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Zustand der Union

Wahlen historisch verlieren, aber um Restposten schachern

19.10.2021

| Lesedauer: 5 Minuten
Die Unionsführung hat das schlechteste Ergebnis aller Zeiten bei einer Bundestagswahl zu verantworten, doch die Abrechnung fällt glimpflich aus. Selbst wenige Jobs sind immer noch wichtiger.

Nur noch 24,1 Prozent für CDU/CSU – tiefer ist die Union im Bund noch nie gesunken. In einer jüngsten INSA-Umfrage kommt sie sogar nur noch auf 18,5 Prozent. Die große Aufarbeitung hingegen findet bislang lediglich in wenigen Sätzen statt: „Wir haben ein bitteres Ergebnis erzielt“, räumt der gescheiterte Armin Laschet auf dem Deutschlandtag der Jungen Union in Münster ein: „Die Verantwortung trage ich als Vorsitzender und Kanzlerkandidat.“ Den Wahlkampf habe er zu verantworten und sonst niemand. Damit sind alle anderen Versager aus dem Spiel – vor allem seine Kanzlerin und langjährige CDU-Vorsitzende.

Das Schachern um die Restposten in der Opposition scheint vielen Christdemokraten und Christsozialen derzeit wichtiger. Das „weiter so“ einer unionsgeführten Regierung durch ein Jamaika-Bündnis ist jedoch perdu, weil die FDP mit SPD und Grünen Ampelschaltungen vorzieht und jetzt auf den Startknopf für Verhandlungen drückt.

Also lautet die Parole unter einstmals Schwarzen: Rette sich, wer kann. Doch wie auf der Titanic gibt es zu wenig Rettungsboote. Lukrative Posten sind äußerst selten. Es bleibt nur das Gerangel um CDU-Vorsitz und Präsidium, Ende April vielleicht noch um den Fraktionschef im Bundestag und schon jetzt um den Bundestagsvizepräsidenten.

Auch die Zeit von Wolfgang Schäuble als Bundestagspräsident ist bald vorbei. Die SPD als stärkste Fraktion wird ihn stellen, die anderen Parteien bekommen dann wie bisher einen Stellvertreter. Nur die Alternative für Deutschland bekommt wohl keinen, weil deren Kandidaten in undemokratischer Weise eine Parlamentsmehrheit im Bundestag wie auch im Landtag von Sachsen-Anhalt ständig verweigert wird. Also gibt es für die Union nur noch einen Vizeposten zu vergeben.

Die abtretende Kanzlerin Angela Merkel will damit willigen Helfern noch das künftige politische Überleben versüßen. So möchte sie gerne ihre „Parteifreundinnen“ Monika Grütters oder Annette Widmann-Mauz als Bundestagsvizepräsidenten sehen. Obendrein will sich auch noch der Erste Parlamentarische Geschäftsführer Michael Grosse-Brömer das mit gut 180.000 Euro plus Pauschalen üppig dotierte Amt schnappen.

Wie andere Parlamentarier der Union findet der langjährige CDU-Bundestagsabgeordnete Axel Fischer: „Nachdem ein möglicher Parteivorsitzender höchstwahrscheinlich aus Nordrhein-Westfalen kommt, muss jetzt entweder die CSU oder die Ost-CDU einen Bundestagsvizepräsidenten stellen.“ Dieses Signal solle die Union jetzt aussenden.

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Eigentlich hat der bisherige Bundestagsvize Hans-Peter Friedrich (CSU) einen guten Job gemacht, und er würde auch gerne weiter amtieren. Doch der Franke aus Hof gehört nicht zu den Paladinen von Parteichef Markus Söder. Womöglich könnte der bayerische Ministerpräsident seine fränkische Landsfrau und Gehilfin Dorothee Bär vorschlagen. Die 42-Jährige war zwar als Staatsministerin für Digitales ein Netzausfall, aber für einen Bundestagsvizeposten könnten ihre spärlichen Qualitäten immer noch reichen.

Aus dem Osten kämen die beiden Thüringer Christian Hirte, der von Merkel geschasste Ost-Beauftragte, sowie der langjährige Parlamentarische Geschäftsführer Manfred Grund in Betracht, ebenso wie der aus Brandenburg stammende Chef der Schriftführer des Bundestages Jens Köppen. „Manfred Grund hat seinen Wahlkreis seit 1994 stets gewonnen. Er ist ein exzellenter Kenner der Problemlagen des Ostens“, schlägt der langjährige Unions-Fraktionsvize Arnold Vaatz vor. Grund vertrete zudem das „komplizierteste Land im Bundestag“. In Thüringen seien die extremen Parteien wie Linke und AfD zusammen in der Mehrheit.

