Unser Jüngster kam einmal entdeckerstolz mit einem neuen Begriff aus der Schule. Er konnte ihn sogar besser aussprechen, als es sein Vater bis heute kann. Die Rede ist von der „geplanten Obsoleszenz“. Nun geht der Junge auf keine besondere Schule für Hochbegabte. Hier wurde einfach im Rahmen des Unterrichts im Fach „Arbeit, Wirtschaft und Technik“ (AWT) seiner Gesamtschule besprochen, worauf die Kinder im späteren Leben als Erwachsene achten sollten, wenn sie sich Elektrogeräte zulegen. Wenn sie einen eigenen Hausstand gründen und sich vom Elektroherd über den Fön bis zum Kühlschrank neu einrichten und keine Lust haben, irgendwelchen Murks zu kaufen, der schon kurz nach der Anschaffung kaputt geht.
Oder schlimmer: Kurz nach Ablauf der Garantie. Wenn die Anschaffungen also in den Selbstzerstörungsmodus schalten nach einem geheimnisvollen vom Hersteller festgelegten Zeitpunkt außerhalb des Garantieversprechens. Aber gibt es diese Schweinereien wirklich? Bisher konnten solche eingebauten Countdowns nämlich nicht nachgewiesen werden, wohl aber ein Reihe von bewusst verbauten Verschleißteilen mit bedenklichen Halbwertzeiten, dazu gleich mehr aus einer aktuellen Studie zum Thema.
Zum Thema im Haushalt des Autors hier wurde die geplante Obsoleszenz, als der Kühlteil der Bauknecht Gefrierkombi ein paar Monate nach der Garantie aufhörte zu kühlen. Nach diversen erfolglosen Neustart-Versuchen ging der Lösungsansatz zunächst Richtung Youtube, wo ein netter türkischstämmiger Handwerker seinen Followern in etwa erklärte: Entweder ist der Kühlschrank vereist, dann sollte er 24 Stunden lang abgetaut werden oder der Thermostat ist kaputt, dann muss leider ein neuer Kühlschrank gekauft werden, die Reparaturen wären hier zu teuer im Verhältnis zum Anschaffungswert. Es könne, so versicherte der Fachmann, nur diese beiden Fehlerquellen geben.
Was macht der selbstbewusste Mann des Hauses? Er holt die Werkzeugkiste aus dem Keller und baut besagten Thermostat aus, in dem Falle ein regelbarer im Inneren des Kühlschrankes. Aber so ein Ausbau ist mit Kniffen und Fallstricken verbunden, es wäre auch zu einfach, wenn jeder selbst daran rumschrauben könnte. Also passiert, was in solchen Fällen schon einmal passiert, ein Teil der Verschalung des Thermostats bricht unter zu starken Schraubenziehermanipulationen heraus und das Kühlschrankinnere sieht nun dauerhaft unschön aus – der Bedarf für eine neue Gefrierkombi ist also unvermeidbar geworden und das auch noch unabhängig vom Verdacht einer geplanten Obsoleszenz seitens des Herstellers.
Der Gebrauchtwarenhändler für Waschmaschinen und Kühlschränke von um die Ecke hat noch eine einfachere Erklärung, welche er in einem Reim auf eine Herstellermarke vorträgt, die so endet: „… baut schlecht.“ Sie kommen drauf?
Wenn schon der Kühlschrank nicht mehr zu retten ist, dann soll wenigstens eine aktualisierte Studie aus dem Umweltbundesamt weiterhelfen, wenn hier Fachleute Geräte auf Herz und Nieren und also auch auf diese ominöse geplante Obsoleszenz überprüft haben. Die Studie trägt den seiner Länge nach kryptischen Titel:
Und um es ganz korrekt zu erzählen, verantwortlich dafür ist der „Umweltforschungsplan des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, Forschungskennzahl 3713 32 315.“
An erster Stelle der Autoren steht der vom Ministerium beauftragte Senior Researcher Siddharth Prakash vom Öko-Institut e.V. aus Freiburg. Dieses Institut ging 1977 aus der Anti-Atomkraft-Bewegung hervor, heute wird es also vom Umweltministerium beauftragt, tief in Waschmaschinen hineinzuschauen, wenn sich besagter Prakash mit seinem Team ins Innenleben von Neugeräten vorgewagt hat auf der Suche nach so etwas wie einer beweiskräftigen Sollbruchstelle, dann, wenn sich dort nicht etwa gleich auf Anhieb eine geheime Zeituhr mit Selbstzerstörungsmechanismus in der Waschmaschine finden lässt.
Die Mitte 2018 aktualisierte Studie von 2016 (über 300 Seiten) ist weit über einhundert Seiten lang. Wir lerne auch hier: So eine Studie muss nach Ablauf vor zwei Jahren nicht gleich auf den Müll, die Hersteller der Studie sind mit gutem Beispiel vorangegangen und haben moderne Teile ergänzt. Also eine Art Studienbaukasten.
Die Ursprungsidee der Studie war es wohl, Produkt-Kennzeichnungen für den Verbraucher zu entwickeln, die etwas erzählen können über die technische Lebensdauer von Produkten oder ihrer Komponenten nebst weiteren Informationen über eine Reparierbarkeit und Ersatzteile, also kurzum über alles, was den Schraubenzieher des Laien am altersschwachen Gerät etwas besser aussehen lässt.
Oder kürzer: Es geht um Langlebigkeit. Also um die ewige Frage, was besser ist: eine florierende Wirtschaft oder ein Produkt mit einer der Dauer eines Erwachsenenlebens entgegenkommenden Lebensdauer. Ältere erinnern sich: die über zwanzig Jahre alte Miele-Toplader-Waschmaschine der Großmutter, für fünfzig Mark gekauft und in der Wohngemeinschaft neben der Gemeinschaftstoilette installiert. Unkaputtbar.
Für die Studie wurden eine ganze Reihe von Waschmaschinen, Fernseher, Notebooks und Handmixer in ihre Einzelteile zerlegt. Interessant ist das Umfrageergebnis, das klar belegt, dass, wenn die Hersteller eine Lebensdauer um zehn Jahre versprechen, der Kunde dann bereit ist, wesentlich mehr Geld zu investieren, noch über den doppelten Preis hinaus gegenüber einer kostengünstigen Waschmaschine ohne Lebensdauerangaben. Bei einer Lebensdauer von 15-20 Jahren stieg die Bereitschaft, mehr auszugeben sogar um das bis zu Vierfache gegenüber der Billigmaschine.
