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Dystopische Bilder

Xi hat sich den Ausweg verbaut: Steckt China jetzt für 10 Jahre im ZeroCovid-Lockdown fest?

11.04.2022

| Lesedauer: 2 Minuten
China setzt weiter unerbittlich auf Lockdown - und findet keinen Ausweg. Dystopische Bilder lassen westliche Einwanderer das Land verlassen. NoCovid-Ideologen aus Deutschland sehen jetzt, wohin es geführt hätte, hätten sie ihre Pläne vollends durchsetzen können.

Im Sommer 2020 feierten hunderte Menschen dicht an dicht eine riesige Poolparty in Wuhan. Die Stadt, in der die Corona-Pandemie Ende 2019 ausbrach, war Monate später wieder zu „Business as usual“ zurückgekehrt. Diese Bilder waren das Ergebnis einer der härtesten Corona-Strategien weltweit. China brachte das Virus mit drakonischen Maßnahmen unter Kontrolle. Auf Infektionsausbrüche reagierte die Diktatur, wie man es von einer Diktatur erwartet: Mit brutalen Mitteln, ohne auch nur einen Gedanken an das Individuum zu verschwenden.

Weil beispielsweise ein Tourist in Peking positiv getestet wurde, stellte die Stadt einen ganzen Milionenbezirk unter strenge Quarantäne. Das ging manchmal so weit, dass man sogar Türen zuschweißte und Menschen in ihren Wohnkomplexen hungern ließ. Massen-PCR-Testungen, härteste Quarantäneregelungen nur bei Verdacht einer Infektion – all das nutzte China, um auch international als Musterstaat darzustehen, der die Pandemie längst besiegt hätte.

DYSTOPISCHE BILDER
Shanghai im chinesischen Horror-Lockdown
Doch spätestens mit den Delta- und Omikron-Varianten war Peking mit dieser Strategie am Ende. So lockerte die chinesische Regierung einige Maßnahmen – Ende März wurden auch Selbsttests anstelle von PCR-Tests zugelassen und die verpflichtende Einweisung von asymtomatischen Fällen in ein Krankenhaus abgeschafft. Der Eindruck entstand, dass China statt dem Hammer das Skalpell auspackte und mit seinen Maßnahmen flexibler und genauer reagieren würde.

Die Bilder aus Shanghai strafen diesen Eindruck jetzt Lügen. Die Küstenmetropole befindet sich in einem Mega-Lockdown. Erneut werden positiv getestete Kinder von ihren Eltern getrennt, Menschen in ihren Gebäuden eingesperrt. Erneut drohen vielen Menschen Versorgungsengpässe und Hunger. „Provisorische Krankenhäuser“, die eigentlich drakonische Quarantäne-Lager sind, werden reaktiviert und Menschen auf den kleinsten Verdacht hin deportiert (TE berichtete). Omikron lässt sich kaum aufhalten – was die ganze Welt weiß und selbst in Deutschland langsam eingeräumt wurde, übersetzt sich in China nicht in politisches Handeln.

Denn die streng hierarchisch organisierte Diktatur kommt nicht aus der „ZeroCovid“-Politik heraus: Der neuerliche Fokus auf die brutale Pandemiebekämpfungs-Strategie unterstreicht das. Örtliche Regierungsvertreter, oft mit viel Macht ohne wirkliche Kontrolle ausgestattet, wollen vor allem in gutem Licht dastehen. So führt Stadt nach Stadt wieder Massentests ein – auch, wenn gar keine Fälle bekannt sind – , um aufs Trittbrett aufzuspringen.

Das ist nichts ungewöhnliches für sozialistische Diktaturen, in denen vor allem die Treue zur Vision der Partei und ihres Führers gilt. Die Abwägung von Kosten und Nutzen der Politik ist nicht mehr eine rationale Frage, sondern hochgradig politisiert: Eine Abkehr von der Null-Covid-Politik würde die persönliche Führungsposition von Staatspräsident Xi Jinping untergraben, und das genau zu dem Zeitpunkt, an dem er eine dritte Amtszeit anstrebt. In einem kürzlich erschienenen Artikel der Propagandazeitung Xiuha hieß es, dass Xi in Chinas Kampf gegen Covid-19 „persönlich Befehle erteile“ – seine Person ist unmittelbar mit der Coronapolitik verknüpft.

