Feierstunde zum Jahrestag der Deutschen Einheit, Potsdam. Günter Jauch steht auf der Bühne, um die DDR zu erklären. Der Moderator erzählt, wie er als Teenager das Weltjugendtreffen 1973 in Ostberlin als Gast miterleben konnte. Er sagt: „Ich habe die ganze DDR damals schon erfahren.“ Die Diskussionen mit den anderen Jugendlichen seien ziemlich locker gewesen. Aber er habe gemerkt, „die Leute von Horch und Guck waren immer mit dabei“.
„Nicht so schön“, sagt seine Co-Moderatorin.
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
Jauch beginnt mit Ronja, dem Einheitskind. Sie sagt oft „ja, genau“. Ihr Status als erstes Baby Gesamtdeutschlands wirkt übrigens ein bisschen wackelig; genau der wurde nämlich in der Vergangenheit auch zwei anderen zugeschrieben, einem Hallenser, geboren vier Minuten nach Mitternacht, und einer Görlitzerin, die am 3. Oktober 1990 null Uhr fünf auf die Welt kam. Aber vielleicht war Ronja tatsächlich schneller. Jedenfalls erzählt sie, in ihrer Familie habe es damals Diskussionen über die Wiedervereinigung gegeben, „Kapitalismus, ja, genau, das sah man ein bisschen kritisch.“ Die Regie zoomt um auf Claudia Roth im Publikum. Sie lächelt versonnen. Ihre Ansichten zu sozialistischen Werten und der Vereinigung hatte Ronja Büchner schon einmal fast genau so in der ZEIT zu Protokoll gegeben, obwohl beides ein gutes Stück vor ihrem Erlebnishorizont liegt.
Zeitgeschichte im 30-60-90-Format
Als nächstes fragt Jauch den Leadsänger von Keimzeit ab. Von ihm und seiner Band muss man wissen, dass sie in den späten Achtzigern in der DDR den Status eines nicht mehr so geheimes Tipps besaß als Gruppe, die außerhalb der staatlichen Musikorganisation durch Kneipen tourte, Bluesrock ohne Linksromantik spielten und einmal ihre Lizenz verlor. Ihr berühmtester Song, Kling Klang, wurde ab 1990 von vielen Radiostationen und Discos gespielt. „Komm, lass uns heute noch nach England fliegen“, viele in der DDR Geborenen (auch der Autor) verstanden das damals als eine kleine Hymne auf die neue große Freiheit. Der Moderator fragt allerdings nicht nach Leisegangs Musik, sondern will von dem Musiker eine Armeeschnurre hören: „Das haben Sie im Vorgespräch erzählt.“ Wie er nicht vorschriftsmäßig grüßte. Leisegang hat erkennbar keine Lust, die NVA-Anekdote abzuliefern, er verweigert sozusagen wieder einmal den Salut. Weswegen Jauch flott zu Ex-Ministerin Lehr weiterhoppelt. Wie sie es denn sehe, dass Ostdeutsche auch 30 Jahre nach Vereinigung kaum Spitzenposten bekleiden: Nur eine Universitätsrektorin, kein Vorstandsmitglied und kein Aufsichtsrat eines Dax-Konzerns. Was, nebenbei, nicht ganz stimmt, Hiltrud Werner, geboren 1966 in Thüringen, sitzt im Vorstand von VW. Aber Beispiele wie sie gibt es tatsächlich selten.
SPD, Grüne und Linke haben sich ins Abseits geschossen
Kameraschwenk: Angela Merkel im Publikum lacht.
Wer auf der Bühne fehlt
Die Frage, warum es heute nur wenige Ostdeutsche in gesamtdeutschen Führungspositionen gibt, bleibt an diesem Feiertag von Potsdam unbeantwortet im Saal hängen. Die nächste Frage, woher die meisten der relativ wenigen Ostdeutschen in höheren Positionen 2020 kommen, stellte der Moderator gar nicht erst. Was schade ist, denn die Antwort fällt ganz interessant aus. Dazu später. Aber es bleibt auch die Frage offen: warum nimmt niemand auf der Bühne Platz (und auch, so weit die Kamera schwenkt, niemand im Publikum), der oder die 1989 und 1990 dafür sorgten, dass die DDR zusammenkrachte? Ein Christoph Wonneberger
vielleicht, der 1989 die Montagsdemonstrationen mitorganisierte? Ein Siegbert Schefke, der die entscheidende Demonstration am 9. Oktober heimlich filmte und die Aufnahme in den Westen schmuggeln ließ, wo sie dann in den Nachrichten lief?
Katrin Hattenhauer aus Leipzig, die am 4. September 1989 vor der Leipziger Nikolaikirche das erste Transparent der Montagsdemonstranten überhaupt hochhielt, auf dem stand: „Für ein offenes Land mit freien Menschen“. Dafür saß Hattenhauer gut vier Wochen im Knast. Es gäbe auch andere frühere politische Häftlinge, beispielsweise Edda Schönherz, in den Siebzigern Nachrichtensprecherin des DDR-Fernsehens, die sich 1974 in der bundesdeutschen und der US-Botschaft von Budapest nach der Möglichkeit erkundigte, die DDR zu verlassen. Dabei wurde sie observiert, und dafür kam die für drei Jahre in das Frauengefängnis Hoheneck. Sie spricht heute über Hoheneck, übrigens ohne jeden Hass, wenn sie irgendwo eingeladen wird, was generell nicht so oft und bei dieser Feierstunde nicht passiert. Dann aus der symbolischen Symmetrie auf der Bühne nichts geworden, ein Einheitskind, einmal Ost- , einmal Westbiografie, 30-60-90. Vielleicht wären auch ein paar aus Sicht von Angela Merkel nicht hilfreiche Sätze gefallen.
Peter Hahne: Vergebliche Proteste von links gegen seine Rede
Heidi Bohley hätten die Organisatoren der zentralen Einheitsfeier auch einladen können, Mitgründerin des neuen Forum in der DDR im Herbst 1989. Allerdings steht in Bohleys Kalender an diesem Tag schon ein Termin für einen anderen Festakt, über die viele Medien davor und danach mehr berichten als über die zentrale Feier in Potsdam: die Feierstunde im sächsischen Landtag. Parlamentspräsident Matthias Rößler hatte den CDU-Politiker Arnold Vaatz als Festredner eingeladen, vor 30 Jahren einer der Mit- beziehungsweise Wiedergründern des Landes Sachsen, zu DDR-Zeiten ein halbes Jahr Gefängnisinsasse, weil der den NVA-Reservedienst verweigerte. Die Fraktionen von SPD, Grünen und Linkspartei kündigten vorher an, wegen Vaatz der Feierstunde fernzubleiben. Als Grund führten sie unter anderem Vaatz’ Kritik an der Energiewende an, auch einen Meinungsartikel von ihm auf „Tichys Einblick“, in dem er die Corona-Maßnahmen der Regierung zwar unterstützt, die Verdammung aller Corona-Demonstranten von Berlin als Rechtsradikale und Covidioten aber kritisiert und – was einige besonders empört – in der medialen Behandlung der Demo Anklänge an die DDR erkennt.
Altes Muster, neuer Anstrich
Diesen Ansichten, meint der SPD-Landtagsabgeordnete Frank Richter vor der Feierstunde, „muss man widersprechen“. Weil das aber bei einem Festakt nicht möglich sei, müsse die Fraktion eben fernbleiben. Was ihn daran hindern sollte, Vaatz für dessen vergangene Aussagen zu kritisieren, sagt Richter nicht. Und die Rede des CDU-Politikers, von der er weiß, dass man ihr widersprechen muss, kann er zu diesem Zeitpunkt nicht kennen. An diesem Tag, meint Richter, sollte jemand reden, der „eint und nicht spaltet“.
Die Unfehlbare und die Unbelehrbaren – Merkel zum 30. Jahrestag
Vaatz, seit 2002 einer der stellvertretenden Vorsitzenden der Unionsfraktion, vorher Minister in Sachsen, gehört zu einer sehr raren Sorte, nämlich zu den Ostdeutschen, die aus der Opposition stammen und es nach 1990 auf eine Führungsposition schafften. Zwar nicht in Universitäten und Dax-Konzernen, aber anderswo.
Leute mit ostdeutschem Lebenslauf und einer kleinen oder größeren Macht gibt es einige. Ihre Biografien sind interessant. Allerdings ähneln sie einander auch.
