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Nur Mut, Freunde der Freiheit

Zukunft: Land der Dichter, Denker und Erfinder

29.08.2017

| Lesedauer: 11 Minuten
Das Bild der gewünschten Zukunft ist das Bild der Aufklärung und der daraus folgenden Hochzivilisation - ein Deutschland der Dichter, Denker und Erfinder, ein Deutschland intelligenter Menschen, frei von Gängelung und moralisierender Vorgaben.

Mich beschäftigt schon länger ein empfundener, eklatanter Mangel an Zukunft in diesem Land, insbesondere in der öffentlichen Diskussion. Die einen wollen Politik ausschließlich nach ihrem moralischen Imperativ gestalten, so als ob schon jemals Gutes aus übersteigertem moralischen Impetus entstanden wäre. Das Mittelalter und diverse theokratische Diktaturen legen Zeugnis davon ab, wohin selbstgerechter moralischer Rigorismus führt. Die Anderen aber arbeiten sich ausschließlich an den selbsternannten Weltverbesserern ab und drohen dabei zu vergessen, dass dieses Land und unsere Kinder vor allem Eines brauchen: Eine positive Zukunft, die man nicht aus der Vergangenheit herleiten kann, sondern die sich mutig den Herausforderungen einer sich radikal wandelnden Welt stellen muss. Man kann den Wandel nicht aufhalten; Aufgabe von Politik ist es aber, diesen positiv zu gestalten.

Die Landnahme des grünen Mainstreams

Wenn wir die politische Landschaft betrachten, haben wir auf der einen Seite den grünen Mainstream, der in den letzten Jahrzehnten in meiner Wahrnehmung so etwas wie eine stille medial-politische Landnahme vorgenommen hat, die sich jetzt in ihren ganzen Auswirkungen zeigt. Während die einen Kinder großzogen, Firmen gründeten oder als Ingenieure, Ärzte und Kaufleute den Wohlstand des Landes mehrten und so keine Zeit für politische Betätigung fanden, haben andere die Journalistenschulen, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, Parteiapparate und NGOs bevölkert und ihren oft vorhandenen Zeitvorteil zur politischen Einflussnahme genutzt. Diese Disparität habe ich hier schon in Kinderlose Eliten und die zeitliche Abgehängten zum Thema gemacht.

STATISCHES DENKEN IST STILLSTAND
Das Märchen von den Grenzen des Wachstums
Zukunft ist für dieses vermeintlich „progressive“, in Wirklichkeit aber zu oft strukturkonservative grüne Weltbild, etwas was man „einhegen“, „begrenzen“ und „regulieren“ muss. Alles ganz „nachhaltig“ natürlich. Das Weltbild basiert dabei nach meiner Wahrnehmung auf einem wirklichkeitsfernen, romantisierten Bild von Natur, das sich diese wie einen Schrebergarten in Bernstein vorstellt und weit von der Realität unseres wilden, dynamischen, großartigen und gefährlichen Universums entfernt ist. Eine reale Natur und Evolution, die alleine auf diesem unbedeutenden Planeten am Rande eines Spiralarmes einer unbedeutenden Galaxis, in ca. zwei Milliarden Jahren werdendem Leben unzählige Arten hat aussterben und aus deren Asche wieder neues, noch komplexeres Leben hat entstehen lassen. Eine Natur, die diese Menschheit nach wie vor in einer Sekunde eines Gammablitzes völlig vernichten könnte.

Der Mensch als Störfaktor, der eingehegt werden muss

Die Absurditäten dieser Ideologie der Begrenzung, die den Menschen mit ähnlichen Mechanismen klein und demütig halten will, wie schon das kirchliche Weltbild des Mittelalters, bevor die Aufklärung einsetzte, wurde ganz wunderbar hier in Die Tyrannei der grünen Begrenztheits-Ideologie beschrieben. Ein Mensch der sich fremdgesetzten absoluten Grenzen unterwirft, wird eben ein steuerbarer, unfreier Mensch. Und wer die Grenzen des Erlaubten definiert, hat eben die Macht und darum geht es.

Der Mensch ist in diesem Weltbild auf jeden Fall ein Störfaktor im Schrebergarten des starren, festgefügten Naturbildes, das jedes Kraut unbedingt „bewahren“ will, so als ob die Evolution mit Stillstand zu tun hätte. Ein Naturbild das mit der Realität zu tun hat, erkennt dagegen den Wandel als den Kernzustand des Lebens auf diesem Planeten an und akzeptiert das Vergehen und Werden neuer Arten in einer geänderten Umwelt. Eine Umwelt, die nun zunehmend auch der Mensch mitbestimmt, ein Mensch der kein Störfaktor, sondern genau das Produkt dieser Evolution auf diesem Planeten ist und deswegen so „natürlich“ ist, wie nur irgendetwas „natürlich“ sein kann.

Biodiversität zu fördern macht Sinn, einzelne Kräuter zu „schützen“ ist Unfug

Dabei macht es ja Sinn, die Diversität der Arten auf der Erde zu fördern und die Klage über das große Artensterben ist eine sehr berechtigte, denn diese Biodiversität ist die Grundlage der Zukunft der Biosphäre. Das Aussterben des einzelnen Krauts und der einzelnen Kröte dagegen, ist schlicht der Lauf der Welt seit zwei Milliarden Jahren und der Boden, auf dem neue Arten entstehen.

Dieses statische, detailpusselige Bild von Natur hat für mich Ähnlichkeiten mit der religiösen Gedankenwelt des „intelligenten Designs“, in dem von einer höheren Macht alles genau so an seinen Platz gesetzt wurde, wie es nun zufällig im Jahr 2.167.876.453 der Evolution auf diesem Planeten ist. „Strukturkonservativ“ ist für mich genau das treffende Wort für diese starren, von Angst vor Veränderung geprägten Gedankenwelten, in denen alles seinen Platz hat und Wandel immer nur Bedrohung ist und nie Chancen bereithält. Mit der sich permanent wandelnden Natur und dem real existierenden Universum hat das auf jeden Fall wenig zu tun, vielmehr ist unser aller Existenz gerade das Produkt von zwei Milliarden Jahren brutalen, evolutionären Wandels in einer zutiefst dynamischen Welt.

Innovation braucht die Freude am Wandel

Und damit kommen wir auch zum Kern dieses Artikels, denn wie kann in dieser strukturkonservativen Begrenztheitsideologie Innovation gedeihen? Waren die begrenzten Denkwelten des christlichen Mittelalters mit seinen Dogmen für Innovationssprünge bekannt? Gedeiht in den fest gefügten islamischen Denkwelten der Gegenwart Innovation und Fortschritt? In beiden Fällen wohl kaum. Innovation braucht eben einfach die Lust an der Veränderung, die Freude an den Chancen einer neuen Welt unbegrenzter Möglichkeiten.

„To boldly go where no man has gone before“ heißt es dazu bei Star Trek, sinngemäß auf Deutsch “dorthin zu gehen, wo noch kein Mensch zuvor gewesen ist“. Es ist diese Haltung des Entdeckermutes, der keine Grenzen kennt – eines Blicks auf Veränderung als Chance und nicht nur als Risiko – die oft Innovation zugrunde liegt und die auch erfolgreiche Unternehmer auszeichnet. Dass das eine Welt ist, die aber gerade von der Mehrheit der statusorientierten Funktionäre und Kader in den Parteien so weit entfernt ist, wie der Mondflug von einer Kuh, zeigt wunderbar Cicero in Parteiprogramme im Modernitätswahn auf.

Wirtschaftspolitik für schlichte Gemüter

Statt aber mit guter Ordnungspolitik den Wettbewerb im Markt seine Arbeit machen zu lassen und Innovationen im evolutionären Prinzip von Versuch und Irrtum einfach zuzulassen, müssen wir eine planwirtschaftlich-dirigistische Wirtschaftspolitik für schlichte Gemüter ertragen. So macht zum Beispiel Horst Seehofer das Festhalten am Verbrennungsmotor zur Koalitionsbedingung und Cem Özdemir macht das Ende des Verbrennungsmotors zur Koalitionsbedingung.

