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Vertrauensverlust

Wenn der Staat seine Bürger zum Heucheln animiert

26.11.2020

| Lesedauer: 6 Minuten
Viel gefährlicher als die Lügen einzelner Politiker, sind die Lügen, zu denen eine heuchlerische Politik ihre Bürger oder diejenigen, die solche werden, verleitet. Denn sie zerstören die Achtung zwischen den Bürgern und ihrem Staat.

Viel ist in den vergangenen vier Jahren bei Journalisten und anderen Beobachtern der Zeitläufte von Lügen die Rede. Natürlich sind es stets die Lügen der anderen, über die man schreibt und spricht. „Fake News“ ist einer der zentralen Vorwürfe des politischen Diskurses geworden, ein zwielichtiger Verein ernennt sich selbst zum „Correctiv“ gegen (vermeintliche) Lügen mißliebiger Journalisten. Wer der größte Lügner sei, ist für die meisten Journalisten sowieso fraglos klar: Donald Trump selbstverständlich. „Herr der Lügen“ nennt ihn der Tagesschau-„Faktenfinder“ Patrick Gensing und zitiert eine Datenbank der Washington Post mit 22.000 „irreführenden oder falschen Behauptungen“ Trumps in dessen Amtszeit. 

Trump ist vielleicht besonders skrupellos im Lügen. Vielleicht lügt er aber auch einfach nur besonders schlecht. Und vermutlich gehören seine Lügen eher zu den harmloseren unter den vielen Lügen der Gegenwart. Denn die wirkungsvollsten, größten und wohl auch gefährlichsten Lügen sind nicht jene, die als solche erkennbar sind, sondern jene, die eben nicht als solche erkannt werden und als Wahrheiten durchgehen – oder die, die Menschen als Wahrheiten zu bekennen gezwungen sind. Das ist ja gerade das Wesen der Lügen: Sobald sie als solche entlarvt sind, und niemand sie mehr für die Wahrheit hält, sind sie entschärft, harmlos, zum Witz geworden. Das machte seinerzeit Mohammad as-Sahaff vor, der Informationsminister unter Saddam Hussein. Er verkündete 1990 im Fernsehen, dass die Ungläubigen niemals Bagdad erreichen würden, während im Hintergrund schon amerikanische Panzer zu sehen waren. So wurde er zu „Comical Ali“, dem die Karikaturisten und Parodisten für seine Absurditäten dankbar waren.

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Dass Politiker und mächtige Menschen generell lügen, ist wahrlich keine atemberaubend neue Erkenntnis. Nicolo Machiavelli hat Lügen als notwendiges Mittel der Politik erkannt und moralisch freigesprochen. Der Florentiner war ein politischer Realist und ganz und gar kein Zyniker. Für den italienischen Patrioten Machiavelli war eben Lügen und Betrügen kein Selbstzweck und hatte auch nicht der schieren Macht des Politikers allein zu dienen – sondern dem Wohl des Staates, des Gemeinwesens, des Vaterlands. Dafür muss der Politiker, das wusste Machiavelli, bisweilen zu lügen und zu betrügen bereit sein.

Ein politisches System, in dem Lügen ein Mittel der Politik sind, ist der Normalfall. Es gibt gar keines ohne sie. Es gibt nur den mehr oder weniger heuchlerischen Umgang mit politischen Lügen. Gefährlicher als lügende Politiker sind für die Regierten vermutlich jene, die den hehren Anspruch einer ganz und gar reinen, lügenfreien Politik in die Welt setzten und immer wieder neu setzen. Das ist sozusagen eine Verlogenheit zweiten Grades. Sie erst schafft die Voraussetzung dafür, ein ganzes Herrschaftssystem auf der Lüge aufzubauen. Nicht wenn die Politiker bisweilen lügen, ist ein politisches Gemeinwesen gefährdet, sondern wenn seine Bürger zum dauernden lügen verführt oder sogar gezwungen werden und sich in der Lüge einrichten müssen.

Arnold Gehlen hat dies im berühmten letzten Absatz seines Spätwerkes „Moral und Hypermoral“ (1969) in zeitlose Worte gefasst: „Teuflisch ist, wer das Reich der Lüge aufrichtet und andere Menschen zwingt, in ihm zu leben. Das geht über die Demütigung der geistigen Abtrennung noch hinaus, dann wird das Reich der verkehrten Welt aufgerichtet, und der Antichrist trägt die Maske des Erlösers (…). Der Teufel ist nicht der Töter, er ist Diabolos, der Verleumder, ist der ‚Gott’, in dem die Lüge nicht Feigheit ist, wie im Menschen, sondern Herrschaft. Er verschüttet den letzten Ausweg der Verzweiflung, die Erkenntnis, er stiftet das Reich der Verrücktheit, denn es ist Wahnsinn, sich in der Lüge einzurichten.“

Das gute Gewissen aus dem Musterbrief

Im Deutschland der Gegenwart hat ein nicht unbeträchtlicher Teil der Bürger – sowohl der alteingesessenen Deutschen, aber vor allem der zugewanderten – sein Dasein als Bürger mit einer Lüge als negatives Initiationserlebnis begonnen. Und um es vorweg zu nehmen: Das ist nicht eigentlich ihnen vorzuwerfen.

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In meiner Generation hat ein großer Teil der männlichen Deutschen im Alter von 18 oder 19 Jahren einen Brief ans Kreiswehrersatzamt geschrieben, in dem er den Kriegsdienst aus „Gewissensgründen“ verweigerte. Was man da über sein vermeintliches Gewissen reinschreiben musste, konnte man im Gegensatz zur Abiturprüfung ohne größeres Risiko schon im Vor-Internet-Zeitalter aus verschiedenen Quellen von bereits erfolgreichen Verweigerern munter abschreiben. Es kursierten allerhand Musterbriefe, die herumgereicht wurden. Vor 1983 gab es noch eine mündliche Anhörung zuerst vor einem „Prüfungsausschuss“, bei Ablehnung vor einer Prüfungskammer (2. Instanz). Aber auch dafür gab es, so wurde mir berichtet, Musterantworten auf fast immer ähnlich lautende Fragen. Ich habe nie jemanden kennengelernt, der da durchfiel und dann doch zum Militär musste.

Nicht, dass ich es nicht für möglich halte, dass der Dienst mit der Waffe einen jungen Menschen tatsächlich in Gewissensnot bringt. Im Gegenteil. Mir selbst war auch mulmig, als ich zum ersten Mal mit dem Gewehr auf Ziele geschossen hatte, die menschliche Umrisse hatten. Aber ist das nicht allgemein menschlich? Will man einem Soldaten tatsächlich unterstellen, er habe gar kein Gewissensproblem beim Gedanken an die potentielle Notwendigkeit zu töten? 

Die meisten meiner Bekannten, die nicht zum „Bund“ gingen, taten dies jedenfalls allzu offensichtlich und oft auch mir gegenüber zugegebenermaßen nicht, weil ihr Gewissen ihnen verbot, eine Waffe in die Hand zu nehmen. „Zivildienst“ machte man zumindest in meinem persönlichen Umfeld, weil der einfach ein sehr viel günstigeres Geschäft als die Bundeswehr war. Entscheidende Argumente waren ganz profane Gründe: Dafür, dass „Zivis“ nicht in 6-Bett-Stuben in einer unter Umständen weit von zuhause entfernten Kaserne schlafen mussten, sondern im heimischen Kinderzimmer bleiben konnten, bekamen sie nämlich auch noch Wohngeld ausgezahlt. Und dafür, dass sie die Uniform nicht tragen mussten, bekamen sie auch noch Kleidergeld. Als „Zivi“ bekam man also mehr Geld für etwas, das sowieso angenehmer war. 