„Die Angabe der Lebensdauer führt in allen Einkommensklassen zu einer signifikanten Verschiebung hin zum Kauf von Waschmaschinen mit höheren Lebensdauern.“ Interessant ist das Umfrageergebnis auch dann, wenn es besagt, dass Energieeffizienz und Wassersparsamkeit für den Konsumenten noch einmal wichtiger sind als die Langlebigkeit. Dass ein langlebiges Produkt auch umweltfreundlicher ist, dann, wenn der Energieaufwand der Herstellung eine höhere Rechtfertigung erfährt, scheint dem Käufer hier weniger wichtig.
Eine aktuelle Presseerklärung des Instituts vom 05. Februar 2019 stellt nun fest, dass sich Verbraucher „für hochwertigere technische Geräte entscheiden, wenn sie einfache und gut verständliche Informationen zur Qualität, Langlebigkeit und Reparierbarkeit der Produkte erhalten.“
Das die Studie ausführende Öko-Institut fordert deshalb die EU-Umweltpolitik auf, die Informationspflicht mit weiteren rechtlichen Maßnahmen zu flankieren: „Dazu gehören bessere Rahmenbedingungen für die Reparaturen ebenso wie eine Optimierung von Gewährleistung- und Garantieregelungen.“ Damit sie nicht nach kurzer Zeit ausgetauscht werden – sei es aufgrund eines Defekts, wegen zu hoher Reparaturkosten oder dem Wunsch nach einem neuen Modell – empfehlen das Öko-Institut und die Universität Bonn Strategien und Instrumente, mit denen die Politik Anreize für eine längere Nutzung von Produkten setzen kann.
Eine spannende Frage wäre es hier tatsächlich, ob das nun schon antikapitalistisch ist oder einfach nur so vernünftig, wie es Generationen lang gelebt wurde, wenn eine Waschmaschine in Jahren und bei entsprechender Pflege ganz selbstverständlich eine zweistellige Lebenserwartung aufweisen konnte, die vom Konsumenten im Übrigen so auch erwartet wurde. Aber wie würde sich das Smartphone von heute in zwanzig Jahren anfühlen? Wie eine Lachnummer, wie ein Käseigel in der Molekularküche.
Kommen wir zur spannenden Frage, was Siddharth Prakash und sein Team denn nun tatsächlich im Inneren der Geräte an Soll-Bruchstellen gefunden haben, als sie schon ab 2015 begonnen hatten, systematisch nachzuschauen bzw. solche Untersuchungen auszuwerten, wo schon andere Neugierige vor ihnen nachgeschaut hatten. So konnte beispielsweise bei Flachbildfernsehern festgestellt werden, dass hier eine eventuell zu unterstellende geplante Obsoleszenz gar keinen Sinn machen würde, weil die Entwicklung dieser Geräte so voranschreitet, dass der überwiegende Neuanschaffungsgrund nicht ein defektes Gerät war, sondern der Wunsch, ein technisch moderneres Gerät zu kaufen.
Auch am Beispiel Notebook wurde klar, dass es sich hier viel eher um eine funktionale Obsoleszenz handelt, als darum, dass das Gerät irgendwann technisch nicht mehr den Anforderungen einer modernen Digitalisierung entsprach und ein neues angeschafft wurde, ohne dass das alte defekt gewesen wäre.
Ein weiteres Fazit der Studienmacher belegt, dass die geprüften Geräte vom Hersteller tatsächlich auf eine bestimmte Nutzungsdauer hin produziert werden. Aber hier bestimmt der Verkaufspreis, den der Kunde zu zahlen bereit ist darüber, wie hochwertig die verwendeten Materialen sind, was wiederum maßgeblich die Langlebigkeit mitbestimmt. Eine absichtsvolle Begrenzung der Lebenszeit konnte an keiner Stelle nachgewiesen werden. Auch entscheidet der Preis des Gerätes mit über die Servicedichte der Reparaturmöglichkeiten und die Verfügbarkeit beispielsweise von Ersatzteilen.
Der wahrscheinlich wichtigste Unterscheid zu den Herstellern der Geräte unserer Großeltern lässt sich also in einem simplen Satz zusammenfassen: Die Geräte sollen heute so lange halten wie nötig, nicht so lange wie möglich.
Und tatsächlich macht es keinen Sinn, einen Fernseher zu bauen auf der Basis hochwertigster Materialen und Komponenten, wenn der Wunsch des Kunden darin besteht, sein Gerät alle vier oder fünf Jahre gegen ein technisch moderneres auszutauschen. Streng umweltbewusst könnte man hier formulieren: Die Innovationskraft der Entwickler steht hier dem Willen entgegen, umweltbewusster zu leben. Ein kapitalistisches Paradoxon?
Sinnvoll wäre es allerdings, wenn die Produzenten deutlich häufiger eine zu erwartende Lebensdauer ihrer Produkte mit ausloben würden, anstatt sich nur auf den engen Zeitraum eines Garantieversprechens zu berufen. Die Kühl- und Gefrierkombination im Haushalt des Autors hier ist jedenfalls ein paar Monate nach Ablauf der 24-Monate-Garantie defekt, die Lebensmittel lagern jetzt in Eimern im Garten und die Tage werden jetzt schon bedrohlich wärmer. Nicht auszudenken, diese Obsoleszenz hätte erst im Hochsommer eingesetzt.
Dachte rauswerfen wegen der Effizienz sei super? Können sich auch alle nicht entscheiden.
Offene Standards für Langlebigkeit durch Modularität oder ähnliches will man sich aber auch nicht überlegen, lieber wieder irgendwas „regulieren“, weil das können Bürokraten so gut: Bedarf für mehr Bürokraten schaffen.
