„Zivilgesellschaft – ein Leitbild“ formuliert die Bundeszentrale für Politische Bildung (BPB) auf ihrer Website. Dort ist unter anderem zu lesen:
„Der Begriff oder das Konzept Zivilgesellschaft hat eine lange Tradition. Das Engagement beruht auf gesellschaftlicher Selbstorganisation von Bürger und Bürgerinnen. Zivilgesellschaft wird in eine enge Verbindung zwischen der Fähigkeit einer Gesellschaft zur Selbstorganisation und der Robustheit ihrer demokratischen Verfasstheit gesehen.“
Will sagen: Je ausgeprägter die „Zivilgesellschaft“, desto demokratischer das Gemeinwesen. – Doch ist das tatsächlich so? Oder ist nicht das genaue Gegenteil der Fall?
Bevor wir ein wenig in die Eigenarten dieser sogenannten Zivilgesellschaft hineinschauen, soll zuerst ein Blick auf die Ideengeschichte geworfen werden. Im klassischen Sinne des Aristoteles steht die „Zivilgesellschaft“ als politiké koinonia (griechisch) oder societas civilis (lateinisch) für die bürgerliche Gemeinschaft eigenverantwortlicher Individuen als Träger ihres Staatswesens. Die societas civilis setzt insofern den civis als freien Bürger voraus und ist im eigentlichen Wortsinn gleichzeitig und zwangsläufig Grundlage jedweder Zivilisation. Durch den civis ergibt sich zwangsläufig die Abgrenzung der Zivilgesellschaft – und damit der Zivilisation – gegenüber einer menschlichen Kulturgemeinschaft ohne den besagten, eigenverantwortlichen Bürger. Gleichzeitig ist jedweder menschlichen Gemeinschaft eine eigenkulturelle Identität zuzusprechen. Das bedeutet: Auch eine totalitär geführte Gesellschaft ohne freie Bürger kann eine Kulturnation sein. Sie kann – in der Geschichte der Menschheit zigfach belegt – auch in der Unfreiheit der Masse ihrer Mitglieder zu großen, kulturellen Taten in der Lage sein, ist jedoch mangels civis außerstande, sich als Zivilisation zu behaupten.
Die von Sigmund Freud vorgenommene Gleichsetzung von Zivilisation und Kultur ist insofern ein Irrweg, geboren in der Prägung des großbürgerlichen Wieners, sich eine Zivilisation ohne Kultur ebenso wenig denken zu können wie eine Kultur ohne Zivilisation. Tatsächlich jedoch sollten wir zwecks Verständnisses der Entwicklung menschlicher Gemeinschaften hier sorgfältig differenzieren.
So sind in einem ersten Schritt jene oftmals moralgeschwängerten Interpretationen zu vermeiden, welche zwischen moralisch akzeptierten Kulturen und vorgeblich unmoralisch agierenden „Unkulturen“ unterscheiden. Bedeutet: Auch sogenannte Barbarenvölker verfügen über eine spezifische Kultur – die Kategorisierung als „Unkultur“ beziehungsweise Barbarei als Gegensatz zur Zivilisation erfolgt aus der Warte der jeweils anhand ihrer entsprechenden Errungenschaften kulturell höherwertig zu beurteilenden Gemeinschaft. Das bedeutet zwangsläufig, dass eine Unterscheidung zwischen „Kulturvölkern“ und notwendig dann auch vorhandenen „Nicht-Kulturvölkern“ unsinnig ist. Auch das so bezeichnete „Steinzeitvolk“, auf das Europäer trafen, als sie beispielsweise nach Papua-Neuguinea migrierten, verfügte über eine spezifische Kultur, die wiederum aus dem Blickwinkel der komplexer entwickelten, europäischen Kultur als „Stammeskultur“ zu akzeptieren war.
Teil 1: Kultur und Kulturdominanz
Tatsächlich ist die jeweilige Ausgestaltung von Kulturen als Kriterium kultureller Entwicklungsstufen zwecks Unterscheidung von Kulturen zulässig. Jedoch kann und darf dieses nicht bedeuten, Gemeinschaften mit spezifischer Eigenidentität ihre Kultur und damit letztlich ihre Kulturfähigkeit abzusprechen. Vielmehr beruht eine möglicherweise auf dieser Unterscheidung beruhende Bewertung von Kultur auf der Sicht des Beurteilenden.
Für den europäischen Migranten des 19. Jahrhunderts war der Papua ein kulturloser Barbar, weil er seine eigenen kulturellen Vorstellungen und Werte absolut setzte und darauf verweisen konnte, dass seine eigene kulturelle Entwicklung gefühlt oder tatsächlich einstmals auf einer Stufe begonnen hatte, die er selbst als im Wesentlichen identisch mit der von ihm auf Papua angetroffenen annahm. Er konstatierte sich folglich selbst eine kulturelle Entwicklung über zahlreiche Entwicklungsstufen, welche der Papua bislang nicht vollzogen hatte. Daraus wiederum entstand eine bis heute gängige Betrachtung der „Unterentwicklung“ von Völkern – manifestiert beispielsweise in Begriffen wie „Entwicklungshilfe“ und darauf basierenden Maßnahmen mit dem Ziel, das als unterentwickelt betrachtete Volk auf dieselbe kulturelle Stufe zu heben, die sich der Betrachter selbst zuschreibt.
Insoweit dieser Anspruch oder dieses Ziel der „Entwicklung“ der „Unterentwickelten“ sich der ratio entzieht, basiert beides im Fundament auf der Irrationalität der Ideologie: Speerspitze derjenigen, die aus Stammeskulturen ohne Berücksichtigung der jeweiligen, die Identität begründenden Entwicklung der Betroffenen „zivilisierte Völker“ machen wollten, waren jene als Missionare bezeichneten Vertreter transzendent begründeter Machtansprüche. Christliche Missionare strömten nach Amerika, Afrika und Ozeanien, um die „Unziviliserten“ zu den Vorstellungen ihres eigenen, irrationalen Weltbildes zu „bekehren“. Der „Wilde“, dem notwendig eine der eigenen identische Kulturentwicklung abgesprochen wurde, sollte über die Christianisierung aus seiner eigenen, vom Missionar als solcher nicht akzeptierten Kultur heraus „zivilisiert“ werden.
Der Missionar oder auch der missionierende Kolonialpolitiker setzte folglich seine eigene Kulturerfahrung auch dann absolut, wenn er sich selbst von „edlen Motiven“ getragen sah und akzeptierte als gleichwertigen Partner lediglich jenen, den er als seinem eigenen Kulturkreis zugehörig betrachtete. Sein Ziel war es folglich, durch sein Agieren jene für ihn auf niedrigeren und damit minderwertigen Kulturstufen verharrenden Individuen auf die eigene, als hochwertigste empfundene Kulturstufe zu erheben.
Dieses Phänomen der eigenen, kulturellen Überheblichkeit ist übrigens kein Spezifikum jener europäischen Migrationsphase, die heute als Kolonialismus bezeichnet wird. Es scheint ein dem Menschen innewohnendes Prinzip zu sein, welches beispielsweise im frühen 21. Jahrhundert unübersehbar ist dann, wenn Europäer die Auffassung vertreten, ihr philosophisches Menschheitsbild müsse global-humanen Charakter haben, oder wenn sie erwarten, eigene Erkenntnisse zur Korrektur von Verhaltensmustern hätten einen eben solchen und damit absoluten Vorbild- und wiederum damit Nachahmungscharakter.
Die entsprechenden Verhaltensmuster wirken auch in der sich zivilisiert empfindenden europäischen Gesellschaft selbst beispielsweise dann, wenn Minderheiten sich selbst den Anspruch zuweisen, einzig den richtigen Weg zur Bewältigung tatsächlicher oder gedachter Zukunftskrisen zu erkennen und daraus die Erwartung ableiten, die eigenen Verhaltensmuster und Kulturerwartungen als zivilisatorischen Fortschritt absolut zu setzen. Wie einst die europäischen Migranten verkennen sie dabei das Anrecht der zu Bekehrenden auf eine eigene Identität und kulturelle Prägung ebenso wie deren gleichberechtigten Anspruch, über die eigene Lebensgestaltung selbst entscheiden zu können.
Letztlich erweist sich die menschliche Geschichte insofern sowohl in der Interaktion zwischen unterschiedlichen Ethnien als auch innerhalb von Identitätsgemeinschaften als ständiger Kampf der Kulturen um die Kulturdominanz.
Wenn es Unterschiede in jenen „Bekehrungen“ als Streben nach der Übernahme eigener Kulturvorstellungen durch Mitglieder anderer Kulturkreise gibt, dann sind diese ausschließlich in der Vorgehensweise, nicht jedoch im Ziel zu erkennen. So begann das Christentum seine kulturelle Bekehrung in der als Hochkultur zu verstehenden Gesellschaft Roms durch friedliche Mission – also die verbale Verbreitung der eigenen Vorstellungen mit dem Ziel, die Angesprochenen zur freiwilligen Übernahme derselben zu veranlassen. Mit dem Ideologien und Religionen innewohnenden Absolutheitsanspruch jedoch wurde aus dieser Verbalmission angesichts der im Laufe der Zeit erwachsenden Möglichkeiten der Durchsetzung eine Gewaltmission. Die Zwangsmissionierung der Sachsen durch den dafür von der Nachwelt gefeierten Karl, Sohn des Pippin Junior, oder die Zwangsmissionierung der Völker des amerikanischen Doppelkontinents erfolgte nicht auf der Grundlage von Freiwilligkeit, sondern unter Anwendung massiver Gewalt. Die damit verknüpften Ziele waren selbst dann, wenn sie unter dem Banner der Kirche erfolgten, zumeist nur vordergründig sogenannter „religiöser“ Natur – vielmehr ging es um die weltliche Unterwerfung der Angetroffenen unter den eigenen Machtanspruch.
Dieses Ziel wiederum brachte es mit sich, die spezifische Kultur der zu Unterwerfenden zu vernichten: Ob das Niederreißen der sächsischen Irminsul oder die Vernichtung der aztekischen Schriften – Ziel der Missionierung ist die Aufgabe der eigenen kulturellen Identität durch den zu Bekehrenden. Die Vernichtung der angetroffenen kulturellen Identität soll den Raum schaffen für die Bereitschaft der Übernahme der von außen aufgezwungenen Fremdidentität.
Tatsächlich jedoch gelingt die absolute Überwindung bestehender kultureller Identität nur in seltenen Fällen. Vielmehr fließen Teile der gelebten Traditionen in die aufgezwungene Identität ein. Die Irminsul findet sich beispielsweise in der Maibaum-Tradition; afrikanische Voodoo-Kulte haben Eingang in christliche Rituale gefunden, aztekische Kulthandlungen finden sich im mexikanischen „Dia de los Muertos“.
Ähnliches ist bei der irreal-jenseitigen Konkurrenz des Christentums zu erkennen, die als Islam ihre Verbreitung – anders als das Christentum – vorn vornherein als Gewaltmission betrieb und diesen Ansatz in ihrem Basiswerk als göttlichen Auftrag festschrieb, gleichzeitig jedoch beispielweise in Zentralafrika oftmals auf eine Bekehrung der dort angetroffenen „Unkulturen“ verzichtete, weil die Islamisierung der negroiden Sudanesen den eigenen Geschäftsinteressen des Sklavenhandels den ideologischen Boden entzogen hätte. Hier erfolgte eine Übernahme der Gewaltkultur zumeist unter dem Druck, sich mit der Aufgabe der eigenen Kultur und der Übernahme der Kultur der Bedränger vor der Gewalt der Fremdkultur schützen zu können, da diese die Versklavung sogenannter „Glaubensbrüder“ als Mitglieder der „Umma“ nicht vorsah.
Im christlichen Kulturkreis setzte sich im Laufe des 19. Jahrhunderts angesichts des eigenen Kulturanspruchs die Auffassung durch, auf die Gewaltmission zu verzichten und eine Missionierung auf friedlichem Wege zu erreichen. Diese Entwicklung gipfelt in der aktuellen Selbstkasteiung der europäischen Migration, wobei jene Aspekte des Fortschritts ausgeblendet werden, die beispielsweise eine deutliche Erhöhung des Lebensalters durch die europäische Medizin ermöglichten oder als Kampf der Europäer gegen die zu diesem Zeitpunkt ausschließlich islamische Sklavereipolitik in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts das Ausbluten Schwarzafrikas beendeten.
Selbst der weitgehende Gewaltverzicht in der Mission änderte gleichwohl zumeist nichts an der Auffassung der Höherwertigkeit der eigenen Kultur und dem Anspruch, im „Barbaren“ erst dann einen gleichwertigen Partner zu erkennen, wenn dieser den eigenen Kulturansatz sich zu eigen gemacht hatte. Insofern kam es insbesondere bei der deutschen Migration sowohl unter dem laizistischen Reichsgedanken der Verfassung von 1871 als auch dem Friedrich’schen „Glaubensedikt“, wonach es der Staatsführung egal sei, zu welcher Konfession sich die Untertanen bekennen, sofern sie die Herrschaft des Monarchen anerkennen, zu einem weitgehenden Verzicht auf religiöse Missionierung – nicht aber zur Aufgabe des Anspruchs, die neuen Untertanen auf dieselbe kulturelle Stufe wie sich selbst zu erheben. Aus dieser Logik heraus erklärt sich insbesondere das Vorgehen des Adrian Dietrich Lothar von Trotha im Kampf gegen Herero und Nama in Deutsch-Südwestafrika. Der Aufstand der bereits länger dort siedelnden Bewohner des Landstrichs war für von Trotha das unverkennbare Zeichen dafür, dass diese potentiellen Neubürger jedwede Bereitschaft zur Übernahme der oder Unterwerfung unter die westeuropäische Kultur verweigerten – womit sie ihre kulturelle Minderwertigkeit offenbarten und damit – vergleichbar dem „Ungläubigen“ im Islam – ihren Lebensanspruch verwirkten. Trotha selbst beschrieb diese Positionierung in seinem Aufruf an das Volk der Herero vom 2.Oktober 1904 mit dem Satz: „Die Hereros sind nicht mehr deutsche Untertanen.“
Damit – so die Logik des sich kulturell überlegen Fühlenden – verstieß die deklarierte Vernichtungsabsicht der bestenfalls auf stammeskulturellem Entwicklungsniveau Verharrenden nicht gegen den kulturellen Anspruch der europäisch-deutschen Kultur. Vergleichbare Positionierungen und Auffassungen finden sich bei allen europäischen Migrationsszenarien in der Rechtfertigung von Angriffs- und Vernichtungskriegen gegen die entweder „unchristlichen Heiden“ oder „unzivilisierten Barbaren“.
