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Besserwisserei und ideologische Verbohrtheit

Wer sich empört, ist nicht von gestern

28.10.2023

| Lesedauer: 3 Minuten
Ungebildete, Unerzogene, Unbelehrbare regieren das Land und sind auch noch stolz auf ihren von Kenntnissen und Leistungen ungetrübten Aufstieg. Aus Unbedarftheit wird gefährliche Besserwisserei und ideologische Verbohrtheit.

Bürger, die ihr Vertrauen in den Staat verlieren und die Politik der „großen Transformation“ als persönliche Bedrohung empfinden, bekommen von den Besserwissern aus Politik, Medien und Wissenschaft schnell zu hören: Sie versperrten sich dem unvermeidbaren Wandel der Welt, seien zukunftsblind und von „Veränderungserschöpfung“ befallen. Wer beklagt, wie dieses Land heruntergewirtschaftet wird, will aber nicht die Zeit zurückdrehen.

I.

Ständig muss ich mir anhören – auch von „Rechten“ –, ich steckte gedanklich in der Bonner Republik fest, im Vorgestern, hätte die Segnungen der Berliner Republik – Wiedervereinigung, Nationalstaat – noch immer nicht kapiert. Offenbar eine Alterserscheinung. Die Häme ist nicht zu überhören: Ich und andere verkalkte Veteranen klebten nur an ihrer Vergangenheit im Kuhdorf Bonn fest, gehörten also ebenfalls zu einer Art „Last Generation“, unfähig, endlich abzutreten. Zweifellos handelt es sich um eine weit verbreitete und allgemein akzeptierte Form der Altersdiskriminierung.

II.

Mit einem fortschrittsfeindlichen „früher war alles besser“ haben meine gelegentlichen Verweise auf die Bonner Republik nichts zu tun. Es war früher natürlich nicht alles besser. Aber die wandelgierigen Glaubensbekenntnisse der Gegenwärtigen haben größte Skepsis verdient. Das Wichtigste, was aus der Vergangenheit der Bundesrepublik zu lernen wäre, ist dies: Sie war ein Produkt der „Skeptischen Generation“ (Helmut Schelsky, 1957). Geläutert durch Erfahrung, misstrauisch gegenüber jeglicher Ideologie, vernunftgesteuert statt moralgedopt, verantwortungsethisch mit dem Wiederaufbau befasst statt gesinnungsethisch mit der Zerstörung des Wohlstands. In der Bonner Republik wurde das Volk auch nicht mit der Nation verwechselt. Es gab, was heute von rechts bis links fast verfemt ist, einen ausgeprägten Verfassungspatriotismus. Während heute die Verfassung, zumindest ihr Geist, verletzt (Beispiel Corona, Beispiel Migration, Beispiel Wahlrecht) und nach Belieben entwertet und der Staat sich zur autoritären Obrigkeit aufwirft.

III.

Aber aus der Vergangenheit wollen die Deutschen nicht lernen, es sei denn es handelt sich um jene tausend Jahre, die nach zwölf Jahren vorbei waren. Diese elende Verkürzung des Geschichtsbilds führt zu den immer wieder gleichen Fehlern. Nach der Weltzerstörung die Weltrettung. An Größenwahn lassen sich die Deutschen schwerlich übertreffen. Deshalb wäre es wichtig, in der Bonner Republik nicht nur ein leicht zu entsorgendes, provisorisches Vorspiel der „Wiedervereinigung“ zu sehen. Auch aus den unbezweifelbaren Fehlern der Nachkriegszeit ist viel zu lernen. Aber das will die politische Kaste nicht. Die Parteien haben sich dieses Land zur Beute gemacht. Statt an der Willensbildung mitzuwirken, wie es im Grundgesetz heißt, ist dieser Staat in die Hände einer hauptberuflichen Funktionärskaste geraten. Aus dieser Fehlentwicklung lassen sich fast alle Irrtümer der gegenwärtigen Politik ableiten.

IV.

Bis hinauf an die Spitze des Staates, wo das Zerrbild eines Funktionärs im kranken Mann Europas nur das „beste Deutschland“ aller Zeiten erkennen kann, ist die politische Klasse weitgehend unfähig zu Selbstkritik und damit zu einer nachhaltigen und dringend benötigten Kurskorrektur. Erfahrung steht unter Verdacht. Ungebildete, Unerzogene, Unbelehrbare regieren das Land und sind auch noch stolz auf ihren von Kenntnissen und Leistungen ungetrübten Aufstieg. Aus Unbedarftheit wird gefährliche Besserwisserei und ideologische Verbohrtheit.

V.

Die grüne Reideologisierung der Politik richtet in der Berliner Republik den größten Schaden an. Sie zerstört Bewährtes und inszeniert statt schrittweiser Reformen und behutsamer Anpassung an die veränderten Zeitläufte eine Umwertung aller Werte von oben. Lautstarke Minderheiten geben den Ton an. Pervers daran ist, dass diejenigen, die die Berliner Republik rücksichtslos auf den Kopf stellen, alternativlos Konsens einfordern. Die wegweisenden Entscheidungen der Bonner Republik (Westbindung, Marktwirtschaft) wurden alle aus dem demokratischem Dissens heraus entwickelt. In der Bonner Republik wurde argumentiert und zielorientiert gestritten, in der Berliner Republik wird diffamiert und die Umwälzung moralisch begründet.

VI.

Konservativ zu sein, bedeutet nicht, der Illusion des „Zurück“ zu folgen, sondern sich an bewährten und gesicherten Werten und Erfahrungen zu orientieren. Sie werden jedoch im Zeichen von Cancel Culture auf den Müllhaufen der Geschichte geworfen. Statt aus der Herkunft Schlüsse abzuleiten, wird sie verächtlich gemacht. Unter der Flagge des Wandels wird wahrer Fortschritt verhindert.

VII.

So wird versucht, in der Berliner Republik ganz Deutschland zu einem Tal der Ahnungslosen zu machen. Viele Ostdeutsche spüren das stärker als die meisten Westdeutschen. Sie haben nicht bloß die DDR verloren, sondern danach wurden ihnen auch noch ihre Illusionen von der Bonner Republik gründlich genommen. Die letzten Verteidiger der Bonner Republik, so sieht es leider aus, stammen aus der DDR. Das ist keine Veränderungserschöpfung. Es kommt aber entscheidend darauf an, welche Veränderungen den Bürgern zugemutet werden. Und von wem. Das, was den Bürgern heute aufgezwungen wird, grenzt an Umsturz von oben. Sich ihm schicksalsergeben hinzugeben, gelingt nur Untertanen. Mündige Bürger sind nicht erschöpft, sondern empört.


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82 Kommentare

  1. Auf den Punkt genau Hr. Herles. Und jetzt die 2 Folgefragen:
    1. Wer genau hat diese Situation hervorgebracht? Bitte die entscheidende Personen und Parteien exakt benennen.
    2. Wie kann man diese Situation grundlegend zum Positiven verändern? Wer vertritt diese Wende öffentlich?
    Nur wer diese Fragen für sich realistisch beantwortet und daraus seine Schlüsse zieht kann auf eine drastische Wende hoffen.

    • Diese Fragen kann Herr Herles leider nicht beantworten. Denn dann müsste er ja das Wort „AfD“ erwähnen, und dieses Wort kommt ihm nicht aus der Feder.
      Ansonsten, ja, diesem klugen Artikel ist vollumfänglich zuzustimmen.

  2. Etwas Gutes zu bewahren ist nicht konservativ sondern logisch und vernünftig. Etwas Gutes ohne besseren oder wenigstens gleichwertigen Ersatz zu haben ist nicht progressiv sondern dämlich. Womit wir bei der sogenannten Regierung wären. Diese ist vom deutschen Volk gewählt um Schaden von diesem abzuwenden und seinen Nutzen zu mehren. Rein logisch und vernünftig betrachtet, fügt diese Regierung allerdings dem deutschen Volk bisher nur Schaden zu und ist überwiegend mit der Rettung der sonstigen Welt und der eigenen Rettung beschäftigt. Mit Demokratie hat das ganze, ft egal ob Atomausstieg, Corona, Gendern, Energiewende, Zuwanderung usw. usf. schon lange nichts mehr zu tun. Jede Regierung und jeder Politiker mit Anstand, Würde und Verantwortungsbewusstsein, hätte längst die entsprechenden Konsequenzen aufgrund dieser belegbaren Fakten und Zustände gezogen. Dieser Staat und seine Parteien und Politiker haben sich längst selbst delegitimiert. Daran ändert auch der Tiefschlaf des Volkes nichts. Dass man gewählt wird, ändert nichts an der Verantwortung für dieses Land. Auch Adolf wurde mal gewählt und eine Mehrheit wollte den totalen Krieg.

  3. Sehr geehrter Herr Herles,

    wie ein anderer Kommentator hier schrieb, scheinen Sie die an Ihnen geäußerte Kritik im Grundsatz nicht richtig verstanden zu haben oder verstehen zu wollen.

    Sie schreiben richtigerweise: „Konservativ zu sein, bedeutet nicht, der Illusion des „Zurück“ zu folgen, sondern sich an bewährten und gesicherten Werten und Erfahrungen zu orientieren.“

    Nur ist es interessanterweise so, daß Sie und etliche andere TE-Autoren – aus welchen Gründen auch immer – immer noch der Illusion folgen, daß die aktuelle Parteienoligarchie wieder so wird wie früher.

    Und das verstehe ich nach wie vor nicht.

  4. Zitat: „Ich und andere verkalkte Veteranen klebten nur an ihrer Vergangenheit im Kuhdorf Bonn fest, “

    > Also, ich habe nichts gegen die „Vergangenheit im Kuhdorf Bonn“. Absolut nicht!