DER ANIKAPITALISTISCHE KäFER
Der beste Weg ist der Wettbewerb
Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man ja über diesen Unfug lachen, der nur aufzeigt, wie viel die Protagonisten von der Marktwirtschaft verstehen. Innovation entsteht eben nicht aus dirigistischen Staatsvorgaben und auch nicht an „runden Tischen“ von Kungel-Konsens-Runden diverser Funktionäre. Innovation und Zukunft hat etwas Disruptives und Brutales, es stellt sich mutig gegen Etabliertes und setzt sich entweder durch oder es scheitert. Und alleine der Wettbewerb der Lösungen entscheidet über den Erfolg oder Misserfolg. Auch in der Evolution kamen auf jede neue Art, die andere verdrängt hat, tausende Mutationen, die in Sackgassen endeten. Versuch und Irrtum ist eben das Prinzip des Fortschritts, in der Marktwirtschaft wie in der Evolution und wer das nicht versteht und planwirtschaftlich denkt, hat nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Natur ganz grundlegend nicht verstanden.

Das andere politische Spektrum arbeitet sich ab

Nachdem ich nun das teilweise strukturkonservative linksgrüne Weltbild und die damit verbundene Innovationsfeindlichkeit ausreichend betrachtet habe, könnte man ja meinen, dass auf der anderen Seite des politischen Spektrums in diesem Land die Vertreter von Innovation und Wandel sitzen würden. In meinen Augen aber leider weit gefehlt. Immerhin, eine bürgerliche Intelligenz, die viel zu lange geschwiegen hat, erhebt langsam und immer lauter werdend ihre Stimme und beginnt die Dominanz der obigen grünen Gedankenwelten immer heftiger anzugreifen. Aber das wird erneut ein Langstreckenlauf durch die Institutionen und kein Spaziergang, wie auch der Weg der grünen Denkwelten durch die Institutionen Jahrzehnte dauerte. Immerhin hat er nun aber begonnen.

Nun ist diese mediale Gegenbewegung derzeit aber ausschließlich damit beschäftigt, die Hoheit über den öffentlichen Diskurs wieder zu gewinnen und arbeitet sich daher primär am linksgrünen, dirigistischen Weltbild ab. Was dabei untergeht, ist der Blick nach vorne, der Blick auf die Zukunft. Und der ist dringend nötig, denn Menschen werden nicht durch die Verneinung motiviert, sondern durch ein positives Bild der Zukunft, dem nachzustreben sich lohnt.

Die Sehnsucht nach dem Meer

Wie heißt es so schön bei Antoine de Saint-Exupery „Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen um Holz zu beschaffen … sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“

Aber auch auf der „rechten“ Seite des politischen Spektrums, die nun unter anderem von der AfD besetzt wird, gilt leider, dass je weiter das Weltbild ins strukturkonservative wechselt, desto eher eine fatale Vergangenheitsfixierung um sich greift. Mit „grantelnden Strickjackenträgern“ die vergangenen Jahrzehnten hinterher trauern, lässt sich aber die Zukunft nicht gewinnen. Denn die Welt ist im Wandel, ob wir wollen oder nicht. Kluge Politik muss das gestalten, den Wandel positiv annehmen und ein positives, erstrebenswertes Ziel definieren. Ein derartig positiver, erstrebenswerter Gegenentwurf für die Zukunft fehlt aber nach meinem persönlichen Empfinden völlig, bei „Rechten“ wie „Linken“ und das ist schmerzhaft für das Land. Man ist darin vereint, den jeweils anderen abzulehnen – das reicht aber nicht, um die Zukunft zu gewinnen. Die Vergangenheit ist dabei nur begrenzt hilfreich, denn diese ist vergangen und unsere Zukunft wird ganz anders sein, wundersam aber auch angsteinflößend – so wie jemand aus dem 19. Jahrhundert unsere Welt des 21. Jahrhunderts empfinden würde.

Die etablierten Parteien – eine Nullnummer in Sachen Zukunft

Und die etablierten Parteien? Ich bitte Sie. CDU/CSU hat das einschläfernde „Mutti machts schon“ im Programm, ein Kanzlerwahlverein – mal wieder. Es wird mir ein ewiges Rätsel bleiben, warum Angela Merkels Image der ruhigen Denkerin, nicht von mehr Bürgern als Fassade des opportunistischen Machterhalts eingeordnet wird. Wenn da etwas Inhaltliches zum Thema Zukunft abseits von Worthülsen wäre, könnte sie ihre tiefgehenden Gedanken ja mit uns ganz unverschwurbelt teilen, so doof sind wir dann doch nicht, das nicht zu verstehen.

TEIL 2: DIE NEUGRüNDUNG EUROPAS
MEGA – Make Europe Great Again oder Renovatio Europae
Die Funktionäre der SPD dagegen glauben immer noch eine Partei der Steiger und Stahlarbeiter zu sein und haben nach meinem Eindruck den Schuss noch nicht gehört. Wenn es irgendwo eine Technologie oder einen Teil der Wirtschaft gibt, der obsolet geworden ist, sind die strukturkonservativen SPD Funktionäre sofort da, um diesen mit vielen Milliarden zu „stützen“ oder zu „retten“. Die Grundgedanken, die im 19. Jahrhundert zur Gründung der SPD geführt haben, haben sich definitiv nicht überlebt. Die Funktionärskader aber schon, und die sind wohl der Untergang dieser traditionsreichen Partei, die sich nur noch an sich selber berauscht.

Und die FDP stellt zwar Modernität in schön designten Plakaten dar und ist die einzige Partei die versucht, ein positives, chancenorientiertes Bild von Zukunft zu zeichnen. Ob es aber hinter der Fassade nicht immer noch die „Honoratiorenpartei“ geblieben ist, die sich im „Rotary Club“ trifft, muss erst bewiesen werden. Der Cicero bringt in Keine Bedenken und leider kein Denken die berechtigte Sorge zum Ausdruck, dass hier nur wohl designte Sprechblasen als Zukunft verkauft werden. Aber immerhin ist hier wenigstens der Versuch da, Zukunft als Chance zu begreifen, man wird ja bescheiden.

Blindes Stolpern in die Zukunft

So haben wir also im Jahr 2017 des Herrn in Deutschland nach meinem unmaßgeblichen Eindruck einen innovationsfeindlichen Mainstream, der Staatswirtschaft liebt, Marktwirtschaft hasst und den Mensch gängeln und einhegen will, weil der nach diesem Weltbild alleine nicht reif genug ist, freie Entscheidungen zu treffen. Wir haben dazu eine politische „Elite“ im „Raumschiff Berlin“, die sich zum Thema Zukunft in platten inhaltsleeren Sprechblasen ergeht, die von Funktionären zusammen geschrieben werden. Und wir haben eine bürgerliche Opposition gegen diesen Mainstream, deren Energie sich aber im Abarbeiten verbraucht oder teilweise selber ins Innovationsfeindliche mit anderer farblicher Lackierung abgleitet. Dabei könnten die Herausforderungen die vor uns liegen kaum größer sein. Denn wir stehen vor einem grundlegenden gesellschaftlichen Umbruch, der im besten Fall mit der industriellen Revolution zu vergleichen ist, wenn überhaupt.

Migrationsströme und eine Revolution der Arbeit

Weltweite Migrationsbewegungen, die sich als Folge einer zusammenwachsenden Welt in Bewegung gesetzt haben, sind die eine Herausforderung. Eine Herausforderung, die nicht verschwinden wird und der man nicht mit Ideologie, Moralhuberei und Gesinnungsethik, sondern nur mit zupackender Verantwortungsethik begegnen kann. Die andere, noch dramatischere Herausforderung ist aber der Aufstieg der Maschinen (Roboter) und der künstlichen Intelligenz und damit verbunden ein radikalen Wandel der Arbeitswelt, der Millionen, ja Milliarden Menschen und die gesellschaftliche Stabilität in allen Staaten der Welt in den nächsten Jahrzehnten vor bisher nicht erlebte Herausforderungen stellen und die klassischen Sozialsysteme alter Prägung als nicht mehr tragfähig entlarven wird. Der Raum in diesem schon zu langen Artikel reicht nicht, um das genauer auszuführen, lassen wir das einfach mal so stehen.

