Wenn man die Flugblatt-Affäre als misslungene Demontage Hubert Aiwangers im Besonderen und der Freien Wähler im Allgemeinen betrachtet, kommt man der Wahrheit womöglich näher. Das ist aber vermutlich zu kurz gesprungen. In Bremen kann man derzeit beobachten, wie auch eine gemäßigtere Partei als die AfD in die Zange genommen wird. Die Vertreter des Bündnis Deutschland (ehemals „Bürger in Wut“) werden dort de facto als ebenso Ausgestoßene behandelt wie die AfD, obwohl man sich zuvor sogar von dieser distanziert hatte.
Der Verdacht liegt nahe, dass es in Deutschland nicht darum geht, vermeintliche Rechtsextremisten von der Macht abzuhalten, denn vielmehr jede politische Konkurrenz wegzubeißen; vornehmlich jene, die nicht genuin links ist und möglicherweise noch einige fehlende Prozente von Enttäuschten beisteuern könnte. Zu viele Parteien: Das ist immer ein Schritt vor Weimar. In Wirklichkeit täte es gut, würde sich in Deutschland parteitechnisch mehr Diversität durchsetzen, allerdings ist dies wohl der einzige Bereich, in dem das Vielfaltsmantra nicht gelten darf. Mehr Parteien: Das bedeutet weniger für die Eingesessenen. Um zu verstehen, wie stark die AfD trotz anderslautender Meinungen bereits „angekommen“ ist, sieht man daran, dass auch diese den gesamten Raum rechts der CDU als eigenes hochheiliges Territorium deklariert. In der politischen Theologie ist jeder sein eigener Messias.
Insofern war die Flugblatt-Kampagne der Süddeutschen Zeitung ein Bugschuss. Jede Kraft, die sich in Deutschland anschickt, den ihr zugeteilten Platz zu verlassen, muss sich ins Glied einreihen. Die AfD hat dies in den vergangenen Jahren genug zu spüren bekommen. Bei den Freien Wählern ist spätestens mit dem „Tag von Erding“, als sich Hubert Aiwanger anschickte, Robert Habeck anzugreifen, Olaf Scholz abzuwatschen und Markus Söder in den Schatten zu stellen, die Resttoleranz des juste milieu verflogen. Wir erinnern uns: Als die Freien Wähler die CSU dezimierten, flogen ihnen die Sympathien entgegen.
Zwischen CDU und AfD darf es keine bundesweit agierende Kraft geben
Nun könnten die Freien Wähler aber zu gefährlich werden. In Bayern, in Hessen – und darüber hinaus. Das heterogene Bündnis teilweise sich von Bundesland zu Bundesland unterscheidenden Landesparteien könnte unter Umständen auch auf Bundesebene einiges durcheinanderbringen, sollten sie es nach Jahren schaffen, in Landesparlamente oder gar den Bundestag einzuziehen. Die Möglichkeiten stehen angesichts einer zerstrittenen Ampel und einer unfähigen Union überraschend gut.
Die AfD kann in den Umfragen vor Kraft kaum laufen, doch die Frage stellt sich nach dem Maximalpotenzial: Ihr werden insbesondere in Westdeutschland einige Milieus selbst in Extremsituationen verschlossen bleiben. Und an dieser Stelle beginnt die Arithmetik der Macht, die die Linken durchschaut haben, im rechten Lager aber aus Eitelkeiten um Proporze noch übersehen werden. Die Freien Wähler werden einige Unentschiedene aus dem AfD-Milieu abziehen, jedoch nicht die Überzeugungswähler. Gefährlicher würde eine Partei wie die Freien Wähler – und das schließt auch andere Parteien aus dem Spektrum zwischen CDU und AfD ein – den etablierten Parteien werden.
Nur so ist die Panik bei SZ, SPD und Grünen zu verstehen. Sollte das Lager rechts der Mitte sich plötzlich aufblasen, weil in der Mitte die Wähler wandern, dann ist es vorbei mit der Dominanz. Deswegen muss auch mit den härtesten Bandagen gekämpft werden. Und das, obwohl bislang nicht bewiesen werden konnte, dass Aiwanger das Pamphlet tatsächlich verfasst hat und vieles auf den brüchigen Säulen anonymer Zeugen steht. Doch das ist zweitrangig. Es geht um die langfristige politische Hegemonie in Deutschland, nachdem bereits die kulturelle deutliche Risse bekommen hat.
Deshalb muss klar sein: Jede neue Partei, die gefährlich wird, steht erst einmal unter Nazi-Verdacht. Jede Partei, die mit den herrschenden Narrativen bricht, ist mindestens in der Tradition bei der NPD verortet. Jede Partei, die den Konsens der etablierten Parteienriege stört, ist ein Friedensstörer. Die Freien Wähler hat man gelitten, solange die Partei sich auf Bayern konzentrierte. Nun kommt die Rechnung Jahrzehnte später. Unglücklicherweise verläuft die Operation dieses Mal nicht nach Plan. Sie könnte sogar das Gegenteil zur Folge haben.
Die Freien Wähler sind für die AfD kein großes Problem – für die Grünen dagegen schon
Häufig ist aus AfD-freundlichen Kreisen zu hören: Die Freien Wähler würden der AfD Wähler abspenstig machen, dies würde die Oppositionsarbeit erschweren. Doch das würde bedeuten, dass die Zielgruppe der Freien Wähler und der AfD große Überschneidungen haben. Das stimmt nur bedingt. Die Freien Wähler haben beim Thema „Erneuerbare Energien“ eine diametrale Position gegenüber der AfD eingenommen. Zahlreiche Wähler gehören selbst zu den Profiteuren der Energiewende. Auch bei der Zuwanderung und vielen anderen Themen sind sie klassische Zentristen, die eher in der Mitte, denn politisch rechts davon einzuordnen sind.
Die Gefahr, die von den Freien Wählern oder einer anderen Partei rechts der Union, aber links der AfD ausgeht, ist eine ganz andere. Aufgrund ihrer bürgerlich-zentristischen Einstellung können sie in Milieus wuchern, die für die AfD unerreichbar sind. Während die Wählerwanderung zwischen den Grünen und der AfD inexistent ist, kann eine bürgerliche, klimapolitisch progressiv und gesellschaftlich gemäßigte Partei Grünen-Wähler abspenstig machen, die sich bereits länger nicht mehr mit der eigenen Partei identifizieren können.
Das gilt besonders für die Wählergruppe der jungen Familien, die von der Stadt aufs Land gezogen sind, aber die Union aufgrund von Filz und Dauerregierung für nicht mehr wählbar halten. Man will alternativ bleiben, aber nicht zugeben, im bürgerlichen Leben angekommen zu sein. Man sollte nicht vergessen, dass der Aufstieg der FW in Bayern nicht mit, sondern gegen die CSU erfolgt ist. Die Grünen wiederum bangen: Was passiert eigentlich, wenn es eine bürgerliche Partei mit grünen Ideen gibt, die aber bei LGBT, „Refugees Welcome“ und anderen Wolkenkuckucksthemen, die man gratis dazubekommt, den Weg nicht im Extrem weitergehen?