    Nicht nur mit Blick auf unsere grünlinkswoke „Politelite“ der letzten 20 bis 30 Jahre, sondern auch mit Blick auf zum Beispiel unseren buntfreien Bildungsstätten, unserer Gesellschaft & Kultur und das undemokratische EU-Brüssel mit den dortigen woken Pseudodemokraten wünschte ich mir die Bonner-Zeiten zurück.

    Mir gefallen eben die alten weißen Politiker, Männer & Frauen??

  5. „Ungebildete, Unerzogene, Unbelehrbare regieren das Land und sind auch noch stolz auf ihren von Kenntnissen und Leistungen ungetrübten Aufstieg. Aus Unbedarftheit wird gefährliche Besserwisserei und ideologische Verbohrtheit.“
    Dieser Befund ist grundsätzlich richtig, aber ein wichtiger Aspekt wird dabei nicht berücksichtigt: Unbedarftheit und Unvermögen haben zur Folge, daß diese Politiker auf Belehrung und Führung angewiesen sind und das wird von interessierter und einflußreicher Seite ausgenutzt. Die grün dominierte Ampel setzt eine in wesentlichen Bereichen fremdbestimmte Politik um, die nicht „hausgemacht“ ist und sich nicht an legitimen Volksinteressen orientiert. Das gilt für die Migrations-, Corona-, Klima-, Energie- und Russland/Ukrainepolitik gleichermaßen. Die sog. große Transformation ist eine vorgegebene elitäre Agenda, die von dieser Ampel umgesetzt wird. Die verlautbarten ideologisch-moralischen Rechtfertigungen dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, daß diese Regierung vor allem ausführendes Organ fremder Interessen ist (Washington, WEF, UN, EU, Multis, Milliardäre, NGOs etc.). Dieser bestürzende, mit Demokratie unvereinbare Sachverhalt dürfte der wesentliche Grund sein für die immer größeren sozialen, wirtschaftlichen und finanziellen Probleme dieses Landes.
    Da die MS-Medien mit der Regierung eng kooperieren und ebenfalls der globalistischen Agenda verpflichtet sind (alle hängen an den gleichen finanzkräftigen Fäden), ist es für viele Bürger angesichts einschlägiger Propaganda schwierig, diesen Sachverhalt zu erkennen. Gleichwohl führt der reale Problemdruck dazu, daß die praktizierte Politik immer stärker opponiert wird. Wer nicht von dieser Politik profitiert, sondern darunter leidet, wird früher oder später auf eine Regierungspolitik pochen, die den Interessen und dem Wohl dieser Bevölkerung dient – so wie es Demokratie vorsieht.

  6. „Umsturz von oben“ sehr wahr, sehr wahr Herr Herles!
    Merkels autokratischer Stil, gepaart mit ihrer „asymmetrischen Demobilisierung“ einer rein taktischen Variante von Hamonie aka Einheitsmeinung, diente natürlich nur dazu, alle mit in (ihr) Boot zu ziehen, damit später niemand sagen konnte, man sei schon immer dagegen gewesen und habe es ihr auch gesagt. Damit konnte sie viele schlicht korrumpieren und war damit höchst erfolgreich, 2008-10, 2015, bei der Atom-Rolle-Rückwärts, der „Energiewende“ und natürlich dem Corona-Regime.
    Mögen ihr Walten und Schalten inhaltlich noch so fragwürdig gewesen sein, es gab kaum noch Stimmen von Gewicht, die nicht kompromittiert waren – bis sich die Schwefelpartei gründete, die als einzige weit und breit sagen konnte: nein! Es gibt Alternativen, immer und Merkel ist nicht Mama Mao, sie müsse i.ü. weg.
    Und niemand versucht den autoritären Stil Merkels radikaler (bis in totalitäre) fortzusetzen wie Merkels Lieblinge der Herzen – die Grünen.
    Deren Transformation ohne Rücksicht auf Verluste ist faktisch eine Revolution von oben und jetzt schon offensichtlich dabei zu scheitern, ideologisch, personell, national wie international – die „grünen Anführer“ isolieren sich zunehmend, in Deutschland und dem Rest der Welt, deren Phrasen und „Erzählungen“ kaufen ihnen immer weniger Menschen ab, Umfragen und Landtagswahlen zeigen klare Signale abwärts.
    Peak-Woke war die letzte Bundestagswahl, seit dem geht’s rapide abwärts mit „grüner Weltrettung Made in Germany“
    Damit stehen die Grünen Anführer und ihre Verbündeten jetzt/bald am Scheideweg: demnächst aus der Regierung fliegen oder Junta werden, mehr Diktatur wagen…

  7. „Aber aus der Vergangenheit wollen die Deutschen nicht lernen, es sei denn es handelt sich um jene tausend Jahre, die nach zwölf Jahren vorbei waren.“
    So ähnlich hat das schon mal einer gesagt. Der wurde auch hier heftig kritisiert.
    Ich komm nicht drauf wer das war. Irgendwas mit Fliegenschiss.

  8. Da stecke ich auch fest, in der Bonner Republik und fühle mich ganz wohl dabei. Nicht weil ich denke, die sei das demokratische Paradies auf Erden gewesen. Das war es nicht. Aber, es war die letzte deutsche Staatsform, in der ich „normal“ leben konnte. Will heißen, es gab da auch und überwiegend Politiker auf allen Seiten, die ihre Macht und ihren Einfluss zu fördern versuchten, mir dabei aber bei der freien Gestaltung meines Denkens und Handelns kaum in die Quere kamen. Ich konnte tun, was ich wollte. Reale Freiheit eben. Ich wünsche mir diese Bonner Freiheit zurück. Eine Freiheit, die heutige Generationen nicht im entferntesten sich vorstellen können, denen man die Freiheitsfähigkeit aberzogen hat. Ich fürchte aber, es gibt keinen Weg dahin zurück außer dem Weg über den absehbaren bitteren Zusammenbruch der grünlichen Luftschlösser, bitter für alle die, die auf diesem Hochseil immer noch beseeligt traumtänzern und kurz vor dem Aufschlag bemerken, da sei gar kein Netz gespannt, sie aufzufangen. Nur hungrige Wölfe, die man hereingehätschelt hat. Die werden nicht helfen.

  9. Artikel der Woche. Scharf gemeißelt! Danke!
    Lieber Herr Herles, lassen Sie sich bloß nicht den Schneid von diskursunfähigen herumwiehernden Leuten abkaufen — und schon gar nicht von den in der Wolle „grün“ Gefärbten.
    „…sich an bewährten und gesicherten Werten und Erfahrungen zu orientieren.“ — DAS ist es.
    Und das ist es auch, was uns insbesondere mit den „grünen“ Sturmtruppen ausgetrieben werden soll. Unter dem grünen Fell des Gauls weilt das Braune. An einigen Stellen sieht man’s ja bereits.

  10. Lieber Herr Herles, als Konservativer und großer Freund der Bonner Republik, die aus meiner Sicht tatsächlich das beste Deutschland war, dass wir je hatten, würde ich sagen, dass Sie vielleicht wirklich etwas nicht verstanden haben oder es verstehen wollen. Jedoch anders als Sie es hier beklagen, wie man es Ihnen vorwirft.

    Aus heutiger Sicht war die Bonner Republik, gemessen am derzeitigen Zustand unseres Landes, von einer politischen und gesellschaftlichen Qualität, dass man sie im Bereich gesellschaftlicher Utopien verorten müsste – hätte es sie nicht tatsächlich einmal gegeben.

    Insofern ist der Vorwurf einer „Veränderungserschöpfung“ oder Rückwärtsgewandtheit in Bezug auf Bonn reine Polemlik. Tatsache jedoch ist, es gibt sie nicht mehr, diese Bonner Republik. Tatsache ist aber auch, dass es die Parteien der Bonner Republik nicht mehr gibt.

    Das Sie lieber Herr Herles diesen Tatbestand, diese Realität nicht erkennen bzw. nicht akzeptieren wollen, bringt Ihnen auch von rechter Seite den Vorwurf ein, sich einer veränderten Welt nicht stellen zu wollen. Dieser ist jedoch nicht mit dem gleichklingenden Vorwurf von den Linken zu verwechseln, denen es lediglich um die Akzeptanz ihrer Agenda geht.

    Der Vorwurf von Rechts zielt darauf ab, dass Sie nicht erkennen, und da sind Sie in durchaus bester Gesellschaft, dass mit Ausnahme der Grünen alle Altparteien lediglich Nachfolgeorganisationen ihrer selbst, aus einer längst vergangenen Zeit sind. Nachfolgeorganisationen die bis auf die SED zwar immer noch den gleichen Namen tragen, aber nichts mehr mit ihren ehemaligen Werten und Weltanschauungen zu tun haben. Andere Generationen, andere Werte, andere Sozialisation, andere Ziele, anderes Programm.

    Das nicht zu erkennen, wirkt, wenn auch aus unterschiedlichen Beweggründen, von Links wie Rechts, wie aus der Zeit gefallen. In einer Art widersprüchlichen Ergänzung dazu, steht Ihre Ablehnung, ausgerechnet der AfD, die mit großem Abstand noch an ehesten den Geist der Bonner Republik aus konservativer Sicht verkörpert.

    Aber auch die AfD ist eine Partei ihrer Zeit und nicht der Bonner Republik. Sie nennen sie radikal und rechtsextrem. Auch hier scheinen sie einem Nichtverständnis zu erliegen, ist doch weit mehr Radikalität in den Transformationsplänen der Altparteien zu finden als in dem Wunsch der AfD z.B. die EU zu verlassen oder das Verhältnis zu Russland zu normalisieren. Das alles wirkt wie der Vorwurf an die AfD nicht Teil des Parteienspektrums der Bonner Republik gewesen zu sein. Deswegen muss sie „radikal“ sein.

