Das erste Mal bin ich Viktor Orbán am 16. Juni 1989 begegnet. An diesem Tag wurden die von den Kommunisten Ermordeten der Revolution von 1956 neu beerdigt. Imre Nagy, den hingerichteten 56-er Ministerpräsidenten, und andere Revolutionäre hatte Parteichef János Kádár nach der Niederschlagung des Aufstandes durch russische Truppen in anonymen Massengräbern verscharren lassen. Schon in der Früh dieses leuchtenden Sommertages begannen sich die Massen auf dem Budapester Heldenplatz zu versammeln, wo die Gedenkveranstaltung stattfinden sollte. Kádárs Ungarische Sozialistische Arbeiterpartei (USAP) konnte ihre Alleinherrschaft zu dieser Zeit nicht mehr behaupten. Der schwer kranke Kádár war schon ein Jahr vorher, im Mai 1988, entmachtet worden, Parteivorsitzender war im Juni 1989 der farblose Apparatchik Károly Grósz. Das Tabu, über 1956 öffentlich auch nur zu reden, war gefallen. Auf Druck des „Oppositionellen Runden Tisches“ und etlicher Reformkommunisten innerhalb der Partei wurde eine öffentliche Veranstaltung genehmigt, das Staatsfernsehen berichtete den ganzen Tag live über die Geschehnisse auf dem Heldenplatz. Bis zum Beginn der Veranstaltung hatten sich etwa 250.000 Menschen dort versammelt.
Es waren mehrere Redner aus den Reihen der früheren Kämpfer, der Reformkommunisten und der Opposition vorgesehen, darunter auch ein Vertreter des Führungsgremiums des Verbandes der Jungen Demokraten, Fidesz: Viktor Orbán. Orbán war damals 26 Jahre alt und wenn überhaupt, nur den politisch Interessierten bekannt. Ein Jahr vorher hatten einige Jurastudenten und Juristen, die sich vom gemeinsamen Studium und der Teilnahme an einem Kolleg kannten, den Verband gegründet, der sich zu den Prinzipien des klassischen, aber auch des modernen Liberalismus bekannte.
Schon der erste Satz von Orbáns Rede schlug ein wie eine Bombe. Man muss bedenken, dass dies eine Zeit war, in der man nie so genau wusste, was zu sagen erlaubt war und was nicht, und welche Folgen der falsche Sprachgebrauch immer noch haben konnte. Der Wunsch nach Versöhnung dominierte die Stimmung, man suchte allzu schroffe Aussagen zu vermeiden. Nicht so Orbán, der sich weder mit dem Kommunismus noch mit den Kommunisten versöhnen wollte. Er sprach in diesem ersten Satz von den vierzig Jahren der „russischen Besatzung und der kommunistischen Diktatur“. Das waren bis dahin unerhörte Formulierungen, insbesondere die Benutzung des Wortes „russisch“, statt sowjetisch.
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
In den darauffolgenden Jahren, genau genommen bis 2015, stand ich Orbán und der Fidesz-Partei feindselig gegenüber. Ich komme aus der linksliberalen Budapester Szene, dazu gehörten bis 2015 – bis sie jeden Kontakt zu mir abbrachen – die Freunde aus meiner Studienzeit, allesamt Kinder kommunistischer Kader, die bald nach dem Zusammenbruch des Kommunismus zu Unterstützern und einige sogar zu Führungskräften der zu Sozialisten mutierten Kommunisten wurden. Ich hatte gute Beziehungen zu der Demokratischen Opposition und zu der Partei, die später daraus entstanden war, zum linksliberalen Verband der Freien Demokraten, SZDSZ. Ich las die entsprechenden Bücher und Magazine und bezog meine Informationen so gut wie ausschließlich aus diesem intellektuellen Milieu, dessen Teil ich selbst mal war. Ich glaubte zu wissen und vertrat dies in vielen Artikeln, dass Orbán und Fidesz die Totengräber der ungarischen Demokratie und viele in der Partei und unter ihren Anhängern Rassisten und Antisemiten seien, die nur auf die Chance warteten, Ungarn erneut in eine totalitäre Diktatur zu verwandeln, um das Land zu beherrschen und sich maßlos zu bereichern.
Orbán gehörte nicht zu meinem Milieu, seine Welt war mir damals so fern wie ein fremder Planet. Er wurde in der alten historischen Stadt Székesfehérvár in einer kalvinistischen Familie geboren. Seine Kindheit verbrachte er auf dem Lande, in Alcsutdoboz, wo sein Vater technischer Betriebsleiter einer LPG war. Vom Lande zu kommen, also nicht Budapester zu sein, kann sich in Ungarn sehr bestimmend auf Leben und Einstellungen auswirken. Budapest war immer schon liberaler, weltmännischer, reicher und intellektueller als das Land – nicht immer in positivem Sinne. Legendär ist die historische Spaltung während des ganzen zwanzigsten Jahrhunderts von Kultur, Politik und Intelligenzia in zwei einander beharkende Lager, in Urbane und Volkstümliche. Die hauptstädtischen intellektuellen und künstlerischen Eliten neigten eher zum Modernismus, zum Fortschrittsglauben, waren meist liberal und noch häufiger links, und verachteten mal offen, mal weniger offen das tumbe Landvolk, dessen Lebensweise es zu überwinden galt. Die Volkstümlichen wiederum wollten diesem – von ihnen idealisierten – Landvolk zum Aufstieg verhelfen, die alte nationale Kultur vor dem Auslöschen durch die Moderne bewahren und hielten vieles, was in Budapest gedacht und getan wurde, für sündig und dekadent. Der Widerspruch zwischen den beiden Lagern war freilich nicht so schematisch und antagonistisch, er hatte viele Verästelungen und Schattierungen, aber er begleitet die ungarische Geschichte bis zum heutigen Tag. Budapest und das Land, das sind zwei Welten, die heute noch oft neben und gegen einander existieren.
Das ZDF und Ungarn: keine Fragen?
