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Herles fällt auf

Wegen verspäteter Bereitstellung von Verantwortung: Unruhe ist die erste Bürger-Pflicht

25.05.2019

| Lesedauer: 3 Minuten
Der Kultsong der Berliner S-Bahn - „Is mir egal“ - ist längst nicht bloß das Motto der Hauptstadt in allen Belangen und zunehmend des ganzen Landes. Wenn in Deutschland der Staat versagt, bewahrt der Bürger vor allem Ruhe.

Eine alltägliche Szene am Bahnhof (Berlin Hauptbahnhof). Für den IC werden innerhalb weniger Minuten erst 15, dann 30, dann 40 Minuten Verspätung angezeigt. Dabei kommt er von nirgendwo her. Er startet erst. „Ursache ist verspätete Bereitstellung“. Die bürokratisch so steife wie nichtssagende und schon gar nichts entschuldigende Formel könnte über dem ganzen Land stehen.

I.

Der Vorfall wiederholt sich hundert Mal am Tag. Das Staatsunternehmen Bahn stiehlt abertausenden Bürgern Lebenszeit zu überteuerten Preisen. Die einfache Fahrt zweiter Klasse Berlin-Kassel beträgt in diesem Fall 99 Euro, die weiteren technischen Mängel sind Ausfall des W-lan und der Reservierungsanzeigen. Die Verspätungen summieren sich bis Kassel auf eine knappe Stunde. Aber darum geht es hier nicht. Es geht um die Apathie der Reisenden. Sie stehen auf dem kalten Bahnsteig herum und nehmen die Verspätung gar nicht mehr als Ärgernis wahr, sondern akzeptieren die skandalöse Misswirtschaft als Normalität. Sie halten den Zustand für unveränderbar. Ach ja, Mehdorn ist schuld.

II.

Am Bahnsteig steht auch der Vorsitzende der größten der regierenden Bundestagsfraktionen. Niemand nimmt ihn zur Kenntnis. Warum auch. Doch nun geschieht etwas Bemerkenswertes. Ein einzelner Herr mit Hut zeigt mit dem Finger auf den Spitzenpolitiker und ruft mit lauter Stimme: „Das ist einer der Hauptverantwortlichen! Dieser Staat lässt die Bahn verkommen. Nicht nur die Bahn. Die Bahn symbolisiert den Zustand der Republik.“

III.

Der Fraktionsvorsitzende grinst blöde in sein Mobiltelefon. Er kann sich auf seine Mitbürger verlassen. Die meisten der geschädigten Fahrgäste schauen betreten weg. Andere starren den protestierenden Mann an, als müsse man ihn sofort in eine geschlossene Klinik einliefern. Er ist ein öffentliches Ärgernis. Die Leute wollen nicht behelligt werden. Und schon gar nicht wollen sie sich einmischen, obwohl es doch um ihre Zeit, ihr Geld geht. Müden Blicks glotzen sie vor sich hin und warten. Eine Frau faucht den Mann an: „Fahren Sie doch mit dem Auto, wenn es Ihnen nicht passt.“ Das ist angesichts der Klimadebatte ein konstruktiver Vorschlag und erinnert an alte Zeiten. „Gehen Sie doch nach Drüben, wenn es Ihnen nicht passt.“ Der Mann, der seine Rechte einfordert, wird sofort ausgegrenzt. Er gehört nicht mehr dazu. Er ist ein Unruhestifter.

IV.

Wir leben in einem zermürbten, ermatteten Land. Die Verspätung als Dauerzustand. Ob seine Soldaten nicht mehr schießen können, die Schulen nicht mehr bilden wollen, Behörden nur noch Bürokratie produzieren und alles, was wächst, pedantisch behindern, die Steuern aber nur noch steigen – die Mehrheit ficht es nicht an. Der Kultsong der Berliner S-Bahn – „Is mir egal“ – ist längst nicht bloß das Motto der Hauptstadt in allen Belangen und zunehmend des ganzen Landes. Man sollte den Satz in die Präambel des gerade siebzig Jahre alten Grundgesetzes einfügen. Denn er ist so gewiss wie die Tatsache, dass schwarz-rot-gold die Nationalfarben sind.

V.

Sind wir einfach nur ein Volk mit guten Nerven? Oder bloß eine Zombiegesellschaft, die Demokratie für ein Beruhigungsmittel hält? Der Karl-Kraus Satz: Wenn in Österreich die Verfassung gebrochen wird, gähnt die Bevölkerung, lässt sich in Deutschland mühelos paraphrasieren: Wenn in Deutschland der Staat versagt, bewahrt der Bürger vor allem Ruhe. Denn Ruhe ist in diesem Land seit jeher erste Bürgerpflicht. Das ist Deutschlands Verhängnis. Die Bevölkerung akzeptiert die unfähigste Regierung, weil es demokratische Regierungen als Obrigkeit respektiert. Niemand rebelliert gegen den allmählichen Verfall dieses Landes. Dagegen, dass er gegen die Wand gefahren wird.

VI.

Einwanderungsaktivisten, Klimaschützer, Streiter für die Gleichberechtigung der Frau, gegen Armut und Hetze von Rechts gibt es zuhauf. Sie gehören natürlich auch zu einer lebendigen Demokratie. Aber warum schallen von fast allen politischen Kanzeln nur ihnen Lobeshymnen entgegen? Wer kämpft für die Interessen der Mehrheit? Wer setzt sich dafür ein, dass dieses Land einfach nur gut gemanagt wird und der Staat seinen Bürgern dient?

VII.

Was dieses Land bräuchte, wären tausende genervte Fahrgäste, denen der Kragen platzt, Bürger, die sich nicht Tag für Tag gefallen lassen, wie sie über ihre Köpfe hinweg betrogen, belogen und bestohlen werden. Dieses Land benötigt leidenschaftliche Bürger, nicht duldsame. Und Medien, die auf ihrer Seite stehen. Frankreich macht es uns vor. Wer in Europa etwas bewegen will, muss zuerst die eigene Lethargie und Resignation überwinden.


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128 Kommentare

  1. Dennoch: Sie machen es richtig. Wenn es um eine Frage des Prinzips geht, darf man nicht weichen. Schlimm ist, dass die ganzen Luschen hinterher von ihrem Kampf profitieren. So ist es immer.

  2. Was bitteschön machen uns die Franzosen vor, was nachahmenswert wäre? Französische Gelbwesten gehören ebenso zum alten Europa wie duldsame Deutsche. Beide bewegen nichts in Europa. Sie verharren in alten Denkmustern, verspielen auf Kosten nachfolgender Generationen seit zwanzig jahren Wettbewerbsvorteile und lassen sich von Egomanen, Autokraten und Despoten mehr und mehr die Butter vom Brot nehmen.

  3. Warum müssen Sie uns Michels schon wieder so kräftig ins Bier
    spucken, lieber Herr Herles? Noch nie etwas vom Reinheitsgebot
    gehört? Im Gegensatz zu Ihnen bin ich fest davon überzeugt, daß
    wir deutschen Bürger weder lethargisch sind noch der Resignation
    anheimgefallen. Warum auch, werden wir doch in überzeugender
    Weise geradezu gut und gerne gemanagt. Von einem Staat, der uns
    in geradezu selbstloser und überzeugender Weise dient. Wer was
    anderes behauptet, ist Urheber von Fake News, ausschließlich daran
    interessiert, Unruhe zu stiften. Geht’s uns denn nicht gut? Na sehen
    Sie – was will man mehr? Selbstverständlich, es gibt hier und da mal
    einzelfallbezogene Stolpersteinchen. Aber deswegen sofort das Ganze
    in Frage zu stellen – nein, das geht mir echt zu weit. The End. The End?
    „Everything will be fine in the end.
    If it’s not fine yet, it’s probably not the end.“

  4. Sie meinten sicher den ICE, denn im IC kommt w-lan erst noch.
    Ansonsten:
    Was erwarten Sie von einer Republik, die täglich infantiler wird?
    Da trällert es rund um die Uhr“Klima, Umwelt, Nazis“, aber der Bund läßt die Bahn verkommen und rät hochoffiziell, Juden sollten sich verstecken, man könne ihre Sicherheit nicht garantieren.
    Man stelle sich das Entsetzen der Politiker vor, wenn man ihre Worthülsen ernst nehmen würde.
    Die Bahn kann ich nicht verklagen, aber ich kann Repräsentanten des Staates, wie den Antisemitismusbeauftragten, anzeigen, so, wie ich jeden Polizeipräsidenten anzeigen kann, der Senioren verbieten will, in der Öffentlichkeit Schmuck zu tragen.

  5. Ich versteh‘ die ganze Aufregung nicht. 87 Prozent haben das Chaos (wieder) bestellt und es wird geliefert, wie in den Legislaturperioden zuvor.

    Die persönliche Betroffenheit jedes Einzelnen ist noch nicht groß genug, der Karren muss scheinbar noch viel weiter in den Dreck gefahren werden.

