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Schlechter geht immer

Wenn Schlechtschreibung – pädagogisch verbrämt – zur Reform geadelt wird

17.09.2017

| Lesedauer: 4 Minuten
Generationen von Schülern habt ihr Reformer als Versuchskaninchen missbraucht und ins Nirwana Schlechtschreibung geführt. Vor allem aber habt ihr Klassenkämpfer so die Kinder aus sozial schwächeren Schichten in deren Herkunftsmilieus eingesperrt.

Nun wird öffentlich mal wieder über die nachlassenden Rechtschreibleistungen unserer Kinder lamentiert. Zu Recht! Aber dem verworrenen Bündel an Ursachen für das Schreibdesaster nähert man sich – wenn überhaupt – nur mit spitzen Fingern. Denn nach deren realem oder gar nur epigonalem Marsch durch die Institutionen wollen es zu viele „Bildungs“-Politiker und „Bildungs“-Forscher nicht so genau wissen, was die Hintergründe sind. Ja, es hat eine Menge mit den 1968ern und den aus ihnen hervorgegangenen pseudo-soziologischen und pseudo-pädagogischen Discountprofessuren zu tun. Schlechtschreibung ist keine Reform.

„Herrschaftsinstrument“ Rechtschreibung

1968: Damals erklärte man die Rechtschreibung zum „Herrschaftsinstrument“, das es im Interesse der Schaffung einer klassenlosen Gesellschaft zu zertrümmern gelte. Ganz gefangen in der Denke dieser Leute, wurden – in manchen deutschen Ländern radikaler, in anderen verhaltender – Diktate und Noten für die Rechtschreibung abgeschafft. Der Wortschatz, den ein Zehnjähriger aktiv beherrschen sollte, wurde von 1.100 auf 700 Wörter reduziert. Statt sie zusammenhängende Sätze basteln zu lassen, werden den Kindern heute bis in höhere Klassen „Lernstandtests“ abverlangt, in denen sie nur noch Textlücken zustöpseln bzw. richtige/falsche Antworten ankreuzen müssen. Der Deutschunterricht wurde in der Grundschule zulasten eines völlig nutz- und erfolglosen „Frühenglisch“ verkürzt. Selbst in höheren Jahrgangsstufen der Gymnasien gibt es pro Schulwoche oft nur noch drei Stunden Deutsch. Reform? Schlechtschreibung.

HERLES FäLLT AUF
Masse Mensch. Von der inflationären Verwendung des Menschen-Worts.
Mit den größten Flurschaden hat die Methode „Schreiben nach Gehör“ (verklausuliert: „phonetische Schreibung“) angerichtet. Hier beruft man sich auf Leute wie den Schweizer „Reformpädagogen“ Jürgen Reichen (1939 – 2009) und auf den deutschen Grundschuldidaktiker Hans Brügelmann. Mit Hilfe einer bebilderten Anlaut- und Buchstabentabelle sowie einem „Buchstabentor“ (A/a für Affe und Ameise, Ch/ch für Chinese, I/i für Indianer und Igel, S/s für Sonne usw.) dürfen Schüler bis in die dritte Grundschulklasse hinein Lautketten bilden und so schreiben, wie sie hören. Das soll die Kinder „von Zwängen befreien“ und deren Lust am Schreiben und „sprachliche Kreativität“ fördern. „Kreativ“ geht dann so: „Wia gen in den tso.“ „Wi schaibst dueden?“ „Die Schulä fenkt an.“ Wenigstens damit wollen nun Länder wie Baden-Württemberg (gegen den Protest „grüner“ Lehrer), NRW, Schleswig-Holstein und Hamburg Schluss machen. Andere Länder, vor allem Bayern und Sachsen, haben wenigstens diesen Unsinn von Anbeginn an verhaltener mitgemacht. Ja, und dann kam noch die Rechtschreib-Reform: Diese wurde nicht nach sprachlogischen Kriterien inszeniert, sondern sie war orientiert an der Frage, wie Schüler weniger Fehler machen könnten. Rechtschreibung wurde solchermaßen infantilisiert und zum Kniefall vor der fortschreitenden Analphabetisierung der Gesellschaft. Schlechtschreibung.

Müssen wir uns da wundern, wenn das junge Volk „erkannt“ hat, dass Rechtschreibung etwas Beliebiges ist und dass man ganz individuell „kreativ“ schreiben darf? Von der Sprachbarbarei, die über die nur noch rudimentäre Sprache der SMSer, WhatsApper und Twitterer auf uns und unsere Kinder herunterprasselt, ganz zu schweigen. Schlechtschreibung.