Gleichwohl war der Bedrängte durchaus Mitglied eines Kulturvolkes und die Herabwürdigung erfolgte lediglich aus der Sicht des Europäers, der seine eigene Kultur als deutlich komplexer und damit hochwertiger im Sinne von Modernität und menschlicher Evolution betrachtete. Tatsächlich aber basiert die Unterscheidung zwischen Europäer und Papua oder Herero ausschließlich auf unterschiedlichen Kulturen und einem daraus einseitig abgeleiteten Kulturverständnis – nicht auf der Unterscheidung zwischen Kultur und Barbarei.
Teil 2: Kultur und Zivilisation
Zivilisation ist in ihrem antiken Grundverständnis ein Synonym für ein Staatswesen freier, selbstbestimmter Bürger und unterscheidet sich von eben jenen Gesellschaften, welche beispielsweise als Diktaturen oder totalitäre Staatswesen durchaus in der Lage sind, Hochkulturen zu schaffen. In Ermangelung jenes freien Bürgers können diese totalitären Staatsformen jedoch keine Zivilisation entwickeln, sondern bewegen sich trotz des heute für solche Gesellschaften missbrauchten Begriffs „Zivilisation“ auf der Ebene der Kultur. Menschliche Zivilisation bewegt sich insofern ständig gleichsam auf des Messers Schneide und ist – beispielhaft sei die Phase von 1933 bis 1945 der deutschen Geschichte benannt – ständig in Gefahr, die Ebene der Zivilisation zu verlassen. Die ihre Zivilisation aufgebende oder verlierende Gemeinschaft fällt deshalb auch dann nicht zurück auf die Stufe der Barbarei, wenn barbarische Handlungen zu ihren Kennzeichen gehören, sondern bewegt sich in einer spezifischen Kultur des Unzivilisierten, welche wir wahlweise als post- oder präzivilisatorisch, nicht aber als kulturlos bezeichnen können.
Auf Basis dieser Erkenntnis entwickelte sich der Begriff der Zivilgesellschaft, der beispielsweise für Hannah Arendt eine Differenzierung zwischen der unzivilisierten Staatsführung der NS-Diktatur und den nach wie vor zivilen Idealen anhängenden Teilen der Gesellschaft vornehmen sollte. Diese Anwendung des Begriffs „Zivilgesellschaft“ zeichnet sich folglich dadurch aus, dass er nur in Gemeinwesen Sinn macht, deren Führung unzivilisiert agiert, gleichwohl Führung wie Geführte sich auf der Ebene identischer Kultur bewegen. Keinen Sinn hingegen macht die Verwendung des Begriffs „Zivilgesellschaft“ in aktiven Zivilisationen, da jene selbst eben jene Zivilgesellschaft sind. Hieraus ist notwendig zu folgern, dass ein Gemeinwesen, welches in welcher Form auch immer eine Unterscheidung zwischen Zivilgesellschaft und etwas anderem, das nicht Zivilgesellschaft ist, vornimmt, bereits zumindest auf dem Weg der Dezivilisierung ist, so es diesen nicht bereits abgeschlossen hat. Denn da Zivilisation und Zivilgesellschaft auf der Grundlage ihrer inhaltlichen Bestimmung untrennbar sind, kann eine Gesellschaft, die eine Unterscheidung zwischen Zivilgesellschaft zu etwas anderem vornimmt, keine Zivilisation, sondern bestenfalls noch eine Hochkultur sein.
Teil 3: Die Umdeutung des zivilgesellschaftlichen Begriffs
Jenseits dieser klassischen Definition des Begriffs Zivilgesellschaft als Beschreibung einer Gemeinschaft freier und sich selbst bestimmender Bürger, wie sie bereits Alexis de Tocqueville im frühen 19. Jahrhundert erkannte, unternahm der italienische Kommunist Antonio Gramsci in der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts eine grundlegende Umdeutung mit dem durch seinen kollektivistisch-totalitären Denkansatz der Überwindung der freiheitlich-bürgerlichen Gesellschaft geprägten Ziel, eine künstliche Trennlinie zu ziehen zwischen „dem Staat“ beziehungsweise den staatlichen Institutionen und der Gesamtheit aller nichtstaatlichen Organisationen.
Gramscis Vorstellungen basierten auf dem seinerzeit in Italien erprobten Faschismus als Synonym für die Herrschaft von Interessen, die im „fascio“ als Bündel symbolisiert wurden.
Gramsci verknüpfte die als Ständeherrschaft begriffene Idee des Faschismus mit der Frage nach der kulturellen Hegemonie, die den Staat – besser: die Staatsbürger – nicht zuletzt dadurch lenkt, dass sie ihm den faschistischen Staat als besten aller Zeiten präsentiert und mit dieser Präsentation eine Zukunftsvorstellung verknüpft, die alternativlos aus diesem besten aller Staaten heraus zu entstehen hat.
Für Gramsci wurde die Hegemonie über die „Zivilgesellschaft“ durch staatliche und staatsnahe Institutionen verkörpert: Bildungsinstutionen, Integrationssysteme, Massenmedien, Religionsgemeinschaften, Wohlfahrtsverbände und bürgerliche Vereinigungen. Über die Macht im Staate verfügte, wer in diesem Streben nach der Hegemonie in der Zivilgesellschaft die inhaltliche und moralische Führung übernehmen konnte. Hierzu hatte er Bündnisse (die italienischen Fascii) einzugehen, dabei jedoch die Führung innerhalb dieser Bündnisse zu sichern.
Im Italien der Moderne meinte Gramsci, diesen Faschismus im Bündnis aus Industriellen, Landbesitzern, der Mittelschicht und dem staatspositiv agierenden Teilen des kleinbürgerlichen Proletariats zu erkennen.
Auf dieser Gramscischen Definition, die sich klassisch an die Klassenkampfideologie des 19. Jahrhunderts anlehnte, basiert das sozialistische Denkmodell bis heute. Um die ökonomische und damit die tatsächliche Macht im Staat zu erhalten, müsse die intellektuelle Führung der künftigen Machtelite zivilgesellschaftliche, also von der exekutiven Staatsmacht abgetrennte Bündnisse mit Gleichgesinnten oder willigen Helfern eingehen, die ihren grundsätzlichen Führungsanspruch akzeptieren und absichern. Entscheidend ist, dass die zu führenden Menschen der Illusion unterliegen, in einem Akt der Selbstbestimmung sich freiwillig dem in der Sache totalitären Führungsanspruch der im sozialistischen Sinne revolutionären Elite zu unterwerfen in der Annahme, in eben einer der historisch besten, gesellschaftlichen Situationen mit konkreter, im metaphysischen Sinne paradiesischen Zukunftsperspektive leben zu können. Der Führungsanspruch wird dabei – ganz im Sinne eines Karl Marx – nicht auf demokratisch, am Gemeinwohl orientierten Wege erarbeitet, sondern von einer dazu prädestinierten, sozialen Gruppe (der marxistischen Klasse) vertreten und mit Inhalten gefüllt.
Der Italiener formulierte sein Postulat der zivilgesellschaftlichen Macht wie folgt:
„Die Vorherrschaft einer sozialen Gruppe zeigt sich auf zwei Arten, als Beherrschung und als intellektuelle sowie moralische Führung. Eine soziale Gruppe ist dominant, wenn sie die gegnerischen Gruppen unterwirft und die verbündeten Gruppen anführt. Eine soziale Gruppe kann, ja muss sogar vor der Machtübernahme die Führung übernommen haben; wenn sie dann an der Macht ist … wird sie dominant, aber sie muss weiterhin führend bleiben.“
Teil 4: Die Vernichtung der bürgerlichen Gesellschaft
Als klassischer Ideologe und kommunistischer Vordenker läutete der Mitgründer der Kommunistischen Partei Italiens damit die Okkupation und Vernichtung der Bürgergesellschaft durch den proletarischen Kollektivismus ein – und schuf gleichzeitig eine Kampflinie zwischen dem aus seiner Sicht faschistisch-kapitalistischen Bürgerstaat und der Bewegung der Arbeiterklasse.
Hannah Arendt knüpfte nach den Erfahrungen mit der totalitären Endphase des Deutschen Reichs an das Grundgerüst Gramscis an, legte den Aspekt jedoch auf die Bürgergesellschaft in ihrer Konfrontation zum absoluten Staat. Gleich Gramsci beharrte sie auf einer Trennung von Zivilgesellschaft und Staat. Diese Vorstellung scheint dann zuzutreffen, wenn ein staatliches System des zivilen Bürgerstaates zur Diktatur als Herrschaft einer dominierenden Elite gewandelt wird und diese den Bürger nur noch als Instrument der eigenen Machtausübung betrachtet – jene Situation, die ich zuvor als den Rückfall der Zivilisation auf die bloße Kulturgesellschaft beschrieben hatte. Die Problematik beider Sichtweise, der des Gramsci wie der Arendts, liegt aus freiheitlich-demokratischer Sicht jedoch in der Zwangsläufigkeit der Verknüpfung von Diktatur und Totalitarismus.
Da der diktatorisch geführte Staat notwendig ein totaler Staat sein muss und die Hegemonie einer gesellschaftlichen Gruppe über die anderen letztlich immer ausschließlich über diktatorisches Vorgehen von der Unterdrückung abweichender Meinungen bis hin zur psychisch/physischen Vernichtung Andersdenkender zu organisieren ist, kann er den freien Bürger als civis im Sinne des Aristoteles nicht dulden. Der hegemoniale Staat ent-zivilisiert sich zwangsläufig, weshalb jedweder Schritt weg von der Gemeinschaft freier, selbstbestimmter Bürger unvermeidbar ein Schritt weg von der Zivilisation im eigentlichen Sinne ist. Ein elitär oder totalitär geführter hegemonialer Staat, gleich ob die Führung im Sinne der Tyrannis bei einer dominierenden Person oder in den Händen einer sozialen Gruppe konzentriert ist, kann bestenfalls Hochkultur, niemals aber Zivilisation sein, da ihr die Grundvoraussetzung der Zivilisation – eben jener freie, selbstbestimmte und sich seiner Verantwortung für das Gemeinwesen bewusste Bürger – fehlt.
Tatsächlich meint dieser Ansatz insbesondere Gramscis etwas grundsätzlich anderes als jene klassische Vorstellung, in der der Begriff Zivilgesellschaft tatsächlich nichts anderes ist als das Synonym einer als Staatswesen organisierten Bürgergesellschaft – also einer klassischen Zivilisation mit demokratisch-pluralistischem Aufbau im Sinne des Aristoteles als Herrschaft jener, die in der Gemeinschaft bewusst Verantwortung für das Gemeinwohl übernehmen und bereit sind, dafür mit all ihren Möglichkeiten einzustehen. Die Perfidie der aktuellen Inflationierung dieses Begriffs liegt darin, dass jene, die ihn forciert in die Gesellschaft tragen, damit im Sinne Gramscis denken und agieren, während jene, die mit dem Begriff gezielt agitiert werden und ihn sich gedankenlos zu eigen machen, dabei das Aristotelische Modell im Kopf haben. Der Vorgang ist daher vergleichbar mit der Brutpflege einer Schlupfwespe, die ihr Ei in den Körper eines funktionsfähigen Organismus einbringt, wo daraus die Wespenlarve schlüpft und den Organismus von innen zerstört.
Teil 5: Der klassische Rechts-Links-Konflikt und das notwendige Versagen des Bürgertums
Der klassische Konflikt zwischen den sozialistischen Kollektivisten, der sich öffentlich zumeist in der Diskrepanz zwischen nationalistischer und internationalistischer Schwerpunktsetzung präsentiert, liegt daher maßgeblich im Kampf um die gesellschaftliche Hegemonie. Die politische Linke betrachtet im Gefolge des italienischen Faschismus diese Form des Kollektivismus als Herrschaft des Klassenfeindes, die es durch die Hegemonie der Arbeiterklasse abzulösen gilt. „Rechts“ in diesem Sinne ist damit alles, was sich nicht im Sinne des umgestrickten Begriffs der Zivilgesellschaft als Bündnispartner dem Führungsanspruch der linken Kollektivelite unterwirft. Die Vorstellung, bürgerliche Interessenvertretungen könnten auf der Grundlage politischer Vernunft dauerhafte Bündnisse mit sozialistischen Eliten eingehen, entbehrt insofern jeglicher realistischen Perspektive. Sie ist aus Sicht der sozialistischen Elite bestenfalls ein Kompromiss des Übergangs, an dessen Ende entweder die bürgerliche Vertretung den Führungsanspruch der sozialistischen Elite vorbehaltlos anerkennt – oder aber historisch verschwindet. Um dieses zu erreichen, beansprucht die sozialistische Elite maßgeblich das Meinungsmonopol über vorgeblich existentielle Themen bei gleichzeitigem Angebot positiv konnotierter, alternativloser Gesellschaftsperspektiven.
In solchen Bündnissen müssen die pragmatisch ausgerichteten, bürgerlichen Interessen zwangsläufig unterliegen, da sie sich außerstande sehen, der positiven Vision, die sich religionsähnlich gern in der Überwindung vorgeblich unvermeidbarer apokalyptischer Szenarien substantiiert, eine eigene Utopie entgegen zu setzen. Die pragmatische Politik kann in solchen Bündnissen lediglich den Versuch unternehmen, die angeblichen Reiter der Apokalypse aus dem Rennen zu nehmen – die sozialistische Elite wird dann, wenn sie in ihrem Machtstreben auf dem Weg ist, den nächstfolgenden, apokalyptischen Reiter hervorzaubern, den es im Sinne einer glücklichen Zukunft zu überwinden gilt.
Der Bürgerstaat als klassische Zivilgesellschaft ist insofern im Bündnis mit den Sozialisten immer der Unterlegene, da selbst seine möglichen Versuche, dem nach gesellschaftlicher Hegemonie strebenden Partner durch Nachgeben in Einzelfragen die positiv belegten Perspektiven zu nehmen, letztlich umgehend als Beweis der Richtigkeit der Forderungen der Sozialisten gedeutet wird, womit von Mal zu Mal deren Utopien jenseits jeglicher Nachprüfbarkeit und Verifizierung unangreifbarer werden. Denn wenn bereits zuvor jeder entsprechende Anspruch über Preisgabe bislang bürgerlicher Positionen durch die Bürgerlichen positiv bestätigt wurde, erwächst daraus ein Narrativ der Unfehlbarkeit. Anders formuliert: Jenseits möglicher Wahrheiten wird eine gefühlte Wirklichkeit geschaffen, die den hegemonialen Anspruch der Sozialisten als positiv belegtes Gesellschaftsdenken manifestiert und damit den gesellschaftlichen Führungsanspruch der kollektivistischen Elite durchsetzt.