  6. Gut gebrüllt Löwe!
    Und nun?
    Wann/Wo treffen wir uns?
    Wer setzt sich den Hut auf und geht voran?

    Ich wäre dabei.
    Morgen widersetze ich mich der Anweisung der Chef-Gemahlin und wähle rechts. Und ich bin stolz darauf! Wenigstens dieses kleine Stück Widerstand will ich leisten. Wie ’89, als wir alle nicht wussten, wohin es führt und wie es endet…

  7. Wenn die Leistungsfähigkeit der Ex—Politiker so groß wäre wie ihre Gier,dann würde die Bahn so pünklich fahren wie in der Schweiz !

  8. Werter Herr Herles, langsam platzt auch Ihnen der Kragen. Feinsinniges Florett-Fechten reicht nicht und ändert gar nichts. **

    • Winni
      Genau so habe ich das auch wahrgenommen.

  9. Als ich Frankreich studierte, erschienen mir viele Kommilitonen dort als allzu kindlich. Aber einen wesentlichen Zuge haben die Franzosen den Deutschen voraus: ihre ungebrochene Subjektivität, die man zur lauten Empörung, aber auch zum Genuss braucht. Deutsche lassen sich repressiv einhegen, sich noch mehr Steuern abpressen, und beklagen sich dann in überraschender Zahl (82%), daß sie sich nicht mehr in der Öffentlichkeit frei äußern können. Einfach mal raus damit und der selbstgefälligen und mittlerweile auch inkompetenten Nomenklatura genau vor die Füße…

  10. „Carl-Friedrich von Weizsäcker, Atomphysiker und später Philosoph, sagte, daß sein Buch „Der bedrohte Frieden“ Erscheinungsjahr 1981 von der Bevölkerung
    nicht verstanden würde, und die Dinge somit ihren Lauf nähmen!

    In diesem Buch hat er den Untergang des Kommunismus und die Entwicklung der letzten Jahrzehnte, vorausgesagt. Das Buch ist vergleichbar mit der Zukunftsvision „1984“ von George Orwell, es hat einen visionäre Kraft, die ungeheuer ist.

    Das deutsche Volk bewertete er wenig schmeichelhaft wie folgt:

    Absolut obrigkeitshörig, des Denkens entwöhnt, typischer Befehlsempfänger, ein Held vor dem Feind, aber ein totaler Mangel an Zivilcourage! Der typische Deutsche verteidigt sich erst dann, wenn er nichts mehr hat, was sich zu verteidigen lohnt. Wenn er aus dem Schlaf erwacht ist, dann schlägt er in blindem Zorn alles kurz und klein, auch das, was ihm noch helfen könnte.

  11. Und wenn Sie 80 Millionen Gelbwesten verteilen, der Deutsche wird nicht aufmucken.
    Auch einer genial eingefädelten Ökodiktatur wird er sich fügen, ist ja für einen guten Zweck

  12. Diese Stille kündet von massiver Verunsicherung.
    Bloß nicht zur Kenntnis nehmen wollen, dass die jahrelang offiziell verkündete Wohlstandsblase sich gerade in Luft und anschließend in riesige, ungelöste, in weiten Teilen hausgemachte Probleme auflöst.
    Die Gefahr die in dieser Lethargie liegt ist der Zeitpunkt, an dem die Leute durch die äußeren Umstände gezwungen sein werden, aufzuwachen und diese Haltung wegen der sich rasant verändernden Lage aufzugeben und sich dann mit noch schläfrigen Augen und vom Kissen zerknittertem Gesicht nach einer nahen Kraft umzuschauen, die ihnen wieder eine sichere Position verspricht.

    Und diese Kraft lag in Deutschland in vergleichbaren Situationen immer an den politischen Rändern.
    Das gilt insbesondere natürlich dann, wenn die Kräfte der Mitte so schwach und beinahe leblos agieren wie jetzt.

    Die völlige Hilflosigkeit der Groko gegenüber dem Rezo-Video ist ein weiterer alarmierender Indikator, wie weit das Siechtum der Etablierten schon vorangeschritten ist.
    Warten wir die Ergebnisse des kommenden Sonntags ab und wählen als Gradmesser ganz bewusst die FDP, die politisch aktuell von ihrer Außenwirkung her, von mir jedenfalls überhaupt nicht mehr wahr genommen werden kann, weil sie einfach, von den Wahlplakaten mal abgesehen, politisch überhaupt nicht mehr existent zu sein scheint, während die Groko-Parteien wenigstens hin und wieder wenigstens noch ein Röcheln von sich geben.

  13. Mhh, diese Verleugner die von Fake-News und von dem besten DE aller Zeiten schwafeln, tun dies auch nur solange, bis dann auch sie selber im zB eigenen Haus, Stadtteil oder deren Kinder u. Enkel in der Kita u. Schule von der v.a muslim. und schearzen“Buntheit“ betroffen sind/werden.
    Der beste Beweis dafür sind doch u.a auch die vielen Stadtteile wo bis Ende der 1980er eine v.a sog. deutsche Mittelschicht gewohnt hat und wo heute kaum noch deutsche Namensschilder an den Klingelknöpfen zu finden sind.

    Ja ja, wir schaffen das…., -aber natürl doch(Zynismus off)

  14. Nein ,ich glaube nicht ,das es eine genetische Eigenschaft ist ,das Deutsche so duldungsvoll und leidensfähig sind . Es ist wohl eher ein Obrigkeitswahn ,der sich eben seit des Kaisers Zeiten auf die eine oder andere Art fortsetzt . Das beginnt in der Schule , dort wird eben gelehrt ,das wir in der Besten aller Gesellschaften leben . Wer von den Knäblein und Mägdelein sollte dann über marode Schulen ,kaputte Straßen und lügende Politiker mosern . Und weiter geht diese Fantasterei ,wenn Betroffene sich die Meinungen der ÖR und der MMM antun . Kritik am Staat ,an seinen permanenten Nichtkönnern ? Fehlanzeige ! Kritik an der Alternative ? Ganz großes Spiel mit jeglicher ,denkbarer Form von Gemeinheit ,Verlogenheit ,Betrug ! Und damit schließt sich der Kreis . Die Alternative beschreibt dieses Nichtfunktionieren des Stastes in allen seinen Schattierungen und wird auf eine Weise ausgegrenzt ,die der Inquisition alle Ehre gemacht hätte. Nein,nicht dazugehören wollen zu den Ausgegrenzten ist ein Reflex . Somit wird dem Deutschen unter Merkelismus der Reflex eingetrichtert ,lieber die Klappe zu halten ,als den Mund aufzumachen .

  15. ** Alternativlosigkeit, frisst sich fröhlich durch die Köpfe der Gesellschaft. Aufbegehren oder sich aufregen ist daher sinnlos. Aber keine Sorge, die Mobilität der Zukunft naht. Sie geben dann einfach per App die gewünschte Abfahrzeit an und schon kommt ihr Zug angerollt. Ich freue mich schon darauf. Den Rest des Weges, schwingt man sich dann auf seinen Roller und geniesst das Gefühl von Freiheit, dass man als Dreijähriger zum letzten Mal hatte.

  16. Ich möchte nicht die „Mentalität“ der Deutschen analysieren, das halte ich mit Verlaub für Unsinn. Ich glaube, dass wir die Hoffnungslosigkeit spüren, diese Funktionärskaste bald los werden zu können, eine bleierne Zeit. Da ist es auch egal, ob die Züge pünktlich fahren. Wer soll denn den Karren aus dem Dreck ziehen, wenn die Gesamtheit der politischen und wirtschaftlichen Führungsschicht aus korrupten Versagern und Anpassern besteht? Und die wirkliche Opposition durch blanke Gewalt niedergehalten wird. Das Hoffen auf das wirkliche Leben in der Rente (wer kann seilt sich ab in die abschlagfreie Verrentung und den Vorruhestand, einschließlich Frau Käsmann), die Hoffnung auf die Auswanderung oder dass das System selbst endlich implodiert. Mehr Hoffnung gibt es in Ländern mit Trump, mit Salvini, mit Orban. Da uns dieser mitreissende Populist in Deutschland fehlt (gibt es auch nur einen guten Redner in diesem Land?) benötigen wir wieder mal die Rettung von außen: vieleicht sind die EU-Wahlen so ein Rettungsring, oder die Neubesetzung der EU-„Kommission“. Dann hoffe ich noch auf die Wahl in Sachsen. Bis dahin dürfen die Züge gerne zu spät kommen. Herr Brinkhaus und Herr Herles werden noch Schlimmeres erleben, bis es endlich besser wird.

  17. Herr Herles, schauen Sie unter die Oberfläche – es gibt genügend Artikel auch hier auf TE. Deutsche reagieren anders als Franzosen. Man kann sicherlich noch mehr Beispiele finden und auch die permanente Suche nach neuen Steuern und Abgaben trotz guter Konjunktur zeigt den Kipppunkt bei schwächelnder Wirtschaft. Bereits im vergangenen Jahr gab es keine nennenswerte Produktivitätssteigerung der deutschen Wirtschaft mehr. Die sinkende Wahlbeteiligung gerade in den Kommunen vor Auftreten der AfD und die starken Wählerwanderungen derzeit zeigen die derzeitige Unsicherheit in der Bevölkerung.

