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Olaf Scholz düpiert SPD-Vorsitzende

Anke Rehlinger gilt als Nachfolgerin von Saskia Esken

17.12.2024

| Lesedauer: 2 Minuten
Eine Szene aus dem Bundestag geht viral: Zu sehen sind darin Olaf Scholz und Rolf Mützenich, wie sie Saskia Esken stehen lassen. Wie ein Mauerblümchen auf dem Schulhof. Die Tage Eskens als Parteivorsitzende der SPD dürften gezählt sein.

Es ist eine Szene, wie sie täglich auf jedem Schulhof vorkommt. Die beiden Alpha-Männchen stehen und stecken die Köpfe zusammen. Dann kommt das Mauerblümchen dazu und will Teil der Gruppe sein. Doch so wie die Jungs sie erblicken, suchen sie das Weite. Nur dass der Schulhof das deutsche Parlament war, die beiden Jungs Kanzler Olaf Scholz und der SPD-Fraktionsvorsitzende Rolf Mützenich, und das Mädchen, vor dem sie die Flucht ergriffen, ihre Parteivorsitzende Saskia Esken.

Die Partei wird in den nächsten Tagen alles versuchen, die Szene klein zu reden. Scholz spricht schon von einem peinlichen Missverständnis. Doch in den sozialen Netzwerken geht die Szene schon viral. Und Esken selbst hat auf die mobbenden Jungs reagiert. Der Blick. Die Geste mit den gewinkelt ausgestreckten Händen, die einerseits okay sagt und andererseits fragt: Was soll das? In der SPD ist alles in Ordnung, wird die SPD sagen. Die Bilder aus dem Bundestag nach der gewonnenen Abstimmung um das verlorene Vertrauen beweisen das Gegenteil.

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Zumal die Szene ins Bild passt. Der Berliner Politbetrieb spekuliert bereits über den Job, den Esken annehmen wird, nachdem sie den Parteivorsitz verloren haben wird. Die Nachfolgerin steht auch schon bereit. Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger. Die hat im Bundestag zur Vertrauensfrage gesprochen. Dort sollte sie die Würde ihres Amtes vertreten, Präsidentin des Bundesrates. Doch sie weigerte sich, etwas anderes abzuliefern als das Einerlei einer Parteisoldatin – mutmaßlich, weil sie einfach nichts anderes im Angebot hat.

Es gibt Gründe, warum Olaf „Respekt“ Scholz, seine Parteivorsitzende so respektlos behandelt. Nachdem der Kanzler seinen Finanzminister Christian Lindner (FDP) entlassen und somit den Weg zur Neuwahl eingeschlagen hatte, entfachten Hinterbänkler eine Diskussion: Wäre Verteidigungsminister Boris Pistorius nicht der bessere Kanzlerkandidat für die SPD? Esken und ihr Co-Vorsitzender Lars Klingbeil ließen diese Debatte laufen und beschädigten den Kanzler damit öffentlich. Der spricht zwar gerne davon, die gesellschaftliche Spaltung überwinden zu wollen, schließt aber gerne die aus, die ihm nicht gefolgt sind.

Esken übernahm den Parteivorsitz 2019. Auf einem Tiefpunkt der SPD. Andrea Nahles war die x-te Vorsitzende, die ebenso entnervt wie erfolglos hingeworfen hatte. Die Partei bemühte eine Mitgliederbefragung, um den Nachfolger zu bestimmen. Es wurde Esken. Sie verwies Scholz auf den zweiten Platz, Karl Lauterbach auf den vierten und Ralf Stegner auf den sechsten Platz – von sechs.