Zunächst zog ihn der Liberalismus an, heute würde man ihn libertär nennen. Das war damals rebellisch und hatte mit seinen zunächst engen Beziehungen zur Demokratischen Opposition und später zum SZDSZ zu tun. Dessen Führer missverstanden diese Beziehung als Unterordnung, viele betrachteten Fidesz als die Jugendorganisation des SZDSZ. Doch nichts stand Orbán ferner als das. 1988 lernte er den Westen kennen. Mit einem Soros-Stipendium studierte er einige Zeit in Oxford. Dann bereiste er als Stipendiat des German Marshall Fund die Vereinigten Staaten. Seit dieser Zeit spricht und liest er Englisch und weiß, dass Ungarn zu klein ist, um die großen Mächte wirklich zu interessieren. Ob es Ungarn gibt oder nicht, sagte er in einer seiner Reden, sei niemandem in der Welt wichtig, außer uns selbst.
1988 ist das Gründungsjahr von Fidesz. Die Partei, deren Gründungsmitglieder fast ausnahmslos vom Lande stammende Studienkollegen Orbáns waren, definierte sich als „liberal, radikal, alternativ“. Der Verband, der zu der Zeit noch keine Partei sein wollte, nahm an den Verhandlungen des „Runden Tisches“ teil, und bei den ersten freien Wahlen 1990 hat Fidesz den Sprung ins Parlament geschafft.
Etwa 1992 vollzog die Partei die Wende vom radikalen Liberalismus hin zum Konservativismus. Zu dieser Zeit war das schon wieder rebellisch – es gehörte Mut dazu, im ausgebrochenen Fortschrittstaumel konservativ zu sein. Nachdem sich abgezeichnet hatte, dass das Demokratische Forum, bis dahin die einzige ernstzunehmende konservative Kraft, zerfallen würde, erkannte Orbán die Lücke, die sich im Parteienspektrum auftat. Es gab keine Partei, die der Bevölkerung auf dem Lande, den Einwohnern der kleinen und mittleren Städte eine Stimme verliehen hätte. Er erkannte, dass er das flache Land in den Kampf um die Macht führen musste, wenn er am Ende Budapest erobern wollte.
Auch entsprach die konservative Einstellung viel mehr dem Orbánschen Naturell als der radikale Liberalismus. Orbán war weder ein Anhänger des Globalismus noch des internationalen Humanitarismus. Er war und ist ein Familienmensch, sein Patriotismus und seine Zuneigung zu einfachen Leuten ist echt. Der entscheidende Anstoß zur Abkehr von den linksliberalen Ideen der Demokratischen Opposition war das 1994 zustande gekommene Regierungsbündnis zwischen den exkommunistischen Sozialisten unter Gyula Horn und den einstigen Hauptfeinden der USAP, dem SZDSZ. Damit war für Orbán erwiesen, dass der linke Liberalismus nichts weiter als eine weitere Spielart des Sozialismus war.
„Hätten die Herrschaften geruht, eine Revolution zu machen“
1990 bis 1994 war eine chaotische Zeit. Die erste frei gewählte – konservative – Regierung unter Ministerpräsident József Antall (er war Bibliothekar und Museologe) bestand aus dilettantischen Akademikern, wilden Karrieristen, Abenteurern und aus der Zeit gefallenen Vorkriegskonservativen. Der Staatsapparat, die wirtschaftlichen und kulturellen Eliten jedoch blieben die alten: erfahrene Sozialisten, Kommunisten, bestenfalls Reformkommunisten. Sie taten alles, um der ohnehin überforderten Regierung so gut wie jede Handlung unmöglich zu machen.
Zugleich begann die wilde Privatisierung, die vor allem die ehemaligen kommunistischen Kader begünstigte, die wussten, wo was zu holen war. Daran beteiligten sich auch alle neuen Parteien, die darüber die Probleme ihrer Finanzierung zu lösen trachteten. Alle, nicht nur Fidesz und seine Mitglieder, waren in Manipulationen, illegale Geschäfte und deren Verschleierung verwickelt. Als dann 1994 die Sozialisten des Gyula Horn an die Macht kamen, beruhigte sich die Lage etwas, denn jetzt stimmte wieder das Verhältnis zwischen politischer Macht und dem „tiefen Staat“.Orbán lernte während dieser zwei Legislaturperioden etwas ganz entscheidendes: Eine konservative, bürgerliche Regierung hatte keine Chance, wenn sie nach ihrer Machtergreifung nicht sofort daran ging, die Eliten der kommunistischen Zeit in der Verwaltung, der Wirtschaft, an den Gerichten, in der Kultur und in den Medien abzulösen und durch die eigenen zu ersetzen. „Hätten die Herrschaften geruht, eine Revolution zu machen“, hieß der legendär gewordene Spruch von József Antall, als er auf das Fortbestehen der kommunistischen Seilschaften hingewiesen wurde. Orbán hatte sich den Satz gemerkt.
Der EU-Beitritt: ein sozialistisches Projekt
Eben diese Revolution trachtete er nachzuholen, als er 1998 mit 35 Jahren zum ersten Mal Ministerpräsident Ungarns wurde. Richter, Staatsanwälte, die Verwaltungen aller Ministerien, die Stars von Rundfunk und Fernsehen, sehr viele unter ihnen mussten gehen und wurden durch Fidesz-Getreue ersetzt. Das gleiche geschah auf den Führungsebenen der Wirtschaft. Das war kein Vorgang für politische Feinschmecker und demokratische Puristen. Ich war damals entsetzt und sah in diesem Vorgang nur das schonungslose Machtstreben. Was es freilich auch war – aber nicht nur. Es war eine Notwendigkeit, um die Handlungsfähigkeit der konservativen Regierung zu sichern.
Nach 2002 folgten noch einmal zwei Legislaturperioden der Sozialisten mit einem erneuten Elitetausch, den aber weder die westlichen Medien, noch die EU-Führung zu kritisieren für nötig hielten. Ich auch nicht. 2004 war das Land der EU beigetreten, mit mäßiger Unterstützung der Bevölkerung. Gerade mal 45% gingen zur Wahl, immerhin stimmten davon 80% dem Beitritt zu. Der EU-Beitritt war von Anfang an ein Projekt der sozialistischen und linksliberalen Eliten. Schon die Kommunisten der späten Kádár-Ära kamen bestens mit den EG-Bürokraten aus und ließen sich von denen als gute fortschrittliche Staatsmänner feiern. Der von der EG/EU propagierte Globalismus und Humanitarismus war schließlich nichts anderes als die Fortführung der „internationalen Solidarität“, die die Kader mit der sowjetischen Muttermilch aufgesogen hatten.
