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Ein Lob der Ernsthaftigkeit

Alles nur ein Spiel, alles nur ein Spiel?!

01.05.2019

| Lesedauer: 5 Minuten
Lustige Einwegpunkte für 146.500 Euro, Einheitsjubiläum vergessen, 1.-Mai-Randale. »Sagt mal«, möchte man nach Berlin rufen, »ist für euch da alles nur ein Spiel?«

»Letzte Karte!« – Ist es ein Schlachtruf? Eine Drohung? Wenn mein Sohn es ausruft, dann ist es die Ankündigung des nahenden Triumphs, und gleichzeitig klingt es wie die Beschwörung höherer Mächte, seinem Gegnern nicht in letzter Minute noch Karten zu geben, die den baldigen Sieg noch verhindern könnten. Es ist aber ein kluger Teil des Regelwerks, dass man in einem solch euphorischen Moment den Markennamen jenes Spiels mit der letzten Karte ausrufen muss! (Ähnlich wird es ja auch beim Schach praktiziert, da sagt man ebenfalls im freudigsten Moment »Schach!«, oder gar »Schachmatt!«. »Mensch ärgere dich nicht« wäre gewiss auch noch heute populär, wenn man nur die Nennung des Spielnamens per Regelwerk vorgeschrieben hätte.)

In meinem fortdauernden Bemühen, am Irrsinn nicht selbst irre zu werden, lege ich eine neue Theorie an die Praxis an: Was, wenn »die da oben« das alles »nur« als ein Spiel betrachten, was der erste der Fehler wäre, und als zweiten Fehler dann auch noch missverstanden haben, was ein echtes Spiel überhaupt ist? – Es sei mir gestattet, Grund und Gründe zu erläutern, doch zuerst zur Illustration ein paar Beispiele vom Tage!

Irgendsoein Jubiläum

Jeder Mensch vergisst mal etwas. Ich hatte letztens vergessen, dass ich den Kindern ein Eis versprochen hatte, sobald die von der Schule nach Hause kämen, und die Kinder warteten geduldig, ob ich mich daran erinnern würde. Etwa vier Sekunden lang warteten sie, dann erinnerten sie mich mit der gebotenen Dringlichkeit ans Versprochene.

»Seehofers Ministerium übersieht Jubiläum zur deutschen Einheit«, meldet welt.de, 30.4.2019. Ja, auch wichtige Menschen können auch mal etwas vergessen, insofern bin ich dem Herrn Seehofer gar nicht böse, dass sein Ministerium wohl irgendsoein Jubiläum einzuplanen vergessen hat. – Aber mal ernsthaft: Haben Sie nicht auch das Gefühl, dass die das alles nicht mehr ernst nehmen, dass es nur so ein Spiel für die ist? Was war es denn, was Herrn Seehofer so ablenkte? Ach ja: Er spielt seine Rolle im großen deutschen Bauernschwank: »Ich tue, als würde ich Merkel widersprechen, doch wirklich wagen würd’ ich’s niemals nimmer nicht!«

Alles nur ein Spiel, vom Flughafenbau, über lustige Einwegpunkte auf der Fahrbahn für 146.500 Euro (morgenpost.de, 30.4.2019), von spielerischer Einwanderungspolitik über Inklusionsexperimenten und Integrationsträume bis hin zur Energieversorgung – die »Guten« sind schranken- wie grenzenlos, sie spielen heute auch schon mal ein wenig Weimarer Republik, wenn ihnen danach ist (idowa.de, 27.4.2019, Zitat daraus: »Die Kripo hat gesagt, ich solle da nicht nachhaken.«) – und sie tun immerzu so, als wäre alles nur ein Spiel – womöglich glauben sie es sogar selbst.