    Die nachfolgenden Beispiele sollte man auch in Bezug auf die Geburtenjahrgänge und das statistisch andere Bildungsverhalten der autochthonen Bevölkerung zu einigen Migrationsgruppen betrachtet werden. Gerade, wer soll in Zukunft den Staat und seine Sozialleistungen noch schultern und was werden die leistungsfähigen Teile der Bevölkerung bei höheren Belastungen wohl tun – Deutsche revoltieren seit den Bauerkriegen nicht so gerne, sie gehen einfach weg.

    also doch eine andere Sicht der Dinge von mir als nur Ronald Pofallas Bahninfrastruktur – was ihn auch immer zum Amt befähigen mag.

    Der realexistierende Sozialismus konnte nur durch den Antiimperialistischen Schutzwall -oder besser, das Einsperren der eigenen Bevölkerung in einem Mamutgulag so lange aufrecht erhalten werden.

    Beispiele zur Situation:

    1)
    über 83.000 Nettoauswanderer Ethno-Deutscher – darunter 2000 Ärzte. (9.000 Studienanfänger ) *)
    es dürften wohl zwischen 20%-bis 25% der Absolventen sein. Diese auswandernden Leute dürften überwiegend jung und gut qualifiziert sein.

    2)
    „Fachkräfteeinwanderung – naja!
    Deutschland ist längst ein Auswanderungsland geworden **)

    „2018 wanderten rund 165.000 aus, 2019 dürfen es wohl 180.000 werden. Das ist die Größenordnung kleinerer Großstädte wie Würzburg oder Heidelberg.
    Das Durchschnittsalter dieser Auswanderer ist 32 Jahre; zu zwei Dritteln sind es Fach- und Führungskräfte.“

    3)
    Die Flucht der Millionäre ***)

    “ Zum Exodus der Wohlhabenden oder gar Reichen liefert die Beratungsgesellschaft New World Wealth bemerkenswerte Zahlen: So verließen im vergangenen Jahr 12.000 Millionäre Frankreich und 4000 Deutschland – Tendenz extrem stark steigend.“

    4)
    2. Teil: Was, wenn die Jungen und Qualifizierten nicht mitmachen? ****)

    “ Wenn wir uns zugleich vor Augen halten, dass es in Deutschland 27 Millionen Nettosteuerzahler gibt, von denen wiederum 12 Millionen beim Staat beschäftigt sind, landen wir bei rund 15 Millionen Menschen, die in Deutschland das Gemeinwesen tragen.

    „Schon heute verlassen rund 200.000 Menschen pro Jahr Deutschland. Diese Abwanderung wird von der Politik systematisch unterschätzt, so sie denn überhaupt zur Kenntnis genommen wird. Dabei ist sie wirtschaftlich hoch relevant. …………. Wenn wir uns zugleich vor Augen halten, dass es in Deutschland 27 Millionen Nettosteuerzahler gibt, von denen wiederum 12 Millionen beim Staat beschäftigt sind, landen wir bei rund 15 Millionen Menschen, die in Deutschland das Gemeinwesen tragen.“

    *) https://www.tichyseinblick.de/meinungen/migrationszahlen-2017-18-zeigen-deutschland-ist-ein-einwanderungsland-fuer-auslaender-und-ein-auswanderungsland-fuer-deutsche/

    **) https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/deutschland-ist-laengst-ein-auswanderungsland-geworden/

    ***) https://www.wienerzeitung.at/meinung/gastkommentare/887121_Die-Flucht-der-Millionaere.html

    ****) https://www.manager-magazin.de/politik/deutschland/rente-keine-sicherung-durch-umverteilung-a-1225336-2.html

  18. Sehr gute Beschreibung der Lage, wir werden weit unter Wert regiert, aber niemanden scheint es so recht zu stören. Ich denke irgendwann wird Schluß mit der Geduld sein,
    aber wann weiß der liebe Himmel

  19. Ein wichtiger Aufruf!

    Nur einen Korrekturvorschlag möchte ich unterbreiten. Ich denke, es sind keine „Streiter für die Gleichberechtigung der Frau“ mehr, sondern „Spalterinnen und Fanatikerinnen für die permanente Bevorzugung der Frau“.

    Ich weiß, solche Meinungen stiften auch Unruhe, aber sie sind legitim.

    Und nein, ich bin kein Frauenfeind.

  20. Die Linken aller Parteien haben es in unserem Land geschafft, alles in ihrer Zuständigkeit zu verschlechtern. Weil sie seit Jahren hier nur von Fortschritt und Verbesserung reden, suchen sie sich für ihr weiteres Schaden bringendes Treiben „Europa“ aus.

  21. Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen! In Deutschland wird Widerspruch gegen das herrschende System, gegen die herrschende Meinung und gegen das vorherrschende Denken min Exklusion bestraft. Die meisten Menschen in diesem Land sind träge, satt, teilnahmslos und desineressiert. Ihr intellektuelles Niveau entspricht dem der Soap-Operas des Unerhaltungsfernsehens, das sie täglich aufs Neue bespaßt. Das Konsumdenken ist in den Köpfen der Menschen angekommen, sie verhalten sich wie die Kühe auf der Weide, die den ganzen Tag Gras fressen. Die politische Kaste, selbst die personifizierte Mittelmäßigkeit, hat da natürlich leichtes Spiel. Wo kein Aufruhr befürchtet werden muss, müssen auch keine Vorkehrungen dagegen getroffen werden. Same procedure as eyery year! Die teilnahmslose Masse kann durch Brot und Spiel ruhiggestellt werden. Und wehe dem, der da aufmuckt!

  22. Jahrzehntelang fuhr ich Bahn, weil ich die Zeit zum Arbeiten nutzen konnte. Gewisse Züge hatten schon vor 5 Jahren jede Woche Verspätung. Man konnte sich darauf einrichten. Man wusste auch, in welchem Zug die Klimaanlage kaputt war. Irgendwann erklärte mir beim Nothalt zwischen Hannover und Kassel ein Mann Anfang 80, wie er die DB mitaufgebaut hatte und was schief gelaufen ist. Sehr erhellend.

    Seit Winter 2015/2016 nutze ich das Auto und nehme Stau, Parkkosten und Parkplatzsuche in Kauf.
    Die Gründe in absteigender Reihenfolge:
    – Merkels Gäste treiben sich mit oder ohne Fahrschein auch in der ersten Klasse rum und verbreiten Lärm und Gestank (sie essen ihr Zeug). Wenn der Zugbegleiter kommt, machen sie einen auf doof und sind renitent.
    – Bahnhöfe sind durch Merkels Gäste und MeMs eine Qual geworden.
    – Die Wege zum und vom Bahnhof konfrontieren einen mit Merkels Gästen und den damit verbundenen Problemen.
    – Züge kommen ständig zu spät, sind überfüllt und in schlechtem Zustand.
    – Rolltreppen und Fahrstühle funktionieren oft nicht. Das merkt man natürlich nur, wenn man Probleme mit der Bandscheibe hat.
    – Am Wochenende prollen Fuballfans auch in der ersten Klasse rum.
    – Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt einfach nicht mehr – trotz Bahncard 50 first und allen möglichen Bonusangeboten.

    Für mich ein Höhepunkt: Im Flüchtlingswinter 2015/2016 sitzt ein Africanus neben einer Frau Ende 30, Typ Frauke die Grundschullehrerin. Sie radebrechen. Da fällt ihr Blick auf mich. Ganz klar: Sie will mir ihren Schützling aufhalsen. Ich bin der Meinung, dass man mit meinen Steuern 2 bis 3 Fraukes bezahlen kann und habe nach 12 Stunden Arbeit keine Lust.
    „Fahren Sie nach Frankfurt?“
    „Ja, aber Erste Klasse.“
    „Was heißt das?“
    „Dass ich Ihnen nicht helfe.“

    „Sie A….ch.“
    Das ganze Großraumabteil brüllte. Ich habe es genossen.

    • Zitat: „Für mich ein Höhepunkt: Im Flüchtlingswinter 2015/2016 sitzt ein Africanus neben einer Frau Ende 30, Typ Frauke die Grundschullehrerin. Sie radebrechen. Da fällt ihr Blick auf mich. ………… . „Fahren Sie nach Frankfurt?“
      „Ja, aber Erste Klasse.“
      „Was heißt das?“
      „Dass ich Ihnen nicht helfe.“

      „Sie A….ch.“
      Das ganze Großraumabteil brüllte. Ich habe es genossen.“

      > Hahaha….. genau die Art von Sarkamus u. Humor wie dieser mir gefällt(..obwohl man eigentlich Heulen müßte/sollte).