Je stärker die EG- und später die EU-Führung die Ideen des Ökologismus, der Kollektivrechte, und der Abschaffung der Nationalstaaten zu verfolgen begann, umso enger wurden ihre Beziehungen zu den ungarischen Sozialisten und Linksliberalen. Diese gingen bei den EU-Führern ein und aus, und klagten ihr Leid mit Antall und später mit Orbán und bettelten um Einmischung. Schritt für Schritt wurde die EU (neben den Soros-NGOs) zu einer innenpolitischen Partei, zur wichtigsten Stütze des linken, Fidesz- und Orbán-feindlichen Lagers in Ungarn. Es ist wichtig, dieses Zusammenspiel zwischen EU und den Linksliberalen in Ungarn zu verstehen, wenn man Orbáns Haltung (und Kampf) gegen die EU-Führung verstehen will.
Die wiederum ließ von Anfang an erkennen, dass sie in Orbán eher einen Feind als einen Partner sieht. Die zweite Orbán-Regierung kam 2010 unter katastrophalen Bedingungen an die Macht – diesmal mit einer Zweidrittelmehrheit. Der Blair-Adept Ferenc Gyurcsány, sozialistischer Parteivorsitzender und Ministerpräsident, hatte in einer internen Sitzung zugegeben, dass seine sozialistische Partei gelogen und unerfüllbare Versprechen gemacht hatte, um die Wahlen zu gewinnen. Infolge des darauffolgenden Skandals verfiel die sozialistische Partei wie im Zeitraffer, während das Land dem Staatsbankrott entgegenglitt, und die ungarischen Staatsanleihen gerade mal eine Stufe über dem Junkbond-Status gehandelt wurden.
Die „arbeitsbasierte Gesellschaft“
Orbán wandte sich in dieser Lage an die EU, um Erleichterungen für Ungarn zu erreichen, unter anderem was die dreiprozentige Verschuldungsgrenze betraf. Es wird kolportiert, dass genau jene Bürokraten, die der sozialistischen Regierung, dem Verursacher der Verschuldungskrise, uneingeschränkt bereit waren, Kredite zur Verfügung zu stellen, die Griechenland Milliarden geschenkt hatten, Orbán schroff abgewiesen hatten. Die Verschuldungskrise drohte die Regierung zu vernichten, noch bevor sie überhaupt angefangen hätte zu arbeiten.
Viktor Orbán: Was er will, haben andere längst geschafft
Er vollzog eine wirtschaftspolitische Wende und deklarierte als Ziel die „arbeitsbasierte“ Gesellschaft. Orbán mochte die Finanzwirtschaft noch nie. Vielleicht drückte sich darin die Vorsicht der Landbewohner gegen alles, was sie nicht verstanden hatten, aus. Er wollte die Industrieproduktion stärken, nicht die Finanzdienstleister, die er allesamt für Spekulanten hielt. Heute ist die Reindustrialisierung auch im Westen die allgemein befolgte Politik. Orbán hatte die Wichtigkeit der einheimischen Industrie schon 2010 verstanden. Die Einkommensteuer wurde auf einheitliche 15 % gesenkt, um die Schwarzarbeit einzudämmen und Anreize für das Arbeiten zu schaffen. Gleichzeitig wurden die Bedingungen für Arbeitslosen- und Sozialhilfe verschärft, um der abhängigen Lebensweise den Boden zu entziehen.
Orbán wollte einen neuen ungarischen Mittelstand entstehen lassen, Unternehmen, die statt zum Einflussbereich der Sozialisten zu gehören, Fidesz treu sein sollten. Das positive Ergebnis der Maßnahmen ist heute durchaus sichtbar: 2019 war mit fünf Prozent Wachstum und unter drei Prozent Neuverschuldung das wahrscheinlich beste Wirtschaftsjahr der ungarischen Geschichte überhaupt. Aber auch die negativen Folgen sind da: Die Klientelwirtschaft ist weit verbreitet und die große Abhängigkeit vieler Unternehmen vom Staat ist ungesund. Ist Orbán selber korrupt? Wahrscheinlich nicht, aber er ließ Korruption in seiner Umgebung zu, und der sprunghaft angestiegene Wohlstand seiner engen Familienmitglieder wirft Fragen auf. Eine Antwort darauf traue ich mir nicht zu.
Migration: Die größte Bedrohung Europas seit Nationalsozialismus und Kommunismus
Je mehr die EU zum Machtinstrument der globalistischen Elite geworden war, umso mehr füllte sich der zunächst eher abstrakte Konservativismus und Patriotismus Orbáns mit Inhalt, und umso mehr wuchs auch mein Verständnis für seine Politik. Schließlich 2015, als eine halbe Million Migranten wie ein fremdes Heer durch Ungarn gezogen waren, gab ich ihm bedingungslos Recht. Die Migration abzulehnen und an der Souveränität des Nationalstaates trotz ungeheuerlicher Beschuldigungen und schärfster Angriffe festzuhalten, war ein großer Verdienst an Europa, und ließ für mich problematische Entscheidungen Orbáns an Bedeutung verlieren. Die Migration ist die größte Bedrohung Europas seit Nationalsozialismus und Kommunismus, und das hat Orbán besser und früher verstanden als irgendein anderer europäischer Politiker. Sehr hoch rechne ich ihm an, dass er nicht nur in Ungarn bewusst gemacht hat, dass die Erhaltung einer so kleinen, eigenartigen, alleinstehenden und deshalb immer vom Verschwinden bedrohten Nation wie der ungarischen ein Wert für sich ist.
Viktor Orbán: Migration ist Schicksalsfrage des 21. Jahrhunderts
Wer auch nur fünf Sätze ungarisch lesen kann, wird wissen, dass es dort eine lebendige Medienlandschaft in allen Schattierungen von linksextrem bis rechtsextrem gibt. Die Meinungsfreiheit, die in Ungarn herrscht, würde ich mir in Deutschland wünschen. Die neue, viel kritisierte Corona-bedingte Medienverordnung bezieht sich ausschließlich auf die Berichterstattung über die Seuche, und ist nicht einmal mit der umfassenden Zensur durch Facebook und Google sowie Correctiv vergleichbar. Den Corona-Notstand nicht an eine Frist zu binden, war ein Fehler, der unnötig war und korrigiert werden sollte.