Zum Maifeiertag versammeln sich auch dieses Jahr tausende Antifa-Schergen – im Polizeisprech »erlebnisorientierte Jugendliche», und sie spielen Bürgerkrieg; ihre Schädel sind voll mit Ideologie, Lust an der Gewalt und wohl auch mancher Substanz. Für die ist es ein Spiel, und für manche ihrer Unterstützer auch. Wenn es allzu ernst wird, so hofft man wohl nicht ganz falsch, werden die Körper und die Gesundheit der 5.500 Polizisten hingehalten (bz-berlin.de, 29.4.2019), so dass das gefährliche Spiel nicht die geistigen Brandstifter in Redaktionen und Parteien trifft. Dass diese Polizisten zumeist jemandes Söhne, Brüder, Väter sind? Ist ja alles nur ein Spiel.

Doch, was wäre das große Spiel ohne die gelegentlichen Ereigniskarten, die aus wolkigem Himmel hineingeworfen werden, um den Spielfluss interessant zu halten! Zur Auflockerung also, zwischendurch mal eine positive Meldung, zum Lächeln und Frohsein: »Arbeitslosenzahl sinkt auf niedrigsten Stand seit Wiedervereinigung«, lesen wir (welt.de, 30.4.2019). – Wir kennen ja die Kriminalitätsstatistik (wenn ein Antifa-Scherge die rechte Hand allzu gerade hebt oder ein Syrer ein Hakenkreuz sprayt, dann ist beides eine »rechte Straftat«), wir machen uns gar nicht erst die Mühe, die wahre Wahrheit hinter der offiziellen Wahrheit zu suchen – man muss nicht jedes Spiel mitspielen – man sieht die Menschen, die nach Pfandflaschen suchen, man sieht die Parks und Plätze, und man hat so seine eigene Vorstellung auch von dieser »Statistik«. Damit ein Spiel ein Spiel ist, ist es – unter anderem – notwendig, dass alle Spieler die Regeln akzeptieren, oder zumindest so tun, als würden sie es tun.

»Wir sind nur die Randfiguren in einem schlechten Spiel«, so sang Klaus Lage einst, doch präziser wäre: wir sind die Bauernopfer, in einem wahrscheinlich verdammt unterhaltsamen Spiel, nur eben nicht für uns – würden die sonst so lachen?

Hundewelpen miteinander

Kleinen Tieren und kleinen Menschen ist es gleichermaßen angeboren, Freude am Spiel zu empfinden. Wenn etwas »von Natur aus« (sprich: durch Evolution) dem Menschen intensive Freude bereitet oder wir zumindest einen Drang danach empfinden, können wir zuverlässig davon ausgehen, dass es (im Prinzip) für das Überleben der Spezies entscheidend ist; bekannte Beispiele sind natürlich das Essen und die praktische Liebe (damit meine ich in etwa das Gegenteil des gleichlautenden kantschen Begriffs), und Ähnliches gilt fürs Spiel.

(Notiz: Der modernen Gesellschaft ist es gelungen, wichtige Triebe ihres evolutionären Zwecks zu berauben, etwa durch Verhütung, Industriezucker oder künstliche Aromen; auch der Spieltrieb wird durch Psychotechniken wie »Gamification« gelegentlich seiner nützlichen Aspekte beraubt, so dass der Spielende sich etwa durch Abhängigkeit, Preisgabe seiner Privatsphäre und/oder »Microtransactions« selbst schadet, doch lassen Sie uns hier den ursprünglichen und positiven Zweck von Spiel(en) betrachten!)

Wenn Hundewelpen miteinander spielen, »üben« sie sich darin, den Gegner im Kampf zu unterwerfen – und ihm buchstäblich an die Kehle zu gehen. Ein maximal ernstes Ziel wird mit der dem Spiel wesentlichen »Uneigentlichkeit« entschärft und so wird es »spielbar« und damit trainierbar.