Dass Esken nicht gerade die Aura eines Willy Brandt hat, ist unumstritten – und so vorsichtig ausgedrückt, dass es eher als Parodie denn als nüchternes Urteil zu lesen ist. Andererseits hat sie eine Partei übernommen, die offen darüber diskutiert hat, auf eine Kanzlerkandidatur zu verzichten, weil die so aussichtslos sei. Mit ihrem frühzeitigen Verzicht auf eine eigene Kandidatur und der Festlegung auf Scholz hat sie dessen Sieg von 2021 überhaupt erst möglich gemacht. Ebenso verzichtete sie auf ein eigenes Ministeramt, um der Bildung einer Ampel nicht im Wege zu stehen. Dem Volk hat sie damit vielleicht keinen Gefallen getan, der eigenen Partei aber schon. Dank braucht sie dafür keinen zu erwarten. Das haben die beiden Alphatiere im Bundestag vor laufender Kamera dokumentiert.

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23 Kommentare

  1. Ich verstehe gar nicht, was hier das mediale und gesellschaftliche Gejammer über deren (politisches) Miteinander und Verhaltensweise untereinander soll.

    Denn ist hier doch nun endlich mal ganz „ungeschmingt“ und ganz „unverblümt“ zu sehen, wie die woke „Polit-Elite“ untereinander und innerhalb der „Liebe Genossen“ und „Liebe Freunde“ wirklich übereinander am denken ist und wie mit- und untereinander umgegangen wird und das es denen doch in Wirklichkeit einzig nur um den eigenen Ar…. geht.

    Deren ganzes Geheuchel von „Wir haben uns ja alle so gerne und so lieb“ war doch eh nie wirklich glaubhaft und ist hier nun auch mal deutlich zu sehen.

  2. Meine Meinung: die SPD ist Werder inhaltlich noch intellektuell dazu geeignet je wieder eine Führungsrolle in diesem Lande zu übernehmen … zudem sehe ich Korru@@n und Kumpelwirtschaft überall …

  3. Es ist den provinziellen Saarländerinnen noch nie gut bekommen, ins intrigante Berlin zu wechseln, da kamen sie meist unter die Räder, siehe Kramp-Karrenbauer. Aber wenn die Rehlinger aus Saarbrücken weg ist, fällt ihr das absehbare Wasserstoff-Subventions-Desaster, das sich in den saarländischen Stahlwerken anbahnt, nicht auf die Füße.

  4. Der Zustand in unserer Republik und den politischen Parteien ist dem Umstand gezollt, daß der Wähler unfähig ist das Streu vom Weizen zu trennen um denen ein Ende zu bereiten, denn wielange wollen sie noch warten um diese Schmierenkommödie mit übelsten Folgen abzustellen, wo man sich langsam fragen muß, ob sie im Oberstübchen noch richtig ticken, weil wir einen Punkt erreicht haben, wo nur noch drastisches Handeln angesagt ist und jedes weitere Stillhalten direkt in den Abgrund führt.

    Unter normaler Voraussetzung ersetzt man nicht ein Übel durch ein anderes und was man privat meist unterläßt findet bei der politischen Betrachtung in Konsequenz nicht statt und dieser Fehler wird uns den Untergang bereiten, egal wer da glänzen will, denn untauglich sind die meisten und das kann sich eine Volkswirtschaft nicht mehr zumuten, wenn sie noch weiterhin bestehen will.

  5. Ich war mal Juso und blieb nach dem ersten Kennenlernwochenende dem Verein fern, weil da schon lauter solche Charaktere anzutreffen waren, die sich jetzt in SPD Ämter gedient, gekämpft und opportunisiert haben. Die SPD ist der parteipolitische Trash Deutschlands geworden. Leider.

  6. Ich will ja nicht unfair erscheinen, aber hat die Dame etwa Anderes verdient?

  7. Herjeeeeh… oooch neeeeee…..Hilfe, nicht „die“ auch noch….ach du lieber Himmel..wie schrecklich….gibt es sonst keine Person?…..schlimmer geht immer! Sorry, aber bei der Dame, die Kraft ihrer Oberarmmuskeln ( sie war Kugelstoßerin) und ihrer ökonomischen Begabung, das Saarland vollends in die Armut stürzt, fehlt mir jegliches Verständnis…Werksschließungen, steigende Arbeitslosigkeit und „sich ansiedelnde „Phantom-Firmen“, die niemals im Saarländle aktiv werden, ist das Ergebnis der jahrelang agierenden Wirtschaftsministerin und Ministerpräsidentin! Da wird mal wieder das „Petermann-Prinzip“ angewendet. Sie stolpert die „Treppe“ hinauf.

