-Gewehren der Bundeswehr zu ersetzen. Das mittlerweile angeschlagene Unternehmen H&K klagte beim Landgericht Koblenz gegen die Mängelvorwürfe und bekam im September 2016 recht. Das Gericht wies Forderungen des Ministeriums nach Ausgleichszahlungen zurück. Rein rechtlich gab es am G36 also schon mal nichts auszusetzen.

G36 mutwillig schlecht geredet

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Auch Befragungen unter hunderten Einsatzsoldaten durch den früheren Wehrbeauftragten Hellmut Könighaus und den Verteidigungsexperten Winfried Nachtwei (Bündnis 90/Die Grünen) konnten keine Mängel am G36 im Einsatz zu Tage fördern. Dass nach langen Schussfolgen unter großer Hitzeeinwirkung die Treffgenauigkeit leidet, ist der Physik geschuldet. Das Gewehr erfüllt die spezifischen Vorgaben zur Zielgenauigkeit gemäß Beschaffungsvertrag. Von den Soldaten wird die Waffe bis heute als sehr bedienungsfreundlich und zuverlässig geschätzt. Aber es half nichts, das G36 habe „keine Zukunft mehr“ so die damalige Ministerin von der Leyen entgegen allen vorliegenden Fakten und Untersuchungsergebnissen. Die Entscheidung über ein Nachfolgemodell sollte im Zuge einer Ausschreibung bis Ende 2018 fallen. 

Ausführlichere Informationen hierzu in: Nicht einmal bedingt abwehrbereit – Die Bundeswehr zwischen Elitetruppe und Reformruine, Finanzbuchverlag Edition TICHYS EINBLICK 2019, Seite 112.

Im Rennen waren von Anfang an neben anderen Heckler & Koch sowie die C. G. Haenel aus Suhl. Die ersten Ausschreibungsergebnisse belegten, dass bis dahin kein Produkt das G36 deutlich übertreffen konnte, die eingereichten Waffen erfüllten nicht die geforderten Kriterien. Das nunmehr ausgewählte Haenel-Sturmgewehr MK556 (Maschinenkarabiner Kaliber 5,56mm) müsste mithin nennenswerte Vorteile aufweisen, andernfalls würde sich die Ersatzbeschaffung endgültig als Farce herausstellen. Es ist hier beileibe nicht die Absicht, dass Suhler Gewehr schlecht zu reden, es wird seine Qualitäten haben. Ob die Unterschiede es allerdings rechtfertigen, das bisherige Standardgewehr G36 für Hunderte Millionen zu ersetzen, ist eine berechtigte Frage.

Gerichte dürften entscheiden

H&K gibt jedenfalls den Kampf nicht auf. Einer Pressemitteilung zufolge hat das Unternehmen gegen die Vergabeentscheidung beim zuständigen Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) eine Rüge eingereicht. 

Im Fall der Abweisung der Rüge – wovon auszugehen ist – kann H&K ein Nachprüfverfahren bei der zuständigen Vergabekammer in Bonn beantragen. Das Oberlandesgericht in Düsseldorf kann sich schon mal darauf einstellen, dass das Streitverfahren im weiteren Verlauf dort landen wird. Vorläufige Konsequenz? Die Truppe erhält in absehbarer Zeit kein neues Sturmgewehr, sie wird es verschmerzen können. Schlimmer ist, dass sich Teile des Beschaffungsamtes jahrelang mit juristischen Streitfragen und politischem Sperrfeuer werden auseinanderzusetzen müssen, anstatt mit voller Energie an der dringend nötigen Erneuerung der Ausrüstung und Bewaffnung der Bundeswehr zu arbeiten.

Spannend wird die Frage, worauf sich die Rüge von H&K beziehen wird. In der Vergangenheit war bereits von Anforderungen die Rede, die der Einsatzrealität widersprechen. Ferner von „methodisch unsauberen Tests“, die zu nicht reproduzierbaren Ergebnissen führen würden. Könnte auch sein, dass ein Verdacht auf unzulässige staatliche Subventionierung aus dem Ausland geäußert wird. Die C.G. Haenel allein hat nach dem Jahresabschluss 2018 einen Jahresumsatz von lediglich 7 Millionen Euro bei 9 Mitarbeitern laut Wirtschaftsdatenbank. Das künftig beste Sturmgewehr der Welt in großer Stückzahl von einer Hinterhoffirma mit kaum sichtbarem Türschild? (Vgl. FAZ vom 28. September 2020, S. 3) Eine derart kleine Einheit kann einen so großen Auftrag unmöglich stemmen. Wird dafür etwa gar der Rüstungskonzern Edge mit Sitz in Abu Dhabi benötigt, zu dem die Merkel Gruppe (Eigner von C.G. Haenel) gehört? Soll gar ein arabisches Sturmgewehr namens „Sultan“ dafür Pate stehen, das mit Unterstützung deutsche Ingenieure aus dem Mittleren Osten kommt? Es stehen schwerwiegende Fragen im Raum, die der Klärung bedürfen.  

Nicht zuletzt ist aber auch die Frage zu stellen, wofür die Truppe eigentlich bei dieser eminent wichtigen Beschaffungsfrage plädiert. Auswahlentscheidungen in derartigen Konkurrenzsituationen werden üblicherweise nach einer vergleichenden Erprobung getroffen. Sind die Soldaten gar nicht gefragt worden, ist kein Truppenversuch mit den beiden Kandidaten durchgeführt worden? Durften abweichende Erprobungsergebnisse den politisch geprägten Auswahlprozess nicht stören? Was sagt eigentlich die Generalität dazu?