Harte Abrechnung mit Parteioberen fällt aus

An einer harten Abrechnung mit den Wahlversagern zeigt bislang jedoch kaum einer sehr großes Interesse. Selbst die Kritik auf dem Deutschlandtag der Jungen Union fällt gegenüber den meisten Verantwortlichen für das größte Wahldesaster aller Zeiten recht moderat aus. „Muttis“ Schärfster bei Corona, Bayerns Landesfürst und CSU-Chef Söder, ließ sich bei der Jungen Union in Münster erst gar nicht sehen. Er zog Provinztermine in der Heimat der JU-Einladung vor.

Verlierer Armin Laschet brachten die Jungunioner hingegen regelrecht Respekt und Rücksicht entgegen. Da vorne rede plötzlich der Vorsitzende der Herzen, so scheint es angesichts des Beifalls, den Laschet vom Parteinachwuchs wieder und wieder erhalte, berichtet das Handelsblatt.

Ja, das Gros der Aussprachebeteiligten geht äußerst respektvoll und sogar dankbar mit dem scheidenden Vorsitzenden und seinem Wahlergebnis um. Lediglich der letzte zugelassene Redebeitrag beschwert sich über den Funktionärsklüngel auf Bundesparteitagen, der dann Gremien fernab der Mitgliedsbasis besetze – wie die Wahl von Laschet statt Friedrich Merz. „Sie können mir nicht 50 Delegierte nennen, die ihre Reise zum Bundesparteitag nicht als Mandatsträger irgendwo abrechnen können“, wirft ein junger Kritiker aus Berlin Laschet vor. Gemeint waren die Funktionärseliten aus Bund, Ländern und Kommunen, die als Minister, Abgeordnete, Landräte, Bürgermeister oder Kreischefs die Bundesparteitage bestimmen und Vorsitzende wie Vorstände wählen. Und eben nicht die Mitgliedsbasis. „Wie können wir Volkspartei bleiben, wenn wir nicht einmal auf das Parteivolk hören?“, lautet der berechtigte Vorwurf aus der Jungen Union.

RUFE NACH QUOTEN UND MEHR
Warum die CDU am Ende ist
Laschet verzieht sein Gesicht. Am Funktionärseinfluss auf Parteitagen wollen Verlierer wie er und seine CDU-Granden nicht rütteln lassen. Sie wehren sich regelrecht gegen einen Mitgliederentscheid der Basis. Der lasche Linkskurs der Union soll bleiben. Mögliche Bewerber für die Laschet-Nachfolge wie Friedrich Merz – es wäre der dritte Anlauf – stören da nur. Die Ausreden sind blamabel: Angeblich habe die CDU keine Erfahrungen mit Mitgliederentscheiden und so kurzfristig bis zum Bundesparteitag im Dezember ginge das ja nicht. Alles Ausreden!

FDP und SPD praktizieren seit Jahren Mitgliederentscheide. Selbst die Grünen wollen ihre rund 120.000 Mitglieder sogar über einen möglichen Koalitionsvertrag und ihre personelle Aufstellung in einer neuen Bundesregierung abstimmen lassen.

Bestenfalls zu einer Mitgliederbefragung könnte sich die CDU-Führung durchringen, an der sich dann die Parteitagsdelegierten orientieren sollten. Doch was für ein wegweisendes Votum kann dabei herauskommen, wenn gleich mehrere Bewerber kandidieren und die Befragungsergebnisse nahe beieinander liegen? Keines. Denn was passiert, sollten sich derzeit alle ausschließlich aus Nordrhein-Westfalen stammenden Kandidaten aufstellen lassen, wie Friedrich Merz, Norbert Röttgen, der bis Ende April wiedergewählte CDU/CSU-Fraktionschef Ralph Brinkhaus, der umstrittene Gesundheitsminister Jens Spahn oder etwa der Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion Carsten Linnemann, wenn alle fünf Ergebnisse um die 20 Prozent erzielen? Also kein klarer Favorit vorn liegt.

Außerdem: Wie viel braucht ein klarer Favorit für ein zwingendes Parteitagsvotum: 30 oder 40 Prozent? Oder gibt es eine Stichwahl zwischen den ersten beiden? Schließlich bleibt danach die Mitgliedsbasis wieder ausgeschlossen und alles wie bisher. Funktionärskreise kungeln auf dem Parteitag wieder den Vorsitzenden aus – Mitgliederbefragung hin, Delegiertenwahl her.