    Viel eher scheint sie die einzige Hoffnung auf Rettung unseres Landes zu sein. Das Sie all dies nicht erkennen wollen oder können, untermauert trotz all Ihrer kritischen Betrachtungen, den Vorwurf bezüglich mangelnder Bereitschaft sich mit neuen Perspektiven auseinanderzusetzen und vielmehr Altem, nicht mehr Vorhandenem, nachzuhängen.

  11. Sagte schon meine Großmutter. Sich auf andere zu verlassen, bedeutet verlassen zu sein. Die Bezeichnung Regierung ist für diese selbstverliebten Typen ein echter Euphemismus. Hätten die Protagonisten der Ampel einen Restverstand würden sie den Notausgang wählen. Einbildung ist auch eine Form von Bildung.

  12. Grandiose Zustandsbeschreibung. Wir erleben erschöpfte, ergeben Bürger, leider ist das offensichtlich ( noch) die Mehrheit . Wir erleben aber eine zunehmende Anzahl empörter Bürger und gegen die will Faeser nun mit Gesetzen vorgehen, die verdächtig an DDR (Stasi-) Zeiten, wie wir auch lesen konnten, erinnern. Die Angst der Mächtigen vor Verlust ihrer Macht steigt offensichtlich täglich!

  13. Weil dann Chinesen, Russen oder Islamofaschisten in den von den USA aufgegebenen Raum vordringen?

    Die einzige Existenzversicherung Israels derzeit sind halt nicht wohlfeile Worte aus Berlin oder Paris, sondern ist die U.S.S. Gerald Ford.

    Derweil liegt die Bismarck seit 82 Jahren auf dem Grund des Atlantik.

    Wenn wir dereinst den Stapellauf der Fregatte Angela Merkel feiern, können wir uns gerne wieder über Geopolitik unterhalten.

  14. Sie schreiben: „die politische Klasse weitgehend unfähig zu Selbstkritik“

    Es ist genau das, was Angela Merkels herausstechendstes Persönlichkeits-Merkmal ist – und warum sie soviel Schaden angerichtet hat.

    Dieses „alternativlos“ – bei all ihren Entscheidungen.

    Manche unterstellen diese fehlende Selbstkritik nur „Männern“.
    Aber es gibt diese offenbar auch bei Frauen.

    Die ZEIT sprach einmal von „toxischer Weiblichkeit“.

    Diese beinhalte u.a. „jemandem zu schaden und dabei Fortschritt zu verhindern“.

    PS:
    Interessant auch Ihr Satz, Herr Herles, unter (V), dass einige
    „alternativlos Konsens“ einfordern. 

  15. Sie haben völlig recht, denn der 1. WK mit seinen verhängnisvollen deutsch-feindlichen Entscheidungen (Deutsches Reich und K&K Monarchie) war die Urkatastrophe und hat eine fatale Kettenreaktion ausgelöst, die noch immer nachwirkt. Für mich gab es zwei Urheber:

    1. die bes. deutsch-feindlichen Drahtzieher, Frankreich und Polen, die kräftig an der Demütigung Deutschlands gearbeitet haben und dies heimlich (F) und ganz offen (PL) noch heute tun und
    2. die Briten, die ebenso um ihre koloniale und europäische Vorherrschaft bangten mit ihrem großen Bruder, USA, die fatalerweise seitdem meinen Weltpolizei spielen zu müssen!

    Aber mal ehrlich, wer von diesen Pfeifen in Regierung und teils Union ist gebildet und hat auch noch Wissen in Geschichte und Geographie!

  16. Die Bonner Republik war das Ergebnis einer außerhalb ihrer selbst geprägten Einstellung der „skeptischen Generation“. Sie selbst allerdings brachte die gesamte Parteienwirtschaft und Proporz-Verfilzung nahezu aller öffentlichen Lebensbereiche ebenso hervor wie die hirnlos freidrehende Gesinnungsethik. Das wurde schon in den achtziger Jahren deutlich; man lese „Die deutschen Ängste“, erschienen 1987 (allerdings verkennt das Buch den Aspekt des Kalten Krieges).

    Die fatale Entwicklung dürfte viel mit dem ungesunden Dauerzustand einer letztlich doch immer alliiertendominierten Teilsouveränität zu tun haben. Universitäre Spinnereien hatten keine gesamtpolitischen Folgen, und verlorene Wettbewerbsfähigkeit durch Sozialüberlastung kompensierten Meistbegünstigungsklauseln und Armeestandorte. Die allgemeine Verfilzung von Rundfunk bis Wohlfahrtsverband konnte sich hemmungslos ausbreiten, da es nie eine dynamisierende Verschiebung der Rahmenbedingungen gab – bis 89. Nach vierzig Jahren aber war der Filz so ausgewuchert, daß er in keinen Rahmen mehr paßte.

    Ein Konstruktionsfehler der BRD (alt) war daneben die Besitzstandswahrung. Ein Staat, in dem zwei Drittel (im Wesentlichen) alles behielten, wurde systemisch durch diese zwei Drittel gegenüber dem Drittel dominiert, das (im Wesentlichen) fast alles verloren hatte. Die hohe Einkommensbelastung in Verbindung mit niedriger Erbschafts- und Kapitalertragsbelastung sorgte dafür, daß „die aus dem Osten“ hinter die Innenstadtgrundstückserben noch nach vierzig Jahren vermögensmäßig durchschnittlich weit zurückfielen, bildungs- und fleißunabhängig. Diese radikale Besitzstandssicherung war erträglich in Zeiten hoher Zugewinne, sie fiel dem Modell nach den 70er Jahren als zu wenig motivierend auf die Füße.

  17. Ich erinnere mich ungern an die sog. Bonner Republik. Denn sie war für mich immer das Symbol der Teilung unseres Vaterlandes mit allen negativen Konsequenzen, die heute gerne ausgeblendet werden. Und Adenauer war bekanntlich frankophil, weshalb mir im Rückblick Kurt Schumacher eindeutig besser für unser Deutschland gewesen wäre. Aber das sind natürlich Hypothesen!
    Vergleichen wir einmal Ebert, Schumacher, Brandt, Schmidt mit Heil, Esken, Kühnert usw.
    Was für ein Absturz der ehemaligen Volkspartei SPD!

  18. Absolut richtig, wie Herr Herles die tonangebenden Politiker und Meinungsmacher sieht: ungebildet, unerzogen, unbelehrbar.
    Ein kleiner, lautstarker Kreis setzt sich durch und bringt vernünftige Menschen zum Schweigen.
    Die Politiker, die aus dieser Blase kommen, sehen nur ihre Ideologie und kümmern sich um ihr Fortkommen.
    Es ist erstaunlich und äusserst befremdlich, dass selbst Mitglieder von ehemals liberalen Kreisen dieses Spiel mitmachen; aber es geht wohl nur um das persönliche Befinden und um das Dabei sein. Es ist eine Schande, was da passiert. Erkannte nicht ein bekannter Kolumnist bereits: Wir werden von Idioten regiert. Leider ist ein Widerstand viel zu gering bzw gar nicht vorhanden.

  19. Konservativität habe ich immer so verstanden: Alt Bewährtes bewahren, Neues prüfen und wenn für gut befunden dem alt Bewährtem hinzufügen und altes Überholtes über Bord werfen. Heute wird es wohl so verstanden: Alt Bewährtes über Bord werfen, Neues ungeprüft übernehmen und jeden Kritiker mundtod machen.
    Dem müdigen Bürger wird seine Mündigkeit abgesprochen völlig ohne Verfahren welches bei normaler Entmündigung unerläßlich ist.

    • Volle Zustimmung! Lateinisch „conservator“ heißt „bewahren“. Insofern ist das aktuell zu beobachtende Gegenteil von „konservativ“ „destruktiv“ und nicht „progressiv“, wie das Linke immer vor sich hertragen. Es ist überdeutlich, welchem Lager die Altparteien Union, Ampel und Linkspartei angehören.

  20. Unser Hauptproblem im Land ist die naive, denkfaule und lernresistente Mehrheit, die sich selbst als bürgerliche Mitte sieht, aber das Verhalten einer willfährigen Hammelherde an den Tag legt. Man will Veränderung, wählt aber aus Gewohnheit das Weiter-so. Wie es um dem „mündigen Bürger“ im Land bestellt ist, hat die Corona-Panik-Pandemie deutlich gezeigt. Der Hang zum Totalitären ist immer noch weit verbreitet. Der Größenwahn der Welteroberung wurde abgelöst durch den Größenwahn der Weltrettung. An der Unmündigkeit der Mehrheit im Land haben mehr als 70 Jahre freiheitlich-demokratischer Grundordnung nichts geändert.

    • ….Und werden auch weitere 70 Jahre nichts ändern. Sollten wir nicht einmal abschließend zur Kenntnis nehmen, daß sich unsere Demokratie in eine Oligi/ochlokratie verwandelt hat: die Herrschaft der Wenigen und nicht der Besten. Warum ist es dazu gekommen? zwangsläufig, weil die Mehrheit immanent politisch nicht klug, aber verführbar ist und die herrschende Minderheit moralisch nicht gut, aber schlauer ist. Das Böckenförde Diktum gilt auch für die Demokratie und wenn die Verfassungsväter Vorraussetzungen schaffen, die es Vereinen möglich macht, sich den Staat zur Beute zu machen, wird das zwingend eintreten, was wir hier erleben.