Heckler & Koch in Schwierigkeiten

Bei den Oberndorfern leuchten spätestens seit der Berliner Entscheidung dunkelrote Warnlampen. Mit vorliegenden Finanzverpflichtungen etwa in Höhe eines Jahresumsatzes von 250 Millionen Euro ist Gefahr im Verzuge, obwohl das Unternehmen wieder schwarzen Zahlen schreiben soll. Bis 2002 war H&K Bestandteil des britischen Rüstungskonzerns BAE Systems. Seit Juli 2020 hat die Luxemburger Finanzholding CDE die Mehrheit. Finanzgeschäfte der Vergangenheit sorgten für Verwerfungen mit einem früheren Mehrheitsaktionär. Bei Heckler & Koch handelt es sich immerhin um ein Unternehmen mit rund 1.000 Arbeitsplätzen einschließlich derjenigen eines Montagewerkes in den USA. Exportrestriktionen tragen dazu bei, dass die in Deutschland erzielten Firmenerlöse zurückgehen und Auslandsstandorte stärker werden. So scheint es politischer Wille zu sein.

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Ruhig schlafen – beschützt von einer Gender-Armee
Keine ganz neue Erkenntnis: Waffenhersteller haben es in unserem höchst friedfertigen und moraltüchtigen Land nicht gerade einfach. Deutsche Waffenexporte unterliegen strengeren Regularien, als sie jedes andere, zur Herstellung moderner Rüstungsgüter fähige Land vorgibt. Insbesondere die Hersteller von Kleinwaffen können ein Lied davon singen. Dass mit der deutschen Selbstbeschränkung weltweit keine einzige Waffe weniger unterwegs ist, dafür sorgt die Konkurrenz. China beispielsweise exportiert inzwischen Waffen unterschiedlicher Kategorien in alle Welt aus schlichtem Geschäftsinteresse, nicht zuletzt auch mit dem Ziel der Schaffung von Abhängigkeiten. Wenn deutsche wehrtechnische Produkte zu allem Überfluss auch noch durch die eigene Regierung schlecht geredet werden, muss sich über die wirtschaftlichen Folgen niemand wundern. Man darf für H&K nur hoffen, dass die Vorgehensweise des BMVg die Beschaffungsentscheidungen anderer (klügerer?) Nationen nicht weiter tangiert. Die Streitkräfte Norwegens werden mit dem Sturmgewehr HK416 (auf Basis des G36) ausgestattet. Derzeit wird diese Waffe auch an die französische Armee ausgeliefert. Ein Novum in der Waffengeschichte mit der Chance auf europäische Standardisierung. Etliche andere Staaten beispielsweise im Baltikum kaufen auch das G36 weiterhin.

Der Moralweltmeister bekämpft den Exportweltmeister 

Die deutsche Politik arbeitet mit zunehmendem Erfolg daran, deutschen Rüstungsfirmen und Waffenproduzenten das Leben immer noch schwerer zu machen. Schilder auf Rüstungsgütern bei Messen mit der Aufschrift „Frei von deutschen Teilen“ sollten ein Alarmsignal für den Exportweltmeister darstellen.

H&K gehört über eine Luxemburger Finanzholding wer weiß wohin, auch die ursprünglich seit 1840 in der industriellen Waffenfertigung tätige Suhler Firma Carl Gottlieb Haenel ist vom Fluchtreflex deutscher Hersteller erfasst. Das heutige Unternehmen C. G. Haenel ist bereits Lieferant der Bundeswehr für ein Scharfschützengewehr, gehört wie gesehen jedoch über die Merkel Gruppe in die in den Jemen-Krieg verstrickten Vereinigten Arabischen Emirate. Die Beauftragung einer Thüringer Zwergfirma, gesteuert von einem nahöstlichen Rüstungskonzern, dürfte Kramp-Karrenbauer – oder wer auch immer künftig auf dem Stuhl sitzen mag – noch lange beschäftigen. Das Bundesministerium der Verteidigung laviert in politisierten Auseinandersetzungen, die Rüstungsindustrie hat den Schaden und die Beschaffungsbehörde wird mit emsigem Treten auf der Stelle beschäftigt. Mit politisch gefärbten und nicht sachlich dominierten Rüstungsentscheidungen wird das Geld des Steuerzahlers ohne Fortschritt für die Truppe verpulvert. Die in Aussicht gestellte neue Braut der Soldaten wird noch lange auf sich warten lassen.


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57 Kommentare

  1. Heckler und Koch ist doch auch nur in der Hand von Finanzinvestoren. Was bitte ist der Unterschied zu der Waffenfirma aus Suhl mit dem Emiraten im Hintergrund? Die sind häufig langfristiger in den Firmen verankert als andere Investoren.

  2. Offenbar verwechseln hier manche den Krieg mit einem Dreikönigsschießen.
    Vielleicht sollte man auf Luftgewehre setzen, die haben nicht so einen starken Rückstoß, der einem den Teiler versaut.

    😀

    Sorry, liebe Leute – man kann sich auch bei diesem Thema in (techno-)ideologischen Unfug verrennen, der dem gesunden Menschenverstand spottet.

