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Die Stimmung der Deutschen ist miserabel

Allensbach-Studie: 70 Prozent fürchten wirtschaftliche Probleme

07.02.2022

| Lesedauer: 5 Minuten
Eine Befragung zeigt einen starken Gegensatz zwischen der Haltung der Bevölkerungsmehrheit und den Regierenden. Die wirtschaftliche Lage, vor allem die Inflation ist die große Sorge der Deutschen – und dazu kommt bei zwei Dritteln noch die Angst, offen die Meinung zu sagen.

Unbestechlich, wissenschaftlich fundiert und mit der Präzision eines Fieberthermometers begleitet das Institut für Demoskopie in Allensbach die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland von Beginn an. Das Meinungsforschungsinstitut am Bodensee ist für immer mit dem Namen seiner Gründerin Elisabeth Noelle-Neumann verbunden, deren Arbeit nach dem Tod der „Kassandra vom Bodensee“ durch ihr Ziehkind, Renate Köcher, fortgesetzt wird. Es liegt in der Natur der Sache, dass ihre Botschaften nicht immer auf das Wohlwollen der Politik stießen und stoßen. Mal geht der Daumen nach oben und mal eben nach unten. Meist wird dann auch noch der Überbringer gescholten, anstatt die Ursachen schlechter Zahlen im eigenen Verhalten zu suchen.

Noch nie aber haben die, die sich für die politische Elite unseres Landes halten, die Botschaften vom Bodensee so konsequent ignoriert wie heute. Vergleichbar ist dies nur mit einer Gruppe von Ärzten, die das Steigen der Fieberkurve nicht beachten. Doch bekanntlich führen Fehldiagnosen zu falschen Therapien und manchmal in die Katastrophe. Nach der jüngsten Erhebung unter 1.090 Personen im Zeitraum vom 6. bis 20. Januar, im Auftrag des Hamburger „Centrums für Strategie und Höhere Führung“, unter der Überschrift „Sicherheitsreport“, müssten nicht nur in Berlin die Alarmglocken schrillen. Kurzum – die Stimmung der Deutschen ist miserabel!

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56 Prozent gehen mit großen Sorgen in das noch junge Jahr. Am meisten bekümmert die Menschen die steigende Inflation. 84 Prozent wünschen sich ein stärkeres Engagement des Staates zur Eindämmung der galoppierenden Geldentwertung. Eine Mehrheit davon sieht die Finanzpolitik des heutigen Bundeskanzlers und Finanzministers im Kabinett Merkel, Olaf Scholz, als Ursache dafür.

Besonders stark ist die Angst vor Einschränkungen ihres persönlichen Konsums bei Haushalten mit niedrigem Einkommen. Mit 70 Prozent haben wirtschaftliche Probleme zum ersten Mal seit langem die Corona-Krise und ihre Auswirkungen von Platz 1 verdrängt – 66 Prozent.

Es folgen, und das ist wirklich neu, mit 62 Prozent die geopolitisch völlig unberechenbare Lage und eine anwachsende Kriegsfurcht in Folge des Ukraine-Konfliktes. Erst dann folgt auf Platz vier mit 54 Prozent der Klimawandel. Die aktuelle Entwicklung führt also zu neuen Prioritäten!

Nun könnte man annehmen, dass das Vertrauen in die gerade neu gewählte Bundesregierung zur Befähigung, diese Herausforderungen zu meistern, hoch sein müsste. Das Gegenteil ist der Fall. So sind mittlerweile 35 Prozent der Deutschen überzeugt, dass die derzeitige Regierung zu schwach dazu ist – ein Anstieg von 11 Prozentpunkten innerhalb eines Jahres. Mit 70 Proizent ist eine große Mehrheit der Ansicht, die Regierung müsse mehr gegen die Spaltung der Gesellschaft unternehmen.