SICHERHEIT üBER FREIHEIT GESTELLT
Generation Schneeflocke – Opferstatus als soziale Währung?
Die Folgen kann man tagtäglich besichtigen, immer häufiger auch wissenschaftlich-statistisch belegt. Sehr aufschlussreich ist etwa die Untersuchung von Wolfgang Steinig aus dem Jahr 2009. (Titel: „Schreiben von Kindern im diachronen Vergleich. Texte von Viertklässlern aus den Jahren 1972 und 2002“) Der Autor hatte zusammen mit Co-Autoren eine Längsschnittstudie durchgeführt. Darin verglichen sie anhand eines identischen Textes von 100 Wörtern die Fehlerhäufigkeit von Viertklässlern im Jahr 1972 mit der Fehlerhäufigkeit von Viertklässlern des Jahres 2002. Ergebnis: Im gleichen Text machten die Schüler im Jahr 1972 im Schnitt 6,9 Fehler, im Jahr 2002 12,2 Fehler. Auch im „IQB-Bildungstrend 2015 – Sprachliche Kompetenzen am Ende der 9. Jahrgangsstufe im zweiten Ländervergleich“, veröffentlicht im Oktober 2016, bestätigt sich dieses Desaster. Im Teilbereich Rechtschreibung erreichten in Deutschland 67,9 Prozent die Regelstandards. Spitzenreiter war Bayern mit einer Quote von 76,7 Prozent. Ganz hinten lagen Bremen mit nur 54,0 Prozent, Berlin mit 59,7 Prozent und Hamburg mit 60,6 Prozent. Apropos Regelstandards: Sehr anspruchsvoll waren diese Standards ohnehin nicht. Der Rechtschreibtest bestand aus einem Lückentext mit 28 Lücken, in die etwa folgende Wörter richtig geschrieben einzusetzen waren: unendlich, gereizt, nachts, Wasservorrat, relativ, Beschluss. Schlechtschreibung.

Form und Inhalt

Wolfgang Steinig hat soeben die Ergebnisse einer interessanten Umfrage vorgelegt (Titel: „Grundschulkulturen: Pädagogik – Didaktik – Politik“). Er hatte im Frühjahr 2015 eine bundesweite Umfrage an Grundschulen gestartet. Eine der erschreckendsten Erkenntnisse: Nur ein knappes Drittel (31 Prozent) der Grundschulen gibt an, dass man dort relativ viel Wert auf Rechtschreibung lege. Steinig berichtet ferner davon, dass ein lockerer Umgang zwischen Lehrern und Schülern mit schwachen Rechtschreibleistungen korreliere bzw. dass die Rechtschreibleistung umso besser sei, je förmlicher der Umgang zwischen Lehrern und Schülern sei. Auf die Form kommt es an, offenbar sogar im Pädagogischen!

Das habt Ihr nun davon, liebe Reformer. Generationen von Schülern habt Ihr als Versuchskaninchen missbraucht und ins Schlechtschreib-Nirwana geführt. Vor allem aber habt Ihr als wahrhaft große Klassenkämpfer damit gerade die Kinder aus sozial schwächeren Schichten in deren Herkunftsmilieus eingesperrt. Tolle Reform. Wenn Ihr wenigstens einen Rest an lernpsychologischem Verstand gehabt hättet, dann hättet Ihr gewusst: In allen menschlichen Bereichen ist es ist leichter, etwas gleich richtig zu lernen, anstatt es erst falsch zu lernen und dann umlernen zu müssen.


Josef Kraus war Oberstudiendirektor, Präsident des deutschen Lehrerverbands, wurde mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet und als „Titan der Bildungspolitik“ bezeichnet. Er hat Bestseller zu Bildungsthemen verfasst und sein jüngstes Werk Wie man eine Bildungsnation an die Wand fährt erhalten Sie in unserem Shop: www.tichyseinblick.shop.

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53 Kommentare

  1. Aha, die schüler werden als versuchskaninchen missbraucht, indem sie in der schule die schulortografie anwenden müssen. Aber warum ist die internetkolumne von rentner Kraus in «schlechtschreibung» abgefasst? Ist Kraus vielleicht ein versuchskaninchen in sachen obrigkeitshörigkeit? (Ich schreibe gemäss http://www.rechtschreibreform.ch.)

  2. Selbstverständlich- und auch andere Länder

    Was die bis zum 17. April 1996 gültige ( nicht die neue ) Rechtschreibung angeht, so bildete diese durch die Großschreibung ( aber auch die grammatikkonforme Kommasetzung) die grammatische Struktur der deutschen Texte ab und erleicherte somit das Lesen und Verstehen ungemein

    Im übrigen ist die Kommasetzung im Englischen ziemlich beliebig und folgt nicht konsequent dem grammatikalischen Aufbau von Sätzen. .

  3. @disqus_RrLJcWNHP4:disqus
    Tut mir leid, ich kann Ihnen nicht zustimmen, daß Rechtschreibung total überbewertet wäre.
    Richtiges Schreiben ist für richtiges Verstehen nun einmal sehr wichtig.
    Leider hat da die Neue Rechtschreibung so ihre gravierenden Mängel.
    Ich kann jedoch verstehen, daß ein Legastheniker etwas anders denkt. Das ist jetzt keinerlei Bewertung.