  8. Diese spezialdemokratische Saarländerin war mir eigentlich immer egal. Seit die aber mit Macron in Straßburg — dem Studienort Goethes mit dem schönen deutschen Münster — im November die erneute Annexion des Elsaß durch die Franzosen feierte, ist die bei mir für alle Zeiten unten durch. Was die Franzosen, die „parfümierten Russen“, in den von ihnen besetzten Gebieten nach ’45 angestellt haben, ist schon schlimm genug gewesen und kaum unter den Gräueln der Russen im Osten angesiedelt, aber bei dem, was die sich in Kehl geleistet haben, wäre eine Kranzniederlegung dieser Frau dort eher angemessen gewesen.
    Daß der Franzose heute feiert, daß der Adenauer, bestimmt nicht allein auf Druck aus Washington, das Elsaß den Franzosen ohne Volksentscheid abgetreten hat, ist das eine, das als deutsche Bundesratspräsidentin und Ministerpräsidentin des Saarlands heute nicht anzusprechen, grenzt an Vaterlandsverrat. Hätten die Saarländer sich doch bei ihrem Volksentscheid nicht gegen den Willen des Kanzlers in Bonn gestemmt — dann hätte ich heute nicht das Gesicht dieser Frau hier als Aufmacherbild gesehen!

  9. Auf niedrigem Niveau halbherzig rumdüpieren und dann schwach nacherklären oder behaupten da sei nichts gewesen, das ist dem Olaf sein Stil. Klein halt.

  10. Mir ist Frau Esken unangenehm in Erinnerung geblieben für ihr Mobbing an etwa einem Viertel der bundesdeutschen Bürger, als sie die Wortkreation „Covidioten“ ins Leben rief und emsig verbreitete.
    Dass sie nun selbst vor laufenden Kameras zum Mobbingopfer wurde, lässt mich an den Satz „Karma is a b…“denken.
    Irgendwann scheint es offensichtlich selbst Politiker des derzeitigen Berlins einzuholen, man muss nur ein wenig Geduld mitbringen… ;-).

  11. Ooooch, das tut mir aber furchtbar leid für die sympathische Saskia! Ich werde ihre stets milde, gütige, fast schon mütterliche Ausstrahlung sehr vermissen! 😢

  12. Der Berliner Politbetrieb spekuliert bereits über den Job, den Esken annehmen wird, nachdem sie den Parteivorsitz verloren haben wird.

    Die Dame ist über 60. Wie wäre es mit Ruhestand? Sie hat genug Schaden angerichtet. Zur Not soll sie sich halt einen normalen Job suchen, in dem sie der Steuerzahler nicht durchfüttern muss. Aldi sucht immer Leute, die die Regale einräumen. Das sollten selbst Politiker hinbekommen.

  13. Erfolgsmodell Politende: Hat nicht das Saarland über die Maßen schon hochklassige PolitikerInnen nach oben gespült, wahre top picks wie Erich und Oskar oder Krampf-K. und diesen Außen Messdiener der letzten Legislatur. Jetzt also die Anke (..ist die auch Antifa ?). Es wird schwer werden, das Niveau der sPD noch etwas tiefer zu legen, aus Gründen der Windschnittigkeit.

  14. Wie der 2. Twitter-Kommentar bereist gesagt hat, man muss Frau Esken nicht mögen, ich halte sie auch für absolut unqualifiziert überhaut irgendeine Stelle zu besetzen, aber was Cum-EX Senilus hier abgibt, zeigt nur was er für ein Nichts er doch ist! Solche Typen ohne jeglichen Anstand OHNE geistige Reife werden Kanzler… er wird in ein paar Jahren im gleichen Atemzug wie Lübke genannt werden! Als kompletter I..