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Die Mehrheit begreift offensichtlich, dass das Beschimpfen von Regierungskritikern, zum Beispiel in der Corona-Politik, nicht zu Harmonie und gegenseitigem Verständnis in der Gesellschaft beiträgt. Auch steht die fortgesetzte Panik-Mache der Regierung in der Corona-Frage im Gegensatz zur allgemeinen Stimmung. Nur noch 30 Prozent haben Sorge vor einer Infektion mit dem Virus. Während in den Medien unverändert die Inzidenzrate als Gefährdungsgrad dominiert, orientieren sich die Menschen mehr an der Zahl der wirklich schwer Erkrankten. In diesem Zusammenhang ist auch interessant, dass sich nur noch 31 Prozent der Bürger durch mögliche neue weltweite Pandemien bedroht fühlen. Innerhalb nur weniger Monate ist diese Zahl um 12 Prozentpunkte gesunken. Folglich schwindet auch das Verständnis für die verordneten Einschränkungen.

Erfreulich ist bei all dem, dass die demokratische Staatsform als solche große Zustimmung findet und ihre Stabilität als ungefährdet eingeschätzt wird. Dafür spricht auch die Annahme, dass die Demokratie durch radikale Gruppierungen von links und rechts nicht gefährdet ist. Auch dies steht im deutlichen Gegensatz zu Einschätzungen der Bundesregierung und großen Teilen der veröffentlichen Meinung, die insbesondere eine signifikante Bedrohung, besonders von „Rechts“ beschwören.

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Positiv bewerten die meisten Menschen in Deutschland die gesundheitliche Versorgung. 76 Prozent der Bundesbürger haben großes Vertrauen in die Ärzteschaft und sind überzeugt, dass sie medizinisch jederzeit gut versorgt werden. Das gilt unverändert auch für den Intensivbereich der Krankenhäuser.

Deutlich verändert hat sich das Meinungsbild zur Wahrscheinlichkeit militärischer Konflikte. Neben der allgemeinen Einschätzung, dass die sicherheitspolitische Lage weltweit immer unberechenbarer wird, sind 37 Prozent der Deutschen in großer Sorge, dass Deutschland in militärische Konflikte hineingezogen werden könnte. Dabei ist das Gefühl, von militärischen Konflikten auch ganz persönlich bedroht zu sein, drastisch angestiegen. Waren es zu Beginn 2021 noch 10 Prozent, die so empfanden, sind es heute 21 Prozent.

Für manche überraschend dürfte sein, dass Russland und China als die Staaten angesehen werden, die den Weltfrieden am stärksten bedrohen. So ist die Überzeugung, dass von Russland große Gefahren ausgehen, binnen nur eines Jahres von 32 auf 66 Prozent angestiegen. Für das kommunistische China ist die gleiche Einschätzung von 46 auf 60 Prozent gestiegen. Beachtenswert ist hierbei, dass es erhebliche Unterschiede in der Beurteilung zwischen den Bürgern in den alten und neuen Bundesländern gibt. In letzteren wird die Gefahr, die von Russland und China ausgeht, als wesentlich geringer bewertet.

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Kein Wunder ist in diesem Zusammenhang, dass die Zustimmung zur Bundeswehr, aber auch zur NATO, in der Bevölkerung deutlich angestiegen ist. 79 Prozent der Deutschen sind überzeugt, dass Deutschland eine einsatzfähige Bundeswehr braucht und immerhin 72 Prozent bejahen die deutsche Mitgliedschaft in der NATO. Interessanterweise ergibt sich ein Widerspruch zwischen der generellen Zustimmung zur NATO und der Bundeswehr einerseits, und der Beteiligung Deutschlands an entsprechenden Kriegen im Falle eines Angriffs auf ein Mitgliedsland – nur 44 Prozent der Bundesbürger würden dem zustimmen. 29 Prozent vertreten die Meinung, dass sich Deutschland generell heraushalten sollte. Eklatant ist auch hier der Widerspruch zwischen alten und neuen Bundesländern. Auf die Verteidigung der Baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland sprechen sich in vormals Deutschland-West lediglich 39 Prozent für Bündnissolidarität der Deutschen aus – in vormals Deutschland-Ost sind es unter 20 Prozent.

Wie sensibel die Deutschen mit Blick auf die eigene Beteiligung im Krisenfall sind, zeigt sich auch daran, dass nahezu jeder zweite Deutsche ganz grundsätzlich gegen Auslandseinsätze der Bundeswehr ist. Auf besondere Ablehnung stößt der Einsatz deutscher Soldaten im westafrikanischen Mali – nur 16 Prozent befürworten dieses Engagement.