Beim Wahldesaster ist keine Rede von Kanzlerin Merkel

Allerdings ist von einer Hauptverantwortlichen für den historischen Unionsniedergang in den Reihen von CDU und CSU überhaupt nicht die Rede – nämlich von der langjährigen Parteichefin und Kanzlerin Dr. Angela Dorothea Merkel. Sie entschwindet der Blamage und Abrechnung durch Abschiedstermine in aller Welt. Keiner wagt es, ihren Namen für das schlechteste Unionsergebnis aller Zeiten zu nennen. Denn es war ihr CDU-Vorsitzender Armin Laschet, den sie gegen den Basis-Favoriten Friedrich Merz mit eifrigem Strippenziehen durchgesetzt hat.

DIE CDU IRRLICHTERT
Politik als Realitätsverweigerung
Warum? Aus Merkels Sicht durfte ihr Intimfeind Merz vom konservativen Wirtschaftsflügel partout nicht zum Parteichef einer durchgrünten CDU aufsteigen, weil er sonst mit ihrer linken Politik abgerechnet hätte. Merkels Intrigen haben das zwei Mal verhindert. Zunächst drückte sie auf dem Parteitag am 7. Dezember 2018 mit Hilfe der Jungen Union in Person des späteren Generalsekretärs Paul Ziemiak und dem vermeintlich konservativen Mitbewerber Jens Spahn ihre klägliche Nachfolgerin Annegret Kramp-Karrenbauer im Vorsitz gegen Merz durch. Nach AKK’s Scheitern wurde Laschet gegen Merz in Stellung gebracht und am 16. Januar 2021 als Merkel-Mann zum CDU-Chef gewählt. Womöglich fummelt Merkel immer noch im Hintergrund daran, dass ihr Intimfeind Merz selbst im dritten Anlauf den Vorsitz nicht bekommt.

Wenn man in Berlin derweil wiedergewählte Bundestagsabgeordnete bei Veranstaltungen auf die verlorenen Wahlen anspricht und sie fragt, ob eine Erneuerung der Union in der Opposition höchst notwendig sei, blickt man oft in verständnislose Gesichter. Wieso Opposition? Erneuerung in der Regierung wäre besser; die Hoffnung auf Jamaika oder eine Fortsetzung der GroKo diesmal unter einem SPD-Kanzler Olaf Scholz schwingt immer noch mit. Viele haben einfach den Knall noch nicht gehört. Dabei sind die Regierungs- und Parlamentsposten weg, und die Oppositionsbank programmiert. Doch das Orchester auf der Titanic spielt in der ersten Klasse noch etwas weiter.

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50 Kommentare

  1. So langsam muss man der CDU den Untergang wünschen. Denn nichts anderes hat sie verdient.

  2. Um einen neuen Vorsitzenden durch Mitgliederentscheid zu wählen, müsste zunächst die Satzung der CDU auf einem Bundesparteitag geändert werden – das gehört zur Wahrheit dazu.

  3. Es ist einfach unglaublich, dass Diejenige, die diese Partei und dieses Land so dermaßen vor die Wand gefahren hat, eine Abschiedstour durch die (Aus-) Länder macht, als ginge das alles sie nichts an.
    Sie ist die Hauptschuldige, der Spaltpilz, die Zerstörerin unserer freien und demokratischen Welt. Ich hoffe immer noch, dass sie sich für ihre antidemokratischen Handlungen verantworten muss und abgestraft wird.
    Aber wann geht es hier schon nochmal gerecht zu?

  4. Oh mir kommen gerade die Tränen. Am Ende müssten es einige von dieser Hungertruppe mit ehrlicher Arbeit versuchen… doch HALT, dazu ist eine Ausbildung gefragt, die ja kaum jemand und wenn schon den nicht abgeschlossn hat. Da ist gutes Rad teuer. So bleibt nur noch das zu machen, was sie in der Zeit ihres „Mandates“ zur Perfektion gebracht haben. – MÄRCHEN ERZÄHLEN-
    In Kindergärten, Schulen, Einkaufszentren, Altenheimen.. Ach so, noch vor einiger Zeit hieß das „Wahlkampf“. Den haben die neuen Elite Nichtskönner aber nicht mehr nötig, weil die wissen, daß ihrem geistlosen Geseier so wie so kein normaler Mensch zuhören kann.

  5. Kein Mitgliederentscheid über den neuen Parteivorsitz. Die Bonzen interessiert es gar nicht, was an der Basis so gedacht wird über die Politik der CDU. Wen wundert es dann noch dass für viele ein solches Parteibuch überflüssig geworden ist wie ein Kropf? ?

  6. Herr Meier, Sie akzeptieren aber das grundsätzliche Narrativ, das von der Schädlichkeit des CO2 (oder ignorieren es, weil zu ausschweifend, für Ihre wirklich stringente Argumentation).