Die Zukunft ist nicht geschrieben, sie liegt in unserer Hand

Fakt ist aber, dass die Zukunft noch nicht geschrieben ist. Denn diese Herausforderungen können zu einer Dystopie führen, in der die Errungenschaften der Aufklärung zwischen archaischen Weltbildern und revolutionären Aufwallungen zerstört werden und ein neues dunkles Zeitalter beginnt. Es kann aber auch zu einer Utopie führen, in der die Menschen frei von lästigen und gefährlichen Aufgaben und wirtschaftlichen Zwängen werden und sich noch mehr auf Wissenschaft und Kultur konzentrieren können – das was eben eine Hochzivilisation ausmacht.

KAMPFBEGRIFF SCHADET DER POLITISCHEN KULTUR
Abschied vom Populismus
Der Weg zur Utopie führt auf jeden Fall nicht über Gleichmacherei und archaische Denkschulen, sondern nur über die kompromisslose Förderung und Forderung von Leistung, Wissen, Bildung und Können. Wohlstand für alle entsteht eben nicht an runden Tischen, sondern immer dadurch, dass wenige den neuen Weg gegen alle Widerstände als Erste beschreiten und ihn für die Nachfolgenden bahnen. Letztlich ist es ja auch der verhasste technische Fortschritt, der den Apologeten der Begrenztheitsideologie überhaupt den Luxus gewährt, den eigenen Ideologien zu frönen, denn in der Welt der Steinzeit, der Welt der Savanne ohne Fortschritt und Technologie, besteht das ganze Leben aus dem täglichen Kampf um Nahrung und Überleben und Fortpflanzung. Zeit für anderes war da nicht, wie auch nicht bei Tieren. Der Mensch hat sich dank seines Gehirns darüber erhoben, Technologie – beginnend mit den ersten Werkzeugen – war dabei sein entscheidender Begleiter, ebenso wie der sehnsüchtige Blick auf den Horizont des Meeres.

Die Kulturgeschichte der Menschheit ist eben die Geschichte davon, wie Fortschritt mehr Zeit abseits des Überlebenskampfs generierte, Zeit, die zu Kultur und Wissenschaft führte, aber eben auch zu Ideologien und Krieg. Was wir mit der Zeit anstellen, die uns der Fortschritt verschafft, liegt eben bei uns.

Mehr Zeit für Zukunft. Weniger für verfaulte Ideologien der Vergangenheit

Wir sollten in Deutschland diese Zeit daher mehr nutzen, um positiv und gestalterisch über die Zukunft nachzudenken – auch und gerade gesellschaftspolitisch. Was zeichnet denn eine positive Gesellschaft des Jahres 2030 oder vielleicht sogar 2050 aus? Was muss sich gegenüber heute dafür zwingend ändern? Von der Politik ist da nach meinem Eindruck abseits von Schlagwörtern nicht viel zu erwarten, weder links noch rechts, zumindest solange nicht, wie nicht das ganze Parteiensystem durch echte Direktkandidaten ersetzt wurde, die wieder mehr freie Ideen und Gestaltungswillen ins Parlament bringen, statt Fraktionsdisziplin und Gehorsam, um nicht von den Fleischtöpfen verstoßen zu werden.

GEGEN ZENTRALISMUS UND STAATSGLäUBIGKEIT
Freiheit bleibt möglich
Unsere Zukunft liegt auf jeden Fall darin, dass wir sie mutig ergreifen, das Land der Dichter, Denker und Erfinder hatte von diesem Kaliber der positiven Gestalter und Innovatoren mal eine Menge. Wenn ich aber aktuell sehe, wie mutiges Unternehmertum oder Innovation gleich von Bedenkenträgern, Bürokraten oder Sesselpupsern zerredet und behindert wird, die im Leben selber nichts auf die Reihe bekommen haben, aber immer genau wissen, was die anderen alles falsch machen, dann bekomme ich Zweifel, ob das noch das selbe Land der Dichter, Denker und Erfinder ist.

Reden wir über das was sein sollte und nicht nur über das, was weg muss

Wenn aber von der Politik sowieso nichts zu erwarten ist und die Mehrheit der Menschen findet, dass es uns ja gut geht und deswegen im Stillstand und Bewahren verharrt, so als ob es kein Morgen für unsere Kinder gäbe, ist es eben an Einzelnen, Zukunft zu definieren und im Kleinen in sie zu schreiten.

Ein Anfang ist dabei vielleicht mal aufzuschreiben, wie für uns eine erstrebenswerte Zukunft überhaupt aussieht, die wir uns in 10, 20 oder 30 Jahren in diesem Land wünschen. Wecken wir doch mal die Sehnsucht nach dem Meer. Das hat manchmal viel mehr Wirkung, als das wiederholte Abarbeiten an vor sich hin modernden Ideologien, denen wir mit unserer Kritik viel zu viel Ehre angedeihen lassen. Reden wir mal über das, was sein sollte und nicht nur über das, was weg muss.

Das Land der Dichter, Denker und Erfinder

Mein persönliches Bild der gewünschten Zukunft ist das Bild der Aufklärung und der daraus folgenden Hochzivilisation – ein Deutschland der Dichter, Denker und Erfinder, ein Deutschland intelligenter Menschen, frei von Gängelung und moralisierender Vorgaben. Ein Land der Aufklärung und des Rechts, in dem alles erlaubt ist, was nicht ausdrücklich zum Wohle der Gemeinschaft verboten ist. Ein Land, das Zukunft als Chance begreift und das bewusst selektiert, was gut für das Land ist, statt sich von den Winden der Welt treiben zu lassen.

Dieses Deutschland kann man nicht gewinnen, in dem man sich abschottet. Man kann es aber auch nicht gewinnen, in dem man jeden ins Land lässt, der archaische Denkwelten mit sich bringt. Dieses Deutschland kann nur entstehen, wenn man bereit ist, die auszuwählen, die wirklich Teil eines solchen modernen Landes werden und den Traum vom großen weiten Meer mit uns teilen wollen.

Um Dichter, Denker und Erfinder zu werden, braucht es einfach einen wachen, freien Geist, viel Neugier und die Bereitschaft zu lernen. Mit Leuten, die diesen wachen Geist nicht mitbringen, sondern von archaischen Dogmen beherrscht werden, kann man diese Zukunft einfach nicht gewinnen. Dabei spielt für mich keine Rolle wo sie geboren sind. Wer sie sind und wer sie werden wollen, hingegen jede Menge.

Aber das ist nur mein unmaßgebliches Bild einer positiven Zukunft des Landes, meine persönliche Utopie.

Auch Anlageerfolg wird nur über das Ergreifen von Chancen gewonnen.

Übrigens, um wenigstens am Ende noch den Bogen zur Börse zu bekommen, auch Anlageerfolg wird nur über das zwar kontrollierte, abgesicherte, aber doch zupackend-positive Ergreifen von Chancen gewonnen, nicht durch Zerreden, nicht durch übertriebene Angst und auch nicht durch Zögern und Zaudern. Vielleicht ist genau deshalb Börse oft gerade bei strukturkonservativ denkenden Menschen so als „unsicher“ verhasst, sie ist einfach zu dynamisch, zu wandelbar. Freie Wirtschaft ist wie die Evolution, sie vernichtet das Überholte, um auf den Ruinen Neues zu schaffen – und das ist gut so.