  3. @Deutscher: Ich würde Ihnen ja gerne antworten, aber das Forum hat wohl technisch bedingt eine maximale Einrücktiefe, d.h. auf den Beitrag von ca. 19:45 Uhr kann ich nicht direkt antworten.
    Das G3 ist aus den 1950er Jahren, da waren WK1 und WK2 noch nicht ganz so lange her, und man hatte Sturmschießen und Sturmabwehrschießen als Anwendungen im Blick. Um einen Gegner niederzuhalten müssen Sie nicht treffen, die grobe Richtung reicht. Tatsächlich ist es, unabhängig vom Körperbau, völlig unmöglich mit einer freihändig geführten Büchse mit dem Rückstoß des G3 auf die zuvor erwähnten 100 oder mehr Meter Entfernung mit dem 2. oder folgenden Schüssen ein Mannziel, ausser durch Zufall, zu treffen. Unter anderem deswegen wiegt das MG mehr als doppelt soviel und wird anders bedient (Zweibein, Lafette, …).
    Für den Anwendungszweck „niederhalten“ reicht aber 5.56x45mm mehr als aus, denn auch da wird sich niemand ohne Not davorstellen wollen. Tatsächlich kann man mit einem 3.5 kg Gewehr aber mit dem vergleichweise geringen Rückstoß noch mit dem 2. Schuss etwas treffen, auch wenn das nicht die angedachte Anwendung ist.
    Wie ich heute schon schrieb, um einen Feuerkampf zu gewinnen müssen Sie treffen, und zwar als Erster. Das geht nachweislich besser mit möglichst schnellen, leichten Geschossen mit wenig Rückstoß.
    Wenn Sie das nicht glauben mögen: 2 Gewehre (einmal 5.56×45, einmal 7.62×51), je 5 Patronen, eine Schießbahn und einen Freund mit einem IPSC Timer. Nach dem Startsignal die 5 Schuss so schnell wie möglich auf die Scheibe und danach Ergebnisse und Dauer auswerten. Für den Nachweis, daß man mit einem G3 im Feuerstoß auf diese Entfernung (fast) keine Folgetreffer landet kann ich leider keine Lösung anbieten, die mit zivilen Mitteln umsetzbar ist.

    • Sehr guter Kommentar. Man merkt, Sie sind vom Fach.

      • Ein Fach mit Tellerrand, offenbar…

        😀

    • Die Argumente sind mir bekannt und ich halte entgegen:

      Wer nicht gut trifft, sollte ein großes Kaliber nehmen, damit auch schlecht sitzende Treffer Wirkung entfalten. Das Schlachtfeld ist keine Schießbahn und der Feind keine Zielscheibe. Der IPSC-Timer wird Ihnen nichts nützen, wenn Sie gerade um Ihr Leben kämpfen müssen.

  4. Mit dem Know-How von AKK hätte die deutsche Luftwaffe damals aus dem Fieseler Storch ein Jagdflugzeug basteln lassen.

  5. Militärische Variante eines Spaßgewehrs? Na, super. Früher gab es höchstens mal zivile Varianten von Miltärgewehren. Und das aus gutem Grund. Aber ist ja egal, die Bundeswehr wird heutzutage ja schon mit Q5 vom Autoverleih ins Gelände geschcikt. Warum auch nicht? Sieht aus, wie ein Geländewagen, also wird es auch einer sein.

    • Sind Sie ein Lobbyist von dieser „Manufaktur“?

  6. „Tendenziös“ würde ich den Artikel nicht nennen. Das Thema Waffen ist sehr viel komplexer, als es auf den ersten Blick scheint und führt deshalb oftmals zu Fehleinschätzungen. Ob das hier der Fall ist, wird sich noch zeigen.

    • Ich lasse ihre Ausführungen mal so stehen. Die Luft wird bei modernen Sturmgewehren nach oben hin sehr dünn, was die Unterschiede in der Qualität betrifft. Mal abwarten, wie sich die Diskussion entwickelt.

  7. Das Haenel ist eine sehr präzise und gut verarbeitete Waffe. Ich bin Sportschütze und besitze das Haenel CR.223 seit 3 Jahren. Ein 1 € Stück treffe ich problemlos auf 100m. Die Firma ist eine Manufaktur und kein industrieller Massenhersteller.

    • Na, hoffentlich schafft es die Manufaktur, alle Soldaten auszurüsten, bevor das Spaßgewehr veraltet ist.

  8. Eine deutliche Aufstockung der Kapazitäten von Haenel täte der Region um Suhl ganz gut, wenn man dazu noch die Einschätzung von R.P. berücksichtigt, kann ich da keinen grundsätzlichen schweren Fehler erkennen.
    Wäre auch bzgl. der industriellen Stärkung Thüringens (Nachholbedarf!) ein Vorteil.
    BaWü und die Grünen dort wollen doch ohnehin wirtschaftlich „abrüsten“, „besser“ und gesünder leben…!

  9. Reicht es nicht den Steuerzahler durch Migranten zu plündern?
    Nein, jetzt wird sein Geld auch noch für unsinnige Beschaffungen in den Nahen Osten geschickt.

  10. Eine Arme ist nur so gut, wie die politische Führung hinter ihr. Noch Fragen bezüglich der BW?

  11. Zitat:“Die Streitkräfte Norwegens werden mit dem Sturmgewehr HK416 (auf Basis des G36) ausgestattet.“

    Äh, nein…
    Das HK 416 ist, genau wie das Haenel MK 556, ein optimierter AR 15 Abkömmling, bei dem das direkte Gasdrucksystem durch ein System mit Gasdruckkolben ersetzt worden ist. Was dazu führt, dass die Waffe beim schießen nicht so schnell verdreckt.

    Haenel baut gute Waffen. Daran gibt es nichts zu kritteln.
    Das MK 556 ist meines Wissens bereits bei mehreren polizeilichen Sondereinheiten im Einsatz. Zudem hat Haenel nicht das typische HK Problem, dass man HK eigenes Werkzeug braucht und nur HK typische Anbauteile verwenden kann.
    Ich kann mir durchaus vorstellen, dass Haenel wirklich die bessere Waffe abgeliefert hat. Allerdings ist die Lieferkapazität in der Tat ein Faktor, der hier eventuell „übersehen“ worden ist.
    Was den Mutterkonzern von Haenel betrifft:
    Die VAE haben sich politisch mit dem Israel Deal gerade eindeutig positioniert. Dennoch ist es immer problematisch, gerade bei der Landesverteidigung auf ausländische Zulieferer angewiesen zu sein.
    Unterm Strich möchte ich den gesamten Vorgang noch nicht bewerten.
    Dafür fehlt es bisher an Details.