Orbán ist kein Diktator, Ungarn keine Diktatur
Auch wenn er gerne schnell und im Alleingang entscheidet, ist Orbán kein Diktator und kein Autokrat. Er ist wie jeder Mensch nicht perfekt. Er ist weder ein Erlöser noch ein Bösewicht. Er ist eine Kämpfernatur, der die Auseinandersetzung liebt und in ihr zur Hochform aufläuft. Er verachtet die westlichen „verweichlichten“ globalistischen Eliten und hat echte Sympathien für die einfachen Menschen. Wahrscheinlich ist das der wichtigste Grund für seine Wahlsiege, viel wichtiger als sein Programm. Er ist ein großartiger Redner, seine fesselnden Ansprachen haben immer eine klare, meist intellektuell untermauerte Aussage, die er gerne in scharfe Formulierungen fasst, und damit manchmal über das Ziel hinausschießt. Mit der äußerst unglücklichen Formulierung über die „illiberale Demokratie“ hat Orbán allerdings selbst das Tor für Beschuldigungen geöffnet, er rede der Diktatur das Wort. Gemeint war eine Demokratie ohne kollektivistische Rechte, ohne Gender- und Klimarettungspolitik, und das Festhalten an Familie und Nationalstaat.
Ungarn ist keine Diktatur und es droht auch nicht die Auferstehung des Nationalsozialismus. Ja, es gibt Antisemitismus, wie es ihn überall in der Welt gibt. Er gehört jedoch nicht zur Regierungspolitik wie in Deutschland. Orbán sieht in Netanjahu und Israel Partner, mit denen ihn viele Auffassungen verbinden. Gegen Soros vorzugehen, hat mit Antisemitismus nichts, mit dessen Absicht, Ungarn zu destabilisieren, umso mehr zu tun. In Ungarn gibt es ein blühendes jüdisches Leben wie seit den 30-er Jahren des 20. Jahrhunderts nicht mehr. Es gibt aber auch einen auflebenden Kult der Horthy-Ära, dem Orbán nicht entgegentritt – um dessen Vertreter und Anhänger als Wähler nicht zu verlieren. Das ist ein Fehler, aber auch diese Gefahr wird in der westlichen Berichterstattung (meistens unter Mithilfe von Mitgliedern der Soros-Blase und der globalistischen Budapester Elite) maßlos übertrieben.
Statt den vielen Beschuldigungen gebetsmühlenartig und ermüdend weiter zu widersprechen, möchte ich mit den Worten des Literaturnobelpreisträgers Imre Kertész schließen. Von einem Reporter der New York Times bedrängt, er möge Ungarn als Diktatur bezeichnen, sagte Kertész: „Er (der Reporter) kam zu mir mit der Absicht, dass ich erkläre, Ungarn sei heute eine Diktatur, was nicht stimmt. Das zeigt nur, dass er keine Ahnung hat, was eine Diktatur ist. Wenn man offen schreiben, reden und offen widersprechen und auch das Land verlassen kann, ist es absurd, von einer Diktatur zu sprechen.“ Die New York Times hat das Interview nie veröffentlicht.
Liebe Frau Koenen, liebe TE-Redaktion,
herzlichen Dank für den erhellenden Artikel. Für uns ist die einseitig negative und dämonisierende Berichterstattung über Viktor Orbán und die konservativ-christdemokratische Regierung aus Fidesz und KDNP schier unerträglich. Umso mehr freut es uns, wenn auch deutsche Medien, wie TE, sich um eine objektive, ausgewogene, aber in der Sache kritische Berichterstattung bemühen. Leider ist das nur allzu selten der Fall.
DIE demokratisch gewählte Regierung, die vollkommen ohne Fehl und Tadel ist, wurde noch nicht er- bzw. gefunden. Man wird in allen Vorzeige-Demokratien des Westens, die auf mitteleuropäische EU-Mitglieder herabblicken, mehr als genug Gründe zur Kritik/Verurteilung finden. Wie in Deutschland auf unerhörte Weise die freiheitlich-demokratische Grundordnung ausgehöhlt und eine wohlstandschaffende Volkswirtschaft ruiniert wird, beweist die deutsche Regierung derzeit in der „Corona-Krise“! Sie übertrifft sich dabei mal wieder selbst und lässt sich dafür feiern. Das ist an Zynismus kaum zu überbieten.
Für uns ist Herr Orbán als „Burgkapitän“ der Beschützer Europas und hat ein klares Bild von einem freiheitlichen Europa. Dafür müsste Frau Merkel ihn JEDEN Tag – sozusagen als erste Amtshandlung – kontaktieren, um ihm pflichtschuldigst zu danken. Viktor Orbán ist u. E. ein aufrichtiger, mutiger und ehrenwerter Ministerpräsident, der für die Interessen des Volkes, das ihn mit großer Mehrheit gewählt hat, eintritt. Dies MUSS ein jeder Volksvertreter und Verantwortungsträger, es ist seine vornehmste und erste Aufgabe. Deutsche Regierungsmitglieder, zuvörderst die Kanzlerin, verpflichten sich dazu qua Amtseid!
Aus gutem Grund nutzen wir regelmäßig Medien in Ungarn. Viele davon sind ausdrücklich regierungskritisch, es gibt eine große Bandbreite an veröffentlichten Meinungen. Wie sonst kann es sein, dass in einem so „illiberal-autoritären“ Land unter einem „Mini-Diktator“ in der Hauptstadt Budapest ein rot-grüner Oberbürgermeister, Gergely Karácsony, gewählt wird…?
Wie ein anderer Leser es zutreffend ausdrückte: Die in Ungarn gelebte DEMOKRATIE und praktizierte MEINUNGSFREIHEIT würden wir uns auch in Deutschland wünschen!
Üdvözlettel.
Sehr gute Informationen, danke. Ungarnkenner- und Freude wussten es so schon, im Großen und Ganzen.
Da sehe ich einige Parallelen Ungarischer Staat/ Fidesz 2009 Dt. Staat/AfD) heute. Ungarn ist uns also um Jahre voraus.
Allerdings, so wie ich die kulturelle Zusammensetzung Hierzulande inzwischen,und die vielen Familien Michels kenne, wird es entweder gar kein Happy End, oder eins mit großen Schmerzen und vielen unschönen Bildern geben. Die (politische) ungarische Entwicklung hat der deutsche Michel verpasst, bzw. wurde von den etablierten Medien davon abgehalten.