Auch diese Allensbach-Studie, wie schon andere zuvor, belegt eine Haltung, die wohl mit dem alten Sprichwort: „Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass“ am treffendsten charakterisiert wird. Es fällt den Deutschen offensichtlich sehr schwer, nach Jahrzehnten der Unbekümmertheit unter dem Schutz der USA, sich der realen Lage in der Welt anzunähern. Dazu gehört auch die Erkenntnis, dass Deutschland nicht mehr dem Sonderstatus eines nicht zuletzt von den Siegermächten des Zweiten Weltkrieges bestimmten Handelns unterliegt. Die entsprechenden „Gehversuche“ befinden sich offensichtlich noch im Anfangsstadium. Doch wie es aussieht, haben unsere Partner immer weniger Verständnis für diese aus der Geschichte resultierende nationale Besonderheit. Auch hier sollte die Regierung mehr Führung durch Aufklärung und Orientierung zeigen.

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Zusammenfassend belegt die Allensbach-Studie, dass diejenigen, die sich in Deutschland für die politische Elite halten, in gleich mehreren ihrer Positionen nicht über die entsprechende Zustimmung in der Bevölkerung verfügen. Noch ist daraus keine Gefahr für das politische System entstanden, aber weniger Hochmut und Arroganz der Macht und mehr Zuhören sowie Dialog wären angezeigt. Das gilt auch für die mittlerweile mehrfach belegte Entwicklung, dass immer mehr Deutsche – immerhin zwei Drittel – Angst haben, offen ihre Meinung zu verschiedenen Fragen äußern. Grund dafür ist die Sorge eines Ausschlusses aus sozialen Bindungen, aber auch berufliche Diskriminierung, wenn man nicht dem angeblich gültigen Meinungs- und Wertspektrum folgt.

Ein Klima, das von einer intellektuellen Minderheit und deren Dominanz, insbesondere in den öffentlich-rechtlichen Medien, auf subkutane Weise erzeugt und behauptet wird. Zu den besonders oft erwähnten Feldern gehören das Verhältnis zur Nation, Zweifel am Ausmaß der Klimakrise, die Corona-Politik, das Verhältnis zwischen den Geschlechtern (hier insbesondere Gendersprache) sowie generell die Forderung nach Akzeptanz auch anderer Meinungen.

Die freie Meinungsäußerung gehört zur Substanz jeder Demokratie. Wenn diese nicht mehr empfunden wird, wäre noch das Mindeste eine aktuelle Stunde im Bundestag – denn dort gehört eine solche Debatte hin. Sie zu ignorieren, ist entweder hochmütig oder ahnungslos. Denn die Folgen könnten auf Dauer dramatisch sein.

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23 Kommentare

  1. ANBEI

    Zu diesem Artikel passend folgende aktuelle TLX-Meldung…..:

    > „Tschechen stürmen Supermärkte

    Nach Aussetzung der Mehrwertsteuer auf viele Lebensmittel in Polen strömen immer mehr Tschechen die Supermärkte im Nachbarland. Prager Zeitungen sprachen von einem „Einkaufswahnsinn“ oder gar einer kleinen „Völkerwanderung“. In Polen sind seit dem 1. Februar Grundnahrungsmittel wie BrotFleisch und Milchprodukte von der Mehrwehrtsteuer befreit. Die Regelung gilt für einen Zeitraum von sechs Monaten. Die Regierung in Warschau reagierte damit auf die stark gestiegene Inflation.“ ENDE

    >> UND in Blödland können die regierenden grün-dunkelroten Menschenfreunde und Weltenretter mit ihren gelben Anhängsel den FTP-Wendehälsen, gar nicht schnell genug dafür sorgen das die Lebenshaltungskosten in die Höhe schießen.

    DOCH der Mehrheit vom (Wahl-)Volk scheint es ja zu gefallen das ihnen vom erbuckelten Geld am Monatsende immer weniger Knete übrig bleibt damit der links-grüne Wahn- und Irrsinn im Land, die „Weltwetterrettung“, die muslimische und afrikanische „Fachkräfte“-Flut und die Verschwendung durch EU-Brüssel bezahlt werden kann.

    Na dann……. !