Der Machtanspruch der Marxisten hat somit jenseits der pseudo-revolutionären Usurpation eines Lenin mit den Überlegungen Gramscis einen zweiten Weg gefunden, die freiheitlich-liberale Bürgergesellschaft zu überwinden. Orientiert an dem von ihr erkannten faschistischen Modell der Zwanzigerjahre des 20. Jahrhunderts schafft sie über die Adaption gesellschaftlich positiv konnotierter Ziele Bündnisse, die im optimalen Falle in einer späten Phase die Restbestände der Bürgergesellschaft anbinden. Letztere wird durch die ständige Konfrontation mit vorgeblich unvermeidbaren, gegen ihre Existenz gerichteten Forderungen zermürbt und öffnet so den Raum zur abschließenden Hegemonie der sozialistischen Klassenherrschaft. Dutschke umschrieb dieses mit dem „Marsch durch die Institutionen“, bei dem die Umschreibung der Zivilgesellschaftsdefinition durch Gramsci maßgebliches Instrument ist, um über nichtstaatliche Organisationen ein flächendeckendes Feld von Bündnispartnern zu schaffen, welche sich als vorgebliche Vertreter der „Zivilgesellschaft“ gegen noch bestehende, bürgerliche Machtstrukturen positionieren, dabei gleichzeitig die als positiv deklarierten Hegemonialziele der sozialistischen Elite scheinunabhängig begleiten und forcieren. Am Ende dieses Prozesses wird die Unterwerfung der bürgerlichen Gesellschaft unter den Hegemonialanspruch unvermeidbar, weil der Pragmatismus seiner gesellschaftlichen Zielvorstellungen als Widerspruch gegen das übergeordnete, pseudogesellschaftliche Ziel der humanen Weltgesellschaft stigmatisiert ist.
Teil 6: Die Zivilgesellschaft als Instrument der Hegemonie
Für den totalen Staat im Sinne Carl Schmitts, der im Gleichklang aller Institutionen und Teilhaber nur scheinbar das Ideal einer geschlossen am kollektiven Gemeinwohl orientierten Bürgergesellschaft verkörpert, tatsächlich jedoch durch die ihm innewohnende Unterdrückung der Individualität zwangsläufig ebenfalls auf eine sub-zivilisatorische Ebene zurückfällt, muss die Existenz einer Zivilgesellschaft von vornherein ausgeschlossen sein. Sie ist vielmehr das, was durch den Totalitarismus des Kollektiven bereits im Ansatz vernichtet werden muss, da jedweder zivilisatorische Ansatz als Individualismusanspruch wider das Kollektive steht.
Das bedingt, dass es in einem solchen totalen Staat eine institutionelle Zivilgesellschaft nicht geben darf und jedweder in diese Richtung weisende Ansatz bereits im Keim durch staatliche Restriktion unterbunden werden muss.
Das wiederum macht deutlich, dass die Berufung auf eine Zivilgesellschaft im Zuge der Durchsetzung des Hegemonialanspruchs der sozialistischen Eliten ebenfalls nur ein Werkzeug zur Erlangung des eigentlichen Machtanspruches ist. Die Zivilgesellschaft im Sinne Gramscis dokumentiert somit lediglich die Phase des Übergangs von der bürgerlichen Demokratie zur Diktatur des Proletariats, in der die sozialistische Anspruchselite in der Gesellschaft Bündnispartner benötigt. Sobald der Hegemonialanspruch zur Machtdominanz gewandelt wird, verlieren diese Bündnispartner ihre Bedeutung und eine Zivilgesellschaft wird – wie im aufzeigten Falle des totalen Staats nach Schmitt – vom Partner zur Bedrohung. Die Inflationierung von Nichtregierungsorganisationen als Bündnispartner der bezielten Hegemonialeliten manifestiert insofern eine Phase des Übergangs, in dem die klassisch-bürgerlichen Kräfte mit ihrem pragmatischen Staats- und Gesellschaftsverständnis faktisch bereits ihren politisch-gesellschaftlichen Einfluss verloren haben. Durch die Breite der vorgeblich zivilgesellschaftlichen Organisationen erfolgt eine im Sinne sogenannter räterepublikanischer Denkmodelle eine gedanklich-inhaltliche Verdichtung der pluralistischen Meinungsvielfalt auf immer weniger zulässige Gesellschaftsvorstellungen. Die zumeist von unqualifiziertem Personal geführten Nichtregierungsorganisationen nehmen hierbei gleich jenen sozialistischen Räten die Funktion des Meinungsfilters ein: Sie blenden Unerwünschtes aus und befördern die im Sinne der Hegemonialübernahme Erwünschtes.
Das aber bedeutet ebenfalls, dass der Moment der gedanklichen oder sprachlichen Trennung von Staat und Zivilgesellschaft als Beschreibung für ein bestehendes, gesellschaftliches System oder einen gesellschaftlichen Zustand selbst das bereits erfolgte Ende der Zivilisation des Bürgerstaates konstatiert: Eine Demokratie, die sich in der Abgrenzung zur staatlichen Institution selbst des Vorhandenseins einer Zivilgesellschaft vergewissern muss, ist eine solche Demokratie nicht mehr, da sie die Einheit des über den demokratischen Diskurs entwickelten Bürgerwillens durch die Distanzierung von nur noch angenommenen Bürgerwillen zur staatlichen Institution ersetzt. Die durch die Begriffsverwendung unbewusst implizierte Gegenpoligkeit von „Staat“ und „Zivilgesellchaft“ befördert das Misstrauen gegen die staatlichen Institutionen und jene, die als Systempolitiker diese repräsentieren. Die Distanz zwischen „Bürger“ als künftigem Mitglied des sozialistischen Kollektivs und „Herrschendem“ als diesen angeblich vertretenden ist dabei maßgeblicher Teil der Übernahme der Hegemonie durch die sozialistische Elite.
Aus dem trotz aller individuellen Ansätze und daraus resultierender Kompromissnotwendigkeiten in der aristotelischen Bürgerdemokratie am Ende eines jeden politischen Prozesses stehenden Ziel des Gemeinwohls wird durch die staatlichen Institutionen verkörpertes Herrscherinteresse auf der einen und durch die nicht in diesen staatlichen Institutionen integrierten Nichtregierungsorganisationen Beherrschteninteresse, welch letzteres unter dem nunmehr unzutreffend genutzten Begriff der Zivilgesellschaft zusammengefasst wird und damit als pseudodemokratische Mehrheitsvertretung die politische Meinungsbildung dominiert.
Teil 7: Die „Zivilgesellschaft“ ersetzt die Demokratie
Tatsächlich bedarf es in einer funktionierenden Bürgerdemokratie des Begriffs „Zivilgesellschaft“ als Kriterium der Beschreibung eines Teils dieser Bürgergesellschaft und vor allem als Begriff für einen sogenannten nicht-staatlichen Sektor nicht. Denn die funktionierende Bürgerdemokratie selbst ist nichts anderes als eben diese Zivilgesellschaft über alle ihre Funktionen und Institutionen.
Die von Gramsci erfolgte Neudefinition ergab sich aus seinem ideologischen Denkansatz in der Abgrenzung zum „faschistischen Bürgerstaat“, für Arendt aus der Abgrenzung zum totalitären Staat, in dem der Bürger auf seine ausschließlich staatsdienliche Funktion reduziert wird. Während für Gramsci der bürgerliche Staat von vornherein in Konfrontation zum Menschen steht, weshalb dieser sich in der Zivilgesellschaft gegen den Staat organisieren muss, löst sich in den Überlegungen Arendts die herrschende Elite selbst vom Bürgerstaat, der als Zivilgesellschaft unterschwellig fortbesteht.
In der Konsequenz fand der Begriff der „Zivilgesellschaft“ in der Bundesrepublik Deutschland über Jahrzehnte bestenfalls in der politiktheoretischen Debatte statt. Die junge Bundesrepublik verstand sich selbst als jene bürgerliche Zivilgesellschaft, die aufgrund ihres politischen Systems des repräsentativen Parlamentarismus und der Steuerung der Exekutive durch die Bürgerrepräsentanten keinerlei Unterscheidung zwischen staatlichen Institutionen und Bürgern bedurfte.
Spätestens seit den Neunzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts jedoch erleben wir eine zunehmende Inflationierung des Begriffs „Zivilgesellschaft“ bei der Beschreibung der als Demokratie bezeichneten Staatsform der BRD. Originär bezogen auf den eigentlichen Sinngehalt und den Ursprung dieses Begriffs muss dieses dahingehend interpretiert werden, dass die ursprüngliche Einheit des bürgerlich-zivilgesellschaftlichen Systems nicht mehr besteht. Die Verwendung des Begriffs „Zivilgesellschaft“ ist das Symptom dafür, dass das bürgerliche Demokratiemodell freier Bürger, welches in seinem zivilisatorischen Ansatz die Einheit von staatlichem und bürgerlichem Handeln im Sinne eines in pluralistischer Debatte definierten Gemeinwohles voraussetzt, nicht mehr existiert.
Wenn in einer Bürgerdemokratie eine gedankliche Unterscheidung zwischen staatlichen Institutionen und bürgerlichem Wollen festgestellt wird, dann ist die faktische Trennung dieser beiden Ebene notwendig einer solchen Unterscheidung vorgeschaltet. Der Gemeinwohlgedanke einer identischen Staatsidee, der aus der offenen Debatte zu entwickeln ist und an deren Ende zu einem mehrheitlich getragenen Handeln führt, kann in einer Gesellschaft, die zwischen Staatsinstitution und Zivilgesellschaft unterscheiden muss, nicht mehr vorhanden sein. Vielmehr signalisiert diese Unterscheidung unabhängig von weiteren Aspekten einen grundlegenden Interessenkonflikt zwischen Staat und Bürger.
Teil 8: Die aktuelle Entwicklung der Bundesrepublik
Die wesentliche Ursache für einen solchen Interessenkonflikt sollte notwendig in der Abkopplung der staatlichen Institution vom eigentlichen Bürgerinteresse zu erkennen sein: Die staatlichen Institutionen verlieren die Verbindung zu ihren Auftraggebern und entwickeln ein in sich geschlossenes Eigenleben, welches die Einheit der Zivilgesellschaft überwindet und aus dem Bürgerstaat einen Untertanenstaat macht. In einer solchen Situation wäre davon auszugehen, dass im immer noch demokratisch verfassten Gemeinwesen nun einerseits die Leugnung dieser Entwicklung durch die Herrschenden erfolgt, andererseits der nun als zivilgesellschaftlicher Sektor zu definierende Untertan gefordert wäre, die von den Herrschenden verursachte Trennung zu überwinden, indem er um der Funktionsfähigkeit der Demokratie willen jene aus ihren Funktionen nimmt, die diese Entwicklung zu verantworten haben.
Tatsächlich ist gegenwärtig in der Bundesrepublik einerseits zwar genau diese Entkoppelung von staatlicher Institution und Bürger tagtäglich zu beobachten – gleichzeitig aber unternimmt die herrschende Politikelite nicht einmal im Ansatz den Versuch, diese Spaltung durch das Verleugnen der Trennung zwischen Staatsinstitution und „Zivilgesellschaft“ zumindest propagandistisch zu verdrängen. Vielmehr wird der die Auflösung der Bürgerdemokratie beschreibende Begriff Zivilgesellschaft vor allem von Politikern und politik-nahen Kreisen beständig kultiviert und manifestiert. Hierbei ist zu unterstellen, dass in den allermeisten Fällen die intellektuellen Fähigkeiten der Begriffs-Verwender nicht ausgeprägt genug sind, um den Aspekt der vorsätzlichen Vernichtung der bürgerlichen Demokratie durch diese Entwicklung zu realisieren. Wenn nun dennoch die Inflationierung der „Zivilgesellschaft“ festzustellen ist, so muss daher notwendig ein weiterer Aspekt bestehen, der durch die bloße Auflösung der Bürgerdemokratie nicht ausreichend beschrieben ist.
Hier nun kommt wiederum Gramsci ins Spiel. Dessen marxistische Überwindung der von ihm als Bourgeoisie oder Faschismus abgelehnten bürgerlichen Gesellschaft durch ein klassenhegemoniales Rätesystem bedarf in einer evolutionären statt revolutionären Übergangsphase vom Individualismus zum Kollektivismus einer Periode, während der die bürgerlich geprägte Exekutive als „Staat“ ihre Macht gleichsam organisch an die künftigen Räte als Träger der gesellschaftlichen Hegemonie abgibt.
Die noch von Marx erwartete, revolutionäre Übernahme der Macht durch das Proletariat erwies sich in der industriellen Wohlstandsgesellschaft als zunehmend weniger durchführbar. Der letzte, durch Berufsrevolutionäre in dieser Hinsicht gestartete Versuch waren jene Studentenunruhen im Europa der Endsechziger des Zwanzigsten Jahrhunderts, die sich außerstande sahen, ihren revolutionären Funken in das von ihnen bezielte, proletarische Kleinbürgertum zu tragen und insofern in ihrem revolutionären Prozess scheiterten.
In dieser Situation diente sich Gramscis Neudefinition der Zivilgesellschaft aus den Zwanzigerjahren des Jahrhunderts förmlich an. Seine Überlegungen ersetzten den aus den Schriften von Karl Marx und Friedrich Engels abgeleiteten Anspruch der Diktatur des Proletariats durch die Vorstellung der „Hegemonie einer sozialen Gruppe“. Diese Hegemonie ist nicht mehr zwangsläufig über einen einmaligen, revolutionären Akt zu erreichen, sondern durch eine subversive Unterwanderung des bürgerlichen Staates durch eben jenes, was Gramsci als Zivilgesellschaft neu definiert hatte.
Die „Vorherrschaft einer sozialen Gruppe“ als gesellschaftliche Hegemonie zeige sich laut Gramsci auf zwei Arten: „Als Beherrschung und als intellektuelle sowie moralische Führung.“ Gramsci unterschied insofern einerseits in den traditionellen Aspekt der Beherrschung, also eine dem zu Beherrschenden aufzuzwingende Gewalt, andererseits in eine am ehesten als „soft force“ – weiche Gewalt – zu bezeichnende Dominanz in der gesellschaftlichen Debatte, der sich der zu Führende nicht entziehen kann.
Eine soziale Gruppe sei, so Gramsci, in dem Moment dominant, „wenn sie die gegnerischen [gesellschaftlichen] Gruppen unterwirft und die verbündeten Gruppen anführt“. Diese intellektuelle Führung müsse notwendig bereits vor der eigentlichen Machtübernahme erreicht sein und damit eine Dominanz generieren, die auch nach der Machtübernahme die Führung sichere.
Für Gramsci ist die Machtübernahme insofern ein Prozess, bei dem sich die marxistischen Ideologen als Akteure der Zivilgesellschaft in den noch bürgerlichen Staat einbringen und dabei „verbündete Gruppen“ schaffen oder anbinden, welche nicht zwangsläufig am identischen Ziel arbeiten, aber die Führung der „intellektuellen und moralischen“ Meinungsführer der Marxisten akzeptieren.