Natürlich werden minderwertige Teile verbaut, weil bessere teurer? Ein Zahnrad aus Plastik ist sooo viel billiger wie eines aus Metall? Wer zu DDR Zeiten eine Bohrmachine Typ Schmalkalda kaufte hatte was fürs Leben und nicht 5 Jahre, die Mixer sind heute sehr beliebt denn fast unkaputtbar und so gibt es viele Produkte die aus der Not heraus(Rohstoffknappheit) einfach haltbar gebaut wurden. Dazu kam, dass man nicht für jede Funktion ein anderes Gerät brauchte. Die Mixer hatten oben einen Sechskant und darauf konnte man einen Stabmixer, Kaffeemühle, Messer und Scherenschleifer, Rohkostzerkleiner uvm. einfach draufschrauben. Heute undenkbar jeder hat für alles ein Extragerät zu hause. Der simple Handstaubsauger hatte eine kleine Buchse oben damit konnte man einen aktiven Bürstenteppichklopfer betreiben. Auch ein Teppichreinigungsgerät mit Einschäumfunktion gab es. Heute ein Ding der Unmöglichkeit. Letztens wollte meine Senceo nicht mehr, sie heizte aber es wurde nicht gebrüht. Also Bedienungsanweisung, natürlich entkalken, mehrmals nur mit Wasser durchlaufen lasse, die und die Tastenkombination probiert. Nix, kein Kaffee also im Internet nachgeschaut und was war es? Im Wassertank befindet sich ein kleines Teil was hochschwimmen soll und oben einen Kontakt herstellt um den Brühvorgang abzuschließen. Ein neuer Wassertank kommt um die 20€ bei ebay um die 15€ und da ich notorisch geizig bin muss nun ein simpler Trick herhalten. Wenn die Erhitzungstaste nicht mehr blinkt weil heiß genug zum brühen nehme ich einen kleinen Magneten und führe von außen den Kontaktgeber nach oben. Gut, jetzt muss ich den halten und warten bis der Kaffee fertig ist aber so oft benutze ich die Maschine auch nicht. In der Bedienungsanleitung wird auf den Fehler nicht hingewiesen. Wahrscheinlich hätte ich sie weggeschmissen und ein anderes Gerät gekauft.
Das mit mehr an Wasser kann man bei jeder Waschmaschine selber machen.
Vor Jahren, als die neuen Maschinen mit immer weniger Wasserverbrauch angepriesen wurden, erklärte mir ein Waschmaschinenreparateur, wie ich dennoch saubere Wäsche bekomme.
Man soll nach dem automatischen Wasserziehen der Maschine einfach noch bis zu 10 L Wassser von Hand nachfüllen. Erst bei ausreichend Wasser würde sich vom Waschmittel her Schaum bilden und Luft/Sauerstoff wären notwendig, um Schmutz und Flecken lösen. Seither mache ich das so, habe ein ganz normales Waschmittel und vor allem bei weißer Wäsche sieht man das bessere Ergebnis.
Auch bei niedrigeren Temperaturen kann ich das normale Waschmittel benutzen, denn durch die größere Wassermengen löst es sich komplett auf und es bleiben keine Waschmittelkörnchen in der Wäsche, sieht man bei Buntem und dunklen Socken so schön, zurück. In einem Bericht über Waschmittel hieß es, dass die neuen flüssigen Waschmittel besonders bei Niedrigtemperaturen die Gerüche nicht aus der Wäsche raus bekommen, das würde nur funktionieren, wenn man herkömmliches Waschmittel in Pulverform beifügt.
Für mich ist die Zugabe von Wasser einleuchtend. Ich vergleiche das immer mit der Handwäsche. Wenn ich nach dem Wassersparprinzip der neuen Waschmaschinen verfahren würde, dürfte ich Handwäsche nur einsprühen, anstatt richtig in Wasser einzutauchen und dann waschen.
Ich frage mich auch, wie sollen der Schmutz und das Waschmittel richtig aus der Wäsche ausgespült werden, wenn die Wasserzufuhr in den Maschinen gerade mal ausreicht, die Wäsche anzufeuchten.
Noch wichtig – trotz größerer Wassermenge bleibt die Waschzeit die gleiche.
Frau Z.
Das ist interessant für mich! Füllen Sie auch zu den Spülungen jeweils 10l. nach? Wie lange hält Ihre Waschmaschine, denn die Pumpe dürfte ja jeweils länger arbeiten (müssen)?
Ich nutze die Ökotaste grundsätzlich nicht, auch aus den von Ihnen genannten Gründen, aber auch, weil ich definitiv keine Lust habe, stundenlang darauf zu warten, dass die Wäsche durch ist. Und, das nur am Rande, was nützt es mir, wenn ich Strom und Wasser einspare, die Energie-/ Wasserwerke aber die Einnahmeverluste durch den Minderverbrauch mit Preissteigerungen kompensieren (ich weiß, das ist etwas verrückt, aber mir ist Schnelligkeit hier wichtiger!)
Hallo Jasmin, ja auch beim Spülgang fülle ich Wasser zu, allerdings nur bei einem, sonst ist es mir zu aufwändig. Nur nicht beim letzten, wenn ich etwas Weichspüler eingefüllt habe.
Ich habe es natürlich einfach mit der Handhabung, da die Waschmaschine in der Wohnung und nicht im Keller steht. Da ich sie ohnehin nur laufen lasse, wenn ich zuhause bin, ist das kein Problem für mich.
Frau Z.
Danke für die Rückmeldung! Werde ich bei der nächsten Wäsche mal probieren!
Nachtrag zu meiner Antwort an Jasmin:
Meine aktuelle Waschmaschine – Bauknecht weiß was Frauen wünschen 😉 – ist jetzt 15 Jahre alt. Bisher keine einzige Reparatur. Ich klopf auf Holz!
Das was heute am meisten kaputt geht sind Geräte aus China. Vergangenes Jahr sind mir 8 Geräte kaputt. Da waren Batterien eingebaut, wo „Made in PCR“ (= Volksrepublik China) draufstand. Auf der Verpackung stand als Mindesthaltbarkeitsdatum 2022.
Die Batterien waren ausgelaufen und in den Geräten sind einige Teile verrostet. Ich habe sie alle gereinigt. Wie lange die durchhalten weiß ich noch nicht.