Den großen Unternehmern zu folgen, lässt dabei das Depot erblühen, da kann man gelassen über die schmunzeln, die aus ihrem Sessel heraus wortreich vorrechnen, warum eine Hummel nicht fliegen kann. Zukunft lässt sich nicht aufhalten und will individuell gewonnen werden. Das war schon immer so. Wer das vergisst und zu spät kommt, den bestraft der beständige Wandel der Evolution oder des Marktes, kurz gesagt: das Leben.

Ihr Michael Schulte (Hari)

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36 Kommentare

  1. Er predigte die „Offene Gesellschaft“, aber damit meinte er die Offenheit bezüglich der Vernunft, die Fortschritt bringt, und zwar für alle Angehörigen dieser Gesellschaft, ganz bestimmt nicht – ausdrücklich – die Offenheit gegenüber einer extrem archaischen, stehengebliebenen Gesellschaft, die all dies zunichtemachen will, was die Aufklärung, die Säkularisation im Zuge des Vordringens der Vernunft gebracht hat.

    Aber das müssen die Leute, die heute v. a. „Fun“ suchen und/oder im Satten sitzen, erst einmal begreifen. Und das tun sie leider nicht. Man besuche mal das „Franzosenviertel“ in Tübingen, dort kann man den satten grünliberalen Bürger, der sehr viel Geld für sein Ghetto bezahlt, Autos als „böse“ bezeichnet, aber SUV fährt und dafür außerhalb seines Ghettos 900 E für eine Garage bezahlt, der „Willkommen“ ruft, aber die Kinder in Privatschulen schickt, studieren.
    Nichts mehr stimmt in diesem Land, Vernunft ist genauso out wie Demokratie! Die haltlosen, sich schnell durchideologisierenden 30er Jahre wiederholen sich, nur andersherum!

  2. Popper war ein Anhänger der offenen Gesellschaft- da bin ich völlig bei ihm.
    Er hat permant darauf hingewiesen, dass das bei Weitem größte Problem unserer Zeit die Bevölkerungsexplosion in der 3. Welt darstellt. Er hat sich explizit dazu geäussert, dass Geburtenbegrenzung humanitäre Pflicht ist.

    Popper war zudem mit Menschen wie Eibl-Eibesfeldt befreundet, der bereits vor 25 Jahren folgendes sagte:
    „Wenn es nicht gelingt, die Bevölkerungsexplosion in der dritten Welt in den Griff zu bekommen, dann bleibt Europa nur die konsequente Abschottung. Selbst wenn wir einige hundert Millionen Menschen aus der 3. Welt bei uns integrieren würden, dann würde das in den Herkunftsländern nicht das Geringste ändern.“

    Mein Fazit:
    1. Popper hätte, wie die AFD, die unbegrenzte und unkontrollierte Zuwanderung abgelehnt.
    2. Popper hätte eine „Bekämpfung der Fluchtursachen“ ohne Geburtenkontrolle als Populismus verachtet.
    3. Volksabstimmungen wie von der AFD gefordert hätte Popper (wie auch ich) abgelehnt.
    4. Popper hätte die FAD keinesfalls ausgegrenzt, da das dem offenen Diskurs, der Kennzeichen der offenen Gesellschaft ist, komplett widerspricht.

  3. Haben Sie noch nichts von „Bots“ gehört, von PCs, die so tun als wären sie Menschen – und den Mainstream durchaus zu lenken in de Lage sind -, von Algorithmen, die Sie z. B. in eine Angebots-Schublade stecken? Von Programmen, die der Polizei sagen, wo eingebrochen werden dürfte – was dann meist stimmt? Nichts von selbstfahrenden Autos? Glauben Sie nicht, dass z. B. Rechtsberatung durch Computer besser als durch einen Rechtsanwalt sein dürfte, weil aktueller und umfassender? Fabriken, die immer weniger Leute benötigen?

    Eigentlich lassen Ihre sonstigen Kommentare nicht darauf schließen!
    Politiker denken im Hier und Jetzt – bis zur nächsten Wahl -, Firmenleiter denken nicht unbedingt besonders viel weiter, wie man sehr wohl ständig sehen kann. Wie viel Zetsche dachte mit seinem Jubel über die Grenzüberschreiter, das sah man. Bis wenigstens ein wirklich nennenswerter Teil der Einwanderer, sofern sie überhaupt willens sind zu büffeln und die hier herrschende Arbeitsethik etc. zu übernehmen (bisher gegenteilige Erfahrungen vorhanden), dauert es mindestens eineinhalb Jahrzehnte. Wie es dann technologisch aussieht, können wir nur vermuten, aber ganz sicher elektronisierter als heute. Wie die Asiaten sich entwickeln, können wir auch nur vermuten, aber die werden mit Sicherheit erheblich weiter sein in der Entwicklung. Wie die deutsche Wirtschaft dann aussieht – der Konkurrenz und des Bildungsniedergangs wegen -, vermutlich sehr viel weniger gut. Es gibt ja eine Menge Leute, die sich darauf „ganz doll freuen“! Das sind die heutigen deutschen politischen Denker – gute Nacht, kann man da nur sagen.

    • Zetschke jubelte nicht wegen der Facharbeiter, sondern wegen den jugendlichen Hartz IV Türkern- und Arabergangs die mit geleasten Mercedes der Luxusklasse mit 90 durch Zone-30 Gegenden in Berlin, Köln etc heizen – völlig unbehelligt von der Verkehrspolizei oder von der Arbeitsagentur.

      Die Polizei taucht erst dann in Mannschaftswagenstärke auf, wenn gegen 16:30 der steuerzahlende Michel den Weg nach Hause durch die Anwohner (Zone-30) Gegend nimmt um die großen Kreuzungen zu vermeiden.
      Da heisst es dann Law & Order und massive Abzocke der bösen Buben die in den Feierabend wollen ohne Stau …

    • Die Leute glauben dass KI so eine Art Menschenklon erzeugt.

      Wer war der grösste Killer der Menschheitsgeschichte?
      Der dumme Virus der Spanischen Grippe.

      In der biologischen Evolution gibt es viele dumme aber erfolgreiche und gefährliche Lebensformen.
      Damit KI gefährlich wird, reicht es eine dieser dummen aber gefährlichen Lebensformen nachzubilden und es den Prozessen der Evolution zu unterwerfen.

  4. In der Pflicht sicher auch nicht, nur „betroffen“.
    Frau Merkel wird gar nichts tun da sie 1) nie was tut und 2) zu der großen Gruppe „ICH mache keine Fehler“ gehört.

  5. Ja, denke ich auch, wer der selber nicht erzogen ist sollte auch noch erziehen? Und das sinken des Niveaus ist ja überall zu bemerken.
    Aristoteles war ein kluger Mann. Nun ja, evtl. überleben ein paar vernünftige Leute den Untergang und bauen dann wieder was auf.
    Wie sagt mein Mann (auch nicht doof:)) immer: Geschichte wiederholt sich.

  6. Donald Mitchie, einer der Cracker von Bletchley Park und spätere Edinburger Professor für AI, hat sich schon in den 80er Jahren mit der Frage beschäftigt, ob man dann, wenn Computer einmal alles das können, was ein menschliches Gehirn zu bewältigen vermag, sie nicht unter den Schutz der Menschenrechte stellen sollte: Was nichts anderes heißt, als daß das Beseitigen eines Rechners mitsamt seiner Software der physischen Vernichtung (i.e. kaltblütigen Ermordung) eines Menschen gleichzusetzen wäre.

    Jerry Lewis (‚Der verrückte Professor‘) verstarb jüngst, Mitchie bereits vor zehn Jahren. Aber seine krausen Ideen leben und wirken offenbar fort.

    • Ein Roboter muss doch keineswegs alles können was ein menschliches Gehin kann – oder?

      Krokodile, Schlangen und andere Sympathieträger sind Erfolgsmodelle der Evolution aber weder besonders emphatisch noch besonders intelligent. Trotzdem für den Menschen sehr gefährlich.