Konkret bedeutet dieses, dass die künftige, marxistische Führung in der noch bestehenden bürgerlichen Gesellschaft die Inhalte der gesellschaftlichen Diskussion bestimmen muss und auf diesem Weg ihre Positionen als intellektuell und moralisch dominant in der Gesellschaft verankert. Hierbei erkannte Gramsci neben der Berücksichtigung materieller Bedürfnisse einen wesentlichen Aspekt der Machtübernahme in der Überwindung der Beherrschung der spirituellen Bedürfnisse der Menschen durch die aus seiner Sicht zutiefst bürgerliche Religion – oder besser: durch die soziale Gruppe der Kleriker.
Die von Gramsci angestrebte Hegemonie basiert insofern nicht im Sinne klassischer Marxismustheorie auf der Macht über die materiellen (Produktions)Mittel der Gesellschaft. Vielmehr erkennt er, dass der Hegemonialanspruch über die Gesellschaft neben der materiellen Komponente vor allem jene den Menschen innewohnenden, spirituellen Bedürfnisse bedienen und befriedigen muss. Die von Gramsci angestrebte Machtübernahme kann daher nur erfolgreich sein, wenn sie das Versprechen der Befriedigung materieller Bedürfnisse auf einen spirituellen Unterbau des Visionären stellt. Dem Menschen müssen Perspektiven des scheinbar Realisierbaren angeboten werden, die in ihrer über das Materielle hinausgehenden Zielsetzung übergeordnete Ideale definieren, mit denen sich die Massen ähnlich jenen mittelalterlich-klerikalen Heilsvorstellungen identifizieren können.
In dieser Situation der Ablösung des klassisch-religiösen sind es dann die revolutionären Hegemonisten, welche die moralische Führung im Erreichen des Heils übernehmen und als jene Heilsbringer erkannt werden, denen mit ihren Zielen, Perspektiven und Handeln die Möglichkeit der Überwindung der diesen Heilsvorstellungen nicht entsprechenden Gegenwart zugewiesen wird. Damit übernehmen die Protagonisten des Heils zwangsläufig jene von Gramsci geforderte „intellektuelle und moralische Führung“ der Gesellschaft.
So, wie in der Vergangenheit des Mittelalters die Vorstellung von Himmel und Hölle nicht zu hinterfragende Wirklichkeit des Seins gewesen ist, werden es nunmehr die postklerikalen Ersatzparadiese, die zur nicht zu hinterfragenden Wirklichkeit des Seins der Gegenwart und der Zukunft werden. Die daraus unvermeidbar entstehende Dominanz dessen, was Gramsci im Widerspruch zum bürgerlichen Ansatz als Zivilgesellschaft bezeichnet, wird in einer solchen Situation zur natürlichen Herrschaftsdominanz, die jene noch rudimentär vorhandenen Vorstellungen der bürgerlichen Gesellschaft erst unterwirft und anschließend vernichtet. Sie überwindet jene Denkvorstellungen parlamentarisch-repräsentativer Legitimationsprozesse durch die intellektuelle und moralische Dominanz der marxistischen Hegemonisten.
Wenn wir den konkreten Blick auf die Bundesrepublik Deutschland werfen, so zeigt sich hier bereits die Unumkehrbarkeit des Prozesses durch den ersatzreligiösen Umgang mit klimatischen Veränderungen, aus denen Ablasshandel ebenso resultiert wie Verteufelung ganzer Industriezweige. Die Umwandlung der bürgerlichen Individualgesellschaft in die hegemonial geführte Kollektivgesellschaft steht mittlerweile kurz vor der Vollendung, wie insbesondere auch anhand der Wahlergebnisse zu erkennen ist, die die Bereitschaft einer zunehmend wachsenden Bevölkerungsgruppe belegen, sich den postpragmatischen Hegemonialillusionen anzuschließen, während die Restbestände der Pragmatiker auf verlorenem Posten stehen.
Der Prozess der Vernichtung der pluralen, bürgerlichen Gesellschaft wird hierbei interessanterweise angeführt von der Gallionsfigur der ursprünglichen Repräsentanten eben dieses Bürgertums. Die Deklaration einer „postfaktischen Gesellschaft“ – womit die Abkehr von Kant’schen Ideal der Vernunft beschrieben wird – und die Hervorhebung der angeblichen Bedeutung einer „Zivilgesellschaft“ durch eine marxistisch geschulte Führerin kann nicht anders interpretiert werden, als dass das postrevolutionäre Ziel der Überwindung der bürgerlich-pluralistischen Gesellschaft von oberster Stelle betrieben wird. Das insbesondere in jenen „zivilgesellschaftlichen Bündnissen“ scheinbar irrationale Bekenntnis zu Angela Merkel ist insofern nicht nur Beleg deren systemüberwindender Perspektive – es macht auch deutlich, dass die von Gramsci angestrebte Hegemonie der sozialistischen Systemüberwindung kurz vor ihrer Vollendung steht.
Danke, Herr Spahn.
Was der aufmerksame Beobachter des Politikgeschehens schon bemerkt hat – Sie leuchten die Hintergründe aus und machen die Dynamik, die dahintersteht begreifbar. Gleichzeitig stimmt der Artikel eher traurig, da die Bürgergesellschaft schon verloren scheint.
Wir laufen in eine Krise – die von der Politik gewollt ist – hinein und viele spüren was auf sie zukommt. Möglich, dass nach dem großen Krach die Karten neu gemischt werden – hoffen wir es. Es wäre die letzte Chance.
Ihr wohl bester Artikel, den ich je gelesen habe. kurz, knapp, präzise aber auch gleichzeitig luzide, die Taktik und Strategie der Linken beleuchtend. Der Übergang vom tradierten proletarischen Sozialismus marxistischer Schule hin zum Kulturmarxismus nach Gramsci und Lukasz gut zusammengefaßt. Die Frankfurter Schule paßt haargenau auch in diesen Kontext. Es geht letztendlich um Kulturhoheit und Metapolitik, denn wenn hier gesiegt wird, kommt die Übertragung der eigentlichen politischen Macht ohnedies.
Manchmal muss man es aus Zeitgründen kürzer und prägnanter ausdrücken:
‚“Das Wort „Zivilgesellschaft“ ist nur eine Täuschung für linke Lobbyorganisationen und NGOs.
So geäußert bereits am 09.05.2019 in der 98. Sitzung des Deutschen Bundestages: https://www.youtube.com/watch?v=-YhM3F99wec ab 03:00 min.
Und ja, ich bin es, der dort geredet hat.
27. Februar 2019: https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/goergens-feder/was-mit-zivilgesellschaft-wirklich-gemeint-ist/
Um es verständlich zu machen und über die Grenzen des eingelesenen Intellektuellen hinaus aufzuklären, ist größtmöglicher Umfang und präzise, unerlässlich. Wenn ich bei einer Übertragung des Bundestags – “Das Wort „Zivilgesellschaft“ ist nur eine Täuschung für linke Lobbyorganisationen und NGOs.“ – gehört hätte, wäre mein Interesse nicht groß genug gewesen um dem nachzugehen. Ich bin jetzt kein Psychologe, aber vielleicht könnte man daran nochmal feilen. Bitte nicht falsch verstehen, Ich schätze die AfD sehr für ihre Arbeit und ihr Engagement für das Richtige und Notwendige, sie leisten eine beispiellose Aufopferung für unser Land. Gruß
Wer regiert die Bürgergesellschaft? In einer (funktionierenden) Demokratie gibt es dafür Spielreglen. Abseits der Demokratie wird es ein Herrschaftssystem der Netzwerker, ein korruptes System der Gefälligkeiten und angeführt von Lautsprechern. Das ist zutiefst unbürgerlich, denn es ist die Herrschaft des Mobs und seiner Führer. Das Argument zählt nicht; dafür aber die Stellung in der Gruppe. Eine Abwahl solcher Führer ist nicht vorgesehen. Die Minderheit muss sich lautlos fügen. Es ist eine irreführender Begriff für ein sehr altes System der Cliquenwirtschaft.
Es läuft mir kalt über den Rücken, wenn ich das lese. Es zeigt so exakt die Entwicklung auf, die Deutschland seit den 90er Jahren genommen hat. Ich glaube, daß die sozialistischen Seilshaften der alten DDR führend darin waren, ihre Ideologie stufenweise und insgeheim mehr und mehr in den Diskurs einzubringen und ihn damit zu verändern. Bis zu dem Punkt, an dem wir heute stehen, war es ein weiter Weg, der leider von Merkel und ihren gehorsamen Hilfstruppen immer weiter verfolgt wurde. Die Union wurde immer weiter nach links gezerrt unter der Vorgabe der „asymmetrischen Mobilisierung“, die ja zunächst auch für Wahlsiege sorgte und daher nicht in Frage gestellt wurde. So konnte sie ungestört weiter daran arbeiten, die Demokratie auszuhöhlen. Verfassungsrichter nach politischer Gesinnung auszusuchen, Gewaltenteilung (im Falle des Neuen, Herrn Flaßbarth) aushebeln, Grundgesetz unterwandern, indem entscheidende Funktionen ausgelagert werden (NetzDG)… und wir haben vieles viel zu spät gemerkt.
In den Ländern um uns herum war man längst aufgewacht. Dort saßen die „Rechtspopulisten“ oder besser gesagt die neuen Konservativen, längst in den Parlamenten, als bei uns eine solche Partei erst gegründet wurde.
Eines hatten die Revoluzzer aber nicht auf der Rechnung. Den Islam. Der kloppt ihnen gerade das ganze hübsche Konstrukt in tausend Stücke, was man allerdings partout nicht zugeben kann, weil der ja Opferstatus hat.
Im Endeffekt läuft es auf massive Konflikte hinaus. Ich hoffe, ich schaffe es noch rechtzeitig, das Land zu verlassen, bevor es hier zur Internierung Andersdenkender kommt.
1.
Vielen Dank, Herr Spahn, für diesen sowohl erhellenden als auch bestätigenden Artikel.
2.
Wie tief dieses Denken eingedrungen ist, erfuhr ich zwei Wochen vor der BT-Wahl 2017 an einem Stand der FDP im Gespräch mit einem ehemaligen Bundestagsabgeordneten. Wir diskutierten über das Netzwerkdurchsetzungsgesetz. Ich bezeichnete es als Angriff auf die Demokratie, er machte sich Papiers Aussagen zu eigen, die jener kurz zuvor in der FAZ verfasst hatte. Ich, der seine Wahlentscheidung noch nicht getroffen hatte, fragte ihn, was die FDP zu tun gedenke. Er antwortete, man wolle das Gesetz „ändern“. Warum nicht abschaffen, fragte ich.
Jetzt kommts.
Naja, sagte er, man müsse halt auch den Bäckermeister verstehen, der im Internet bösartig bewertet werde und sich nicht wehren könne. Dafür, entgegnete ich, gibt es die Justiz.
Die sei zu langsam, sagte er.
Dann müsse man mehr Leute einstellen, Geld sei genug vorhanden, schlug ich vor.
Nein, sagte er, ihm schwebe eine Lösung über die „Zivilgesellschaft“ vor. Eine „NGO“ könnte das machen. Als er mein entsetztes Gesicht sah, ruderte er zurück.
Die Zivilgesellschaft mit NGO gleichzusetzen, sei der Anfang vom Ende, sagte ich.
Was ich denn vorschlage?
Die Justiz, antwortete ich. Die ist legitimiert, Funktionenteilung, Rechtsstaatsprinzip, Artikel 20 Grundgesetz, Artikel 19 IV Grundgesetz, die justiziellen Grundrechte hinten im GG.
Zu langsam, sagte er, zu langsam.
Ich war wirklich schockiert und entschied mich gegen die Dauerbeschallung durch Medienpropaganda für die AfD, weil sie meines Erachtens die einzige Partei ist, die nicht auf undemokratisch legitimierte Gruppierungen setzt.
3.
Auch bei Ihnen spüre ich die pessimistische Grundhaltung, nach der wir freiheitlich Denkenden unterlegen sind. Von Unumkehrbarkeit schreiben Sie.
Gegen die „Alles ist verloren“ – These kämpfen Sie, Herr Spahn, doch mit diesem Artikel an, wenn ich mich nicht irre. Die Zeilen werden Sie einige Mühe gekostet haben. Ihr Ziel kann doch nur sein, Leute wie mich, welche die herrschenden Verhältnisse so wie beschrieben wahrnehmen, mit geistigem Rüstzeug zu versorgen. Sie wollen aufklären und die Saat des Zweifels ausstreuen. Warum tun Sie das, wenn Sie alles verloren geben, was Ihnen wichtig war und ist?
Was glauben Sie denn, werde ich mit Ihrem Text machen? Ich werde ihn mehrfach lesen, Aussagen verifizieren, die Kernthesen in Diskussionen vortragen, simpler im Ausdruck, um den Zweifel weiter zu streuen. Ich stelle mich nicht am Samstag vor Pfingsten dreieinhalb Stunden in einem Dorf in Herxheim (Südpfalz) in der prallen Sonne in einen Demonstrationszug, um in einer
„hegemonial geführten Kollektivgesellschaft“
zu erwachen. Niemals!
Woran es uns Freiheitlichen fehlt, ist der Gegenentwurf einer freiheitlichen Gesellschaft, welche die Gleicheit vor dem Gesetz wahrt, ohne gleich zu machen, und nicht zuletzt die Brüderlichkeit nicht außen vorlässt.
Was vielen fehlt, ist ein Kämpferherz.
Ihr Ausblick, Herr Spahn, ist düster, aber ehrlich und wirklichkeitsnah. Menschen werden immer wieder Opfer utopistischer Propaganda, die sie in eine unfreie und ungerechte Gesellschaftsform locken will. Die Selbstverständlichkeit unserer demokratischen Werte bedroht unsere Demokratie, da nur wenige Menschen genug Phantasie haben, um sich das Leben in einer modernen nicht-demokratischen Gesellschaft vorstellen zu können. Sie können sich nicht vorstellen, dass sie nicht nur von einem Diktator, sondern auch vom Staat selbst versklavt werden können. Solange Menschen den Himmel auf Erden wollen begreifen sie nicht, dass es die vollkommene Gesellschaft nicht geben kann. Sie werden sich gegen die Demokratie wenden, aber nichts Besseres zu Stande bringen. Ehrgeiz, Machthunger, Eitelkeit etc., menschliche Laster, sind es abermals, die Verwöhnte, Naive, Leichtgläubige, Ignorante ins Unglück gestürzt haben. Haben Sie und Ihre unermüdlich kämpfenden Kollegen Dank für die unerschrockene Verteidigung unserer freiheitlich bürgerlichen Demokratie. Tun wir als Staatsbürger unser Bestes. Verteidigen wir unsere demokratischen, zivilen Werte.