Wenn wir das Wort »Spiel« sagen, können wir eine Aufführung im Theater, das Treiben der Kinder auf dem Hof oder auch die Stellvertreterschlacht von zwei mal elf Fußballmillionären meinen, und es ist tatsächlich stets dieselbe Bedeutung desselben Wortes: Ein Spiel ist das regelbasierte uneigentliche Durchbuchstabieren einzelner Aspekte realer Konflikte; ein Schachspiel und ein Fußball-Länderspiel sind gleichermaßen uneigentlicher Krieg.

»Ich will spielen!«, sagt das Kind, und es weiß nicht, warum es das sagt, außer dass seine Natur es ihm abverlangt. Eine der wichtigen Fähigkeiten, die das Kind beim Spiel lernt – lernen sollte – ist die Unterscheidung von Uneigentlichkeit und Ernst.

Wenn wir heute »verspielt« oder »spielerisch« sagen, meinen wir meist nur den uneigentlichen und konsequenzlosen Teil des Spiels, doch so wie ein Spiel ohne Uneigentliches bitterer Ernst und eben kein Spiel ist (man beachte die Auflösung von »Ender’s Game«), so ist ein Spiel ohne Ernsthaftigkeit ebenso kein Spiel mehr, sondern Blödsinn, Unsinn, Lebenszeitverschwendung.

Desto weniger Zeit

Dass (oder: wenn) diese Leute es alles als Spiel sehen, das ist nur das erste Problem, das zweite ist, dass sie nicht erkennen, dass das Spiel auch einen ernsthaften Teil hat – oder dass sie es erkennen, und sich weigern, dafür Verantwortung zu übernehmen. Ich habe wenig Achtung vor Peinlichpolitikern und Nihilisten mit Presseausweis, ich habe wenig übrig für Staatsfunk-Komödianten, Schmunzeltwitter und ander Manifestationen einer sich hinter Sarkasmus versteckende Seelenödnis.

»Je länger das Spiel dauert, desto weniger Zeit bleibt«, so lehrt uns Marcel Reif (spiegel.de, 21.12.2005), und es sind wahre und wichtige Worte, ob sie nun in dieser Tiefe gemeint waren oder nicht.

Ich werde nun aufbrechen

Man möchte ausrufen, die Faust gegen den säkularen Himmel schüttelnd: »Ihr da oben, in euren Regierungsräumen und Redaktionen, ihr meint, ihr spielt ein Spiel, doch euer Spiel ist falsch! Falschspieler seid ihr!«

Es ist kein Spiel, und wenn ihr es schon als Spiel betrachtet, so fehlt euch zum Uneigentlichen noch das Ernste.

Wo bleibt die Ernsthaftigkeit? – Es ist denen ein böses Wort, doch ich will es loben. Lasst uns ernsthaft sein, wo denen alles nur ein Spiel ist.

Der österreichisch-jüdische Dichter Erich Fried (1921 – 1988; sein Vater starb 1938, nach einem »Verhör« durch die Gestapo) schrieb:

Die Jungen werfen zum Spaß mit Steinen nach Fröschen. Die Frösche sterben im Ernst. (Erich Fried)

Der Unernst der Berliner Klasse mag denen selbst wie ein Spiel vorkommen; den Bürgern, die ihre Heimat zu verlieren fürchten, den Toten in den Gräbern, den Familien in Angst und Trauer, und all denen, die aufgegeben haben, kommt es schon länger nicht mehr wie ein Spiel vor.

Ich will die Ernsthaftigkeit preisen, so unmodern das auch sein mag. Der eine Fehler ist es, das Leben zu ernst zu nehmen – der andere Fehler ist es, das Leben nicht ernst genug zu nehmen.

Ich werde nun aufbrechen und den Kindern ein Eis kaufen, bevor sie aus der Schule kommen, und es solange im Freezer lagern. – Heute war das Eis nicht versprochen, doch was wäre ein Spiel ohne die gelegentliche Überraschung? Ich bin Vater, ich bestimme die Regeln. Nach dem Eis sollen die Kinder ihre Instrumente spielen. Dann spielen wir das Spiel »Hausaufgaben machen«. Zwischendurch dürfen sie nach draußen gehen, um dort zu spielen, oder spielen wir noch eine Runde Karten. Schließlich, wenn alle anderen Spiele ausgespielt sind, wird zuletzt das aufregende Spiel »Schlafen gehen« gespielt – ernsthaft!