WIE IN DER KULTURREVOLUTION
Corona-Maßnahmen in China: „Regelbrecher“ werden durch die Straßen getrieben und gedemütigt
Eine Abkehr von dieser Politik würde seine Legitimität und die Legitimität des Regimes beeinträchtigen. Denn die Coronafrage wurde von der Pekinger Führung auch zum Systemwettbewerb erklärt. Im Januar 2021 sagte Xi: „Aus der Art und Weise, wie diese Pandemie von verschiedenen Führungen und Systemen gehandhabt wird, (können wir) klar erkennen, wer es besser gemacht hat.“ Chinesische Medien schreiben: Wenn es China gelingt, mit einem „ZeroCovid“-Ansatz großflächige Ausbrüche zu vermeiden, während sich alle anderen Länder dafür entscheiden, mit dem Virus zu leben, werden die Argumente über die Widerstandsfähigkeit und den Einfallsreichtum des chinesischen Staates sehr viel überzeugender sein.

So wird die Coronapolitik zum Propagandamittel – und der gesundheitliche Nutzen zweitrangig. „ZeroCovid“ muss fortgesetzt werden – koste es, was es wolle. Durch die Verstrickung mit der Systemfrage gibt es für Peking keinen gesichtswahrenden Weg aus der Extrempolitik. Oppositionelle chinesische Stimmen schreiben schon, China sollte sich „darauf vorbereiten, mindestens zehn Jahre mit ZeroCovid zu leben.“

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26 Kommentare

  1. Auch im Westen gibt es Xi ’s, Sta!in’s. Autoritäre Sozialisten die das Leben der Anderen Regeln wollen. Die auch auf dje demokratische Verfassung pfeifen.Natürlich nur zum besten der Bevölkerung! Das gute am Sozialismus ist, dass sie sich selbst zerstören. Denn keiner macht es seinem Vorgesetzten richtig.

  2. Es gibt eigentlich nichts effizienteres und effektiveres als die Selbstbestimmtheit und die Eigenverantwortung des Menschen (also genau das, was die Coronamaßnahmen auch hierzulande unterbunden haben). Das zeigt China ganz deutlich, nicht nur in Bezug auf Corona. Trotz enormen Zuwachses an Wohlstand, an Technologie, an Wissen, an Bildung, an Forschungseinrichtungen, an Universitäten, ist es China nicht gelungen, auch nur einen einzigen Nobelpreis in den relevanten Fächer Physik, Chemie, Ökonomie und Medizin zu erringen (zzgl. Mathematik: Fieldsmedaille). Die gelenkte, unfreie Gesellschaft ist zwar Spitze im Kopieren und Weiterentwickeln, aber wenn es um echte, bahnbrechende Erfindungen und Erkenntnisgewinn geht, steht sie ziemlich nackt da. Eine solche unfreie, gelenkte Gesellschaft kommt früher oder später zum Stillstand. Ein Ausdifferenzieren bestehender Technologie, ja, aber die Entdeckung neuer Naturgesetze, nein. Dazu bedarf es freier Menschen und freier Forschung und keiner Ideologie. Letzteres hält gerade im Westen leider breiten Einzug.

  3. Xi hat genügend Macht, von heute auf morgen von der NoCovid-Politik abzurücken und wenn er als Begründung die weitgehende Harmlosigkeit der aktuellen Omikron-Variante anführt, dann kommt es auch nicht zu einem Gesichtsverlust. Ganz im Gegenteil werden ihm die chinesischen Bürger dankbar sein.
    Warum also hält er weiterhin an dieser Politik fest, obwohl die die meisten anderen Länder ohne Probleme zur Normalität zurückkehren und obwohl diese Politik mit schmerzhaften wirtschaftlichen Einbußen und Schäden verbunden ist? Vielleicht weil die Schäden nicht nur China, sondern auch die USA und Europa betreffen?