Die Intendantin des Mitteldeutschen Rundfunks Carola Wille etwa steht für viele, die aus einer Familie der DDR-Elite stammen und selbst eine Laufbahn einschlugen, die ungebrochen nach oben führte. Wille ist Tochter des letzten SED-Bezirkschefs von Karl-Marx-Stadt Siegfried Lorenz, der ab 1986 im Politbüro saß, dem Machtzentrum der DDR. Sie promovierte 1984 an der Universität Jena zum Thema „Der Rechtsverkehr in Strafsachen zwischen der DDR und anderen sozialistischen Staaten unter besonderer Berücksichtigung der Übernahme der Strafverfolgung“. In ihrer Doktorarbeit hieß es: „Die Vorzüge des Sozialismus sind auch im internationalen Rahmen umfassend zur Geltung zu bringen.“
Von Jena wechselte sie an die Universität Leipzig, wo sie Medienrecht lehrte. Dort schrieb sie unter anderem zusammen mit einem Staatssicherheitsoffizier im besonderen Einsatz eine Zusammenfassung der „Internationalen Konferenz zu aktuellen Fragen des Revanchismus in der BRD“.
Reaktionen auf Vaatz-Rede: Weil nicht sein kann, was nicht sein darf!
„Wenn Sie Ihren Mitbürgern die Aufgaben und Ziele der ARD begreifbar machen und sie gegen die orchestrierten Angriffe von Gegnern verteidigen wollen, dann sollte Ihre Kommunikation nicht in Form reiner Faktenargumente daher kommen, sondern immer auf moralische Frames aufgebaut sein.“
Kritiker des öffentlich-rechtlichen Rundfunks werden in dem Manual zu „Gegnern“, die Anstalten der ARD zu „Gemeinwohlmedien“. Bei ARD und ZDF gehört Wille mit ihrer Karriere nicht zu den Exoten. Ebenfalls im MDR amtierte bis 2012 Udo Foht als Unterhaltungschef, ein ehemaliger Chefredakteur des DDR-Fernsehens und IM der Staatssicherheit. Obwohl schon seit 2001 seine MfS-Tätigkeit gerichtsnotorisch feststand, durfte er noch11 Jahre bleiben, bis er über eine bis heute nicht aufgeklärte senderinterne Finanzaffäre stürzte. Ähnlich verlief der Weg von Hagen Boßdorf, ehemals Reporter bei Radio DDR, ab 2002 Sportkoordinator der ARD, laut Stasi-Akten als IM „Florian Werfer“ auf eine Göttinger Studentin angesetzt, die dem MfS interessant schien, weil sie in den westdeutschen Staatsdienst strebte. Am Ende verlor er den Job als Sportkoordinator eher wegen einer Schleichwerbeaffäre. Heute arbeitet er als Berater, 2019 organisierte er den von ARD und ZDF übertragenen Sportwettbewerb „Finals Berlin“ mit.
Steinmeier zum Dreißigsten – Living in the past
Die überwiegend von der Regierung finanzierte AAS beeinflusst wiederum Gesetzgebungsverfahren, etwa das Zustandekommen des Netzwerkdurchsetzungsgesetz. Dessen Verschärfung, beschlossen im Sommer 2020, ein Gesetz, das Juristen des Bundestages und des Bundespräsidialamtes für verfassungswidrig halten, begründete Justizministern Christine Lambrecht ganz wesentlich mit einer Untersuchung des AAS-eigenen Forschungsinstituts. Dass sich Kahanes Stiftung wie eine politische Plattform verhält und dabei auch Falschinformationen verbreitet, beeinträchtigte die Finanzierung durch Steuermittel bisher nicht.
Unter den Politikern mit Erfahrung im DDR-Machtapparat finden sich auch einige Kabinettsmitglieder. Etwa Thüringens Sozialministerin Heike Werner, die ihre Laufbahn bei der FDJ-Kreisleitung Zwickau begann. Ihr Kollege, Bildungsminister Hartmut Holter, wie Werner Mitglied der Linkspartei, amtierte früher als Betriebsparteisekretär und absolvierte die Parteihochschule der KPdSU in Moskau. Berlins Innensenator Andreas Geisel gehörte der SED von 1986 bis 89 an, dann wechselte er zur SPD. Eine Presseanfrage zu früheren MfS-Kontakten beantwortete er nicht.
Einheitsgewinner
Bei den Aufgelisteten handelt es sich nur um die Prominentesten im medial-politischen Getriebe, die aus dem Unter- und Mittelbau der DDR kamen und weitermachten. Was umso erstaunlicher wirkt angesichts der Größe des damaligen Milieus. Die SED zählte 1989 2,3 Millionen Mitglieder und Kandidaten bei gut 17 Millionen DDR-Bürgern. Inoffizielle Mitarbeiter der Stasi gab es am Ende 189.000, also nur etwas mehr als ein Prozent der Bevölkerung. Auch Funktionsträger in der FDJ – wie Petra Pau, Angela Merkel und Katrin Göring-Eckardt – bildeten rein nach Zahlen eine bescheidene Minderheit. Aus diesem relativ kleinen Personalpool schafften es also geradezu sensationell viele in der Bundesrepublik weit nach oben. Wie und warum, das wäre eine unharmonische Frage auf der Einheitsfeier gewesen. Aber keine schlechte.
Das Imperium schlägt zurück
Nooke redet etwas anders als die meisten Hauptstadtpolitiker, was auch daran liegt, dass er an Wochenenden oft zurückfährt in seinen Geburtsort Forst an der polnischen Grenze. Keine wohlhabende Gegend, demnächst soll die Braunkohlewirtschaft dort planmäßig stillgelegt werden, der letzte verbliebene Industriezweig. Nooke sagt, er könne die Frustration vieler Leute dort verstehen. Auch die Wut über die Windparks, von denen nur wenige profitieren, während der Wert der Häuser ringsum dadurch noch weiter fällt. Zurzeit organisiert er Unterstützung für ein Laufwasserkraftwerk im Kongo. Das wäre, sagt er, eine riesige Chance. Entwicklung am Ort, die vielleicht die Wanderung nach Europa bremsen könnte. Nooke spricht auch etwas anders über afrikanische Länder als andere Politiker. Er meint, nicht ausschließlich der Westen sei an den Problemen des Kontinents schuld. Und verweist auch auf die hohe Geburtenrate vieler Länder. Schon das brachte ihm den Vorwurf von Lobbygruppen ein, rassistisch zu sein. „Das ist doch unter der Wahrnehmungsschwelle geblieben“, meint der Beauftragte. Er nennt sich selbst ganz gern einen Lausitzer Granitschädel, eine Bezeichnung für die Leute dort, die sich so leicht nicht umkegeln lassen. Aber ob er den Posten des Afrikabeauftragten nach der Wahl behält, ist offen. Mit Roland Jahn endet die Zeit der vom Bundestag gewählten Chefs der Stasiunterlagen-Behörde (die einzige, an deren Spitze traditionelle ein Ostdeutscher ohne SED-Vergangenheit stand). Im Sommer 2021 geht der Aktenbestand ins Bundesarchiv über.
Arnold Vaatz will 2021 nicht wieder für den Bundestag kandidieren. Seine Außenseiterrolle reicht ihm schon jetzt manchmal. In dem Keimzeit-Song heißt es: „Bloß von hier weg, so weit wie möglich.“ Allerdings geht es auch in dem Lied wieder zurück, nach Hause. Nach seiner Rede in Dresden, sagt er, habe er über 250 Zuschriften per Mail und SMS bekommen. „Werde ich alle noch beantworten müssen“, brummt er. „So weit ich sie bisher gelesen habe, war keine negative dabei.“
Der Vorsitzende der Linkspartei-Fraktion im sächsischen Landtag Rico Gebhardt nennt Vaatz ein „politisches Irrlicht“. Das sagen auch viele kanzleramtstreue Unionsabgeordnete so. Er, Gebhardt, könne „überhaupt nicht erkennen, was Vaatz für diese Festrede qualifiziert“.
Als Vaatz gerade auf Bewährung entlassen worden war und ein halbes Jahr Zwangsarbeit hinter sich hatte, 1984, begann Gebhardt seine Laufbahn als hauptamtlicher FDJ-Sekretär.
In seiner Rede sagte der CDU-Mann, kein friedliches Ereignis des zwanzigsten Jahrhunderts habe eine solche Wirkung gehabt wie die Revolution von 1989, „von Berlin bis Wladiwostok“. Obwohl ihn andere irrlichtern sehen, fühlt er sich als Sieger, alles in allem. Er hat dafür gute Gründe.