Bleibt für mich nur, unsere ungarischen Freundschaften und Beziehungen weiter zu pflegen und zu wissen, ein gern gesehener, (auch Dauer)Gast da zu sein, die selbstverständlich sich selbst versorgen und alle dortigen Gesetze und Gebräuche achten.
Früher hätte so ein Beitrag einen Platz im Spiegel oder in Der Zeit gefunden, mit anschließender Diskussion. Früher war nicht alles besser, aber vieles. Respekt und großes Lob an die Autorin.
„Es gibt aber auch einen auflebenden Kult der Horthy-Ära, dem Orbán nicht entgegentritt – um dessen Vertreter und Anhänger als Wähler nicht zu verlieren.“
Im letzten Bundestagswahlkampf behauptete Kandidat Martin Schulz (SPD), Orbán wolle dem Hitler-Kollaborateur Miklos Horthy ein Denkmal errichten. Also darauf hin habe ich mich an das SPD Präsidium gewandt und gefragt: Wo soll dass Denkmal denn stehen ?? Darauf hin kamen abwiegelnde, peinliche Antworten der SPD. Schulz hatte also vor deutschem Millionenpublikum im ARD etwas behauptet, was er nie beweisen konnte. Da ich Ungarn so gut kenne wie die BRD, weiß ich, dass es dieses bis heute nicht gibt. Orbán hat sowas nie propagiert und schon gar nicht initiiert. Es gab aber einen Fidesz-Politiker, der an der Aufstellung einer Horthy-Statue in einer ung. Kleinstadt mitgewirkt hat. Davon hatte die SPD wohl gehört. Hinter solchen Aufstellungen von Denkmälern stand die Partei Jobbik, die zu den ärgsten Gegnern des Fidesz gehört. Auch in Budapest steht eines auf privatem Grundstück. Diese Partei Jobbik arbeitet heute auf kommunaler Ebene zusammen mit den Grünen und fast allen anderen Oppositionsparteien und gibt sich moderat.
Herzlichen Dank an Frau Koenen, hálás köszönet Krisztina, und auch an TE, somit die Irrfahrt hier am 8. April von Herrn Alexander Fritsch (der hoffentlich diesen Beitrag, dem man nur vollumfänglich zustimmen kann, ebenfalls liest und merkt vielleicht, wie abwegig und empörend seine konstruierten Parallelen zwischen Orbán és Merkel sich darstellten) offengelegt zu haben.
Der Artikel von Fritsch las sich wohl amüsant, war aber sehr konstruiert. Wer Ungarn kennt und ungarisch redet, merkte, dass dem Herrn Fritsch nicht gelingen wollte, Orbáns Kern zu erfassen. Dass Merkel wie Orbán Machtmenschen sind, dürfte wohl jedem klar sein. Mal davon abgesehen hatte auch der TE Artikel vom 8.04 den Unsinn wiederholt, den deutsche Medien zum ung. Koronagesetz verbreitet haben. Das Parlament arbeitet wie normal, Parlament und oberstes Verfassungsgericht sind intakt und haben die Macht, die auf den Zeitraum der Bedrohung beschränkte „Ermächtigung“ zu stoppen.
Die in Ungarn praktizierte gelebte DEMOKRATIE und MEINUNGSFREIHEIT würde ich mir aktuell auch in Deutschland wünschen.
Im „Merkel-Deutschland“ mit all den Seilschaften, Verknüpfungen, Abhängigkeiten und Interessenvertretungen mittlerweile jedoch vollkommen unvorstellbar !
Geteilte Erkenntnis: Migration ist die größte Bedrohung Europas seit dem Nationalsozialismus und Kommunismus.
Ein langer Artikel. Aber es lohnt, denn es macht auch noch ein Stück mehr nachdenklich bzgl. der in Deutschland so großartigen Presse, als Speerspitze der „Demokratie“ und Gutmenschen! Mein Blick auf Orban ist nunmehr jedenfalls noch differenzierter im Positiven wie Negativen als vorher!
Solche Informationen würde man sich von gebührenfinanzierten ÖR-Medien wünschen, damit man in die Lage versetzt wird, sich selber eine Meinung zu bilden. Aber leider bezahlen wir mit unseren Gebühren die Propaganda-Maschinerie der Regierung!!!
Ja, allzu oft sind Proleten, die ihre Augen und Ohren benutzen, den Intellektuellen, die ihr Gehirn benutzen, weit voraus.
„Orbán sieht den Linksliberalismus und das EU-Projekt als eine weitere Spielart des Sozialismus. “
Orban hat recht!
Guter Mann.
Solche Informationen würde man sich von gebührenfinanzierten ÖR-Medien wünschen, damit man in die Lage versetzt wird, sich selber eine Meinung zu bilden. Aber leider bezahlen wir mit unseren Gebühren die Propaganda-Maschinerie der Regierung!!!
Bezahlen Sie noch?
Ein sehr lesenswerter, sachlicher und aufschlussreicher Beitrag, der mein Bild über Orban gefestigt hat ebenso wie meine Meinung über die niedermachende Behandlung, die er bei uns durch Politik und MSM erfährt.
Werte Frau Koenen,
das demographische Problem der ungarischen Bevölkerung ist ausdrücklich NICHT Victor Orbans Privatproblem!
In GANZ Ungarn wohlgemerkt leben lediglich insgesamt NUR 2,3 Millionen junge Menschen der Altersgruppe 0 bis 25 Jahren Menschen und das bei durchschnittlichen Monatsgehälter der ungarischen Bevölkerung von umgerechnet 800, — Euro monatlich und das Brutto wohlgemerkt!
Im wesentlich wohlhabenderen Deutschland dagegen FEHLEN(!!) ALLEIN in den Jahren 2025 bis 2028, in einen Zeitraum von lediglich NUR 4 Jahren wohlgemerkt, insgesamt über 2,6 Millionen eigene junge Menschen am deutschen Arbeitsmarkt, und ALLE anderen wohlhabenden westlichen Staaten, wie Österreich, Frankreich, Großbritannien, Niederlande, Italien usw sind in dieser Aufstellung noch nicht einmal enthalten!