Diesen Text habe ich mir ausgedruckt,um denselben in Ruhe auf der Zunge zergehen zu lassen.ich mußte ihn mehrfach lesen. Das Ergebnis ist relativ einfach. Die Menschen wollen und können nicht selbst denken und auch keine Verantwortung übernehmen. Sie wollen geführt werden,und einfache Antworten haben auf sehr komplexe Zusammenhänge,die die durchschnittlichen Menschen nicht erfassen und überblicken können. Der Wohlstand und auch die Gewissheit als Staat nach 1945 keine Verantwortung mehr übernehmen zu müssen,hat die Menschen träge gemacht. Schließlich gibt Amerika die Linie vor. Dazu kommt die ständige staatlich verordnete Gesamtschuld an allen Mißständen in der Welt. Wir müssen ja die Bösen sein,alle reden ständig davon. Diese Gesellschaft hat seinen Bürgern nicht mehr zu bieten,als allgemeinen Konsumismus, ewig währende Party.Eine halbwegs politische Mitbestimmung ist seit Gründung der BRD und der sogenannten parlamentarischen Demokratie defacto nicht möglich. Um das ganze nicht auffallen zu lassen ist in diesem föderalen Land an 365 Tagen im Jahr immer irgendwo wegen irgendetwas Wahlkampf . Die Menschen haben sich im weiten Teilen ins Private zurückgezogen,mit dere Gewissheit,nichts ändern zu können. Seit einigen Jahren hat sich eine Ersatzreligion etabliert,Refugges und Klimawandel. Das wurde vom Mainstream aufgegriffen. Hurra,wir sind jetzt die moralisch,kulturell, politisch und gesamtgesellschaftlich die „Überlegenen“. Wieder greifen die uralten Instrumente Macht zu erreichen und zu behalten. Als A: H: 1933 die Macht übernahm,hatte er nicht die Mehrheit, seine NSDAP war lediglich stärkste Parteienmacht. Der religiöse Hype begann erst später,durch geschickte Inszinierung. Der neue religöse Hype ist heute unübersehbar. Wie gesagt, die Menschen wollen geführt werden,das enthebt sie der eigenen Verantwortung.In Ninive schrieb vor ca 3500 Jahren ein weitsichtiger Schreiber,angesichts des Luxus,der Paläste,der Bereitschaft für die Mächtigen Kriege zu führen,sich für all das krumm zu machen und alles zu bestaunen,über die Menschen,die in Armut in Lehmhütten hausten: Wenn man genau hinschaut,ist die Menschheit insgesamt blöde. Es hat sich seither nichts geändert.
Politische, intellektuelle und moralische Führung.
Die sozial dominante Gruppe innerhalb einer Gesellschaft, eines Vereins, eines Bundes,einer Ehe, einer Familie, eines Kollegium, einer Gewerkschaft, eines Rates, also häufig einer Zusammenschluss von Menschen mit mehr oder weniger den gleichen Zielen und Vorstellungen, also eine Zweckgemeinschaft bestimmt die Ausrichtung und Handlungen der gerammten Gruppe, inkl. der Untergruppen mit tendenziell unterschiedlichen Vorstellungen, dass funktioniert solange bis die Führung Abtritt, nicht mehr die gleichen Ziele vertritt, wie die dominante Gruppe, die Ziele sich ändern, Einzel und Minderheitsinteressen in den Vordergrund treten, usw.
Wer übernimmt nun die politische, intellektuelle und moralische Führung diese Gruppe und wie wird dies bewerkstelligt ?
Demokratisch mit Hilfe von Wahlen, militärisch durch Krieg, ökonomisch durch Subventionen, Sanktionen, Eigentum, Kauf, Erbe, Arbeit, gewaltsam durch Putsch, diktatorisch durch Anhäufung von Befugnissen, Unterwanderung und heimliche Übernahme, durch gesellschaftlichen sozialen Druck, Angst vor Ausgrenzung, Diskriminierung und finanziellen bzw, existentiellen Benachteiligungen, durch Wahlgeschenke, Korruption, finanzielle und geschäftliche Vorteile, ausleben von totalitären Zügen, Postenverteilung, Anerkennung und Auszeichnungen.Mediale Dauerberieselung, Framing,Stupsen und Stoßen, oder
schlicht und einfach durch Propaganda, Verschärfung von Gesetzten zum Schutz von XYZ,
Einschränkung des sagbaren, Hoheit über die Kinderbetten und durch Glauben.
Viele Möglichkeiten, alle wurden mehrfach erfolgreich angewendet und umgesetzt.
An das Ersatzparadies glauben nur die wirklichen fanatischen Anhänger, selbst die Führung glaubt nicht daran, erweckt aber umso mehr den Anschein, um genug fanatische Anhänger und Gläubige für den Anfang der Revolution, des Umbruch, des Umbaus, der Reform, der Tranformation zu gewinnen, wie auch immer diese Vorgang genannt wird.
Diese Transformation ist eine gesellschaftliche Entwicklung, zum Guten oder Schlechten,
mit allen verfügbaren Mitteln oder mit legitimen bis grenzwertigen, von Links, von Rechts, von Öko bis Religiös-Humanitär, dabei werden gesellschaftliche Widersprüche und Tabus aufgezeigt und gebrochen. Beste Zeiten für Mitläufer, Profiteure und Denunzianten.
Die bisher dominante Gruppe und Führung wehrt sich ebenfalls mit allen legitimen Mittel, oder macht Gebrauch von der Staatsgewalt, da sie in ihrer Hilflosigkeit, Gewissheit, Sicherheit, Dekadenz und Überlegenheit unterlegen ist, der Kampf und Widerstandswille ermattet ist.
Ziele der Transformation:
Die Klimarettung, die offenen Grenzen, Konsumverzicht, weltweit gültige soziale Standards, Freihandel, Einschränkung der individuellen Mobilität, Abgabe von politischer und persönlicher Verantwortung an Dritte, also Institutionen und Zweckgemeinschaften, sind mittlerweile in weiten Teilen deckungsgleich mit der Industrie,Wirtschaftspolitik und dem überfordertem Bürger.
Durch Unmengen an Subventionen für Energie, Landwirtschaft,E-Auto ,Bau und Sozialindustrie, CO2 Steuereinahmen für den Staat, billige und willige einfache entwurzelte Arbeitskräfte für Industrienationen,sind an den neuen Standort gebunden, durch Wohnungsnot und Mobilität-Einschränkungen, lenkbare, verängstigte und dankbare Mitglieder der neuen Gesellschaft, konsumieren normgerecht den medialen ökologischen Vorgaben entsprechend etwas weniger, dafür hochwertiger, der Konkurrenzkampf am Arbeit und Wohnungsmarkt steigt, Minderheiten werden gegen einander ausgespielt, die Monopolisten teilen sich den Markt brüderlich auf.
Sozialistenführer wie Elon Musk, Joe Kaeser, Jeff Bezos, Mark Zuckerberg sind fortan großen Vorbilder von Linken und Grünen, sie schaffen soziale Arbeitsplätze sind jung, dynamisch und erzählen emotionale Geschichten, Entschuldigen sich demütig bei ihren Anhängern für Missstände.
Möglich das die Imagination der neuen Führung mit medialer Hilfe erfolgreich an der Macht bleibt, bis die Luftnummer nicht mehr zu verbergen ist.
Jeff Bezos bestimmt durch Medien und Markt was gekauft wird.
Mark Zuckerberg was Öffentliche Meinung ist.
Elon Musk wer wann wohin fährt.
Joe Kaeser biedert sich an, wo er kann.
Kinderbuch-Autor Habeck, bestimmt wer noch ein Kölsch bekommt.
Der Klimawandel wird entweder ein apokalyptisch Höllenfeuer, eine Eiszeit, oder einfach ausbleiben, dass wird keinen mehr interessieren, denn das Ziel, die Transformation ist erreicht und die Medien sind ja auch noch da, ganz zu schweigen von der Staatsgewalt.
Vielen wird das gefallen, bin ich mir ganz sicher, einigen nicht.
Neue Runde, Neues Glück.
Mal klappst mal nicht.
Geschehen wird auf jeden Fall was, die Zeit ist reif.
Antonia Cramsci hat die „marxistische Theorie“ der „Oktoberrevulution“ auf Italien übertragen. Angesichts der verheerenden Ergebnisse dieses größten Menschen-Experiments der Geschichte erscheint es merkwürdig, dass man ihn und sein Denken bei gesellschaftstheoretischen Überlegungen als eine mögliche Leitschnur ansieht.
Aber der Hass der Westlinken 1989 war unübersehbar, als ihre geliebte DDR kollabierte und der Wunschtraum vom besseren Deutschland sich in einer Abgaswolke von Trabis vor den ALDI-Läden Westdeutschlands einfach auflöste.
Schon damals schwante dem aufmerksamen Beobachter nichts Gutes. Gramscis Hegemonie-Konzept wird von den Hegemonie-Apparaten beherrscht. Sie übernehmen die Aufgabe, die Menschen zu überzeugen, dass sie in der „besten aller möglichen Welten“ lebten. Die Bürger der DDR haben das anders gesehen.
Ich sehe auch die Gefahr des Einsatzes immer stärker werdender Hegemonie-Apparate, hoffe aber auf konservative Strukturen, die diesen Bewegungen in den Arm fallen.
Herr Spahn malt mir zu schwarz.
Das grünsozialistische Parteienkartell hängt einer ausgelaugten Ideologie an
und träumt davon, die künftige Nomenklatura zu bilden.
Dessen Protagonisten haben aber weder die kriminelle Energie noch den Intellekt
noch die Machtmittel, einen Überwachungsstaat mit kapitalistisch betriebener
Befriedigung der hedonistischen Bedürfnisse wie den Rotchinas einzurichten.
Gedanken der Rückführung zu einer bäuerlich naturnahen kommunistischen Basiskultur
als Alternative (Pol Pot, Mao) dürften diesen alimentierten Weicheiern fremd sein.
Es gibt noch genug Europäer, die fähig sind, diesen Spuk zu beenden.
europäer ja, aber nicht deutsche. für D ist herrn spahns analyse mmn korrekt. hier passiert nichts mehr. falls D ´s „Zivilgesellschaft“ nochmal gerettet wird,zum 3 . mal in 90 jahren , dann nur noch von aussen ,wie auch die letzten 2 male
diesesmal durch italien, england ,polen, ungarn etc vielleicht hilft ja auch trump´s amerika mit etc.
aber D selbst hat fertig .
maximo 2
Darf ich Sie, maximo 2, höflich fragen, was Sie persönlich zur Errettung beitragen und wo, wann und inwieweit Sie Widerstand leisten?
Da wäre ich mir nicht so sicher.Die Zeichen stehen auf Sturm. Sollte sich eine grasfarbene und wie auch immer geartete Koalition bilden, steht einer weiteren „Machtergreifung „nichts mehr im Weg.
Ich finde die grundsätzliche Stossrichtung des Artikels richtig und sehr interessant (wenn ich ihn richtig verstehe). In der Tat wird von oben versucht, Demokratie durch „Zivilgesellschaft“ zu ersetzen. Das bietet für die herrschende Klasse den Vorteil, demokratische Einschränkungen, denen staatliche Institutionen unterliegen, zu umgehen. Es wird durch die „Zivilgesellschaft“ eine Art „Gegeninstitutionensystem“ geschaffen, mit dem man ohne die unbequemen Einschränkungen der Demokratie herrschen kann.
– Einiges an der Darstellung gefällt mir weniger. So kann man z.B. nicht von von Trotha auf den Standpunkt einer ganzen, hier der deutschen Kultur, schliessen. Der Herero-Mörder wurde in der deutschen Öffentlichkeit und im Reichstag MASSIVST kritisiert und sogar verachtet.
– Und die Darstellung der Beurteilung anderer Kulturen aus dem notwendig „selbstbezogenen“ Blickwinkel der eigenen Kultur greift zu kurz. Zwar ist es zirkelhaft, einen Standpunkt von einem konkurrierenden Standpunkt aus zu kritisieren, anstatt von einem logisch übergeordneten. Aber der kulturelle Relativismus ist logisch genau so zirkelhaft wie der Universalismus. Denn er will – paradoxerweise – den anderen Kulturen die Vorstellungen die EIGENE (westliche) Vorstellung eines Kulturrelativismus aufdrängen, die diesen fremd ist.
Befragen Sie mal einen Chinesen zum Kulturrelativismus! (Einen Türken, einen Japaner, einen Russen….). Der Kulturrelativismus ist ein spezifischer „fad“ der westlichen Kultur! (Ursprünglich von Franz Boas und Alfred Kroeber speziell nur zu Forschungszwecken erfunden, später pervertiert in moralischen Relativismus.)
Aber wir müssen uns gar nicht auf das Glatteis einer logischen Betrachtung begeben, um dieses Feld zu beurteilen.
Es reicht, festzustellen, dass BEI UNS keine kulturellen Grundsätze gelten als UNSERE. Andere können meinetwegen anderswo ihr wahrscheinlich berechtigtes Dasein fristen.
– Ist jemandem aufgefallen, dass heute kein Mensch mehr von „Kulturimperialismus“ redet, was früher ein Lieblingsthema linker Studenten war? Es ist peinlich, passt nicht mehr in die Landschaft. Die Verurteilung von Kulturimperialismus fusste auf der Vorstellung, dass man anderen Kulturen nicht deren Kultur wegnehmen und durch die eigene ersetzen dürfe. Heute ist es für Linke normal, dass andere UNSERE Kultur imperialistisch beeinflussen dürfen.
– Bei der Betrachtung von Gramsci fehlt mir eigentlich das Wesentliche: Georg Lukacs hat schon auf Probleme in der Marx’schen Überbau-Theorie hingewiesen und sie zu modifizieren versucht. Gramsci hebt nicht primär auf bestimmte Gruppen ab, sondern er versucht, die Unerklärlichkeit des Ausbleibens einer sozialistischen Revolution mit eben diesem Überbau – der Kultur – zu erklären. Er stellt damit Marx – aus der Gramsci’schen Sicht – vom Kopf auf die Füsse. Denn es ist aus einem späteren Blickwinkel offensichtlich, dass Marx die Überbauphänomene massiv unterschätzt hat.
– In einer Wohlstandsgesellschaft wie der unseren kann man mit Klassenkampf auf der Basis von Armut nicht mehr erfolgreich Politik machen (das ist einer der Gründe für den Niedergang der SPD). Man muss ins Politreligiöse ausweichen: eben in den Bereich der Kultur.
Dazu entwickelte sich, mit der Zeit, die Grünen-Sekte (aus durchaus rationalen Anfängen). Wir erfahren gegenwärtig, nach dem Niedergang der traditionellen Religionen, eine Re-Religionisierung unserer Kultur.
Und sie hat zahllose anfängliche Skeptiker in den Alt-Parteien zu glühenden Konvertiten gemacht. Heute ist Kritik an der grünen Religion so verpönt wie Kritik am Christentum in lange vergangenen Zeiten.