    • @Ralf Poehling: Das HK416 bzw. 417 Gassystem stammt ebenso wie das des G36 vom AR-18 ab, insofern war „auf Basis des G36“ bezüglich diesem Detail nicht ganz falsch, nur nicht bis zum Ursprung zurück. Die Inkompatibilität von HK Produkten zu (fast) allem ausser sich selbst ist sicher auch ein Feature um die Rendite zu halten, aber oft baut HK tatsächlich die besseren Detailösungen.

      Langfristig halte ich selbst aber „fast so gut, aber dafür aber jederzeit durch ein gleichwertiges Konkurrenzprodukt tauschbar“ für flexibler und erheblich billiger, Konkurrenz belebt auch hier das Geschäft.

      • Das G36 hat ein völlig anderes Gehäuse als die AR Familie. Das HK 416 bzw. das Haenel MK 556 sind vom Gehäuse her eindeutig ans AR 15 bzw. M16 anglehnt. Darum mein Einwand.
        Bzgl. .des Piston-Systems gibt es viele Langwaffen, die so arbeiten. Auch solche, die deutlich älter sind als das AR 18.
        Die Inkompatibilität der HK Produkte mit Ausrüstungsgegenständen vom Massemarkt, dürfte wohl wirklich dem Businessmodell geschuldet sein. Und vielleicht hat genau das den Ausschlag gegeben.
        Nebenbei: Ich habe gehört, dass HK derzeit abartig hohe Lieferzeiten hat. Angeblich weit höher als Haenel. Was im Zusammenhang mit den im Artikel genannten Mitarbeiterzahlen und möglichen Kapazitäten für Stirnrunzeln sorgt.

      • Zum Gehäuse: Die Bedienung des G36 ist verschieden vom AR-15, keine Frage, der Einwand insofern berechtigt. Die Anpassung ans AR-15 war sicher beim HK416 dem Kundenwunsch geschuldet, die einfachen Anwender nicht neu schulen zu müssen. Daß das Ding im Detail anders aufgebaut ist müssen dann nur Leute aus der Instandsetzung lernen.

        Die Ingenieurs-Heldentat beim Gassystem ist nicht so sehr, so eins zu bauen, sondern dafür zu sorgen daß dessen Schwingungsverhalten nicht zu präzisionsmindernd wirkt. Das Gas bei der direkten Ansteuerung wiegt so gut wie nichts (bringt dafür Dreck), beeinträchtigt daher den Bewegungsablauf auch nicht. Für ein Gestänge gilt beides nicht. Das hat HK sehr gut hinbekommen, viele frühere Konstruktionen müssen hier bei der Präzision Abstriche machen, allen voran die sowjetische Klapperbox.

        Für die „weniger als 10 Mitarbeiter“ hätte ich doch gerne einen Beleg des Autors. Ich bin vor wenigen Monaten durch Suhl und dann gezielt am Anwesen Schützenstraße 26 aus Neugier vorbeigefahren. Das sah nicht wirklich aus wie eine Neun-Mann-Firma, aber vielleicht sind die meisten bei Merkel angestellt, nicht bei Haenel. Das wäre dann aber ein eher albernes Argument, wenn man nur die Mitarbeiter der Tochterfirma zählt.

        Zur Lieferbarkeit: Mein CR308 war im August 2018 sofort lieferbar, ein Wunschmodell MR308 hing nur zufällig kurz nach dem Kauf als wenig gebrauchtes Einzelstück in einem Schützenhaus als Inserat.
        Ich hatte damals gehört daß HK einen größeren Auftrag der französischen Regierung bedient und daher die anderen Kunden erstmal warten müssen.
        Ein Jagdkamerad hat sich letzte Woche auch ein CR308 gekauft, ebenso ohne Wartezeit zur sofortigen Mitnahme.

      • Soweit ich mich erinnern kann, war das HK416 das Resultat von HKs Chefetage auf der Suche nach dem perfekten AR 15.
        Dass sich ein bekannter und bewährter Typus Waffe mit bekanntem Handling zudem einfacher verkaufen lässt, steht außer Frage. Tausendmal eingeübte Verhaltensmuster sind gerade im Umgang mit Waffen bzgl. sicherer und intuitiver Nutzung ein gewaltiger Vorteil.

        Zum Piston-Systems: Haben Sie sehr schön beschrieben.
        Der Gasdruckkolben hat natürlich mehr Masse als nur der Gasdruck alleine und er wird eben mit jedem Schuss schlagartig vor- und zurückbewegt. Da das System über dem Lauf liegt, führt dies wegen der zusätzlichen Masse nicht nur zu etwas mehr Rückstoß, sondern auch zu Hochschlag, den das reine Gasdrucksystem des Original AR eigentlich nicht hat.

        Im militärischen Einsatz dürften die größeren Säuberungs- bzw. Wartungsintervalle eines Piston-Systems aber ein großer Vorteil sein. Zu den zivilen Sportvarianten des HK416 (das MR 223) habe ich bezüglich Präzision dennoch nur Gutes gehört. Gilt aber ebenso für die Sportvariante des Haenel.
        Die „sowjetische Klapperbox“ ist eben alte Schule. Zwar robust, aber rustikal. Das größere Kaliber sorgt zudem für eine rundere Flugbahn, was beim Einschießen mehr Sorgfalt erfordert, als beim Kleinkaliber .223/5.56mm.

        Was mir zu den „10 Mitarbeitern“ durch den Kopf geht:
        Das bezieht sich eventuell nur auf die derzeitige Sportwaffenabteilung.