  21. „ich steckte gedanklich in der Bonner Republik fest, im Vorgestern“
    Ja und? Das stimmt doch auch, völlig unabhängig von den „Segnungen“ der Berliner Republik.
    Wer hofft denn noch immer auf die liberal-konservativen Karfte a la CDU und FDP, obwohl die längst bewiesen haben, dass das keine Hoffung begründet ist und die längst auf rot-grüner Linie liegen?
    Da darf man nicht weinen, wenn man das vorgehalten bekommt und es trifft auch nicht weniger zu, wenn man entsprechende Kommentare unterdrückt.

  22. Die Untertanen sind leider in der Mehrzahl . Ansonsten wie immer treffend Herr Herles .

  23. Dilettantismus, Besserwisserei, Pharisäertum und eine vergiftete Debattenkultur dominieren zurzeit wohl alles dank einer durchgrünten Politik. Beispiele:
    Faeser steht für Überwachung der politischen Kultur und fördert das Denunziantentum.
    Habeck, Baerbock und GRÜNE stehen für ein intolerantes und antidemokratisches Gesellschaftmodell, um ihre Ideologie durchzusetzen.
    Und der BK Scholz steht für ein dauerhaftes Grinsen, das wohl seine Unfähigkeit und Demenz übertünchen soll.
    Und die noch dominante Merkel-Union steht wohl für kaschierende Beweihräucherung ihrer fatalen Fehler, die dieses Debakel erst ermöglich haben.
    Und die MSM stehen für Framing, Belehrung und für euphemistische Begleitung der o.g. Personen.
    Minderheiten dominieren die Themen und halten die Mehrheit dank der o.g. Personen und Medien quasi in Geiselhaft.
    Fazit: Das Reset auf Werkseinstellung, d.h. eine Besinnung auf Bewährtes und das GG kann nur mit einer starken AfD-Koalition im Bund und den Ländern gelingen trotz aller nicht nachvollziehbaren Rechtsphobie!

  24. Jede Generation zu jeder Zeit hat Veränderungen erlebt; nichts ist geblieben wie es mal war. Das nennt sich Entwicklung und ist ein schlichter Bestandteil des Lebens.

    Das, was den Bürgern heute aufgezwungen wird, grenzt an Umsturz von oben. Sich ihm schicksalsergeben hinzugeben, gelingt nur Untertanen. Mündige Bürger sind nicht erschöpft, sondern empört.

    Lieber Herr Herles, wann und wo hat Empörung jemals etwas verändert? Empörung ist nichts weiter als der leichte Weg, um selbst nichts aktiv tun zu müssen, denn Veränderung bedürfen einer Reihe langwieriger Prozesse und ein unglaubliches Durchhaltevermögen.
    Die Empörten haben nichts verändert und werden es auch weiterhin nicht, wenn sie nicht aktiv an Veränderungen mitarbeiten. Von der Couch aus funktioniert das aber nicht; leider glauben viele, dass sie damit schon genug getan haben, wenn sie etwas kritisieren.
    Wer nach vorne stürmt, kann sich schon mal eine blutige Nase holen; dazu ist der Großteil aber nicht bereit, sondern lässt lieber andere vorgehen. Sich dann zu wundern, dass sich nicht das geringste ändert, zeigt die eigentliche Haltung vieler Mitmenschen nur allzu deutlich.

  25. Der grüne Zeitgeist lehrt uns, dass Probleme weitgehend uninteressant sind, wenn man sie auch ohne Studium haben kann. Die wichtigsten Themen sind stattdessen abstrakt und/oder liegen so weit weg, daß man sie sich mit akademisch geschultem „Verstand“ anlesen muss (Stichworte: z.B. Postkolonialismus; Klima“katastrophe“). Wer bekundet, zuerst die Probleme lösen zu wollen, die man tatsächlich auch hat, gilt als ewig gestrig. Oder wie Frau Neubauer sagt: Man nimmt dadurch den Menschen die Lust auf Veränderungen. Genau: Wo bleibt diese Lust auf weltverbessernde Veränderungen durch Wärmepumpen, die gerne mal in Zehntausende gehen? Haben Sie Lust auf diese Art von Veränderungen? Ich nicht! (Und zur Bonner Zeit kamen uns Veränderungen sehr viel billiger…)

  26. Hervorragender Beitrag!
    „Aber aus der Vergangenheit wollen die Deutschen nicht lernen, es sei denn es handelt sich um jene tausend Jahre, die nach zwölf Jahren vorbei waren. Diese elende Verkürzung des Geschichtsbilds führt zu den immer wieder gleichen Fehlern. Nach der Weltzerstörung die Weltrettung. An Größenwahn lassen sich die Deutschen schwerlich übertreffen.“
    Noch fataler als die fehlende Besinnung auf die Tugenden der Bonner Republik ist wahrscheinlich das mangelnde Bewusstsein der zweiten Hälfte des Kaiserreichs. Das Umschlagen einer Phase von rasantem wirtschaftlichem Aufschwung, die von der Realpolitik unter Bismarck begleitet wurde, hin zu Selbstüberschätzung und Größenwahn unter Wilhelm II. sollte Warnung sein. Bei allen gesellschaftlichen Unterschieden stieg auch damals einem Teil der Deutschen – genauer gesagt: den Eliten – der wirtschaftliche und politische Erfolg so zu Kopf, dass sie glaubten, eine Überlegenheit von deutschem Geist und deutscher Kultur proklamieren zu können. Und wenn es so geistlose Typen waren wie der von Heinrich Mann genial beschriebene deutsche Untertan in Gestalt des Diederich Heßling, dessen Reinkarnation man heute im obrigkeitshörigen rot-grünen Spießer bestaunen kann – einem Typus, der von der Richtigkeit der eigenen bornierten Weltsicht bekanntlich so überzeugt ist, dass er alle anderen Auffassungen abwertet und bekämpft..

     

  27. ich bin in etwa so alt wie Sie und ich erinnere mich ebenso an die „gute alte Bonner Republik“…
    was gab es da defakto? zwei Parteien,analog zu dem amerikanischen/britischen System,und dazu noch eine kleine gelbe Minderheit,die mal dahin,mal dorthin wankte,je nachdem,wer am meisten an Titeln und Ämtern versprach.
    ich erinnere mich noch an den „grauen“ Schimmel,der diese Republik spätestens seit den siebzigern überzogen hatte,als alle wussten,das die „BRD-GMBH“ die Politiker etc je nach Nützlichkeit sponsorte bzw auf die Ersatzbank schickte.
    Ich erinnere mich auch noch an 1989 und an den unfassbaren Gedanken,das wir ALLE,also wir deutschen,endlich diesen Zustand hinter uns lassen könnten und mittels Verfassungsreform wirklich FREI würden,ohne US/GB/F/UDSSR Besatzer,die bis dahin ALLE noch jedes Recht hatten,unseres zu brechen,auch in der Westzone!
    Sie haben recht,wir haetten NIE Berlin wieder zur Regierungshaupstadt machen sollen,aber das „Jugendprojekt“ der SPD,die Grünen also,sind nur ein Auswuchs dieser bleiernen Jahre der Bonner „is doch egal“-Republik,denn Besetzte wissen,das Sie eh nichts zu bestimmen haben im eigenen Land.
    Ich will NATIONALKONSERVATIVE Politik,denn diese gab es seit 1945 in Deutschland nicht mehr,eine Politik,die sich FÜR Deutschland einsetzt,und diese gab es in der Bonner Republik NIE

  28. Wenn ich Sie auch schon öfters kritisiert habe, kann ich Ihnen heute nur zustimmen: Die Bonner Republik war um einiges angenehmer, toleranter, liebenswürdiger als die gegenwärtige Berliner Republik, und es mag vielleicht konservativ sein, die Strukturen dieser Republik wiederherzustellen, aber auf jeden Fall auch politisch vernünftig und rational.

  29. toller Beitrag.. ich fühle mich manchmal wie ein Außenseiter, der am verzweifeln ist, ob er noch normal ist oder diese (deutsche) Welt… ich will mich nicht auf Verschwörungstheorien reduzieren lassen, aber wenn man weltweit guckt, geht es ja komischerweise auch in den USA und selbst in der Schweiz verrückt zu.. da kommt man schon ins grübeln, ob sich hier eine bestimmte Kaste z.B. in Davos ihre Spielchen ausdenken… so blöd können Menschen doch ohne Anstifter gar nicht sein.

  30. Herr Herles,
    stimme zu. Die Bonner Republik ist für mich eine Metapher für einen ausgewogenen Zustand von Freiheit, Leistungsbereitschaft, sozialem Ausgleich und Toleranz. Genausowenig fehlerfrei wie viele andere gesellschaftliche Organisationsformen, aber eine recht gute Annäherung an einen akzeptablen demokratischen Idealzustand. Ehrlicherweise muss man sagen, dass dieser Zustand an eine starke westliche Wertegemeinschaft gebunden war, die es nicht mehr gibt. Eine neue Leitkultur ist vonnöten, und es ist sicher nicht der zerstörerische Wokeismus des hier und jetzt.

  31. Empörung und Meinungsfreiheit passen heute nicht mehr zusammen.
    Meinungsfreiheit ist ein Grundrecht, das in Artikel 5 des Grundgesetzes und in Artikel 19 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte verankert ist.
    Meinungsfreiheit, genauer Meinungsäußerungsfreiheit, ist das gewährleistete subjektive Recht auf freie Rede sowie freie Äußerung und (öffentliche) Verbreitung einer Meinung in Wort, Schrift und Bild sowie allen weiteren verfügbaren Übertragungsmitteln.
    Man darf in unserem Land zwar Denken was man will, aber schon lange nicht mehr Sagen und Schreiben was man will.
    Damit hat auch dieses Grundrecht keinen Wert mehr.