Auch Rico Gebhardt von den Linken sieht sich vermutlich als Gewinner der Einheit.
Vielleicht sogar mit besseren Gründen, angesichts der Ausgangslage vor dreißig Jahren.
Ich kann Ihnen gar nicht genug Likes geben, um die Mitforisten auszugleichen, die Sie falsch verstanden haben. Das Klischee, dass Deutsche schwer sprachliche Stilmittel oder gar Humor entziffern können, ist eben doch mehr als Klischee. Sie hätten peinlichst den Konjunktiv für die indirekte Rede verwenden müssen, weil man Sie sonst leider Gottes hierzulande offenbar nicht versteht.
Was für ein Quatsch! Typisch westdeutsche Sichtweise. Ich zog 1992 als kleines Licht nach Westdeutschland. Habe gedacht, dass die viel mehr draufhaben, als wir. Schnell habe ich gelernt, dass Ostdeutsche selbständiger arbeiten und vor allem auch besser projektieren können. Was Westdeutsche besser drauf hatten: Sie konnten und können sich besser verkaufen. Selbstbewusst sind sie. Ich möchte damit nicht alle über einen Kamm scheren. Jedoch erlebe ich noch heute (!) im Job: Wenn jemand durch seine selbständige Arbeitsweise mit dem nötigen Blick über den Tellerrand und dem Erkennen von Kausalitäten auffällt, ist es häufig ein ostdeutscher Binnenmigrant.
…für mich bleibt auch immer noch die Frage unbeantwortet, wie und warum zwei der schlimmsten Menschheits-VERBRECHER (Mauertote, Schießbefehl, Zwangsadoptionen, psychische Zerrüttungen usw usw); Erich und Margot Honnecker, mit dicken Rentenzahlung aus Deutschland belohnt werden konnten.
Weil Helmut Kohl und Will Brandt der Meinung waren, dass man mit diesen Verbrechern nicht gleich Verfahren sollte wie bei der Entnazifizierung, sondern „Milde“ walten lassen sollet. Das geschah aber einzig und allein aus Parteiinteressen.
So hat die CDU, wohlwissentlich, mit der SED-CDU sich vereinigt, ohne Ansehen der hinzu gekommen Neu-Mitglieder, nur aus Angst, im Konkurrenzkampf mit den anderen Linksparteien, genügend neue Wähler für sich zu vereinnahmen, egal welcher Gesinnung und egal welcher strafrechtlichen Belastung.
Normalerweise hätte die SED und ihre Nachfolgeorganisationen von jeden Wahlen ausgeschlossen werden müssen, solange sie SED-Altmitglieder in ihren Reihen hat.
Die AfD wird nun als „rechtsradikal“ eingestuft, weil es da auch einzelne gibt die rechtsradikal sind.
Demzufolge müsste CDU SPD, Linke und Grüne als „linksradikal“ eigestuft werden,
weil in ihren Reihen SED Mitglieder sind, die ja als „linksradikal“ gelten.
Eine systematische Aufarbeitung nach Recht und Gesetz hat nie stattgefunden, weswegen man Honecker auch nach Moskau hat auswandern lassen, trotz laufenden Gerichtsverfahren gegen ihn, von wo er nach Änderung der politischen Zustände dort, nach Chile geflohen ist, wo in Linke Genossen empfangen haben.
Ich kann nur vermuten daß die Antwort ist, daß die genug Kompromat über die westlichen „Eliten“ gesammelt hatten. Die Anführungszeichen im vorigen Satz sind eine Meinungsäußerung.
Da liegen sie falsch, das war es nicht.
Das hätten wir uns ersparen können, wenn man sie einfach nur aus der Haft direkt vor die Tür entlassen hätte. Aber nein, man wollte sie ja unter Schutz zum Flughafen eskortieren.
Schon die Tatsache, das Merkel als Pressesprecherin mit dem überführten STASI Kollaborateur Schnur kollaboriert hat, hätte sie schon von jedem politischen Amte ausschließen müssen.
In ihrem gemeinsamen Interview vom 30.09.1989 im WDR, zum Akt des „Beitritts zum Grundgesetz eines anderen zu Deutschland gehörigen Teiles“, wurden Willy Brandt und Helmut Kohl, vom Moderator Fritz Pleitgen, auch das Thema de Umgangs, wie mit den SED belasteten Neubürgern umgegangen werden soll, angesprochen.
Beide waren der Meinung, das man nicht ähnlich wie bei der Entnazifizierung vorgehen sollte, sondern „Milde“ walten lassen sollte.
Mir sind 2 Äußerungen aufgefallen:
1. Günter Jauch hat die Gäste seiner Talk-Runde klar und deutlich mit „Guten Abend“ begrüßt. Herr Jauch ist ein absoluter Profi, dem das nicht aus Versehen passiert. Welche Botschaft steckt also in dieser Begrüßung.
2. Günter Jauch sagte zu dem Geburtstagskind in etwa: Das mit dem Blumenstrauß machen wir dann später, hinter der Bühne. Sonst kommen hier so 2 Vermummte …
War das Günter Jauchs Art an der Veranstaltung Kritik zu üben? Warum wird das „Guten Abend“ nicht hinterfragt ? War die Sendung nicht live? ( Was ja Sinn machen würde, denn es ist schon riskant quasi die ganze Staatsführung an ein und demselben Ort zu haben, wenn der Zeitpunkt bekannt ist … )
Ach was solls….diese Art „Feierstunden“ sind doch nur „interne“ Veranstaltungen der politischen Klientel und ihrer Wasserträger. Der Bevölkerung ist das doch alles egal und kaum einer hat es überhaupt mit bekommen. Ich finde gerade die Nicht-Beachtung dieses Datums unter 90% der Bevölkerung, die damit beschäftigt ist zu überleben und sich gegen ihre „Nachbarn Neubürger“ durchzusetzen, sollte zu denken geben. Die Geschichte der DDR wurde nach dem Mauerfall tot geschwiegen. Man hat die SED, die die DDR Diktatur erst möglich machte, gestützt und „integriert“. Nun läuft man wieder auf eine Art DDR 2.0 zu….kein Wunder bei einer Kanzlerin die dem damaligen Regime wohl kaum kritisch gegenüber stand.
Ja und gerade die erste in der heutigen Regierung war, wie man sagt, damals ein Mitglied von „Horch und Guck“, man erinnere sich nur an die Observationen von Havemann, was ja auch mit im Bekanntwerden als informelle Mitarbeiterin der Stasi zu begründen ist.
Außerdem ist es schon mehr als merkwürdig, wenn die ganze Familie aus Hamburg in den Arbeiter -und Bauernstaat gezogen ist, der ja bekanntlicher Weise nicht unseren Vorstellungen von Demokratie entsprach und das macht man nur, wenn bestimmte Voraussetzungen gegeben sind, was sich zumindest im Gegensatz zu vielen anderen nicht nachteilig ausgewirkt hat und damit eine Bekundung des Systems mehr oder weniger darstellte.
Darüber hinaus konnten auch nur linientreue in Moskau studieren und wie sie selbst erklärte, haben sie noch vor der Grenzöffnung 1989 Schloß Herrenchiemsee besucht, was ja auch ein Novum darstellte in der Sonderbehandlung von solchen Typen, die dem System auf jedenfall gefällig waren, sonst wäre diese Art des Reisens einfach nicht möglich gewesen.
Im übrigen war sie schon drüben relativ frei von allgemeinen Zwängen und durch die Wiedervereinigung hat sie über ihre erlernte Befähigung des Umgangs bei Veränderungen die Chance ihres Lebens erhalten, was allerdings auf das Versagen eines westdeutschen Kanzlers zurückzuführen war, der durch eigene Unzulänglichkeiten in den Strudel der Vernichtung hineingezogen wurde und man deshalb bis heute nicht weiß, wer da noch bei ihrem Aufstieg nachgeholfen hat.
Auch das ist alles sehr merkwürdig, weil sie ja wie man lesen konnte, ursprünglich bei den Sozis anheuern wollte und dann plötzlich begeisterte CDU-Anhängerin war, die nicht unbedingt ihrer eigenen Vorstellung entsprungen war, sondern vielleicht auch durch die immer noch vorhandenen SED-Granden gelenkt wurde, was bis heute immer noch eine offene Frage darstellt und ihr Verständnis und ihre Unterstützung für alle Roten und Grünen in dieser Republik ist doch kein Zufall, auch nicht der Einsatz für ein ehemaliges SED-Mitglied als Ministerpräsident, den man trotz verlorener Wahl gestützt hat um weitermachen zu können, das alles ist doch sehr merkwürdig, noch gelinde ausgesprochen und deshalb muß man sich doch nicht wundern, wenn die Freude der Wiedervereinigung nicht sonderlich groß ist, die Freude der Beherrschung beider Staaten aber vermutlich umso mehr.