    Ich hab jedes Jahr Gemüse. Die Pflanzen lieben CO2, das ist deren Gemüse (oder Currywurst). Hier in Berlin fahren noch E-Wagen der Psot durch die Gegend, auf denen steht: Jut für die Botanik. Ich könnte schreien… – Aber die Post verkauft ja jetzt ihre E-Flotte, stand bei Welt.

  7. Wenn jetzt noch Wahlen? Für die Eurokraten in Brüssel stattfinden würde, wäre es ein Desaster für Uschi hat die Haare schön. Würde die CDU auch da zwischen 18 und 20% liegen, es müsste mit Hochwasser in Brüssel gerechnet werden. Vorbei die fetten Zeiten für so manchen Faulenzen, aber keine Angst die verhungern nicht. Dennoch würde ihre Tränen eine Flut auslösen und ob die EV dingsbums keine Mehrheit mehr hat sondern die Linken gemeinsam mit den Grünen.

  8. „Eine klare Fehleranalyse“ fordert Laschet: „Was war strukturell, personell und programmatisch falsch?“ sagt Laschet bei der Jungen Union!
    Diese Analyse sollte ab April 2000, muss spätestens aber ab März 2011 / August 2015 dringend beginnen!
    Alles andere wäre nur Augenauswischerei und Selbstbetrug!
    Auch muss sich die CDU die Frage stellen, was denn eigentlich nach sechzehn langen Jahren Merkel-CDU sich in Deutschland und für Deutsche überhaupt verbessert bzw. in jeder Hinsicht verschlechtert hat und woran es gelegen hat!
    Solange der Weiße Elefant im Konrad Adenauerhaus steht, wird aus der CDU ein „Schwarzes Loch“!
    Die ehemalige Schwesterpartei Democazia Christina im katholischen Italien ist schon lange zu einem „Schwarzen Loch“ mutiert und sollte als warnendes Beispiel dienen!

  9. „…der aus Brandenburg stammende Chef der Schriftführer des Bundestages…“

    NOCH WAS???!

  10. Die Union wird auch keine Oppositionspartei im herkömmlichen Sinn mehr sein, sondern zu einer Blockflötenpartei a la DDR-CDU mutieren, insofern sie das nicht schon ist. Bei künftigen Abstimmungen wird sie, um nicht mit der AfD gleichgesetzt zu werden, mit der Regierung stimmen oder sich allenfalls enthalten, siehe Thüringen. Somit ist auch die FDP für Rot/Grün nur momentan für das Zustandekommen der Ampel interessant. Später spielen deren Stimmen keine Rolle mehr, denn dann wird wie einst in der Volkskammer „im Block“ abgestimmt, oder die Unionsstimmen ersetzen dann evtl. fehlende FDP-Stimmen.

    • So war es, so ist es und so wird es bleiben. Für die Opposition ist nur eine einzige Partei im Bundestag zuständig, alle anderen kann man vergessen. Allen anderen werden wieder die Hände schmerzen vom Applaudiere und die Köpfe vom Nicken.

  11. Der Groschen ist nicht gefallen. Er wird nicht fallen, denn er darf nicht fallen. Wer in Polit-Kaderschmieden gezüchtet wird und seine Berufskarriere vorausplant, weil er auf dem Arbeitsmarkt womöglich nie derart „belohnt“ würde, wird das politisch Ergatterte mit Zähnen und Klauen verteidigen. Leider gilt dies auch für Jungpolitiker, die, der polierten Sprache mächtig und windschnittig, doch nur den Alten nacheifern. NEU-Anfang hört man sie allenthalben rufen. Neu und ehrlich wäre es, wenn sich Parteipolitiker wieder als „Mitwirkende“ an der politischen Willensbildung und nicht als Willensentscheider, als Diener und nicht als Selbstbediener aus Staatströgen begriffen. Menschen sind fehlbar – besitzen Tugenden und Untugenden. Die große Errungenschaft der Gewissensfreiheit ist den Untugenden zum Opfer gefallen. Sie auszuüben ist die wichtigste politische Tugend – neben der Demut. Wie ernsthaft und glaubwürdig können Politiker sein, aus denen vegetierende Parteigewächse wurden, weil sie nur in der Abhängigkeit überleben können. Es gilt das Motto des Pelzes, der beim Waschen trocken zu bleiben hat. Den rosa Elefanten kann will man partout nicht sehen.

  12. Was viele vergessen ist der Punkt, dass Herbert Gruhl, der „Initiatur“ der Grün*Innen, aus der CDU kam. Und mit Baldur Springmann einer, der noch deutlich weiter Rechts stand.