  4. Zusätzlich verbrämt mit der Behauptung, es gelte, ein Monopol (das des Dudens) zu brechen. Am Tag der Reformverkündung war das Bertelsmann-Wörterbuch schon auf dem Markt. (Gut nachzulesen bei Theodor Ickler.)
    Ein Schelm …

  5. Abermals – freundlicher – Widerspruch. Die Behauptung, die deutsche Sprache sei schwer, geht vielen zwar leicht von der Zunge und/oder über die Tasten, ist aber nicht ebenso leicht zu belegen. Schwer? Verglichen womit? Ich habe mich im Laufe meines Lebens mit sechs Fremdsprachen befaßt, unterschiedlich lange und intensiv und ausschließlich europäischen allerdings, und kann nur sagen: Jede ist auf ihre Weise so schwer oder so leicht, wie einem das Erlernen fällt. Nur ein Beispiel: Russisch (als Ossi gelernt) mit seinen 6 Kasus und den Aspekten der Verben. Es hat Freude gemacht. Kurzum: alles eine Sache der Einstellung. (Das „schwere Deutsch“ macht mich regelmäßig traurig.)
    Und wer bei uns meint, *Potenzial sei verglichen mit Potential das Einfachere (beim Schreiben UND beim Sprechen), was möchte der Franzosen zu ihrem ‚eau‘ sagen oder Engländern zu ihrem ‚fraught‘?
    Gruß!

    • Mit Englisch auf jeden Fall. Ich bin kein Sprachwissenschaftler, sondern Ingenieur. Mit Englisch bin ich auf die erste Schulstunde warm geworden, was bei mir recht günstig ist wegen der Datenblätter, habe auch schon Handbücher vice versa übersetzt und „native speaker“ hatten wenig daran auszusetzen. Das Wörterbuch ist halt groß, weil keltische, germanische und romanische Einflüsse herrschten.
      Französisch zählt für mich auch eher zu „schwer“, an Portugiesisch bin ich durch Zufall geraten, das ging aber leicht. Was „schwer“ ist, überlasse ich gerne anderen Sprachzirkeln, nicht dem Indogermanischen. Zwei Bekannte von mir, eine Taiwanesin und eine Rotchinesin sehen in Englisch die leichtere Sprache und machen in Englisch weniger Fehler, beide seit über 30 Jahren hier.
      Das Ganze ist relativ, aber sie tun sich beide noch immer mit Deutsch schwer. Daß Russisch noch schwieriger ist, tut in dem Sinne nichts zur Sache.
      Nachreiche: Beide waren durch die Rechtschreibreform unangenehm berührt.

  6. Liest sich wie aus dem Umfeld meiner Kindheit in der Arbeiter(und kleinen Angestellten)siedlung.

  7. Hoffentlich darf man hier etwas anderer Meinung sein als Herr Kraus!

    1) Am 16. April 1996 hat das Kabinett Kohl ( dem damals auch Seehofer und Merkel angehörten) den „nur“ zig Mrd. Euro teuren, völlig überflüssigen Neuschrieb in unverantwortlicher Weise abgenickt und den 16 Kultusministern erlaubt, ihn in allen Schulen einzuführen.
    Wie kann man da für diese sog. Reform einfach nur die 68er, Klassenkämpfer , pseudosoziologische und pseudopädagogische Discountprofessoren verantwortlich machen, die zwar reden durften, aber letztlich nichts zu sagen hatten? Es gibt Millionen Deutsche, die bringen die sog. Rechtschreibreform nur vage mit irgendwelchen linken Reformern in Verbindung, aber nicht mit dem Kabinett Kohl.

    2) Die Diktate , die durchgehenden Korrekturen der erstellten Texte von der ersten Klasse bis zum Masterabschluß und Benotungen der Rechtschreibung wurden doch von den 16 Kultusministern nach und nach und mal mehr, mal weniger in unverantwortlicher Weise abgeschafft,
    als diesen „Bildungsexperten“ dämmerte, daß der von ihnen erwünschte Neuschrieb den grammatikalischen Verhältnissen oft nicht entspricht und daher unlehrbar ist und ein Rechtschreibchaos ohnegleichen auslöst.
    Beispiele:
    a)Richtig war: heute früh, heute morgen, heute abend
    Falsch ist : heute früh, aber : heute Morgen, heute Abend , denn nach „heute“ kann nur ein Adverb stehen, aber niemals ein Substantiv!
    b) Richtig war : Im Dunkeln ist gut munkeln. In bezug ( im Sinne von „bezüglich“) auf das Tatmotiv tappt die Polizei noch im dunkeln ( übertragen gemeint)
    Falsch ist : In Bezug auf das Tatmotiv tappt die Polizei noch im Dunkeln (etwa in der Dunkelheit?)
    c) Richtig war: Endlich standen wir auf dem Trockenen. Wer im Rentenalter nicht auf dem trockenen sitzen will,.
    Falsch ist: Wer im Rentenalter nicht auf dem Trockenen sitzen will…
    d) Richtig war: Der Redner blieb im Allgemeinen (in Allgemeinheiten) stecken. Im allgemeinen ( gemeinhin) sind die Kinder anständig.
    Falsch ist: Im Allgemeinen sind die Kinder anständig.
    e) Richtig war: Alles mögliche ( allerlei) kaufen , Alles Mögliche ( alle Möglichkeiten) ausprobieren
    Falsch ist: Alles Mögliche kaufen. ,,, usw. .