„wenn die ganze Familie aus Hamburg in den Arbeiter -und Bauernstaat gezogen ist, der ja bekanntlicher Weise nicht unseren Vorstellungen von Demokratie entsprach “
Sie sagen es, nicht *unseren* Vorstellungen von Demokratie entsprach, aber den Vorstellungen der Familie Kasner, in der Frau Kasner/Merkel aufgewachsen ist und offenbar, diese nicht unsere Vorstellungen von Demokratie, nun praktizieren darf, ohne Widerspruch durch Rechtstaat und Gesetz.
…und seit nunmehr 15 Jahren dieses Land systematisch in eine DDR 2 umwandelt. Und das Schlimmste: Niemand hindert sie daran…
Man könnte auch sagen, die BRD hat vor 30Jahren einen Phyrrussieg errungen: formal hat die DDR verloren, aber die Ideen der dortigen Nomenklatura hat den Diskurs und damit die politische Ausrichtung des Landes fast schon gewonnen. Die letzten Aufrechten diffundieren aus und irgendwann wird vermutlich sogar der 3. Oktober als Feiertag wieder abgeschafft, weil sich die Bürger nicht an die friedliche Revolution erinnern sollen…
Sehr schöne Zusammenfassung der aktuellen Zustände. Dass alte SED- und FDJ-Funktionäre wieder Karriere machen, liegt an einem nicht zu unterschätzenden Umstand: Die FDJ-Sekretärin Merkel hat es im Verein mit Westlinken und linken Medien geschafft, die Bundesrepublik zu einer „DDR light“ zu machen und keine Bange; die Hardcore-Variante kommt auch noch, mit allen Konsequenzen wie politischer Verfolgung, Knast für Andersdenkende und wirtschaftlichem Niedergang auf Grund staatlicher (sozialistischer) Planwirtschaft. Und sage keiner, er habe es nicht kommen sehen.
Ob Frau Merkel jetzt noch lacht?
Neueste Meldung vom 06.10.2020:
Baden-Württemberg:
Coronavirus: Landesregierung ruft zweite Pandemiestufe aus
„Aufgrund steigender Infektionszahlen und diffusem Ausbruchsgeschehen in einzelnen Landkreisen hat die Landesregierung die zweite Pandemiestufe ausgerufen. Ministerpräsident Winfried Kretschmann appelliert eindringlich an die Menschen, sich an die Corona-Regeln zu halten. Kontrollen werden weiter verschärft.“
„diffusem Ausbruchsgeschehen“, passt, denn konfus ist alles was diese Regierung macht
Peter Pascht, ist das ein Wunder? Im Nachbarland F herrschen “ brasilianische Zustände“, gemessen an den Zahlen bei Worldometers haben beide Länder 500 T aktiv Cases im Land,wobei es in Brasilien runter geht ( momentan). Und ja, Einkaufstourismus boomt weiter, der Leiharbeiter aus dem Elsass, das nutzen von dt Dienstleistungen wie Friseur, Gaststätte, oder Artzpraxis etc ( sehr beliebt sind ja bei denen hier die Baumärkte)
Wäre nicht schlecht wenn der Bundespräsident das Grundgesetz kennen würde.
Gemäß Grundgesetz hat es außer der „Bundesrepublik“ nie einen anderen selbständigen Staat „in Deutschland“ gegeben, sondern nur „andere Teile von Deutschland“.
Es gab nur „andere Teile von Deutschland“ in denen das Grundgesetz noch nicht in Kraft getreten war, als Folge der Besatzungszonen.
Was also lt. Grundgesetz stattfinden konnte, war „ein Betritt zum Wirkungsbereich des Grundgesetzes, eines anderen Teiles, als die in Art.23 genannten Teile, von Deutschland“.
Gemäß Grundgesetz gab es also nie eine „Wiedervereinigung“ oder „Anschluss“, weil da nichts getrennt war.
Das war auch die Sprachregelung zur Zeit des „Beitritts zum Grundgesetz“ 1989, wie sie von Helmut Kohl, Willy Brandt und anderen Politikern gebraucht wurden.
Die jetzige SED-Sprachregelung von „Wiedervereinigung“ und „DDR“ und „Anschluss“ soll nun im nachhinein suggerieren, es hätte verfassungsmäßig und völkerrechtlich einen Staat DDR gegeben, das soll nun bei den DDR-Nostalgikern, 30 Jahre nach seinem Verschwinden, einem illegalen politischen System in „einem anderen Teil Deutschlands“, nachträglich Legitimation seiner Existenz verschaffen die es verfassungsrechtlich nie hatte..
Das Grundgesetz kennt kein „Ostdeutschland“ und kein „Westdeutschland“.
Insofern ist es auch nicht möglich irgendwelche speziellen Rechte nach diesen Kriterien zu gewährleisten. Was da stattfindet ist ein Diskussion um Befindlichkeiten welche die geistige Spaltung des Landes nur noch mehr vertiefen.
Das „soll …durch Volksbegehren… innerhalb von zwei Jahren nach dem Beitritt eines anderen Teiles von Deutschland“
in Art. 29(6) hat bis heute noch nicht stattgefunden.
A r t i k e l 23
Dieses Grundgesetz gilt zunächst im Gebiete der Länder Baden, Bayern, Bremen, Groß-Berlin, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern.
***In anderen Teilen Deutschlands ist es nach deren Beitritt in Kraft zu setzen.***
A r t i k e l 29
(2) In Gebietsteilen, die bei der Neubildung der Länder nach dem 8. Mai 1945 ohne Volksabstimmung ihre Landeszugehörigkeit geändert haben, kann binnen eines Jahres nach Inkrafttreten des Grundgesetzes **durch Volksbegehren** eine bestimmte Änderung der über die Landeszugehörigkeit getroffenen Entscheidung gefordert werden.
(6) Das Verfahren regelt ein Bundesgesetz. Die Neugliederung **soll** vor Ablauf von drei Jahren nach Verkündung des Grundgesetzes und,
**falls sie als Folge des Beitritts eines anderen Teiles von Deutschland notwendig wird, innerhalb von zwei Jahren nach dem Beitritt geregelt werden. **
Filzläuse auch nicht. Im Prinzip reicht es völlig aus, selber keine zu haben. Das kriegen die Michels aber nicht auf die Kette.
Aus „Unter den Talaren – Muff von 1000 Jahren“ kann man heute Transparente mit der Aufschrift „Unter den Eliten – Muff von 41 Jahren“ machen.
(DDR 1949 bis 1990)
Der Fehler ist, daß es Scherflein heißt. Was sollten Sie im Alter schon mit einem oder mehreren Schafen anfangen. 🙂
Ich würde die These formulieren, daß es völlig unabhängig vom politischen System ist, welche Menschen zu Macht und Geltung gelangen und welche eher nicht. Es liegt in der Persönlichkeit und am sozialen Gefüge von homo sapiens. Gewiß, in Umbruchszeiten wird das Tableau gehörig durcheinandergewirbelt, aber wenn danach einige Jahre vergangen sind, tauchen auch viele vormalige Figuren wieder auf. Das war nach 1919 so, nach 1933 und nach 1945 auch. Es überrascht mich also nicht, daß es nach ’89 ebenso war bzw. ist.
Aber, aber. Dieser Peter Pascht, der hier sein kleinbürgerlichen Senf dazugibt, sollte Ihnen doch nicht den Appetit verderben.
Überall hocken sie drin in den Kommunen und Landesparlamenten wie auch in der Bundespolitik, Stiftungen und sonstige Posten ohne Arbeit, die SED Grünen und Linken, aus und in „Ostdeutschland“.
Eine regelrechte SED-Kameraderie die sich in unserem Lande breit gemacht hat.
Genau diese Rosinenpicker klagen nun nach weiterer Rosinenpickerei.
Nur da wo es um Leistung geht, in Wirtschaft und Universitäten, da beklagen sie sich nicht vertreten zu sein, nach 30 !!! Jahren freier Gesellschaft.
Da hätten die SED-Genossen doch lieber mal was lernen sollen um da vertreten zu sein.
Oder wie soll das gehen, per SED-Direktive, so wie in der Politik?