Deswegen und angesichts einer ohnehin bestenfalls gleichgültigen bis offen feindseligen Haltung der Öffentlichkeit gegenüber den Soldaten des eigenen Landes gehörte spätestens ab den 1980er Jahren schon ein gewisses Maß an Idealismus dazu, nicht unter Verweis auf sein Gewissen, den Kriegsdienst zu verweigern. Und so stieg die Zahl der KDV-Anträge von wenigen Tausend in den 60er Jahren auf weit über Hunderttausend pro Jahr. Es gab damals und gibt sicher auch heute noch einige junge Männer, die sich aus welcher Überzeugung auch immer sich lieber einsperren lassen würden, als eine Waffe zu ergreifen, aber das waren damals und wären auch heute sicher nicht Hunderttausende. 

Sven Regener hat diese Verweigerungswirklichkeit in seinem Jugenderinnerungsroman „Neue Vahr Süd“ ganz ehrlich beschrieben. Sein Roman-Ego muss sich von Eltern und Freunden und überall verächtlich fragen lassen, warum er denn überhaupt beim Bund sei. Er habe „vergessen zu verweigern“, sagt er jedes mal. Und schließlich verweigert er noch nachträglich. Der ganze Roman dreht sich um das Verweigern, aber vom Gewissen ist ehrlicherweise nie die Rede. Höhepunkt ist schließlich ein öffentliches Gelöbnis, das von Linksradikalen (darunter auch Kumpels des Romanhelden) verhindert wird, indem sie Steine auf die Soldaten werfen und sie verprügeln.

Das Recht auf Kriegsdienstverweigerung, das im Grundgesetz als Grundrecht (Art. 4, Abs. 3) festgeschrieben ist, hatte im Zusammenspiel mit einer zunehmend freigebigen Auslegung ganz offensichtlich einen wachsenden Teil der jungen Deutschen dazu verleitet, dem Staat (vertreten durch das Kreiswehrersatzamt) über so etwas Intimes und schwer Greifbares wie das eigene Gewissen aus meist profanem Interesse mehr oder weniger taktisch konstruierte oder gar von anderen übernommene Behauptungen aufzutischen. 

Und ein großer Teil der Männer (in diesem Fall geht es wirklich nur um sie), die jetzt in der Politik und anderen wichtigen Positionen des Staates Verantwortung tragen, haben ihr Verhältnis zum eigenen Staat mit einem solchen negativen Initiationserlebnis begonnen.

Theodor Heuss, einer der Väter des Grundgesetzes und der erste Bundespräsident, hat die tiefe Problematik erkannt. Er, der im Gegensatz zu den meisten seiner Generation auf Grund einer Verletzung nicht Soldat werden musste und ganz und gar nicht militaristisch veranlagt war, wollte das Recht auf Kriegsdienstverweigerung deswegen nicht ins Grundgesetz aufnehmen, weil eine Gewissensentscheidung wegen des individuellen Charakters des Gewissens nie bewiesen noch widerlegt werden könne. 

POLITIK ALS FABRIK DER ILLUSIONEN
Die Nebelwerfer
Es kam bekanntlich anders. Man könnte verkürzt sagen: Der Staat verführte im Laufe der Geschichte der Wehrpflicht seit 1956 seine jüngsten Bürger immer verlockender dazu, ihm einen Bären aufzubinden. Sie konnten sich durch eine unwiderlegbare Behauptung in eine materiell angenehmere Lage versetzen und sich dadurch zugleich noch in der Gesellschaft und vielleicht sogar vor sich selbst auch noch als besserer Mensch präsentieren – nämlich als einer mit gutem Gewissen und besonderer Friedensliebe. Und das unter Verweis auf ein Grundrecht, also höchstes Verfassungsgut, und ausgerechnet auf dem Feld, wo sich beide Seiten – Staat und Jungbürger – erstmals und in einer existentiellen Angelegenheit begegneten. So wurde der KDV-Antrag zu einem Anti-Initiationserlebnis junger Bürger, die dem Staat angeblich ihr Gewissen offenlegten, um einen ungewünschten Dienst für diesen Staat zu vermeiden. 

Ein ähnliches negatives Initiationserlebnis gegenüber dem Staat, in dessen Hoheitsbereich sie fortan leben würden, durchlaufen auch Hunderttausende Zuwanderer, die einen Antrag auf Asyl wegen politischer Verfolgung stellen. Auch dieses Recht steht als Grundrecht im Grundgesetz: „Politisch Verfolgte genießen Asyl“. Auch dieses Recht beruft sich auf höchste Ideale – und verspricht zugleich denen, die es beanspruchen, eine enorme materielle Besserstellung. 

Auch hier wissen eigentlich alle Beteiligten, dass sehr viele, vermutlich die meisten Antragsteller in ihrem Antrag angeben und in ihren Vernehmungen sagen, was sie von Vorangegangenen oder Anwälten oder Hilfsorganisationen als besonders aussichtsreich erfahren haben. Sie lügen, nicht weil sie gerne lügen, sondern weil die Versuchung des lockenden Lebens in Deutschland allzu groß, und das Risiko bei Entlarvung so gut wie null ist. Nicht die Asylbewerber sind die eigentlichen Urheber der hunderttausendfachen Asylheuchelei, die längst einen großen Teil der deutschen Gerichtsbarkeit beansprucht, und ein Heer von Anwälten ernährt. Der Ursprung der Heuchelei ist nicht individuell, sondern strukturell. Letztlich heuchelt der Staat vor sich selbst.

Auch hier prüft der Staat die Antragsteller, ohne dass er es in vielen Fällen tatsächlich kann. Und auch wenn die Prüfung negativ ausfällt, kann der Antragsteller mit Unterstützung der öffentlichen Meinung fast immer damit rechnen, dass er de facto seinen Wunsch erfüllt bekommt: ein Leben in Deutschland samt allen – im Vergleich mit seinem Herkunftsland – verführerischen sozialstaatlichen und sonstigen Annehmlichkeiten. Ebenso wie die KDV-Prozeduren es waren, sind auch Asylverfahren allzu häufig Farcen, bei denen alle Beteiligten wissen, dass die Wahrheit nicht verhandelt wird. 

Aber was bedeutet es für die Beziehung des Asylantragstellers zu dem Staat, in dem er künftig leben wird und dessen Staatsbürgerschaft er nach ein paar Jahren erhalten kann, wenn sein erster Kontakt mit diesem Staat eine Farce aus Heuchelei und juristischen Schattenfechtereien ist? Wenn alle Beteiligten, der Antragsteller selbst und die Menschen in den Behörden eigentlich wissen, dass sie ein unwahrhaftiges Prozedere veranstalten, in dem es vermeintlich um politische Verfolgung und ein hehres Grundrecht, aber tatsächlich um einen Platz im Wohlfahrtsstaat geht?

Lügen können Mittel der Macht zu politischen Zwecken sein. Sie können zerstören (das ist ein politischer Zweck!), aber sie können niemals langfristig eine nachhaltige Grundlage neuer sozialer und kultureller Ordnung sein. Verhältnisse zwischen Menschen und deren Organisationen, die mit einer fundamentalen Lüge beginnen, sind von Anfang an mit einer schweren Hypothek belastet. Ihnen fehlt das, was jede positive menschliche Beziehung festigt: Vertrauen.

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64 Kommentare

  1. Wenn die „Damen“ darauf hereinfallen, was soll man noch dazu sagen? Kann man nur mit dem Kopf schütteln, bei so viel Naivität. Und es ist genau diese Naivität, die jetzt allgegenwärtig ist. Die Lüge macht diese Naivität zu etwas wunderbarem und erstrebenswerten. Damit soll die ganze Welt gerettet werden.

  2. Röttgen, Lambsdorff, AKK, Brock, U.v.d. Leyen Linke, wirklich???

    • Einfach mal ein Interview des unsäglich Brock anschauen werter Imre, dann dürfte alles klar sein. Ob man den als links bezeichnen kann möchte ich nicht beurteilen, aber eines ist er sicher, überheblich, arrogant und vollschlank, nein natürlich nicht im Bezug auf die Figur, im Bezug auf den Geist.