    • Der-Michel: Oder dass die Grünen auffällig oft aus Profiteursfamilien stammen, wie Reemtsma. Hadmut Danisch hat unter „Schuldverdünnung“ schon einige gute Überlegungen.

  13. Mir ist es schon seit Jahren ein Rätsel wieso viele Merz als Heilsbringer sehen. Der hat genauso einen biegsamen Rücken wie alle anderen in der Führungsriege der CDU / CSU. Und wer sich wiederholt derartig von Merkel abwatschen läßt, der hat es nicht anders verdient. Angriff, echter Angriff, wäre gefragt gewesen.

  14. Habe da schwerste Zweifel, ob ein Transatlantiker und Blackrock-Kumpel Merz für dieses Land, selbst bei wirtschaftlicher Kompetenz, der richtige Kandidat gewesen wäre! Erst recht bei mangelndem Kampfgeist! Und kommen Sie nicht mit Röttgen, Spahn oder Söder, da ist ja als Gegenspieler selbst Scholz noch besser…

  15. Was interessiert mich der Zustand der Union? Es geht um den Zustand Deutschlands.

    • So uninteressant ist das beileibe nicht. Am Umgang mit der blamablen Wahlniederlage können Sie einige Rückschlüsse über den groben Kurs vieler Parteien und Medien ziehen, dem die hiesige Gesellschaft gerade im Schlepptau folgt. Es wäre ja töricht von der Union, den gegenwärtigen Kurs zu verlassen und einen Rollback in Richtung freiheitlich-bürgerlicher Werte und Demokratie einzuschlagen, wenn denn alle Zeichen auf der Erfüllung des „linksliberalen“ Diversitätsparadigmas stehen.

  16. Lieber Herr Opitz, seien Sie mit der CDU doch nicht so streng. Auf der politischen Resterampe kann man halt nur noch mit Restposten schachern.

  17. Ich bin felsenfest davon überzeugt, das sich die Wähler der Grünen eines Tages fragen lassen müssen, wie es soweit kommen konnte! Natürlich, wird es dann keiner gewesen sein wollen.

    Fakt ist, es gibt mehrere Schuldige. (Ob der faschistische Wokeismus, die Grün und Dumm Theorie, die Indoktrinierung unserer Schüler, die Medien oder einfach nur der rückgratlose Unions Politiker) Meiner persönlichen Meinung nach, die Hauptschuld(!), tragen die sogenannten (Haltungs)Journalisten. Grünlinke Propaganda, Framing und… nennen wir es weglassen von wichtigen Informationen, wie zb die wahre Kriminalitätsstatistik, den Terror der Linksextremen, (der ja nur aufgebauscht ist) die Linken Todeslisten, das verschweigen der Vergewaltigungszahlen, die seit 2015 massiv gestiegen sind, (Statistisch gesehen, gibt es mittlerweile täglich zwei Gruppenvergewaltigungen. Und wir reden hier nur von offiziellen Zahlen) Duldung von Antisemitismus und Rassismus beim ÖRR und und und.

    Also ernsthaft, ich war weder bei Corona und noch weniger beim Klima hysterisch und/oder panisch. Aber politisch betrachtet, fange ich in der Tat langsam an panisch zu werden. Ich kann einfach nicht nachvollziehen, wie es soweit kommen konnte. Wir hängen den Amis ja immer was nach, was gewissen „Moden“ angeht… ich würde sagen, wir hängen des Amis im ungefähren so 18 Jahre hinterher. Wenn man bedenkt, was zZ in den Staaten los ist, dann Prost Mahlzeit.

    Was die Sache allerdings schlimmer macht, oder zumindestens nicht besser, wir Deutschen haben haben nie eine normale Linke Bewegung gehabt. Sie war immer mit Selbsthass und Extremismus durchzogen. Überall auf der Welt, bezeichnen sich Linke als Patrioten… nur in Deutschland heißt es, „Deutschland verr….“. Und das perfide, eine Vizepräsidentin des Bundestages maschiert vorne mit. *Ohne Worte* Ab ok, in einem Land, wo Steinewerfer Aussenminister werden…

    • Der linksgrüne Unfug hält an, bis die Amerikaner ihn verwerfen. Die Amis sind ja schliesslich dafür bekannt, dass sie immer alles richtig machen, nachdem sie vorher alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft haben.

    • Es gibt aber ne ganze Menge Grünwähler, die sich bewusst wie die Lemminge die Klippe runterstürzen, bloss das es endlich vorbei ist und Ruhe ist.