  2. Umfragen zeigen in der heutigen Mediengesellschaft zunächst einmal nichts weiter als die Effektivität der allgegenwärtigen polit-medialen Propaganda. Insofern ist erfreulich, daß sich immer mehr Bürger aus dem Korsett der unsäglichen Corona-Angst-Propaganda befreien. Andererseits fallen sie gleich in die nächste propagandistische Falle: Russland/Putin sei ein gefährlicher Aggressor, vor dem man sich mit allen Mitteln schützen muß, selbst wenn damit starke Wohlstandseinbußen verbunden sind (Aufrüstung, Sanktionen, Verzicht auf Erdgas etc.). Die transatlantischen Propagandaschmieden und die herrschende Politik können vorläufig zufrieden sein, es läuft alles nach Plan (so wie vorher bei Covid-19). Das gilt übrigens auch für die zunehmende Inflationsangst, wobei diese wie die anderen Ängste produziert, aber in diesem Fall nicht unbegründet ist. Der Grund ist banal: die Politik hat Corona instrumentalisiert, um gigantische zusätzliche Geldmassen zwecks Inflationierung in Umlauf zu bringen. Erst wenn viele Bürger um ihr materielles Überleben bangen sind sie endgültig bereit für den sozialistisch-totalitären Great Reset. Corona war quasi nur die Einübung, so wie auch die Klima-Propaganda.
    Die allermeisten Bürger verstehen die Hintergründe leider nicht und sind bloßer Spielball elitärer Machenschaften.

  3. Wer die Uni schlampen lässt, dafür aber fleißig Plakate klebt und an seiner Rhetorik feilt, der kess im Umgang mit anderen ist, der kann es in Deutschland weit bringen. Intellekt gehört nicht unbedingt dazu, könnte sich sogar als Hindernis erweisen.

  4. Die Deutschen werden bald realisieren, wie es um Deutschland wirklich steht-
    .
    Seit Jahren fehlt die ordentliche die Bilanzierung der Werte, die Merkel übergeben wurden (Eröffnungsbilanz), im Vergleich zu Werten, die heute Stand der Ampel sind.
    Scholz hat unter Merkel und auch nicht nach Merkel eine Bilanz vorgelegt, die zeigt, welche Aktiva und Passiva vorliegen.
    Dem Volk wird erzählt, man habe gut gewirtschaftet.
    Milliarden stehen für Corona, die Welt und den Kampf gegen Rechts zur Verfügung stehen. Hört sich an wie schuldenfrei.
    Deutschland sei in einem guten Zustand?
    Schuldenunion, offene Grenzen, Deindustrialisierung, Geldentwertung, marode Infrastruktur, leere Gasspeicher, usw.
    Passiva werden ausgeblendet.

  5. Wenn es den Leuten ganz persönlich „an den Kragen geht“, können sie aktiv werden. Sieht man aktuell an den „Spaziergängen“. Die mögliche Impfpflicht treibt sie auf die Straße. Mal sehen, ob es noch andere Themen gibt, die sie so sehr persönlich betrifft, dass sie dafür auf die Straße gehen.

  6. Endlich gehöre ich auch mal zur Mehrheit.
    Wenn die staatsnahen Medien mit manipulierten Umfragen Stimmungen erzeugen, gehöre ich fast immer zur ungefragten „Minderheit“.
    Aber wenn tatsächlich 70% der Deutschen meinen, dass uns wirtschaftlich schwierige Zeiten bevorstehen, gehöre ich dazu.
    Ich gebe allerdings dem totalitärem linksgrünen Zeitgeist und der Wohlstandsverwahrlosung die Hauptschuld an dieser unheilvollen Entwicklung und damit gehöre ich wahrscheinlich wieder zur Minderheit.

  7. Normalerweise müßte es so sein, da0 entweder die Partei mit den meisten Stimmen die Regierung bildet, diese Partei zusammen mit der Partei welche die zweithöchste Stimmenzahl erhieilt.
    Eventuell würden da wie man so schön sagt zwei ganz unterschiedliche Interessenlager zusammen regieren, müßten sich einigen und zu Kompromissen kommen wie das eigentlich Grundlage einer Demokratie ist.
    Es entspicht doch nicht dem Gerechtigkeitssinn des Grundgedankens der Demokratie daß sich eine Partei mit ewiner ode auch Zwei Parteien die nur verhältnismäßig wenig Stimmen zusammen tun, weil sie mit diesen machen können was sie wollen. Eventuell noch das was diese Kleinen wollen überproportional berücksichtigen /berücksichtigen müssen.
    Der zeitgrößte Wähleerblock / Bevölkerungsblock quasi übergangen wird, was diese wollen nicht berücksichtigt wird. So etwas entspricht nicht dem Grundgedanken Demokratie bzw. Macht die vom Volke ausgeht