        Zu den Lieferzeiten:
        HK hat sich bisher bevorzugt um den Behördenmarkt gekümmert, was dann in das von ihnen beschriebene Bild passt.

        Mir geht zu dem ganzen Sachverhalt gerade ein Gedanke durch den Kopf:
        Wenn Haenel nun das Sturmgewehr der Bundeswehr stellt, hätte HK wohl die Kapazitäten frei, eine Nationalgarde oder entsprechende Milizen auszustatten…

  12. Brilliant! Wir können weder Flugplätze noch Sturmgewehre bauen, unsere Industrie ist eine Lachnummer und AKK sollte zurück an die Saar.

  13. Mir fliegt immer wieder ein Zitat durch den Kopf, wenn ich sowas lese, allerdings ist dieses Zitat nicht nachweislich tatsächlich von Joschka Fischer:

    „Deutschland ist ein Problem, weil die Deutschen fleißiger, disziplinierter und begabter als der Rest Europas (und der Welt) sind. Das wird immer wieder zu ‘Ungleichgewichten’ führen. Dem kann aber gegengesteuert werden, indem so viel Geld wie nur möglich aus Deutschland herausgeleitet wird. Es ist vollkommen egal wofür, es kann auch radikal verschwendet werden — Hauptsache, die Deutschen haben es nicht. Schon ist die Welt gerettet.“

    Gut mag sein dass er das nicht gesagt hat, aber wenn man sich die letzten Jahrzehnte anguckt, wie in Deutschland missgewirtschaftet wird, in Ausmaßen, dass es einem übel wird, kommt man nicht um den Gedanken herum, dass das systematisch durchgeführt wird, die ausblutung Deutschlands um jeden Preis.

  14. Zunächst mal vielen Dank für den ausführlichen Bericht. Ich teile allerdings die Meinung des Autors nicht in allen Punkten.

    Ich besitze als Jagdscheininhaber ein HK 243 (ziviles G36) und ein Haenel CR 308, die auch in dieser Reihenfolge gekauft wurden. Die Alternative zum CR 308, das HK MR 308 war zum Kaufzeitpunkt für Zivilisten wie mich nicht lieferbar, ausserdem ist das Preis-Leistungs-Verhältnis des Suhler Produkts deutlich besser. Man bekommt für etwas weniger Geld fast das gleiche Gewehr, wenn auch aus einer anderen Waffenschmiede, einschließlich einer verstellbaren Gasdüse für Schalldämpferbetrieb, die, sofern lieferbar, bei der schwäbischen Konkurrenz oder einem Drittanbieter den Preis um weitere etwa 13 Prozent anhebt.

    Die beiden Waffen sind beide auf sehr hohem technischem Niveau gefertigt, bezüglich Funktionsprinzip und Bedienung sind HK MR308 (zivil), HK417 (militärisch) und Haenel CR308 praktisch identisch, jeweils moderne, ergonomisch verbesserte Ableger des Armalite AR-10 mit der inneren Funktionsweise eines AR-18 (kurzhubige Ansteuerung mit Gaskolben und Übertragungsstange). Ich habe daher keine Bedenken, daß die Bundeswehr mit dem MK556 schlecht ausgerüstet sein wird.

    Sofern die politisch Verantwortlichen nicht von allen guten Geistern verlassen sind ist es fast völlig unerheblich wieviele Waffen CG Haenel in welchem Zeitraum selbst fertigen kann. Man wäre schlecht beraten, sich nicht vertraglich das Recht zu kaufen, Waffen oder Waffenteile bei beliebigen metallbearbeitenden Betrieben anfertigen zu lassen und alle dafür notwendigen Kenntnisse und Unterlagen zu lizenzieren.

    • Die Lieferbarkeit von Ausrüstung ist für die Bundeswehr in der Tat ein kritischer Faktor. Etliche Zulieferer (u.A. von Uniformen/Stiefeln) sind mit der Herstellung/Belieferung der Truppe wohl so hart ausgelastet, dass die komplette Auslieferung sich über Monate, teils Jahre hinzieht.
      Inwiefern dieses Problem so bisher auch bei Waffen durchschlägt, ist mir allerdings nicht bekannt.

  15. Weder das Gewehr von H&K noch das von Haenel sind wirklich gut. Sie sind Kompromisswaffen für die Generation der Tatoo- und Hipsterbart tragenden Millennials und Snowflakes, die der feminisierten Flipflop-Träger, und der weiblichen Soldaten. Genau für sie wurde das Kleinkaliber 5,56 entwickelt.
    Wer je beim Bund (oder der NVA) war und weiß, wie sich ein Sturmgewehr wie das G3 mit dem Kaliber 7,62×51 anfühlt, erst recht wenn man in Dauerfeuer stehend feuert, der weiß: Das ist nur was für richtige Männer. Ich spreche hier ausdrücklich nicht von den Karabinern der Zeit bis zum 2. WK, das war im wahrsten Sinne des Wortes noch einmal ein ganz anderes Kaliber. Ich sage nur MG42… aber selbst damit hat mein Großvater laut seinen Erinnerungen an der Ostfront in anstürmende Russen-Battalione freistehend reingehalten – anders hätte eine bereits dezimierte deutsche Infanterie-Kompanie nicht 2000 Russen aufhalten können.

    Das ist der Hintergrund mit der Unzufriedenheit mit dem G36. Die Russen, die Amerikaner, alle haben ihre Problem mit der kaum vorhandenen Mannstopwirkung des 5,56 Kalibers. Trägt der Feind noch eine Kevlarweste, kann man auch mit Papierbällchen nach ihm werfen statt mit einem modernen Sturngewehr auf ihn zu schießen. Teure Hartkernmunition gibt kaum eine Armee aus, die abgewrackte Bundeswehr schon gar nicht. Ein Wechsel zum MK556 wird daran nichts ändern.