      Bleiben Sie ja bloß so humorvoll wie Sie sind…… 😉

  23. so krass würde ich es nicht ausdrücken, aber früher war eben nicht alles besser, früher (in der Alt-BRD) lebte man von der Rendite der in anderen Zeiten Erzogenen (Bockenförde…), bereitete aber Gleichzeitig (insbesondere Schmidt/Kohl) die heutige Misere vor, die zur Zerschlagung eben dieser Alt-BRD durch Schröder/Fischer führte (inkl. Angriffskriege).
    Die Generation Ü60 sollte sich der Verantwortung nicht entziehen….sie lebten in reichsten aller Deutschländer, werden noch die Rente bekommen, inkl. funktionierender Gesundheitsversorgung und vererben uns einen dysfunktionalen Staat basierend auf einer dysfunktionalen Gesellschaft (Bildung/Einwnaderung)

  24. Man könnte auf den Gedanken kommen, dass dem Trinkwasser ein Lethargiefördendes Mittel beigegeben wird, damit der Wähler nicht aufmukt.
    Bitte mehr Selter trinken und aufwachen.

  25. Haben Sie schon einmal eine Unzufriedenheit Ihrer Kollegen aufgegriffen und Ihrem Chef zu Gehör gebracht? Sie werden etwas erleben: Alle werden sich wegducken und Sie stehen plötzlich alleine da!

    (Mir ein paarmal passiert – dann nicht mehr…)

    • So kürzlich meiner Frau passiert.(Ihr ein einmal passiert – dann nicht mehr…)

    • Guten Morgen. Vom Führungsversagen hört man ja überall.
      Aber: Als Chef kann ich es auch nicht ausstehen, wenn sich einer ein Mandat anmaßt. Entweder der Unzufriedene kommt mit seinem Anliegen und bringt seine Kritik vor. Dann kann er sicher sein, ernst genommen zu werden. Wenn seine Kritik berechtigt ist, wird ein guter Chef sie ernst nehmen und nach Lösungen suchen. Wollte einer mal Dampf ablassen, ist auch das ein Zeichen, das man nie ignorieren darf, denn wo Rauch ist, ist auch Feuer.

      Oder alle zusammen bitten um das Gespräch und tragen ihr Anliegen vor. Wer als Chef dann nicht handelt, sollte in Rente gehen.

  26. Sie enttäuschen mich, Herr Herles, so sehr ich Sie ansonsten schätze. Denn die Bürger, die Sie gem. Abschnitt VII vermissen, gibt es längst, Sie wollen sie nur nicht wahr haben, sie totschweigen, wie es auch die vielen Anderen tun, deren Duckmäusertum Sie gleichzeitig beklagen. Längst geht es in diesem Land nicht mehr darum, ob das „Sagen, was ist“ einer Partei nützt, sondern darum, ob das Verschweigen dem Ganzen schadet, indem es uns die Freiheit nimmt. „Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass!“ kann sich heute kein wirklicher Demokrat mehr leisten, wenn er ein solcher bleiben will.

  27. So ist es Herr Herles, Deutschland hat die letzten beiden Kriege verloren, bekleckert sich mit seinen Auslandseinsätzen auch nicht mit Ruhm, da gewinnen Kräfte die Oberhand von Rechtschreibung bis Klima (Hauptsache Schere im Kopf), die nicht Gutes im Sinn haben.

    Ein Patient mit einem derart angeknacksten Selbstbewußtsein, wie es sich bei vielen Deutschen zeigt, schickt man zum Therapeuthen, aber da sitzen dann schon wieder Falschen…

    Ein Irrenhaus…

  28. Wir haben zu lange zu gut gelebt. Uns an einen Zustand gewöhnt, den unsere Väter hart erarbeitet haben. Wir haben nur das Nötigste getan, um den Wohlstand zu verwalten und verprassen seit 40 Jahren den wenigen Wohlstand der Kinder und Enkel Der Staat zahlt seine Zinsen für seine Schulden bei Hedge Fonds, dem Scheich von Brunei, sowie anderen obskuren Geldgebern, seit je her mit Neuaufnahme von Schulden in gleicher Höhe.
    An sich weiß jeder, dass dies nicht mehr lange funktionieren kann, auch die Infrastruktur ist längst marode und die Bildung ist eine Farce.
    Die Politik hält die Leute seit Langem für doof und sie lassen es sich gefallen, Lethargie.
    Seit 70 Jahren regieren die Altparteien und wollen immer alles besser machen, dabei wird immer alles schlimmer. Man denke mal an den Scherz mit den Außengrenzen und der Zuständen in den Migrantenstaaten. Tägliches Gesabbel der Spitzenkräfte im Bundestag, die teils 40 und mehr Jahre diese Sauerei verzapft haben.
    Warum jagt sie niemand weg, warum wählen nicht alle aus Protest die AFD, nur um den Alarm auszulösen…??? Dem Präsident wird seit 40 Jahren immer wieder aufgestellt in seiner Ortsunion??? Sind die Leute dort alle weinseelig oder stark besoffen?

  29. Das Gejammer in vielen Kommentaren geht mir gewaltig auf den Sack. Sorry, aber das nußte jetzt raus.
    Wir werden unter unseren Möglichkeiten regiert, gewiß. Dafür gibt es freie und geheime Wahlen. Wenn eine Mehrheit zufrieden ist und also die Regierungsparteien weiter wählt oder erst gar nicht an der Wahl teilnimmt, was im Ergebnis das gleiche ist, dann ist es ihr demokratisches Recht, und es ändert sich eben nichts. Bei TE treffen sich Menschen, mich eingeschlossen, die einen höheren Anspruch haben als der Durchschnitt und damit wohl auch sonst öfter einmal anecken. Es ist gut, daß es Foren wie TE gibt, auf denen ich den eigenen Frust einmal in Worte fassen kann, aber wir dürfen von der Masse nicht erwarten, was sie nicht leisten kann, bzw. will.
    Hier wird sich an japanischer Spitzentechnologie und eidgenössischer Demokratiekultur gemessen, d. h. wir suchen uns überall das Beste und stellen im Vergleich unsere Defizite fest. Genauso muß man es machen, wenn man Klassenbester werden will. Außer uns will das aber niemand, weder in noch außerhalb unseres Landes. Also 1. wählen, 2. offen seine Meinung vertreten, 3. sich dafür beschimpfen lassen und 4. nichts dafür von anderen erhoffen. Das ist der Preis, der zu zahlen ist, wenn man nicht mit der Herde laufen und ständig ** vor sich haben will.

    • Ich finde Ihren Kommentar gut und er beschreibt die Situation korrekt. Ich versuche mich nicht zu ärgern über das Verhalten großer Teile unserer Bevölkerung – „Avantgarde“ sind immer wenige, die vorangehen und nicht konform alles hinnehmen sondern kritisch hinterfragen.

      Sie sprechen das Wahlverhalten an: Nun braucht man zur Wahl/Auswahl die nötigen Informationen, ob es der Kauf eines Autos, Fernsehers, Waschmaschine oder einer Partei/Abgeordnete wie derzeit bei der EU-Parlamentswahl ist. Wie sieht die Information im Mainstream-Presse und ÖRR aus?

      Wir sind ein reiches Land (Median bei Haushaltsvermögen und Immobilienbesitz ganz weit am Schluß im EU-Vergleich)

      Merkel die Führerin der freien Welt beliebt allseits gerade in Europa führend – real, mag sie kaum einer, lediglich unser Geld will man von ihr.

      Klimawandel bis zur Klimakatastrophe – Apokalypse now . es wird kein Schnee mehr in den Alpen geben (einen schneereichen Winter hatten wir),Schöner Sommer – es kommt die „Heißzeit“ – Deutschland wird zur Wüste – na, derzeit haben wir dann doch einen eher sehr kalten Mai (Peter von den Grünen – bereits Klimawandel) – Medien jaulen die Katastrophe direkt in den Äther und verschwenden die Druckerschwärze fürs Katastrophenszenario.

      Die Politik freut sich, die Grünen kanibalisieren die SPD und Merkels CDU hat die leidige Migrationsdebatte aus der Diskussion – gelöst ist kein Problem von Wohnungsnot bis Sozialausgaben. Die Infrastruktur vergammelt weiter und das Bildungssytem feiert weiter seine bekannten Urstände. Die Wirtschaft wird mit den höchsten Strompreisen belastet, der Bevölkerung kostet es Mittel für die Eiskugel – gibt’s nicht mehr von Rentner-Oma. Die Wirtschaft brummt mit kaum noch einem Produktivitätszuwachs und allenthalben werden gut dotierte Jobs gestrichen wie in der Automobilindustrie angekündigt – heile Gänschen in den Medien – die böse Diesel-Automafia ist Schuld – und Dieselverbot in den Städten notwendig für die Gesundheit – nirgendwo wird man dank guter Medizinerdichte älter als in der Stadt.

      Nur eine kleine Auswahl der (Des-)Information.

      Die Schüler werden von Lehrern, besser Lehrerinnen, unterrichtet mit der richtigen Einstellung Ohne Lebenserfahrung, was erwarten Sie von der Jugend – erst nach einigen Praktika nach dem Studium und den ersten Abzügen im festen Job ändert sich die Einstellung – (nicht bei den Beamtinnen oder NGO und anderen Lebenskünstlern tc.)