      Wie z.B. . ihr wollt die Kohlekraftwerke abstellen, morgen….na los, können wir auch gleich sofort machen.
      Die Grünen die sonst nix auf die Reihe bekommen (siehe Lebenslauf), aber sich voll Inbrunst ihrer Kompetenzen rühmen, einfach mal machen lassen.
      Und dem Schicksal eines Lemmings ausharrend.
      Ein kurzer Tod ist vielleicht der bessere, als so ein langgezogener….
      Habe die Ehre!

  18. Nach langer Zeit der Enthaltung habe ich dieses mal wieder an einer Wahl teilgenommen. Es war mit sicherheit das letzte mal. An meinem persönlichen Leben wird sich ohnehin nichts mehr ändern, egal, wer wann, wo, wie und warum regiert, also was soll´s. Was in der Politik vor sich geht, ist einfach nur noch ekelerregend. Ich ziehe mich jetzt endgültig auf das Altenteil zurück und widme mich nur noch den schönen Dingen des Lebens. Viel Zeit bleibt mit ohnehin nicht mehr. Den Rest meines Lebens betrachte ich wie einen „Gnadenhof“ für einen alten Gaul, der nicht mehr kann. Und tschüss….!

    • Die sind aber wesentlich jünger, als ich…und könnten eigentlich noch. Sie können nur nichts. Meinen Gnadenhof habe ich mir auch selbst gebaut. ;-))

    • Lieber Herr Doktor Walter, ich teile Ihre tiefe Resignation, auch mir fällt zu der politischen Entwicklung hier nichts mehr ein. Den letzten Rest haben mir die Wahl Ergebnisse im Ahrtal gegeben.
      Allerdings werde ich auch weiterhin blau wählen, solange ich kann, wenn’s denn die einzige Waffe ist, die uns geblieben ist. Außer der class politique um Anna Lena (der ich wirklich zutraue, dass sie glauben, was sie sagen), wissen doch alle, die eins und eins zusammen zählen können, dass sich das, wie der Österreicher sagt, nicht ausgehen wird. Die haben doch alle nur vor einem Angst: das einer die Wahrheit sagt und hoffen, solange die Titanic noch schwimmt, für sich das Beste rauszuholen. Sie sind wie Süchtige, die, schon im Delir, sagen, aber morgen höre ich auf.
      Jeder, der dieses öffentlich macht, sollte daher unterstützt werden.

      • Das ist auch eine Altersfrage. Wenn einem die Zeit davonläuft, überlässt man das Kämpfen gerne den Jüngeren.

  19. Zitat: „Wenn man in Berlin derweil wiedergewählte Bundestagsabgeordnete […] auf die verlorenen Wahlen anspricht und sie fragt, ob eine Erneuerung der Union in der Opposition höchst notwendig sei, blickt man oft in verständnislose Gesichter. Wieso Opposition? Erneuerung in der Regierung wäre besser; die Hoffnung auf Jamaika oder eine Fortsetzung der GroKo […] schwingt immer noch mit. Viele haben einfach den Knall noch nicht gehört.“

    Die „asymmetrische Demobilisierung“-Taktik von Merkel hat offenbar nicht nur erfolgreich über ein Jahrzehnt die Wähler eingeschläfert, sondern auch die Gehirne der Parteifunktionäre zersetzt…

  20. Ich kann Ihnen nur zustimmen: das Qualifikationsniveau des politischen Personals in fast allen Parteien ist erschreckend. Studienabbrecher, wohin man schaut, selten jemand, der in einem produktiven bürgerlichen Beruf Erfolge aufweisen kann. Man muss es zugeben: in dieser Hinsicht sieht es bei der AfD noch am besten aus. Vergleicht man den aufgeblähten Bundestag mit dem kaiserzeitlichen Reichstag, in dem Nobelpreisträger saßen, oder gar dem Paulskirchenparlament, so drängt sich der Verdacht auf, dass sich die Klugen heute aus der Politik raushalten – die extrem Leidensfähigen ausgenommen.

    • Und wenn man dann noch die ganzen Soziologen, Politikwissenschaftler, Pädagogen, Philosophen etc., die alle in der freien Wirtschaft kein Bein auf den Boden brigen würden, zu diesen Abschlußlosen hinzuzählt, dann wird es noch viel, viel schlimmer.