    Das System der Großschreibung wurde so schwer beschädigt, daß künftige Forderungen, die derzeitige (unzulängliche) Großschreibung abzuschaffen, kaum noch abgewehrt werden können.
    Schwer beschädigt wurde auch das System der Zusammenschreibung und das der Kommasetzung .

    • „Das Bundeskabinett hat sich in seiner
      Sitzung am 17. April 1996 mit der Rechtschreibreform befaßt
      und den Beschluß der Kultusministerkonferenz und der
      Ministerpräsidenten zur Kenntnis genommen. “
      So die Formulierung des Bundesverfassungsgerichts.
      Sorry,
      „Zur Kenntnis genommen“ bedeutet nicht „abgenickt“.
      Ja, die Regierung Kohl durfte dies auch nur zur Kenntnis nehmen,
      liegt grundgesetzlich die Kulturhoheit, und dazu gehört das gesamte Schulwesen, bei den Ländern.
      Und gerade im Jahr 1996 war rot-grün in 15 von 16 Bundesländern (außer Bayern) in den Landesregierung mit vertreten und war somit in den Kultusministerkonferenzen die dominierende politische Kraft.

      Aus der „Kenntnisnahme“ nun „Abnicken“, also irgend eine Art der Zustimmung abzuleiten, geht in der Sache fehl. Und somit auch der von Ihnen unternommene Versuch, ….“die 68er, Klassenkämpfer, pseudosoziologische und pseudopädagogische Discountprofessoren“…..“freizusprechen“

      • 1) Wenn das stimmen sollte mit dem bloßen Zurkenntnisnehmen, welches kein Abnicken bedeutet, stünden immer noch viele brisante Fragen im Raum:

        a) Ist denn dann das deutsche Staatswesen nicht völlig falsch konstruiert, wenn in einer Frage von so grundlegender finanzieller, wirtschaftlicher, pädagogischer usw. Bedeutung , die jeden Bundesbürger betrifft, nur 16 Kultusminister das Sagen haben , aber nicht die Universitäten, der Bundestag, das Kabinett?
        b) Wieso mußten dann überhaupt die 16 Kultusminister eigens auf Kosten des Steuerzahlers nach Bonn reisen, wenn sie das Einverständnis vom Kabinett Kohl gar nicht benötigten für die Einführung ihres zig Mrd. Euro teuren unsinnigen Neuschriebs?
        c) Wieso hat die Union von einigen wenigen Personen abgesehen, nichts unternommen gegen den Neuschrieb? Wieso hat sie tatenlos und wortlos zugesehen, wie in Schleswig-Holstein der erfolgreiche Volksentscheid gegen den Neuschrieb gekippt und der in Berlin mit allerlei Schikanen behindert wurde?
        d) Wieso hat der bayerische CSU-Kultusminister Zehetmair mehrmals – und das als Philologe – seine Meinung zum Neuschrieb geändert, in Bonn aber zugestimmt und danach es wieder bereut? Wieso war es der CSU-Fraktion und Stoiber im Landtag völlig wurscht, was der unsägliche Hans Zehetmair da alles fabrizierte?
        e) Wieso haben angesichts des durch den Neuschrieb ausgelösten `Rechtschreibchaos die Unionspolitiker nur immer wieder Miniänderungen am Neuschrieb gewollt und unter gar keinen Umständen eine Rückkehr zur traditionellen Schreibweise und haben statt dessen durchgesetzt, daß von der ersten Klasse bis zum Masterabschluß immer weniger oder gar nichts mehr korrigiert werden soll an den Arbeiten der Schüler bzw. Studenten – und legten aber Wert auf das irre Gendern?

        2) Ihren Versuch, die Unionspolitiker von der Zerstörung der deutschen Sprache und Kultur freizusprechen, dürfen Sie also hiermit als gescheitert betrachten.

  8. Man lese sich mal Briefe und Texte normaler Leute um 1900 durch. Das Niveau, bei Rechtschreibung und auch bei sprachlichem Ausdruck, lag über dem heutigen. Auch bei einfachen Leuten. Ja, das war der Unterricht in der ach so pösen pösen Kaiserzeit. Da war der Verstand in Deutschland noch nicht abgeschafft zugunsten der social warrior.

  9. In letzter Zeit ist mir öfter aufgefallen, das Leute (ich vermeide „Menschen“ 🙂 ), die zwar noch die alte Rechtschreibung in der Schule lernten und korrekt schreiben, nicht in der Lage sind , den Sinn von ganzen Sätzen zu verstehen, sondern nur Wort für Wort begreifen, aber nicht im Zusammenhang, wie die einzelnen Wörter verbunden zu einem ganzen Satz zu verstehen sind. Schlimm finde ich, wenn diese Unwissenheit dann als eigene Überlegenheit gedeutet wird und man nicht einmal mit einfachen Erklärungen den Sinn vermitteln kann. Da hilft auch die beste Rechtschreibung nicht.