Es geht gar nicht um Schwarz-Grün in Bayern, sondern um Schwarz-Grün in Hessen – mit umgekehrten Vorzeichen
Kurz gesagt: Die FW stehen in Bayern nicht nur mit CSU und AfD, sondern auch mit Grünen in der Konkurrenz. Das ist die polit-strategische Wahrheit, die darüber hinausgeht, wie integer oder vertrauenswürdig Aiwanger ist. In Hessen steht das FW-Pendant bei 3 (INSA) bis 4 (Institut Wahlkreisprognose) Prozent und hätte Aussichten, in den Landtag einzuziehen. In Sachsen liegen sie bei 4,8 Prozent, in Brandenburg bei 7 Prozent. Eine AfD kann man in die Außenseiterrolle drängen, Brandmauern errichten und so die politische Hygiene pflegen. Bei den FW wiederum müsste sich die Union die Frage stellen: warum in Bayern und hier nicht?
Auch hier gilt: Die Frage brennt nicht der CDU, sondern den Linken unter den Nägeln. Sie weiß sehr genau, dass es eine strukturelle Mehrheit in Deutschland rechts der Mitte gibt. Die Bewegungsfreiheit erschließt sich den linken Parteien dadurch, dass sie nicht nur drei Parteien links des Präsidiums hat, sondern auch, weil sie mit zwei weiteren Parteien koalitionsfähig sind. Würden in Hessen neben der FDP auch die FW einziehen, dann gibt es eine rechnerische Option, dass Schwarz-Grün am Ende ist. Nota bene: Es geht gar nicht nur um Schwarz-Grün in Bayern, sondern auch um Schwarz-Grün in Hessen. Mit umgekehrten Vorzeichen.
Die mögliche Entthronung Aiwangers hätte bedeutet, dass auch in anderen Bundesländern das Gespenst der „rechten Manöverfähigkeit“ gebannt gewesen wäre. Außer Aiwanger gibt es außerhalb Bayerns keine bekannte Persönlichkeit in diesem Parteispektrum. Nun ist der Schuss nach hinten losgegangen. Die Freien Wähler haben eine Aufmerksamkeit bekommen, die sich eher positiv denn negativ auswirkt. Noch schlimmer: Eine Kleinpartei, die in hessischen Umfragen Einzugschancen hat, ist plötzlich auch für politisch Enttäuschte und Wechselwähler interessant, weil die Stimme nicht „verloren geht“.
Söder lenkt ein, weil er die Arithmetik der Macht verstanden hat
Der „Tag von Erding“ wirkt also weiter nach. Markus Söder, der offenbar zuerst die Gunst der Stunde nutzen wollte, um Aiwanger zu enthaupten, die FW zu domestizieren und die CSU wieder zur einzigen relevanten bayerischen Kraft zu machen, hat wie so oft einen opportunistischen Riecher bewiesen. Kurz verfiel die bayerische Unionsschwester in die Allüren des bundesdeutschen Pendants, das 2013 geglaubt hatte, die absolute Mehrheit zu gewinnen, wenn man erst genügend auf der FDP herumtrampele. Das Ende vom Lied war eine Union, die stark in den Ergebnissen, zu schwach zum Alleinregieren und zu unfähig für eine eigene politische Linie war.
Vielleicht hat sich Söder im letzten Moment daran erinnert, dass genau diese Konstellationen dazu geführt hatten, dass die CDU damals in die ausweglose linke Falle ging: für Konservative und Bürgerliche unglaubwürdig geworden, weil sie immer wieder linke Politik bediente und es auch keine realistischen Alternativen gab, musste sie immer weiter nach links rücken, in der Hoffnung, wenigstens ein paar progressive Bürgerliche den Grünen wegzuschnappen.
Söder will nicht aus ideologischen Gründen Schwarz-Grün verhindern, sondern weil er weiß, dass er dafür bei der nächsten Landtagswahl noch mehr abgestraft würde. Auch der Franke dürfte verstanden haben: Die Freien Wähler sind nicht nur dazu da, um die AfD rauszuhalten, sondern auch die eigentliche Konkurrenz – die Grünen – kleinzuhalten. Das ist in Deutschland übrigens jene Arithmetik der Macht, mit der so mancher Bundeskanzler geworden ist.
Die TE-Wahlwette
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Annahmeschluss ist der Wahlsonntag (08.10.2023) um 17:35 Uhr. Das Wettergebnis wird bis einschließlich Montag, den 09.10.2023, veröffentlicht. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Auf die Gewinner wartet:
1. Platz: eine Flasche Champagner von Roland Tichys Tante Mizzi aus Verzy
2. Platz: zwei Bücher aus dem Shop nach Wahl
3. Platz: ein Buch aus dem Shop nach Wahl
+++ Abstimmung geschlossen +++
Was gerne vergessen wird: Der Aiwanger ist ein Fan von Windmühlen und Freiheitsbeschränkungen.
Ein wichtiger Punkt, in dem sich Freien Wähler von konkurrierenden Parteien unterscheiden: Die Freien Wähler gehen vom Individuum aus, vom einzelnen Bürger und der einzelnen Bürgerin, während die anderen Parteien in Kollektiven denken. Folglich vertreten die Freien Wähler marktwirtschaftliche Ansätze, während ihre Konkurrenten auf Marktwirtschaft höchstens noch verbal setzen, dabei aber in allen Bereichen planwirtschaftliche oder staatliche Lösungen anstreben.
Die Freien Wähler stellen für das von Merkel geformte Parteienkartell einer neuen SED ein ganz anderes Problem dar: wenn die AFD vor der nächsten Bundestagswahl verboten wird, stünde eine weiter, nicht zum Parteienkartell gehörende, bürgerliche Partei als Alternative zur Verfügung. Die kann man nicht gleichzeitig auch noch verbieten, ohne dass es selbst arglosen Bürgern auffallen würde, was hier mittlerweile nicht mehr stimmt.
„Nur so ist die Panik bei SZ, SPD und Grünen zu verstehen.“
Wer genau sind die Hintermänner und -frauen dieser Kampagne?
Die Aiwanger-Affäre ist ein Skandal, da nichts anderes als der Versuch der Leitmedien die Wahl in Bayern zu beeinflussen.
Ich wäre dazu verleitet zu sagen, dass ich etwas enttäuscht bin, dass Aiwanger dieses „Watergate der Presse“ nicht mehr ausschlachtet, aber das ist ja genau das Problem: Er kann es ja gar nicht, in welchen Medien denn? Und was in Bayerischen Bierzelten passiert, wie viel Zuspruch Aiwanger dort erhält, wird das grün-schwarze Propagandaorgan BR sicherlich nie über den Äther lassen.
Die Gelben müssen ganz aus der politischen Landschaft verschwinden und der Hauptangriff gilt den Roten und Grünen um darüber die Schwarzen zur Räson zu bringen, denn viel können sich die nicht mehr erlauben, wollen sie nicht in die gleiche prekäre Situation kommen wie die Roten, die nun Gefangene der anderen Regierungsparteien sind und man nur noch Kanzler bleiben will, denn das wird man danach nicht mehr so schnell werden.