Und nun noch etwas. Warum gehen Geräte heute schneller kaputt? Die Hauptursache ist die gesetzliche Einführung des bleifreien Lötens. Das ist nicht zuverlässig und verürzt die Lebensdauer um eineige Jahre. Bei vielen Gerätenentsehen Risse in den Lötstellen. Es funkt dann und die Geräte gehen schnell kaputt. Manche brennen sogar. Das passiert bei Geräten die häufiger zwischen warm und kalt wechseln. Dazu gehören Netzteile in Computern, Fernsehgeräten usw., aber auch Waschmaschinen und Kühlschränke.
Weil bleifreies Löten die Zuverlässigkeit von Geräten reduziert, ist in mehreren Bereichen bleihaltiges Löten weiterhin erlaubt. Dazu gehören z.B. Autoindustrie, Militärtechnik und Medizintechnik. Wer einen elektrischen Herzschrittmacher eingebaut hat, hat deshalb weiterhin einen mit bleihaltigem Lötzinn. Sonst wäre nach zwei Jahren Schluss.
Das ist also nicht geplante Obsoleszenz sondern staatlich festgelegte Obsoleszenz.
Übrigens, mein PC ist nach 12 Jahren 2014 kaputt gegangen. Ich habe ihn aber schnell repariert und er lebt wieder.
Da gibt es noch mehr. Seit Beginn der 1990er Jahre habe ich bis 2007 Reparaturwerkstätten als Kunden gehabt und die mit Ersatzteilen zur Reparatur elektronischer Geräte beliefert. Dann war es durch die von SPD und Grünen damals festgelegten Elektronikgesetze und Gebührenabkassiererei vorbei. Eine kleine Firma, auch Reparaturwerkstätten, mussten genausoviel Mindestgebühren zahlen wie weltweit tätige Großunternehmen. Aber welcher Kunde will denn schon 1000 Euro für die Reparatur seines nur 20 Euro billigen Taschenradios zahlen. Deshalb mussten damals massenhaft Firmen im Elektrobereich und auch Reparaturwerkstätten für immer schließen. Andere haben dann die Produktion nach China und andere Länder ausgelagert oder sind ausgewandert. Das stand damals in auch in vielen Elektronikfachzeitschriften.
Vor der Wahl 2006 standen hier viele Abgeordnete de Bundestags zur Werbung für die Wahl in Berlin rum. Da wollte ich es anders machen und denen das Problem erklären. Die FDP hat zugehört und aufgeschrieben, was ich gesagt hatte. SPD, CDU und Linke haben gesagt, dass sie das nicht mitbekommen hätten. Auch als ich gesagt habe „Sie haben doch im Bundestag abgestimmt“ kam wieder „das haben wir nicht mitgekriegt“. Das schärfste war der Ströbele von den Grünen. Der antwortete so ungefähr: „nein, die wollen bloß Profit machen, der Staat muss das Geld kriegen“. Die ihm die Werbezeitungen getragen hat, hat meine Aussagen bestätigt und dass durch diese extremen Gebühren Löhne sinken und Arbeitsplätze abgeschafft werden. Das betrifft viele kleine Firmen. Darauf sagte Ströbele so ungefähr: „Nein die sind nur geldgierig und wollen Profit machen“.
Ich habe einen Fehler gemacht. Ich hätte das Gespräch mit dem Handy aufnehmen und dann bei Youtube reinstellen sollen. Das hat mir ein paar Tage danach jemand empfohlen. Aber da war es zu spät.
„…wenn der Wunsch des Kunden darin besteht, sein Gerät alle vier oder fünf Jahre gegen ein technisch moderneres auszutauschen. “
Das kenne ich anders. Da ging bei einem Bekannten der Fernseher nach etwa 10 Jahren kaputt und er wollte sich einen neuen kaufen. Er suchte sich einen billigen aus. Ich empfahl ihm, den nicht zu nehmen sondern einen etwas teureren. Das lehnte er ab mit der Bgeründung: „der geht doch sowieso in 2 Jahren wegen der geplanten Obsoleszenz wieder kaputt, steht doch in den Zeitungen immer drin.“ So schafft das die Pressse.
Ich habe das auch zweimal anders erlebt. Ich hatte 2002 einen Tintenstrahldrucker. Der war 1 Jahr alt. Bei Phoenix kam damals eine Sendung über die geplante Obsoleszenz , wo auch über Drucker berichtet wurde. Dazu wurde auch ein Bastler in Moskau besucht, der seine Bastelwerkstatt im Keller versteckt hatte. Die Drucker würden angeblich nach 1 Jahr immer kaputt gehen. Genau einen Tag später ging mein Drucker nicht mehr. Die Reparaturwerkstatt war an dem Tag geschlossen, also kaufte ich mir sofort einen neuen Drucker, weil ich den dringend brauchte. Abends habe ich dann im Internet gegoogelt und eine Seite gefunden. Drucker aufklappen, auf die innen eingebaute Taste drücken und er geht wieder. Die Funktion, die da eingebaut ist, hat nichts mit geplanter Obsoleszenz zu tun. Sie dient der Sicherheit damit Tintenstrahldrucker auch nach tausenden Drucken ordentlich funktionieren und die Tintenstrahlpatronen nicht verschmiert sind. Jetzt habe ich zwei Drucker, einen von 2001 und einen von 2002. Beide funktonieren immer noch.
2014 habe ich noch etwas erelebt. Der Akku der elektrischen Zahnbürste konnte nach 10 Jahren nicht mehr aufgeladen werden. In Zeitungen wurde zu dieser Zeit mehrfach berichtet, dass die Akkus nicht ausgetauscht werden können. Also habe ich mir eine neue gekauft, war auch wieder ziemlich teuer. Nach ein paar Monaten hatte ich den Einfall, den Motor für Hobbyanwendungen auszubauen. Vershentlich gucke ich unter das Ladegerät. Dort war ein Bild aufgeprägt. Zahnbürste auf die Ladestation stecken, kräftig draufdrücken und drehen. Damit war die Zahnbürste offen und der Akku rutschte raus.
So schafft das die Presse und das Fernsehen.