  3. Da begeben Sie sich aber auf sehr glattes Eis, Herr Knauss.
    Ihre ganze Argumentation mag man ja bis etwa 1995 noch hinnehmen, weil sich in der damaligen Entspannungspolitik / Wendezeit keine offensichtlich schweren Verfehlungen abzeichneten. Bereits in den Achtzigern (Doppelbeschluss mit verlogener Begründung, die franz. und britischen Mittelstreckenwaffen wurden unterschlagen!!!) traten zwielichtige Absichten interessierter Kreise zutage, nicht jedem Beobachter sofort erkennbar. Jugoslawienkrieg und andere offensive Aktionen in Europa, Nah- und Mittelost lieferten ständig zunehmende und tiefergehende Zweifel am Interesse der NATO bzgl. einer friedlicheren Welt und der behaupteten Verteidigung. Zäsuren sind die Ukraine- und die Georgienkrise, der Irakkrieg, Afghanistan seit Jahrzehnten, und besonders niederträchtig der Syrienkrieg, auch mit deutscher Mitwirkung AUSSERHALB des Bündnisgebietes! Aktuell die mögliche Ausdehnung deutscher Interessensphären hirnrissiger Politiker bis Fernost! Und da wollen Sie, Herr Knauss, ernsthaft mehr Einsatz (für den Tiefen Staat und unglaubwürdige deutsche Politiker) fordern, wirklich? Kann ich unseren Jugendlichen nur davon abraten. Um jedoch allen Beteiligten Genugtuung und Selbstbestätigung zu verschaffen, schlage ich folgende Lösung vor. Alle Hardliner, wie Röttgen, Lambsdorff, AKK, v.d. Leyen mit einem Sohn, Göring -Eckardt, Brock, Mascolo und viele andere dieser Liga, dazu gern Sie, Herr Knauss, bilden die deutsche Task Force für den nächsten Waffengang! Natürlich vorn in der ersten Linie, nicht in der Etappe! Ersatzweise, wenn da keine baldige terminale Verwendung in Sicht ist, wäre ein Einsatz in einem Manöver mit scharfer Munition denkbar, beispielsweise zur Schulung /Kampferfahrung ausländischer Rekruten. Einsatz und Risiken dieser deutschen Task Force basieren allerdings auf eigenem Risiko…., in D muss bald wieder gespart werden. Bin schon erstaunt, dass man ahnungslose Jugendliche hier bei TE für verlogene Politik als Kanonenfutter begeistern will. Deshalb, die Scharfmacher selber in’s Feuer!
    Vor einer dringend nötigen Kampfkraftsteigerung der BuW sehe ich jedenfalls eine rigorose Bereinigung der deutschen Politik auf allen Ebenen als absolut erforderliche Vorbedingung….

  4. Ist es nicht so, dass jeder, der das Prinzip einer Regierung anerkennt, ein Heuchler ist? Jeder, der sich einer Regierung unterwirft, gibt seine Autonomie auf, er wird zum Sklaven der Regierung.
    Es ist nur ein gradueller Unterschied, was die Regierung beschließt, sei es nun Impflicht, Maskenzwang, Steuererhebung oder das Verbot, seinen Lebensunterhalt zu verdienen.
    Es ist aber ein prinzipieller Unterschied, wenn man der Meinung ist, dass jegliche Gewaltanwendung (und auch die Androhung davon) illegitim ist. Dann ist jeder Mensch frei und es steht ihm dann auch zu, sein Leben zu erhalten. Der Staat ist ein Massenmörder, ein Dieb und ein Bankrotteur.

  5. „Das ständige Denunzieren wird wiederkommen. 
    Das ständige Lügen wird wiederkommen. 
    Alle diese Untersuchungen, die gründliche Erforschung der Stasi-Strukturen, der Methoden, mit denen sie gearbeitet haben und immer noch arbeiten, all das wird in die falschen Hände geraten. Man wird diese Strukturen genauestens untersuchen – um sie dann zu übernehmen.
    Man wird sie in der Bundesrepublik ein wenig adaptieren, damit sie zu einer freien westlichen Gesellschaft passen. Man wird die Störer auch nicht unbedingt verhaften. Es gibt feinere Möglichkeiten, jemanden unschädlich zu machen. Aber die geheimen Verbote, das Beobachten, der Argwohn, die Angst, das Isolieren und Ausgrenzen, das Brandmarken und Mundtotmachen derer, die sich nicht anpassen – das wird wiederkommen, glaubt mir.
    Man wird Einrichtungen schaffen, die viel effektiver arbeiten, viel feiner als die Stasi. Auch das ständige Lügen wird wiederkommen, die Desinformation, der Nebel, in dem alles seine Kontur verliert.”

    Bärbel Bohley

  6. Ich möchte an dieser Stelle an den kongenialen jüdischen Philosophen Baruch de Spinoza (1632 – 1677) erinnern, der mit Blick auf den totalitären katholischen Gottesstaat glasklar feststellte, dass Herrschende, die die Besten im Lande (gemeint waren wohlmeinende Väter und Mütter) zum Lügen, Verschweigen und Täuschen zwingen, sui generis jeglichen moralischen Führungsanspruch verloren hätten. Spinoza zog den Schluß, dass es in einem gedeihlichen Staatsgebilde stets eine von Religion unabhängige staatliche Ethik und Moral zu entwickeln and anzuwenden sei, der sich jegliche religiöse Ethik und Moral unterzuordnen habe. Spinoza hat bis heute nichts von seiner Brisanz und Bedeutung verloren, wenn man in seinen Aussagen „Religion“ durch „Links-Grüne Ideologie“ ersetzt.

    • „Solange sich ein Mensch einbildet, etwas nicht tun zu können, solange ist es ihm unmöglich, es zu tun.“

  7. Dieser Artikel zeigt doch ein Dilemma der Menschheit auf , welches schon vor der Antike bestand. Die ganze Welt besteht und bestand aus Täuschungen , Lügen und Unredlichkeiten. Auch z.b. die Religionen tragen lautere Lügen in sich.. Es kommt aber nicht darauf an , all diese Lügen zu entlarven. sondern zu wissen ,wie der eigene Verstand damit umgeht! Die reine Wahrheit gibt es also nicht und wird es auch nie geben. Ich stelle mir des Öfteren die Frage, wie sehr ich zu manipulieren bin, oder es selbst versuche .

  8. „Ich bete jeden Tag zu Gott das ich noch erleben darf wie diese Leute vor Gericht stehen und ihr gerechtes Urteil bekommen.“
    Gott ist tot.
    „Diese Leute“ werden niemals vor Gericht stehen, Frank. Auch das ist ein Beweis für die Nicht-Existenz Gottes.

  9. Trotzki hat mal sinngemäß gesagt, auch mit Sklaven kann man einen Staat aufbauen. Und Stalin hat es gezeigt. Gut, es mag keine schöne Welt sein, aber sie war erfolgreich. Stalin hat den 2. Weltkrieg gewonnen.
    Ob der Einzelne lügt oder nicht, wenn er Haltung zeigt, ist egal. Solange er nur mitmacht.
    Und auch Vertrauen wird maßlos überschätzt. Staaten funktionieren auch sehr gut mittels Angst ganz ohne Vertrauen.

  10. Sie beschreiben Lügen, aber wohl eine andere als Sie annehmen: Es geht nicht um eine Heuchelei, sondern um das Versagen eines Rechtsstaates. Letztlich entziehen sich die von Ihnen beschriebenen Personen der Rechtsordnung und gestalten sie selbst. Deshalb sind die Überlegungen von Heuss auch richtig: Es bedarf immer (der Möglichkeit) einer Objektivierung, da ansonsten nur Willkür entsteht. Tatsächlich zeigen Sie mit Ihren Beispiel, dass die Betroffenen Geschmack an dieser Willkür gefunden haben, weil sie ihnen diente. Das Gegenteil haben sie (noch) nicht erlebt. Es würde durchaus erklären, warum wir auch heute – gerade links – die merkwürdige Ungleichbehandlung erleben: Für die einen gelten die Regeln; für andere nicht. Insoweit finde ich Ihre Gedanken reizvoll und klug, aber der Ausgangspunkt ist, glaube ich, ein anderer.