Wer der Logik folgt, kann doch so einem Haufen, der derzeit die Geschicke des Landes lenkt nicht mehr folgen, denn gegensätzlicher geht es nun wahrlich aus der Historie heraus betrachtet wirklich nicht mehr und das deuted glasklar auf die Einflußnahme der Globalisten hin, die sich mittlerweile bei allen Parteien eingekauft haben oder sie unter Druck setzen können, warum auch immer um ihren Interessen zu folgen.
Hätte es keine Auswirkungen auf das ganze Land und seine Bevölkerung könnte man es ja als unverbindliches Schauspiel betrachten, aber so sind wir alle mit den negativen Auswüchsen belastet und das können wir nicht mehr zulassen, wollen wir noch Herr im eigenen Haus bleiben.
Demzufolge müssen zuerst alle verschwinden die ihre Ämter mißbrauchen um gegen interne Interessen zu verstoßen und die Zeit läuft uns davon, denn geht es noch zwei Jahre mit diesen Brüdern und Schwestern so weiter, werden wir undefinierbar werden und das ist beabsichtigt und dabei lächeln sie sich zu Tode um ja nicht die finsteren Absichten offenlegen zu müssen, bis sie uns in der Falle haben.
Die AfD kann erst was „reißen“, wenn sie über 50% hat bzw. einen koalitonswilligen/-geeigneten Partner, mit dem sie darüber kommt.
Sie steht nicht einfach so unter Verdacht. Es ist wie unter kleinen Kindern. Kann eines einem anderen kräftemäßig nicht beikommen, bewirft es dieses mit Dreck und sagt ihm ganz schlimme Wörter: „Sau“, „Arschloch“, „ich kann Deine Fresse nicht mehr sehen“ u.s.w. Oder, je nach kulturellem Hintergrund, „schwule Sau“, „Opfer“, „Jude“. Am allerschlimmsten aber und für alle Hintergründe verwendbar: „Rassist“, „Antisemit“, „Nazi“.
Was sich hier manifestiert ist der intellektuelle Niedergang der Politik. Der ist ja übrigens vielfach auch an ihren Dissertationen nachvollziehbar: Larifari Gefälligkeitsthemen und selbst die noch voller Plagiate. Oder an der völligen Abwesenheit von Bildungsabschlüssen. In jedem Falle muß jeglicher Bodenkontakt durch „Gestaltungsanspruch“ („Machtgier“ in der Sprache des Pebs) ersetzt sein (man vergleiche das mit dem Werkzeugmacher Norbert Blüm, dem Maurer Georg Leber, dem Industriekaufmann Franz Müntefering oder dem Bauern und Agraringenieur Hubert Aiwanger!). Es zeigt sich, was für „besondere“ Charaktere die Politik heutzutage anzuziehen scheint, wie das Licht die Motten oder der Kuhfladen die Schmeißfliegen. Der geneigte Leser hat für solche Leute jedenfalls ein ganz schlimmes Schimpfwort parat: „Politiker“. Und er denkt sich: „Wäre er ein anständiger, aufrechter, redlicher Mensch und hätte etwas ordentliches gelernt, wäre er nicht das, was er ist, da, wo er ist.
Herr Gallina gibt sich Wunschvorstellungen hinsichtlich der FW hin, und vergisst völlig, dass diese Blockpartei ist und bleibt. Die Arithmetik der Macht von der Herr Gallina hier spricht, bezieht sich lediglich auf die Machtverhältnisse innerhalb des Parteienblocks. Insofern ist es gleichgültig ob die FW den Grünen in Prozenten schadet, die Grüne Politik wird trotzdem weitergeführt. Gefährlich ist und bleibt es aber für die AfD als Opposition, weil mit stärkeren FW eine zweite scheinkonservative Partei neben der CDU entstehen kann, welche die AfD als einzige Opposition schwächen kann.
Ich denke bei diesem Skandal konnten die Verursacher nicht verlieren. Die Verursacher waren nicht die SPD, daß haben ganz andere durchgeplant.
Ziel 1) die Freien Wähler an die Leine zu nehmen — das wurde voll erreicht.
Ziel 2) die AfD kleiner im Westen zu halten — wurde damit ebenfalls erreicht.
Die AfD alleine bedroht das schön eingerichtete Leben der ÖRR und der Regierungssprecher und natürlich den wahren Hintermännern.
Ich habe bisher noch nie einen Freien Wähler zu Wort kommen lassen, AfDler dafür aber einige. Nach Ihrer Lesart wäre ich also eine AfD-Kampagnenmaschine.
„Deshalb muss klar sein: Jede neue Partei, die gefährlich wird, steht erst einmal unter Nazi-Verdacht. Jede Partei, die mit den herrschenden Narrativen bricht, ist mindestens in der Tradition bei der NPD verortet. Jede Partei, die den Konsens der etablierten Parteienriege stört, ist ein Friedensstörer. Die Freien Wähler hat man gelitten, solange die Partei sich auf Bayern konzentrierte. Nun kommt die Rechnung Jahrzehnte später.“
Eben deswegen ist es ein Unding, dass alle Nichtlinken, die mit der Union fremdeln, sich pflichtschuldigst von der AfD distanzieren und lieber irgendwelche Splitterparteien gründen oder wählen, die unter dem Radar bleiben und so die Macht der Gesammelten Linken erhalten. „Teile und herrsche“ ist seit Jahren die Strategie der Machthaber, und die Wähler kapieren es immer noch nicht. Was will man denn mit Basis-, Wut- und ähnlichen Splitterparteien erreichen? Was glauben deren Anhänger denn, als was sie dargestellt werden, sobald sie erkennbare Prozente erreichen? Genau: rechtsextreme, demokratiezersetzende Elemente, ein Fall für den Verfassungsschutz, in der gleichen Liga wie die Rollatorbande.
Wenn eine (neue) Partei von den Grünlinken unmittelbar in die braune Ecke geschoben wird, ist doch eines eindeutig bewiesen, nämlich dass diese ein halbwegs vernünftiges Programm hat und dort ganz normale und intelligente Menschen zu Gange sind.
Für mich ist das grünlinke Abkanzeln ein eindeutiges Signal/Qualitätsmerkmal, dass man solche Parteien bedenkenlos wählen kann.
Genau so sehe ich das auch! Grünes Abkanzeln einer Partei bedeutet deren Ritterschlag.
Werde FW wählt, wählt Schwarz, Grün, oder das „neue“ Heizungsgesetz, Überflutung durch „kostenintensive“ Fremde, Coronamaßnahmen, Verunglimpfung der politischen Gegner, Abschaffung der eigenen Meinung, Tötung von Soldaten in Kriegsgebieten durch Waffenlieferungen, gleich mit.