Meine Mutter besitzt eine Waschmaschine, die sage und schreibe fast 28 Jahre auf dem Buckel hat. Meine neue Siemens Spülmaschine spült dagegen wie meine alte Bauknecht Spülmaschine kurz vor dem Exodus, also einfach mies. Mein Mann besitzt noch von der Oma ein Vorwerk Staubsaugergerät, welches vermutlich über 45 Jahre auf dem Buckel hat. Vermutlich können mein Enkelkinder noch mit dem Ding saugen. Es saugt so gut, da kann mein jetziger Staubsauger nicht mithalten. Das Problem ist heutzutage nämlich, dass die Produkte alle made in China sind und nur in Deutschland zusammengeschraubt werden. Fast alle Teile sind baugleich. Hier fehlt Sorgfalt, Innovation und Wettbewerb. Die Qualität wird von Generation zu Generation immer schlechter.
Ich habe einen dieser sündhaft teuren Rasierapparate. Ähnlich wie bei Druckern ist der Verkaufspreis nur zum „Anfixen“ gedacht. Richtig teuer wird es, wenn es um Verschleißteile geht (z.B. Druckerpatronen oder hier Scherkopf). Da es billige Rassierer gibt, die weniger kosten als der Scherkopf dieser Firma, bin ich umgestiegen. Es ist verrückt: Ich komme billiger weg, wenn ich mir jedes Jahr einen Rassierer kaufe, anstatt einen Scherkopf!
Oder einfach hobeln. Alles Edelstahl, sammle ich und bringe es dann dahin, wo es verwertet werden kann, nicht wie der Plastikmüll der sonst anfällt. Da hat auch der Konsument seinen Anteil dran, es erfordert nur mehr Beschäftigung mit der Materie.
Echt ? Vielen Dank für den Tipp, wir wundern uns nämlich, das unsere Unterwäsche nur maximal 6 bis 8 Monate hält (extra keine Billigware ) danach ist die Löchrig wie ein Schweizer Käse. Verstehe ich das denn richtig, mit höherer Temperatur und mehr Wasser, verbrauch ich genau soviel wie auf Öko, weil schneller fertig ?
Wichtig ist auch, ab und zu die Waschmaschine mit 90 Grad Leerlauf (ohne Wäsche) laufen lassen, weil die niedrigen Temperaturen die Waschmaschine verkalken und tatsächlich verschimmeln lassen, wir hatten sogar mal eine Verstopfung durch verhärtete Waschmittelsubstanz. Tipp: Am Besten dabei ein Spülmaschinentab in die Trommel legen (besser als Essig-kann die Dichtungen angreifen) und mal den Sieb säubern.
Herde lassen sich leicht selbst reparieren, wenn beispielsweise der Lüfter oder die Oberhitze kaputt sind. Fast alle Hersteller verwenden dieselben handelsüblichen Innereien. Mit einer italienischen Kaffeemaschine hatte ich weniger Glück. Extrem reparaturunfreundlich. Ein österreichischer Abbruchhammer ging schon nach drei Stunden kaputt. War eine chinesische Lüsterklemme (absoluter Witz, das Ding) drin, die ich durch eine deutsche ersetzt habe. Seitdem arbeitet der Hammer wie ein Bienchen. Da hatte ich den Eindruck, der Scheintod der Maschine wäre bewußt durch das schwächste Glied in der Kette herbeigeführt worden. Man sollte beim Kauf immer nachsehen, ob man an alles mit Normalwerkzeug rankommt. Fernseher kauft man nicht. Das ist was für Assis.
Oha, nun bin ich neben Nazi, Rassist, Klimaleugner und Frau also auch noch n Assi… kann ich mit leben?
Hab auch nur Internet zum „Fernsehen“ über Monitor. Assi ist aber n bissl hart. Oldschool passt da besser.
Da trifft Ihre alte Waschmaschine ihren neuwertigen Diesel, den Sie wegen absurder Grenzwerte weit unter Wert verkaufen mussten. Auch eine Art Entwicklungshilfe. Aber Spass beiseite. Zu den rumänischen Löhnen würde sich auch bei uns so manches Gerät weit über den ersten Defekt hinaus betreiben lassen. Aber wer möchte dafür hier arbeiten? Und wie soll man damit hier über die Runden kommen?
Ich fuhr acht Jahre lang ein Fahrzeug eines südeuropäischen Herstellers mit Obsoleszens in allen Teilen, wirklich in allen. Ich werde nie nie wieder ein Fahrzeug dieses Herstellers kaufen.
Hätten Sie nicht südeuropäisch gesagt, hätte ich auf Opel getippt.
Ich beglückwünsche den Autor zu dem Mut, sich zu seiner beschränkten handwerklichen Kompetenz zu bekennen. In mir hat die Schilderung Erinnerungen hervorgerufen und ich habe mich köstlich amüsiert.?
Da ich mit diesem Thema beruflich beschäftigt bin, hier etwas “Insider-Wissen“.
1. Kein Markenhersteller will unzufriedene Kunden. Ein Gerät zu bauen, das gewollt kurz nach der Garantie-Zeit kaputt geht, wäre Selbstmord.
2. Bei No-Name Postengeschäften, z.B. mit China, lässt sich das nicht so ohne weiteres sagen. Aber auch hier achtet zumeist die Vertriebskette, z.B. Aldi, darauf, dass die Geräte einen definierten Standard haben. Oft werden sie ja unter einer EigenMARKE verkauft.
3. Es gibt in der Regel definierte Betriebszeiten, die erreicht werden sollen. Die sind aber unterschiedlich, wenn es zum Beispiel Versionen für Profis und Privatanwender gibt. Dabei ist der Einsatz und nicht die Person entscheidend. Will ich ein Haus abreißen, bin ich mit einem Heimwerker-Bohrhammer schlecht beraten.
4. Beim Thema Service ist klar, dass das Problem nicht das Gerät ist, sondern der Preis des Service. Wenn der Batterie-Wechsel bei der Uhr mehr kostet, als eine neue Uhr, zeigt das nur, wie günstig Industrieprodukte heute sind. Es wäre für den Verbraucher nichts gewonnen, wären sie teurer.
Viele Klagen zu diesem Thema sind reine Öko-Märchen. Es geht um die Verteufelung unserer Industriegesellschaft. Und unseren Wohlstand verdanken wir ausschließlich dieser Industriegesellschaft. Handwerklich gefertigte Produkte aus der Region sind dagegen der pure Luxus für Grüne Besserverdiener.