  32. Und nun??
    Die entscheidene Frage ist doch wie wir da wieder rauskommen!
    Ist das auf „normalem“ Weg überhaupt noch möglich oder muß erst alles komplett zusammenbrechen damit etwas „Neues“ entsteht?
    Und wie sieht dieses Neue dann aus?
    Fragen über Fragen! Oder bin ich einfach nur zu pessimistisch?
    Muß man einfach nur das „Faktische“, die Realität wirken lassen wie wir es zur Zeit erleben?
    Aber haben wir das nicht schon so oft erlebt. Politischer Aktionismus wenn etwas passiert ist, so wie jetzt. Und wenn sich wieder alles beruhigt hat weiter so!
    Am Ende bleibt die Frage im Raum: Wie bricht man das auf?
    Ich habe darauf noch keine Antwort gefunden-

    • Ich denke, es gelingt nur über einen Neubeginn wie 1945. Erst der komplette Zusammenbruch garantiert den Neubeginn. Ob dann allerdings die Mentalität der Trümmerfrauen im Volk noch vorhanden ist, ist zu bezweifeln. Es ist auch die Frage, was international geschieht. Werden die „Eliten “ den Krieg gegen die Völker gewinnen? Es liegt alles im Nebel.

  33. „Konservativ zu sein, bedeutet nicht, der Illusion des „Zurück“ zu folgen, sondern sich an bewährten und gesicherten Werten und Erfahrungen zu orientieren. Sie werden jedoch im Zeichen von Cancel Culture auf den Müllhaufen der Geschichte geworfen.“ Richtig, die neuen geltenden Werte werden vor allem von grün-linken Kreisen vertreten und durchgesetzt, mit politischen Maßnahmen aller Art, Meldestellen, Studien, Statements, usw., und gern gleich zu allgemeineuropäischen Werten erklärt.
    Lukas Menkhoff, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Humboldt-Universität zu Berlin und Abteilungsleiter am DIW Berlin, hat allerdings vor Kurzem im „Wirtschaftsdienst“ einen Beitrag veröffentlicht, der nahelegt, dass Deutschland inmitten der Staatengemeinschaft eher radikale, im Meinungsspektrum am Rand gelegene [linke] offizielle „Weltbilder“ vertritt: „Fremde Welt: Nur eine Minderheit teilt Deutschlands ‚Werte‘ “. „Auf der persönlichen Ebene gibt es weltweit große Übereinstimmungen darüber, was wichtig ist, insbesondere die Familie. … Die Unterschiede werden größer für die Bedeutung von Politik und sie gehen stark auseinander, was die Bedeutung von Religion anbetrifft (erst recht, wenn man Religionen differenzieren würde).“ Deutschland ist z.B. im Hinblick auf die Gleichberechtigung der Frau bzw. der Anerkennung von Homosexualität sagen wir mal: besonders „modern“. https://sciendo.com/article/10.2478/wd-2023-0154?tab=pdf-preview
    Menkhoff unterscheidet vier Länder-Gruppen nach den nationalen Werten (durchschnittliche Ansichten zu bestimmten Themen), und Deutschland ist bereits in einer anderen Gruppe als z.B. Frankreich, Spanien, Italien, die USA. Unsere unmittelbaren „Wertepartner“ sind danach eher Nordeuropa und die Niederlande. Viele andere Staaten sind weit entfernt. Das erlaubt zwei Schussfolgerungen: 1. Deutschlands neuerdings „feministische“ Außenpolitik trifft auf sehr abweichende Vorstellungen in anderen Staaten. Zwischen „Alteingesessenen“ und neueren Zuwanderern aus anderen Ländern dürfte es hierzulande klare Differenzen geben im Hinblick auf Weltbilder, was die aktuellen Geschehnisse in Berlin ja auch beweisen.

  34. Den hier dargelegten Gedanken stimme ich zu.
    Der Trost welcher bleibt ist der, dass die Verursacher am Ende selbst den größten Schaden haben werden. Denn wer etwas kann wird DANACH wieder aufstehen und wird wahrscheinlich bessere Bedingungen vorfinden. Ich glaube immer noch an die Selbstheilung von Systemen, auch wenn der Weg erst steinig ist.

  35.  Ungebildete, Unerzogene, Unbelehrbare regieren das Land ……..
    Gelinde gesagt!

  36. Die Bonner Republik darf nicht verklärt werden, weil die Folgen ihrer Fehlentwicklung erst später sichtbar wurden: Die Überwältigung demokratischer Strukturen durch die Funktionäre der Parteien war ein Prozess, welcher bereits in der Bonner Republik lief. Es war von Weizsäcker, der als Bundespräsident das Problem erstmals öffentlich benannte – zu einem Zeitpunkt, als die Bürger die Bedeutung seiner Warnung noch gar nicht verstehen konnten und die Berliner Republik keinen Anteil an der Entwicklung haben konnte. Berlin ist nur eine noch selbstgefälligere und größere Echokammer, die die Funktionäre noch intensiver in ihren Vorurteilen bestätigt und von der (als rechts diffamierten) Wirklichkeit wirksamer abschneidet, denn Berlin – und noch mehr die Berliner politmediale Blase – hält sich für die Welt im Kleinformat. Auch die Grünen sind ja nicht in der Berliner Republik entstanden, sondern in der Bonner. Ihre ideologische Verbohrtheit, die fakebasierten Kampagnen haben sie bereits mitgebracht – man denke an das fast vergessene Waldsterben, das eine Klimakatastrophe im Probelauf war und ebenfalls nie hinterfragt oder politisch aufgearbeitet wurde. Der Wald ist bekanntlich nicht tot; er wurde auch nicht durch Kalken gerettet, sondern durchlebt schlicht Zyklen (wie das Klima). Alles war schon (einmal) da. Der Historiker-Streit war der Bonner Startschuss für den Kampf gegen Rechtsbürgerliche. Es wurden die (linksradikalen) Netzwerke erstmals geknüpft, die später nur ausgebaut und perfektioniert wurden: Hier wurde die Deutungshoheit gekonnt mit Diffamierung gemixt. Ein renommierter Fachmann musste sich den Anmaßungen eines Schmalspurphilosophen beugen, der außer seinen politischen Ansichten und Wunschvorstellungen keine Argumente vortragen konnte. Der Mercedes des Historikers ging in Flammen auf. Es ist vielleicht vergessen, aber der Terror hat schon hier begonnen. Auch die Zerstörung des Rufs von Nolte war bereits hier erstmals als Mittel zur Durchsetzung einer „Haltung“ erprobt worden. Nein, die Bonner Republik hatte keinen glänzenden Abgang. Beide Republiken leiden an der fehlenden Mitwirkung der Bürger, denn nur so können Kartelle der Funktionäre und ihrer Anhänger entstehen und sich etablieren. Und es ist gar nicht einzusehen, dass die Bürger ihr Recht auf das politische Bestimmen nur einmal in 4 bis 5 Jahren ausüben können. Wer Macht delegiert, kann diese auch jederzeit wieder zurückholen. Warum sollen wir die Grenzschließung durch Abstimmung nicht anordnen? Weil es Funktionären in Berlin oder Brüssel missfällt? Deswegen ist es ja nötig. Die Berliner Republik macht die Bürger zu Befehlsempfängern, doch der Grundstein dafür wurde in Bonn gelegt. Die Bonner Republik hatte nur mehr Machtzentren wie Stuttgart, Düsseldorf oder München und Wiesbaden, sodass das zunächst noch nicht so stark ins Gewicht fiel. Doch die Länder sind – das haben Sie übrigen (was ich auch nicht vergessen habe) seinerzeit richtig vorhergesagt – entmachtet worden. Der Bundesrat war noch nie so jämmerlich, was auch daran liegt, dass es eine Regierungskammer ist (!). Wo gibt es denn so etwas? Auch das ist eine völlige Fehlkonstruktion, die schon die Amerikaner nicht wollten, denn sie hatten natürlich vor, die Ländervertreter als Senatoren wählen zu lassen. Auch daran wird zu arbeiten sein, denn jetzt ist es auch eine Funktionärskammer, die kleine und tendenziell radikalere Parteien (deshalb sind sie klein) in eine Position bringt, die sie nach den Wahlergebnissen gar nicht haben. So werden aus Zwergen Riesen.

  37. Die „Große Transformation“ ist die größte Verblödung der Bevölkerung seit bestehen der Republik. Merkel hat diesen Unsinn angefangen, ohne den Inhalt erklären zu können, den sie offensichtlich selbst nicht verstand. Die einstige Bundesrepublik mußte überhaupt nicht transformiert werden, sondern war das erfolgreichste Deutschland seit dem Bestehen Deutschlands. Diese Gegenwartstölpel in Führungspositionen des Staates und auch der Industrie sind geistig überhaupt nicht in der Lage, daß Erfolgsmodell Bundesrepublik in ein moderneres System zu transformieren. Geistige Minderbemittlung, ideologische Betonköpfigkeit und weltpolitische Blindheit haben noch niemals in der Geschichte ein Land vorwärts gebracht.

  38. Für eine wirkliche politische Kehrtwende ist es noch zu früh.
    Die meisten Bürger haben noch immer nicht verstanden wie dieses Land nach der großen Transformation aussehen wird.
    Erst der Zusammenbruch der Volkswirtschaft und damit verbunden der staatlichen Funktionen wird ein Umdenken ermöglichen.
    Dann ist es wohl zu spät.

    • Weil diese Krise anders ist.

      Nach den beiden großen Kriegen und den anderen genannten Beispielen war das Land materiell kaputt, aber gesamtgesellschaftlich noch intakt; der materielle Schaden konnte wieder repariert werden.
      Bei dem jetzigen heranziehenden Sturm wird auch die Gesellschaft zerstört; das zu reparieren wird Jahrzehnte dauern, wenn es überhaupt noch möglich ist, denn der Schaden, den Merkel und ihre Epigonen angerichtet haben, ist unermeßlich.