Dieser Beitrag erschien zuerst auf dushanwegner.com.

Dushan Wegner (geb. 1974 in Tschechien, Mag. Philosophie 2008 in Köln) pendelt als Publizist zwischen Berlin, Bayern und den Kanaren. In seinem Buch „Relevante Strukturen“ erklärt Wegner, wie er ethische Vorhersagen trifft und warum Glück immer Ordnung braucht.

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22 Kommentare

  1. Der Islam ist kein Spiel sondern bitterer und tödlicher Ernst, und wenn das Licht ausgeht, weil der Strom sanktioniert ist und man mit dem Fahrrad fahren MUSS, weil Benzin unbezahlbar wird in Schland, dann ist game over, gell!

  2. Es wirkt doch eher umgekehrt, während die westlichen Völker naiv und infantilisiert sind (bar jeder individuellen Wehrhaftigkeit), agieren die Staaten in den sie leben (sozusagen als Organismen höherer Ordnung) so primitiv wie Tiere oder vollkommen undomestizierte Ureinwohner.
    Da ist nichts verspielten, domestiziertes, es geht wie immer schon um Territorium, Macht und Geld.

    Wie dieser Machtanspruch umgesetzt wird ist eine andere Frage, wenn es erfolgversprechend ist, kann ein Volk auch mit niedlichen Methoden in den Abgrund gelockt werden.

  3. Sehr geehrter Herr Wegener, „Ender’s Game“ ist ein gutes Beispiel, und doch scheint es mir eine Schwachstelle zu haben. In diesem Film ist nämlich von vorneherein klar, dass das Spiel einen ernsten Hintergrund hat, den vorgeblichen Angriff von Aliens auf die Menschheit (der politisch missbraucht wird und die eigentlichen Opfer, die Aliens, zu Aggressoren macht, die so entmenschlicht sind, dass deren Vernichtung keinerlei moralische Bedenken hervorruft. Außer zum Schluß, als Ender begreift, was er da getan hat).

    In unserem Fall ist es vielfach gerade umgekehrt. Uns wird von Politik und Presse eingebleut, dass die Realität eigentlich nur ein Spiel ist, dass die Aggressoren die Opfer sind, dass Kritiker und Antagonisten der Handlungen der Aggressoren entmenschlicht sind und dem multikulturellen Paradies, in dem sich alle Menschen lieb haben und reich sind, entgegenstehen

    Ich fürchte, wenn es zu einer schließlichen Erkenntnis kommen würde wie im o.g. Film, dann wird es zu spät sein.

    Übrigens: aus dem selben Grund ist der Vorwurf, Merkel würde wie ein Nazi handeln, völlig falsch. Nazis führten ihre Opfer den Tätern zu, Merkel führt die Täter ihren Opfern zu.