Die Doppelmoral der Linken.
Der Kulturimperialismus, bzw. der Imperialismus der EU und Chinas prallen aufeinander,
am Balkan und im chinesischen Meer, dabei wird vor allem in der EU von „unserem Werte“ gesprochen, die es zu verteidigen gilt, man könnte fast schon von neuen Lebensräumen sprechen, die sich die EU auf dem Balkan sicheren möchte
Der Kulturimperialismus oder die Kulturrevolution in China und der große Sprung nach vorn.
Die Million von Opfern des großen Sprungs und die 3-400.000 Tote der Kulturrevolution werden bis heute gerne übersehen.
Ich denke wir befinden uns am Anfang einer Kulturrevolution, die Analogien mit dem Beginn der chinesischen Kulturrevolution sind zahlreich.
Auszug Wikipedia:
Zunächst wurde die Kulturrevolution als eine Bewegung zur Beseitigung von Missständen in Staat und Gesellschaft von großen Teilen der Bevölkerung begrüßt.
Die Kulturrevolution bestand aus einer Reihe von Massenkampagnen, die sich ablösten und teilweise widersprachen. Ursprünglich sollte die Kulturrevolution nur ein halbes Jahr dauern, dann wurde sie zehn Jahre lang, bis zu Maos Tod, immer verlängert.
Anders als bei der Kampagne des Großen Sprungs nach vorn wurden die Wirtschaft und die Landwirtschaft von der Kulturrevolution weitgehend ausgenommen. Man hatte gelernt, dass die Produktion möglichst ungestört weiterlaufen musste. Die Kampagnen konzentrierten sich auf Politik, Kultur, öffentliche Meinung, Schule und Universitäten, dort jedoch wütete die Kulturrevolution anfangs mit teilweise grenzenloser Grausamkeit. Etliche Professoren wurden totgeschlagen.
Auszug Wikipedia Ende
Der Großen Sprungs nach vorn steht uns noch bevor, beflügelt durch Energiearmut.
Herr Spahn, Sie sind gestählt im Lesen und Schreiben marxistisch anmutender Texte. Das ist harter Tobak. Respekt.
Spontan fallen mir da zwei Definitionen ein:
1. Wittgenstein: „was sich überhaupt sagen lässt, lässt sich klar sagen; und wovon man nicht reden kann, darüber muss man schweigen“.
Sie weisen in Ihrem Artikel nach, dass diese bürgerliche Auffassung komplett falsch ist – denn sie überlässt die Hegemonie über das Denken den verschwurbelten Schwaflern.
2. Unbekannt: „Die Psychologie ist die Wissenschaft von dem, was du weißt, nur in Worten, die du nicht verstehst“.
Sie weisen in Ihrem Artikel nach, dass man die Diskurshoheit nur gewinnt, wenn man die Sprache mit Gewalt missbraucht, Begriffe wie „Zivilgesellschaft“ durch Wieselwort-Transformation in ihr Gegenteil verkehrt und dann durch kriminelles Framing dafür sorgt, dass die „freie“ Presse auf den Zug aufspringt.
Der Kommunist Gramsci hat sich vor allem damit beschäftigt, wie die Transformation zu gestalten ist, so dass die Neu-Definitionen in die Köpfe der umzuerziehenden Leute einsickern und Allgemeingut werden. Wie unterwandert man eine bestehende Gesellschaft und gewinnt die Hegemonie. Ein Leitfaden für die 68er. Perfektioniert in der Ex-DDR. Das Ziel ist die postmoderne Einsicht der aktuellen Kanzlerin, dass Wahrheiten im Plural auch nichts als Konstruktionen sind. Deutlicher als in ihrer Harvard-Rede kann man die Bürgerlichen nicht verhöhnen.
Doch es geht noch besser , man dichtet ihnen die eigenen Untaten an, ruft haltet den Dieb und zum Schluß krönt man das Ganze noch damit , daß man ihnen auch noch die eigenen Initialen verpaßt , wenn`s nicht so diabolisch wäre müßte man der Nummer Respekt und Hochachtung zollen
Ja haben Sie vergessen. Keine Namen vergessen! Leider kennen nur die gut Informierten die Namen, obwohl viele von denen, die Sie nicht aufgezählt haben, noch heute im Bundestag sitzen
Der Beitrag scheint noch dabei die Folgen des intellektuell kruden XX. Jahrhunderts aufzuarbeiten?
Ich stimme Herrn Spahn bei, wenn er schreibt :
—Hierbei ist zu unterstellen, dass in den allermeisten Fällen die intellektuellen Fähigkeiten der Begriffs-Verwender nicht ausgeprägt genug sind, um den Aspekt der vorsätzlichen Vernichtung der bürgerlichen Demokratie durch diese Entwicklung zu realisieren.—
Wer glaubt, es gäbe nicht diese Zirkel der Transformation zur nebulösen Weltgemeinschaft oder einer „starken“ EU, deren Problem nicht der Erhalt demokratischer staatlicher Verhältnisse, sondern die „Befriedung“ störender religiöser oder sonstiger menschlicher Unterschiede (Hautfarbe, Geschlecht, Herkunft, Einkommen…), der sei auf „Intellektuelle“ vom Schlage Alain Posener verwiesen, der in den 60-ern einen strammen Mao-Kurs forderte und heute als lammfrommer Religionssoziologe und Kommentator bei der WELT sein Dasein fristet. Sein intellektuell eher als unterdurchschnittlich zu bezeichnendes Machwerk „Maria“ gibt dem Feminismus, also auch Personen eher unterdurchschnittlichen Vermögens (Quote), eine Fibel zur Hand, die deutlich auf die Inspiration durch Mao hinweist, der als erster großer „Grüne“ im globalen Maßstab eine Hochkultur auf seine bäuerliche und naturnahe Herkunft zurückzuführen versuchte. Als großem Intellektuellen, war diesem Sch***kerl jedes Mittel recht, seine „Programm für natürliche Lebensverhältnisse“ gegen das eigene Volk gewalttätigst zu realisieren. Die Verwüstung Chinas war bekanntlich sein Werk. Unter der darauf folgenden überstürzten Industrialisierung leiden heute Bevölkerung und Weltklima gleichermaßen.
Der Erörterung des Begriffs der Zivilgesellschaft ist durch die vorliegende Darstellung im Grundriss gelungen. Dass damit die Debatte eine reflexive Tonart annimmt, ist mehr als wünschenswert, weil die Erosion und die Verfremdung der politischen Verhältnisse für Bürger in Sinne einer funktionierenden Zivilisation irritierende Ausmaße angenommen hat und die Zielsetzung einer globalen „Hochkultur“ eine erschreckende Dimension angenommen hat, die nur auf Funktionärskasten (UN, EU) zugeschnitten zu sein scheint.
Unsere oberste Funktionärin pflegt mit ihrem Äußerem sichtbare Bezüge zu Menschenschlächtern, die stets nur unser Bestes wollten, Mao wurde genannt. Stalin, Hitler und die vielen großen und kleinen Hochkulturfürsten sind und waren allesamt Propheten ihrer eigenen (Macht-)Obsession und vermutlich nicht die letzten, wie gerade die Klimatheoretiker erkennen lassen die es ohne eine „globale Transformation zur Klimarettung “ nicht belassen wollen. Insofern scheint mir zwar die Erinnerung an die Zivilgesellschaft lobenswert, aber gemessen an den Obsessionen der Gegenwart zu akademisch.
Es fehlt mir die Nennung der Protagonisten im aktuellen philosophischen Denken (einen Diskurs kann ich kaum erkennen). Wer vom Ende her denkt, muss als Ideologe entlarvt werden, d.h. von Hegel, Marx bis zu Habermas und seinen Jüngern. Intakte Demokratie hat den größten Vorzug vor allen anderen Staatsformen: sie ermöglicht es relativ gewaltfrei Irre von ihren Regierungsgeschäften zu entbinden (Popper), deshalb wird sie auch von ihren Gegnern systematisch unterminiert. Allen engstirnigen Etablierten, deren intellektuelle Fähigkeiten nicht hinreichen, den Übergang von einer Zivilgesellschaft zu einer „Hochkultur“ zu erkennen, geschweige zu bewerten, sei dieser Beitrag deshalb ans Herz gelegt.
Ich würde Merkel durchaus einen Anteil an Verantwortung zusprechen, da sie mit ihrem Nudging, ihren Täuschungsmanövern, der von ihr erzeugten Alternativlosigkeit und mit ihrer Gutsherrenart, die sich hinter einer harmlosen Matronenfassade verbirgt Entscheidungen getroffen und Wege bereitet hat, die die Demokratie unterlaufen, ohne dass die Bürger es realisieren. Dass sie das nur mithilfe einer totalversagenden Journaille und einer lemmingartigen Konditionierung der Parteigenossen erreicht hat, steht natürlich außer Frage.
Sehr geehrter Herr Spahn,
uns (mir und meiner Frau) ist seit etwa 2015 die inflationäre Verwendung des Begriffs „Zivilgesellschaft“ aufgefallen. Mit Ihrem Artikel haben Sie uns nun mehr Klarheit darüber verschafft, wohin die Reise geht. Eines der Schlüsselereignisse war für mich zuletzt die Neubesetzung der Position des Verfassungsschutzpräsidenten, die für unsere Demokratie nichts Gutes verheißt. Die Unbedarftheit des bürgerlichen Lagers trägt ihren Teil dazu bei, lediglich im Osten ist im Ansatz noch eine gewisse Sensibilität zu spüren, da man die damaligen Verhältnisse dort noch im Gedächtnis hat. Aber auf längere Sicht wird die nachfolgende Generation dem „Impact-Journalismus“ (https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/alexander-wallasch-heute/klimadiktatur-aus-umweltbundesamt-journalismus-fuer-die-grosse-transformation/) kaum widerstehen, der nicht auf das Klimawandel-Narrativ beschränkt bleiben wird. Auf lange Sicht wird sich wohl wieder jemand finden müssen, der uns „befreit“, weil aus der Geschichte keine Lehren gezogen wurden. Das Grundgesetz wird uns nur noch für eine begrenzte Zeit schützen. Der Zugriff darauf, in Form von unnötigen Änderungen, hat in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zugenommen und es ist zu befürchten, dass sich auch für die Beseitigung der Ewigkeitsgarantie der wichtigsten Artikel (1 und 20) irgendwann eine entsprechende Mehrheit (in der Zivilgesellschaft) finden wird.
Schade eigentlich …
Mir ist das ganze auch erst vor ein paar Jahren aufgefallen. Seit etwas über einem Jahr beschäftige ich mich intensiver damit. Dabei insbesondere die finanziellen Forderungen durch EU, BUNDESREGIERUNG, Länder, Kommunen und staatsnahen Stiftungen. Wir reden hier von einem mittleren zweistelligen Milliardenbetrag die an diese „Zivilgesellschaft“ geht. Keine zeitgeistige -Idiotie wird ausgelassen. Machen Sie was mit Gender. Klima, Asyl, Flüchtlinge oder Klima und stellen einen entsprechenden Antrag.
Ich stimme Ihnen zu
Und, wenn es so ist?
Sollte dann nicht eine politische Alternative nicht auch selbst „Zivilgesellschaft“ sein oder aufbauen?
Und, wenn „Klima“ das „große Thema“ ist?
Sollte das eine politische Alternative nicht auch ernst nehmen?
Und vielleicht andere, neue „Antworten“ vorschlagen?
So, wie beispielsweise die Züricher SVP mit Roger Köppel und neuere, moderne Atomkraftnutzung oder strikte Migrationsbegrenzung in die Diskussion bringen?
Zitat:
„Und, wenn „Klima“ das „große Thema“ ist?
Sollte das eine politische Alternative nicht auch ernst nehmen?
Und vielleicht andere, neue „Antworten“ vorschlagen?“
Es kann keine sinnvollen Antworten auf falsche Fragen geben!
Der Sinn des Lebens ist das Überleben. Also das eigene Leben zu sichern. Der Sinn des Lebens ist die Fortpflanzung. Um es auf den Punkt zu bringen… Essen, Trinken und Sex.
Eine Zivilgesellschaft kann es niemals geben…weil das Leben einen zum Schluss immer dazu zwingt..sich selbst der Nächste zu sein. Eine Zivilgesellschaft verlangt somit sehr viel Disziplin und Verständnis für die Belange anderer ein. Diese Disziplin und Selbstbeherrschung geht unter einer gruensozialitischen Merkel Regierung/Gesinnung immer mehr verloren. Was bleibt ist das Gesetz des stärkeren..der Mangel und die ARMUT für einen Grossteil dieser.. unserer Gesellschaft!
Lieber Herr Spahn,
** ihre Analyse mag ja auf Basis von Cramsci zutreffen. Allein Sie haben das Problem diese ’sozialistische Elite‘ etwas näher zu bestimmen. Ich gehe mal davon aus, dass Sie nicht irgendeinen supergeheimen Geheimzirkel meinen, der überall die Fäden zieht, wie wir iablöst.hn in diversen Verschwörungstheorien vorfinden.
Also müsste diese Elite etwas ziemlich willkürliches sein: Leute kommen hinzu, andere treten ab, man kennt sich nicht zwangsläufig untereinander etc…
Solch eine dynamische Elte aber könnte sich letztlich nicht schützen davor, selbst unterwandert zu werden von Vertretern der ‚alten Elite‘.
Hinzu käme, dass dieser besachriebene Prozess der Machtübernahme (und Abschaffung der Demokratie) auf einen relativ ’natürlichen‘ Prozess beruhen müsste, da er eben nicht ein geplantes und durchgeführtes Ereignis wäre (denn sonst vmüssten wir wieder eine Verschwörung zugrunde legen).
Auch stände nicht fest, ob er überhaupt sozialistisch wäre. Cramsci hat seine Vorstellung mit nd für eine sozoialistschen Elite konzipiert. Aber wenn er damit ein Modell beschrieben haben sollte, welches allgemein funktioniert, dann sind die Bezeichnungen der Akteure und ihre Ideologien austauschbar. Das einzige Element, was da benötigt wird, ist der ‚kollektivistische Ideal‘, das das ‚individualistische Ideal‘ (des Bürgers) ersetzt.
Sehr treffend geschrieben Herr Spahn.
Merkel betreibt die Verschwörung zur Zerstörung des Westens und radikalem Aufbau des totalitären Sozialismus. Es ist ein Umbruch gegen den Willen der Bürger von oben diktiert.
Ich stimme Ihnen zu
Vielen Dank für diesen sehr lesenswerten Artikel.
Einen Aspekt möchte ich ergänzen: Diese „zivilgesellschaftlichen“ Organisationen wachsen nicht von alleine. Sie werden vielmehr von ihren Sympathisanten aus dem Staatsapparat heraus massiv mit Geldmitteln versorgt. Deshalb können sie Arbeitsplätze und Einkommen bieten und ihre Ziele mit hauptberuflichen Kräften verfolgen.