      Die wenigen Prinizipien der Evolution auf Roboter übertragen …. Überschussreproduktion, Auslese, Anpassung … und schon wirds gefährlich für den Menschen, wenn die Reproduktion nicht mehr von ihm abhängt, sondern Roboter sich selbst reproduzieren (und dabei Lernen und sich anpassen, nicht in der Schule, sondern wie in der Natur üblich über den mehr oder weniger frühen Tod).

  7. ok. ich habe den Artikel heute nochmal gelesen. Ist ja ein ziemlicher Rundumschlag.
    Aber sie haben Recht, Ideen für die Zukunft sind gefragt.
    Ich fange mal bescheiden an.
    In der Zukunft werden Smartpones als Gefahr für die Bildung eingestuft. Der Besitz wird erst ab 18 Jahren erlaubt. Tauchen Handys in der Schule auf, sind sie sofort zu beschlagnahmen.
    Eltern wird die Pflicht auferlegt, mehrmals täglich, persönlich mit ihren Kindern zu sprechen und nicht über whatsapp, sms oder Telefon.
    So wie die Demokratie sich erneuert, verändert sich auch die Börse. Krankenhäuser und Pflegeheime werden nicht mehr als Aktien gehandelt.
    Das Peter Prinzip wird geächtet, Intelligenz und Leistung werden belohnt, auch in Verwaltungen.
    Die Nato nimmt alle Länder auf z.B. Russland oder sie wird abgeschafft.
    Offene Grenzen gibt es erst wenn alle Waffen abgeschafft sind und keine Kriege mehr stattfinden.
    Staat und Kirche trennen sich endlich.
    Im Fernsehen erscheint was mit Niveau oder GEZ wird abgeschafft.
    Bioprodukte dürfen nur so genannt werden, wenn sie auch bio sind.
    Die Gegensätze Markt oder Sozial werden aufgehoben. Politiker werden verpflichtet sich sich mit beiden Bereichen auseinanderzusetzen, ansonsten dürfen sie nicht mahr kandidieren………

    Mir fällt da noch ne Menge ein.

  8. Liest man die Rede von John F. Kennedy, gehalten an der Rice University, Houston, Texas am 12. September 1962 über die Raumfahrtbemühungen der Nation, dann erkennt man schmerzlich, welche geistigen Zwerge hierzulande die politische und gesellschaftliche Diskussion bestimmen:
    Dreiquartel-TheologInnen und andere Absolventen der Fachrichtung Studien-abbruch bestimmen, was wir denken, machen, essen und trinken dürfen. Eine Partei mit gerade mal 7 % hat die ganze Gesellschaft in Geiselhaft genommen. Hätte es die „Grünen“ schon vor 100 Jahren gegeben, dann hätten wir heute kein „Abgasproblem“, nein dann hätten wir weder Autos noch Eisenbahnen oder gar Flugzeuge. Dann hätten wir noch nicht einmal Helikopter, mit denen sich vor allem grüne Parteibonzen so gerne herumkutschieren lassen.

    Ausschnitt aus der Rede
    „Wir haben uns entschlossen, zum Mond zu fliegen. Wir haben uns entschlossen, in diesem Jahrzehnt zum Mond zu fliegen und noch andere
    Dinge zu unternehmen, nicht weil es leicht ist, sondern weil es schwer ist, weil das Ziel dazu dient, das Beste aus unseren Energien und Fähigkeiten zu organisieren und zu messen, weil die Herausforderung eine ist, der wir uns stellen wollen, die wir nicht verschieben wollen und die wir zu gewinnen beabsichtigen, genau wie die anderen auch.“

  9. Kennen Sie Prof. Jordan Peterson? Wenn nicht, suchen Sie ihn mal auf Twitter. Er ist eine reine Freude!

  10. Irgendwo bei Google, Microsoft oder einem ähnlichen großen IT-Konzern hat man vor kurzem 2 Programme abschalten müssen. Beides KIs, die angefangen hatten, sich in einer Sprache zu unterhalten, die offenbar eine Eigenkreation der beiden war. Die diskutierten nicht über die Übernahme der Weltherrschaft, aber offenbar fanden die Softwareingenieure das bedrohlich genug, um schnell einzugreifen.
    Terminator, anyone?

  11. Kommt drauf an, welche Sorte Migranten. Die, die zur Zeit kommen, die sind definitiv die Falschen. Der Zustand ihrer Heimatländer gibt nur zu eindeutig darüber Auskunft. Hingegen andere Zuwanderung, sagen wir, aus anderen europäischen oder asiatischen Staaten mit leistungsbereiten Menschen und zivilisierten Umgangsformen? Gerne, jederzeit, sofort!

    • Sie haben nur bedingt Recht, denn auch gegenüber den Leistungsfähigen und zugleich Leistungsbereiten aus anderer Herren Ländern gilt, daß dem Verlust der nationalen Identität vorzubeugen ist.
      Kein Deutscher dürfte die Absicht haben, aus der BR DE eine zweite USA mit aus der Heterogenität der Titularbevölkerung resultierenden Problemen zu machen.

  12. Wenn wir alle auswandern, die wir uns gegen das wehren, was uns angetan wird, dann sitzen Sie hier aber ziemlich einsam rum. Nur Ihre linksgrünen Mitstreiter sind dann noch übrig… ach ja, und natürlich die Herrschaften, die so gerne Ansprüche stellen und nichts dafür zurückgeben wollen. Wie Sie und ihresgleichen das dann finanzieren? Uns doch egal, nach uns die Sintflut!

  13. Leider sind die Fehler, die gerade in den letzten 2 Jahren gemacht wurden, von einer Dimension, daß wir, bevor wir wieder eine positive Utopie erarbeiten können, erstmal den Müllberg abräumen müssen, der uns mitten in die Landschaft gekippt wurde. Wir werden nicht darum herumkommen, harte Maßnahmen zu ergreifen, und unser Grundgesetz in seiner jetzigen Form wird voraussichtlich so nicht zu halten sein. Dafür ist der Zustand der schleichenden Einführung des Faustrechts, der stückweisen Ausschaltung des Rechtsstaats (teils von oben, teils von unten) bereits zu weit gediehen, als daß es ohne das abgehen könnte. Noch sehe ich nicht mal die Bereitschaft, eine solche Änderung überhaupt zu denken. Sie wird aber kommen, weil es einfach nicht mehr anders möglich ist.

    Erst wenn wir uns aus dem jetzigen Schlamassel befreit haben, können wir anfangen, Zukunftspläne zu schmieden. Ich fürchte, es wird nicht ohne Krieg abgehen. Der hat viele Nachteile, aber einen großen Vorteil: danach regiert wieder der gesunde Menschenverstand.

  14. Schon viele sind ausgewandert…Schauen Sie nach Griechenland…Hier fing es an, dass die Reichen abgewandert sind, einschl. des Kapitals…Dies geschieht z.Zt in DE

  15. Bei einer Inflationsrate von über 3% (bei Industrieprodukten oft mehr) würde ein Nullwachstum zu einer realen exponentiellen Schrumpfung der Wirtschaft führen!
    Apropos (ehemaliges) Land der Dichter und Denker: Alleine im Jahr 2005 haben die Behörden auf Geheiss der Politik nach der unwahren Panikmache eines Lobbyisten rund 2000 Hausdurchsuchungen bei naturwissenschaftlich interessierten Bürgern (darunter zahlreichen Jugend-Forscht-Siegern) und Naturwissenschaftlern durchgeführt und das setzte sich mit bis zu 1000-2000 Durchsuchungen pro Jahr bis ins Jahr 2012 fort. Meist wurden sämtliche Kunden zahlreicher Anbieter durchsucht.
    Seitdem mag die Zahl der Durchsuchungen zwar etwas niedriger liegen, doch setzt sich die Durchführung ebenso fort, wie eine Vielzahl neuer Restriktionen für alle Forschenden, ja sogar gerade auch für forschende Unternehmen in Deutschland eingeführt wurden! Forschung und Entwicklung wird in Deutschland seit 2007 durch eine stark vergrösserte Gefahr von Verdachtsanzeigen bei Bestellungen von fast allen wichtigen Forschungsmaterialien enorm erschwert und behindert, wobei die Kriterien -gerade auch gegenüber forschenden Unternehmen- absurd und übermässig paranoid sind.
    Beschlossen wurde das alles von CDU/CSU und SPD sowie den Grünen
    in Umwelt- und Innenministerkonferenzen, durchgesetzt dann durch die GroKo-Merkel I Bundesregierung im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft und jetzt erneut von der GroKo Merkel II.
    So sieht das Land der Dichter und Denker heute aus. Forschung und die Entwicklung neuer Produkte und die Schaffung neuer Arbeitsplätze sind offenbar unerwünscht!