  4. Oder auch anders? Das ganze Leben ist ein Quiz und wir sind nur die Kandidaten! (H.P. Kerkeling) Wer nicht spielerisch heiter das Leben meistern will wird zun unausstehlichem Griesgram. Die Balace zu halten zwischen der heiteren Spielerei und der Ensthaftigkeit ist das Problem. Das zu unterscheiden sollten Kinder schon von früh auf lernen. Zu merken, okay das war jetzt Spiel und das ist jetzt Ernst, also dass das Spiel aus Regeln besteht die aber wenn ich sie breche ernsthafte Konsequenzen hat. Diese Unterscheidung, so ist mein Eindruck, wird den Kindern nicht mehr beigebracht. Wenn ich Kinder heute sehe, die nach der Meinung der Eltern als freie Individuen erzogen werden denen also keine Grenzen gesetzt werden, frage ich mich wie die später die Ernsthaftigkeit ihres Lebens mit allen Konsequenzen meistern sollen. Grenzen zu setzen bedeutet Zwang denn diese müssen eingehalten werden ob das Kind das nun will oder nicht. Ich rede nicht der Gewalt gegenüber Kindern das Wort sondern der Bestrafung/Konsequenz bei Überschreitung der Grenzen. Damit sind sehr sehr viele Eltern heute überfordert. Das kann man täglich sehen wenn Sören Torben unbedingt im Supermarkt etwas will und sich auf den Boden schmeißt und schreit wie am Spieß. Meine Generation hat sich das angesehen und ist weiter gegangen denn der hört schon auf wenn er merkt er kommt damit nicht durch. Wenn das heute Eltern machen würden wären die anderen Supermarktkunden in heller Aufregung denn man darf doch das Kind in seinem Wutanfall nicht alleine lassen sondern muss mit ihm reden. Es wird also geredet ohne Konsequenz im schlimmsten Fall bekommt es seinen Willen.
    Diese Erfahrung setzt sich fort und fest. Niemand erklärt heute den Kindern, wenn sie die Schule schwänzen und hüpfen, welche Konsequenzen ihre Forderungen haben. Sie ERLEBEN diese Konsequenzen nicht. Wer A sagt muss auch B sagen, ganz einfach aber diese Erfahrung machen sie nicht, sie wird ihnen vorenthalten.
    Das ganze Leben ist ein Quiz? Nur vielleicht anders herum, heute bestimmen die Kandidaten welche Fragen ihnen gestellt werden dürfen.
    Einen schönen 1. Mai dem Kampftag der Arbeiterklasse den die Nazis zum gesetzlichen Feiertag machten. Das sollte man nicht vergessen!

    • Wie war das letztin, als im TV auf 3 Schüler die regelmäßig an Freitagdemo teilnehmen und sich engagieren? Als in der eigenen Stadt die Freitagsdemo ausfiel haben sich die 3 spontan entschlossen sich in den Zug zu setzen und in eine andere ca 100km entfernte Stadt zu fahren und an der Demo teil zu nehmen. Muß man dazu noch etwas sagen?

  5. Diese „Spielchen“ ziehen sich wie ein roter Faden durch die Erziehung der letzten Jahrzehnte. Ich mach was, ohne Konsequenzen, also setz ich beim nächsten mal noch eins drauf. Fängt bei Kleinkindern an und im Ergebnis haben wir diese „Erwachsenen“, die dieses unfaire Spiel mit anderen Mitteln auf höherer Ebene fortführen.
    Sie machen das, weil wir sie lassen.
    Eltern sind zu bequem, rechzeitig kleine Grenzen zu setzen, Erzieher und Lehrer gehen meist den Weg des geringsten Widerstands.
    Ergebnis sind Erwachsene, denen die Meinung Anderer herzlich egal ist, sie machen einfach, was sie wollen. Diese Erwachsenen sind inzwischen in den Schaltstellen angekommen. Das Spiel ist unfair und so nicht zu gewinnen.
    Ich spiel da nicht mehr mit!

  6. Ich mag die Texte von Dushan Wegner, aber dieser Text und die Definition von Spiel(en) ist blanker Unsinn. Er verwechselt Steuerverschwendungen wie die Punkte auf der Straße mit einem Spiel, haut Gamification raus und sagt, dem Spiel könne keine Ernsthaftigkeit innewohnen, was falsch ist. Leider ist mir der Text zu krampfhaft bemüht, die Unaufrichtigkeit der Politik mit dem Begriff Spiel in Verbindung zu bringen. Für Alle, die es interessiert kann ich im Übrigen das Buch von Mogel, „Die Psychologie des Kinderspiels“ empfehlen. Ein großartiges Buch, leicht verständlich, trotz seines wissenschaftlichen Anspruchs.