    • Ich vermute mal, daß Sie neueren Geburtsdatums sind und Herrn Lübke nicht als Zeitgenosse erlebt haben. Sie wüßten sonst, daß dieser, trotz mancher Ungeschicklichkeiten ein grundehrlicher und anständiger Mensch war, der damals u.a. durch Schm**blätter wie der „STERN“ eines Herrn Nannen systematisch verunglimpft wurde, nachdem dessen „Journalisten“ gezielt gestreute Falschbehauptungen des DDR Geheimdienstes völlig ungeprüft übernommen hatten.

  15. Also Herr Thurnes. Eine drittklassige Hinterbänklerin, die in ihrem Wahlkreis noch nie einen Fuß auf den Boden bekommen hat, wird von den Hardcorelinken in der SPD zu (Mit-)Parteivorsitzenden gewählt und verzichtet frühzeitig auf eine Kanzlerkandidatur. Also bitte, dagegen erschien ja eine Kanzlerkandidatin Baerbock seinerzeit geradezu als Lichtgestalt. Und wenn man sich auch damals in der SPD mit Scholz als Kandidaten keine Hoffnungen hingegeben hat, hatte dieser doch eine gewisse – wenn auch zweifelhafte – Reputation vorzuweisen. Wenn es auch in der SPD mittlerweile keine Hemmungen mehr gibt sich lächerlich zu machen – bezüglich Esken scheint man da tatsächlich den Boden gefunden zu haben. Scholz Verhalten war in diesem Falle wenigstens mal ehrlich. Frau Esken kann das ab. Bei AfD-Wählern ist sie beispielsweise auch nicht zimperlich. Scholz bekommt von mir dafür einen Daumen hoch.

  16. Hat die SPD nun auch ihr „Laschet Moment“? Wird sie in den nächsten beiden Monaten nun 50 Prozentpunkte verlieren(!) und am Wahlabend unter 10 Prozent liegen?
    Die Doppelstandards der Medien werden das zu verhindern wissen. Der kurze Blick von Scholz und dann sein Fluchtimpuls „Nichts-wie-weg-hier“ sind auf dieser Veranstaltung mindestens so unanständig wie Laschets Lacher in Erftstadt. Die links-grüne Journaille wird das aber ganz anders einordnen. Wetten!

  17. Die Anke Rehlinger würde ein besseres Werk tun, wenn sie sich auf ihr ungelöstes Problem in Saarlouis konzentriert. Es sei denn, die Lösung heißt Bürgergeld.

  18. Wenn es eine ausgewogene Berichterstattung gäbe, müsste das jetzt zu Scholzens Laschet-Moment werden, und zwar ganz unabhängig davon, was man von Frau Esken politisch hält.

    „Dass Esken nicht gerade die Aura eines Willy Brandt hat, ist unumstritten – und so vorsichtig ausgedrückt, dass es eher als Parodie denn als nüchternes Urteil zu lesen ist.“

    So etwas kommt raus, wenn man etwas sagen will, aber es nicht kann. Das ist eine Litotes und hat als Stilfigur mit einer Parodie nix zu tun.

  19. Esken ist doch eine Hardchore-Antifa: Ideal eine Wirtschaft hinzurichten, einen Staat mit Islamisten zu fluten und gleichzeitig immer mehr Sozialleistungen zu fordern.

    Schlimmstenfalls muss sie wieder kellnern gehen oder Straßenmusik machen. Wahrscheinlicher ist demnächst eine Anschlussverwendung in Brüssel, damit sie von da aus den Betrieb stören kann.

  20. Die liebe Saskia, die per SPD-Mitgliederentscheid ursprünglich mit Borjans als SPD-Team gewählt wurde, fraglich wie das wohl zustande kam, wird abserviert. Aus Respekt! wurde Respektlos! bzw war schon immer Respektlos!
    Wie kann man das alles nur wählen? Besoffen? Zugedröhnt? Geistig nicht auf dem Laufenden? Ich kann Deutschland nicht mehr verstehen! Und Merz, der zum Merkel-Vollstrecker wird. Ein Merzel eben!

    • In Wirklichkeit ist das alles viel schlimmer, er ist ein SchMerz

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