  16. Gut gebrüllt, Löwe. Genau daran mangelt es.

    Ich würde das Bild der gewünschten Zukunft spontan um ein wachsendes Gemeinschaftsgefühl ergänzen wollen.

  17. Ein schöner Bericht und Wunschdenken, der jedoch an der Realität vollkommen vorbeigeht. Ich empfehle diesbezüglich Herrn Schulte die Lektüre meines Sach- und Enthüllungsbuchs „Die Asthma-Lüge“, aus dem hervorgeht, wie Erfinder und Innovationen im angeblichen Land der Dichter, Denker und Erfinder zum Schutz von wirtschaftlichen Partikularinteressen der Industrie mit allen möglichen Mitteln mit tatkräftiger Unterstützung der Behörden und Politik verhindert, sabotiert und bekämpft werden. Man könnte es auch als Korruption bezeichnen. Von einer freien Martkwirtschaft kann man somit nicht mehr sprechen, sondern vielmehr von einer Planwirtschaft, um bestimmte Pfründe und Besitzstände zu sichern.

  18. Es steht so viel im Artikel, dem ich zustimmen würde, weil es derzeit zu viel in eine Richtung geht, so dass ich kaum Lust zur Kritik habe.

    Wenn aber in der Überschrift an das „Land der Dichter, Denker und Erfinder“ appelliert wird, dann aber nur der technisch-materielle Fortschritt als ein solcher begriffen wird, sind nur die Erfinder darin zu entdecken, nicht aber die Dichter und Denker.

    Will sagen, was Fortschritt und (vorteilhafter) Wandel ist, liegt im Auge des Betrachters. Sogar der als Fortschrittsbremse erwähnte IS will einen Wandel und den dazugehörigen Fortschritt, nur eben einen anderen als den technisch-materiellen. Die Grünen wollen einen Wandel, wo nicht der Materialismus die Hauptrolle spielt sondern andere Lebenswerte (und verrennen sich dabei feindbildgetrieben, indem sie technisch Nützliches für unnütz erklären und abschalten).

    Wandel wie ein unabänderliches Naturphänomen aufzufassen, das über einen kommt, auf dass man sich unausweichlich darauf einzustellen hätte, wäre eine verhängnisvolle und verantwortungslose Verkennung der Ursachen dieses Wandels, der schließlich menschengemacht und damit selbstkontrollierbar ist. Menschengemachter, technischer Wandel ist ein Kann aber kein Muss und vor allem keine Naturkatastrophe. Er braucht Überlegung, Abwägung mit Vernunft und Augenmaß, ist aber kein vorgeschriebenes Credo höherer Weihen – und schon gleich gar nicht einzig und artig.

    Jeder Handgriff, den jemand tut, verändert für alle den Planeten um eine Kleinigkeit. Viele Kleinigkeiten ergeben viel. Die Allermeisten müssen das ungefragt hinnehmen, obwohl sie betroffen sind, auch wenn es ihnen nicht passt. Soll das die unhinterfragt selbstverständliche Lösung sein?

    Will man wirklich gemäß Titel des Artikels nicht unbedingt dichtend aber denkend an die Sache gehen, müsste man auf BEIDEN Seiten an die notwendigen Grenzen ideell getriebener Exzesse denken und im materialistischen Lager die Frage stellen, ob es keinen Punkt gibt, an dem man satt ist und abwinken kann. Ewig Unsatte sind ewig Unzufriedene! Kein Nachweis für eine erfüllende Fortschrittsrichtung. Ein Urteil, jemandem ginge es gut, weil es im materiell gut geht, vernachlässigt ein ganzes Spektrum an Lebenswerten, die fehlen können, weil sie der materielle Markt nicht bieten kann (und die politisch gutmenschlichen Protagonisten vom anderen Lager erwarten den immateriellen Wohlstand, kritisieren sein Fehlen, aber produzieren und liefern ihn nicht überzeugend).

    Macht es wirklich einen Sinn, ewiges technisch-materialistisches Wachstum grenzenlos hochzuloben? Oder sitzt der Punkt, an dem Wohlergehen spürbar wird, nicht letztlich doch woanders?

    Ist es nicht so, dass „wir“ selber mit einem furchtbar eindimensionalen Wohlstandsverständnis unterwegs sind bei ständiger Kritikbereitschaft bis zur Verunglimpfung, aber ohne Verständnis für mindestens genauso wichtige Lebenswerte auf den anderen Seite des Horizonts, die nicht gedeihen können, wenn die Welt mit Kräften technisch-materialistisch geformt werden soll?

    Gegenreaktionen sind nicht immer logisch und verständlich, oft auch mehr zerstörend als bringend – aber es steckt immer ein Bedürfnis dahinter, das nicht ohne Weiteres für verrückt erklärt werden kann.

  19. Ganz falsch!
    Nicht die Welt ändert sich sondern die Politik/Regierung ändert/manipuliert die Gesellschaft. Es liegt nicht an der Gesellschaft/Bürger sondern einzig und alleine an der Politik, wenn man meint die Welt würde sich ändern.
    Der Markt…also die Gesellschaft fürchtet sich nicht vor der Zukunft und Veränderungen….der Markt…also die Gesellschaft ist in sich schon die Veränderung und Zukunft!
    Es ist diese VERDAMMTE POLITIK/IDEOLOGIE einer staatlich-diktatorischen Ideologie…einer Internationlen Grün-Linken Ideologie, die uns freien Markt-Menschen/Gesellschaft die Hölle auf Erden bereitet (seihe Venezula) bzw. bereiten will (siehe EU-Deutschland unter der Führung von Merkel).
    Die Dichter und Denker konnten in Deutschland nur in einen homogenen Umfeld aufblühen….genauso wie die Innovationskraft eines Landes nur in einen homogenen Umfeld…befreit von religösen Weltanschauungen = Gewalt/Terror….wachsen und aufblühen kann.
    Merkel hat dieses homogene Deutschland mit ihrer Politik der Grenzöffnung für Millionen von Terroristen, Islam Fanatikern, Linken Fanatikern usw. komplett abgeschafft. Deutschland wird sich somit in Zukunft mehr mit Terror, Gewalt, Angst, Verbrechen, Vergewaltigungen beschäftigen als mit der Feude am Leben, am Erfinden….die Innovationskraft wird weiter und weiter einbrechen….in einer Gesellschaft die sich tagtäglich nur mit Terror, Gewalt und Unterdrückung/Bevormundung von Islamisten, Politikern der Links-Grünen Merkel Mafia herumschlagen muss.