Die Freien Wähler sind v.a. eine „Gefahr“ für die FDP und die Union, quasi die „Alternative für Feiglinge“, also die „Unzufriedenen“, die noch nicht unzufrieden genug sind, um die „Schwefelpartei“ zu wählen. Ihr Revier liegt eben nicht „rechts“ der Union hin zur AfD (auch wenn Sie das im Artikel suggerieren), sondern „links“ davon hin zur FDP bzw. „links“ der FDP zu rot-grün. An anderer Stelle beschreiben Sie dies ja auch korrekt:
„Die Freien Wähler haben beim Thema „Erneuerbare Energien“ eine diametrale Position gegenüber der AfD eingenommen. Zahlreiche Wähler gehören selbst zu den Profiteuren der Energiewende. Auch bei der Zuwanderung und vielen anderen Themen sind sie (…) eher in der Mitte, denn politisch rechts davon einzuordnen.“
Das ist exakt der Grund für den Zuwachs der FW in Bayern – beginnend mit dem Einzug in den Landtag 2008 bis heute. Er beruht nicht auf dem traditionellen Wählermilieu in Bayern (bäuerlich-konservativ – eine Mixtur aus CSU, Bayernpartei & Republikanern), sondern aus wirtschaftlich/beruflich bedingten Zuzug der „Gutverdiener“ & Ihrer Familien bei BMW, Audi, Siemens, Münchner Rück, Allianz, etc. aus allen Teilen der Republik. Es ist schon lange nicht mehr das Bayern von Alfons Goppel oder FJS, nicht einmal mehr das von Edmund Stoiber.
Ihr Fazit „Die Freien Wähler sind nicht nur dazu da, um die AfD rauszuhalten, sondern auch die eigentliche Konkurrenz – die Grünen – kleinzuhalten.“ ist leider falsch. Sie fischen Wähler aus dem Topf der „Unzufriedenen“ und kanalisieren diese in den großen See des politischen Mainstreams. An ihren Taten (nicht an ihren Worten) sollt ihr sie erkennen – und da haben Aiwanger & Co. (fast) nichts vorzuweisen … .
PS: Ich vergaß – das „Heizgesetz“ muss ergänzt werden: Pellets oder Holz müssen rein (ansonsten vollkommen okay) – die in Berlin haben ja auch wirklich den Arxxx offen … .
Zitat:
„Und das, obwohl bislang nicht bewiesen werden konnte, dass Aiwanger das Pamphlet tatsächlich verfasst hat und vieles auf den brüchigen Säulen anonymer Zeugen steht.„
Das ist eine Formulierung, wie sie von der Alpen Prawda bzw. aus dem StaSi-Lehrbuch stammen könnte, Zersetzung in bester kommunistischer Tradition. Da fragt man sich doch glatt, ob sich der Autor Marco Gallina den Text von Haldenwang hat genehmigen lassen.
Da heute, also am 08.09.2023, schon längst klar ist, daß Aiwanger das „Pamphlet“ eben genau NICHT geschrieben hat, gibt es keine brüchigen Säulen, sondern schlicht die unverrückbare TATSACHE, dass Aiwanger das „Pamphlet“ NICHT verfasst hat.
Einfach nur EKELERREGEND, dieses StaSi-Hetzpamphlet!
Dafür gibt’s von mir den Tripple-Kotz von mir! ?
Unterstellen wir, es gäbe tatsächlich eine Repräsentationslücke zwischen der vergrünten Merz-CDU und der AfD. Gefühlt ist das so, zumal die AfD in den letzten Jahren einige Transformationen in Programm und Akteuren durchlaufen hat. Russizismus und Sozialpatriotismus gehören nicht zu ihrer Gründungs-DNA und sind auch in die westdeutschen Landesverbände nie richtig eingesickert, bestimmen aber immer stärker den Auftritt, zumindest im Osten. Geblieben als Alleinstellungsmerkmal und das, was die ziemlich divergenten Flügel zusammenhält, ist in erster Linie die Systemopposition von rechts. Sie hindert die Partei andererseits daran, nennenswert in liberalkonservative Milieus einzudringen, da diese durchweg äußerst systemkonform sind – häufig sogar weit mehr, als die herrschende Linke. Vergessen wir nicht: Bernd Lucke und seine Mitstreiter empörten sich seinerzeit weder über Zuwanderung noch einen Mangel an schwarz-rot-gold, sondern über die dreisten und unverhohlenen Rechtsbrüche der Merkel-Regierung, um die linksliberale EU und den Euro zu retten. Sie waren weder gegen die EU, noch den Euro an sich, noch die NATO usw. Gleichzeitig aber verkannten sie, dass ein System nie monolithisch ist und dass das, was sie für einen Systembruch hielten, längst und auf eher leisen Sohlen das System okkupiert und transformiert hatte, so dass letztlich Merkel systemkonform handelte, und nicht Lucke. Ziel der Euros war nicht mehr die Maastricht-Union, sondern die Herbeiführung der Vereinigten Staaten von Europa via einer unentrinnbaren Transferunion. Die Frage, ob das nicht das Ziel des Euros von Anbeginn war, führte hier zu weit, deutet aber auch darauf hin, wo der Konflikt liegt, in dem sich aufbegehrende Liberalkonservative bis heute begeben und befinden. Ist das, was sie für das „System“ halten, das sie wollen und wo sie konform gehen, wirklich „das“ System?
Roland Tichy glaubt an das Grundgesetz und beschwört es immer wieder in seinen Leitartikeln. Wer das infragestellt, wird bei ihm kaum publizieren dürfen. Dort beginnt auch seine Distanz zur AfD, die er in Gegnerschaft zur Ordnung des Grundgesetzes vermutet. Aber welche Gültigkeit hat dieses Grundgesetz überhaupt noch? Macht es überhaupt Sinn, etwas als Determinante zu setzen, dass schon längst nur noch als hohle Kulisse herumsteht?
Da kommen wir bei den Freien Wählern an. Anders als die „Liberalkonservativen Reformer“ oder die „Allianz für Deutschland“ oder das „Zentrum“ sind sie da, das bedeutet, sie erzielen Wahlergebnisse im zweistelligen Bereich und sind machtrelevant geworden, während vorgenannte nicht einmal im Zehntelprozentbereich dümpeln, wenn sie überhaupt antreten. Lassen wir außen vor, dass sie bisher nur ein bayrisches Phänomen sind. Bremen halte ich für eine Sondersituation, hätte die AfD dort einen seriösen Landesverband, hätten es die Bürger in Wut nie aus Bremerhaven herausgeschafft. Doch so regen die FW nun Phantasien an von einer konservativen Opposition, die Grundgesetztreue und Konservativität verbindet, ohne systemoppositionell zu sein. Eben das, was die Union schon vor 25 Jahren aufgehört hat, zu sein.