  11. Ich will nicht sagen, dass Rechte nicht lügen, aber der Volksmund weist diese Eigenschaft denen zu, die eine linke Gesinnung haben. Denn „linken“ heißt lügen und betrügen!

  12. Wenn „Correctiv“ eine Aussage als falsch darstellt, sind die Chancen sehr hoch, dass sie tatsächlich die Wahrheit trifft.

  13. Es sind nicht nur die Politiker, die Menschen zum Heucheln animieren. Schon in jedem gesellschaftlichen Bereich – inzwischen auch in vertrauten Kreisen – gehört heucheln zur Grundausstattung, weil kaum noch jemand bereit dazu ist, sich mit anderer Meinung auseinander zu setzen und Kritik in aller Regel in diesem Land destruktiv und auch nicht gewollt ist!

  14. Der Mensch ist das Produkt seiner Erfahrungen. Wenn der Autor wie ich 3 Jahre lang in der NVA traumatisiert worden wäre (dort ging es nämlich noch deutlich härter zu – und in meiner Waffengattung sowieso), hätte er einen völlig anderen Text geschrieben. Wenn er die Kriegserfahrung meiner Großväter und Urgroßväter gemacht hätte (von denen so mancher nicht zurückkehrte) erst recht.

    • 3 Jahre freiwillige Traumatisierung. Selbst schuld, also bitte nicht klagen.

      • Falsch. Einem 17-Jährigen fehlt schlicht und ergreifend die Erfahrung, um einschätzen zu können, was das bedeutet. Ihre Bemerkung ist also genau so redlich wie Vorwürfe gegenüber der Flakhelfergeneration.

      • Falsch. Ich habe bei meinem Pflichtwehrdienst viele solcher Tausentagediener kennengelernt und weis, was das teilweise für Typen waren. Ihr Vergleich mit im Krieg eingezogenen Flackhelfern, die ihr Leben riskiert haben, ist einfach nur unverschämt.

      • „Unverschämt“ ist hier einzig und allein, daß Sie sich anmaßen, über mich zu urteilen, obwohl Sie mich nicht ansatzweise kennen. Ich weiß auch, „was das teilweise für Typen waren“, die Grundwehrdienst geleistet haben. Das war teilweise der Bodensatz der Gesellschaft – wie bei den Offizieren übrigens auch. Ich würde trotzdem nicht auf die perfide Idee kommen, alle über einen Kamm zu scheren. Aber um zu differenzieren, bedarf es freilich einer gewissen Mindestkognition. Ich war übrigens nicht Gruppenführer sondern Techniker und hatte keinerlei Befehlsgewalt. Sie haben also nicht den Hauch eines Grundes, derart gegen mich zu hetzen. Ein Mensch mit Anstand würde sich entschuldigen.

        Im Übrigen dürfen Sie sich bei Gelegenheit über den Unterschied zwischen „vergleichen“ und „gleichsetzen“ informieren. Wenn ich meine Unerfahrenheit mit der der Flakhelfergeneration vergleiche, ist das völlig legitim. Das ist noch lange kein Gleichsetzen. „Unverschämt“ ist hier lediglich Ihre Reaktion.

      • Sie glauben also, den Dienst in der NVA konnte man freiwillig ableisten oder nach Gusto verweigern? Auweia…

      • Sie haben nicht in der DDR gelebt. Stimmt´s. 18 Monate Wehrpflicht. Alles darüber war freiwillig. Auweia….

  15. Die Asylbewerber wissen gar nicht, dass sie politisch verfolgte sein müssen. Von ihnen hört man meistens : es ist gefährlich, die Mädchen sollen nicht in die Schule gehen(afghanistan) oder in ihrer Heimat ist kein Haus mehr ganz.
    Was in den Anträgen steht, weiss ich nicht.

    Und damit haben die recht, sie lügen nicht mal. Lügen tun die Deutschen Politiker und NGO s.

  16. Höhepunkt ist schließlich ein öffentliches Gelöbnis, das von Linksradikalen (darunter auch Kumpels des Romanhelden) verhindert wird, indem sie Steine auf die Soldaten werfen und sie verprügeln.“
    Hätten die Engländer bei Ausbruch des 2. Weltkrieges diese Haltung gegenüber dem Militärdienst gehabt, Hitler hätte den Krieg ohne größere Mühe gewonnen.
    Winston Churchill beschreibt in seinem Buch über den 2. Weltkrieg, wie er den Pazifisten in seinem Land vor Ausbruch des Krieges immer wieder vor der Aufrüstung Hitler Deutschlands warnte und für sein Land ebenfalls Aufrüstung forderte, was aber brüsk abgelehnt wurde.
    Frankreich hat dann seinen Pazifismus damit bezahlt, dass Nazi-Deutschland das Land militärisch ohne größere Probleme besetzen konnte.
    Es ist nicht mal der Hang zur Lüge, der die Moderne so problematisch macht, sondern der Hang zum Selbstbetrug, zur Fiktion, die als Wirklichkeit genommen wird. Da wird also nicht bewusst gelogen, sondern der vermeintliche Pazifist glaubt tatsächlich, was er sich bequem als Haltung respektive Gesinnung auslegt. Maßstab oder Kompass ist dabei nicht das eigene Gewissen sondern der Mainstream, die Mode. Man kann es auch eine neue Form des Massenwahns nennen.
    Es scheint, als verkrafte der Mensch einfach nicht, dass er nicht im Paradies, sondern in einer Welt vielfältiger Bedrohung lebt.
    Karl Marx hat mit seiner Philosophie eine neue Religion geschaffen, die einen erträumten Endzustand zum nicht mehr hinterfragbaren Dogma erhebt. Dieser Utopie eines sozialistischen Paradieses wird dann der Realitätssinn geopfert und gegen jede konkrete Lebenserfahrung wird an der Ideologie eisern festgehalten.
    Das Scheitern der Aufklärung manifestiert sich im Erlösungsmythos einer Welt, in der es kein Leid und keine Unterschiede im Menschlichen mehr gibt. Wer an diesem Mythos festhält, ist einfach zum permanenten Selbstbetrug gezwungen. Die Übung macht dann noch den Meister, wie man heute sieht.

    • …ja sicher, dieser Churchill, gern zitiert von vielen Deutschen
      …dabei war diese Mensch mit der Schlimmste von den vielen schlimmen Politikern des 20. Jahrhunderts
      …der also, der dafuer gesorgt hat, dass nach 1918/19 Hundertausende in Deutschlandes verhungerten und der aktiv mit daran „gedreht“ hat, dass es auch beim zweiten „Durchgang“ Ende der 30-iger Jahre gegen Deutschland endlich wieder „losging“
      …also, Bernhard, was bringt das Herbeizitieren dieser Figur?

  17. Eine schöne Erkenntnis: Wir werden heute von Menschen regiert, die es schon in den Anfängen ihres Erwachsenwerdens ablehnten, bei einer tatsächlichen Verteidigung des deutschen Staates und der Menschen darin mitwirken zu wollen.
    Die Demokratie war nur ein Schlagwort. Sie war da und okay. Und Regeln in dieser Demokratie konnten leicht ausgetrickst werden. Wirklich jeder wußte das. Ich hätte niemals gedacht, wie leicht diese Demokratie auch ausgehebelt werden kann. Das war außerhalb meines Vorstellungsbereichs, trotz Beispiel direkt nebenan: DDR.
    Bei dem, was nun auf uns zukommt, wäre ich glücklicher, ich hätte als junge Frau die Möglichkeit wahrnehmen können zu wissen, wie ich mich im Falle eines Falles verhalte, wie ich mit einer Waffe umgehe und vor allem: Wie ich mich gegen Angreifer wirkungsvoll verteidigen kann.
    Die Bundeswehr hätte diese Grundausbildung liefern können, aber damals leider nicht für mich als Frau. Aber es hätte auch andere Möglichkeiten gegeben. Nur leider erachtete ich sie als junge Frau nicht als notwendig, da fühlte ich mich in diesem Land hier noch sicher. Das das irgendwann vorbei sein könnte, hielt ich für gänzlich ausgeschlossen.
    So kann man sich täuschen.
    Chance verpasst. Ich Idiot.