  8. Der Michel muss halt lernen: “You can’t have your cake and eat it, too.”
    1. Man schimpft über die Inflation, deren Haupttreiber die hohen Preise für Öl und Gas sind. Aber man wollte unbedingt Windrädchen und raus aus der Kernenergie. 2. Man sorgt sich um den wirtschaftlichen Abstieg. Aber man ist für grüne De-Industrialisierung und gegen Kapitalismus. 3. Man hat Angst vor Putin und Xi. Aber man macht voll auf Antiamerikanismus (kritisierte z.B. in unflätigster Weise Präsident Trump). 4. Man will sich von der NATO beschützen lassen. Aber man will von Bündnistreue nix wissen.
    Die Zeit der Trittfahrerei dürfte für Deutschland vorbei sein, sonst sitzt es wie 1914 zwischen allen Lagern.
     
     

  9. Die Kriegsfurcht der Deutschen , 62% und die Angst vorm Klimawandel, 54%, lassen mich schmunzeln! Weder das Eine noch das Andere beunruhigen mich im Geringstenfalls , umso mehr aber die gesamte Politik dieses Landes, die Deindustrialisierung, der damit verbundene Wohlstandsverlust, sind die zentralen Dinge die mich umtreiben, neben der Islamisierung durch ungebremste Zuwanderung, übrigens.

    • Selbst wenn es einen Krieg geben sollte, wird sich der auf die Ukraine beschränken. Wobei ich nicht glaube, dass es einen Krieg gibt. Maximal gibt es hier kein Gas mehr, aber Krieg sicher nicht.
      Und zum Klimawandel: Sollte der wirklich kommen, ist es bei uns eben so warm wie heute in Norditalien.
      Man kann die Menschen medial sehr stark beeinflussen. Nur wenn es so ist, dass es sich in ihr reales Leben auswirkt, können die Medien die Realität nicht so ausblenden.