Wer über Ihre Brieftasche bestimmt, hat die Macht, nicht derjenige, der mit eigener Leistung diese Brieftasche füllt! Weshalb sollten also diese Ex-SEDler selber arbeiten? Es reicht doch, wenn sie sich die entscheidenden politischen Positionen sichern!
Diese „kapitalistische Lektion“ haben auch die „Linken Antikapitalisten“ ganz schnell gelernt, obwohl sie dies politisch ja schon ganz gut in der SED-Parteischulung gelernt haben.
Ganz schlimm, dass man die „Ostdeutschen“ nicht in gleicher Weise wie die „Westdeutschen“ gesellschaftlich beteilig.
Was der Herr Bundespräsident „vergessen“ hat zu erwähnen, wo noch alles die „Ostdeutschen“ nicht beteiligt sind, soll hier nachgeholt werden:
So wurden die „Ostdeutschen“ nicht an den „Kriegsfolgelasten“ der Wiedergutmachungsfonds beteiligt, denn am Krieg waren ja nur die „westlichen Kapitalisten“ schuld, weswegen „die guten Linken der DDR“ es verweigert haben ihren Anteil zu bezahlen.
Allerdings haben die alliierten Siegermächte den preußischen Staat für immer aufgelöst als Hauptverursacher der militaristischen Politik der Nazis.
Ich kenn mich in Erkunde so schlecht aus.
Wo liegt denn dieses Preußen, in „Ostdeutschland“ oder in „Westdeutschland“?
Auch jetzt, an der „Wiederaufbauabgabe für den Osten“ seit 30 Jahren, sind ja die „Ostdeutschen“ nicht beteiligt, bestenfalls Nullsummenspiel.
Derweil wurde in meiner Stadt das Freibad zu gemacht weil zu marode und die Straßen in meiner Umgebung in „Westdeutschland“ bestehen nur noch aus Löcher und Flicken.
Wann wollen die SED-DDR-Nostalgiker ihre „Aufbauabgabe für den Westen“ leisten?
Wann wollen die SED-DDR-Nostalgiker ihren Anteil an den Kriegsfolgelasten bezahlen?
Was meinen die SED-DDR-Nostalgiker, wann werden sie meine Straßen und mein Schwimmbad reparieren?
Aber billige Rosinenpickerei, da sind sie gleich dabei.
Wenn man keine Ahnung hat…
In Ostdeutschland wurden horrende Reparationen an die Sowjetunion gezahlt. Westdeutschland hatte den Marshall Plan zu “ertragen”. Den Soli zahlt man in Ost und West gleichermassen. Und was ihr Freibad angeht. Fragen Sie doch mal Ihre Lokalpolitiker.
Ich bin es nicht der hier keine Ahnung hat. 😉
Die DDR hat nichts bezahlt in die Wiedergutmachungsfonds und beraubt wurde der Westen seiner Industrieanlagen und Rohstoffe genau so wie der Osten von den Sowjets.
Reparationszahlungen der DDR hat es keine gegeben, an niemanden.
Mit was hätten die den bezahlen sollen?
Im Gegenteil die DDR, u.a. erhielt russische Rohstoffe und Militärtechnik gratis,
zur Unterstützung des „sozialistischen Bruders“, damit das Sowjetlager nicht kaputt geht.
Den Soli zahlt man in Ost und West gleichermaßen, nur die Ossis beklommen was dafür zurück, also ihr Geld zurück, Summa summarum= Null Zahlung, ja sogar noch mehr.
Die DDR muß ja ein Traumland gewesen sein. Warum wollten da nur alle weg? Rohstoffe und Militärtechnik gratis? Wo haben Sie denn diesen Blödsinn her? Kennen Sie den Witz mit Honecker in Rostock? Googeln Sie mal. Ist näher an der Wahrheit, als Sie sich vostellen können.
Ich bin in den 90er und 00er Jahren ein paar Mal durch Sachsen gefahren. Bei allem Verständnis für mangelnde Erhaltungsinvestitionen in westdeutsche Infrastruktur, aber so sieht es hier nirgends aus. Zugegeben, Duisburg-Marxloh kann ich nicht beurteielen, ich mache immer das Turmluk am Panzer zu, wenn ich da durch muß. 🙂
Ja, Anfang der 90-iger Jahre, sah es „ drüben“ noch teilweise „ trüb“ aus.. Als ich aber etwas später die „ DDR“ besuchte, staunte ich über die vielen neu gedeckten Dächern auf den Häusern..Da konnte mancher im Westen nur davon träumen..Und war Dresden, die Stadt, die wunderbar restauriert wurde, nicht schon sehr früh schuldenfrei? Da können wir hier auch nur davon träumen..Aber eins ist mir immer aufgefallen in Muttis maroder „ DDR“: wenn ich Berichte von „ drüben“ sah, fiel mir auf, dass alles von Unkraut zugewuchert war. An den Häusern, den Straßenrändern und an Mauern…Mit Unkrautzupfen hamm ses nich so……
Sie hätten die Dächer mal vorher sehen sollen. Das Problem bestand nicht darin, dass die Häuslebesitzer zu DDR-Zeiten nicht das Geld zum Dachdecken, Sanieren oder überhaupt zum Bauen gehabt hätten. Das Problem war, dass die Baustoffe nur selten vorhanden waren (Planwirtschaft) und man auf Zuteilung lediglich einen Sack Zement über einen bestimmten Zeitraum bekam. In den Monaten nach der Wende konnten sich die Leute endlich ihre Sachen kaufen und sich ihre Häuser sanieren.
Dresden ist hinsichtlich des Wiederaufbaus sowieso in einer Sonderstellung auf Ostdeutschem Gebiet. Diese Stadt exemplarisch für den kompletten Osten zu betrachten, halte ich für falsch, weil Dresden durch seine Historie besonders behandelt wurde. In vielen anderen Gegenden sieht man noch heute die maroden Gebäude und Straßen, da die Gemeinden nicht über Unmengen an Geld verfügen.
Im übrigen finde ich, dass in Ostdeutschland sehr viel Wert auf gepflegtes Eigentum gelegt wird. Nicht nur außen, sondern auch innen. (Stichwort: Straßenschuhe vor der Tür ausziehen)
Sich unfreiwillig die Innenstädte in konfliktgeladene Drittwelt-Müllhaufen verwandeln lassen zu müssen ist doch schon Beteiligung genug an unserer westdeutschen Verblödung.
So wie in der damaligen DDR auch, da müssten die „Ossis“ doch schon Übung darin haben sich Verblöden zu lassen.
Oha, ein wenig googeln hätte im Ernstfall geholfen. Die DDR, besser die damalige SBZ ,hat je nach Einschätzung der verschiedenen Historiker, durch Demontage und Zwangslieferungen Industrieanlagen und Güter im Wert 50 Mrd bis 99 Mrd DM (Preisbasis 1953) als Reparationen getätigt. Dazu kamen dann noch die Kosten für die russischen Besatzer. Wieviel hatten die „alten“ Bundesländer gezahlt? Einen kleinen Bruchteil davon und bekamen dann noch obendrauf ein Aufbauprogramm, den Marshallplan. Bitte versuchen Sie doch bei den Fakten zu bleiben, die Gesellschaft ist schon genug gespalten. Bezüglich des Soli-Zuschlages lohnt kaum noch die Antwort, siehe auch @The Angry Ossel. Gezahlt haben alle in D gleichermaßen, Ost wie West. Der „Aufbau“ Ost erfolgte dafür weitestgehend durch Firmen aus den alten BL, gerade in den ersten Jahren. Wer war dann wohl Nutznießer? Und schauen Sie sich doch einmal die heutigen Unternehmensstrukturen in den neuen BL an, wo sind die Zentralen und wo die verlängerten Werkbänke? Wer bekommt damit das Steueraufkommen?? Na?? Leider wiederholt sich die Geschichte. Was 1945 den Altnazis gelang, ist leider auch den Altkommunisten gelungen. Viel zu viele hatten ’45 wie ’90 den Sprung auf die „andere“ Seite geschafft, wie und warum auch immer. Es hätte in beiden Fällen deutlich besser laufen sollen. Jetzt müssen wir uns wieder mit diesem „Gesindel“ wieder rumschlagen.
Lesen lernen bildet, sagte schon Gothe.
Wenn sie meinen Kommentar gelesen hätten, so wüssten sie, dass ich von „bezahlen“ sprach, denn „Diebstahl“ fand in Ost UND West statt.
Ihre versuchte Aufrechnerei ist sinnlos.