      Oma und Opa (70plus) mögen Merkel, sie wollen nichts neues sondern Beständigkeit – sie wählen Union wie die älteren Muttis – nur keine Änderungen – scheint bei Frauen nach dem Wahlverhalten dominant zu sein.
      Der Mittelstand muß zwar gehörig Federn lassen, er kommt noch über die Runden – alles noch gut im grünen Bereich und die, die e s trifft, kleine Rentner, Familien mit Kindern und geringem Einkommen, die haben nie gelernt sich zu wehren.

      Es gibt sicher genügend Gründe. mehr wie hier genannt. Ändern tut sich erst – wie in der Vergangenheit – wenn sich die wirtschaftliche Situation auch für die Mittelschicht gravierend ändert und nicht wie derzeit es eine schleichende Vermamung gibt.

  30. „Der Kultsong der Berliner S-Bahn – „Is mir egal“ – ist längst nicht bloß das Motto der Hauptstadt in allen Belangen und zunehmend des ganzen Landes. Man sollte den Satz in die Präambel des gerade siebzig Jahre alten Grundgesetzes einfügen.“

    Ramelow hat ja auch schon über die Notwendigkeit einer neuen Nationalhymne laut nachgedacht. Vielleicht würde sie dann mit den Worten beginnen: „Einigkeit und Recht und Freiheit sind uns sowas von egal (…)“.

  31. Genau diese Staatsbürger sollen doch aufgelöst werden im Meer der Gleichmacherei. Das ist das Konzept der EU und wird bei uns, weil wir so tüchtig sind, als erste umgesetzt. Mal sehen wann die Franzosen, Polen, Tschechen, Spanier oder Italiener nach ziehen.
    Wenn sie das Bewußtsein wecken wollen für einen mündigen, demokratischen usw. Bürger dann müssen sie auch definierenen was der Staat eigentlich ist. Allein da gibt es schon Probleme und um die Begriffe wie National, Vaterland, Vaterlandsliebe, Heimat, Heimatliebe, Familie, etc.pp. nicht herum und damit stehen sie dem jetzt schon angestrebten bzw. herrschendem System konträr gegenüber und was sind sie dann?
    Das was jetzt jeden Freitag hüpft, springt, trillert, pfeift ist die Generation in der die Saat der Gleichmacherei aufgeht. Nein, der Staat, die Nation, das Volk zählen nichts es geht um die Rettung dieser Erde.

  32. Ein „Herles“ wie er treffender nicht sein könnte.
    Leider hat der Untertanen- Geist in Deutschland eine sehr lange Tradition und auch diesmal wird die Mehrheit folgen „bis zur letzten Patrone“.
    Finis Germania

  33. Das größte Problem sind die MSM, die sog. 4 Gewalt im Land. Sie trägt den Löwenanteil an der Misere im Land. Sie hat auf ganzer Linie seit 2015 versagt.
    TE, Achgut und ein paar andere sehr kleine Medien, die dem Einheitsbrei der PC die Stirn bieten sind leider nur einem sehr kleinen Teil der Bevölkerung bekannt. Der Großteil schaut weiter ARD, ZDF und ließt den Spiegel, Süddeusche etc.
    Und damit ist alles gesagt und leider verloren.

    • dann, finde ich, sollte man zumindest im Bekannten- und Freundeskreis auf diese Medien hinweisen. Jeder kann als Multiplikator wirken, siehe Rezo und seine follower.

  34. Sie haben natürlich recht, Herr Herles, wobei Frankreich – immer noch mit Hr. Macron an der Spitze- nicht viel besser da steht als Deutschland. Statt der Frage „Warum gibt es keine Aufstände und Proteste?“ müsste eher gefragt werden „Warum wählt die Mehrheit der Bevölkerung immer noch so wie immer?“, so daß der Fraktionsvorsitzende weiter leise grinsen und wie Bismarck denken kann „Vox populi, vox Rindvieh“. Für mich lautet die Antwort ganz klar: Weil die Medien ihrer Verantwortung, unabhängig zu berichten und kontrovers zu kommentieren nicht nachkommen (Tichyseinblick nehme ich von diesem Vorwurf ausdrücklich aus.). Und warum tun sie das nicht? Herr Strache hat in dem Skandalvideo viel Unerträgliches oder gar Kriminelles erzählt, aber eines sollte zu denken geben, ebenso wie der Relotiusskandal und zwar sein Ausspruch „Die Journalisten sind größten Huren von allen.“ (Einmal mehr nehme ich die mutigen Autoren von Tichyseinblick davon ausdrücklich aus, Sie persönlich ganz besonders, lieber Herr Herles.).

  35. Nein, nicht die Medien sind die Ursache, sondern das blinde Vertrauen der Bürger in das geschriebene Wort.

    • Stelle ich in Gesprächen auch immer wieder fest. Dem Durchschnitt fehlt einfach so etwas wie „kritische Intelligenz.“

  36. Herr Herles sehr gut alles auf den Punkt gebracht so sind 80 % von Deutschland und der Rest verzweifelt daran!
    Unruhe ist die erste Bürger-Pflicht. Nur in Deutschland nicht!

  37. >>Was dieses Land bräuchte, wären tausende genervte Fahrgäste, denen der Kragen platzt<<

    Richtig. Aber wie und bei wem soll ich mich beschweren? Beim Personal des IC? Das sind doch letztlich auch nur arme Schweine, die nichts für die Situation der Bahn im Allgemeinen und des IC im Besonderen können.

    Die wirklich Verantwortlichen sitzen am Potsdamer Platz und im Reichstag in ihren Elfenbeintürmen, nutzen die Bahn sicher niemals selbst und interessieren sich für die Bahnangestellten, die Passagiere und die Bürger nicht im Geringsten.

    Und jetzt?

    • Lieber Andreas Mueller,

      Sie haben aber schon verstanden, dass es Herrn Herles mit seinem Text nicht konkret um die Bahn ging, oder? Sondern um eine metaphorische Illustration, wie verblödet, zermürbt und apathisch viele Bürger („Reisende“) in Deutschland inzwischen die politischen und pseudojournalistischen Zumutungen bei gleichzeitig fortschreitendem Verfall im Land hinnehmen, anstatt sich dagegen zu wehren.

      Und sei es wenigstens vorerst durch das Kreuz an der richtigen Stelle auf dem Wahlzettel.

      • Und Sie, liebe/r Frau/Herr Otherwise, haben schon verstanden, dass das von mir geschilderte Bahn-Problem durchaus auch auf die eine oder andere Situation im „richtigen“ Leben übertragbar ist?

        Die Sache mit dem richtigen Kreuz habe ich schon verstanden und handele seit mehr als 10 Jahren entsprechend. Genutzt hat’s nichts.

  38. Heben Sie Ihre Ordner gut auf, vielleicht werden diese am oder nach Anfang des Crashs noch dringend gebraucht. Um die Ihnen angetanen Wohltaten zu vergelten.
    (heisst zwar vergelten, hat aber mit Geld, genauer Pension zu tun….)

  39. Der Grund für den von Herles beschriebenen Zustand im Lande ist der fehlende Stolz der Deutschen und die Unfähigkeit sich einig zu sein und an einem Strang zu ziehen. Der Stolz wurde ihnen seit einiger Zeit aus dem Hirn gebläut und die Uneinigkeit ist schon so etwas wie tradiertes Brauchtum geworden. Der Süden müsste abgespalten werden und sich der Schweiz anschliessen können [wenn diese wollen !!!] damit die im Norden sich vor Augen führen sind was sie verlieren werden. Überall wo ich im Ausland bisher lebte und lebe, egal ob in Frankreich, Irland, Schweiz, Spanien, Portugal und wie jetzt in Kolumbien, ist man stolz auf sein Land. Man singt die Nationalhymne mit Inbrunst und liebt sein Land aufs Innigste. Die Deutschen kommen daher wie gerade aus dem Wald, unzivilisiert, primitiv, wurscht, eben „egal“. Freunde, so geht’s nicht weiter! Der nächste Zusammenbruch ist vorprogrammiert. Lasst Ausländer wie z.B. die Schweizer das Land übernehmen, aber Hände weg von den „Chinos“.

    • Den fehlenden Stolz hat schon Erich Fromm uns Deutschen bescheinigt [in „Die Furcht vor der Freiheit“]. Fromm führte dies auf die Demütigung zurück, die Luthers Reformation verursachte: Der Protestantismus habe den Deutschen durch seine Lehre von der Prädestination [ https://youtu.be/akyFupTpWsg ] das Bewusstsein der Freiheit und damit die menschliche Würde genommen.

      Die so verursachte Ich-Schwäche sei der tiefere Grund, warum der Deutsche stets zwischen Überheblichkeit und Unterwerfung hin und her pendele.