    Ansonsten kann ich zu dieser Posse nur etwas hämisch folgendes hinzufügen: Liebe Baden-Württemberger, nun lernt Ihr mal kennen, wie es sich von 25 Jahren im Osten anfühlte, wenn die eigene Firma abgewickelt wurde, weil es im Supermarkt nur noch „Westwaren“ gab. Haenel dagegen kann schon mal anfangen, einzustellen. wobei ich sicher bin, dass sie den Auftrag ins Ausland aussourcen werden.

    • Das ist Unsinn.
      Ich war damals beim Bund, als gerade vom G3 auf das G36 umgestellt wurde und habe mit beiden Waffen geschossen. Ja, dass G3 hat die Munition für „richtige Männer“, ergo mehr Durschlagskraft, aber das ist dann auch schon der einzige Vorteil.
      Allein der Rückstoß macht es viel schwerer, präzise zu schießen und ist nicht mehr zeitgemäß. Das G36 ist eine leichte und sehr angenehme Waffe. Mit dem haben wir dann auch nur noch auf Zeit geschossen, weil daneben schießen eigentlich unmöglich ist.
      Dazu gibt es eine ganze Reihe von Aufsätzen, die es dem Soldaten wirklich angenehm machen, damit zu hantieren und es für verschiedene Einsatzarten aus,- bzw. umzurüsten.
      Da können Sie sich ein Ei auf Ihre 7.62 mm braten, die Ihnen auch nichts nützen, wenn Sie nichts treffen oder mal wieder Ladehemmungen haben, die beim G3 Gang und Gäbe waren.
      Nennen Sie doch nur einen weiteren Vorteil des G3, wenn Sie denn einen finden.

      • Das mit der Durchschlagskraft ist relativ. Kleinere Kaliber durchdringen eher moderne Kelvarwesten, als große. Geschossgeschwindigkeit und Beschaffenheit des Geschosses sind zudem entscheidend.
        Je härter und schneller das Geschoss, desto größer die Durchschlagskraft. Was im Umkehrschluss wiederum bedeutet, dass die Energieübertragung auf das Ziel geringer wird.

      • Wer mit großem Kaliber nichts trifft, der trifft auch mit kleinem nichts.

    • Zum Ende Ihres Beitrags stehen einige durchaus richtige Dinge, davor aber scheinen Sie Ziel und Auftrag einer Armee nicht wirklich verstanden zu haben.

      Ein paar Fakten dazu:
      + Mit einem G3 im Feuerstoß trifft niemand was, ausser mit dem 1. Schuss. BTDT, ehem. SaZ 3 zu einer Zeit wo die Bundeswehr noch eine Armee war. Das ist dann sehr schade, denn zum Gewinnen und Überleben eines Feuergefechts muss man zwar schießen, vor allem aber treffen und zwar nicht als Zweiter.
      Es ist auch nicht Ziel und Auftrag, besonders schwer zu handhabendes Männerspielzeug in der Truppe einzuführen, das nur besonders schwere, kräftige und rückstoßunempfindliche Soldaten gekonnt handhaben können. Genaugenommen ist das Gegenteil der Fall.

      + Vor der Einführung des G36 waren die Schießergebnisse von (Grund-)Ausbildungskompanien durchwachsen bis schlecht. Das lag daran, daß die blöderen Rekruten das Zielen mit dem G3 Dioptervisier nicht auf Anhieb begriffen, die empfindlicheren ob des Rückstoßes muckten und das Zielbild dieser Visierart deutlich fehleranfälliger ist als das Bild eines niedrig vergrößernden Zielfernrohrs. Mit der Einführung des G36 haben praktisch schlagartig fast alle Rekruten um die 90% Trefferquote bei den Schulschießübungen auf 100m erreicht. Zusätzlich kann der Soldat mehr als die doppelte Munitionsmenge bei gleichem Gewicht mitführen.
      + Die meisten infanteristischen Feuergefechte finden auf Entfernungen unter 100 Meter statt. 5.56×45 mm, egal welche Geschosse man nun genau verwendet, wirkt aus den heute üblichen Rohrlängen von 40 bis 60 cm auf Maximalentfernungen von ca. 150 m bis gut 200 m sehr ordentlich im Ziel. Geeignete Geschosswahl kann das nochmal deutlich ausdehnen, manche US Sondereinheiten verwenden 5 Gramm Matchgeschosse in diesem Kaliber, die bereits ab Nulldistanz, also etwa beim Räumen von Gebäuden sehr gut wirken, und die aufgrund ihrer höheren Masse langsamer an Geschwindigkeit und Bewegungsenergie verlieren und daher weiter wirken können.

      Für Einsatzgebiete in denen mit größeren Kampfentfernungen zu rechnen ist soll eine Infanteriegruppe ein bis 2 Schützen mit einem großkalibrigen DMR mit hochvergrößernder Optik beinhalten (diese Rolle erfüllt zB das G28, oder jede andere Selbstladebüchse in diesem oder einem vergleichbaren Kaliber und entsprechender Optik).

      • @ Forist, sehr richtig! Sogar beim sogenannten „Sturmschießen“ (daher der Name „Sturmgewehr“) im Angriff wurden bei der Bundeswehr von den Schießausbildern allenfalls kurze Feuerstöße von 3, max. 4 Schuß pro Ziel gefordert, was bei einem Magazininhalt beim G 3 von nur 20 Schuß wohl auch sinnvoll war. Das AK 47 war da schon deutlich im Vorteil. Ich kenne übrigens keine Schulschieß-Übung, bei der mit dem G3 Feuerstoß geschoßen wurde. Und im Einzelschuß war das G3 hervorragen (wenn man den Haltepunkt kannt). Ich habe bereits in der Grundausbildung locker mit meiner alten abgeschabten Knarre die Schützenschnur geschossen.