  21. Es wundert zwar, woher die ganzen rot-grünen Wahlstimmen herkamen, weil keiner es gewählt haben will. Das Verhalten des von CDU/CSU verbliebenen Restes von Mandatsträgern ist sehr enttäuschend. Scholz wird wahrscheinlich eher mit den Grünen und Roten eine Minderheitsregierung bilden, als die CDU/CSU wieder an die Töpfe zu lassen, über die sie unter Merkel bereits lange verfügt haben.
    Von unserem CDU-Abgeordneten habe ich einen wunderbaren Bettelbrief für seinen Wahlkampf erhalten, in dem er sich für seinen Einsatz für die Menschen im Stile Merkels selbst belobigt hat. Leider hat er die Menschen im Ahrtal und deren Not mit keinem Wort erwähnt.

  22. Die Union hat sich von Merkels Strippenziehereien in den Abgrund reissen lassen.
    Zweimal hätte die Union sich für Merz entscheiden können. Sie wollte es nicht. Das Ergebnis ist eine historische Niederlage, die einer Vernichtung nahe kommt.
    Offensichtlich hat das Merkel-Gift die Partei zersetzt …

  23. Viele Wähler im Osten reagieren noch völlig normal und strafen die alte Koalition ab und darin sieht man den qualitativen Unterschied, wo die Bürgerrechte noch so ausgeschöpft werden, wie die Politiker zu sehen sind und nicht der persönliche Vorteil steht im Vordergrund, sondern die Verteidigung der Freiheit, während im Westen nur noch der Besitzerhalt zählt und da kommt vieles zum tragen und wer schönsten Märchen erzählt wird zum Wahlgewinner erklärt, ohne zu prüfen ob das überhaupt so machbar ist und welche Folgen dabei entstehen, die dann in letzter Konsequenz den Bestand des Landes ruinieren, bis hin zur völligen Zerstörung eines ehemaligen erfolgreichen Staatsgebietes.

  24. So ist es. Merkel ist die Hauptverantwortliche für das Wahldesaster der Union!
    Der Grund liegt doch ganz einfach auf der Hand. Weil Merkel schon hauptverantwortlich für das Wahldesaster der Union 2017 war, und einfach weiter gemacht hat, als wäre nichts gewesen. Wer ein gutes Gedächtnis hat, wird sich noch erinnern können, dass sie sogar sagte, sie wüsste nicht, was sie anders machen sollte. Das war ein „Weiter so“ mit Ansage. 2017! Der Absturz der Union war vor allem die Quittung für das das „Weiter so“. Dabei war es noch nicht mal nur ein „Weiter so“, sondern ein „Weiter so“ mit Turbo und Nachbrenner.
    Ich gehe auch davon aus, dass Merkel schon vorher wusste, dass ihr Kurs („Weiter so“) auch zu einem Absturz bei dieser Wahl führen würde, und sich deshalb nicht mehr erneut zur Wahl gestellt hat. Damit möglichst jemand anders zum Sündenbock gemacht werden kann. Was wohl nun auch genau so passiert.
    Das Bild, das die CDU (insbes. seit der Wahl) abgibt, ist zum Fremdschämen. Man sieht, dass man es nur mit Karrieristen zu tun hat(te), deren höchste Priorität ihre Poste waren, an denen sie sich noch so lange wie möglich zu klammern versuch(t)en. Wie eine Krake, die auch noch Wurzeln schlug.

  25. Hallo, wer sind die extremen Parteien? Wer ist für den ganzen Müll verantwortlich? Auch die FDP ist davon nicht ausgeschlossen. Ich kann mich noch sehr gut an Herrn Linder, den ganz besonderen Extremisten, erinnern, als er mit wehenden Rockstößen gegen Erfurt eilte, um eine Wahl rückgängig zu machen. Wie es Merkel befahl.
    Zitat: In Thüringen seien die extremen Parteien wie Linke und AfD zusammen in der Mehrheit

  26. es geht immer nur um Posten und Pfründe, sonst um gar nichts. Wählerinteressen werden dem eigenen Fortkommen geopfert.

  27. Die Ampel ist noch nicht zu Ende konstruiert, und, sie hat auch noch lange nicht mindestens ein Jahr gehalten. Eine rot-schwarze GroKo ist immer noch möglich. Es ist keine Überraschung, dass Leute, die außer “ Politikbetrieb “ wirklich nichts können, und sogar das mehr schlecht als recht, mit allen Mitteln um die noch erreichbaren Posten kämpfen.

  28. Diese „CDU“, eigentlich Merkel Partei, hat für dieses Land unendlichen Schaden legitimiert und ihre eigene Entmachtung achselzuckend abgenickt. Wo und wie soll denn da eine Erneuerung stattfinden? Das wäre ja dann eine 180 Grad Wende zur eigenen Politik.

  29. Womöglich fummelt Merkel immer noch im Hintergrund daran, dass ihr Intimfeind Merz selbst im dritten Anlauf den Vorsitz nicht bekommt.