  40. Die Mentalität eines Volkes entsteht nicht über Nacht, sie bildet sich über viele Generationen und ihre Erfahrung. Darum ist sie meist auch sehr resident und ändert sich selbst bei Vorliegen widriger oder konträrer Tatbestände kaum.
    Dabei hat sich die Mentalität der Deutschen bereits geändert. Der Vergleich, und ich denke, Herr Herles ist alt genug bereits, (also über 50) um ihn ziehen zu können mit früher, ich spreche den 60er/70er Jahren, ist augenfällig, und auch Quelle der gelinden Fassungslosigkeit des Autors. Selbst mir fallen die handystarrenden, oft zur Groteske scheinindividuellen und doch einen platten Herdentrieb folgenden Menschen gerade jüngeren Alters auf, die so ganz anders sind als „früher“ aber dann auch wieder nicht. Kein Wunder: Normierende Institutionen wie die Armee sind entfallen, in der Schule zerfällt für Gymnasiasten nach der 10. Klasse die Klassengemeinschaft, viele junge Menschen sind Einzelkinder. An ihre Stelle ist das Internet getreten als Heimat und Norm (daher das Handygestarre) das eine eskapistische Scheinrealität vermittelt, in der sich auch noch die größten Zumutungen ertragen lassen. Außer denen, die einem dort eingeredet werden, wie der Klimawandel.

    Bei aller Dysfunktionalität des Staates in Deutschland muß auch von kritisch-rechter Seite konzediert werden, daß es dennoch den meisten immer noch sehr gut geht. Hinter der Geduld steht somit eine schlichte Güterabwägung: Sich einmischen, oder noch weitergehend, dieses System infragezustellen, hieße, es am Ende zu beseitigen. Wo aber ist dann die Garantie, daß es mir danach besser geht? Das sehen die meisten Menschen nicht, aber sie wissen, was sie haben im hier und jetzt, und darum haben sie Angst. Und so ist dann das eigene, kleine, kleinbürgerliche Einkommen und Wohlsein wichtiger als Bahnverspätungen, Schlaglöcher, Überfremdung oder Target-2 Salden.
    Und wieder einmal haben die Mächtigen gewonnen, wie immer.

    • Es ist ein sich immer mehr selbstverstärkender gesellschaftlicher Negativmechanismus: Wer geht schon All-In in einer saturierten und immer stärker werdenden und fühlbaren Gleichgültigkeit innerhalb der Gesellschaft, dem Miteinander – das schon lange keines mehr ist, vielleicht nie war – der Mitmenschen (die eigenen Lieben und/oder enge Freunde mal ausgenommen)? Dieser „Klimawandel“ wirkt für mich viel brutaler und wird m.E. weit schlimmere Folgen haben als 1 Grad Erderwärmung!

    • Die Hoffnung auf die „Rente“ und eine „sorglose Zeit“ macht es anscheinend vielen erträglicher, alles auszuhalten um dann, dann endlich mit dem „richtigen Leben“ zu beginnen.
      Dass man sich da nur mal nicht täuscht – sowohl mit der Rente als auch mit dem auf später verschobenen „Leben“!

      • In Deutschland ist das mit dem „auf später verschobenen Leben“ nahezu unmöglich. Man gehe dorthin wo der Euro (solange es ihn noch gibt) 3 bis 4 mal mehr wert ist als daheim. Eben genau dort lebe ich auch selbst, in Südamerikas Boomland No. 1 Kolumbien. Und mit 1000 Euro Rente (entspricht einer 4000-Euro-Rente in Deutschland) in einem Komfort lebe wie es mir in Deutschland nicht erlaubt ist. Ergo, Koffer packen, eine Sprache lernen und keine Angst vor der Zukunft haben. Und schöne Mädels gibt es hier wie Sand am Meer. Die muß man zu Hause mit der Lupe suchen.

      • Ja -WEIL: es erkennen viele die knallharte Wahr/Weis/heit zu spät: „Es gibt kein richtiges Leben im falschen“!

  41. Die Bundesdeutschen haben die Demokratie nicht erkämpfen müssen. Sie haben sie von den Alliierten verordnet bekommen. Deswegen ist sie ihnen auch nichts wert.
    Die DDR-Bürger haben sie dagegen 89 erkämpft und ein feines Gespür für das, was das
    grün-sozialistische Parteienkartell anrichtet, müssen sich von denen dafür aber noch
    als Nazis beschimpfen lassen.

    • Exakt so ist es. Die Ossis fühlen sich nicht „abgehängt“ , sondern sie kennen die Diktatur und den Sozialismus und wollen das nicht neu erleben. Außerdem wollen sie Deutsche im eigenen Land bleiben und friedlich mit den Nachbarn leben.

  42. Na endlich, Herr Herles! Schluss mit der Edelfederei, ein veritabler Aufruf zum Widerstand, der hoffentlich in eine Revolution mündet! Weiter so!

  43. In Japan muss der Lokführer eine schriftliche Stellungnahme abgeben, falls sich sein shinkansen um mehr als 15 Sekunden! verspätet. Es kommt aber so gut wie nie vor. Das ist der Unterschied zwischen einem high-tech Land wie Japan und einem Entwicklungsland wie Dtl.

    • Ich habe in Japan meine Uhr danach gestellt. Darüber hinaus sind die Züge sauber und die Toiletten funktionieren.

  44. Eine absolut zutreffende Zustandsbeschreibung, der man permanent selbst begegnet, sei es bei den unglaublichen Zuständen und Verhalten der Sicherheitskontrollen an manchen Flughäfen bis hin zum Verhalten von Eigentümergemeinschaften bei jahrelangem Vollversagen der Verwaltung, die trotzdem
    und trotz gewissen Jammerns immer wieder bestätigt wird. Da kämpfen selbst Götter vergeblich, weil es in diesem Land nichts zu mobilisieren gibt. Das Verhalten der Einzelnen im beschriebenen Fall kann problemlos als symptomatisches Beispiel für den Gesamtzustand dieser Gesellschaft herhalten. Besonders „ lustig“ wird es, wenn man ein extrem unsoziales und rücksichtsloses Verhalten einzelner, z.B. nach dem Einsteigen in einen Zug, „ anspricht“. Die Umkehr von Tätern zu Opfern und die Solidarisierung selbst Mitbetroffener mit diesen funktioniert reflexartig, wobei man nicht zufällig auch die ideologische Verortung links/ grün vornehmen kann. Es bleibt dabei : Der geistig/psychische Zustand dieses Volkes ist spätestens seit Merkel auf Talfahrt und ein Ende nicht abzusehen. Für meinen Teil heißt das einerseits eine eigene Entwicklung zum ungewollten Solitär, soweit möglich, weil Gemeinsames oder Verbindendes fehlt, andererseits die Empfehlung, auszuwandern, wann immer möglich. rie ne va plus. Die Festnahme und Einweisung der letzten Aufrechten ( wegen Unruhestiftung oder Zersetzung )ist nur eine Frage der Zeit, nicht mehr des „ ob“.

  45. Alles auf den Punkt gebracht! Nur: Deutsche sind nun mal keine Franzosen, sie haben mehr Ähnlichkeiten mit der Mentalität und dem Gemüt nordeuropäischer Völker.
    Und „die Deutschen“ sind nun mal bei allem gründlich —- auch beim eigenen Untergang.

  46. Herr Herles, die Frage sei mir gestattet: Waren Sie der Herr mit dem Hut?
    Oder gehörten Sie der schweigenden Mehrheit an?

    Es ist so einfach zu fordern, dass die anderen doch endlich aufwachen mögen und etwas tun – und so verdammt schwer selbst als Erster etwas zu tun.

    • Es ist sehr anstrengend gegen den Strom zu schwimmen. In meinem langjährigen Berufsleben habe ich immer die Dinge in Frage gestellt…und was hat’s mir gebracht…NICHTS!Ich habe keine “ Karriere“ gemacht, keine „machtvolle“ Position eingenommen..ich war immer der Außenseiter…. dennoch bin ich sehr zufrieden mit mir.. wie kann das sein?

      Aber, ist es nicht bequemer GUTMENSCH zu sein? Wer will schon zu den Globalisierungsverlierer gehören?
      Die Polkappen verschwinden und das Wasser steht uns bis zum Hals, nicht weil 130 aktive Vulkane dort unter Wasser wüten, sondern weil der Diesel Co2 ausstößt…ist doch klar, oder?

      Mein Gott, die Deutschen verblöden in eskalierender Weise!

      Ingenieure sterben aus…es dominieren die Tagträumer und Taugenichtse!

      • Das mit den Vulkanen ist ein interessanter Aspekt, den ich auch schon in Diskursen gebracht habe. Sogenannte Hotspots (Schwarze Raucher),die in nahezu allen Ozeanen zu finden sind, dort, wo sich Kontinentalplatten und deren Nahtstellen befinden.

    • @ W aus der Diaspora

      Herr Herles steht immerhin – anders als Sie und ich – mit seinem Klarnamen für seine Überzeugungen ein und ist bereit, dafür notfalls die Konsequenzen zu tragen, was gesellschaftliche wie berufliche Reputation und auch wirtschaftliche Aspekte betrifft.