  7. INFANTILE REPUBLIK
    und das nicht erst seit Greta Thunberg. Man hat den Eindruck, Kinder machen hier Politik für Erwachsene. Und selbst viele von denen, die aufgrund ihres chronologischen Alters eigentlich als „erwachsen“ zu bezeichnen wären scheinen all ihre Anstrengungen darin zu setzen, sich zurück zu entwickeln, zu regredieren. Infantilität ist hoch im Kurs.

    Darf ich mal eine Analyse wagen in Bezug auf die vermutlichen Gründe? Der Hautpgrund ist die Verweiblichung und damit korrelierende Entmännlichung der Gesellschaft. Auch wenn es Frauen gar nicht bewusst ist, sie werden in hohem Maße von geschlechtsspezifischen Verhaltensweisen gesteuert. Ich erlebe das immer wieder im Lehrerberuf: Frauen sind von Natur aus mit dem Kümmerer-„Gen“ ausgestattet. Evolutionsbiologisch erklärt sich das wohl dadurch, dass nach der Geburt das Kind vor allem für die Frau im Fokus steht.
    Daraus leitet sich auch ab, dass Frauen eher „sozial“ und „kollektivistisch“ eingestellt und Männer eher auf individuellen Erfolg fokussiert sind. Frauen sind gleichmacherisch, Männer wollen heraus ragen. Sofern es sich um normale Männer handelt. Nun gibt es bei uns auch unter den XY-Chromosomenträgern immer mehr der nicht sehr appetitlichen Kümmerertypen. man könnte sie auch als Weichei-Daddys, Waschlappen, Warmduscher oder Frauenversteher bezeichnen. Diese sind hochgefährdet durch Zugeresite aus anderen Kulturen, wo typisch männliche Verhaltensweisen nach wie vor hoch im Kurs stehen. Die Vertreter dieser Spezies nutzen die bei uns entstandene Kümmerer- und Waschlappenkultur (die sich am deutlichsten im Refutschi Wällkamm zeigte und zeigt) brutal, scham- und rücksichtslos für ihre Zwecke aus.
    An der Südgrenze der USA halten Frauen immer wieder demonstrativ kleine Kinder hoch, um damit auf die Tränendrüse zu drücken. Dahinter steht die Mafia und reibt sich die Hände während westliche Kümmerer- und Gutmenschjournaillefritzen sentimentale Herz-Schmerz-Bildchen machen.

    Aus der Sicht von Mutti und den anderen Linken handelt es sich bei jenen, die über tausende von Kilometern ausgerechnet zu uns herkommen um sich hier in die soziale Hängematte zu legen ausschließlich um Notleidende. Von denen viele, kaum dass sie hier sind, sich in frisierte Autos setzen um dann unter Begeisterungsstürmen der Grünen (die den schon länger hier Lebenden das Autofahren verbieten wollen) mit 200 durch unsere Innenstädte rasen und Passanten platt fahren. Das sind jugendliche Machos, die aus Gegenden weglaufen (den Ausdruck „flüchten“ halte ich für unangebracht) wo es Eseltaxis gibt, während die Grünen selbige für uns hier einführen wollen.

    Dieselben Machos dürfen auch nach Belieben begrapschen oder vergewaltigen – wird dann alles schön geredet. Und wenn ein schon länger hier lebender Mann einer Frau Komplimente macht wird er als sexistischer Unhold kriminalisiert. In dem Zusammenhang fragt man sich, wie hierzulande überhaupt noch Kinder geboren werden sollen, aber das nur am Rande.

    Das alles ist sind Themen, über die mittlerweile unendlich viel diskutiert werden und worüber es ganze Regalwände an Literatur geben müsste. Was meist nicht möglich ist, weil in den Verlagen oft auch Frauen an en Schaltstellen sitzen und als Lektorinnen alles was auch nur im Ansatz frauenkritisch ist gnadenlos rauszensieren.