    • Sie haben es absolut erfasst. Unseren Hoch-Stand haben wir hinter uns. High-tec-Firmen werden verkauft, die Intelligenz wandert in Scharen ab, die Zahl der Patentanmeldungen war bis 2014 sehr hoch – 3. Stelle/Welt, neuere Statistik gibt es nicht -, aber die chinesischen nehmen von Jahr zu Jahr in 2-stelliger Prozentzahl zu. Wir werden uns, v. a. wegen der wissensfeindlichen neuen Zivilisation und all dem Unbill, den Beeinträchtigungen, kaum an der STelle weiterhin halten können. Man sehe sich die Schulen an, die viel mehr bespielen als belehren!
      Was soll das für eine „bunte“, „tolle“ neue Gesellschaft sein, in der man jedem Fehlverhalten der Grenzüberschreiter zuschauen muss, will man nicht zusammengeschlagen werden, wie es täglich geschieht, in der man zumindest als Frau nicht mehr alleine nachts durch die Stadt laufen kann irgendwo joggen kann?
      Das Parlament hat sträflich versagt, die Sozialistin an der Spitze gehört vor Gericht, und zwar vor ein unabhängiges, neutrales, kein links-grünes!

  20. Karl Popper (1987 und 1990):

    „Die Technik hat uns befreit – was soll die Hetze“

    1. „Unverantwortlich dieses Geschrei der Grünen“
    (Interview die „WELT“)
    „Besonders in Deutschland sind die Grünen aggressiv gegen Technik und Wissenschaft gestimmt.
    Dabei sind Techniker und Wissenschaftler die Einzigen die wirklich helfen können.
    Sie sind verantwortliche Menschen – ich würde sagen: viel verantwortlicher als die meisten Grünen Politiker.
    Ich bin gerne bereit zuzugeben, dass die grüne Propaganda einiges Gutes bewirkt hat, aber offenbar ist jetzt die Zeit vorüber. Das grüne Geschrei ist unverantwortlich.
    Wir haben überhaupt keinen Grund uns vor der Technik zu fürchten.
    Die Technik hat übrigens insbesondere zur Befreiung der Frau einen größeren Beitrag geleistet als all die Ideologen. Waschmaschine, Kühlschrank, Elektrizität, fließendes warmes und kaltes Wasser hat für uns Menschen und damit auch für die Frauen ein besseres une freieres Leben möglich gemacht.

    2. „Warum ich mich mit den Grünen anlege“
    (Interview: Der Spiegel)
    „Ich attackierte die Grünen wegen ihrer wirklich verrückten Feindlichkeit gegen Naturwissenschaften und Technik. Es fibt einen antirationalistischen Kern der Grünen. Das führt genau zum Gegenteil dessen, was sie angeblich wollen.“

    Zum aktuellen Thema der Migration:
    „Den Umweltkatastrophen (Anm.: und der Migration) liegt die Bevölkerungsexplosion zu Grunde, die wir ethisch lösen müssen.
    Es dürfen wirklich nur gewollte Kinder auf die Welt kommen.
    In den Hungerländern kommen die Kinder fast ohne Lebenschancen auf die Welt. Es ist ein Verbrechen, diesen Kindern nicht dadurch zu helfen, dass man verhindert, dass sie geboren werden.“

    P.S.:
    Ich hoffe, dass sich Karl Popper’s Hoffnung am 24.09.2017 endlich erfüllt und die Grünen den Einzug in den Bundestag verpassen.
    Ich bin mir nicht sicher ob Karl Popper ein Anhänger der AFD gewesen wäre, aber ich bin mir sicher, dass er eine „Bekämpfung der Fluchtursachen“ ohne Geburtenkontrolle in der dritten Welt als dreisten Populismus gebrandmarkt hätte.

    • Mit Sicherheit – er war ein Denker – als ungeheuerliche Dummheit! Es gibt viele (ich gehöre schon beruflich bedingt dazu), die die sinnlose Kinder-in-die-Welt-Setzerei heftig kritisieren, die sagen, dass all die Bemühungen, Afrika (u. a.) auf die Beine zu bringen, völliger Unsinn ist, dass sich Afrika selbst helfen muss, indem es sein Verhalten ändern muss. Wir können sie nicht dazu bringen, wir erreichen das Gegenteil. Daher sollte man sie ihr Fehlverhalten ausbaden lassen, Unterstützung bei sinnvollen Ansätzen geben, aber keinesfalls weiterhin die seit 60 Jahren übliche „Entwicklungshilfe“ zuschustern, denn die zerstört, zementiert den weiteren Niedergang. Auch das sah man an der Sahelzone, wobei die „Hilfe“ nur zerstörte. Die Rettung kam auf natürlichem Wege, durch veränderte Zirkulation, durch Schwankungen, wie sie schon immer ablaufen!

  21. Aber Herr Schulte, hat nicht gerade Dr. Merkel viel Inhaltliches zum Thema Zukunft gesagt? Ich finde es inspirierend wenn, sie abseits von Worthülsen kraftvoll verkündet „Wir Schaffen Das“. Eine eindeutig zukunftsweisende Parole, die mir viel Angst genommen hat. Auch ihr „Nun Sind Sie Halt Da“ hilft uns das Faktische und Neue zu akzeptieren. Die Zukunftsorientierung wird auch im zentralen CDU Slogan „Für Ein Deutschland In Dem Wir Gut Und Gerne Leben“ deutlich. Dieses alternativlose Deutschland zu schaffen tritt Dr. Merkel mal wieder an. Wir werden Mutti also wieder wählen.

    • So werden diktatorische Systeme eingeführt, mit solchen Worthülsen!
      Madame Merkel ist eine Beliebigkeitskanzlerin. Das hat mit Zukunft nichts zu tun. Warum diese wieder gewählt wird hat einzig damit zu tun, weil die „Wahrheit“ schon lange in diesem Lande mit Füßen getreten wurde und wird!
      Die Wahrheit und der öffentliche Diskurs damit (ohne Einschränkungen),
      wäre für mich der erste Meilenstein einer modernen Gesellschaft, die auf das weite Meer blickend sich der Zukunft stellt.
      Wie sagte Konfuzius: wenn die SPRACHE nicht stimmt, dann ist das was gesagt wird, nicht das was gemeint ist. Ist das was gesagt wird nicht das was gemeint ist, so kommen keine guten Werke zustande. Kommen keine guten Werke zustande, so gedeihen Kunst und Moral nicht. Gedeihen Kunst und Moral nicht, so trifft die Justiz nicht. Trifft die Justiz nicht, so weiß das Volk nicht, wohin Hand und Fuß setzen.
      ALSO DULDE MAN KEINE WILLKÜRLICHKEIT IN DEN WORTEN!!!!!
      Das ist es worauf es ankommt!
      Ich bin jemand der gerne die Dinge auf den Punkt bringt, da mir das Gelabere (sorry) mir mittlerweile auf den Geist geht. Bei manchen Dingen scheint es wichtig zu sein, aber nicht bei allen. In der Kürze liegt die WÜRZE!!
      Was die Börse anbelangt, worüber der Autor spricht, hat das ebenfalls nicht mehr viel mit der Wahrheit zu tun.
      Unser ganzes „SYSTEM“ ist auf einem Lügengebilde aufgebaut, das sich in den letzten Jahren verselbständigt hat. Keiner wollte daran rütteln, das sieht man auch an dem erst jetzt seit ca. 3 Jahren aufkommenden Bündnis der AFD. Auch wenn diese Partei für mich die einzig wählbare ist, muss ich aber konstatieren, wo waren diese Personen mindestens seit der Wiedervereinigung. Wer sich damals schon für Politik interessierte wusste auf was das Ganze hinauslief! Die Radikalität und Besserwisserei der Grünen z.B. war klar wohin diese führen werde.
      Einem Gauland von der AFD soll nun der Prozess gemacht werden wegen einer missglückten Wortwahl (entsorgen), was übrigens schon andere (Kahrs / SPD) schon vor ihm so angewandt haben und die allerschlimmste
      aller Wortwahlen „Deutschland verrecke / Bomber Harris do it again / Ey Deutschland du mieses Stück Schei… kommen ungeschoren davon.
      Und da sind wir wieder beim Anfang, wenn die WAHRHEIT nicht gelebt wird, können wir alles andere VERGESSEN!