Das beurteile ich auch wie Sie
Porös initiert Gruppen ist aber ansonsten geizig. Zahlen darf der Steuerzahler. Es gibt weitere Hewlett, Packard. McKnight, Gates, IKEA Breningmeier usw
Die Zivilgesellschaft, die hat immer Recht….oder gleich im Original…
Die Partei, die Partei, die hat immer Recht!
Und, Genossen, es bleibe dabei
Denn wer kämpft für das Recht
Der hat immer recht
Gegen Lüge und Ausbeuterei
Wer das Leben beleidigt
Ist dumm oder schlecht
Wer die Menschheit verteidigt
Hat immer recht
„…Phänomen der eigenen, kulturellen Überheblichkeit…“
Diese gab und gibt es seit Menschen bewusst existieren und ihr Leben in Gruppen und Sippen oder Staatsgebilden existenziell über andere stellen.
Die Behauptung der Nazis: „Juden und Bolschewisten sind Untermenschen“ – also jene Kulturen, die nicht den Anforderungen/Idealen/Ideen des Nationalsozialismus im Sinne der Arischen Rasse entsprachen – ist nur eine kleine aber dunkel Epoche unseres Lebens, die zu unsäglichen Mord und Terror führte, weil Millionen Menschen dieser Ideologie aufsaßen oder ihr unkritisch folgten (mussten).
Im Vergleich dazu der „…Kampf der Kulturen…“, den wir derzeit erleben. Ich habe aber das Gefühl, dass die überheblichen Deutungsansprüche in der „Zivilen Gesellschaft“ wieder zu dem zurückführt was uns in den Abrund der Geschichte führte, wenn man die sachliche kritische Auseinandersetzung verbietet oder sogar unterdrückt.
Es ist also nicht ein Kampf der Kulturen allein, es ist die Anmaßung jeder Kultur sich über die andere zu stellen und für höherwertig zu behaupten.
Wenn man es genau nimmt, bewegen sich die Menschen immer im Kreis.
Hab ich das nicht schon immer gesagt?
Nee, im ernst. Der Text ist schwerer Tobak. Ich hab mich durch gequält und glaube zumindest teilweise verstanden zu haben.
Wenn das zutreffen würde, wäre das ja die Bestätigung derer, die gerne als „Verschwörungstheoretiker“ verunglimpft wurden, wenn sie die Meinung äusserten, das die Entwicklung der letzten Jahre nicht Auswirkung einer zunehmenden westlichen Dekadenz ist, sondern das alles einem Plan folgt.
Wobei nicht auszuschliessen ist, das die Verblödung der Gesellschaft auch Teil des Planes ist.
Da ja ein Bestandteil des Transformationsprozesses auch in der moralischen Erpressung liegt, bleibt ja für den freiheitlich demokratisch denkenden Bürger nur noch die Totalverweigerung. Also auch die Verweigerung der Ziele, die man eigentlich aus ethischen Gründen befürworten würde.
Da sich hierzu jedoch nur ein kleiner Teil der Bürger durchringen kann und dieser kleine Rest auch effektiv durch staatliche Restriktionen eingehegt werden kann bleibt nur ein Fazit:
Wir sind im Ar…..
Sind wir nicht. Wir müssen uns dagegen wehren
@hannelore thomas
Exakt. Man muss sich nicht alles gefallen lassen.
Hier wirken verschiedene Interessengruppen in die selbe Richtung.
Der Plan ist real. Denken Sie dabei an Paneuropa.
Allerdings bekommt das ganze einen etwas anderen Drive dadurch, dass die unterschiedlichen beteiligten Player der Sache jeweils ihren ganz persönlichen Stempel aufdrücken.
Alle ziehen am selben Strang in die gleiche Richtung, erwarten aber ein anderes Endergebnis. Der politische Konsens, von dem angeblich alle profitieren, ist keiner. Jeder belügt jeden und hofft dabei, am Ende als Sieger dazustehen.
Die Dekadenz ist ebenso real, nicht ursächlich, wirkt aber als Brandbeschleuniger mit hinein und potentziert sich dabei.
Absurde Grundidee + unterschiedliche Interessen + dekadente Gesellschaft = nicht enden wollender Albtraum.
Jetzt braucht es eine starke Führung mit enormem Durchblick, um dieses Knäuel zu entwirren und ein Machtwort zu sprechen.
Sonst wird alles den Bach runter gehen.
Das Projekt Europa ist für die beteiligten Akteure drei Nummern zu groß.
Und die Völker wurden nicht mal gefragt, ob sie das alles überhaupt wollen.
Stellen Sie sich vor, ein Klempner, ein Zahnarzt, ein Schrotthändler und ein Fernsehjournalist (andere fachfremde Berufsgruppen können hier gerne ergänzt werden) versuchen zeitgleich ihren Internetanschluss zu reparieren, obwohl dieser gar nicht defekt ist, sondern einfach nur zu langsam.
Und das auch noch, ohne dazu den Auftrag von ihnen bekommen zu haben.
Das ist genau das, was hier gerade passiert.
Wer den Untergang des Abendlandes verstehen will, braucht nur diesen Artikel lesen … *lol*
„eine Unterscheidung zwischen „Kulturvölkern“ und notwendig dann auch vorhandenen „Nicht-Kulturvölkern“ unsinnig ist“
Die alte europäischen Linkskrankheit der pathologischen Relativierung in Reinkultur.
Und das ohne jedes grundlegende Verständnis, was den Menschen in der Evolution eigentlich besonders macht und heraushebt.
Vor Lachen kann ich gar nicht mehr schreiben, nur soviel: man frage doch mal die Papuas, Aborigini, Bantu etc damals, als sie das erste Mal auf Europäer stießen, ob sie den Eindruck einer höher entwickelten oder gleichwertigen Kultur hatten?
„Dutschke umschrieb dieses mit dem „Marsch durch die Institutionen““
„Spätestens seit den Neunzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts jedoch erleben wir eine zunehmende Inflationierung des Begriffs „Zivilgesellschaft““
und wenn ich diese beiden Satzteile/Sätze lese, dann hat dieser Marsch durch die Institutionen nicht einmal 30 Jahre gedauert. Was durchaus daran liegen könnte, dass die Lehrer der DDR auch nach der Einheit noch Lehrer waren und auch Richter, Staatsanwälte, Erzieher etc. durften weiter ihren Beruf ausüben. Einige gingen in den Westen Deutschlands und trafen hier auf die, die durch den Wegfall des Radikalenerlasses schon in maßgebliche Positionen gekommen waren. Dazu dann noch eine „sozialistische“ Kanzlerin. Geradezu perfekte Vorbedingungen. Zum Ausgleich wurden zu Beginn dann die wirklich demokratischen Beamten in den Osten versetzt. Man glaubte damals so eine Integration der Ex-DDR-Bürger in die bestehende Zivilgesellschaft zu erreichen. Das Gegenteil ist der Fall. Man hat damals einfach nicht bedacht, dass viele mit dem Regime gar nicht so unzufrieden waren. Man wollte mehr Konsum und ab und an eine Urlaubsreise, der Rest hätte ruhig so bleiben können. Eine demokratisierung der DDR-Bürger fand nie statt.
Fantastischer Artikel, Herr Spahn! Wunderbar seziert.
Zitat:“ Die Inflationierung von Nichtregierungsorganisationen als Bündnispartner der bezielten Hegemonialeliten manifestiert insofern eine Phase des Übergangs, in dem die klassisch-bürgerlichen Kräfte mit ihrem pragmatischen Staats- und Gesellschaftsverständnis faktisch bereits ihren politisch-gesellschaftlichen Einfluss verloren haben.“
Exakt. Das, was sich da Zivilgesellschaft nennt, hat mit mir als Staatsbürger der Bundesrepublik Deutschland nichts zu tun. Gar nichts.
Im Gegenteil: Der Großteil dieser sogenannten Zivilgesellschaft repräsentiert nicht etwa meinen Willen, ich habe diese Leute ja niemals autorisiert und bin von ihnen auch nicht ein einziges mal um Erlaubnis gebeten worden, und repräsentiert somit auch nicht meine ganz persönliche Lebensweise / Lebenseinstellung, sondern die Lebensweise / Lebenseinstellung anderer, welche mir mit teils unerträglicher Penetranz am demokratischen System vorbei aufgezwungen werden soll.
Das zeitgleiche Erscheinen dieses Phänomens mit einer politischen Führung, die den Wählerwillen nicht mehr ernst nimmt, ist natürlich kein Zufall.
Womit wir dann beim „Nudging“ angekommen sind:
Die Führungselite möchte die Welt ändern.
Da in einer Demokratie jedoch der Staatsbürger (also der Wähler) das letzte Wort hat und nicht etwa die Führung, die ja normalerweise abgewählt werden kann wenn sie ihren Auftrag nicht ordnungsgemäß erfüllt, muss man den Staatsbürger in die gewünschte Richtung „stupsen“, damit er freiwillig der von oben anvisierten Änderung zustimmt.
Man wäscht dem Staatsbürger also von morgens bis abends sein Gehirn, damit er Änderungen zustimmt, die er bei klarem Verstand sofort ablehnen würde.
Damit ist die Demokratie an der Wurzel ausgehebelt.
Und nun sollte jeder, der Angst vor CO² und dem Klimawandel hat, nochmals genau darüber nachdenken, ob der Weltuntergang durch den fossilen Weltenbrand wirklich bevorsteht, oder ob er nicht vielleicht doch das Opfer einer erfolgreichen Gehirnwäsche durch eine sozialistisch tickende Machtelite geworden ist.
Spätestens bei dem Wort CO² Steuer sollte jeder Mensch der noch nicht total vernebelt ist, hellhörig werden. Eigentlich hätte dies schon beim Emissionshandel erfolgen müssen, denn bereits da geht es nur um eins:
Dem wirtschaftenden Teil der Welt das Geld wegnehmen und den Faulenzern ohne Gegenleistung in die Hand drücken.
Mit Umweltschutz hat das alles nullkommanichts zu tun. Gar nichts.
Treffend beschrieben, auf den Punkt! Chapeau!
Dankeschön.
Vor 30 Jahren wurde der Sozialismus und die Mangelwirtschaft der DDR beerdigt.
In der DDR mangelte es an Allem. Vor allem mangelte es aber an Demokratie und Meinungsfreiheit.
Dieses totalitäre Unrechtssystem wird heute, 30 Jahre später, von der FDJ-Sekretärin Angela Merkel wieder aus dem Loch gezogen und unter anderem Namen – nämlich Modernisierung – wieder unter die Leute gebracht.
Ich bin zwar kein Ostdeutscher, aber als (West)-Berliner mit Ostverwandtschaft hatte ich einigen Einblick in diesen Staat, gerade auch in seiner Hochphase in den 1970er Jahren, die, nicht von ungefähr, auch als die „glücklichste“ Phase der BRD und Westberlins anzusehen sind. Als Hochwassermarke würde ich dabei für Gesamtdeutschland das Jahr 1973 ansehen, die „Ölkrise“ beendete im Westen die Aufschwungswirtschaft nach 1949 endgültig und etablierte die Massenarbeitslosigkeit, während sie für die DDR zu wirtschaftlichen Rahmenbedingungen führte, die auch die exzessive Braunkohlewirtschaft nicht mehr ausgleichen konnte und letztlich zur Staatspleite von 1986 und endgültig 1989 führte. Die Globalisierung, die Deutschland ab Ende der 1970er Jahre im Westen und im Osten nach 1990 weitgehend deindustrialisierte, war zwangsläufige Folge und nahm den „civis“ in Deutschland ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit. Die scheinbare Gegenmaßnahme des Staates, der exzessiv ausgeweitete Sozialstaat, hat diese Abhängigkeit des Bürgers vom Staat nicht ausgeglichen, sondern zementiert. Somit war der Weg frei für die linken Eliten, die Macht zu übernehmen.
Wenn ich es in der Rückschau nicht beschönige, so muss sich sagen, dass die DDR von der Mehrzahl ihrer Bürger nicht grundsätzlich bekämpft und infrage gestellt wurde. Das Ziel einer sozialistischen bzw. kommunistischen Gesellschaft war weithin akzeptiert, die Mehrheit der DDR-Bürger somit im Bündnis mit der kommunistischen Elite der SED. Anders als im Staatsmodell Gramscis musste die SED aber widerständige Elemente nur selten unterdrücken oder einkerkern, sondern hatte immer die Möglichkeit, sie einfach außer Landes zu schaffen, prominentestes Beispiel Wolf Biermann. So verbleib im Staat eine Melange entweder willfährige, oder kooperativer oder überzeugter, oder schlicht abgestumpfter Mitläufer (der Rückzug in die „Nische“ auch heute zu beobachten), der nur eine kleine Minderheit an Abweichlern gegenüberstand. Typischerweise unterwarfen sich die intellektuellen Eliten besonders kooperativ, ich erinnere an den offenen Brief der DDR-Künstler und Schriftsteller „Für unser Land“ in dem sie sich, im Dezember 1989 bei aller Kritik an der SED, eindeutig für ein Fortbestehen der DDR aussprachen und für eine sozialistische Gesellschaft. Hier sehe ich die Parallelen von heute zu früher, denn das Heilsversprechen sozialer Gleichheit nimmt man den „bürgerlichen“ Parteien nicht ab, da man ausschließt, dass Chancengleichheit (bürgerliche Gesellschaft) bessere Erfolge erbringt als das Streben nach Ergebnisgleichheit (linke Gesellschaft).
Genau und die Grünen kennt Merkel gut aus dem demokratischen Aufbruch. Die Hochzeit mit den Grünen wurde stringent vorbereitet. Herr Christian Lindner ist dann Brautjunpfer
Vielen Dank, Herr Spahn,
für Ihre sehr klare Darlegung der derzeitigen gesellschaftlichen Situation und der Beschreibung des politisch-theoretischen Unterbaus.
Ohne ihr intellektuelles Niveau zu erreichen, habe ich dennoch ein gutes Gespür für den Zustand unserer Gesellschaft. Deshalb schrieb ich vor ein paar Tagen in einem Kommentar praktisch schon die Konsequenz auf, die aus Ihrem Resümee folgen muss, in dem Satz :
‚Es ist also an der Zeit, die verbliebenen vernünftigen Kräfte zu sammeln und Kernzellen für eine europäische Zukunft, nach dem Prinzip „Phoenix-aus-der-Asche“ zu bauen.‘
Der Text ist durchargumentiert, die Aussagen belegt und überzeugend, vielen Dank! – Und jetzt? Wir Restlichen stehen demnach auf verlorenem Posten. Was tun wir dann also? Sich dreinfinden? Auswandern (wenn ja, wohin)? …
Dazu würde ich mich über konstruktive Meinungen freuen, denn so ist es unglaublich frustrierend.