    • Vielleicht ist es inzwischen ja beruhigend, dass das nationale Waffenregister ca. 5 Millionen Legalwaffen in Deutschland ausweist.

    • Das Bildungsniveau und die Zusammensetzung der Schüler macht mir wenig Hoffnung. Heute wird in diesem Land Technik und Wirtschaft mit Argwohn betrachtet, Geld verteilen kommt vor dem Geld verdienen.

  39. Sehr geehrter Herr Herles, Ihre wöchentliche Kolumne ist samstags der erste Beitrag am Frühstückstisch, den ich mit Spannung erwarte und lese. Was Sie als „Umsturz von oben“ bezeichnen, findet in (vielleicht weiten?) Teilen der Wirtschaft ebenfalls statt und wird als Transformation bezeichnet. Das höchste Führungspersonal läuft den Ideologen aus der Politik im vorauseilenden Gehorsam hinterher, um, da wo möglich, eine fette Subvention abzugreifen und sich öffentlich als besonders innovativ zu feiern. Da wird ohne Zwang gegendert, vor den Verwaltungsgebäuden mit dem neuen Queer-Beauftragten eine Regenbogenfahne gehisst und kommentarlos das neue „Meldeverfahren“ eingeführt, über das man Kollegen bei Verdacht denunzieren kann, ohne Konsequenzen erwarten zu müssen, wenn sich die Vorwürfe als haltlos herausstellen. In Seminaren bekommt man von Mitarbeitern der Konzernzentrale, die knapp 30 Jahre jünger sind als man selbst, vermittelt, wie man seine Arbeit organisieren muss, damit die 3 und 5-jahres Ziele der Unternehmensführung erreicht werden können. In diesem Umfeld kommt man sich in der Tat wie „von gestern“ vor. Ja, ich empöre mich jeden Tag, fühle mich aber völlig machtlos und dem ausgeliefert. Mittlerweile haben sich in diesem Land so zahlreiche gravierende Probleme angehäuft, in weiten Teilen von der Politik fahrlässig selbst erzeugt, dass ich absolut keine Hoffnung auf eine Kehrtwende oder Besserung habe. Im Gegenteil.

    • Exakt beschrieben: In unserem „Laden“ läuft es exakt so: eine grenzdebile, opportunistische Führungsriege ohne jedwede Geschichtskenntnis rennt dem vermeintlichen Zeitgeist mit Vollgas hinterher Richtung Abgrund unter Verwendung der allfälligen Buzzwords: „Transformation“, „Nachhaltigkeit“, „ESG“, „Agil“ uvm. Mittels Grundgesetz-widriger (auch von vorgestern…,) Quotenregelungen wird das Unternehmen zu einer No-Go-Area für männliche Nachwuchskräfte, während man den Fachkräftemangel beklagt. Patentrezept: die „Alten“ (weißen Männer) sollen möglichst noch länger als bis zur Erreichung des Renteneintrittsalters arbeiten. Zu diesem geballten Irrsinn fallen mir die Worte Loges am Ende des „Rheingolds“ beim Einzug der Götter nach Walhall ein: „Ihrem Ende eilen sie zu, die so stark im Bestehen sich wähnen.“

  40. Die Bundesrepublik war kein Produkt der „Skeptischen Generation“, sondern der Westalliierten und deren „Re-Education“, also Umerziehung der Deutschen zu demokratischen Musterschülern – Schülern, wohlgemerkt. Aber, was diese „BRD“ tatsächlich zusammenhielt, das war der wirtschaftliche Erfolg und waren eben nicht Dinge wie Politik, Demokratie, Verfassung oder gar Menschenrechte. Dafür waren sowieso die USA zuständig. Ich bin als typisches Nachkriegskind aufgewachsen und verglichen mit heute waren es goldene Zeiten, eine endlose Party, keine Frage. Also müsste man sich doch angesichts der trostlosen und desaströsen Gegenwart fragen, wie die Sache so gründlich schiefgehen konnte.

  41. Sehr geehrter Herr Herles, heute stimme ich mit Ihrem Artikel völlig überein.
    Wenn Sie schreiben: „Die letzten Verteidiger der Bonner Republik, so sieht es leider aus, stammen aus der DDR.“ so muß ich Ihnen (leider) zustimmen, weil viele Bewohner der alten BRD es leider immer noch nicht begriffen haben.

  42. Nicht so bescheiden, Herr Herles, „früher“ in der Bonner Republik war tatsächlich alles besser. Es gab noch einen politischen Diskurs unter grossteils gescheiten Leuten mit Erfahrungen so oder anders im Leben, wir mussten keine Angst haben, im Winter frieren zu müssen, wir konnten noch ohne Angst auf die Strasse und auf den Weihnachtsmarkt gehen, die Deutsche Bahn ist noch gefahren, die Städte waren noch sauber und sicher, die Regierenden hatten pluminus noch dieselben Werte wie man selber und haben die Verfassung geachtet und, und, und… Alles schon vergessen? Das Problem vieler Deutscher ist, dass sie der Obrigkeit mehr glauben als ihren erlebten Erfahrungen und Erinnerungen.

    • Tja, selbst wenn früher alles besser war, die Bonner Republik ist über dreißig Jahre her, mit dem Wehklagen wird die Gegenwart nicht anders und die Zukunft nicht besser.

      • Das nicht, man darf aber durchaus einem funktionierenden Staat und seinen verfassungsachtenden Institutionen hinterhertrauern und das als Massstab nehmen, um die heutigen „Verantwortlichen“ daran zu messen, ihr Unvermögen zu entlarven und dann wenigstens in der Wahlkabine entsprechend zu handeln.

      • 30 Jahre hin oder her. Die „Bonner Republik“ steht für einen Rechtsstaat, der auch den Namen verdient. Eine Republik, die den Rechtsstaat verteidigt und fest auf dem Boden der freiheitlich demokratischen Grundordnung steht. Darum geht es.

  43. Sehr geehrter Herr Herles, man kann Ihnen hier nur zustimmen. Allerdings ist es nur die halbe Wahrheit. Die Grün*innen wurden nur durch die Alternativlosigkeit und letztendlich Radikalisierung der Parteien von CDUCSU bis FDPSPD in die Lage versetzt, ihr Zerstörungswerk anzurichten. Keine dieser „Altparteien“ ist auch nicht einmal ansatzweise gewillt, dieser Politik Einhalt zu gebieten. Die richtungsweisenden Entscheidungen bezüglich EUro, Energie, Migration, Corona, etc wurden nicht unter grünen Regimen getroffen. Es gibt momentan nur 1 Partei im Bundestag, die sich diesem wiederholten Wahnsinn widersetzt hat. Es ist unbestritten, daß auch in dieser Partei zweifelhafte Persönlichkeiten mitreden, aber die Grundausrichtung zu mehr Mitbestimmung und v.a. für ein Zurück zur Marktwirtschaft ist momentan ihr Alleinstellungsmerkmal. Bei der Wahl zwischen Freiheit und Sozialismus ist die Alternative im Augenblick tatsächlich alternativlos, wenn wir uns doch für die Freiheit entscheiden sollten. Nur sie ist in der Lage, eine radikale Richtungsänderung herbeizuführen !

  44. Ich finde, das Schönste an der Doppelmoral, vor allem der GrünINNEN, ist, daß sie ausnahmslos ALLE Errungenschaften nutzen, die die von ihnen so verteufelten „alten, weißen, konservativen Männer“ je erdacht haben – und darauf natürlich auch nicht verzichten wollen. Errungenschaften, die bis weit in die grünlinke Ideologie hineinreichen, wie Windräder oder Solaranlagen. Ich stelle mir gerade eine grünlinke Frauenbewegte vor, die ohne Kaffeevollautomat, Handy, E-Bike, Internet, Auto (gleich welcher Antriebsart), Kühlschrank oder – so sie zur Handhabung fähig ist – Akkuschrauber etc. auskommen muß. Ich kenne keine Sozialisten, geschweige denn eine SozialistIN, die irgendwas von Wert für die Menschheit hervorgebracht hätte. Außer jede Menge Ideologie, um diejenigen, die Werte schaffen, zu gängeln. Diese grünlinke Blase ist derart verlogen, daß man es kaum aushält.

  45. Diesmal – nach verschiedentlicher Kritik an Ihren letzten Artikeln – mal wieder uneingeschränkte Zustimmung für Ihren Vergleich Bonn-Berlin, Herr Herles! Und ich verkneife mir sogar den Hinweis darauf, dass man streng genommen nur diejenigen „politischen Kräfte“ für ihr Versagen (Verbrechen?) kritisieren sollte, die tatsächlich was zu Sagen und zu Entscheiden haben – und nicht jene, die zwar auf Misstände hinweisen, genau dafür aber ausgegrenzt, verächtlich gemacht und (stellenweise) sogar verfolgt werden…

  46. Das Kernproblem ist gut beschrieben: „Pervers daran ist, dass diejenigen, die die Berliner Republik rücksichtslos auf den Kopf stellen, alternativlos Konsens einfordern.“
    Genau mit dieser Haltung schaffen es nicht nur die Grünen, ihre Stammwähler zu verscheuchen – ein Selbstregulierungsprozess? Das wäre nicht so schlimm, wäre nicht zugleich das Vertrauen des Volks in die Regierung als solches zerbrochen.
    … Apropos: Den mittlerweile geschmähten Begriff des Volks nehme ich bewusst, er beinhaltet nämlich eine innere Eintracht und einen Wertekonsens.

  47. Wie gesagt, (die Mehrheit) der Wähler lässt sie munter gewähren. Nach dem Zusammenbruch, der unausweichlich erscheint, muss alles daran gesetzt werden, daß das Berufspolitikertum abgeschafft wird, oder zumindest das Listenwahlrecht. „Karrieren“ einer Baerbock, Lang, Faeser oder eines Kühnert müssen unmöglich sein!