Ob nun Victor Orban oder die Gegner von Victor, von einem Atomkrieg einmal ausgenommen, MUSS der jeweilige ungarische Staats- und Regierungschef aus rein demographischen Gründen wohlgemerkt, wirklich ALLES dafür tun, das diese OHNEHIN WENIGEN jungen Ungarn NIEMALS JEMALS in die wohlhabenden westlichen Staaten dauerhaft abwandern, da diese zur weiteren Aufrechterhaltung des Staates Ungarn im eigenen Land SELBST dringend gebraucht werden!
Denn ansonsten droht dem OHNEHIN armen Ungarn eine sogenannte vollständige demographische einhergehende gesellschaftliche Katastrophe, die SOGAR noch weit VOR einem Krieg oder Bürgerkrieg, das mit einem riesigen Abstand allerschrecklichste Phänomen auf der gesamten Welt überhaupt ist!
Und diese allerschrecklichste Phänomen weltweit überhaupt, eine demographische einhergehende gesellschaftliche Katastrophe MUSS Victor Orban wirklich absolut ZWINGEND mit wirklich ALLEN Mitteln persönlich irgendwie verhindern!
Und das ist ABSOLUT ZWINGEND, und aus diesem Grunde ist das Ganze eben NICHT Victor Orbans Privatproblem!
In Deutschland fehlen ARBEITSKRÄFTE am Arbeitsmarkt weil immer mehr unnüzte Stellen geschaffen werden / unnützes Zeug gemacht wird Gender, Laberpositionen, wie hier Beispielsweise schon geschrieben wurde. Tätigkeiten bei denen praktisch eine leistung nicht gemessen werden kann. Wo man sich aber gegenseitig „hochlobt“ und Wichtigkeit „verleiht“. Im Grunde von Denen Lebt die tatsächlich notwendiges Arbeiten und zwar wesentlich besser, als Diejenigen die maloxchen, alles erarbeiten. Es fragt sich natürlich wären Diese die die ganzen unnützen Tätigkeiten schaffen und besetzen überhaupt fähig das zu bewerkstelligen / zu leisten was die „blöden“ Malocher leisten?
Wie hat vor Kurzem ein bekannmtert Psychologe Gesellsdchaftsforscher oder wie auch immer er Betitelt wird gesagt? Die Schüler die heutzutager in die Schule gehen wären nach Abschkluß der Schule gar nicht fähig zu arbeiten.
Es lebe das hauptsächlich von solchen Unnützen gesachaffene und dominierte „Erziehungs“ und „Bildungssystem“. Die Produktivität auf die einzelne Arbeitskraft bezogen wächst in der Privarwirtschaft ständig. Man braucht also immer weniger Arbeitskräfte für den gleicher Ausstoß. Wieviel Gesamtausstoß würde erst erreicht wenn die vielen „Unnützen auch etwas Nützliches tun würden?
Es betrifft alle Staaten der Region. Die demographische Situation ist teilweise sogar noch viel problematischer, zB Rumänien und im Baltikum, aber auch Polen triffts kaum besser. Diese durch Menschen aus der Türkei, Syrien oder anderen islamischen Staaten lösen zu können, wäre ein Irrglaube, wenn die Mittel dafür nicht da sind. 400.000 sind 2015 durch das Land gewandert, um in den Sozialstaaten des Westens zu landen, was in ein paar Jahren zum Problem wird.
Orbán steckt das Geld in die Familien und in den infrastrukturellen Aufbau. Der Ländliche Raum im Osten Ungarn ist aber bereist heute verloren. Budapest, drei-vier andere Städte und die Balatonregion werden profitieren. So ist die europäische Zukunft.
Ich glaube aber nicht, daß diese Staaten quasi untergehen werden.
Ich selbst habe z.B. Bekannte die vor ein paar jahren nach Rumäniern ausgewandert sind und dort auf selbständiger Basis tätig sind. Andere haben vor ca. 2 Jahren ihr Geschäft / kl. Firma in Deutschland aufgegeben und betreiben nun die gleiche Tätigkeit / Gescäft in Ungarn. Es geht Ihnen so gut, daß sie bereits Andere „nachgeholt“ haben. Weiter kenne ich welche, die z.b in Bulgarien Land gekauft und gebaut haben zu einem für unsere Verhältnisse lächerlichen Preis / Kosten. Sie wollen vorraussichtlich nicht sofot aber in einigen Jahren umsiedeln
je nachdem wie sich die Lage auch in Deutschland entwickelt.
Selbst habe ich schon etliche Leute aus solchen Löändern getroffen die heute in Deutschland leben und arbeiten, sich mit dem was sie hier verdienen in Ihrer heimat aber für dortige verhältnmisse „Herrschaftliche“ Wohnsitze oder auch einfach große Häuser auch mit Wohnungen zum vermieten bauen. Sich nach und nach dort für die Zukunft eine Existenz aufbauen. Die Ihre Zukunft nicht in Deutschland sondern in ihren Heimatländern sehen, weil dort ein enormes Entwicklungspotenzial steckt mit wenig Paragrapenreiteren die ihre Aufgabe darin sehen sich für Arbeitende (von deren Arbeit sie real rein gar nichts verstehen) immer mehr /neue Vorschriften auszudenken
Frau Koenen, ich liege Ihnen zu Füßen 😉 Sie sind die glaubwürdigste unter den wenigen Journalisten, die es bisher geschafft haben, die Fakten über Orbán so gut zusammen zu fassen und zu akzentuieren. Danke. Ich habe die Jahre unter Gyurcsány vor Ort erlebt, stand mal in seinem Wasserstrahl bei Demos und versuche seit Jahen meinen deutschen Mitmenschen zu erklären, warum Orbán so eine Machtfülle hat. In Ihrer Beschreibung fehlt nur das Wort: Wahlbetrug. Gyurcsány weiß, dass er ihn begangen hat. Die EU denkt, was sie glaubt. Sie hat Gyurcsány nach diesem noch ein paar Jahre an der Macht gehalten.