  4. Der lächelnde Buddha wird aber nicht abgewählt.

  5. China brachte das Virus mit drakonischen Maßnahmen unter Kontrolle.“

    Echt jetzt? Glauben Sie das?? Das ist die gleiche Anmaßung, die hinter der Idee steckt, wir hätten „die Kontrolle über das Klima“.
    (Ein Herr Edenhofer von dem Potsdam-Institut behauptete „Wir verlieren die Kontrolle über das Klima!“, was indirekt ja unterstellt, dass WIR, die Menschen, das Klima bisher kontrollieren würden.
    Das Virus ist nicht unter Kontrolle zu bringen. Der Mensch kann die Ansteckungen durch Quarantäne der Infektiösen (- nicht der PCR-Positiven) reduzieren, Behandlungsmethoden für Erkrankte verbessern oder vielleicht auch einen Impfstoff gegen die Erkrankung und Übertragung finden (- bisher hat man keinen gefunden, aber dies Virus und etliche andere sind nicht unter Kontrolle zu bringen. Es ist frei, vermehrt und verändert sich.
    Das Ergebnis von mehr als einem Jahr Impfungen und Maskentragen besteht darin, dass man sich nicht um 7-Tage-Inzidenzen von 50 sorgt, sondern dass die Zahlen beiläufig bei 1.000 liegen. Und offensichtlich ist das nicht schlimm.
    Immer noch sterben die meisten Menschen an Altersschwäche, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, nicht an Covid. Und bei jedem Lockdown sterben mehr an den klassischen Massenerkrankungen, zusätzlich an Depression, Armut und Einsamkeit.

  6. Mit dem Virus konnte man auch die Proteste in Hongkong so schön unterdrücken. Gibt es diese Proteste noch oder wird nur einfach wie üblich nicht darüber berichtet?

  7. Europa kannte 2000 Jahre auch nichts anderes. Daraus zu schließen, daß Autoritarismus und Unterdrückung der Wahrheit in irgendeiner Weise vorteilhaft für die Menschen wäre, wäre jedoch eine ausgesprochen ahistorische Ansicht.

  8. So ist der real existierende Sozialismus eben: autoritär, menschen- und freiheitsverachtend.

    Obwohl: Wenn ich mir Australien, Neuseeland und anderen „freiheitliche Demokratien“ anschauen, dann ist es mit dem Freiheitlichen dort unter Corona-Bedingungen auch nicht mehr weit her.

    Der Hang zum Totalitären scheint in vielen Menschen tief verankert zu sein und kommt hervor, wenn mal nicht eitel Sonnenschein herrscht.

  9. Das ist nichts ungewöhnliches für sozialistische Diktaturen, in denen vor allem die Treue zur Vision der Partei und ihres Führers gilt.

    Und was ist jetzt bis auf das Zuschweißen von Türen so viel anders als bei uns in den letzten 2 Jahren gewesen? Ich weiß es: Die Chinesen waren nur straffer organisiert und konnten damit ihre Agenda restriktiver umsetzen.

  10. NoCovid-Ideologen aus Deutschland sehen jetzt, wohin es geführt hätte, hätten sie ihre Pläne vollends durchsetzen können.

    Vorsicht, Herr Roland, denn es liegt ja im Bereich des Möglichen, daß besagte NCI damit überhaupt kein Problem gehabt hätten. Wenn ich mir das Gejammere in der heutigen Zeitung über die abgelehnte Impfpflicht ansehe, von Holetschek über angeblich 57% der befragten Bevölkerung, muß ich zu dem Schluß kommen, daß dieser ganze Bockmist noch längst nicht durchgestanden ist.

  11. „…China sollte sich „darauf vorbereiten, mindestens zehn Jahre mit ZeroCovid zu leben.“

    Das werden die Maoisten in der BRD aufmerksam verfolgen.
    Die Blaupause für Great Reset. Wenn das nicht hilft, dann eben Krieg.

  12. Ich gestehe, mein Misstrauen gegen jede Information, die aus China kommt, ist groß. Sollen wir im Westen dieses wieder glauben? Sollen wir wieder den besten Exportartikel Chinas, den Lockdown, zur Bekämpfung der westlichen Wirtschaftskraft, reaktivieren? Dafür opfert China gerne eine Millionenstadt, Bürger egal. Falls die Bilder überhaupt echt sind, und nicht nur gedreht mit gekauften Laiendarstellern.

    • War auch mein erster Gedanke. Sind nicht vor zwei Jahren
      in China Menschen werbewirksam auf offener Straße
      zusammengebrochen und abtransportiert worden?
      Alles nur Show um die Lieferketten entgültig reißen
      zu lassen und den Great Reset weiter voranzutreiben?

  13. Wir sollten daran denken, dass auch in Deutschland Hotspot-Regelungen möglich sind. Auch wenn Shanghai ungefähr soviel Einwohner wie 1/3 von Deutschland hat ist es in China nur ein kleiner „Hotspot“.