Doch die Dialektik bleibt: Die linksliberalen Juste Milieus, die tief ins Bürgertum eingesickert sind und heute das Sein und Bewusstsein bestimmen, SIND das System. Nicht eine Verfassung, das ist bloß Papier. Sie kommandieren die Justiz, die meisten Medien, die Hochschulen, die öffentliche Verwaltung und haben die Eliten der Wirtschaft vereinnahmt. Wer sich dagegen stellt, IST systemoppositionell. Aiwanger hat das nun unmittelbar erfahren, es hätte ihm auch kein Abgrenzungsschwur nach „rechts“ oder zur AfD mehr geholfen oder ein winselndes Mea Culpa hinsichtlich des Flugblattes. Mit seinem Auftritt bei Markus Lanz hatte er den Rubikon überschritten, vermutlich ohne es selbst zu realisieren. Die CDU hat das, im Gegensatz zu den Liberalkonservativen, begriffen. Nach einem unsicheren Interregnum von 2005 bis 2008 schlug sie sich – gerade, weil (!) sie systemkonform sein will – auf die Seite des Linksliberalismus, und sie wird einen Teufel tun, sich dort wieder wegzubewegen. Sie und ihre Funktionäre haben erkannt, dass nicht das Grundgesetz, sondern der globale Linksliberalismus das System sind – stabil, auf breiter Basis der Eliten stehend, ohne nennenswerten Gegner in der Intelligenzija des Landes, ja der Welt. Lange partizipierten sie so an Posten und Einkommen der Berufspolitik, und ihre Vermutung, das nach dem Rauswurf von 2021 am besten wiederherstellen zu können, indem sie die Systemnähe maximal wahren, halte ich für valide.
Was machen in dieser Unordnung dabei die Liberalkonservativen? Ihr Problem bleibt, dass sie zwar im Boot der Systemgegner sitzen, aber das ganz schrecklich finden und mit Sehnsucht zum Schiff der Systemkonformen starren – da, wo SIE früher das Kommando hatten. Groß ihre Überzeugung, in dessen Kabinen säßen immer noch ganz viele, die so wären wie sie, und nur auf ihre Wiederkehr warten.
Nun sind mehr als 20 Jahre rum, seit dort der Kapitän, die Offiziere und Besatzung grünrotgestreifte Uniformen tragen. Das Schiff ist längst ein Narrenschiff, aber immer noch herrschen dort Eleganz und Stil vor, und die Schiffskasse wird von Banken immer wieder gefüllt. Wer das zahlende Publikum in eine andere Show locken will, muss ihm etwas bieten. Nicht die Kamellen und Sketche von gestern. Und er muss Macht und Führung ausstrahlen. Das war doch, was 1998 den rotgrünen Machtdurchbruch sicherstellte: Der unbedingte Wille zur Macht bei Schröder und Fischer, dem der abgeleierte Kohl und der im Rollstuhl sitzende Schäuble gegenüberstanden, und, nunja, das Guidomobil (oder war das eine Wahl danach?)
Davon spüre ich bei Aiwanger nichts. Nimmt man ihn weg, bleiben die FW eine reine Kommunaltruppe von liebenswert-provinziellen Kleinstädtern.
Die Liberalkonservativen müssen also ihre Rolle als echte Opposition zum System annehmen. Sie haben dabei den Vorteil, dass sie noch rudimentäre Brücken ins andere Lager besitzen. Aber raus aus diesem Schiff kommen sie nie wieder. Sie werden die zahlenden Passagiere in ihr Schiff locken müssen. Wenn sie aber ständig nur beklagen, es leide unter einer blauen Rattenplage, wird niemand umsteigen. Ob Aiwanger und Co. zu so einer Erkenntnis bereit wären?
„Klimapolitisch progressiv“ ist doch der Kern des Problems.
Was nützt es, die Grünen loszuwerden, wenn man die grüne Politik nicht loswird?
Wir brauchen einen Politikwechsel.
Der grüne Söder mit dem kaum weniger grünen Aiwanger werden gar nichts ändern.
Die Mitte ist ein Kunstprodukt, das durch die Ränder definiert wird.
Daran sind die Wähler der CDSU selbst schuld.
Die sollten endlich diese Partei im Stich lassen!
Ich hätte da mal ein paar Fragen :
Wozu sind Parteien eigentlich gut ?
Wer braucht sie ?
Wer missbraucht sie ?
Warum sind so viele Luschen unter ihnen ?
Nicht die konservativen FW sind eine Gefahr für Deutschland. Es sind die Roten und vor allem die Grünen Staatsfeinde die unser Land gerade komplett an die Wand fahren und für immer mehr Unsicherheit und Armut sorgen.
Hoffentlich quittieren die Wähler diese verheerend schlechte Politik der Ampel dementsprechend in dem sie solche Deutschland-schädliche Parteien nicht wählen.
Zitat Gallina: „Die Grünen wiederum bangen: Was passiert eigentlich, wenn es eine bürgerliche Partei mit grünen Ideen gibt, die aber bei LGBT, „Refugees Welcome“ und anderen Wolkenkuckucksthemen, die man gratis dazubekommt, den Weg nicht im Extrem weitergehen?“ Sehr geschätzter Autor, bedenken Sie bitte, dass sämtliche grünen Ideen gerade auf dem Amboss der Realität zerschmettert werden, und sich die allgemeine Sicht auf diese Halluzinationen gerade ändert. Der Prozess hat erst begonnen, aber die Zukunft wird eher Platz für die AFD haben, nicht für die „Freien“, zumal denen auch das geeignete Personal zu fehlen scheint.
Die FW sind auch im Landtag von RLP seit 2021.
Lesen Sie mal deren durchgegendertes Programm durch, und es schaudert Sie!
Mit anderen Worten, was wird unter den FW besser?
Vielleicht wird manches nicht ganz so schlimm.
Aber das ist mir viel zu wenig. Mir reicht es nämlich!
Manche AfD- Wähler tun sich anscheinend schwer mit dem Gedankengang dieses Artikels: die FW könnten – vielleicht – in Milieus einbrechen, die für die AfD unerreichbar sind. Kaum ein Grünenwähler wird zur AfD wechseln, zu den FW schon eher. Gleiches gilt für SPD- Wähler. Grüne wie SPD müssen entscheidend geschwächt werden, wenn es irgendwann einmal anders kommen soll.
Zitat:
„Gleiches gilt für SPD- Wähler“
Di AfD hat der SPD schon massenhaft Wähler abgezogen. Bestes Beispiel ist der AfD-EU-Abgeordnete Guido Reil.
Dem widerspricht nicht, was imapact gesagt hat. Solange die einzige Machtoption der AfD nur die absolute Mehrheit ist, wird sie scheitern und links+CDU-Regierungen sind an der Macht. Das zu ändern, dazu muss auch die AfD ihren Beitrag leisten. Die AfD bleibt letztlich eine Klientelpartei, da es keine Volksparteien mehr gibt. Das ist nichts böses oder schlechtes, aber sie muss daraus auch endlich mal Konsequenzen ziehen und für Milieus zugänglich werden, die sie weiterhin nicht wählen, aber als Koalitionspartner akzeptieren würden. Sonst lassen sie die Wähler, ermüdet ob des Sektiererdasein, auch mal wieder fallen. So, wie es jetzt der PdL geschieht. Genau darauf hoffen doch die linksliberalen Parteien.