      Das Gleiche könnte ich von Ihnen und mir selbst jedenfalls (noch?) nicht behaupten. Bisher sind WIR die Maulhelden, nicht Herr Herles.

      • Ich glaube nicht, dass Sie mich als Maulhelden bezeichnen können/dürfen. Ich erwarte nicht, dass andere (für mich) kämpfen.
        Ich habe mich inzwischen damit abgefunden, dass die Dummen „meine“ Welt übernommen haben.
        Wer schreibt, dass dieses Land tausende von genervten Bahnfahrern bräuchte, der hat sicherlich recht. Es sollte aber dann zu den genervten gehören.
        Ich traue Herrn Herles vom Prinzip her sogar zu, dass er der Mann mit Hut war, nur, warum schreibt er dann in der dritten Person?
        Deshalb habe ich die Frage gestellt, die er leider nicht beantwortet.

        Wenn sich ein Motto durch mein Leben zieht, dann, dass ich von anderen nie etwas erwartet habe, dass ich nicht selbst bereit bin zu tun, beziehungsweise bereits tue oder tat.

        Ich habe in meinem Leben viele dumme Menschen erlebt, bei denen man wirklich glauben musste, dass denen das Denken weh tut. Ich bin nicht mehr bereit für diese Leute einen Handschlag zu tun. Dann soll es krachen, die Evolution wird schon ihr Werk erledigen. Was übrig bleibt kann dann wieder von vorn, mit Verstand, anfangen.

  47. Immer, wenn ich wie Sie, verehrter Herr Herles, die Missstände in diesem Land, das sich in vielerlei Hinsicht in Auflösung befindet, in Gesprächen aufzeigen, höre ich häufig von der anderen Seite : „Was willst Du denn? Uns geht es doch gut“
    Wer nicht erkennen will, wird auch nie etwas ändern!

  48. „Michael Kohlhaas“ hatte auch Recht.
    Was hat es ihm der Versuch gebracht, es durchzusetzen?
    Danke dennoch, für Ihren Sand im Getriebe.

  49. Wie sagte schon Karl Marx: „In seinem Sesel behäbig dumm sitzt schweigend das deutsche Publikum.“ Ob kognitive Dissonanz oder schlichtweg Verdrängung der Grund sind?, auf jeden Fall gilt das Wort von Christian Morgenstern, es kann nicht sein, was nicht sein darf. Und es läuft doch … erst wenn das Fressen deutlich weniger wird….und der Mensch ist ein Herdentier, solange die gleichgeschaltete Presse ihm das Gefühl gibt, eine deutliche Mehrheit findet das gut, will er dabei sein, zu den Guten gehören, das Richtige tun…selbstständiges Denken größtenteils verlernt, manipuliert, gehirngewaschen … weil es bequem ist.

  50. Prinzipiell haben Sie absolut recht, Herr Herles. Aber wie lange schwarz-rot-gold noch unsere Nationalfarben sind……, strahlendes Blau oder Grün sehen doch auch nett aus.
    Nicht unterschlagen will ich, dass sich theoretisch jede Schussligkeit, Desinteresse, Unkenntnis später als (kleiner) Fehler herausstellen kann.
    Geschieht dies, wie beschrieben, als Dauerzustand und Normalität großflächig, quasi als Staatsmaxime, treten zwingend kumulativ/sich aufschaukelnd bzw. exponentiell verstärkend Risiken und Wirkungen (ohne „Neben-„!) ein, die Michel förmlich aus dem Tiefschlaf katapultieren werden.
    Allerdings, wieder einmal zu SPÄT! Die Lernfähigkeit des Michel darf bezweifelt werden…. Hoffe auf den Weitblick und die Logik der TE-Leser.

    • Was die Nationalfarben angeht wäre ich für ein weisses Kreuz auf rotem Grund.

      • Dagegen, fürchte ich, haben die lieben Schweizer berechtigte Vorbehalte.

  51. „Um überhaupt etwas zu sehen, muss man den Sand aus den Augen kriegen,
    den die Gegenwart ständig hineinstreut.“
    Zitat von Hugo von Hofmannsthal
    Man akzeptiert lieber den Spruch der Bahn.
    „ WIR BITTEN UM ENTSCHULDIGUNG“

  52. Gut analysiert, Herr Herles. Um Ihren aus meiner Sicht frommen Wunsch jedoch wahr werden zu lassen, müsste zunächst eins passieren: die zumindest lautstärkemäßig dominierenden linksgrünen Kräfte in unserem Land müssten ** Ob das mit dem Wahlzettel noch möglich ist, wage ich zu bezweifeln.

    Denn Wahlbetrug ist diesen Leuten nicht fremd. Wahlbeeinflussung auch nicht, wie man gerade wieder in den Niederlanden und an unserer Berichterstattung darüber sehen kann. Auch das Auftragsvideo des Bloggers Rezo gegen die CDU samt aller nichtgrüner nichtlinker Parteien ist ein Beleg. Wie man hörte, eine Arbeit einer Agentur im Auftrag der Grünen.

    Glaubt wirklich irgendeiner, dass die niederländischen Sozialdemokraten, die von den niederländischen Wählern noch vor gar nicht langer Zeit in die Versenkung geschickt wurden, plötzlich als Wahlsieger aus der EU-Wahl hervorgehen? Oder haben etwa Belgier mit niederländischem Doppelpass mitgewählt, so wie weiland di Lorenzo, Chefredakteur der ZEIT mit seinem deutschen und italienischen Doppelpass?

    Diese Partei wird kurz vor dem Wahlgang anderer Länder auch noch hochgeschrieben, die Botschaft verbreitet, damit man die Bürger beeinflusst! Es ist ohnehin skandalös, dass es da verschiedene Wahltermine gibt. Diese EU lässt keine Tricks aus, um ihre verrottete politische Mannschaft vor den Folgen von demokratischen Wahlen zu schützen. Denn nach dieser Endlagerstätte Brüssel mit ihren fetten Pfründen kommt ja nix mehr, vor allem nicht für Nichtskönner, siehe Schulz SPD!

    • Die Möglichkeit, doppelt zu wählen, haben Zweitpassbesitzer auch bei dieser Wahl.
      Den Schergen bei der EU ist es nicht gelungen zwischen der letzten Wahl und dieser dem einen Riegel vorzuschieben.

  53. Hinzu kommt, Greta sagt, sie will, dass man Panik bekommt wegen des Klimas und die Menschen machen es. In allen anderen Bereichen ist man komplett sorglos.

  54. Diese Zombiegesellschaften habe ich auf meinen Reisen in den damaligen Ostblock erlebt. Apathische Gesichter, resigniert, gleichgültig, alles über sich ergehen lassen, keine Wahlmöglichkeit zur Veränderung. Und hier und heute: das selbe. Allerdings gäbe es noch die Möglichkeit, diesen Weg zu stoppen, wenn, ja wenn…

    • Nein – ich fürchte, es ist zu spät, weil:

      „Eine gefährliche Schwäche der Deutschen besteht in ihrer Unfähigkeit, dreiste Schwindler rechtzeitig als Feinde zu erkennen, besonders wenn sie sich als Freunde (bzw. Musterdemokraten/ persönl. Anm.) ausgeben.“

      Wilhelm Schwöbel

  55. in diesem Land kann man die Hoffnung aufgeben,denn „Duckmäusertum“ wurde nach dem zweiten Weltkrieg zur ersten Staatsbürgerpflicht…“Demokratie“ war nur eine Metapher,denn das „drei Parteiensystem“ unter „Erlaubniss“ der „Besatzer“ war darauf angelegt,alles in Ihrem Sinne zu verwalten anstatt zu streiten und um die Wahrheit zu ringen….70 Jahre Gehirnwaesche zahlen sich letzt leider aus

    • Die Gehirnwäsche kam aber nicht von den Besatzern. Die kam von unseren „68ern“. Nach und nach, Jahr für Jahr, Jahrzehnt für Jahrzehnt. Selbst miterlebt.

      • Der Herr/die Dame Kraichgau hat Recht. Der Ursprung der Gehirn-
        wäsche liegt aber noch früher. Um 1900 wusste man sich im des British
        Empire des wirtschaftlich enorm zulegenden deutschen Kaiserreichs
        nicht anders als durch Krieg zu erwehren. In jahrelanger Kleinarbeit
        wurde durch die Zeitungen und durch in-die-Welt-setzen haarsträu-
        nender Lügen über die deutschen Hunnen, das Volk, welches über-
        haupt kein Verlangen nach einem Krieg verspürte, auf einen solchen
        getrimmt. Ebenso wurde der Eintritt der USA in den WK I mit Gehirn-
        wäsche der Bevölkerung vorbereitet (die Morgan-Bank hatte Englands
        Kriegseintritt mit enormen Krediten vorfinanziert, und das Geld wollte
        man ja wiederhaben). Nach WK II folgte die Reeducation, die Ameri-
        kaner wollten nazitistisches Gedankengut aus deutschen Hirnen
        treiben. Und wenn man ganz genau ist: Alle Herrscher, auch die Kir-
        chen, haben in irgendeiner Form versucht, die Hirne ihrer Untertanen
        nach ihrem Denken und Handeln auszurichten.