  14. China hat 2020 etliche Projekte auf Pump gestartet, um sein hohes Wirtschaftswachstum künstlich hochzuhalten. Das brauchen Staat und Partei zwingend, damit China fünktioniert. Das war aber damals schon eine Scheininvestition und dieses Schema kann China keine zehn Jahre durchhalten. Könnte jetzt die machtpolitische Notwendigkeit von ZeroCovid für Xi Chinas Wachstum nachhaltig begraben und den Drachen den Ostens auf Jahrzehnte schwächen?

  15. Zero Covid. Entspannt Euch ruhig. das ist ein Blick auch unseren Herbst. Eine ‚Variante‘ lässt sich finden

  16. China unter Xi hat in letzter Zeit einige Fehler gemacht. Aber sie scheinen doch so schlau zu sein, diese zu korrigieren.

  17. Die Chinesen sind nicht dumm und die Null-Covid-Strategie verfolgt andere Ziele als die Eindämmung der Omikrion und BA2-Variante.
    Den Chinesen ist selbstverständlich klar, dass die Ausrottung gar nicht mehr möglich ist.
    In meine Augen ist es inzwischen eine ausgemachte Sache, dass die Dollarhegemonie auf dieser Welt gebrochen werden wird. Die Schließung von Shanghais Hafen hat den Zweck, die wirtschaftliche Stärke des Westens zu torpedieren. Zur gleichen Zeit hat Putin mit der Bindung des Rubels an das Gold (Russland zahlt 5000 Rubel für das Gramm Gold) und der Rubelpflicht für die Rohstoffzahlungen den USD Dollar bereits entwertet. Der Gegenschlag nun besteht in den notwendigen Zinserhöhungen seitens der Fed. Zudem wird ein Gesetz vorbereitet, dass US-Unternehmen und -bürgern verbietet, Gold mit Personen und Unternehmen zu handeln, die Beziehungen zu Russland halten. Begründet wird dies mit Möglichkeit Russlands, gegen Gold entsprechende Kriegswaffen zu kaufen. In Wahrheit jedoch will man verhindern, dass Russland weiterhin seine Goldreserven aufstockt.
    Lieferausfälle aus Shanghai, Goldaufkauf durch Russland, Zinserhöhungen in den USA. Das erste Opfer dieser Entwicklung wird der Euro und die EU sein, denen es unmöglich ist, die Zinsen zu erhöhen oder den Bankrott der Staaten in Kauf nehmen muss!
    Wenn nun in Russland der Lockdown ausgerufen wird, kommt die Beschleunigung des Endspiels wegen Energiemangel in Europa.
    Wenn Putin und Selensky wirklich Feinde wären, wäre der Gastransit durch die Ukraine schon längst unterbrochen!

    • Das sehe ich ähnlich. Zuerst soll die EU zerschlagen werden. Weniger als wirtschaftlicher Konkurrent, da eh von allen und allem abhängig ist, sondern als Störenfried in der Welt. Der Versuch der EU-Nomenklaturs über die infantile Furcht vor natürlichen Vorgängen in der Erdatmosphäre weltpolitischen Einfluß zu nehmen, ist derart zerstörerisch, dass der Zerstörer nun selbst zur Disposition steht.

    • Ich sehe das mittlerweile auch eher als getarnte Sanktionen gegen den sanktionierenden Westen.

      • Russland, China, Indien bauen gerade ein Parallelsystem zum Swift. Die südamerikanischen Staaten sind eingeladen..
      • mit Indien wird unser Target2 System eingeführt (Waren gegen anschreiben -Italien hat da noch gut 500 Mrd € gegen Deutschland offen)
      • Rubel, Öl werden an Gold gebunden (welches so nebenbei neben Paladium etc in Russland auch gewonnen wird). Also das was die USA mit Bretton Wood in den 70ern abgekoppelt haben, durch massive Gelddruckerei (man sehe sich die M1-M3 US$ Geldmengenentwicklungen an- 13% Inflationsrate sind das aktuelle Ergebnis
      • Rohstofflieferungen und Kooperationen werden ausgebaut China-Afrika-Russland-Indien

      unser westliches Finanzsystem läuft nur noch auf „in God we trust“, wenn jetzt die Rohstoff, Energie, Lebensmittel und Plastikkrempel Lieferketten unterbrochen werden.
      Unsere Politik versucht -Moral über alles, vor allem über jede Logik – gerade verzweifelt uns in einen Krieg zu ziehen und vorher noch die Reste unserer Wirtschft zu zerlegen.