  10. (Auch) diese Studie belegt zunaechst einmal eines damit auch das erste und entscheidende Problem : Die grosse Mehrheit der Deutschen ist völlig unpolitisch. Sie empfindet durchaus zu Recht ein gewisses “ Unwohlsein“ , insbesondere was die weiteren Aussichten betrifft, ist aber nur bedingt in der Lage, die politischen Gruende dafuer zu erkennen, geschweige denn, die politischen Entscheidungen zu treffen, die notwendig und ueberfaellig waeren. Sie erkennt weder Kausalitaeten, noch Korrelationen, weder Entwicklungen, noch deren politische Ursachen. Immerhin wählt sie, diese grosse Mehrheit, seit nunmehr doch vielen Jahren, zuletzt sogar am 26.9., Parteien und absehbare Konstellationen, eine Art Block oder Kader, ohne offenbar partiell zu wissen, was sie da eigentlich wählt. Ein gewisser Teil, das verraten auch die Prozentsaetze, will es natuerlich genauso. Wer dieser Teil ist, wissen wir auch, leider aber nicht der Teil, der es eigentlich, weil nicht hoeherer Beamter oder Anywhere, anders moechte. Die naechsten Landtagswahlen werden diese Umfrage nicht einmal ansatzweise widerspiegeln, allenfalls verschieben sich im Block oder Kader die Verhältnisse. Dass sich diese politische Unmuendigkeit, die uebrigens durchaus gewollt war und ist und mit einer allgemeinen, regressiven Infantilitaet zusammenkommt, auch und gerade auf außenpolitische Bereiche auswirkt, liegt auf der Hand. „Witzig“ und aufschlussreich zugleich ist dann noch das „Bekenntnis“ zur Demokratie oder die Feststellung, dass diese weder von links, noch von rechts bedroht sei. Letzteres und nur das ist ohne Zweifel richtig. Wer die konkreten Massnahmen zur Systemtransformation, die genau genommen fast alle Bedingungen einer Demokratie bereits abgeschafft haben, nicht erkennt, obwohl er teilweise davon direkt betroffen ist und wer dann noch das Problem mit der Meinungsfreiheit zumindest fuehlt und trotzdem zu diesem positiven Fazit kommt, dem ist schlicht nicht zu helfen. Die inzwischen unzähligen kognitiven Dissonanzen in allen Bereichen und im deutschen Individuum selbst machen sprachlos. Man baut sich, Innen wie Aussen, eine homoestatisch passende Pippi – Welt, obwohl man zugleich massiv von den Problemen dieser Welt betroffen ist. Man „faselt“ von Demokratie, hat aber offensichtlich nicht die geringste Ahnung, was Demokratie eigentlich heisst und wie ein Demos und dessen Individuen in einer Demokratie zu agieren hat. Die Demokratie, von der die Befragten sprechen, ist in Wahrheit gar keine, aber das ist auch gewollt. Nur deshalb, weil sie de facto nur noch als Fassade besteht, ist sie natuerlich auch nicht bedroht. Sie existiert gar nicht mehr, wobei sie schon immer nicht gerade das Lieblingssystem der meisten Deutschen war. Im Grunde muesste man vor dieser Befragung, von Null ausgehend, erst einmal politisch aufklären. Die (unannehme) Ueberraschung vieler waere gelungen. Man koennte auch die „Demokraten“ fragen, warum der Wahl – o – Mat eine bestimmte, zugelassene!!! Partei vorschlägt, diese aber irrationalerweise trotz allem nicht gewaehlt wird. Oder man fragt sie, warum sie immer wieder die waehlen, die sie noch weiter ins Elend treiben und ob sie es als demokratisches Verhalten bezeichnen, mit 90 % einen Block von Gleichen zu waehlen und dann eine andere Politik zu erwarten. Oder warum sie die Programme nicht lesen, die Reden nicht hoeren und dann idealerweise begreifen, was da erfrischend offen von den Transformatoren zu lesen und zu hoeren ist.

  11. Ich finde es ein bisschen schizophren, zuerst diese Politik mehrheitlich zu wählen und dann in anonymen Umfragen darüber rumzujammern. Es war vor der Wahl nicht zuletzt dank der öffentlich-rechtlichen Dauerwerbeschalte für die Grünen sonnenklar, was die linken Herrschaften vorhatten und dass die Weltenrettung sehr, sehr teuer wird.

    Wie Herr Spahn in seiner Bürokraten-Betrachtung erwähnt, hat in einer freien Gesellschaft jeder das uneingeschränkte Recht auch auf Blödheit und darf damit sogar wählen gehen. Er muss dann aber auch die bestellte Suppe auslöffeln. Das müssen ja leider auch die von uns, die sie nicht geordert haben.

  12. Kann nicht sein, wir leben schließlich im besten Deutschland aller Zeiten.

  13. „Mit 70 Prozent ist eine große Mehrheit der Ansicht, die Regierung müsse mehr gegen die Spaltung der Gesellschaft unternehmen.“

    Eine gespaltene Gesellschaft ist für die Regierung von Nutzen. Diese Spaltung wir täglich geschürt. Warum sollte diese Regierung dahingehend etwas Unternehmen?
    Hätte man wissen können, wenn man sich einmal der Gehirnwäsche der Medien und des LügenTV entzogen hätte und alternative Berichte gelesen hätte.

    • „divide et impera“ war schon immer die erfolgreiche Devise der Politiker. Das wird sich in unserem Land noch verstärken, da für viele die wirtschaftliche Lage ständig schlechter wird und sie in naher Zukunft am gesellschaftlichen Leben weniger teilnehmen können.