  10. Wie will man sonst später auf dem Gymnasium im Physik-, Chemie- oder Mathematikunterricht Aufgaben- und Textverständnis herstellen, wenn noch nicht einmal die Grundlagen der deutschen Lese- und Rechtschreibung beherrscht werden?

  11. Wie Sie auch wissen, gibt es immer eine Menge Leute, s. heutige Politik, die jeder Ideologie nachrennen, insbesondere in Deutschland. Kaiserreich, die braune Brühe, der rote Schwachsinn, heute das grünrotlinke Träumer-Konglomerat der Gutmenschenideologie. Sie alle fühlten und fühlen sich allen anderen, v. a. den Kritikern, haushoch überlegen, so überlegen, dass sie wieder das „Untermenschentum“, das „Mundverbieten“ eingeführt haben. Aber sie sind nicht in der Lage, und das ist das Gefährliche, ihre Denk- und Handlungsweise auch nur in Ansätzen kritisch zu sehen. Sie erkennen nicht, was sie anstellen, fühlen sich jedoch als die „Bessermenschen“ und als der „Fortschritt“ schlechthin.

    Genauso ist das mit der modernen Pädagogik – Schwachsinn hoch 100. Hoffentlich können die neuesten Studien, die die alte Lernweisen stützen, durchgesetzt werden.

  12. Für mich ist das keine sinnvolle Vereinfachung.
    Herr Kraus hat Ihnen auch schon geantwortet, warum das so ist.

    Meine Generation war noch in der Lage, Rechtschreibung zu erlernen. Üben war angesagt. Die Fehler wurden mit Rotstift angestrichen und mußten in der „Verbesserung“ richtig geschrieben werden.
    Kann man das heutigen Schülern nicht mehr zumuten? Ich weigere mich zu glauben, daß heutige Kinder weniger intelligent sind als frühere Generationen.

  13. Da sich ja hier reichlich Experten tummeln, wer kann mir den Grund für die Zuordnung der Artikel begründen?
    Das Haus, der Tisch, die Tasse. Jeder Fremdsprachler welcher deutsch lernt wundert sich nur noch darüber.

    • Vor allem wegen der überwiegend beliebigen Zuordnung der Artikel „der, die, das“ zu den Substantiven und den vielen verschiedenen Mehrzahlendungen gilt die deutsche Sprache zu Recht als eine der am wenigsten leicht erlernbaren Sprachen- weshalb ja auch jemand ( Wenn ich mich nicht irre, war es Mark Twain) stöhnte, um die deutsche Sprache zu erlernen, reiche ein Menschenleben nicht aus.

      Wer als Kind in Deutschland aufwächst, der hat natürlich selten Probleme mit dem richtigen Artikel und den richtigen Pluralendungen.

      Kleiner Scherz:

      Vor das Wort Teufel können Sie alle drei Artikel setzen!
      Das(s) di(e) der Teufel holt!

  14. „Kinder aus sozial schwächeren Schichten in deren Herkunftsmilieus eingesperrt“

    Früher konnte man mit Intelligenz und Fleiß seinem Herkunftsmilieu entkommen. Wer arm war, aber was konnte, hatte einen Vorteil gegenüber demjenigen, der nur reiche Eltern hatte.Und genau das wird verhindert, wenn man keine Leistung mehr verlangt. Mir ist nur unklar, ob aus Dummheit oder aus Absicht.

  15. Glauben Sie es mir: Lesen bildet nach wie vor! Wer viel liest, der bekommt nicht nur ein Gefühl für die Sprache zu erlernen, sondern dem prägt sich auch die richtige Rechtschreibung ein. Lesen, lautes Vorlesen aus Lehrbüchern im Unterricht war in meiner Grundschulzeit so selbstverständlich wie das täglich Brot.

    • Das weiß ich doch, ich habe als Kind die ganze Kinderbücherei verschlungen und Harry Potter gab es für meine Kinder nur, wenn sie es mir vorgelesen haben. Habe ich mich mißverständlich ausgedrückt? Frau Merkel oder Herr Gabriel sind doch nicht unintelligent. Aber was hat das mit einem gebildeten Menschen zu tun, da gehört doch mehr dazu. Ich glaube, ich habe mir schon als Kind mehr Gedanken über das menschliche Dasein gemacht, als die beiden im heutigen Alter. Nach der Kinderbücherei kam schon Heidegger und singen und musizieren gehört doch auch dazu. Die Bäume, Vögel und Pflanzen benennen zu können ist auch nicht überflüssig. Ich konnte, da wir nur eine Bibel in Sütterlin hatten, auch diese lesen. Mein erstes selbstverdientes Geld, habe ich für Theater und Konzerte ausgegeben und drauf gekommen bin ich durch meine Lehrer, die uns nämlich in kulturelle Veranstaltungen geschleppt haben, statt Abschlussbesäufnisse in London zu veranstalten. Aber die Lehrer waren damals nicht alle studierte Pädagogen, sie waren vielfach Kriegs- und Gefangenenheimkehrer, die vor dem Krieg was ganz anderes gemacht hatten. Das war gut, so gab es auch an der Hauptschule Aristoteles und Thomas von Aquin.
      Disziplin gab es damals, aber eben nicht nur, das wollte ich ausdrücken.
      Übrigens, überprüfen Sie doch mal ihren Satzbau.