  18. China nutzt diese Lockdown um seine „kommunistische Diktatur“ durchzusetzen und das Volk zu unbedingten Gehorsam zu erziehen und Abweichler zu „canceln“.
    Es hat ganz andere Zielsetzungen als COVID zu bekämpfen …

    • So wie Angela Merkel auch. Die Hexenjagd auf Ungeimpfte und Andersdenkende in Deutschland werde ich jedenfalls nicht vergessen. Auch China hat ein Nachbarland annektiert. Das hat man leider vergessen. Trump hat all das kritisiert und seine Abwahl nutzte nur China und Russland.

  19. Der Informatiker nennt so was einen Dead Lock. Tatsächlich ist das Spiel im Hintergrund noch komplexer. Der Fehler ist bereits zu Beginn der Aktion passiert und hat viel mit der chinesischen Sicht auf die Welt zu tun.
    Für Chinesen ist es immer noch wichtig, das der Führung nicht offensichtlich die „Unterstützung des Himmels“ entzogen wird. Als besonderes Zeichen hierfür galten schon immer Hunger und Gesundheit. Tatsächlich begann die ganze Nummer ja mit einer privat ausgelösten und viral gegangenen Panikkampagne in den sozialen Medien. Das hat die Zensur übersehen und konnte das nicht rechtzeitig stoppen. Daraufhin musste der Staat reagieren, wobei er auf Demonstration von Stärke (war von Anfang an nur Show) setzte um die Herrschaftslegitimation zu sichern und womöglich zu stärken.
    Das man dabei noch den Westen gleich mit massiv schädigen konnte (was bei deren inzwischen weitgehend hirnbefreiten Bevölkerungen ziemlich einfach ist) wurde gerne mitgenommen. Danach war eigentlich geplant die Nummer schlicht auslaufen zu lassen.
    Nun kommt aber ins Spiel das die chinesische Führung keineswegs ein monolithischer Block ist, sondern aus verschiedensten gegeneinander kämpfenden Fraktionen besteht. Und was ist da einfacher als Xi gerade jetzt mal so richtig ans Bein zu pinkeln.
    Oppositionelle chinesische Stimmen schreiben schon, China sollte sich „darauf vorbereiten, mindestens zehn Jahre mit ZeroCovid zu leben.“
    Da würde ich nicht drauf wetten. Denn das bedeutet das Ende des chinesischen Wirtschaftswachstums und das Ende aller Großmachtträume. Zumindest für eine sehr lange Zeit.
    Ich habe schon häufiger geschrieben, das China sich nur noch selbst ein Bein stellen kann. Anscheinend haben sie es nun geschafft beide Beine zu verknoten.

  20. Solche Strategien entspringen überwiegend totalitären Gehirnen.
    Deswegen träumen in Deutschland hauptsächlich Grünenanhänger von der Allmacht des Staates und verachten den mündigen Staatsbürger, der noch zu eigenständigem und selbstverantwortlichen Denken in der Lage ist.
    Habeck hat ja auch schon seine klammheimliche Bewunderung des chinesischen Weges kundgetan.
    Mit der Gängelung der Bürger tut man sich dort halt leichter.

  21. Die Bilder aus Shanghai sind grauenerregend.
    XI hat sich verzockt.
    ntv – Chinas Seuchenbekämpfungspolitik sei „wissenschaftlich und effektiv“, erklärte der Sprecher des Außenministeriums, Zhao Lijian.
    Kennen wir doch aus Deutschland.

  22. „Denn die streng hierarchisch organisierte Diktatur kommt nicht aus der „ZeroCovid“-Politik heraus.“
    Die chinesische Diktatur wird wie alle sozialistischen Systeme an der Hybris der Kontrollier- und Steuerbarkeit jeglicher Lebensbereiche scheitern. Tragisch ist nur, dass die westliche Welt und (in Teilen) sogar die USA glaubten, diesem irrsinnigen Denken folgen zu müssen, anstatt sich auf ihre liberalen Traditionen zu besinnen. Man kann den Schweden nicht dankbar genug sein, mit ihrer klugen, zurückhaltenden Vorgehensweise die Non-Covid-Ideologie widerlegt zu haben. Welche Belastungen wären der westlichen Welt erspart geblieben, wäre man spätestens nach dem ersten Lockdown 2020 dem Vorbild dieses freien skandinavischen Landes gefolgt, anstatt der Non-Covid-Propaganda der chinesischen Diktatur aufzusitzen..

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