  48. „Die Parteien haben sich dieses Land zur Beute gemacht.“
    So langsam wächst diese Erkenntnis auch in den überzeugtesten Vertretern der Bonner Republik. Es gibt nur eine Lösung: Verbot aller Parteien, aller ihrer Gliederungen, Stiftungen, Mediengesellschaften, Verbot politischer Verbindungen, reines Abgeordnetenwahlrecht, verbot jeglicher NGO‘s, verfassungsrelevante Mindeststandards für Bewerber für öffentliche Ämter (Schul- und Berufs- bzw. Studienabschluss und mindestens 10 Jahre sozialversicherungspflichtige bzw. Selbständige Tätigkeit außerhalb des Politikbetriebes).
    Na ja, man wird ja noch träumen dürfen…

    • Ihre Forderungen klingen vernünftig, werden sich aber leider nicht durchsetzen.
      Und trotzdem sollen NGOs und andere politische Verbindungen verboten werden oder zumindest genauestens untersucht werden.
      Ein Schulabschluss und eine über (zumindest) einige Jahre dauernde sozialversicherungspflichtige Tätigkeit muss Grundvoraussetzung für die Bewerbung um ein politisches Amt sein.

  49. Die Totschlagargumente „Veränderungserschöpfung“, „Angst vor Veränderung“ kommen doch von Angehörigen der Generation, die wenige Veränderungen durchleben mussten. Die Vorgenerationen, die ja für alles Unbill, Übel verantwortlich gemacht werden, haben viele Veränderungen erlebt und mitgetragen. Aber Geschichte scheint wohl nur Freitags unterrichtet zu werden.

  50. Sehr geehrter Herr Herles, Iher Analyse der derzeit Regierenden und ihrer geistigen Verfasstheit stimme ich zu. Meines Erachtens hat diese qualitative Verschlechterung der Politik aber nichts mit Bonn oder Berlin als Regierungssitz bzw. Nationalstaat oder Verfassungspatriotismus zu tun. Es ist vielmehr die durch langanhaltenden Wohlstand und Frieden, fehlende Kriegserfahrung und mangelndes Geschichtsbwußtsein entstandene Dekadenz weiter Teile der Gesllschaft, die zur heutigen Ochlokratie geführt hat. Und vieles von dem, was wir heute beklagen, wie die fehlende außenpolitische Flexibilität, der Einfluß von Minderheiten, der EU-Zentralismus sind schon in der Politik von Adenauer (Westbindung), Brandt („mehr Demokratie wagen“) und Kohl (Vertrag von Maastricht) angelegt gewesen. Und Helmut Kohl hat uns Deutschen in Person seines „Mädchens“ A. Merkel ein ganz besonderes Geschenk hinterlassen.

  51. Aber aus der Vergangenheit wollen die Deutschen nicht lernen, es sei denn es handelt sich um jene tausend Jahre, die nach zwölf Jahren vorbei waren. Diese elende Verkürzung des Geschichtsbilds führt zu den immer wieder gleichen Fehlern.

    Absolut richtig. Genau das hatte auch ein Herr Gauland gemeint mit seinem Mückenschißvergleich, den man ihm natürlich maximal und bewußt fehlinterpretiert hat.
    Der aktuelle Mainstream lernt aber auch aus diesen 12 Jahren nicht wirklich. Er kann z.B. nicht verstehen, das rechts und antisemitisch auch aus dem Ausland kommen kann.

  52. Die Bonner Politik war in der Tat nicht immer das Gelbe vom Ei. Aber allemal besser als die der Berliner Politiker mit moralisierender Anmaßung als Weltenretter, die bei der Verteilung von Fachkompetenz leider abwesend waren. Von der Außen-, Migrations-, Bildungs- über die Gesundheits- bis zur Wirtschaftspolitik stehen die Zeichen auf Sturm. Insgesamt eine Politik mit unerreichten Zustimmungswerten – jedoch mit beachtlicher negativer Tendenz.

  53. Wann wurde von wem eigentlich die „große Transformation“ beschlossen? Und wer hat wen dazu legitimiert? Sollte dazu nicht die Bevölkerung gefragt werden? Ich will keine große Transformation, die nichts anderes ist als die Transformation eines Landes von Demokratie, freier Marktwirtschaft und Kapitalismus (all das was unseren Wohlstand gebracht hat) zu Sozialismus, Kommunismus, Stalinismus und Planwirtschaft. All dies unter dem Deckmantel „Klima“ (mit manipulierten Zahlen und Computersimulationen, die niemals stimmen) nachdem Umwelt alleine nicht ausgereicht hat, um genug Panik zu erzeugen. Ich will das nicht.

  54. Stimmt alles in dem Bericht. Mit Erfolg haben sich die Ampel Politiker an die Macht gelogen, – an Brutalität nicht zu überbieten ist, wie die Grünen Jahrzehntelang dicke Bretter gebohrt haben und jetzt ihre Dekadenz austoben und mit krimineller Energie, besonders ausgeprägt bei Herr Vize und Frau Feministin, öffentlich bekannte Deutschlandhasser, alles dem Erdboden gleich machen, was Wirtschaft war, ist tot, wenn diese Grünen Totengräber am Ende selbst die allergrößten Kapitalisten, aus dem Amt sind. Bei dem alten weißen Grünen Ministerpräsident Kretschmann ist es beispielhaft zu beobachten, er sitzt, bis zum geht-nicht-mehr in der Villa Reitzenstein und wenn das kein Kapitalist geworden ist, was dann?

  55. Lieber Herr Herles, Europa tendiert nach rechts, die nächsten Wahlen 24 werden es zeigen. Nach den Ideologen kommen dann die Holzköpfe zurück? Konservative Politik, bei der das Neue dem Bewährten sich erst beweisen muss, ist auch mit diesen Mächten nicht in Sicht. Vernunft, Weitblick und die Liebe zum deutschen Dasein sind in der Tat nur noch in den Generationen vor der Wiedervereinigung zu finden.

  56. Ein großes Dankeschön geht auch an alle feigen Gesellen im Land, die glauben, dass sie eine tragende Rolle bei den drei Gewalten (Gesetzgebung (Legislative), ausführende Gewalt (Exekutive), Rechtsprechung (Judikative), innehaben. In selbstzufriedener Deckung verharrend, und völlig frei von jeglicher Courage, helfen sie mit, dass dieses Land einen negativen  historischen Wandel hinlegt.  Ihr geduldeter  und mitgetragener  Verrat  an Land und Volk  verspielt auch eine gesicherte Zukunft ihrer eigenen  Brut, sofern sie diese überhaupt haben. „Wo der Mut keine Zunge hat, bleibt die Vernunft eben stumm“.
     

  57. Eigentlich schade, das die jenigen, die dies lesen und verstehen müssen, genau in die bemängelte Kathegorie fällt.
    Mit anderen Worten, die Wähler, die die Hampelmänner wählen sind viel zu dumm und zu ideologisch verbohrt, Realitäten zu erkennen.
    Meine Familie plan die „Flucht“, wir sind wieder mal in 1936/1956(ost) angekommen, die Andersdenkenden werden verfolgt.

    Es wird Zeit, daß die Leistungsträger, Fleißigen, Ausgebildeten sich absetzen.

  58. Vermutlich ist das Hauptproblem, daß nur noch Leute im Rentenalter den Zustand kennen, daß im Wesentlichen Deutsche die Bewohner dieses Landes waren. Keiner kann sich vorstellen, daß keine Obdachlosen auf der Straße lagen, daß Betteln verpönt und daher auch unüblich war, daß Frauen auch nachts in einen Park und auch unvergewaltigt wieder rauskommen konnten, daß die Abzüge vom Lohn bei 30% lagen, daß man sich ein Auto ersparen konnte, statt es zu leasen, daß angestellte Handwerker ein Einfamilienhaus bezahlen konnten und ihr Meister sich ein Miethaus für die Altersversorgung kaufen konnte. Die Kinder wurden in deutschsprachigen Schulen mit deutschsprachigen Altersgenossen innerhalb von weniger als zwei Jahren im Lesen und Schreiben fitgemacht und die 10%, die ein Gymnasium besuchten, lagen intelligenzmäßig deutlich über dem Durchschnitt. Wer da aus eigenem Erleben Vergleiche anstellen kann, weil er alt ist, kann unmöglich mit den heutigen Zuständen einverstanden sein.

  59. Ihre Analyse, Herr Herles ist überzeugend. Den Glauben an eine rasche Korrektur habe ich jedoch nicht. Deutschland trägt einen ausufernden politischen Wasserkopf, der das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben bestimmt. Der von den Grünen vor Jahrzehnten angekündigte Marsch durch die Institutionen ist erfolgt: die einflussreichsten Institutionen sind ideologisch ausgerichtet; Fachleute sind eliminiert. In einer Subventionswirtschaft braucht man Netzwerker und kein Fachleute. Auf diese Weise haben sich Politiker die Sprungbretter in öffentliche Einrichtungen und die Realwirtschaft geschaffen. Für den Erfolg dieser Entwicklung war eine breite Ausrichtung der Öffentlichkeit auf die politischen Ziele der Merkel- und Ampelzeiten notwendig (die heutigen Merkel-Vertreter vermissen sie als Garant für den Zugang zu öffentlichen Ämtern ohne eigenen Leistungsnachweis). Ein kurzfristiger politischer Kurswechsel würde deshalb wenig bringen. Wie weit muss der Niedergang des Landes gehen und unter welchen Bedingungen ist der Zeitpunkt für eine kollektive Umkehr gekommen? Man kann sich die Situation der Bundesrepublik 1945 oder die der DDR 1989 vor Augen führen als Maßstab dafür, dass die Menschen kollektiv bereit waren, eine neue Richtung einzuschlagen, damals die in die Demokratie.