      • „Übrigens, überprüfen Sie doch mal ihren Satzbau.“

        Was sollte ich ihrer Meinung nach daran überprüfen?

  16. Anspruchsvolle Eltern, die keine Kuschelschule, sondern anspruchsvolle Bildung haben wollen, lassen sich von kuscheliger Bildungspolitik zu viel gefallen.

  17. umso wichtiger ist dann aber eine Bildungspolitik, die allen Kindern eine gute Grundbildung ermöglicht. Dazu gehört nun einmal als Allerwichtigstes die Sprache. Richtig sprechen, schreiben und lesen zu können ist die Grundvoraussetzung dafür überhaupt mehr lernen zu können. Kinder sollten am Ende der Grundschulzeit diese Grundvoraussetzung beherrschen. Da zwei bis drei Jahre zu vergeuden ist ein Verbrechen an den Kindern gerade aus „schlechtem“ Haus.

    • Vielleicht habe ich meine Intention nicht gut verdeutlicht – wenn im Extremfall Schulen nur noch „Dummdeutsch“ lehren, werden Kinder aus bildungsnahen Schichten oder Familien dennoch gutes Deutsch, dann eben zu Hause, lernen.
      Der Vorteil dieser Kinder wird sich dadurch m.E. nur weiter vertiefen. Während im Unterricht die Lehrer oft nur noch den Pausenclown oder Unterhalter oder Schiedsrichter bieten, können kompetente Eltern (im Sinne von Bildung) die Defizite selbst beheben. Kinder von bildungsfernen Schichten haben eine solche „Ausgleichsoption“ nicht.

  18. Vollkommen richtig.
    Man kann letztlich – auch @watak:disqus – seine beträchtliche eigene Verantwortlichkeit für den Lernerfolg der Kinder nicht so ohne Weiteres auf das „falsche Schulsystem“, „Schlechtschreibung“ oder „Reformpädagogik“ abwälzen.
    Von „Glück gehabt“ und den „Fähigkeiten des Kindes“ kann da – @Medley63:disqus – nicht einfach nur schulterzuckend die Rede sein.

    • @disqus_MoOdY6hia2:disqus
      Wären Sie so nett und würden mir mitteilen, an welcher Stelle ich die eigene Verantwortung für den Lernerfolg der Kinder so ohne Weiteres auf das „falsche
      Schulsystem“, „Schlechtschreibung“ oder „Reformpädagogik“ abgewälzt habe?

      Denn das ist eine unverschämte Unterstellung.

      • Wo soll ich Ihnen das unterstellen? Ich habe nur darauf hingewiesen, weil mir zu Ihrer Äußerung einfiel, dass ein bis zwei nicht so glückliche Schuljahre beim Schreibenlernen die Schulkarriere nicht gleich „versauen“, solange die Eltern hinterher sind.
        So wild sind also die pädagogischen Hampeleien auch nicht. Und früher war sicher auch (pädagogisch) nicht ALLES besser… (aber das geht an an die Adresse des in die Jahre gekommenen Autors).

  19. Schlimm ist es, das ich der Margot heute noch danken muss, das wir noch ein bißchen was gelernt hatten. Die Enkel von Freunden, werden gerade in der Schule mit dem ganzen neuen Quark genervt. Da müssen Oma und Opa ran, um den Kindern das richtig bei zu bringen, wie man schreibt. Die Kinder haben Glück, da Oma und Opa in der Nähe wohnen und sich kümmern können. Die Eltern der Kinder kriegen das leider nicht hin, da die Zeit dafür gar nicht da ist.
    Meine Kinder haben haben nach der Wende in Sachsen-Anhalt leider auch die Vorzüge der neuen Schulpolitik kennengelernt, wie G8 und G9 wie in BaWü. Unser Sohn hatte dann später nur Probleme, als er vom normalen Gymnasium auf eine bekannte Internatsschule gewechselt hatte. Auf dem örtlichen Gymnasium alles 1 und dann nur noch 2. Er hat das alles wieder hinbekommen, aber bei einer besseren Schulpolitik wäre manches besser gelaufen.

  20. Die Großschreibung ist unter anderem eine Lesehilfe. Große Buchstaben sind Geländer bzw. Leuchttürme, die einen Text strukturieren und damit das Lesetempo beschleunigen.

  21. Rechtschreibung hat einen Sinn, nämlich den der Verständigung! Je einheitlicher und eindeutiger die Schreibweisen, desto besser die Verständigung. Und richtig: Rechtschreibung hat nichts mit Intelligenz zu tun, sondern mit Übung und richtiger Lehrmethode. Beherrscht man die Rechtschreibung (sozusagen als Pflicht), macht die Kür richtig Spaß: der differenzierte Gebrauch von Sprache.

    Wer lesen, schreiben und rechnen kann, ist autonom und unabhängig von technischem Instrumentarium: eine gute Grundlage für Bildung!