Aber bezahlt hat Ostdeutschland nichts.
Wer wollte schon deren Weichei-DM?
Da Kopernikus den ersten Teil meiner Antwort schon vorweggenommen hat, will ich hier nur ergänzend antworten. Erstens, um Ihren Kenntnissen in „Erkunde“ auf die Sprünge zu helfen, Preußen liegt nicht in Ostdeutschland sondern heute in Polen und Rußland. Die ehemaligen Einwohner dürften sich mehr oder weniger gleichmäßig über ganz Norddeutschland verteilt haben, sofern sie die Reise überlebten.
Dass Ihr Schwimmbad geschlossen wurde und Ihre Straßen marode sind, ist traurig, hat aber mitnichten etwas mit der Wiedervereinigung zu tun sondern damit, daß die von Ihnen demokratisch gewählten Politiker einen Strukturwandel verschlafen haben oder bis heute nicht wahrhaben wollen, der seit 40 Jahren im vollen Gange ist.
Danke für diesen sehr guten Artikel, Kommentar eigentlich überflüssig da alles gesagt. Die alten SED Kader hatten nicht nur genügend finanzielle Mittel um sich nach der Wende eine gute Existenz aufzubauen, wie wir lesen und erleben können drehen sie heute das große politische Rad Richtung Wiederauferstehung der DDR. Wer hat sie von Beginn an dabei unterstützt? Viele, viele in Politik und Wirtschaft gut vernetzte ehemalige Westdeutsche. Ob die überblickt haben wen sie da unterstützen? Ich glaube es nicht. Mittlerweile nehme ich allerdings an, diese Unterstützung kam von Menschen mit linkem Gedankengut die langfristig die Perspektive eines Umbaus der Gesellschaft im Sinne ihrer linken Ideologie sahen. Wie wir sehen mit Erfolg.
Man hat nach dem „Beitritt“ der ehemaligen DDR ja dort so einiges plattgemacht. Ganze Industrien und Wirtschaftsbereiche und ganze Landschaften wurden entvölkert, besonders durch die sogenannte „Treuhand.“
Warum sind eigentlich die SED und ihre Schergen verschont geblieben? Hatten die zu viel Kohle auf ihrem Konto?
Diese Leute waren doch die eigentlichen Übeltäter dieser Misswirtschaft und sogar hochgradig kriminell. Man denke an die Unterdrückung ja Ermordung von Regimegegnern und den Flüchtlingen an der Mauer. Von irgendwelchen Prozessen in diesem Zusammenhang ist wenig bekannt.
Die paar versprengten Konservativen werden in Deutschland mit allem Hass verfolgt, aber die kriminellen Akteure der SED- Nachfolger riskieren überall eine „Dicke Lippe“ und bestimmen die politische Diskussion. Man kann sich nur wundern.
„Man hat nach dem „Beitritt“ der ehemaligen DDR ja dort so einiges plattgemacht.“
Falsch !!! Die waren bereits platt, durch sie Selbstauflösung des Systems.
Man hat sie allerdings unter Materialwert verscherbelt, Grundstücke, Gebäude, Objekte.
…Warum sind eigentlich die SED und ihre Schergen verschont geblieben?…
Gute Frage, die sich recht einfach beantworten läßt. Die Antwort liegt in
Mielkes Schnüffel-Großkonzern „Horch-und-Guck“. Man „besorgte“ sich
ein enormes Wissen über westdeutsche hochrangige Persönlichkeiten aus
fast allen wichtigen Bereichen, um dieses bei Bedarf anzuwenden. Der Mo-
ment war mit dem Untergang der DDR gekommen. Nicht umsonst galt in
Fachkreisen die Stasi neben Mossad und KGB als effizientester Geheim-
dienst der Erde. Und Mielkes Firma wußte schon Ende der 70er, daß der
Untergang der DDR unvermeidlich war. Da hat man sich halt abgesichert
und entsprechend vorbereitet. Eigentlich einfach und logisch, man wollte
ja schließlich weiterleben und nicht unbedingt zu schlechten Konditionen.
Wissen ist Macht.
„Angela Merkel lacht“, das mag sie, solange sie noch kann.
Wie sagt jedoch der Volksmund:
„Wer zuletzt lacht, lacht am besten.“
Oder er hat den Witz nicht eher verstanden. Ich persönlich kann verstehen, daß AM lacht, hat sie doch allen Grund dazu.
„Offenbar wußten die ehemaligen IM’s sehr genau wie man sich positioniert.“
Positionieren gelassen wurden, das von einem „altersgütigen“ Helmut Kohl durchgehen gelassen wurde, in gut gemeinter, aber schlecht gemachter Absicht, der Versöhnung.
Mit Scherge kann es und darf es keine Versöhnung geben.
Aus dem sogenannten „Demokratischen Forum“ sind auf diese Weise eine Reihe von Personen hervorgegangen, aber später wurde eine Reihe von Personen der Zusammenarbeit mit der STASI überführt.
Zur Erinnerung, Angela Merkel wurde vom Vorsitzenden Schnur, zur Pressesprecherin des sogenannten „Demokratischen Forum“ ernannt.
Schnur wurde später als STASI-Kollaborateur entlarvt.
Merkwürdig obskure Machenschaften, die das Tageslicht nicht vertragen. Es war ein unfairer Wettbewerb zwischen geschulten Apparatschiks und biederen Naivlingen. Kein Radikalenverbot auszusprechen war fahrlässig.
und dieser „Baustein“ in der Karriere beim D.A. von „Es“ ist nur ein Symptom, mit der Observation des Grundstücks v. R. Havemann, hat es begonnen…, der besagte Bus v. Stralsund Richtung Insel Rügen hat die „Verkehrsregeln“ nicht beachtet…,…
Annette Kahane …..die von ihr gegründete Amadeu-Antonio-Stiftung von einem kleinen Verein zu einer mit Politik und Medien vernetzten Organisation,
die 30 Mitarbeiter beschäftigt und ein eigenes Forschungsinstitut unterhält.“
Das bedarf einer Korrektur, sie wollte wohl sagen:
„ein eigenes Propagandaministerium unterhält“, auf Kosten der Steuerzahler.
Mit welcher korrupten Begründung, werden da Staatsgelder veruntreut?
Es gibt in der Natur ein gutes Beispiel dafür, wie der ins Auge gefasste Erfolg mit höchster Wahrscheinlichkeit zu erzielen ist: Die Natur lässt fallweise eine ungeheure Mengen Spermatozoen auf jede beliebige Eizelle los. Legt man dieses Prinzip zugrunde, wird deutlich, dass zwecks hinreichender Erfolgsaussicht nicht nur Günter Guillaume auf Brandt angesetzt gewesen sein kann, sondern auch noch etliche andere, die das vorgegebene Ziel allerdings nicht erreichten. Ähnlich dürfte es sich mit den in hohe und höchste Positionen gelangten FDJ- und SED-Mitgliedern verhalten haben. Perspektive ist ein zentraler Begriff zur langfristigen Funktionssicherung und Einflussnahme sozialistischer Systeme, die dem Wahn der zwangsläufigen historischen Abfolge von Ereignissen huldigen. Perspektivagenten sind daher ein probates Mittel zur Zielerreichung. Bisweilen beschleicht (offenbar: nicht allein) mich der Verdacht, dass auch Genschman diesem erlauchten Zirkel zuzurechnen war.
Bravo, @ Wolodja-das sagte ich schon 10 Jahre vor der Wiedervereinigung über den Rübenkopf.
Aber war denn die Wiedervereinigung nicht ein probates Mittel der Westaliierten (die Russen hatten andere Sorgen) das starke Deutschland zu zügeln? Denken Sie einmal physikalisch und lassen Sie sich eine Mischungstemperatur von heiß und kalt durch den Kopf gehen.
Bei diesen Festakten konnte man ja froh sein, dass kein ehemaliger SED-Bonze Geschichtsklitterung betreiben durfte.
Eine Ent-StaSi-fizierung hat nie stattgefunden!
„Bei diesen Festakten konnte man ja froh sein,
dass kein ehemaliger SED-Bonze Geschichtsklitterung betreiben durfte.“
Das hat der Herr Bundespräsident selber übernommen.
Damit nichts „schief“ geht.
Ob Diktatur des Proletariats oder einer Klimareligion, es läuft auf dieselbe Art von Repressalien hinaus. Und, es ist immer altenativlos. Das und „es ist nur zu Eurem Besten“ sind die Hauptargument von Diktaturen jeder Art.