….“ Die zweite Orbán-Regierung kam 2010 unter katastrophalen Bedingungen an die Macht – diesmal mit einer Zweidrittelmehrheit. Der Blair-Adept Ferenc Gyurcsány, sozialistischer Parteivorsitzender und Ministerpräsident, hatte in einer internen Sitzung zugegeben, dass seine sozialistische Partei gelogen und unerfüllbare Versprechen gemacht hatte, um die Wahlen zu gewinnen. Infolge des darauffolgenden Skandals verfiel die sozialistische Partei wie im Zeitraffer, während das Land dem Staatsbankrott entgegenglitt, und die ungarischen Staatsanleihen gerade mal eine Stufe über dem Junkbond-Status gehandelt wurden.“
Willkommen daheim.
Ein sehr interessanter und aufschlussreicher Beitrag und ich danke sehr herzlich für diesen Lesestoff.
Ich glaube, dass es kaum Leser von TE gibt, die der Propaganda der Lückenmedien betreffs Ungarn auf den Leim gehen.
Ungarn – und hier u.a. auch ganz speziell Orban als Person – hat für einen Ossi historische Verdienste und seit 2015 kann man das Handeln Ungarns ebenfalls schon als historisch bezeichnen. Spätere Historiker werden dieses Handeln sicher aufarbeiten und bewerten- so wie auch jenes Agieren der globalistischen EU- Eliten noch aufzuarbeiten sein wird.
Orban und seine Fidesz-Partei sind beileibe keine Unschuldslämmer. Ich war selbst jahrelang in diversen Balkanstaaten beruflich unterwegs und weiß, was Privatisierungen bedeuten, wie die eigene Klientel bedacht wird und welche Macht der Staat in allen Bereichen der Wirtschaft ausübt.
Und trotzdem:
Am Ende ist die Gesamtheit dessen zu beurteilen, was Orban und Fidesz für das Land und seine Bürger unter dem Strich geleistet hat. Und diese Bilanz kann sich -ungeachtet aller Fehler- absolut sehen lassen und Orban ist für mich der wichtigste unter den wenigen europäischen Patrioten, die offen ihren Hut in den Ring geworfen haben- wir sind ihm zu Dank verpflichtet!
Nochmals herzlichen Dank für diesen Text!
Danke für den informativen Bericht. Ich war immer überzeugt, dass Orban in der EU, aber auch darüber hinaus, ideologisch, und intellektuell unredlich dämonisiert wird. Ich war auch überzeugt, dass die CE-University sich die Ablehnung in Ungarn selbst zuzuschreiben hat. Trotzdem kann ich drei Themenfelder mangels ausreichendem Detailverständnis nicht richtig einordnen : (1)Gerichtsbarkeit, (2)Medien und (3) Korruption/Begünstigung. Ein bisschen Skepsis bleibt.
Herzlichen dank für diesen Artikel!!!
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In der offensichtlichen „Wandlung der Meinung“ der Autorin über die Jahre erkenne ich
meinen eigenen deutlichen „inneren Wandel“ von (68) ganz-links nach – angesichts all des Wahnsinns – deutlich konservativ S E H R deutlich wieder 😉
„Orbán sieht den Linksliberalismus und das EU-Projekt als eine weitere Spielart des Sozialismus.“ So ist es auch. Und zwar eine totalitäre. Die EU weist ausgeprägt totalitäre Züge aus und soll zu einer neuen Gesellschaft, dem Internationalen Sozialismus, führen. Das Ziel ist nahezu erreicht – Massenmigration vorwiegend aus Afrika/Nordafrika, Finanztransfer von Reich zu Arm und das ewige „Alle sind gleich“-Mantra des Sozialismus gehören dazu. Die Propaganda ist perfekt, die Schaltstellen der Macht sind nicht nur in Deutschland längst von Linken besetzt, ob Politik, Medien, Bildung, Justiz oder Kultur.
So ist es.
Und besonders erschreckend: „Die“ geben sich kaum mehr Mühe das zu kaschieren, es wird völlig hemmungslos gelogen, wähnen sich wohl fest im Sattel.
Kein Wunder, daß die Orban (oder auch Trump) so geifernd hassen.
Bei letzterem ist unglaublich, wozu sich inzwischen sogar Pfarrer in der Schweiz hinreißen lassen: https://www.bazonline.ch/basler-pfarrer-ruft-zum-mord-an-trump-auf-712827997641
Sie meinen doch wohl „Finanztransfer von Arm zu Reich“.
Bravo! Ich werde das Gefühl nicht los, daß diese ganzen NGO’s nur die 5. Kolonne für HintermännerInnen abgeben, die ich ebendort vermuten würde. Antifa schüchtert Merkelgegner ein!?! Dresdner Verein kauft und betreibt Schiffe zur „Seenotrettung“!?! 20000-Mann+Frau-Klimakongresse hier und dort!?! Dahinter sollten andere Finanzquellen stehen als die Kleinspenden aus dem Kirchenkreis.
Die Spenden von Soros und Co. sind größer, aber am größten sind die Spenden aus Steuermitteln.
„liberal“ ist ein Wieselwort. Nicht einmal die sich „liberal“ Nennenden hierzulande können sagen, was genau damit gemeint ist: humanistisch, humanitär, mit oder ohne Sozialismus. Was es genau in Ungarn bedeutet kann ich nicht sagen. JEdenfalls nicht unfrei. Und genau diese Bedeutung wird Orban böswillig unterschoben. Ziemlich sicher hat er damit nur „nichtsozialistisch“ gemeint. Und das ist kein Fehler. Im Gegenteil.
Orbán hat nur ein Problem – und das ist die Tatsache, dass er ein erklärter Antikommunist ist. Und so was geht ja nun gar nicht in unserer schönen neuen Welt, in der der grünlackierte rote Mainstream das Sagen hat…
Solche Artikel sind nicht hilfreich.
Unsere Qualitätsmedien gaben sich viel Mühe uns einzubimsen was Orban für ein schlimmer Finger sei und nun kommen Sie daher und verderben den angerührten Propagandabrei – gemein ;-(
Nun etwas ernsthafter weiter:
„Wer auch nur fünf Sätze ungarisch lesen kann, wird wissen, dass es dort eine lebendige Medienlandschaft in allen Schattierungen von linksextrem bis rechtsextrem gibt.“
Ich kann – leider – kein einziges Wort ungarisch, aber ich höre gern internationale Presseschauen im BRD-Staatsfunk. Der DLF kramt natürlich in aller Regel ideologisch nahestende Blätter raus (zu Trump bspw. immer NY-Times), gern auch reine Onlinepublikationen, Hauptsache auf linker Linie Merkel/Soros.