Hochinteressante Analyse. Nur was sind bürgerliche, klimapolitisch progressive Menschen? Unbestritten ist doch, wer glaubt das Weltklima retten zu können muss Abstriche beim Wohlstand durch teure Energie und immer neue einschränkende Vorschriften in vielen Lebensbereichen hinnehmen. Wollen das junge Menschen die von der Stadt aufs Land ziehen? Das sind Menschen die ein Haus bauen wollen und auf dem Weg zur Arbeit zumeist zumindest ein Auto brauchen. Ein Windrad wollen die vielleicht auch nicht täglich sehen und hören! Auf Wohlstand wollen auch die nicht verzichten! Eine neue Partei braucht es für diese Leute m.E. nicht!
Die Angst vor den Freien Wählern….warum? Die FW sind nicht viel anders als die CDU CSU FDP dazu muss man nur mal deren wahlprogramm lesen. Der eingangsatz im wahlhlprogramm der FW sagt schon alles….Wir FREIE WÄHLER stehen für eine Politik, die sich für die Bürger*innen einsetzt, die Interessen unseres Landes vertritt und damit die Zukunft unserer Kinder sichert*. Und wer tichy list weiß wie gefährlich das * ist…Warum das ›Gender-Sternchen‹ nicht harmlos ist**
Die Zeit der AFD hat noch gar nicht richtig begonnen. Jedes Jahr ein paar Prozent Kaufkraftverlust und 2033 steppt hier der Bär. Deindustrialisierung heißt De-Sozialstaatisierung. Dämliches Wort, aber ohne BASF in Ludwigshafen keine Rente und keine Krankenkasse, so einfach. Nur weil die Alten, die Dummen und die staatlich Alimentierten wie Lehrer es nicht verstehen, heißt das nicht, dass es nicht kommt.
wäre schön, aber das Zeitfenster für eine Rettung ist denkbar knapp – jedes Jahr eine Million + X Neubürger…bei schrumpfenden Eingeborenenzahlen
Zwei Mangelwinter stehen uns bevor, es wird zu brown outs kommen, überregional ist auch möglich, das wird ein Weckruf!
1/3 der Industrie durchspielt die Abwanderung, pro Industriearbeitsplatz kommen 3-4 andere dazu. Das ist ein Gau!
Ich hoffe, auf den Gau vor Oktober 2025, 4 weitere Jahre WEF Politik wird dieses Land aus den G7 katapultieren, das Sozialsystem sprengen und die Renten werden nicht bezahlbar (Pensionen ohnehin nicht)
Ihre sezierte Analyse mag richtig sein . Aber so kompliziert denkt der normale Wähler nicht . Der wählt mit dem Bauch !
M.E. sind die parteistrategischen Überlegungen nur vordergründig. Linke und Grüne sind dabei, Land und Gesellschaft zu zerstören. TE-Leser wissen das. Es geht also eigentlich um die Frage, welche Kräfte sich der Zerstörung widersetzen, – und die Interessen der schweigenden Mehrheit gegen Lug und Trug zur Wirkung bringen. Der Anfang ist doch schon gemacht.
Ewig wurde hier die FDP schöngeredet und ihr phänomenale Kräfte und im Herzen getragene Moral zugeschrieben.
Nun trägt sie nicht mehr das Gnadenmäntelchen der Opposition und zeigt überdeutlich, welche antifreiheitlichen Instinkte und vermutlich auch Überzeugungen in ihr stecken.
Lindner entblättert sich zum unterwürfigen postengeilen Schwafler, Buschmann tritt die Freiheitsrechte verähtlich mit Füßen und M-A S-Z ist besessen von einem Krieg, in dem andere abgeschlachtet werden und von dem sie über die Gewinne der Tötungsmaschinenhersteller profitiert.
Und nun sind also die FW die Anständigen, die es richten und in Wählerbereiche vordringen sollen, in den nie ein AfDler vorgestoßen ist.
Das ist vollkommener Unsinn. Sehr sehr viele Aktive in der AfD, im Westen fast nur kommen aus allen Bereichen des Bürgertums. Der Bildungsstand der AfD-Bundestagsabgeordneten ist nach meiner Einschätzung der höchste aller Fraktionen.
M.E. würde es Deutschland gut tun, wenn alle Parteien entmachtet würden und dieser unsägliche Parteienstaat abgeschafft werden würde.
Vor den „Freien Wählern“ müssen die Blockparteien politisch keine Angst haben. Aiwanger und Co. sind durch und durch System und wären gerne selbst Mitglied der Nationalen Front. Angst haben die Hinterbänkler des Establishments, die den Verlust ihrer Diäten fürchten.
Sie treffen es auf den Punkt, die FW sind eine Mainstreampartei die nicht anecken will und wird. Nachdem der Aiwanger eins aufs Dach bekommen hat, wird er noch mehr Windräder ins schöne Bayern bauen wollen.
Meine Kenntnis zu den Freien Wählen ist nicht groß.
Darum meine Frage an die Gemeinde:
Wofür stehen die Freien Wähler?
Wofür haben sie in der Regierung Söder bisher gestanden, mitgemacht, wovor die Parteien der links/ grünen Volksfront sich fürchten sollen?
Illegale Flüchtlinge, Corona, Klima, gendern, und die Freien Wähler?
Sie stehen für Gendern, Klimawahnsinn und machen bei Corona und Migration mit. Ein Leser schrieb richtigerweise: Die wollen gerne zu den Blockparteien gehören. Einzig der Umstand, dass sie das noch nicht sind, macht sie zu einer besseren Wahl als CDU oder FDP. Natürlich nur für das feige Bürgertum, das lieber mit den Grünen in den Untergang geht, als wenigstens an der Wahlurne einmal Mut zu beweisen. Wer sieht es anders?
Wenn nicht alle in die Irre geführt wurden. Für die Altparteien ist ausschließlich die AfD eine Gefahr. Indem man nun den künstlichen „Skandal“ aufgeblasen hat, in dem sich alle „Konservativen“ praktisch reflexhaft auf die Seite Aiwangers geschlagen haben, erreichten die FW aufgrund dieser konstruierten Sympathie neue Höchstwerte. Die nicht den Grünen abgehen, sondern der AfD. Und Söder kann nicht ohne die FW, der FDP Bayerns. Was heißt, opportunistische Mehrheitsbeschaffer, die vor Wahlen und in Bierzelten volkstümlich rechts daherreden. Wobei es dann im politischen Handeln nichts davon zu sehen gibt. Leider ist das keine Spekulation meinerseits, sondern die Erfahrung realer Politik der letzten Jahre. Ich verstehe es einfach nicht, wie man immer wieder auf dieselbe Masche dieser Sprücheklopfer hereinfallen kann.
Alles richtig. Wenn taktisch gedacht wird. Auch in unserem akademischen Bekanntenkreis gilt die Schwefelpartei – Lanz, Illner und Tagesschau wirken – vielfach als unwählbar. Dann besser Freie Wähler als die linke CDU oder -aus akademischer Dummheit- Grüne.
Inhaltlich: M.E. wird die Klimareligion nicht nur zur Verarmung führen, sondern unseren Kindern und Enkelkinder die Lebensgrundlage in D. entziehen. Ihnen wird nur die Auswanderung bleiben. Insofern sind für unsere Familie alle Klima-Parteien absolut unwählbar.