  14. Welche Demokratie? Ich würde es auch begrüßen, in einer demokratischen Gesellschaft zu leben. Leider ist dies nicht der Fall. In einer Demokratie, wie sie nach dem zweiten Weltkrieg vorgesehen war, sollten die Parteien zur politischen Willensbildung beitragen und nicht die Willensbildung monopolisieren. In einer Demokratie wähle ich meinen Vertreter ins Parlament und der berücksichtigt im Idealfall den Willen seiner Wähler, in einem akzeptablen Fall gehorcht er seinem Gewissen, aber in keinem Fall stimmt er ohne Nachdenken mit seiner Fraktion! In einer Demokratie bestimmen keine Zwergparteien mit 10 % Rückendeckung in der Bevölkerung in welche Richtung sich ein Land zu bewegen hat. In einem demokratischen Rechtstaat sind Staatsanwaltschaften politisch nicht weisungsgebunden und Richter unabhängig. Was davon trifft auf Deutschland zu? Das Geschwafel vom besten Deutschland aller Zeiten und ewigwährenden Wohlstand und den besten politischen Führern, die die rechte Gefahr erkannt haben und sehr ernst nehmen, macht den Zustand nur noch schlimmer! Die größten Feinde, dieses Staates sitzen auf der Regierungsbank und im Verfassungsgericht.

  15. Also, wer hier noch Vertrauen in „die Ärzteschaft“ hat, muss wirklich ein seltsames Weltbild haben, oder er hat etwas in den letzten 2 Jahren verpasst. Alle, Ärzte, die das Corona-„Spiel“ mitgespielt haben, und das sind die meisten, haben Schuld auf sich geladen und kein Vertrauen mehr verdient. Wohl dem, der aktuell keinen Arzt braucht. Ich weiß inzwischen, wohin ich noch gehen kann, ohne Gefahr zu laufen, mit dem Thema „Impfen“ unter Druck gesetzt zu werden!

  16. Warum sollte die Politik sich engagieren, eine Politik zu ändern, die sie selbst bewußt herbeigeführt haben?

  17. Das faszinierende ist, dass die wirtschafltichen Probleme schon eine Weile unter den Top 5 sind und das die Deutschen scheinbar die Lösung dieses Probleme in mehr Umverteilung sehen. Selbige Mentalität gilt augenscheinlich für die Verteidigungsthematik. Es drängt sich der Gedanke auf, dass es sich bei der Mehrheit um infantile Bürger handelt, die nicht gewillt oder nicht in der Lage sind die Konsequenzen einer Entscheidung zu erkennen oder tragen zu wollen.
    Das ist bei Kindern eine lustige Sache, wenn sie mit Schokoladeverschmierten Mund beteuern nicht den Kuchen gegessen zu haben. Aber bei Erwachsenen Menschen erwarte ich, dass diese am Ende auch dazu stehen. 70% fürchten wirtschafltiche Probleme?. 90% haben wirtschafltiche Probleme gewählt indem sie as Kreuz da gesetzt haben, wo jeweils unausgeschrieben „Armut“ dahinterstand. Und das in Schriftgröße 20. Viel deutlicher gehts nun wirklich nicht.
    Die Lösung liegt nicht im ständigen beklagen der wirtschaftlichen Nöte, sondern darin ständig darauf hinzuweisen, dass es doch das ist, was sich 90 % der Deutschen, mit Kreuz oder Abwesenheit gewünscht haben.
    Wenn dann die ersten zaghaft sagen. „Aber ich hab doch SPD…“, erkennt man wenigstens Anfänge eines Denkprozesses. Vorher nicht.

  18. ,,Zusammenfassend belegt die Allensbach-Studie, dass diejenigen, die sich in Deutschland für die politische Elite halten, in gleich mehreren ihrer Positionen nicht über die entsprechende Zustimmung in der Bevölkerung verfügen.“
    Dann stellt sich die Frage ,warum sich dies nicht in den Ergebnissen der BTW 2021 widergespiegelt hat.Da hat die grosse Mehrheit,,Weiter so!“gewählt.

  19. Endlich am Ziel ihrer Träume, fahren die SPD und Grüne jetzt die Ernte der rot-grünen Politik von 16 Jahre Amtszeit Merkel ein.

    • Die Ampel wird noch bereuen, die von ihnen mitzuverantwortende Katastrophe ausbaden zu müssen.

  20. Wenn das wirklich stimmt, warum wählen dann so viele Deutsche links? Dann müssten doch Parteien wie die Freien Wähler, die AFD, die LKR, konservative Unionsleute (die es nur noch selten gibt) oder die letzten echten FDPler locker die absolute Mehrheit erringen. Das passt nicht zusammen.

    Medial müsste der Spiegel wie die SZ und die Tagesschau in den Keller rauschen. Passiert genauso wenig.

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