    • …bravo!
      … sicher fuehlen Abertausende in diesenZeiten, wie Sie!
      …aber was macht man, wenn man nicht weiss, wie Mann/Frau mit diesen Dingern umgeht
      …wehrlos, eben, ODER?!

  18. Das ist eine rein westdeutsche Sicht. In der DDR waren diese Lügenübungen tägliche Praxis und nicht auf Initiationen beschränkt. Für mich, Wehrdienstverweigerer in der DDR, weil ich keinen militärischen Drill wollte (wie bei den meisten KDV im Westen) und weil ich auf keinen Fall für die Kommunisten kämpfen wollte sowie ein wenig Pazifismus, hat das zu einer großen Staatsskepzis geführt. Der Staat, auch der westdeutsche, ist für mich etwas Fremdes. Ich traue ihm nicht und er kann mir nicht trauen. Nach der These des Autors müsste das bei allen ehemaligen DDR-Bürgern (wegen der Lüge als Lebenspraxis im Verhältnis zum Staat) ähnlich sein. Da habe ich aber meine Zweifel. Ich glaube, die Lüge gegenüber etwas apersonalem, wie es ein Staat ist, wird einfach von vielen (zu Recht vielleicht) nicht als Lüge begriffen, zumindest nicht als Vertrauensmißbrauch. Menschen, die mir nahe sind, würde ich nie belügen, gegenüber dem Staat habe ich keinerlei Hemmungen. Das ist übrigens in den meisten Völkern so. Die deutschen sind da wohl eher die Ausnahme mit ihrem Staatsvertrauen.

    • Nun, in der DDR war der Sozialismus Staatsreligion und somit als Dogma verabsolutiert. Im Sozialismus tritt an die Stelle der Kirche die Partei. Wie der Philosoph Søren Kierkegaard hervorhebt, kommt man in den Glauben nicht durch rationale Argumente sondern nur durch einen intellektuellen Salto Mortale. Ähnlich verhält es sich mit dem Sozialismus, der ja seinen Ursprung in der marxistischen Philosophie hat. Der Sozialist glaubt an einen Endzustand der Menschheit, der sich aus der realen Lebenswirklichkeit, insbesondere der konkreten Erfahrung, nicht herleitet, sondern allein aus dem Willen zur Utopie, zur weltlichen Erlösung. Zwar fußt die Utopie des Sozialismus auf reiner Hypothese, beansprucht aber absoluten Glauben, ist also ein Dogma, ohne das der Sozialismus in sich zusammenfällt. Sinnhaftigkeit liegt dann nicht in der konkreten Lebenswirklichkeit sondern allein im Glauben an den sich vollziehenden Prozeß hin zum sozialistischen Endzustand. In diesem herrscht dann die absolute Gleichheit, die dem, was wir als Natur erkennen, diametral widerspricht, man konnte es auch als einen modernen Ersatz für den Himmel nennen.
      Ernst Bloch nannte sein zentrales Werk nicht umsonst das „Prinzip Hoffnung“, wobei doch der offenkundige Widerspruch des Titels sofort ins Auge springt, denn eine Hoffnung als Prinzip hebt sich auf, da Hoffnung ja offen bleiben muss, ansonsten sie nicht Hoffnung sondern Gewissheit ist. Genau hier setzt schon die Lüge oder besser der Selbstbetrug an. Bloch behauptet Hoffnung wo er eine dogmatische Gewissheit meint, der sich zu verweigern, zum Verbrechen wird, weil damit der postulierte Endzustand infrage gestellt, ja glatt verhindert würde. Im sozialistischen Weltbild wird der zum Häretiker, der die Utopie mit der Wirklichkeit abgleicht und ihren Scheincharakter entlarvt. Diesem Häretiker muss dann der Prozeß gemacht werden und wie das dann so im einzelnen abläuft, sehen wir heute in Verlagen, Redaktionsstuben und natürlich in den asozialen Medien.

  19. Das Leben der meisten Deutschen ist zu einem Leben in Lüge und Heuchelei verkommen. Wobei der Begriff Heuchelei die Sache nicht genau trifft. Denn einem Heuchler ist bewusst, dass er heuchelt. Was wir aber sehen können, ist, dass das Bild des bedingungslos „guten Menschen“, das so viele Deutsche vor sich hertragen, in dessen strahlendem Glanz sie sich sonnen, völlig internalisiert wurde und alle negativen Aspekte verdrängt hat. Die glauben wirklich, dass sie „neue Deutsche“ sind. Ihr gesamtes Handeln ist darauf ausgerichtet, diesen Anschein aufrechtzuerhalten. Dafür sind sie bereit, alles zu opfern.

    • Zum Opfern haben sie in der Krise ausreichend Gelegenheit….

  20. Lügen können Mittel der Macht zu politischen Zwecken sein.“
    das waren Lügen schon immer. Im Privaten sind Lügen Mittel um das ganz persönliche Ego zu streicheln. Seit der systemrelevant und alternativlosen EURO Rettung wird unsere Gesellschaft immer verlogener. Nur für die große Sehnsucht ein guter Mensch zu sein. Mit unseren Politikern habe ich schon lange abgeschlossen, mit der Gesellschaft noch nicht ganz. Ich bin schon etwas älter und habe in meinem Bekanntenkreis keinr Weltmeere & Weltklima Retter, niemanden der Einkaufshilfen von „Alltagshelden“ benötigt, keinen Beschützer der Risikogruppen, sind alle selbst Risikogruppe.
    Bereits vor 2015 fing ich an, nach Möglichkeit nichts mehr in D zu kaufen, nicht in D zu tanken, sämtlichen Konsum in D auf ein Minimum zu reduzieren

  21. Arnold Gehlen beschreibt im Prinzip genau das, was wir heute wahrnehmen. Die komplette Verdrehung um 180°.
    Die Speichellecker der Diktatur werfen den wahren Verfechtern der Demokratie vor, Demokratiefeinde zu sein.
    Die Intolerantesten bezeichen alle anderen, die nicht so denken, wie sie, Intoleranz vor.
    Die, deren Machenschaften die selben sind, wie die der Nazis (der Echten!), diffamieren alle, die nicht in ihrem Strom mitschwimmen, als Nazis.
    Links, ist das neue Gute.
    Zwang ist Freiheit
    Krieg ist Frieden
    Der Teufel ist längst dabei, sein Werk zu vollenden!
    Ich bin seid Jahren nicht mehr in der Kirche. Früher, evangelisch getauft und konfirmiert, habe ich mich dort zu Hause gefühlt. Jetzt nicht mehr.
    In Mendelssohns ‚Elias‘ verzweifelt die Hauptfigur nach anfänglichen Erfolgen schließlich völlig. Und genau in diesem Moment fügt der Komponist einen Choral ein: „Wer bist an das Ende beharrt, der wird seelig werden.“
    Halten wir durch! egal, ob wir christlich glauben oder nicht.
    Vertrauen wir darauf, dass das Gute siegen wird, auch wenn es noch so düster aussehen mag.

    • Sie beschreiben hier den modernen Typ des autoritären Charakters. Im Grunde lehnt dieser die Diktatur nicht ab, sondern ausschlaggebend ist nur, welches Weltbild hinter der Diktatur steht.
      Es ist ein heute weit verbreiteter Irrtum, dass der Marxismus und infolge dann der Sozialismus als gesellschaftliche Utopie keine Religion darstellt. Das Gegenteil ist der Fall. Die politische Ideologie hat längst den Platz des sich immer weiter auflösenden christlichen Glaubens eingenommen. Da der Mensch sich schlechterdings nicht im Nihilismus des Positivismus beheimaten kann, weil dann eben jede Frage nach Sinnhaftigkeit keinen Sinn hat, sucht er nach neuen religiösen Ausdrucksformen, die dann weitaus intoleranter sind als der alte Glaube. So kann der Atheist durchaus religiös radikal sein, nur eben auf der Ebene politischer Utopie. Wenn man einen strammen Sozialisten von der „Partei“ reden hört, dann klingt da deutlich das Bild der Kirche durch. Auch Glaubensdogmen werden im Sozialismus formuliert und verabsolutiert. Darum reagiert ja der religiös im Sozialismus beheimatete Atheist so aggressiv auf jeden, der das Dogmengebäude infrage stellt.