Danke Monika Gruber, dass Sie die Mine losgetreten haben und mit dem Organisieren von Erding im Nachhinein viel Licht ins Dunkle der Parteienlandschaft gebracht haben. Vielleicht ist jetzt endlich die Umwälzung der Parteienlandschaft in Gang gesetzt.
Eine Umwälzung der Parteienlandschaft ist noch keine Umwälzung der Politik. Die „Freien Wähler“ sind der beste Beweis dafür. Oder haben sich Aiwanger und seine No-Names etwa gegen die sinnlose Abholzung des Altöttinger Waldes für nutzlose Windräder positioniert?
Ich denke, einigen sind bei und nach der Erding Veranstaltung einige Lichter aufgegangen.
Das Aufwachen ist leider ein langsamer schmerzlicher Prozeß.
Die FW sind für den wohlstandsverwahrlosten Westen der erste Schritt weg von der Einheitsfront.,Sollte Aiwanger in Bayern > 15 % bekommen und in Hessen FW > 5 werden 2024 die Karten neu gemischt. FDP tot, mausetot Union geschrumpft und Minderheitsregierung Union FW mit Unterstützung von ??
Bei der Welt wird gerade von Thomas Schmidt auf den Freien Wählern rumgetrampelt. Wahrscheinlich aus den im Artikel genannten Gründen.
Ein Kommentar
„Die größte Schwäche der Freien Wähler in den Gemeinden ist die umstrittene Interessenlage und das #Desiteressen an der #Bundespolitik und der #Europapolitik. Hier mischen die #Gruenen mit, die keinen eigenen Ortsverband haben.“
bestätigt Ihre These. Die Grünen bei den FW wählen nicht grün. Das sind gar nicht wenige umweltbewußte Bürgerliche. AfD und Grüne sind denen zu radikal, SPD und Linke kommen überhaupt nicht in Frage. CDU will man auch nicht.
Die FW können aber, meine Meinung, keine Bundespolitik. Sie sind zu heterogen. Die machen alle ihr eigenes Ding. Vor Ort gut, für alle aber nicht.
Seit wann bitteschön ist grüne Klima- und Energiepolitik „progressiv“ – also fortschrittlich? Die ist das ganze Gegenteil!
Kurzfristig stelt sich die Frage, ob er Aiwanger-Effekt über Bayern hinaus auch nach Hessen schwappt und die FW in den Landtag trägt. Danach sieht es nach den neusten Umfagen zur Hessenwahl nicht aus. In der neusten Umfage, heute, zur Wahl in Hessen, bei der die FW seperat nicht gelistet wurden, liegen die „Sonstigen“ bei konstant 7%, bei früheren Umfagen mit Listung der FW ebenfalls 7% und deren Anteil bei 3%. Fazit, bislang kurzfristig konnten die FW in Hessen nicht zusätzlich punkten. Ob sich bis zur Wahl im Oktober noch etwas ändern wird, sieht man am Wahlabend. Sollten längerfristig bundesweit die FW in die Puschen kommen, sind dann sie natürlicher Koalitionspartner der Union und nicht mehr unbedigt die Grünen, wie es die alte Merkel-Strategie vorgegeben hat. Außer Aiwanger haben die FW allerdings keine „Köpfe“ mit Bekanntheitsgrad. Ob Aiwanger das Potential hat, außerhalb von Bayern „anzukommen“ ist momentan überhaupt nicht seriös zu beurteilen. Die FW bundesweit als „one man show“ mit Aiwanger als Frontmann, mutet zumindest etwa komisch an.
Eine „Gefahr“ – was auch immer wer darunter verstehen mag – vor den Freien Wählern ist unbegründet. Der Hinweis, daß die „Grünen“ selbige fürchten müssen/müßten, ist ein erster und wohl treffender Fingerzeig. Was sich alles unter dem Label „frei“, „unabhängig“, „Bürgervereinigung“, „Liste“ usw. einfindet, sind relativ unorganisierbare lokale „Eigenbrötler“. Die Affäre Aiwanger – ein Komplott linksgrüner Medien an niederbayerischer „Bauernschläue“ gescheitert – ist „durch“. Daraus größere Schlüsse zu ziehen, ist eher irreführend. Es wird bestenfalls ein kurzes Strohfeuer im bayerischen Landtagswahlkampf mit einem Stimmenzuwachs im niedrigen Prozentbereich geben. Das war es dann aber auch schon … Heute noch in der Schrott-BRD, mit seinen zahlreichen schwachen Persönlichkeiten, etwas Größeres „hochzuziehen“ zu wollen, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Das wird auch zur „Linken“ mittlerweile Sarah Wagenknecht erkannt haben. Auch hier: Bequeme, lauernde Funktionäre (mit aufgeblasenen Lebensläufen) mit „Lust auf lukrative Posten“ gibt es allerdings tatsächlich zuhauf, mit diesen in den politischen „Kampf“ ziehen zu wollen, wirkt vollkommen absurd.
Wenn die Freien Wähler bundesweit erfolgreich sind, dann kann es gelingen, die CDU und CSU von linksgrün auf bürgerlich konservativ zurückzudrehen und die grüne Zerstörung zu beenden.
Die grüne Zerstörung war aber nur möglich, weil CDU, CSU, SPD und FDP in den Bundesregierungen von 2005 bis 2021 mitgemacht haben. Das Schuleingeständnis steht noch aus.
Ich erachte den Wechsel auf eine echte konservative Alternative als wesentlich sinnvoller als das durch nichts begründete Hoffen auf ein Zurückdrehen irgendwelcher moralisch und charakterlich zerrütteter Parteien.
Die „Union“ ist ganz alleine für die „grüne Zerstörung“ verantwortlich. Energiekrise, Grenzöffnung, Bildungskatastrophe, Zerstörung der BW pp….alles von der „Union“ ins Werk gesetzt. Ohne die Förderung durch die „Union“ wären die Grünen ein kleines Häuflein von harten Kommunisten und weichen Spinnern geblieben.
„Sie sind weniger für die AfD, denn für die Grünen eine Gefahr.“
Für die Mandate und damit einhergehenden Futtertröge vielleicht. Die Politik der „Freien Wähler“ winkt allerdings alles durch, was Grüne fordern.
Hoffnungslos.
Viele Menschen aus dem bürgerlichen Milieu wollen n i c h t mehr weiterhin:
1) ungebremste, unlimitierte Einreise von xxx.000 tausenden Einreisenden Fachkräften aus allen Armuts shitholes des gesamten Planeten, insbesondere Afghanistan, arabischen Ländern, Afrika, Türkei …
2) Migrantengewalt ( Messerattacken, Messerstechereien, Vergewaltigung, Raub…..)