Das stimmt laut meinen Beobachtungen nicht, die neueren Geräte kurzlebiger als früher (z.B. Herde, Föhn), zum Teil teuerer und nicht von der Qualität von früher. Ich habe Erfahrungen mit sechs Produkten (z.B. Herde) aus verschiedenen Generationen gemacht (Studien Wg Zeit inbegriffen). Die heutigen Produkte können z.B. mit dem Herd meiner Mutter nicht mithalten, die Qualität war schon in Kleinigkeiten sichtbar: ausziehbare Tür, Einrasten der Knöpfe zum Einstellen, gleichmäßiges Backen etc. Wurde 35 Jahre alt und aus optischen Gründen entsorgt. Heute? Mein neuer Herd kann nicht im Ansatz mithalten. Und er war nicht billig. Meine Drucker kann ich alle drei bis vier Jahre entsorgen, weil sich eine Reperatur nicht rentiert. Was ist mit den „explodierenden“ Akkus beimHandys? Die Dinge werden heute billig und vor allen Dingen zu schnell produziert. Time is Money.
Sie setzen bei Weltkonzernen Intelligenz und Anstand in der Chefetage voraus?
Das Hauptproblem der Industrie ist es doch, dass man die Kundeninteressen teilweise komplett ignoriert.
Gerade Markenhersteller mit teuren Produkten sind oft gnadenlos ignorant.
Legendär der Hersteller, dessen Waschmaschienen und Wäschetrockner einen orangefarbenen Schalter besitzen. Über bestimmt 10 Jahre war bekannt, dass der Startknopf und der Türknopf intern „verbackten“, so dass sich die Tür nicht mehr öffnen ließ.
Ein Markenhersteller gab bei seinen Bügeleisen offen zu, dass man keine Chance hätte, sie zu entkalken.
Sicher sind das in der Summe nur Ausnahmen, aber doch nicht, weil man Angst vor den Kunden hat.
Nach dieser Logik dürfte es keine schlechten Produkte mehr geben.
Dem kann ich nur vollinhaltlich zustimmen. Wie sieht denn die Realität aus?
Wenn ein Discounter einen Toaster für 19,99€ als Aktion bringen will, dann beginnt die Planung einschließlich Konstruktion und Leistungsmerkmalen ein Jahr oder länger vorher. Wenn eine Marge von 0,99€ geplant ist, dann stehen noch 19€ für Werbung, Transport, Verpackung, CE-Konformitätsprüfung und ggf. GS-Prüfung und Prozente für den Manager vor Ort in Asien zur Verfügung, der dann seinen Lieferanten vielleicht noch 14 bis 15€ für das fertige Teil bezahlen kann. Danach werden dort die preisgünstigsten Komponenten auf dem Zuliefermarkt gesucht und verbaut. Vor dem Inverkehrbringen in Deutschland prüft z.B. Aldi nochmal in einem eigenen Prüflabor, ob alle Spezifikationen erfüllt sind. Wer von einem solchen Teil dann eine Lebensdauer von 5 Jahren oder mehr erwartet, dem ist nicht zu helfen. Als Faustformel gilt tatsächlich, dass die Qualität vor allem vom Preis abhängt. Ausreißer kommen in jeder statistischen Qualitätskontrolle vor.
Meine erste Waschmaschine (eine Hoover) lief von 1976 bis 2000 einwandfrei. Lediglich die Türgummi-Dichtung hab ich mal neu (eigenhändig) ausgetauscht. Nach 2000 lief sie noch weitere 9 Jahre in Portugal.
Meine zweite WM war eine AEG und hielt gerade mal 13 Jahre. Sie hatte Software-Macken, die man nicht beheben konnte.
Vor Kurzem – im Dezember – hab ich mir nun eine Bauknecht gekauft. Bin mal gespannt. Soll meine Letzte sein …!
Billig muß nicht immer zwangsläufig gleich Schrott sein. Teures geht auch schnell kaputt oder umgekehrt …
Blöd ist, daß man so gut wie nichts mehr selber reparieren kann. Da kann man fit sein wie sonst was … Es geht nicht!
Meine Taschenlampen-Batterien hab ich aus Japan mitgebracht vor mehr wie 25 Jahren. Die eine versorgte einer meiner Taschenlampen 7 Jahre lang mit Energie. Die noch nicht benutzten Batterien sind noch immer voll, wie am Tag ihrer Schöpfungsgeschichte.
Meine ASTRA-Rasierklingen lass ich mir aus St. Petersburg schicken. Mit denen kann man sich 10 bis 12 mal rasieren, ohne Katschen oder Blutacker … 100 Stück für 12,00 €.
Geht irgendwie alles. Man muß sich nur umhorchen und -schauen.
Peer
Natürlich gibt es eine geplante Obsoleszenz! Fast jeder hat ein Gerät mit eingebauter: Der Drucker! Da verweigert der Drucker die Arbeit weil eine Farbpatrone leer sei. Wenn z. Bsp Gelb leer ist, wird auch nicht mehr schwarz-weiß druckt, sondern gar nicht mehr (Samsung CLP 600). Setzt man in die Farbkartusche einen neuen Zählerbaustein ein, dann druckt er wieder und druckt und druckt und … Diese Abschaltvorrichtungen gehören verboten! Man kann ein kurzes Gesetz “ Gesetzt gegen Obsoleszenz bei Verbrauchsmaterialien“ erlassen, welches nur aus drei Sätzen besteht: “ Einrichtungen zur Funktionsunterbrechung oder Funktionseinschränkung ohne Messung der vorhandenen Materialmenge sind verboten. Warnungen sind aber zulässig, wenn sie nicht ständig quitiert werden müssen. Funktions- oder Qualitätseinschränkungen bei Verwendung von Fremdmaterialien sind verboten. Bei Verstoß ist eine Strafe in Höhe eines Viertels des Jahresumsatz mit Gerät und Material fällig.“ Um beim Drucker zu bleiben: Seitenzähler oder Betriebstundenzähler tun dies nicht. Und kontrollierbar ist dieses Gesetzt auch. Wenn man will, ist das Gesetz innerhalb einer Woche beschlossen, wenn nicht, ist es in 20 Jahren immernoch in den Ausschüssen.
Das Geschäft mit Druckern ähnelt dem Drogengeschäft: mit Niedrigstpreis anfixen und dann mit dem Patronenverkauf Gewinn machen.