  22. Ein guter Artikel. Dieser Aspekt war mir bisher nicht aufgefallen: Ein Staat, der einen deshalb in enormer Weise besser stellt, weil man ihn besch*ßt, ist in der Tat keiner, vor dem man Respekt hat und zu dem man dazu gehören will. Für die Integration der 68’er, die dieses Gemeinwesen in vielen Dingen zwar nutzen, aber ablehnen, sowie für die Integration der Immigranten, ist dieser Aspekt vermutlich nicht unbedeutend.

  23. Dieser »Staat« ist am Ende. Allerdings wurden die Diffamierungskampagnen vermutlich ohne den Wirt gemacht. Wir werden sehen wie es weiter geht. Jedenfalls Merkel, Söder und Co. sind die schlecheste Wahl für eine wie auch immer geartete Zukunft.

  24. Wer diesem Staat noch irgendwie vertraut statt für die eigenen Belange Sorge zu tragen (im völligen Gegenteil zu dem, was der Staat dem Ehrlichen antut), will sich einfach nur der Wahrheit verweigern.
    Im übrigen schrieb Ulrich Wickert ja schon vor 25 Jahren drüber.

  25. Das ist eine unverschämte pauschale Diffamierung der Zivildienstleistenden. Wie kommen Sie dazu, die Gewissensentscheidungen tausender Menschen anzuzweifeln, nur weil sie ein paar zwielichtige Bekannte hatten, die vor Ihnen gleichsam damit prahlten, dass für sie der Zivildienst „ein sehr viel günstigeres Geschäft als die Bundeswehr“ gewesen sei? Verschwiegen wird von Ihnen zudem, dass Zivis in Krankenhäusern, Altenheimen und Einrichtungen für Behinderte einen sehr wertvollen Dienst für die Gesellschaft und den Staat geleistet haben und so durch den Zivildienst in die Gesellschaft hineingewachsen sind, zu Staatsbürgern geworden sind, wie die Soldaten durch ihren Dienst. Zu meiner Zeit betrug die Dauer des Zivildienstes 20 Monate, die des Wehrdienstes 15 Monate. Das bedeutete zum Beispiel, ein Jahr später als die Kameraden von der Bundeswehr ein Studium aufnehmen zu können. Ich hatte einige Freunde, die eine meines Ermessens klare Gewissenentscheidung gegen den Kriegsdienst mit der Waffe gefällt hatten. Dennoch wurden Sie von Ihren Eltern zum Wehrdienst gezwungen. Darüber sind Familien zerbrochen.

    • Zudem….die Gewissensprüfung war und ist eine Riesen Sauerei. Kein Mensch kann entscheiden ob ein anderer es mit seinem Gewissen verantworten kann auf andere zu schießen. Ich war selbst vor dem Ausschuss und wurde abgelehnt….das waren drei üble Burschen die dort saßen…alles alte fette selbstgerechte Böcke die es nicht mal um den Block geschafft hätten…einer davon wollte helfen…von wegen Religion…als ich sagte ich bin Atheist und glaube nicht an den Blödsinn, waren die Würfel gefallen…15 Monate Barras….egal…war eine sche… Zeit….und gebracht hat es gar nichts. Als Rettungssani hätte ich wohl eher von nutzen sein können….wie auch immer…ich kannte auch viele die sich per „Postkarte“ die 15 Monate gespart haben und dann eben 18 Monate Essen ausgefahren sind oder als Pförtner im Krankenhaus gearbeitet haben (von wegen Pflegedienst)….meist noch einen Nebenjob hatten, statt 320….750 Mark hatten, daheim waren und die Freundin bei sich hatten. Soviel mit Gewissen war bei den meisten nicht…aber pauschalieren kann man es auch nicht.

    • Die Wehrdienstverweigerer erwarten aber ebenfalls den Schutz durch die Leute, die nicht verweigern und sind gleichzeitig so unverschämt, diese oft und gern als Mörder zu verunglimpfen. Übrigens haben die verlogenen rot-grünen Friedensapostel die Bundeswehr in den Kriegsdienst getrieben. Ohne die Grünen und die SPD wäre die Bundeswehr ohne Krieg für die Landesverteidigung zuständig geblieben.

    • Ich gehöre als Babyboomer (Wehrdienst bei der BW in den 80ern) zu jener Generation, die schon mehrheitlich „grünlinks“ war, es aber nicht wusste, weil es weder die Grünen gab noch ein Bewusstsein dafür. Das Gequatsch von „Soldaten sind Mörder“ war damals aber schon en vogue.
      Ich bin als Westberliner freiwillig zum Bund, habe dafür eine Scheinadresse bei einem Onkel in Hessen angenommen und dann hieß es 16 Monate Flugplatz Büchel in der Eiffel. In der Klasse meines gleichaltrigen Schwagers, in Osnabrück, verweigerten von 18 männlichen Schülern im Abiturjahrgang seiner Klasse 15. (!) Dann habe ich einen Freund, der aus Gründen die hier keine Rolle spielen, nur die Hauptschule absolvierte, später Realschulabschluss nachgeholt. Da sind von 20 Jungs 17 zum Bund – die anderen 3 wurden ausgemustert, denn unsere Jahrgänge waren noch geburtenstark. Merken Sie was?
      Pazifismus, Friedfertigkeit, „aus der Geschichte gelernt“ bei den Abiturienten? Dass ich nicht lache. Während ich jeden Sonntag die NATO-Ralley 120 km bis Cochem hatte, um bis Punkt 22 Uhr in der Kaserne zu sein, blieben die schön im Hotel Mama und fanden sich ganz toll als Beifahrer im Krankenwagen. Hätte es damals schon Whatsapp gegeben, hätten sie wohl den ganzen Tag auf ihr Samrtphone gestarrt. Am Ende wurde sie billig ausgebeutet von der Sozialindustrie.
      Und das geilste (verzeichen Sie dieses Wort, aber es passt) das war dann GENAU die Klientel, die ständig den Amerikaner vorwarf, irgendwo entweder nicht oder eben doch Krieg zu führen. Die erst bei Bush heulte, als der Saddam stürzte und später bei Trump Verrat schrie, als der Assad nicht bomben wollte.
      Nichts dokumentiert das verlogene Elend der deutschen Nachkriegsgesellschaft so, wie das Thema Wehrdienst. Nun liegt es hinter uns, aber die Lügen (Rente, Euro, Demographie, Klima, Corona) gehen nicht zur Neige. Die Wasserscheiden bleiben. Das gilt übrigens auch für Herrn Knauss. Wer Trump und Lügner in einem Satz bleibt, hat seinen Psalm gesungen. Da kann er hinterher noch so schreiben, es sei doch nur ein Witz gewesen.

    • KDV in Friedenszeiten kann man durchaus als schlimm erleben, dennoch ist es ein Luxusproblem. Es ist wegen der möglichen Folgen nicht wirklich vergleichbar mit KDV während eines Krieges.
      Da waren die vielen jungen Männer mit „Wohnsitz“ in einer West-Berliner Besenkammer um einiges schlauer und in vielen Fällen auch ehrlicher.
      Im Zuge der Wiedervereinigung brach in diesem „Bevölkerungsgrüppchen“ Panik aus, denn die Kreiswehrersatzämter schickten umgehend die Zettelchen mit der Überschrift „Wehrerfassung“ ‚raus. Und wer noch keine 28 Jahre alt oder verheiratet war, hatte plötzlich und unerwartet ein Problem.
      Ich fand es angemessen, denn hier wurde ebenfalls eine Regelung für West-Berliner, missbraucht.