    Ich meinerseits könnte mittlerweile Dutzende von Büchern über die fatalen Folgen der Verweiblichung im Lehrberuf schreiben. Geht aber nicht, Gründe: s.o.

    Die ungebremste und sogar noch forcierte Verweiblichung fügt unserer Gesellschaft schwersten Schaden zu. Die Frau selbst gesteht es sich zwar nicht ein, aber sie selbst ist mit verweichlichten, weibischen Männern auch nicht so ganz glücklich. Auch das erklärt den Zwangsimport von Machos aus anderen Kulturen.

    Für mich ist auch die angebliche Klimakrise ein feministisches Konstrukt, das vor allem für den Geschlechterkampf instrumentalisiert wird.

    Wenn es so weiter geht ist unser Land in spätestens 2 Jahren irreversibel kaputt. Neue Männer heranzuziehen ist schwer, da man im Bildungssystem systematisch daran gehindert wird. Daher müssen die Älteren nochmal ran. Auch das erklärt, warum Donald Trump mit 71 nochmal die Verantwortung übernehmen musste. „Neue Männer braucht das Land“ – so sang mal eine gewisse Ina Deter. Ganz sicher, aber nach der Lage der Dinge können das wohl keine jungen Männer sein.

    Ja, für Frauen ist das alles ein Spiel, eine Art Kindergeburtstag. Und v.d.L. ist mehr besorgt um ihre Dauerwelle als um eine funktionierende Bundeswehr. Und für Mutti ist globaler Kleinkind-Ringelpietz wichtiger als gesicherte Grenzen.

    Wenn der Mann in diesem Land nicht wieder mehr die Hosen anzieht, dann gehen wir alle unter – Männlein, Weiblein und was es aus Sicht der Emanzen sonst noch geben mag.

    Wenn man nichts gegen die toxische Weiblichkeit und den alltäglichen Zickenkrieg (der vor allem Politik und Mainstreammedien immer mehr dominiert) unternimmt werden sie uns kaputt machen.

  8. Schauen wir uns an, wer in Berlin die Stadtregierung stellt. Dann können wir uns ausmalen, was diese Mehrheitsverhältnisse im Bund bedeuten würden.

    • Aber die halbe Stasi sitzt doch schon im Parlament.

  9. Und mancherorts auch im Kleinen:

    Unsere örtliche Freiwillige Feuerwehr rückt mittlerweile mindestens wöchentlich nachts aus, weil in der Unterkunft für minderjährige, unbegleitete Flüchtlinge (die sich übrigens mittem im Ort befindet) die BMA ausgelöst wird. Aus sicheren Quellen wissen wir, dass die das machen, um ihre Betreuer zu ärgern. Dass sie damit jedes Mal zwei Löschzüge anrücken lassen, mit Leuten, die am nächsten Tag wieder ihrem Vollzeitjob nachgehen müssen, ist ihnen schlicht egal. Mit den Deppen kann mans ja machen.
    Die deutsche Bürokratie verhindert eine andere Handlungsweise der Feuerwehrleute, die würden sich strafbar machen. Da würde das Gesetz mit aller Härte zuschlagen. Wie gerne würde die Feuerwehrleute diese Deppen sanktionieren.
    Warum begreift unsere westliche Gesellschaft eigentlich nicht, dass wir für die nichts wert sind, man mit uns machen kann und darf, was man will. Die verstehen nur eine Sprache. Die der Sanktion und Konsequenzen.
    Ich habe heute angeregt, einen Workshop auf Kindergartenniveau zu veranstalten und Sanktionen preisgeben. Passiert das danach wieder, dann geht’s ab nach Hause oder es werden zumindest die finanziellen Zuwendungen eingestellt und es wird bei der Beurteilung des Asylanspruchs mitbewertet.