  22. Was Mr. Market hier analysiert und entwirft, wäre eine Realität gewesen. Gleichzeitig ist das schöne Gedankengebäude ein wahrhaft hochwertiges und kennzeichnendes zeitgeschichtliches Dokument, die Überlastung auszublenden und in Folge die Abspaltung mit Ratio und Emotio zu versehen.

    Wir schlafwandeln auf dem Vulkan. Wir blenden die höchste Gefahr, in der wir uns befinden einfach aus. Insofern bringt mich der Artikel ein gutes Stück weiter zu verstehen, wie das Unbegreifliche möglich wurde, den Polsprung im laufenden Betrieb auf seine Vollendung zu treiben.

    Es ist richtig, den Begriff der Evolution zu bemühen. Dichter und Denker sind der Evolution ebenso fremd, wie alles Kulturelle und Zivilisierte. Womit die Zukunft im Gebiet Schlafmichels hinreichend beschrieben ist.

  23. Hat Politik schon jemals Perspektiven für die Zukunft kommuniziert? Bis auf Kohls „blühende Landschaften“ kann ich mich nicht daran erinnern. Aber natürlich werfen Sie einen wichtigen Aspekt auf.

    Ich sitze hier mit meinem Tablet beim Kaffee. Vor 20 Jahren hätte ich um diese Zeit mit Bekannten beim Kaffee gesessen und diskutiert, aber die Leute haben sich regional verteilt. Soziale Kontakte gestalten sich heute anders. Überhaupt: Kommunikation gestaltet sich heute anders und für meinen Geschmack ist es nicht besser geworden. Nein, ich will nicht im Alter von einem Robbie gepflegt werden, mag er auch so oberschlau entwickelt werden, dass er anhand meiner Fingenkuppenfärbung die Füllmenge meiner Blase erkennen kann. Ich will nicht, dass noch mehr Technik die Freizeit und das Leben gestalten. Ich wünsche mir wieder mehr zwischenmenschliche Interaktion. Die Entwicklungen sprechen aber dagegen.

    Auch würde ich mir wünschen, dass nicht jeder Depp den Preis einer Leistung als „zu teuer“ abstempelt, sondern wieder viel mehr den Wert einer Leistung zu sehen lernt. Erst dadurch wäre es wieder möglich, dass jeder zumindest so viel verdienen kann, um damit angemessen über die Runden zu kommen. Leben und leben lassen. Aber auch hier gilt: Die Entwicklungen sprechen dagegen. Billig, billig, billig. „Reichtum“ für alle a la Gysi, der einfach nur bedeutet, dass jeder möglichst alles haben soll.

    Ich wünsche mir wieder etwas mehr Beständigkeit und nicht stetige Änderungen, was vielleicht auch dem Älterwerden geschuldet ist. Aber auch hier spricht alles dagegen: Stillstand ist Rückschritt. Warum eigentlich?

    Ich wünsche mir finanzielles Auskommen und ein friedliches Leben im Alter. Aber auch hier spricht nicht nur vieles, sondern so ziemlich alles dagegen.

    Die Perspektiven, die ich gerne hätte, beziehen sich auf das, was durch Freiheit, Flexibilität und stetiger Umzugsbereitschaft innerhalb unserer ach so tollen Leistungsgesellschaft auf der Strecke geblieben ist: Zwischenmenschlichkeit. Denn mein Lebensinhalt sollte sich nicht nur aus meiner Arbeit generieren, die auch noch dazu missbraucht wird, arbeitsunwillige durchzufüttern, weil ja alleine schon das Einfordern einer Gegenleistung für die Gesellschaft beim Überweisen von Hart 4 an arbeitsfähige Mitglieder eben dieser Gesellschaft als unmenschlich und unzumutbar bewertet wird.

    Bin ich deswegen eine grantelnde Strickjackenträgerin?

  24. So haben wir also im Jahr 2017 des Herrn in Deutschland nach meinem unmaßgeblichen Eindruck einen innovationsfeindlichen Mainstream, der Staatswirtschaft liebt, Marktwirtschaft hasst und den Mensch gängeln und einhegen will, …

    Natürlich richtig. Aber leider ist das momentan nicht der Kampfplatz. Es geht nicht mehr um Innovation oder zukunftsträchtiges Denken in diesem Sinn. Das konnte man vor 20 Jahren schon anmahnen und für mich hat es sich dadurch gezeigt, das die wissenschaftlichen Abteilungen in Buchhandlungen immer mehr geräumt und die für Esoterik immer größer wurden. Es geht gerade ans Eingemachte. Innovation gab es hier schon lange nicht. Schon der Computer wurde noch bis in 2000 ind Deutschland wie ein Fremdkörper behandelt. Und das heißt die Sprache selbst ist schon in der Defensive. Und nicht nur die Sprache überhaupt alle Werte stehen mittlerweile zu Dispostion. Deutschland wird gerade radikal umgebaut und zwar so das nichts mehr beim Alten bleiben soll.

  25. Wenn die Welt ein leeres Blatt Papier wäre, können sie ihren Vorstellungen freien Raum lassen – und wenn ein Blatt nicht reicht nehmen sie weitere.
    Es gibt leider nicht nur Allmachtsphantasien von Mr. Market; sondern auch eine Welt mit eignen Regeln, die den Mensch hervorbrachte.

    Wenn Sie von einer unbegrenzten Welt träumen, entwickeln Sie ein perpetuum mobile. Damit würden Sie glaubhaft der Begrenztheit entkommen.

    Die Begrenztheit hemmt keine Entwicklung: der Traum vom Fliegen wurde verwirklicht durch Menschen, die lernten mit Grenzen umzugehen.

  26. Tja, dem Beitrag kann ich nur zustimmen. Doch wie schaffen wir es, dass Deutschland wieder ein Land für Mutige wird, die ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen möchten? Wie im Beitrag richtig beschrieben, wünschen sich nahezu alle Parteien den paternalistischen Staat, der uns lenkt, fördert (das Wort hat bei mir inzwischen eine sehr negative Bedeutung) und bevormundet. Ich persönlich sehe in der FDP hier noch eine Ausnahme. Am Sonntag war ich auf einem Sommerfest der FDP, wo ein Landtagsabgeordneter darauf hin wies, dass die Klientel der FDP Menschen seien, die ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen möchten und dabei möglichst wenig vom Staat eingeschränkt werden möchten. Offensichtlich sind solche Menschen in Deutschland inzwischen eine Minderheit.
    Auch wenn ich hier keine Werbung für die FDP machen wollte, tue ich es nun doch: In meinem Leben war ich bisher fast ausschließlich auf Wahlkampfveranstaltungen der FDP, obwohl ich gerne auch die anderen Parteien anhören würde. Woran liegt es? Nun, zumindest in meiner Region ist die FDP die einzige Partei, die Wahlkampfveranstaltungen macht, wenn Netto-Steuerzahler auch Zeit haben, vorbei zu schauen.
    Meiner Meinung liegt unser Problem darin, dass wir es zunehmend mit Berufspolitikern zu tun haben, die vorher nichts anderes gemacht haben oder sich aus dem riesigen Beamten-Heer rekrutieren. Und Beamten kann man eine eher paternalistische Denkweise nicht verübeln. Für einen Beamten ist nun einmal alles vorbestimmt und bis ins letzte Detail geregelt. Wenn einem das nicht gefällt, wird man ja nicht Beamter und damit normalerweise auch nicht mehr Politiker. Herr Schulte schlägt nun vor, dass Abgeordnete nur noch direkt gewählt werden sollten. Das könnte eine Lösung des Problems sein. Aber auch die Parteien könnten das Problem rückwärtsgewandter, paternalistischer Berufspolitiker lösen. Sie könnten verlangen, dass man nur dann ein passives Wahlrecht bekommt, wenn man vorher schon mal in einem richtigen Beruf Steuern erwirtschaftet hat. Auch könnten sie selbst für eine Beamtenquote von max. 5% sorgen und vermehrt auf Quereinsteiger setzen. Nur wie könnte man die Parteien motivieren, dies auch zu tun?

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