  22. Es gibt aber tatsächlich noch Menschen, die sich bis heute der Rechtschreibreform eisern entgegenstemmen; das Zeitalter des „dass“ hat für mich nie stattgefunden und auch sonstige blödsinnige Neuerungen übersehe ich immer noch großzügig. Unter meiner Geschäftspost steht der Zusatz: „Mit freundlicher Genehmigung von Festplatte und Drucker AG. Ohne Berücksichtigung der neuen Rechtschreibregeln.“ Da weiß direkt jeder, woran er ist. Leider war es neulich sehr schwierig, eine Sekretärin zu finden, die der alten deutschen Schriftsprache noch mächtig ist. Noch schwieriger ist es allerdings, überhaupt noch jemanden zu finden, der die neue Rechtschreibung fehlerfrei beherrscht! Nur zwei von 48 Bewerbungen (als Sekretärin!) waren fehlerfrei, das muß man sich mal vorstellen! Deshalb hat nun eine 50-jährige Krankenschwester ihren Traumjob.

    • Es könnte durchaus sein, dass die ein Lektorat beschäftigten! Masterarbeiten an der Universität sind teils nervtötend! 10 bis 25 Fehler pro Seite kommen häufig vor, es sei denn, die Arbeit wurde durch ein Lektorat überarbeitet, und das sieht man sofort, zumal man die Hausarbeiten und Mails der Leute kennt! Manche Studenten schreiben auch irgendetwas zusammen, stichwortartig oder abgeschrieben, und lassen dann eine Schreibfirma einen flüssigen Text daraus machen.
      Ich nenne das Betrug, aber leider ist das usus!

  23. Sie sehen das komplett verkehrt herum, diese verquasten Sportarten sind antik und müssen gestreamlined werden.

  24. Zu meiner Schulzeit half immer noch lesen, lesen und noch mal lesen! Ich habe mit sieben angefangen Karl May Bücher zu lesen. Besser und einfacher konnten sich Rechtschreibung und Wortschatz nicht verbessern und fortentwickeln, als durch tägliches Lesen in Büchern. Das war Ende der 1960er Jahre, lang ist es her….
    Daß die von Ideologie getriebenen Bildungsverweser 68er Provinienz ganz andere Ziele verfolgt haben, nämlich das Deutsche an sich aus unserem kulturellen Einflußbereich gänzlich zu zerstören, liegt doch auf der Hand! Wir haben doch nicht etwa Millionen bildungsferner Sozialproleten aus der Levante in unser Land geholt, damit wir denen Goethe, Schiller, Kant und Beethoven nahebringen. Die nächste Bücherverbrennung steht doch schon längst auf deren Agenda. Machen wir uns nichts vor: Die Schneeflöckchen von heute, das sind die Sklaven von morgen!

    • Nur zu wahr, lieber Herr Körner, nur zu wahr. Ich ging zwar in den 80er Jahren zur Schule, aber bei uns verhielt es sich ähnlich, wobei da die ersten Auswirkungen schon spürbar waren. Ich war zum Beispiel bei den Lehrern eher unbeliebt, weil ich zuviel selber dachte.

    • Lesen war für mich als Kind das Schönste, was es gab. (Ist es heute noch.) Man wurde durch Karl May, Mark Twain, Charles Dickens oder Herman Melville in fremde, staunenswerte Welten entführt.
      Man schrieb noch Briefe. Ich schrieb meiner Patentante lange Briefe über meinen -zugegeben nicht sehr aufregenden- Alltag, die sie ebenso ausführlich beantwortete, manchmal sogar mit einem 10-Mark-Schein drin, was meine Schreiblust noch förderte. :-))
      Heute gibt’s Fernsehen und Smartphones. Wozu also noch lesen? Von Schreiben ganz zu schweigen.
      Die erschreckenden Ergebnisse sind bekannt …

  25. Anstatt in einem Zeitalter, in dem die große Masse der Bevölkerung nur noch Facebook und Twitter liest, also die einen Ahnungslosen von den anderen Ahnungslosen abschreiben, Wert auf das Lesen von grammatikalisch korrekten Texten mit korrekter Rechtschreibung zu legen, zieht man bei uns die Komplettverdummung der sowieso schon dreiviertelverblödeten Massen durch.

    Aber bei jeder Gelegenheit wird betont, daß Bildung wichtig sei und daß das der einzige wirkliche Standortfaktor unseres Landes sei. Wie paßt das zusammen?

    Zu meiner Zeit gab es kein WWW und kein allgegenwärtiges Dauerfernsehen; Kinderstunde gab es nur ca. eine Stunde am Tag, kein Laptop, kein Smartphone, nichts dergleichen. Wir mussten uns anders beschäftigen; rausgehen oder (im dunkel-kalt-nassen Halbjahr) Bücher lesen. Wenn nicht gerade ein neuer Harry Potter rausgekommen ist, was liest die junge Generation heute noch? Richtig: Facebook und Twitter; bereits längere Blogs mit Texten jenseits von 140 Zeichen überfordern die meisten ja schon.

    Weit sind wir gekommen.