Erstaunlicherweise graben die immer irgendein Medium aus, was Orban scharf angreift – erstaunlich, soll es solche Medien doch angeblich gar nicht mehr geben.
Gleiches Phänomen ist übrigens auch in Hinblick auf Polen und Rußland beobachtbar, sogar Türkei – erstaunlich, wo es doch angeblich keine „freien Medien“ mehr gibt 😉
Was Soros und Antisemitismus betrifft: Den Typen und seine zersetztenden „NGO“ konnte ich von anfang nicht ausstehen, da wußte ich noch gar nicht, daß Soros Jude ist. Der Antisemtismusvorwurf wird ähnlich gern erhoben wie Verschwörungstheorie – Totschlagargumentation.
Ich kann auch kein Wort ungarisch, aber ich kann russisch und lese oft die Nowaja Gazeta (Die Neue Zeitung) – Äquivalent von TE aus dem Reich des anderen Bösewichts (erscheint 3 Mal in der Woche). In Vergleich zu NG ist TE ein Proregierungsmainstreammedium, aber es gibt noch einen großen Unterschied – in demokratischem D kennen und lesen TE nur die einzigen Menschen, in diktatorischem RUS ist NG ein Massenmedium.
Orban können Sie hier in Englisch, zum Teil auch auf deutsch, im Original mitlesen.
http://www.miniszterelnok.hu/en/
Trump im Original gibt es hier: https://www.whitehouse.gov/
Und wahrscheinlich findet man solche Seiten, gut übersetzt, auch für Polen, die Tschechen und die Slowakei…
Auf twitter versuchen sie wohl hier ein zusätzliches Sprachrohr zu eröffnen: https://twitter.com/visegrad24
Lesen Sie mal den „Pester Lloyd“,deutsche Ausgabe. Ein Gemisch links von SD, Zeit und TAZ . Trotzdem darf das weiter ungehindert erscheinen.
leider, leider,
„… nun kommen Sie daher und verderben den angerührten Propagandabrei – gemein…“
hat TE eine viel zu geringe Reichweite, dass es beim allgemeinen Wahlvolk großflächig ankommen würde. Da kommt immer noch und überwiegend DDR1* und DDR2* , deren Ab- u. Unterwerflinge RTL-Schmalz 1 bis 3, und bei sich intellektuell Nennenden, Radio DDR1 – Stimme der DDR* an.
* = sinngemäß
Ich nenne es inzwischen Feindbeobachtung – und die kann auch auch ganz amüsant sein, – wenn man ein gewisses Alter überschritten hat.
Als Kind der DDR habe ich noch nie verstanden, was „Linksliberalismus“ sein soll, außer selbstgefälliger Gesprächsinhalt unterforderter westlicher Intellektueller im Schutze amerikanischer Atomraketen. Es gibt kein Land auf Erden, in dem eine „linke“ Regierung ohne Gewalt an die Macht gekommen wäre oder geherrscht hätte. Es gibt kein Beispiel, wo eine „linke“ Regierung demokratisch hätte abgewählt werden können. Die momentane Situation in Deutschland ist maßgeblich darauf zurückzuführen, das viele „Linksliberale“ lieber den letzten Schmarren hinnehmen und glauben, als für eine Liberalität auch nur einen Finger zu rühren. Und das „demokratische“ Geheule hiesiger Politiker, Journalisten und Kulturschaffenden um Vorgänge in Polen und Ungarn entlarvt sie vollständig. Aber um etwas zu ändern, müßte man ja sein Rotweinglas abstellen!
Alter, natürlich gibt es keinen „Linksliberalismus“, das ist ja schon ein Widerspruch in sich.
Der Begriff wurde von einigen toskanaseligen Journos vom Spiegel und Stern erfunden, eine frühe Form des „Nudging“.
Er bezieht sich auf die Zeit Anfang 70er bis Anfang 80er als die FDP mit der SPD koalierten. Die Linken in den Medien glaubten damals, dass man die Früchte des Erhardschen Wirtschaftswunders verfrühstücken könnte, ohne dass es grosse Auswirkungen auf die Volkswirtschaft hätte.
Genaugenommen gab es aber nur zwei (2 !) tatsächliche „Linksliberale“ Gerhard Baum und Burkhard Hirsch. Der Hirsch ist schon gestorben und der Baum immer noch als Linksonkel unterwegs.
Diese Koalition scheiterte 1982. Aber weil sich das mit dem „linksliberal“ doch so schön anhörte, bezogen es dann die Linken insgesamt auf sich.
In Wahrheit gab es das nie, aber ist ein guter Schmäh um die Wähler damit zu manipuliern und davon abzulenken, dass es sich letztlich doch nur um Kommunismus handelt.
Dass man sich aus DDR Sicht darüber wunderte glaub ich Ihnen gern, aber so sind sie halt die Westlinken, raffinierter, und wie man heute sehen kann auch supererfolgreich mit ihrer Masche.
Ja, meine Nachbarn schimpfen manchmal auf Orbán, aber am Wahltag stehen sie doch immer wieder zu ihm. Es gibt keine seriöse Alternative. Was ihm vor allem zugeschrieben wird, sind die stark gesunkenen Strom- und Gaspreise. In Ungarn kostet die kWh nur noch 12 bis 13 Center. Vielen Dank, Frau Koenen, für den aufschlußreichen Eintrag!
Ich bewundere ORBAN und auch teile auch die Tatsache, dass kein Mensch fehlerfrei ist.
Aber betonen möchte ich den Eindruck,
dass sich die Bundesrepublik Deutschland unter MERKEL zu einer illiberalen Demokratie
entwickelt hat und sich auch weiterhin so verhält.
Bravo. Kaum etwas besseres, ausgewogeneres je gelesen. Auch mit dem Geständnis, dass die Autorin selbst bis 2015 Teil der linksliberalen Kaste war. Das konnte man sehr gut in ihren Publikationen sehen. Spät, aber hoffentlich nicht zu spät kamen dann die Erkenntnisse. Für mich war der Zeitpunkt in 2006, als der damalige sozialistische Ministerpräsident auf ihre Bevölkerung mit Gumigeschossen schiessen liess und die Staatsschulden in den Himmel wuchsen. Und die EU schwieg…