    • Ich stimme Ihnen zu, das Verweigern des „Kriegsdienstes“ (ja, so hieß das damals zur Zeit des Kalten Krieges wirklich) wird hier als ein Schachern um vermeintliche Vorteile hingestellt, was weder ich noch viele andere, die damals vor die gleiche Entscheidung gestellt waren, so empfunden haben.
      Es war keine so leichte Sache, man wußte nicht so genau, was in dieser „Verhandlung“ auf einen zukommt, auch wenn es Ratgeber und Beratungsstellen gab. Ein einfaches Abschreiben von vorgefertigten Begründungen hätte wohl kaum zum Erfolg geführt. Und ja, dass es um eine „Gewissensentscheidung“ ging, die noch dazu juristisch kaum zu erfassen war, das war schließlich nicht unsere Schuld. Die Regeln wurden nicht von uns gemacht.
      Den Zivildienst, den ich im Altenpflegeheim abgeleistet habe, mögen sich manche, die es nicht besser wissen, bequemer vorstellen, als nachts am Kasernenzaun Wache zu schieben. Vielleicht war es das auch. Aber ich wurde dort mit Gebrechlichkeit, Demenz, Krankheit und Tod konfrontiert, was nicht immer so leicht zu verkraften war.
      Im Nachhinein bin ich trotzdem froh über diese Entscheidung und ich würde mir auch heute noch das Recht herausnehmen, mich gegen den Militärdienst zu entscheiden, denn ob man sich als Soldat ausbilden lassen will oder in den Krieg ziehen will, sollte eine freie Entscheidung bleiben.
      Aber trotzdem bin ich weder damals noch heute Männern, die den Dienst an der Waffe gemacht haben, mit Verachtung oder Hochmut begegnet. Im Gegenteil, ich hatte sogar Respekt vor ihnen, dass sie das durchgezogen haben. Für mich wäre es definitiv das Falsche gewesen.

  26. Für Merkel ist und war alles ALTERNATIVLOS!
    Griechenlandkrise!
    Bankenkrise!
    Flüchtlingskrise!
    „Energiekrise!“
    Klimakrise!
    Coronakrise!
    Die „Intelligenz – Beschränkten“ in der Bevölkerung bemerken nicht, dass SIE es sind, die jedes Mal für die zum Teil eklatanten Fehler der Politiker die „Zeche“ bezahlt!
    Krisen haben ihre Nutznießer und Verlierer!
    Wer nicht zu den Nutznießern zählt sollte sich Fragen was zu ändern ist!

  27. Naja, ob der Zivildienst in jedem Fall „einfacher“ war als der Bund lasse ich mal dahingestellt. In einzelnen Fällen ja, wenn man sich frühzeitig um einen angenehmen Zivi-Platz gekümmert hatte. Der Sozialsektor hat durch die Verweigerer natürlich auch massivst profitiert weil so jährlich kalkulierbar billige Arbeitskräfte zur Verfügung standen. Man hätte es ja auch so einfach freistellen können, ohne den Quark mit der Gewissenentscheidung, die ja auch für fast niemanden eine war. Ein lächerlicher Formalismus. Den Vertrauensverlust würde ich an solchen Handlungen absolut nicht festmachen, sondern vielmehr an den Ungleichbehandlungen und an den Inszenierungen die mittlerweile an der Tagesordnung sind. Dazu dann noch die absolute Gewissheit, dass es diesen Politikern in keinster Weise um das Wohl der Bevölkerung geht und der Vertrauensverlust ist absolut. So wie bei mir. Dass man mal belogen wird. Geschenkt. Dass man mal in einigen Punkten in seiner Freiheit eingeschränkt wird. Auch geschenkt. Aber dass das alles nur passiert, damit diese Figuren ihre Macht behalten können, dass sie Skandale inszenieren, gleiche Handlungen ungleich aufbauschen, Millionenfachen Rechtsbruch zulassen und sogar noch unterstützen, da liegt der Hase im Pfeffer. Und diesen Politikstil mache ich zu 100% an Merkel und den Heuchlern fest, die sie um sich gescharrt hat.

    • Ganz genau. Eigentlich sollte es ja so sein dass man macht will, um seine Ziele durchsetzen. Nun haben die heutigen Politiker, ausser den Grünen keine Ziele mehr.
      Macht ist ihr einziges Ziel.
      Der frühere brüsselkorrespondent krasse hat festgestellt, dass Frau merkel noch nicht mal mit der EU etwas im Sinn hat.

  28. Ach so, Ergänzung: „Als „Zivi“ bekam man also mehr Geld für etwas, das sowieso angenehmer war.“
    Das stimmt nur bedingt. So wirklich gemütlich war das als Krankenhauszivi auf Interner nun nicht, Schichtdienst, Streß, natürlich „Urinkellnerei“ usw., Tote, alles, was dazugehört. Da hatten es Jahrgangskameraden beim Bund doch etwas gemütlicher – aber das sei nur angemerkt.

    • Grass an der andere Seite der Mauer ist immer grüner, nicht wahr?
      Ich denke es ist etwas was eine Dienst für den Staat doch schafft. Ob das eine Bindung ist, weiß ich nicht. Wenn man in etwas investiert hat hat man doch auch welche oder? Ich denke ein Jahr konnte keinem schaden. Was Armee betrifft finde ich es muss kein Zwang sein, besonders dass all das Gerät komplizierter geworden ist und Ausbildung entsprechen nicht nur teuer aber auch zeitintensiv ist.
      Was ich bei dem Artikel aber nicht einverstanden bin, sind die Schlussfolgerungen. Eine Lüge ist noch nicht viel. Ein Verachtung oder Scham welches man empfängt wenn man Worte wie Nation, Verteidigung, Grenze usw hört ist schon etwas anderes. Es ist doch der Unterschied ob ein Mensch eigenes Land respektiert oder sich eher schämt. Dazu kommt dass in D. Armee zu dienen, bedeuten kann dass man unter Umständen ohne richtige Ausrüstung dafür mit Gefahr für eigenes Leben dient und danach die übliche Beschimpfungen durch Leute die dich in Gefahr schicken erleben muss. Das ist schon abartig und doof was die Herrscher im Lande einstellen. Mit solcher Einstellung der regierenden Kaste kann man nicht mal sicher sein wenn man den Söldnern gut bezahlt.
      Wenn man sich so umschaut dann sieht man dass D. nur in diesem Gebiet weiter fortgeschritten ist, als andere Länder des Westens. Selbst in Ländern die funktionierendes Militär haben, spuckt man mittlerweile offen auf eigene Armee und eigene Fahne. Ich selber würde nie freiwillig in die Armee gehen aber diese Art der Verachtung der eigenen Identität ist mir schon fremd.

  29. Sehr gut beschrieben. Wenn die Politiker selbst immer Moral einfordern selbst aber unmoralisch handeln, ist alles verloren…

  30. Prächtiger Artikel!

    Zum „KDV“: Ich hatte das ja auch gemacht. Hatte schlicht keinen Bock auf Uniform, genau genommen: Ich mochte nie Geknöpftes mit Kragen, dazu womöglich noch Krawatte. Man mag lachen, aber das war tatsächlich der Grund, weshalb ich verweigert hatte.

    Was also tun? Lügen, daß sich die Balken bogen. So eine Verweigererfibel hatte ich natürlich gelesen, da lernte man, 8 Seiten müssten es schon sein usw.
    So völlig unkreativ war ich dann doch nicht, das abzuschreiben, ich dachte mir dann irgendwas aus, von wegen Opa habe Furchtbares von der Front erzählt usw. – alles frei erfunden, ein Opa war da schon verstorben und anderer war wohl ganz gern Soldat gewesen, sollte ich im Jenseits ihnen gegenüberstehen, werde ich um Entschuldigung bitten müssen.

    Und mit Christentum natürlich, Du sollst nicht töten, blabla, was die so hören wollten, mutmaßlich.

    Jedenfalls kam dann irgendwann der Bescheid vom Amt – anerkannt!, dann Dienstantrittsbefehl zu säkularer Veranstaltung (ein Krankenhaus in städtischer Obhut), und meine erste Handlung war der Gang zum Standesamt, um aus der Kirche auszutreten.