Ich habe jetzt mehrfach gesehen, das LED- Lampen rel. günstig verkauft werden, die man im Falle des Ausfalls des „Leuchtmittels“ direkt wegschmeißen kann. Es sei denn, es gefällt einem, wenn an einer 5- strahligen Lampe eine (oder mehr) nicht funktioniert. Die „Leuchtmittel“ sind so verbaut, dass sie nicht ausgetauscht werden können. Garantie für 3 bis 5 Jahre. Wer baut sowas, und noch wichtiger, wer kauft sowas?
Ich halte die geplante Obsoleszenz für ein Gerücht. Geht mein Gerät früh kaputt, kaufe ich beim selben Hersteller nicht mehr. Ein No-Name könnte Obsoleszenz einplanen, ein Markenhersteller zerstört sich mit verärgerten Kunden die Zukunft. Und wer billig kauft, kauft zweimal.
Richtig
Wer an die Verschwörungstheorie „Obsoleszenz“ glaubt, der glaubt nicht an Konkurrenz
Und wer an Konkurrenz glaubt der glaubt wahrscheinlich auch an den Weihnachtsmann. Schon mal was von Absprachen gehört? Wenn alle billiger produzieren und schneller neue Geräte verkaufen können dann machen logischerweise alle mit, warum auch nicht, lohnt sich doch langfristig für alle, sogar ohne Absprache.
Kommt mir in allen Einzeldetails bekannt vor. Dazu kam noch der unsägliche Kundendienst. Haben dann lieber neu gekauft – natürlich von einer anderen Marke. Nachdem wir ca. 1 Woche lang nicht nur das Bier mit Eiswürfeln aus dem Supermarkt gekühlt hatten.
Es gibt noch eine andere Form der Obsoleszenz – die vorgespiegelte: Eine Software, die nach einem Update den Akku eines Tablets „schrottet“, so dass er sich bereits bei geringstem Energieverbrauch ausklinkt. Jeder Fachmann sagt, Akku verschlissen, neues Gerät kaufen. Erst die vertiefte Goolesuche verrät dann den Softwaretrick und wie man ihn aushebelt. Nach erfolgter Prozedur funktioniert der Akku wieder einwandfrei (bis zum nächsten, mit einem Update mitgelieferten Softwareimpuls, um die vorgekaukelte Obsoleszenz auszulösen).
Zum Thema lief gerade ein Beitrag in der Sendung „Markt“ eines dritten Programmes. Dort ging man soweit, zu unterstellen, dass die Obsoleszenz bewusst „eingebaut“ wird. Z. B. in Form von Computerprogrammierungen in den immer mehr digitalisierten technischen Geräten Man brachte auch verschiedene Beispiele mechanischer und digitaler Natur, auch bei hochwertigen Anschaffungen. Geplante Obsoleszenz ist schon ein gewaltiger Umweltfaktor, wenn der Kühlschrank, der Fernseher, der Staubsauger etc. gut und gerne zwei- bis dreimal so lange leben könnte. Abgesehen von dem Ärger viel Geld investiert zu haben, welches sich nicht amortisiert.
Wenn in Druckern softwareseitig ein Zähler installiert ist, der nach Erreichen einer gewissen Zahl bedruckter Seiten für eine entsprechende Fehlermeldung sorgt und den Druckbetrieb einstellt, dieser Zähler aber mittels Hackersoftware wieder auf „0“ gestellt werden kann und der Drucker dann weiterarbeitet, muß man keine „geplante Obseleszenz“ unterstellen. Dann ist sie eine Tatsache, denn der Zähler mit der zugehörigen Abschaltroutine wird wohl nicht von der „bösen“ Konkurrenz einprogrammiert.
Tja, … Obsoleszenz …
Nennen wir es beim Namen:
Es ist Diebstahl.
Diebstahl an den finanziellen Ressourcen des Käufers. Wenn es denn Obsoleszenz ist, das heisst: Eingebaute Sollbruchstellen, die so angelegt sind, dass sie nicht repariert werden können.
Neulich machte das Fahrertürschloss meines Deutsch-Premium-Automobils schlapp. nichts ging mehr, nur der mechanische Notschlüssel. Reparaturkosten: € 515,00 !
Auf meine Nachfrage, was denn da los sei, bekam ich die Antwort, dass ein Relais defekt sein müsste. Ein Relais … normalerweise ein Reparaturteil für ein paar Cents. Aber man kam nicht ran, verbaut, verschweisst … .
Tja, … ich habe noch ein Automobil dieses Herstellers, dass jetzt ins 55.te Jahr geht. Dreimal darf man raten, ob das Türschloss schon einmal kaputt war … . Natürlich ist das simpler und schreit nach regelmäßiger Ölung. So what … .
Aber es gibt hoffentlich auch rühmliche Ausnahmen von der Obsoleszenz:
Kühl-Gefriergeräte aus hiesiger Fertigung; nach langer Beratung mit dem Fachverkäufer haben wir nicht das A+++ Gerät gekauft, sondern das simplere und billigere A ++. Der Anschaffungspreis: Immer noch vergleichsweise entsetzlich hoch, dafür aber mindestens 25 Jahre Ruhe. Die Waschmaschine tanzte wegen ausgeschlagener Lager im Keller herum, erst 20 Jahre alt; auch hier schweren Herzens ein Neugerät … die Ersatzteile … und auch hier nach langer Beratung das simple, aber teure Qualitätsmodell aus hiesiger Fertigung ohne Firlefanz für hoffentlich mehr als 25 Jahre.
Die Schweizer Qualitäts-Espresso/Kaffeemaschine funktioniert auch seit 15 Jahren ohne Mucken, nur die dänische Stereoanlage machte nach 20 Jahren Probleme. Kein Radioempfang dank Platinenbruch. Neue Platinen gibts immerhin noch: 600 Euro. Zu teuer! Gekauft wurde dann ein gepflegtes Altgerät für die Hälfte, so dass auch noch Ersatzteile der alten Anlage da sind, falls der CD-Player einmal den Geist aufgeben sollte. So muss das sein.