      • @Forist
        Sehr guter Kommentar.

      • „Mit einem G3 im Feuerstoß trifft niemand was…“
        Und warum gibt es dann den Feuerstoß?

        Mit dieser typisch deutschen „klein = schlau“-Ingenieursmentalität konnte ich noch nie was anfangen. Klar, weil wir bald eine Armme von 45-Kilo-Mädels haben, brauchen wir ein rosarotes Spielzeuggewehr mit 2 mm-Kaliber, das notfalls in die Handtasche passt oder auch mal als Accessiore taugt, am besten noch mit optionaler schwangerenfreundlicher Munition mit halbierter Treibladung.

    • Ja-aber die Russen haben ihre AKs doch auch schon vor langer Zeit auf „Generation der Tatoo- und Hipsterbart tragenden Millennials und Snowflakes, die der feminisierten Flipflop-Träger, und der weiblichen Soldaten…..“ umkalibert.
      .
      Wie wir wissen, wurde Kaliber 5,56 damals den „Bushmasters“ im vietnamesischen Djungel zur Verfügung gestellt um bei gleichem Munitionsgewicht auf Verdacht länger und öfter irgendwohin schießen zu können. Also eine Methode der nichtchemischen Entlaubung von Bäumen und Büschen.

    • Mannstoppwirkung ist beim militärischen Einsatz zweitrangig. Das ist eher etwas für den Bereich Polizei/Selbstverteidigung, wo möglichst ein einzelner Schuss die Situation klären muss.
      Beim Militär zählt aber vor allem die maximale Durchschlagskraft.
      Wenn ich auch hintereinander stehende Ziele mit dem selben Schuss erwische, ist dies ein strategischer Vorteil. Ein verletzter Soldat bindet zudem Kräfte, die ihn sichern müssen. Ein toter Soldat nicht.
      Bei einem kleinen Kaliber kann ich die Wirkung auf das Gewebe durch höhere Geschossgeschwindigkeit teils kompensieren. Denken Sie an die MP7 im Kaliber 4,6x30mm. Das entspricht vom Kaliber in etwa dem üblichen Kaliber eines Luftgewehrs. Die Geschossenergie ist aber deutlich höher.

      • Also, weil theoretisch auch mal zwei feindliche Soldaten direkt hintereinander stehen könnten, schieße ich mit einem Stecknadelkopf.

        Ich als Soldat würde mich deutlich wohler fühlen, wenn ich mich auf eine anständige Mannstoppwirkung meiner Waffe verlassen könnte. Ist ja nicht so, dass dieses Spaßgewehr einen Gurt mit 1400 Schuss pro Minute durchzieht.

      • Wo Sie treffen ist wichtiger, als das der Geschossdurchmesser des Geschosses, mit dem Sie den Treffer erzielen.
        Zumal die Wahrscheinlichkeit steigt, dass Sie treffen, wenn Sie mehr Munition mit sich führen können. Was bei kleineren Kalibern ja der Fall ist. Außerdem erzeugen kleinere/leichtere Geschosse üblicherweise einen geringeren Rückstoß, was wiederum bei den meisten Schützen zu besseren Trefferlagen führt.
        Die Erwartung des Rückstoßes führt üblicherweise zu unbewusster Motorik und damit zum Verziehen. Was bei stärkerem Rückstoß deutlich ausgeprägter ist.

    • „Wobei ich sicher bin, dass sie den Auftrag ins Ausland aussourcen werden.“

      Ja, absolut.

  16. Nun, man kann diese Entwicklung nicht allein auf die aktuelle Politik beziehen. Die Globalisierung kam erst mit der neoliberalen Revolution in den 90er Jahren in Fahrt, damals unter lautem Jubel „der Wirtschaft“. Deregulierung, Flexibilisierung, das waren die großen Zauberworte der New Economy. Ja nun, jetzt erntet man, was man gesät hat.

  17. Wenn wir keine Industrie mehr haben, was machen wir dann mit den Fachkräften, die wir seit Jahren einwandern lassen?

    • Denken Sie umgekehrt: Wenn die Herstellung des MK 556 weiterhin in Thüringen bewerkstelligt wird, bedeutet dies Wachstum und nicht Schrumpfung der örtlichen Industrie.

  18. Nur der Vollständigkeit halber. Die Geschichte der Fa. H&K beginnt nicht 1960, sondern im 19. Jhd. als „Mauserwerke Oberndorf“. Der sog. Mauserverschluß und die daraus abgeleiteten Waffen (G98 – K98k) prägten sämtliche Kriege und Konflikte des 20. Jhdts. und wurden weltweit zur meist produzierten Infaneriewaffe, sowohl mit, als auch ohne Lizenz.
    Dadurch war und ist das Unternehmen aber immer unmittelbar abhängig von den wehrpolitischen Belangen und Entscheidungen des Staates. Daß die BW jetzt bei einem Jagdwaffenhersteller bestellt, der ohne Zweifel sein Metier beherrscht, ist ein (schlechter) Witz. Sollen sie doch jedem Soldaten 1.500,– € in die Hand drücken und der beschafft sich seine Knarre beim örtlichen Clan. Da hat er große Auswahl und kauft günstiger.

  19. UvdL und AKK als Verteidigungsministerinnen.

    Ein Paradebeispiel, an welchen Irrsinn wir uns mittlerweile schleichend gewöhnt haben.

    An alle jungen Leser:
    Wir hatten in Deutschland mal eine schlagfähige Truppe, die international geachtet war mit Verteidigungsministern wie Schmidt und Leber, die in WK II noch selbst kämpfen mussten.