    Heute halte ich das für blöd, Z2 wäre besser gewesen (Ausbildung an Waffe für lau), aber das war eh mit meinem Jahrgang abgeschafft worden. Aber Zivi war schon ganz ok, weit besser bezahlt als normaler „Grundi“, Heimschläfer und „sinnvoll“. Wobei da zu erklären ist: Das war ja noch im Atomkriegzeitalter, kurz vorm Mauerfall, da erzählten noch Alterskollegen, bei Bund, ein BW-Infanterist hätte 35 Sekunden längere Lebenserwartung als ein Zivilist…

    So hatte man staatlich verordnet indes gründlich gelernt, was Lüge nützen kann.
    Zu Schummeln ist das Letzte, was ich Migranten und Asylbetrügern vorwerfe.
    Mein Vorwurf geht an die, welche als Behörde und Schlepperhelfer derlei dulden und befördern.

  31. Und aus den Lügen der alten Bonner Republik plus den neu-übernommenen Lügen der SED-Diktatur bildet sich der Lügen-Virus, der dieses Land erledigen wird.

  32. Das Argument gebrauche ich seit 2015, ich konnte es aber nie verständlich machen, umso mehr freue ich mich, es hier zu lesen. Etwas ergänzen möchte ich aber noch: Wenn „mein“ Staat sich vorsätzlich vorführen lässt, dann beziehe ich das sehr wohl auf mich. Ich kann seit 2015 keinem Migranten in die Augen schauen, tue das auch nicht. Weil ich denke, das er weiß, dass er meinen Staat, und damit mich, belogen hat. Damit verliere ich, ich persönlich, ich betone das, meine Selbstachtung. Etwas einfacher: Wer eigentlich würde sich Gäste in sein Haus einladen und bewirten, die ihn augenscheinlich anlügen? Niemand würde das tun. Unser Staat aber tut das. Das alles ist nur erbärmlich. In meinen Augen ist dieser Staat „unten durch“. Und noch schlimmer: Ich helfe bei der Integration der Migranten nicht mit, ich kann ihnen ja nicht in die Augen schauen. Ich weiche ihnen aus. Ich habe meine Selbstachtung verloren. Ist diese Position übertrieben? Bin ich der einzige, der so denkt? Bisher schien mir das so. Umso mehr freut mich der Beitrag von Herrn Knaus.

    • Ich habe hier keinen belogen, ich weiß aber was Sie meinen. Mir ist es nicht wohl wenn ich mich die ganze verlogene Bande in Berlin anschaue. Die meiste Menschen in D. sind auch stolz auf eigenes Land auch wenn sie denken dass man weder Grenzen noch Armee braucht und sie sich schlecht fühlen wenn sie mit den deutschen Staatssymbolen außer der Zeit der Fußballweltmeisterschaften konfrontiert werden. Die glauben leider ÖR und denken dass es keine Konsequenzen gibt, wenn man Millionen kulturfremden hier importiert.
      Ich kenne auch andere Steuer zahlende Immigranten und meiste sind der gleiche Meinung über die Helden in Berlin und über die tägliche Heuchelei wie ich.

  33. Lieber Herr Knauss,

    Ich habe Macchiavelli genauso verstanden!

    Für den „Patrioten Machiavelli war eben Lügen und Betrügen kein Selbstzweck und hatte auch nicht der schieren Macht des Politikers allein zu dienen – sondern dem Wohl des Staates,…“

    Ich meine mich zu erinnern, daß damalss auch ein Wehrdienstleistender nach Ablauf seiner Dienstzeit ein Zeugnis bekam. Und ich meine mich zu erinnern, meines war ziemlich besch.. eiden, also eine 4 minus sozusagen.

    Militär war damals nicht wirklich „in“, aber verwigetn konnte ich den Wehrdienst nicht, im Gegenteil. Ich habe ihn abgeleistet aus Überzeugung uns verteidigen zu können und „im Ernstfall“ hätte ich es damals getan, auf jeden Fall und aus Überzeugung!

    Profitiert habe ich trotz meines militärischen Desinteresses sehr von dieser Zeit. Das Konzept „Bürger in Uniform“ war damals wie heute überzeugend und wurde von Offizieren und Unteroffizieren vorgelebt, auch wenn Sprache und Ton damals nocht nicht umstandsgekleidet und genderbesorgt daher kamen… es war halt echt!

    PS. Zum Thema Migration habe ich heute gelesen, daß die Grünen in ihrem neuen Programm unser Land quasi jedem per GG-Änderung Zugang und Staatsbürgerschaft gewähren wollen. Sie setzen ganz bewusst unser aller Leben aufs Spiel… Wie schon andere „Eliten“ der dunklen deutschen Vergangenheit!

    • Mir ging es genauso. Mein Dienstzeugnis war gerade noch ausreichend, als einziger wurde ich am Dienstzeitende nicht zum „Obergefreiten“ befördert, sondern ging nur als „Gefreiter“ in die Reserve.

  34. Das beschreibt auch, warum die Integration so gnadenlos scheitert. Auf Lüge gebaut gibt es keinen Grund sich anders zu verhalten.

  35. Für Deutschsprachler ungewöhnlich. Macchiavellis Der Fürst ist eine Kritik der politischen Klasse, ihres Handelns, Denkens und Mittel.

    • Macchiavellis Der Fürst kommt bestimmt bald auf den Index, so wie Orwell: Gar zu entlarvend.

  36. Fleissig,fleissig der Herr Trump :Durchschnittlich ca 15 „Lügen“ pro Tag seiner Amtszeit.

    • Jetzt kommt Biden. Die Nachfolge von Kamala Harris soll nach Ethnie vergeben. Tribalistische Strukturen wie im Libanon …

  37. Richtig. Ich bezeifel zudem sehr ernsthaft, dass bei derartigen „Spielchen“ eine Anerkennung des Staates bzw. ein demokratisch gebotenes Staatsverstaendnis und der Pflichten gegenüber diesem Staat begruendet werden, ganz im Gegenteil. Mit dem „Mitspielen“ des Staates entsteht besonders bei bestimmten Klienten ein sehr spezielles Verständnis vwie man es vor allem aus südlichen Gefilden kennt. Dieser Staat will nicht ernst genommen werden und schüttet Geld aus, egal was man ihm aufbindet. Ein verheerendes Signal, dass nebenbei den Ankoemmlingen auch ein Bild des Umgangs miteinander vermittelt. Das Signal : Wer am besten luegt, gewinnt. Die weitere Frage liegt auf der Hand, naemlich wie haelt es dieser Staat selbst mit seinen Regeln? Allerdings duerfte es auch per se keine Ideologie und keinen Glauben geben, dem nicht kleine oder groessere (Selbst) taeuschungen zwingend immanent sind. Die allergrößten Heuchler sitzend nicht zufaellig an den Hebeln der politisch/ideologischen und/oder religiösen Macht. Allerdings nennt man das heute Narrative und nicht Märchen. Und diese Narrative gehen in ihrer Intention deutlich ueber die der Maerchenerzaehler früherer Tage hinaus. Man koennte sie nicht nur als unethisch, sondern aufgrund ihres vorsaetzlich schädigenden Charakters als kriminell bezeichnen.

    • Erich, wie offensichtlich verlogen dieser „Neusprech“ ist, zeigt sich auch an der Forderung unserer intellektuellen Eliten: „Wir brauchen eine neue Erzählung“ „für die Menschen draußen“. Offensichtlich spüren sie, dass immer mehr Menschen aus der realen Welt ihren Lügengeschichten nicht mehr glauben.
      Aber die Folgen der von den Elfenbeinturmbewohnern erzwungenen Verhältnisse werden das Lügengebäude über kurz oder lang zum Einsturz bringen.

  38. Für diese Aufklärung kann man nur Danke sagen. Als in Ostdeutschland aufgewachsen, war mir die KDV-Geschichte schon immer etwas suspekt.

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