Ihre Frage, Herr Wendt, lässt sich leicht beantworten: Die SED und ihre grüne 5. Kolonne aus dem ehemaligen Westen sitzen im Bundestag. Und in Länderparlamenten. Und in kommunalen Räten.
Damit geht Macht, Entscheidungsgewalt, medialer und politischer Einfluss und rechtlicher Anspruch einher, der zuvorderst denen zugute kommt, die eben auf Parteilinie sind.
Die SED (und ihre 5. Kolonne) macht unter anderem Namen also einfach so weiter, wie sie es in der DDR getan hat.
Was dann dafür sorgt, dass die Widerständler von ’89 vollkommen zu recht von der DDR 2.0 sprechen, denn genau das passiert hier gerade.
Man muss nur aufs Personal und seine jeweilige Laufbahn schauen und versteht sofort, was hier warum passiert und wer davon profitiert.
Das Meiste ist wohl gesagt, nur dazu: „Sie sagt oft „ja, genau“.“ – Dieses „ja, genau“ hat sich in letzter Zeit in Sprache besonders, aber nicht nur, jüngerer, überwiegend weiblicher Menschen derart eingefressen, daß es kaum auszuhalten ist. Meist in Verbund mit Schluckauf-Innen. Grauenhaft. Woher kommt das?
Dasselbe habe ich mich schon in den 1980er Jahren gefragt, als man plötzlich in der Schule nur noch mit „Hallo“ statt „Guten Morgen“ begrüßt wurde – angefangen haben damit linke Zicken. Kurz danach salbaderten die Besserwisser nur noch „ich denke…“ statt “ ich glaube/meine“. Seither geht es tüchtig weiter bergab mit der Sprachkompetenz hierzulande: „das macht Sinn“, „ein stückweit“, „gucken“ usw.
“kommunizieren”, “mitnehmen”, “abholen”….
Schätze, das Programm liegt auf dem X-Chromosom… Verursacht bei mir stets Input-Error, vulgo Ende des Gesprächs.
Nee. Leider zu spät, aber das werfe ich mir auch täglich vor. Meine Eltern und Großeltern mußten sich entnazifizieren lassen, für die DDR galt Vergleichbares nach 1990 nicht. Hat mich damals schon geärgert, aber hab´s hingenommen. Ohrfeigen könnte ich mich, daß solche miese Boshaftigkeit zu weit weg war für mein Vorstellungsvermögen.
Positionen wie die von Carola Wille und Annette Kahane sind politisch viel mehr wert als jeder Vorstandsposten in einem DAX-Unternehmen – denn von dort aus kann das Bewusstsein der Bürger beeinflusst und letztlich das zersetzt werden, was immer noch der Feind aller Marxisten ist: das selbstbestimmt lebende Bürgertum. Wer glaubt, dass hunderttausende Überzeugungstäter anno 1989 einfach aufgegeben hätten, ist naiv. Die hatten viel mehr Zeit, sich auf die Zeit nach dem Tapetenwechsel vorzubereiten, als einst die Nationalsozialisten. Und jetzt sind sie wieder da. Nur diesmal wird niemand kommen, um sie niederzukämpfen.
Mein Großonkel war 1934 in der Deutschen Partei in Rumänien maßgeblich an dem damals getroffenen Unvereinbarkeitsbeschluss betreffend den Nationalsozialismus beteiligt; davon erfuhren wir freilich erst lange nach seinem Tode, denn nach seiner Rückkehr aus der russischen Kriegsgefangenschaft gab er sich gegenüber jedem als der große böse Altnazi aus… und avancierte mit dieser Masche blitzschnell vom einfachen Lehrer zum Gymnasialdirektor: Als Nazi konnte man in den 50ern besser Karriere machen als in den 30ern, da die Netzwerke als verschworene Bruderschaft in feindseliger Umgebung zusammenhielten. Das Frustrationspotential bei der Jugend, das die linken Rattenfänger 1968 nutzten, kam nicht von ungefähr.
In ganz ähnlicher Weise kann man offensichtlich anno 2020 als SED-Linker in der BRD besser Karriere machen, als dies 1980 in der DDR möglich war, nicht zuletzt deswegen, weil andere Leute die Wirtschaft am Laufen halten und es mehr zu verteilen gibt. Gelernt aus alledem hat offenbar nur uns‘ Angie, die festentschlossen scheint, ein konservatives „Gegen-’68“ mit allen Mitteln zu verhindern, und sei es dadurch, das Land afrikanischen Sippen und orientalischen Clans zum Fraß vorzuwerfen.
„Wem habe ich gesammelt? — Der Verwesung lieber als der Freiheit.“ (Schiller, Don Carlos)
»Das Frustrationspotential bei der Jugend, das die linken Rattenfänger 1968 nutzten, kam nicht von ungefähr.«
Wichtiger Satz, wird heute oft vergessen.
Die Frage, warum es heute nur wenige Ostdeutsche in gesamtdeutschen Führungspositionen gibt, verstehe ich nicht.
Reicht es nicht aus, daß viele Ostdeutsche politisch wichtige Positionen besetzen?
Oder kommt Angela Merkel nicht aus Ostdeutschland?
Maybrit Illner war in den Achtzigern SED-Mitglied, sie war beim Staatsfernsehen der DDR und hat an der Journalistenschule in Leipzig ihre Ausbildung erhalten, einer Einrichtung, für die Linientreue Vorraussetzung war, deren Seminare von Stasi-Leuten durchsetzt waren. https://www.welt.de/vermischtes/article714790/Am-besten-koennte-sich-Maybrit-Illner-selbst-interviewen.html
Merkel kann leicht lachen. Ihre Akte wird nicht veröffentlicht.
“… viele Ostdeutsche hätten eben ein Problem mit der selbständigen Lebensplanung…” Genau diese arrogante Haltung einer überwältigenden Mehrzahl der Bestdeutschen ist es, die zu den beschriebenen Zuständen führte. Die bestens vernetzten (a.k.a. Seilschaften) Leute aus dem Mittelbau der DDR Bonzokratie haben es mit ihren Kontakten geschafft sich in guten, einflussreichen Positionen festzusetzen. Die, die das DDR Regime zu Fall brachten, waren Aussenseiter ohne einflussreiche Helfer in der DDR und ohne Verständnis und Hilfestellung von den arroganten Wessis, die sich wie Kolonialherren aufführ(t)en. So wurden diese Leute an den Rand gedrängt und die Kahanes und Wills, sowie Madame haben weiter Karriere im Staatsdienst einschliesslich Staatsmedien gemacht.
Für mich nach wie vor der größte Fehler der Wiedervereinigung ist, dass die SED nicht verboten und deren Vermögen eingezogen wurde.
Offenbar wußten die ehemaligen IM’s sehr genau wie man sich positioniert. Gelernt ist halt gelernt. Dass man genau das tut, was von anderen erwartet und vorgegeben wird, dafür sorgt offenbar die Rosenholz Datei. Der Spruch „Trau schau wem“ hat nach wie vor Gültigkeit.
Ist sozusagen der Notnagel. Was hätten die auch anderes tun können nach der Wende? Hatten ja nichts Gescheites gelernt. Indoktrinieren konnten sie. Wenn dafür noch die große Kohle winkt, wären sie auch ziemlich blöd gewesen, im neuen System nicht den alten Job fortzusetzen.
Ich kreide es denjenigen an, die diesen Umtriebigen nicht den Riegel vorgeschoben haben. Warum durften die überhaupt in der Demokratie Politik machen? Das ist ja, wie den Bock zum Gärtner zu machen. Das war doch klar, dass die ihre Einstellungen nicht ändern. Das wäre ja eine 180-Grad-Wende der inneren Überzeugung. Wer in der DDR solche Positionen bekleidet hatte, war überzeugt und hat kräftig mitgemacht. Das passierte nicht aus Zufall oder weil man mitmachen musste.
Natürlich war prinzipiell mal jeder in der FDJ. Das bedeutete aber zunächst garnichts. Erst wenn man aktiv wurde, bspw. aus Überzeugung oder Vorteilsnahme, dann bekleidete man Posten und trug das Ansinnen weiter. Ich hatte es sogar geschafft, aus der FDJ zu fliegen.
Freies Denken und Reden mit festzementierten gesinnungsmäßig vorgegebenen Begriffen und Begrifflichkeiten ist kein freies Denken, sondern das Nachplappern schon medial und gesinnungsmäßig zementierte Zusammenhänge.
„Ostdeutschland“? Pfälzer Wald? Regensburg? Ostbayern? Rosenheim?