    Unfassbar, dass Röslein UvdL das Uniformbild von Hemut Schmidt abhängen ließ.
    Zum Schämrn und Fremdschämen.

    • Die G36 Affäre war keine, denn das G36 hat genau das geliefert, was es sollte. Wenn man dem Gewehr dann mehr abfordert, als das, wofür es konzipiert worden ist, geht das natürlich schief. Und Flintenuschi ist genau in diese Falle getappt. Dass nun Haenel das Sturmgewehr stellen soll, ist aber (noch) kein Ausrutscher. Sofern der Qualitätsstandard der Sportversionen auch bei der Militärvariante erreicht wird.

  20. Man weiß einfach nicht mehr, was man bei all der vollauf dokumentierten Unfähigkeit, Dummheit, Ignoranz und Ideologiebesessenheit überhaupt noch sagen soll. Wenn ich nicht wüsste, dass die Betreffenden zu dämlich dafür sind, würde fast noch behaupten, dass hier sogar noch Korruption mit im Spiel ist.

    Man fasst es nicht mehr, man begreift es nicht mehr, wie eine Regierung, eine ganze Horde an Beamten derartige Inkompetenz tagtäglich zur Schau stellen können und Millionen und gar Milliarden derart versenken. Es scheint (böse) Absicht, den Schaden für unser Land immer und überall zu maximieren.

    Nur: der Michel begreift es nicht. Er kann es nicht begreifen. Er kann und will nicht verstehen, wie ein einst blühendes Land von seinen verdrehten Politdarstellern in so kurzer derart gefleddert werden kann. Er begreift nicht, dass seine gewählten Vertreter nicht – wie bisher – für ihn arbeiten, sondern gegen ihn.

    Aber es ist Fakt. Und wir (ich nicht!) haben sie gewählt. Und ich befürchte, wir werden sie nochmal wählen. Dann Gnade uns Gott.

    • Es ist in Tat zum wahnsinnig werden. Und wie Sie richtig schreiben, werden sie nochmal gewählt. Möglicherweise erfreut sich dann einer, das Bundeskanzleramt zu beziehen, der bisher schon für reichlich Schaden gesorgt hat https://www.youtube.com/watch?v=tbzWfrUP5JI. Wie dumm ist dieses Volk!

  21. „ Die Firma C. G. Haenel hat keine 10 Angestellten“

    Danach habe ich aufgehört zu lesen – Hochverrat
    Fehlt nur noch das das G36 ab Januar ausgemustert und an die Türkei verschenkt wird.

    • Von der Kompetenz her kann Haenel das sicherlich stemmen.
      Bleibt die Frage nach der Kapazität.

  22. Deutsche Industrie wird es bald nicht mehr geben. Selbst Dax-Unternehmen gehören schon zu über 50 % ausländischen Investoren. Nur noch etwas die Energie verteuern, und bald sind dann auch Traditionsunternehmen wie Daimler und Siemens verschwunden. Als Vorstand eines solchen Konzerns würde ich andere Standorte definitiv ins Auge fassen. Chinesen oder Amerikaner würden sich freuen, wenn man diese Firmen in ihre Länder verlegt, und hier nur noch kleine Filialen betreibt. Dieses Volk ist nicht nur bescheuert, es ist auch naiv. Wenn man das Gewehr oder den Panzer nicht liefert, wird ihn jemand anderes liefern. Und wenn wir den Diesel oder das Benzin nicht verbrennen, wird es in anderen Teilen der Welt verbrannt. Wir werden in Schönheit untergehen.

  23. Nomen est omen. Merkel Gruppe! Fazit: Wie sind deutsche Produkte und Firmen kaputt zu kriegen. Wie wird Deutschland ein Land von 1000 und eine Nacht, samt Bewohner. Die Umnachtung ist da.

  24. Entweder es war haarstäubender Dilettantismus, oder es ist Korruption im Spiel. Rücktritte und Frühpensionierungen wären angemessen.

    • Rücktritte ja, Frühpensionierungen??? Wer nicht alt genug für Rente ist kann entweder sich eine Arbeit suchen oder Hartz4 beantragen!!! Außerdem muß einen Haftungseinschluß für getroffene politische Entscheidungen geben, sagen wir mal mindestens in Höhe eines Jahresgehaltes, zu belegen durch Steuererklärung! Ja, incl. Nebeneinkünften!!! liebe Berufsentscheider, jeder Unternehmer haftet nämlich auch mit Privatvermögen, sogar als Geschäftsführer einer GmbH, oder haben sie noch nie eine größere Investition mit einem Kredit finanziert und die Bank fragt nach zusätzlichen Sicherheiten!?! Wenn man hinter seinem Unternehmen steht ist das schließlich kein Problem. Dann sollte es das auch für andere nicht sein.

  25. Es ist toll, dass wir mit UvdL und AKK endlich kompetente Verteidigungsministerinnen haben, die durch ihre Ausbildung für folgende Aufgaben prädestiniert sind:

    1. Militärtechnik
    (Beschaffung von technischen Ausrüstungen un Wehrmaterial)
    2. Militärtaktik
    3. Militäroperationen
    4. Optimierung von männlicher Kameradschaft

    • Zu 1.: Die Kritik ist hier bisher nicht angebracht.

  26. Wer hat schon vor so ein Shithole Country wie Deutschland anzugreifen Daher reichen Fliegenklatschen, Badelatschen und Gummibärchen für die Limo-Truppe, die sich von zwei unfähigen Quotenmädels kastrieren ließen.

    • Vielleicht wollen Dänen und Schweden ihre Verluste aus dem 30-jährigen Krieg zurückfordern.

      Oder gar Luxemburg und Böhmen … 😉

      • Die können ruhig kommen – es kann unter der Knute jedes unserer Nachbarn nur besser werden – die Franzosen ausgenommen.

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