3) Energie Chaos: Verhältnis fossile / nicht fossile regenerative Energien , Strom teuer
4) down sizing der Wirtschaft
5) Informationen : nicht mehr über rot – grün infizierte Journalismus/ Medien
alles schön gut und richtig – nur am Ende zählt die Realpolitik, also was hat Herr Aiwanger und was haben die Freien Wähler jemals konkret getan um die „schwarz-grün-globalistische“ Söderpolitik zumindest einzudämmen…oder wird hier nur eine offizielle Opposition über die Bande gehegt…
Die ökosozialen Parteien wurden zu einem geschickten Vehikel, um starke bürgerliche Mittelschichten zu schwächen. Wenn die Mittelschicht erst einmal verarmt und somit entmachtet ist, kann Leistung zu viel niedrigeren Preisen bezogen werden. Das ist durchaus im Interesse von internationalem Kapital. Und wie könnte man besser vorgehen, als vordergründig sozial und ökologisch zu tun? Da gibt es erst einmal keinen Aufruhr… Kleinteilige, eigentümergeprägte Wirtschaft setzt(e) auf das konservative Pferd, oft national ausgerichtet – das ist entgegen linker Gesinnung und wurde deshalb bekämpft.
Freie Wähler und ähnliche politische Gruppen sind diesbezüglich störend…
Eine Gefahr für die Grünen bzw. die Ampel sind weder die Freien Wähler noch die AfD. Die Gefahr für die Grünen und die Ampel besteht in der eigenen Dummheit, Inkompetenz, Ideologie und Überheblichkeit der lobbyverseuchten Altparteien.
Wenn Koalitionen – wie in Dänemark – verboten wären, würde es unter Minderheitsregierungen nicht soweit kommen.
Die FW sind wie die CSU ein Bayrisches Phänomen und sie werden dies auch bleiben!
Es gibt bisher nur eine Figur, die überhaupt bekannt ist, und das ist Aiwanger der Rest der FW ist vollkommen unbekannt. Es gibt auch überhaupt nicht genug qualifiziertes Personal um die eventuellen Posten in Brandenburg ect. richtig zu besetzen.
Nein, die FW werden sich nicht in Hessen oder Sachsen durchsetzen und das ist gut so, denn noch ein GRÜN light braucht dieses Land nicht. Und es braucht auch keinen Kirmisredner der jetzt auf dicke Hose macht und nach der Wahl wieder bei Söder auf dem Schoss alles abnickt!
Wer die Feien Wähler wählt wählt GRÜN light!
Hier in Brandenburg sind die freien Wähler auch aktiv. Und sie machen im Landtag mit nur 5 Abgeordneten einen richtig guten Job.
Was denn genau? Haben die „Freien“ sich etwa gegen das Vernichten von Naturraum durch sinnlose Windräder gestellt. Gendern sie etwa auch. Welchen Beitrag haben sie erbracht, dass in einem Corona-Untersuchungsausschuss der Herr Wieler mal ein wenig „gegrillt“ wurde?
Da ist einiges dran. Die FW als „Alternative“ fuer die, die etwas, nicht sehr, unzufrieden sind, aber noch mehr mit „rechts“ fremdeln, koennte schon wegen ihres „Freiheitsnarrativs“ bestimmte Gruppen anlocken. Genau genommen sind sie weder Fisch noch Gleich, was aber der deutschen, buergerlichen Mentalität sehr entgegenkommt und ob sie allzuweit vom Opportunismus der FDP entfernt sind, ist zumindest fraglich. Dass sie „uns“ politisch nicht helfen, aus dem Prozess herauszukommen und die Wende einzuleiten ist klar. Inhaltlich ist da nichts oder sehr wenig. Parteipolitisch sind sie, etwas weniger, aber noch hinreichend gruen, ein Problem fuer die Gruenen, politisch gehören sie mit gewissen Schattierungen, Substanz kann man das kaum nennen, zum Kartell. Mehr muss man nicht wissen, jedenfalls dann nicht, wenn man die Transformation stoppen will. Mit den FW wird das nichts.
Schöne Analyse, die allerdings in einem Punkt in sich nicht schlüssig ist: Wenn „es eine strukturelle Mehrheit in Deutschland rechts der Mitte gibt“, dann ist diese Mehrheit die Mitte.
Nicht die Grünen mit ihrem spinnerten Religionsersatz, nicht die mangels eigener Themen den Grünen hörigen Roten, überflüssigen Gelben, und auch nicht die opportunistischen Schwarzen um Gestalten wie Wüst/Günther/Prien etc. sind „die Mitte“.
Die Mitte ist da, wo die Mehrheit der Gesellschaft steht.
Darum geht es ja. Durch die Brandmauer, durch den Ausschluß von 20-35% der Wähler wird die Mitte nach links verschoben. Dort ist sie in Wahrheit aber nicht. Die Mitte ist deutlich rechts davon.
wow! Was für eine gut informierte Analyse
Die FW sind klimapolitisch auf dem gleich Dampfer wie die GrünRoten. Wenn es aber zunächst darum geht, die GrünRoten erfolgreich von den Futtertrögen der Macht fernzuhalten, soll mir ein Erfolg der FW recht sein. Wählen würde ich allerdings eine konsequentere Partei…
Es scheint mir doch sehr unrealistisch zu sein, dass die CDU auf eine Koalition mit FDP und FW schielt. Z.B. wäre in Schleswig-Holstein eine CDU/FDP Koalition möglich gewesen, aber der Lieblingspartner war dann Grün. Und auch in Hessen ist für die CDU der Lieblingspartner Grün. Die CDU/CSU ist durch Merkel und Söder ergrünt.
Auch wenn ich mich über Aiwangers Erfolg freue, ich sehe für die Freien Wähler keine Zukunft. Was in Bayern und leicht darüber hinaus passiert, ist ein Strohfeuer. Erinnert sich jemand an die Bauernproteste 2019/2020? An „Land schafft Verbindung“? Es sind in beiden Fällen ähnlich gestrickte Persönlichkeiten, die in besonderer Situation mit einer kleinen gemeinsamen Schnittmenge kurzzeitig etwas bewegen, aber nicht zu Ende bringen. In Bayern heißt die Schnittmenge Aiwanger. Sollten es die Freien Wähler trotzdem in weitere Landesparlamente schaffen, würden sie sehr schnell entzaubert werden. Es wären verlorene Jahre, in denen die notwendige Diskussion über Deutschlands Zukunft nicht stattfinden könnte.
Aiwanger ist nur vordergründig ein Held. Sieht man genauer hin auf das, was er bisher geleistet hat, entdeckt man zu viel Umfaller. Bekanntestes Beispiel sein lautes Getöse als hartnäckiger Impfgegener, das jämmerlich verstummte, als das Herrchen Söder pfiff. Und jetzt dieser erbärmliche Fragebogen, brav ausgefüllt wie eine Strafarbeit. Gehts noch serviler?
Die Freien Wähler werden wieder willige Steigbügelhalter für Söders ergrünte CSU sein. Und sie werden wieder alles mittragen. Aiwanger hat gezeigt, wie devot und untertänig er zu Söder steht. Andernfalls hätte er sich von ihm nicht in Oberlehrermanier so düpieren lassen. Für mich hat (leider) nur Söder gewonnen.