    • Es gibt Menschen, die nur durch konsequentes Handeln unsererseits lernen, was sie tun dürfen oder besser lassen sollen.
      Nur mit gutem Zureden erreicht man gar nichts, im Gegenteil, wir werden verlacht und nicht für Ernst genommen.
      Diese Menschen, die aus anderen Kulturkreisen kommen, kennen es nicht anderes als Stärke. Unsere Art, Konflikte zu lösen, ist für sie gleichbedeutend mit Schwäche.
      Wenn die auffälligen Migranten hier bleiben, müssen sie die Folgen ihres Handelns tragen.sonst sehe ich schwarz für unsere Gesellschaft.

  10. Und die Kids Fff spielen Klimaretten. Kostet ja nichts, nicht mal den eigenen Verzicht. Das sollen ja die anderen. Auf den Pappen, die sie tragen, wenn sie Demonstrieren spielen, steht deshalb auch immer der Wort „Ihr“

  11. Das (Vor)Spielen des Amtseides sei noch erwähnt. Da fällt mir spontan jemand ein.

  12. Das Wort „Spiel“ suggeriert, dass der Einsatz begrenzt ist und nach Belieben abgebrochen werden kann.

    Das ist im Leben aber nicht so, die Einsätze sind real und ein Abbruch ist nicht möglich. Diese Vergleiche sind also irreführend.

    Wie wäre es mit „Demokratiesimulation“? …

    • Ich finde die Vergleiche auch nicht sehr geglückt. Selbst bei der Spielsucht verspielt man in der Regel das eigene Geld und nicht das der anderen …

  13. Nö, Herr Wegner, denen fehlt es nicht an Ernsthaftigkeit, denn die meinen das ernst, todernst!
    Ich glaube, die sind seit Jahren besoffen, berauschen sich an sich selbst, und an irgendwelchen psychodegenerierenden Substanzen. Und diese Substanzen wirk(t)en auf unausgereifte Hirne. Ich sehe das Ganze nur noch als große Party von Menschen an, die sich selbst als allwissender Nabel der Welt ansehen, und die sich völlig ungeniert die Party auf Kosten anderer leisten. Wir sehen den Residualzustand einer degenerierten Politikerkaste!

  14. Möglich, dass in einer infantilisiert/ verantwortungsbefreiten Gesellschaft Spiel und Ernst „ verwechselt „ werden oder auch nur – zur Vermeidung ernster Reaktionen – so getan wird, als ob, auch Simulation genannt. Leider gibt es in diesem Spiel inzwischen aber auch wenig infantilisierte Akteure, die ihre Ziele mit bitteren Ernst und bis zu bitteren Endeverfolgen, d.h. um jeden Preis gewinnen wollen. Das gilt nicht nur für Linke und Vertreter des Islam, bei beiden Ideologien stehen Spiel und Spaß nicht gerade hoch im Kurs. Auch andere „ Player“ spielen nicht wirklich, wenn auch mit anderen Mitteln, auch wenn viele hierzulande tatsächlich glauben möchten, „ der/ die meint es nicht so“. Aber den realitätsflüchtigen Naivlingen und großen Kindern wird sicher noch schmerzhaft Mores gelehrt.

    • Berlin ist eine einzige infantilisierte Illusion eines Parallellebens unter Ignorierung all dessens, was man von Außen aus übel finden könnte.

      Im Übrigen bin ich der Meinung, dass nicht nur Merkel weg muss.

  15. Ein Satz,der mich schon etliche Jahre begleitet: Das Leben in einer spielerischen Ernsthaftigkeit zu leben. Leider kommt damit kaum ein anderer mit.
    Einen schönen Feiertag – und vielleicht auch ein wenig Erinnerung an dessen Ursprung.

  16. Danke für diesen spielerischen und ernsten Text! „Die da oben“ scheinen uns nur als Spielfiguren zu benötigen, auf dem Brett, das unsere Heimat sein sollte.

  17. Das ganze Leben ist ein Spiel. Nur, das wir im Spiel der da oben nicht mitspielen, sondern statt dessen die Spielsteine sind.

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