Kurzum … also … es geht, man kann Qualität statt Obsoleszenz kaufen, sollte dann aber auch lange damit leben. Und wenn dann mal etwas kaputt geht, kann man es vielleicht auch noch reparieren … die kürzlich erfolgte Generalüberholung eines Luxusradios aus dem Jahre 1954 schlug beispielsweise mit 50 Euro zu Buche … viel war nicht dran … .
Mal ganz abgesehen vom vielgepriesenen Umweltgedanken, bei dem sich ständige Neuproduktion wegen der damit verbundenen übermäßigen Belastung ja von vorn herein verbietet.
Wo sind eigentlich unsere „grünen Freunde“ bei diesem Thema … soweit ersichtlich glänzen sie durch Abwesenheit.
Genau darüber habe ich vor kurzem nachgedacht: unsere Marktwirtschaft der 60er Jahre fordert ständig Wachstum wegen der Anleger und der erwarteten Zinsen. Das funktioniert hervorragend in einer Phase des Mangels und damals hielten Kühlschränke, so man einen hatte, vergleichsweise ewig. Nun sind wir aber schon über die Sättigung hinaus und in der Übersättigung und bei diesem Wirtschaftsprinzip muß die Industrie „Zerfallsprodukte“ auf den Markt bringen, um weiter Geld verdienen zu können. Die Folgen sind eine Katastrophe, aber meine Frage lautet: wozu brauchst du ein Smartphone, wenn du selbst smart bist und weißt, wie man leidenschaftlich küßt?
Wenn eine geplante Obsoleszenz für technische Geräte nicht eindeutig beweisbar ist, so lässst einen die Brieftasche doch anders denken. Und das mit dem Miele Toplader kann ich nur bestätigen. Hatte gut 20 Jahre im Haushalt der Eltern geschuftet und musste anschließend nochmals über 10 Jahre in meinem Haushalt das Beste gegeben. Danach bekam die Maschine den Drang beim Schleudern die Wohnung zu verlassen. Wir müssten sie einschläfern.
Aber eine geplante Obsoleszenz ist wirklich vorhanden. Entwickelt und bis ins kleinste geplant von einer angeblichen Physikern und ehemaligen Mitglied einer blaubekittelten Jugendorganisation und unterstützt von linksdrehenden grünen Fanatikern.
Der Motor stottert schon, im Getriebe knirscht es gewaltig und die Lenkung hat einen enormen Linksdrall.
Bereits vor ca. 2 – 3 Jahren kam im Fernsehen ein Bericht über die geplante Obsoleszenz und lt. diesem Bericht wurde sie nachgewiesen und von einigen Herstellern bestätigt. Leider erinnere ich mich nicht mehr an den Titel der Sendung.
Interessant war auch, dass auf die Zusammenarbeit von verschiedenen Herstellern hingewiesen wurde, wie beispielsweise von Waschmaschinenherstellern und Herstellern von Waschmitteln. Immer mehr Zusätze und Chemie sind bei den Waschmitteln nötig, um ein akzeptables Waschergebnis zu erreichen. So arbeiten beide Hersteller Hand in Hand um immer neuere Produkte auf den Markt zu werfen, bei denen das eine ohne das andere nicht auskommt.
In den letzten etwa 10 Jahren geben meine Drucker nach etwas mehr als 2 Jahren (Garantieablauf) den Geist auf. Reparaturen lohnen sich nicht. Vor 3 Wochen war es wieder soweit. Als ich im Elektromarkt den Verkäufer auf die geplante Obsoleszenz ansprach, antwortete er kurz und eindeutig „So ist es!“.
Wer meint, alle paar Monate das neueste Handy haben zu müssen, lässt sich von den Herstellern an der Nase führen. Mein Smartphone fristet sein Dasein in der Schublade. Im Gebrauch ist ein schönes kleines Klapphandy, das in die kleinste Hosentasche passt, ohne dabei kaputt zu gehen. Außerdem lasse ich mich von den vielen Funktionen, wie u. A. ständige Erreichbarkeit, Prüfung, wann ich eine Nachricht gelesen habe u.s.w., nicht schikanieren.
Als die Handys kleiner wurden, wurde man ausgelacht, wenn man noch eines der ersten Modelle hatte, die etwas größer waren. Sie wurden als „Telefonzelle“ bezeichnet. Vor ein paar Tagen wurde das neue Falthandy vorgestellt. Zusammengeklappt ist es in den Ausmaßen genauso groß und dick, wie damals die geschmähten „Telefonzellen“. Aber Hauptsache, man folgt dem letzten Trend.
Mein Fernseher ist von 1994, meine Waschmaschine aus 1997, Gefrierkombi aus 2008, Herd und Geschirrspüler ebenso. Alles läuft ohne Probleme. Kein Grund zu meckern.
Hersteller sollten wenigstens 5 Jahre Garantie geben müssen, um den Produktzyklus nicht künstlich verkürzen zu können. Und oft ist es auch schade, dass simple Dinge wie Waschmaschinen und Kühlgeräte nicht repariert werden können, weil einfach keine Ersatzteile da sind. Es braucht ja keinen neuen Waschautomaten, nur weil der 2 Liter Wasser weniger verbraucht.
Das Thema gab es schon zu Zeiten der Glühlampe und der Laufmaschen.
Wer an geplante Obsoleszenz glaubt, glaubt nicht an Konkurrenz.
Wenn Firma A eine geplante Obsoleszenz einbauen würde, würde sie schnell vom Markt verschwinden, weil die Konkurrenz leichtes Spiel hätte ein besseres Produkt zu bauen.
Eine Kühl-Gefrierkombi, die nach 2 Jahren schon kaputt ist?
Meine aktuelle hält jetzt seit ca. 10 Jahren – und es war ganz sicher nicht die teuerste!
Ich hatte eine sehr teure, ein Markengerät der Königsklasse, und die verabschiedete sich nach genau 3 Jahren – exakt nach Ablauf der Garantie. Da war es allerdings das Kühlaggregat, eine Ausnahme, das sogenannte „Montagsgerät“. Seitdem kaufe ich preiswerte Geräte und tausche sie lieber öfter aus – mit dem Vorteil, dann gleich die neuesten Energiesparversionen zu erhalten. Wobei komischerweise die meistverkauften günstigeren Marken auch längere Haltbarkeit bewiesen haben.