  26. Wie haben Sie das hinbekommen, dass Ihre Tochter in den ersten zwei Jahren nicht komplett abgeschaltet hat und dadurch dann den Ansatz, als es wieder interessant wurde, verpasste?

    • Wir haben das „hinbekommen“ durch tätige Anteilnahme.
      Immer wenn der „Schulfrust“ „durchbrach“, war es meine Frau, die sich stets die Zeit nahm, nach der Schule geduldig meiner Tochter zuzuhören, ihren Kummer aufzunehmen. Schon dies trug in hohem Maße zum Frustabbau bei.

  27. Als leichte Legasthenikerin kann ich nur sagen, es gibt da so „Dinos“, die helfen am PC, die Wörter richtig zu schreiben …

  28. Nein, eben nicht „so einfach“, Sie haben schlicht Glück gehabt, dass Ihre Tochter ein beachtliches Auffassungvermögen besitzt. Nennt man auch „Hochbegabung“. Ihr sind die Dinge aufgrund ihrer hohen (Sprach-)Intelligenz einfach in den Schoß gefallen. So sehr es mich betrübt Ihnen die Illusion zu rauben, aber mit Erziehung und Bildung hat das sehr wenig zu tun. Glauben Sie etwa 8jährige Schach- oder Mathegenies sind die Konstrukte ihrer in pädagogischen Dingen genialen Eltern oder Lehrer? Wenn dem so wäre, so müsste man diese revolutionäre Methode(n) doch nur kopieren und anschließend wäre ganz Deutschland…ach was, die ganze Welt ein Ort von geisigen Supermännern und- frauen auf dem intellektuellen Niveau von Albert Einstein, Marie Curie, Bill Gates oder Steve Jobs, usw.

  29. Das ist eben der Vorteil, wenn der Lebensunterhalt mit dem Kampf gegen einen Popanz verdient wird. Die Eltern haben Zeit udn Geld, sind aber völlig verblödet. So groß ist der Vorteil mit der Nachhilfe dann auch nicht.

  30. Prima Idee, ich bin dabei. Kommt auch genau zur rechten Zeit. Die klassischen Bücher sind quais ein letztes Mal von Google gelesen worden, jetzt können die entsorgt werden – nicht zwingend nach Anatolien.

  31. „In allen menschlichen Bereichen ist es ist leichter, etwas gleich
    richtig zu lernen, anstatt es erst falsch zu lernen und dann umlernen zu
    müssen“. Es ist so logisch und eigentlich einfach zu verstehen. Vielleicht hat es für die „Herrschenden“ den Vorteil, dass das Textverständnis sinkt und weder Verträge (Arbeitsverträge, Kaufverträge) noch Wahlprogramme mehr richtig verstanden werden.

  32. Ja, die Beliebigkeit nervt und holt mich manchmal selber ein, weil ich durch die Bombardierung durch die neue deutsche Falschschreibung zermürbt wurde. Manchmal weiß ich es selber nicht mehr sicher.
    Schlimm wird es dann, wenn man das Geschreibsel eigentlich hochdekorierter Mitarbeiter einfach nicht mehr versteht, weil Begriffe falsch verwendet werden und die Satzzeichensetzung so sinnentstellend eingesetzt wird, daß man angesichts grammatikalischer Fehler nicht einmal mehr zum Augenverdrehen kommt.

    Eine Sprache, die lebt, verändert sich, aber da hat sich ein Haufen Irrer auf den Weg gemacht, einen Teil bestehender Unlogik durch logische Katastrophen und ethymologische Brutalo- Schnitzer im Zuge einer Falschschreibreform zu ersetzen, herausgekommen ist ebendiese Beliebigkeit.
    Die Kinder können nichts dafür und die wahren Sünder, die bildungsideologischen Eiferer können für ihr Tun nicht herangezogen werden. Wir werden noch länger mit brabbelnden Kids zu tun haben müssen. Leider.

    • Ja, es geht mir auch so. Ich weiß es manchmal auch nicht mehr sicher.
      Ich benutze die neue Rechtschreibung nicht, weiß aber leider manchmal nicht mehr, wie es in alter Rechtschreibung richtig war. Durch die Bombardierung, wie Sie schreiben, mit der neuen.

      Daß Begriffe falsch verwendet werden, stelle ich auch oft fest. Auch in den Werken sogenannter Self Publisher, die zudem auch die Rechtschreibung nicht beherrschen.

      Dort war unlängst der „Parcours“ als „Parkour“ bezeichnet. Ist zwar kein deutsches Wort, aber man sollte doch wissen, wie es richtig geschrieben wird.

      Eine Wohltat, ein altes Buch in alter Rechtschreibung zu lesen.

      Ich frage mich, wie es in einigen Jahren aussehen wird, wenn Menschen, die die alte Rechtschreibung noch gelernt haben, nicht mehr da sind.
      Und nicht einmal die neue Rechtschreibung verinnerlicht ist.

    • „Eine Sprache, die lebt, verändert sich“, genau mit dieser Phrase sind die Reformer ans Werk gegangen. Eben gerade nicht Aufnahme von Entwicklungen, sondern Oktroy.

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