Wer DDR meint, soll nicht „Ostdeutschland“ sagen.
In ihrem historischen Interview vom 30.09.1989, gegeben zu Fritz Pleitgen, WDR, haben Willy Brandt und Helmut Kohl, einmütig gesagt, das neu hinzu kommende Gebiet sei „Mitteldeutschland“, denn „der Osten Europas“ liegt noch weiterweg.
Genau so verhält es sich mit der „Friedlichen Revolution“, die niemals die Abschaffung der DDR bewirkt hat. Die Abschaffung der DDR wurde zwischen Helmut Kohl und Gorbatschow in Moskau beschlossen, als Kohl in seinem pfälzisch sagte: „die Peer is gscheelt“.
Vor allen Dingen hatte auch die SED-Bonzen nicht den geringsten Anteil an der „Anschließung an das Grundgesetz“. Sie konnten und hatten sich lediglich der Macht des Ganges der Geschichte zu fügen, die sich aus der Auflösung des Ostblocks durch Bankrott ergab.
Genauso werden nun in einer unerträglich DDR-Nostalgie, zum Hohn und Spott der Opfer, die Verbrechen der SED-DDR-Diktatur relativiert bis hin zur Belobigung. Einfach nur unerträglich.
Wenn dann ein ungebildeter Moderator, ganz geschichtsvergessen durch seinen Reichtum, auch so eine schamlose Show führt, dann läuft etwas massiv falsch in diesem Lande,
nämlich, dass die Verbrechen dieser SED-DDR-Diktatur verharmlos werden und verharmlost werden sollen, je mehr die Zeit vergeht, denn:
„über alles wächst mal Gras und ist das Gras gewachsen,
kommt ein Schaf und frisst es ab“.
“… Genau so verhält es sich mit der „Friedlichen Revolution“, die niemals die Abschaffung der DDR bewirkt hat….” Warum ist es für die westdeutschen Kleinbürger so schwer, die Leistungen anderer anzuerkennen? Weil man selber nichts vorzuweisen hat, gönnt man anderen auch keine Erfolge? Nicht mal den damals gezeigten Mut und die erfolgreiche Beseitigung einer Diktatur gönnt man den Ossis.
Weil man selber nichts vorzuweisen hat, gönnt man anderen auch keine Erfolge?
Genau so ist es und sie haben nichts vorzuweisen.
@ werter Angry Ossel, falls Sie nachweisen können, dass Sie aktiv mitgeholfen haben das Regime (ich meine bei der friedlichen Revolution, nicht durch illegale Aneignung von Volkseigentum) in die Knie zu zwingen, sei Ihnen alles verziehen, was Sie bisher in vielen Kommentaren an Negativurteilen über die bösen Wessis ausgekübelt haben.
Übrigens, die Creme de la Creme der Mitteldeutschen (und das meine ich ehrlich) war beim Bau der Mauer bereits abgeschöpft. So gut wie alle Leute, die bis dahin „rübergemacht“ hatten, waren Spitzenkräfte.
Nachweisen? Hier? In einer Kommentarspalte? Weisen Sie doch mal nach, dass der schlichte Peter kein typisch kleinbürgerlicher und neidzerfressener Überteutone aus der Provinz ist, der gerne seine beengte Sichtweise der DDR und deren Untergang zum Besten gibt. Seine Neidzerfressenheit lässt übrigens stark auf südwestdeutsche oder hessische Provinz schliessen. Seine mangelnde Sachkenntnis auf beschränkte Lebenserfahrung. Die robuste Ausdrucksweise auf einen mittleren Bildungsweg. Seine inflationäre Zahl an Postings scheint mit viel unproduktiver Zeit zusammenzuhängen.
Aber seien Sie versichert, ich habe 1989 meinen Teil beigetragen. So wie viele andere meiner Landsleute. Wir haben damals, wie heute, mehr Rückrad und gesunden Menschenverstand bewiesen als all die obrigkeitshörigen, neidgetriebenen Peters aus der bestdeutschen Zone zusammen gezählt.
“… Die Abschaffung der DDR wurde zwischen Helmut Kohl und Gorbatschow in Moskau beschlossen, als Kohl in seinem pfälzisch sagte: „die Peer is gscheelt“….” Wahrscheinlich hatte Birne bei der Gelegenheit auch gleich, in westteutonischer Heldenmanier, die Abschaffung der Volksrepubliken Polen, Bulgarien, Rumänien, Ungarn und CSSR beschlossen. Am westdeutschen Geschichtsverständnis soll die Welt genesen….
Da bevorzuge ich doch lieber, das durch Fakten belegte objektive Geschichtsverständnis, als den SED-Unverstand, der offenbar auch nach 30 Jahren noch in den SED-Köpfen herumspukt.
Na dann bringen Sie doch mal ein paar Fakten.
Erstens stehen die Fakten bereits in meinem Kommentar und zweitens braucht man zur Faktenresistenz erzogenen Menschen wie ihnen keine Fakten zu bringen, denn ihre ideologische Blindheit hindert sie daran Fakten zu erkennen. Sie leiden unter dem Merkel-Syndrom.
Sie müssen erst mal das elementarste Faktum zur Kenntnis nehmen, die DDR war nicht, ist nicht mehr. Wovon sie sprechen ist ein Phantom mit welchem man sie von Kindesbeinen an indoktriniert hat.
Fakten dringen da nicht durch. Daher EOD und mfG.
„Die Abschaffung der DDR“ ist aber nicht zu bedauern, oder?
Die meisten Wessis haben ihr ganzes Wissen über den Osten aus Ostalgieshows. Woher wollen die wissen, dass es überhaupt einen Wiederstand gab und dass Kohl nur ein Faktum in der Geschichte war. Bin selbst Wessi und weiß, wie wenig die traditionellen Kommunikationswege, inklusive Schulen, die Leute informieren. Ich kann Ihnen nicht genug Likes geben, um die unverdienten Dislikes auszugleichen.
“ Kritiker des offentlich- rechtlichen Rundfunks werden in dem Manual zu Gegnern“. Der nächste Schritt ist dann die Heraufstufung zu “ staatsfeindlicher Hetze“, oder auch “ Boykotthetze“. Es wird nicht mehr lange dauern und Merkelkritiker werden des “ Rowdytums“ bezichtigt. In der Endphase dann die Ausbürgerung. Die Frage ist nur: wohin mit den Rowdys ?
Herr Gebhardt (laut Selbstbeschreibung gelernter Koch aus dem Erzgebirge), geb. 1963, gehört gewiss wie auch andere Mitglieder der Linken zu den Gewinnern der Einheit. Und er weiß, wie man Twitter entnehmen kann, auch, dass Meinungsfreiheit nicht Zuhörpflicht bedeutet. „4. Okt. Meine Ex-Kollegin von @LINKE_LTSachsen Jana Pinka hat die Veranstaltung mit Peter Hahne mit den Worten: ‚Hören Sie auf zu reden!‘ verlassen. Dafür wird sie kritisiert. Die @LINKE_LTSachsen wird kristisiert weil wir bei #Vaatz gar nicht hingegangen ist (sind).“
Wer herausfinden will, welche Ostdeutsche es eigentlich in den letzten 30 Jahren nach oben schafften, muss allerdings differenzieren. Nach 1990 sind viele „Wessis“ (m. W. Millionen) umgezogen und einige haben im Osten gute Positionen eingenommen, etwa an den Unis. Umgekehrt haben auch Ostdeutsche im Westen Karriere gemacht.
Eine sehr aufschlussreiche Analyse! Nach der Lektüre habe ich mir einen Moment lang vorgestellt, welchen Verlauf diese scheinheilige Veranstaltung wohl genommen hatte, wenn zwei Persönlichkeiten auf der Bühne erschienen wären, die m. E. mit zu den wichtigsten im Zusammenhang mit diesem historisch so besonderen Tag gehören: Vera Lengsfeld und Hubertus Knabe. Wahrscheinlich hätte es tumultartige Situationen gegeben, denn beide gehören zu den ganz Verfemten, weil sie zu viele Fakten und Zusammenhänge benennen, die niemand aus der Reihe unserer links-grünen Politikergarde hören möchte. Die Reaktionen auf Arnold Vaatz und Peter Hahne sprechen ja für sich.
habt ihr eure alten Dok. u. „Bonbons“ noch…
Es gibt einen Typus Mensch, der immer oben schwimmt, in jedem System.
Frau Kahane ist so ein Typ, sozusagen angeboren.