In diesen dunklen Zeiten hilft nur der Glaube an die Schöpfungsgesetze und danach
wird das Gesetz der Wechselwirkung auch das Karma der jeweiligen Kartellparteien-
politiker belasten und früher oder später zum Reset führen.
Sozialismus hatte und hat ein kurzes MHD.
Das Pendel ist schon dabei zurückzuschwingen.
Die diversen Religionen und Ideologien haben nicht zufällig die Karmalehre
und das Wissen um Schöpfungsgesetze und Reinkarnation vor allem
westlichen Menschen vorenthalten.
Denn selbst Zweifler an dieser Lehre würden darüber nachdenken ihr schlechtes
Karma entweder jetzt oder in weiteren Inkarnationen zu verbessern.
also wirklich, mit solch herzlicher Herzlosigkeit sensibler Gegner von Hinrichtungen habe ich hier nicht gerechnet
Es bleiben drei Wege: Der in die Gewalt, der der Unterwerfung (oder des Seiten- bzw. Bekenntniswechsels), oder zu akzeptieren, in einer Minderheitsposition zu sein und trotzdem unbeirrbar an seinem Ideal festzuhalten. In der Regel gehören die Vertreter letzter Abteilung und sicher die Mehrzahl der Leser von TE zu einer gesellschaftlichen Schicht, die einstweilen wirtschaftlich unabhängig genug ist, um durch mögliche Sanktionen nicht sofort mit sozialer Enthauptung bedroht werden zu können. Aber akzeptiert werden muss dann auch, dass das Ziel eines Regimewechsels zu Lebzeiten höchstwahrscheinlich nicht erreicht wird.
Der Weg der Gewalt ist jedoch auch nicht mehr möglich, weil der Staat die Jugend beherrscht und die oppositionellen Kohorten nicht nur zahlenmäßig zu schwach sind, sondern auch zu entwaffnet und zu alt, um einen erfolgversprechenden Widerstand leisten zu können.
Ich persönlich setze auf den Faktor Zeit, denn die grünlinke Vorherrschaft steht auf weitaus tönernen Füßen als sie selbst vermeint. Ich rechne damit, dass die sich schon in wenigen Jahren massiv ausweitende Altersarmut der sog. Babyboomer zu sozialen Verwerfungen bisher nicht bekannten Ausmaßes führen wird. Es war und ist immer der Hunger gewesen, der Revolutionen antreibt, nie ein Mangel an Freiheit. Und so werden die grünlinken Eliten sich schon in weniger als 10 Jahren einem zunehmenden Loyalitätsentzug gerade jener Jahrgänge gegenüber sehen, die sie derzeit so stark machen, weil es „ihre“ Jahrgänge“ sind. Aufgrund der auf dem Kopf stehenden Alterspyramide des geburtenarmen Deutschlands können nachrückende jüngere Jahrgänge das aber nicht ausgleichen. Dann fällt das grünlinke Kartenhaus in sich zusammen. Vorher aber wird es ganz sicher noch einmal eine Hochphase erleben.
Was ich vergaß in meiner Antwort eben: Die linken Eliten sind sich dieser Entwicklung wohl bewußt. Warum wohl versucht die SPD so verzweifelt, ihre „Respektrente“ durchzusetzen? Warum würden die Grünen, in einer Koalition mit ihnen, dem unbesehen zustimmen, eventuell als bedingungsloses Grundeinkommen als Totalverrentung aller Jahrgänge?
Dagegen kämpfen. Ich habe einen Verein gegründet, der dagegen kämpft
Wie heißt der Verein?
Fortschritt in Freiheit e.V.
EU weit
Darüber denken gerade viele nach, die anders als Herr Spahn erst durch die teils umsturzartig wirkenden Entwicklungen der letzten Wochen so richtig realisiert haben, an welchem Wendepunkt wir stehen und dass manche verzweifelte Hoffnung auf Restitution zunächst aufgegeben werden muss.
Die mittel- und langfristigen Konsequenzen haben wir auch noch nicht klar, aber „der grünen DDR entkommen“ ist nicht nur bei uns tägliches Thema. Bis zu einer Lösung finde ich Ruhe bewahren und sich und die Seinen sowie vor allem auch die Schäfchen in Sicherheit bringen wichtig. In einem Land, in dem ohne Riesenaufschrei schon wieder über Enteignung gesprochen wird und die Enteigner danach zur beliebtesten Partei aufsteigen, ist die Schaffung maximaler Zugriffssicherheit keine schlechte Idee.
Die Restsolidarität mit Dummköpfen, die gerade noch „Nie wieder!“ rufen und längst wieder im Stechschritt mitmarschieren, hat in den letzten Wochen auch den Geist aufgegeben.
Danke für Ihre Hinweise. Was ist das ganz unten: „/ pol“?
Zutreffend beschrieben, wobei der Prozess bereits sehr früh mit bzw. nach der Machtübernahme der Autokratin begann. Nach ersten „Tests „ erkannte sie die idealen Voraussetzungen für die Realisation ihres Vorhabens in diesem Land und den Umstand, dass sich ihr niemand in den Weg stellen wird ( und später auch „durfte“ ). Erstaunlich ist und als letztlich durchaus hilfreich erwies sich der bis heute anhaltende Glaube, es ginge ihr nur ! um Macht, ihr unterliefen nur Fehler oder sie folge nur den Medien. Eine fatale Einschätzung und Unterschätzung ihrer berechnenden Gefährlichkeit , teilweise wohl ihrem Auftreten, ihrer Mimik und Gestik geschuldet. Bei Betrachtung einiger Biographien, allen -ebenso bemerkenswerten wie typisch deutsch/naiv aufgenommenen -Lücken und Ungereimtheiten zum Trotz, konnte man durchaus ihre Affinität zum Sozialismus erkennen, anfänglich vermutlich vorsätzlich durch Bekundungen in die andere Richtung verschleiert. Allerdings zeigt der Autor zugleich auch die weitere Entwicklung zutreffend auf, vollendet durch das hochgepäppelte „Natterngezücht“, das nun spätestens 2021 das Werk von Merkel finalisiert. Auch hier liegt keine „ Ungeschicklichkeit“ durch Themenübernahme vor, denn mit der CDU hatte und hat die Dame gar nichts am Hut. Dass ihr Plan durch die Klimahysterikerinnen derart befeuert wird, war nicht zu ahnen, aber sie erkennt und nutzt sichtbar die Chance, nachdem das Migrationsnarrativ etwas an Schwung verlor. Der Zug ist hierzulande abgefahren und wäre nur noch durch eine massive außenpolitische Gegenbewegung des Restbürgertums zu stoppen, die völlig illusorisch ist. Selbst Gegenbewegungen im Ausland werden hier exakt zu einer weiteren Beschleunigung führen.Nun gilt es, rechtzeitig aufzuspringen und sich noch gute Plätze zu sichern, eine Praxis, die vielen Deutschen durchaus vertraut ist und die sie gut beherrschen.
Sie ist wie Putin immer mur dem System verpflichtet
hier kann man nur noch auswandern
Das mag schon so sein, dafür spricht vieles. Nur stehen die marxistischen Ideologien allesamt mit der Realität auf Kriegsfuß. Sie scheitern immer. Sie enden immer im moralischen und wirtschaftlichen Bankrott. Zumal diese real existierenden intellektuellen Elendsgestalten weder den Willen noch die Fähigkeit mitbringen, die notwendigen Gewalt- und Unterdrückungsmaßnahmen durchzuführen, wie sie zur vorläufigen Stabilisierung eines sozialistischen Systems unabdingbar sind. Darauf wird man sich einstellen müssen.
aber das siechtum zieht sich meistens sehr lange hin …..70 jahre sowjetzeit , noch immer kuba und jetzt venezuela…..also einzige option ist rechtzeitig auswandern .denn bald wird das auch verboten werden.
Glossar von „Demokratie leben“, als Beispiel: Unter Zivilgesellschaft (oft auch Bürgergesellschaft) versteht man allgemein den nicht-staatlichen politischen Raum, in dem freiwillige Zusammenschlüsse von Bürgerinnen und Bürgern wie Vereine, soziale Bewegungen oder Non-Profit-Verbände, öffentlich agieren. Eine breite und aktive Zivilgesellschaft wird oft als Bedingung für eine funktionierende Demokratie angeführt. Diese Einschätzung geht davon aus, dass es jenseits der staatlichen Akteure und politischen Institutionen eines öffentlichen Engagements vonseiten der Bürger bedarf, um demokratische Werte in einer Gesellschaft zu verwurzeln. In diesem Kontext sind Aufrufe zu verstehen, die Zivilgesellschaft müsse Fremdenfeindlichkeit und rechtsextremistischen Bestrebungen aktiv entgegentreten. Gemeinhin wird eine große Bandbreite an Akteuren zur Zivilgesellschaft gezählt, darunter Vereine, Stiftungen, Kirchen, Fördervereine, Wohlfahrtsverbände, Bürgerinitiativen, Menschenrechtsgruppen und NGOs. In Bezug auf totalitär geprägte politische Systeme wird der Begriff Zivilgesellschaft auch gebraucht, um Demokratisierung und die Entwicklung von staatsfreien Einflusssphären der Bürger zu bezeichnen.
Ende. Was stimmt an diesem Modell auf den ersten Blick nicht (mal abgesehen davon, dass „die Bürger“ keine Einheit, kein monolithischer Block sind, sondern Menschen mit verschiedenen Ansichten)?
Die Hunderte von Organisationen, die sich heute als Zivilgesellschaft oder Nicht-Regierungs(!)-Organisationen begreifen, sind nicht unabhängig vom Staat und politischen Institutionen und keinesfalls „staatsfreie Einflusssphären“. Sie leben vielmehr zu einem Gutteil von von staatlichen Stellen verteilten Steuergeldern und kooperieren mit staatlichen Stellen, werden vom Staat sogar offiziell als „Partner“ eingesetzt (bei „Demokratie leben“ z.B. als sogenannte bundeszentrale Träger). Wer Projekte durchführt, die staatliche Stellen bezahlen, und Mitarbeiter hat, die indirekt vom Staat finanziert werden (gilt auch für Unis usw.), bewegt sich nicht im nicht-staatlichen politischen Raum. Logisch.
Mir macht das immer weitere Einsickern des Staates und der von ihm finanzierten angeblichen NGOs in den Alltag einfach Angst weil es m.E. der Einstieg in einen totalen Staat ist der letzten Endes zur Diktatur mutieren wird.
Nun ich habe eine NGO gegründet aber sie ist einen Gegen-NGO
Man kann es drehen und wenden wie man will.
Die Europäische Kultur war allen anderen Kulturen durch Naturwissenschaften und Technik bei weitem überlegen.
Die Indianer und Afrikaner wären wohl bis heute nicht in der Lage Eisen zu Schmelzen und Glas herzustellen, geschweige denn Medikamente, Computer, Flugzeuge und Smartphones.
Das mag überheblich klingen, ist aber eine schlichte Tatsache.
Während dieses Bewusstsein in Europa kaum noch vorhanden ist, haben die Asiaten das erkannt. Chinesen, Japaner, Taiwanesen und Süd-Koreaner setzen voll auf MINT. Sie werden Europa nach 600 Jahren ablösen – ihnen gehört die Zukunft.
Aus dem geschmolzenen Eisen bauten wir Waffen um uns gegenseitig umzubringen. In das Glas füllten wir Alkohol um es bei der nächsten Gelegenheit zu zerbrechen und anderen damit Wunden zuzufügen. Dank der Medikamente vegietieren tausende an alten Menschen in Pflegeheimen vor sich hin, der natürliche Tod ist ihnen verboten, Computer werden genutzt um unsere Daten zu speichern und uns zu beschäftigen, Flugzeuge dienen zum Krieg und dazu einmalige Bauten dieser „Un-Kultur-Völker“ (Majas) zu zerstören (durch Touristen) und SmartPhones täuschen menschliche Nähe nur vor, wir verlerlernen miteinander zu reden.
Ist unsere Kultur wirklich soviel besser?
Hat es nicht der Fischer, der nur wenige Fische fängt und sich danach ans Ufer setzt um zu dösen, viel besser?
mensch braucht kein Eisen zum nicht nur sich gegenseitig umzubringen
sehe ich auch so. mit einer kleinen ergänzung : nur in der äusseren Technik war die europäische kultur überlegen ,aber nicht in der inneren . in der kunst (technik) des glücklichseins sind die asiatischen Kulturen der europäischen weit überlegen. dadurch das sich diese jetzt auch die äussere westliche technik geholt haben, sind die asiatischen kulturen (damit meine ich buddhistisch ,taoistisch u. hinduistische strömungen) jetzt auf dem sprung zur höchsten u. besten weltkultur aller zeiten…europa dagegen wird zusammen mit islam im mittelalter ghetto untergehen.
Abwarten, Herr Spahn. Die Merkel ist eine gelernte Marxistin und diese waren und sind dem differenzierenden Denken schon immer abhold.
Ich glaube, seit die dummer Kanzlerin die Schleusen weit geöffnet hat, seitdem beginnen die Uhren in ganz Europa anders zu laufen.
Orban und Salvini und manche andere auch, reiben sich vor allem an dieser planlosen und geistlosen Grenzniederreißung. Die hat, um blumig zu argumentieren, den Gegnern den Strick geliefert, an dem die schließlich hängen wird.
@Kuno
Stehen wir in der Kommentarspalte beide nach Jahren mal wieder ganz oben.
Wie in den guten alten Freiraum Zeiten.
@Kuno2, Merkel ist keine Gefahr, die CDU ist keine Gefahr, überhaupt nicht. Nicht einmal die Linken, die nostalgisch den alten Klassenkampf-Ideologen hinterhertrauern, sind eine Gefahr. Die Grünen sind eine Gefahr. Zumindest für Deutschland. Die sind fanatisch und erfolgreich dabei, eine Ersatzreligion, die in Wahrheit eine Ökodiktatur ist/sein wird, für die schon immer romantisch und mystisch veranlagten Deutschen zu schaffen und hier gleichzeitig an die idealistische Grundhaltung zu appellieren. Und man offensichtlich auch wieder bereit ist, Kritiker und „Feinde“ anzugreifen und notfalls auch bis 5 nach 12 zu marschieren, auch wenn umher alles in Scherben fällt und jeder andere um uns herum nur noch den Kopf schüttelt. Vom deutschen Bürger ist offensichtlich kein Widerstand dagegen zu erwarten sein. Spannend allein wird die Frage, wie sich die gleichzeitig stattfindende Islamisierung Deutschlands und die ständig weitergehende Wohlstandseinwanderung Bildungsferner mit der grünen Gefahr und deren idealistischen Hirngespinste vereinbaren werden.
danke, jetzt wird alles gut!
Haben Sie den Artikel gelesen?
Gelesen vielleicht schon, aber nicht verstanden
Ironie!