  60. Werter Herr Herles,

    von ‚Rechten‘ müssen Sie sich aber nüchtern sehenden Auges wohl kaum anhören, die ‚Segnungen der Berliner Republik noch immer nicht kapiert‘ zu haben …
    Und wenn sich in jüngerer Zeit ad €, + dann Immigration, + dann ‚Corona‘ und nun + ‚Klima‘ jemand ‚Verfassungspatriotismus‘ gezeigt hat wie er, d’accord, in der Bundesrepublik in CDU/CSU, FDP und SPD Konsens war, dann waren das, seriös unbestreitbar, gerade die wohlverstandenen ‚Rechten‘. Dafür wurden und werden so manche derer unbestreitbar, ich bleibe bei dem Synonym ‚Verfassung‘, verfassungswidrig malträtiert.
    Dass ‚die Deutschen‘ wenn dann nur aus ‚jenen tausend Jahren, die nach 12 Jahren vorbei waren‘ ‚lernen wollen‘ … Entschuldigung, aber das wurde mit ‚Corona‘ ebenso unbestreitbar widerlegt.

    – Bitte etwas mehr Differenzierung, wo Sie sich doch in der »Mitte« verorten …

    Konservativ zu sein, bedeutet nicht, der Illusion des „Zurück“ zu folgen, sondern sich an bewährten und gesicherten Werten und Erfahrungen zu orientieren.

    …auch wenn Sie gegen Schluss Ihres Beitrags noch halbwegs die Kurve kriegen.

    Auch wenn Sie und Ihresgleichen es bedauern mögen: Nüchtern sehenden Auges, dass ich Ihnen und Ihresgleichen doch gerne zuschreiben möchte, kann’s nur ohne ‚Brandmauer‘ noch was mit der notwendigen wirklich schlagkräftigen Opposition werden.
    😉

  61. Ein hervorragender Artikel, sehr geehrter Herr Herles! Mit dem Satz „Sie haben nicht bloß die DDR verloren, sondern danach wurden ihnen auch noch ihre Illusionen von der Bonner Republik gründlich genommen.“ fühle ich mich als Ostdeutscher besonders angesprochen und letztlich gewürdigt. Als die Ostdeutschen 1989 riefen „Wir sind ein Volk.“ und die Einheit herbeisehnten, sicher mehr als die westdeutschen Eliten, wollte sie ein wirtschaftlich starkes Land, sicher auch die starke D-Mark, einen stolzen Nationalstaat als anerkannter Partner in Europa, Freiheit, kurz ein Land, auf das man mit Stolz blickt.Jetzt müssen Sie feststellen, dass die Eliten in Parteien, Medien, Kirchen, Bildungseinrichtungen und Institutionen linksgrün gestrickt sind, ideologiegetreiben Politik machen (z.Z. dominiert die Klimareligion alles!) und unser einst bewundertes Land immer mehr in Sackgasse und den Abgrund führen, sei es Energieversorgung, Industrie und Landwirtschaft, die Bundeswehr, die innere Sicherheit und die Sozialsysteme durch illegale Masseneinwanderung usw. usf.

  62. Wer sich empört, ist in Deutschland ein Störenfried.
    „Gehe nicht zu deinem Fürst, wenn du nicht gerufen würst“,
    hat das niedere Volk gelernt, denn es droht Unheil schon bei geringster Empörung oder Klage.
    Wer vor dem „Gessler Hut“ sein Haupt nicht unterwürfig neigt, ist ein Störenfried.
    Wer anderer Meinung ist als der Mainstream, ist in Deutschland ein Störenfried.
    So wurden die Deutschen schon seit dem Mittelalter erzogen.
    (man kann es bei Hölderlin nachlesen)
    Wirkt bis heute.
    Die katholische Kirche hat es doch so von ihren Kanzeln gepredigt.
    „Empörung“ war da schon immer ein Sünde der Höllenverdammnis.
    Dies tut sie auch heute noch, glücklicher Weise mit zunehmendem Misserfolg.

    „Ich und andere verkalkte Veteranen klebten nur an ihrer Vergangenheit im Kuhdorf Bonn fest, gehörten also ebenfalls zu einer Art „Last Generation“, unfähig, endlich abzutreten.“
    Geht mir „alten weißen Mann“ genauso. Das liegt aber nicht an uns,
    sondern an der fortschreitenden Lernunwilligkeit und Lernunfähigkeit der „youth Generation“, da sie schon seit Geburt die allwissende Weisheit mit Löffeln gefressen haben und insofern es nicht nötig haben zu Lernen,
    das vervollständigen sie dann noch mit der alltäglichen Gehirnwäsche, welche die medialen Übermacht verbreitet, insbesonder „das vertrauenvolle ÖRR“.
    Etwas volksmunidg könnte man auch sagen, „fortschreitende Verblödung“.
    Da bleibt mir nur Einstein zu zitieren:
    „Es gibt nur zwei Dinge die unendlich sind,
    das Universum und die menschliche Dummheit“
    „Denn gegen Dummheit kämpften selbst die Götter schon vergebens“,
    wussten die alten Griechen.

  63. „Viele Ostdeutsche spüren das stärker als die meisten Westdeutschen.“
    Falsch! Viele Westdeutsche spüren, dass ihnen ihr hoch verdienter Wohlstand, die innere Sicherheit und somit ihr gesamtes Lebenswerk gestohlen wird!
    Ostdeutsche hingegen merken jetzt lediglich, dass sie ein falsches Versprechen erhalten haben und vielleicht auch, dass im „Westen“ schon immer nicht alles Gold war, was glänzte.
    Die Bonner Republik kannten die Ostdeutschen also nur aus Erzählungen, während es dem wiedervereinigten Deutschland heute IN GÄNZE schlecht(er) geht.

    • Ja, diese Mär von den Ostdeutschen und ihrem besonderen Gespür. Meine Frau ist in der DDR geboren. Meine Schwiegermutter lebt da. Ich rede oft mit „Ossis“. Die Leute sind grau, gehen am liebsten gar nicht wählen, haben immer noch Angst ihre Meinung zu sagen, sind entweder immer noch links und finden „es war nicht alles schlecht“ und reden sich 40 Jahre eingesperrt sein schön. Oder sind aber so rechts, dass mir schlecht wird. Ich habe mit Ossis aus dem Legida-Umfeld gesprochen, die erzâhlen mir, es gab keinen Holocaust. Unappetitliche Menschen. Also bleibt mir vom Hals mit der Ossi -Mär.

    • Falsch Rose, wenn den Ost- und Westdeutschen in etwa gleiche Belastungen auferlegt werden, merken die Ostdeutschen das schon stärker, weil sie weniger Wohlstandsspeck haben.
      Und das Gespür für Lügen und falsche Versprechen ist im Osten schon länger heftig trainiert worden.

    • „Viele Westdeutsche spüren, dass ihnen ihr hoch verdienter Wohlstand, die innere Sicherheit und somit ihr gesamtes Lebenswerk gestohlen wird!“
      In den Wahlergebnissen spiegelt sich aber das Bewußtwerden des Diebstahls allenfalls ansatzweise wieder.

    • An alle, die mir geantwortet haben:
      Ich wollte und habe keinen Ostdeutschen kritisiert.
      Was mir nur mächtig auf den Zeiger geht ist, dass hier ständig von irgendeinem Gespür der Leute in Ost und West gefaselt wird.
      Seit Anfang Oktober diesen Jahres habe ich das 42’te Arbeitsjahr vollendet!
      Und diese Jahre waren durchgängig ohne Jahrespläne etc. pp. geprägt, sondern von meinem Durchhaltewillen!
      DAS ist bis heute MEIN GESPÜR für alles…
      Im übrigen besteht die DDR bereits seit 33 Jahren nicht mehr!
      Langsam, aber sicher sollten daher auch die Ostdeutschen einsehen, dass das Leben kein Ponyhof ist.
      Und Westdeutsche „Herlesse“ sollten endlich einsehen, dass geborene Westdeutsche keine Zombis ohne Gespür sind; zumindest sehr viele von ihnen.

  64. Lieber Herr Herles,
    warum empören? Immer noch wählen 70 – 80 % der Wähler Parteien, die andere gewählte Demokraten hinter Brandmauern verstecken wollen, die die Abschaltung von Kernkraftwerken als Fortschritt feiern und damit eine sichere Energieversorgung zerstören, die zurück wollen zu E-Autos die nachweislich schon vor 100 Jahren als unsinnige Technologie aussortiert wurde, die jedem Bürger vorschreiben wollen, wie er zu leben, zu Heizen und zu sterben hat.
    Nein nicht empören, der richtige Weg ist sich ausklincken. Mit so einem Staat hat man nichts mehr zu tun, Leben, Lachen, Familie und schon sind wir wieder bei den 1000 Jahren oder der DDR, die dadurch schneller beendet waren, als es sich deren verrückte Herrscher gedacht hatten.
    Das kommt hier auch, Wohlstandsvernichtung führt zum Ende dieser Wende!

  65. „Die letzten Verteidiger der Bonner Republik, so sieht es leider aus, stammen aus der DDR“.

    So ist es, Herr Herles. Volle Zustimmung zum Inhalt Ihrer heutigen Ausführungen. Doch welcher Partei stehen die wahren „Verteidiger“ unserer freiheitlichen Grundordnung in Mitteldeutschland am nächsten? Richtig: der AfD! Wenn Sie Ihre eigenen Erkenntnisse ernst meinen, wovon ich ausgehe, sollten Sie Ihre Haltung zu dieser Partei überdenken.

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