    Klar sichert Merkel ihr katastrophales grün rotes Erbe ab. Und die abgerichtete CDU folgt bis in den Tod. (Keiner zieht Merkel zur Verantwortung.) „Erneuerung“ ausgeschlossen.

    • Wenn die CDU keine Abrechnung mit Merkel macht, wird sie der democrazia christiana folgen.

  30. Wie wäre es, wenn die inzwischen 18% Partei CDU in Würde ihre Disruption betreiben würde, indem der Wirtschaftsflügel mit Merz zur FDP wechselt, die quotiert Vergrünten bei der Partei von Habeck und Barebock einlaufen und die Restbestände der Konservativen zu den Alternativen gehen? Meinetwegen kann es auch weiterhin die CDU im Prozentbereich von 6 maximal 8% geben für unentwegte Nostalgiker, die einer A.Merkel hinterher trauern und dann postenverteilungsmäßig bei verdünnt konkurriender Personallage sich entsprechend versorgen können.

  31. Lernen durch Schmerzen.
    Das dürfte das einzige sein, das die CDU/CSU noch irgendwie zur Besinnung bringt. Bis jetzt waren die Schmerzen offenbar noch nicht groß genug.

  32. Die einstige Union, das Erfolgsgeheimnis hinter der alten Bundesrepublik und der Vereinigung. Die ist seit Merkel Geschichte. Mittlerweile leben wir sogar in einem anderen Land, allzu viele haben es nur noch nicht gemerkt.

  33. Wenn Merkel noch einmal zur Wahl angetreten wäre, hätte die CDU noch stärkere Wahlverlust zu verzeichnen gehabt. Das war auch Merkel klar und sie hat sich schnellstmöglich vom Acker gemacht. Es hat funktioniert. Laschet ist der Buhmann, die neue Koalition badet Merkels Mist aus und Merkel selbst ist fein raus. Bauernschlau ist sie, das muss ich neidlos anerkennen. On Top: Olaf Scholz wartet bis Dezember mit der Regierungsbildung, damit Merkel noch Helmut Kohl „politisch überlebt“. Sehr nett. Ehre, wem Ehre gebührt.

    • Ich weiß nicht, ob sie Recht haben mit ihrer Merkel Analyse. 65 % der Wahlberechtigten ist über 45 und stellt auch die Gruppe mit der höchsten Wahlbeteiligung. In dieser Gruppe hat die CDU bis zu 38 % Zustimmung. Gleichzeitig hat sie mehr als 1,4 Millionen Wähler an die SPD verloren. Wenn man sich in der Seniorengruppe umhört, die die Apothekenrundschau und die Gelbe Presse liest, dann herrscht dort doch eine sehr hohe Übereinstimmung mit der Person, nicht mit der Politik!, von Frau Merkel, da sie diese überwiegend nicht mit der Person von Frau Merkel schuldhaft in Verbindung bringen, wie Volker Pispers schon vor Jahren präzise analysierte. Nein, die Zustimmung zu Frau Merkel ist in dieser Wählergruppe ungebrochen hoch, Frau Merkel weiß jedoch sehr genau, wann sie vom Wagen springen muss. Das hat sie schon beim Verzicht auf den Parteivorsitz bewiesen und wie man gleichzeitig einen Sündenbock dem Volk präsentiert, wie die naiven Annegret Kramp Karrenbauer und Armin Laschet. Sie wäre als nächste Kanzlerin vom Tsunami ihrer verhängnisvollen Politik aus dem Amt gefegt worden, Deswegen hatte sie keine Ambitionen mehr auf die Kanzlerschaft, wichtig war ihr nur, Leute zu installieren, von denen sie sicher wusste, dass diese keine Palastrevolution veranstalten würden.

      • Das liegt an den ÖR – Propagandasendern. Da wird und wurde Merkel permanent gelobt. Aber das hat nach Merkel ein Ende. Man sieht und hört es schon jetzt.

  34. In Deutschland wäre es so leicht, eine vernunftbegabte Opposition gegen die linksgrünen Ideologen und deren Irrsinn zu stellen. Diese im Bundestag bloß zustellen würde viele der Nichtwähler ansprechen, die heimatlos sind. Besser wie auf dem Kurs der Titanic weiterzufahren wäre es allemal.

  35. Was ich so mitbekommen habe im Wahlkampf, waren die SPD Mitglieder wie die Bienchen aktiv.
    CDU war nur widerwillig. Ganz zuletzt waren Plakate zu sehen.
    Das hat bestimmt die 2 % Unterschied ausgemacht.

    Passt mit der Beschreibung oben, wie die mit ihrer Basis umgehen.

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