  56. Ich pendel jeden Tag nach Düsseldorf. Die Öffentlichen Verkehrsmittel sind eine einzige Schande. Es ist mittlerweile eine Ausnahme, wenn die U Bahn mal pünktlich ist. Uralte Schrottwaggons in denen sich die Türen bei voller Fahrt öffnen, die auch mal entgleisen, oder schlichtweg wegen einer Weichenstörung stehen bleiben. Vor ein paar Monaten ist am Triebwagen während der Fahrt die Front abgebrochen. Die Fahrerin sagte: „Es ist zum Kotzen, dass man mich mit so einem lebensgefährlichen Teil noch fahren lässt.“
    Die S Bahn: Stellwerksstörung, kein Personal, Linien, die fast schon aus Prinzip ausfallen und auf die man gar nicht mehr plant, Defekte am Zug, etc.
    Und was machen die Leute? Stehen da und grinsen. Tja, so ist das halt, sagen die. Die Öffentlichen eben… da macht man nix.

    Von daher volle Zustimmung. Ich erlebe dieses Trauerspiel jeden Tag und die Menschen, die es gleichgültig hinnehmen und noch darüber spaßen.

  57. Ich überwinde die eigene Lethargie und wähle alternativ. Das ist in meinen Augen die einzige Möglichkeit, um in diesem Land in meinem Sinn etwas zu verändern. Die andere Möglich ist, sich an Demonstrationen gegen die Herrschaft des Unrechts zu beteiligen, aber seit Pegida weiß ich, dass die Denunziation und die Gewalt, die einem durch Antifa & co. drohen, diese Option als nicht allzu verlockend darstellen.

    Aber mir ist bewusst, dass andere erst aufwachen, wenn es zu spät ist. Dann, wenn kein Geld mehr da ist und wenn man begreift, dass man weder die Welt noch das Klima retten kann. Dass dss alles ein riesengroßer Betrug war, der einziv dazu dient, einigen wenigen die Taschen zu füllen, indem man Menschen wie Mistkäfer über die Welt verteilt. Das Ziel? Noch mehr Gewinne, noch mehr Abgreifen von ‚Ressourcen‘ unter dem Deckmantel des Humanismus. Das ist widerlich, weil einfache Menschen und Kinder so etwas glauben.

  58. Was Sie schreiben, sehr geehrter Herr Herles, ist für mich, als ehemaligem
    DDR-Bürger, ein Deja-vu. Genau so, nur in sozialistischer Kulisse, war es in
    den 70ern und 80ern zwischen Rügen und Erzgebirge. Aber es gab die Biermanns,
    die Lengsfelds, die Bohleys und abertausende von Antragstellern, die genug
    hatten von Verheißungen, ihnen auch jahrelang glaubten und folgten, die nur
    in Zeitungen und auf Losungen standen. Doch der Krug ging so lange zu Wasser,
    bis er brach: 1989 – das Volk stand auf, der Sturm brach los. Es wird auch hier
    so werden, es dauert halt länger, weil es hier noch keine Biermanns, Bohleys und
    Lengsfelds gibt, die keine Scheu haben, für ihre Überzeugungen harte Bestra-
    fungen in Kauf zu nehmen. Aber die Antragsteller gibt es schon (in abgeänder-
    ter und beneidenswerter Form): Gut ausgebildete junge Leute verlassen mehr
    und mehr ihre Heimat. Für diese nicht gut, aber wie sagte schon Lichtenberg:
    „Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders
    werden, wenn es besser werden soll.“

    • Als Ossi verstehe ich Ihre Zeilen wohl. Eine Ergänzung hätte ich aber : eine Lengsfeld gibt es immer noch und sie kämpft heute ebenso leidenschaftlich und mutig wie damals. Vera.lengsfeld.de

      • Und bei Dushan Wegner findet man die Abteilung Freie Denker

  59. Dazu geht es der Mehrzahl der Deutschen noch zu gut.

    Es bedarf noch einer wesentlich stärkeren Verschlechterung, höherer Abgaben und einiger Blackouts mit dramatischen Folgen für die Wirtschaft, bevor sich die Deutschen „zusammenrotten“, um gegen die Zustände zu protestierte.

    Aber wie mir scheint, ist Deutschland auf gutem Wege dahin, es kann nicht mehr lange dauern und vielleicht erlebt es Merkel als Bundeskanzlerin ja noch mit, dass das gemeine Volk gegen sie aufbegehrt…

    • Meine Erfahrung lässt mich eher darauf schließen, dass selbst massive und etliche Blackouts nichts ändern würden. Die Propagandamedien würden die passenden Worte finden, auch dies schönzureden (so in Richtung: wir sind die besseren Menschen und die bessere Gesellschaft, da muss man dies vorübergehend in Kauf nehmen – dazu ein Seitenhieb gegen Rechts). Und alle würden sich wohlig gut fühlen und wer aufbegehrt ist ein Störenfried und irgendwie Nazi.

      • Diese Volte werden die Medien gar nicht nötig haben. Vor Monaten bereits war zu lesen, daß angeblich „Hackerangriffe“ in zunehmenden Maße auf das deutsche Stromnetz erfolgen, bisher aber immer erfolgreich abgeblockt werden konnten. Ich konnte sie förmlich vor mir sehen, diese heroischen Beschützer unseres Stromnetzes. 😉

        Sollte es zu einem Blackout kommen, davon bin ich überzeugt, werden es „die Hacker“ gewesen sein – angestiftet und angeworben von Putin, Trump, „den Rechten“ oder wem auch immer – unter dem einzigen Gesichtspunkt, Deutschland zu destabilisieren.

        Gegen diese permanente, äußerst penetrante und aggressive Indoktrination scheint es keinen wirksamen Schutz zu geben. „Die Lüge“ ist in den Genen der Sozialisten, der KBWler und SEDler und deren Nachkommen, ganz tief eingebettet.

  60. Die Antwort, die hinter der Frage steht, ereilte mich im ersten Semester in München. Frisch aus der Provinz in die Landeshauptstadt gekommen und auf dem Weg zur Trambahn bog ich um ein Hauseck. Dort fand ich mich einem hühnenhaften Mann gegenüber, der wirr durch die Glasbausteine vor seinen Augen blickend, mich unvermittelt anschrie und aufs Wüsteste beschimpfte. Nur meinen handballerischen Fähigkeiten verdankte ich, seiner gezielten Bespuckung geistesgegenwärtig ausweichen zu können. Vollkommen perplex suchte ich das Weite an der schon an der Tramhaltestelle wartende kleine Menschentraube. Alle dürften den Vorfall mit angesehen haben, doch ich wurde eindringlicher beäugt, als der grundlos wütende, wahrscheinlich kranke, Störenfried. Von da ab lebte ich als desillusionierter Provinzlwr mit der Gewissheit, 95% der Bevölkerung müssen Vollidioten sein.

    • Wenn Sie als Provinzler, so wie Sie sich selber bezeichnen, nach München gezogen sind, dann sind Sie doch eigentlich in der (vertrauten) Provinz geblieben.

  61. Deutschland ist nach wie vor das Land der Millionen obrigkeitshörigen und feigen Diederich Heßling´s, der naiven verblödeten Gutmenschen und der selbsternannten Blockwarte, der Denunzianten und Spitzel, der kadavergehorsamen und devoten Parteisoldaten und, wie schon immer in der deutschen Geschichte, der skrupellosen Wendehälse. Dazu mittlerweile auch von Millionen vom Staat abhängiger und korrumpierter Menschen, die natürlich nicht die Hand beißen, die einen füttert, egal ob als Staatsbediensteter oder als Sozialhilfeabhänger. Da kann keine lebhafte und wahre Demokratie wachsen und gedeihen, da ist sich der Bürger seiner Position als Souverän nicht bewußt, da kann kein Widerstand gedeihen.

  62. Genauso werden die zukünftigen Stromausfälle, wenn nach Abschaltung aller Kraftwerke die alternative Energieerzeugung nicht ausreichen wird, obrigkeitsgeben von einem Großteil der Bevölkerung hingenommen werden. Wie meinte ein Nachbar neulich bei diesem Thema, einer müsse ja doch den Anfang machen. Er fährt einen zwanzig Jahre alten PKW. Ist aber nur ein Einzelfall.

  63. So ist es halt in einen Sozialistischen Land unter grüner Flagge…der Verfall der Infrastruktur ist das erste Anzeichen, dass wir in Deutschland auf den Weg in den Mangel und der ARMUT des Sozialismus/Kommunismus sind..und das soll auf die ganze EU jetzt ausgebreitet werden ..das Diktat des Grünen Kommunismus…der immer im Mangel und Armut…in Unfreiheit endet ..solange der Wähler/Bürger diesen Weg wählt die

  64. Das ist mir auch aufgefallen. Die Antwort ist immer „Wo ist denn das Problem?“ oder „Die Leute wollen es halt so, da kann man nichts machen“.

    Am meisten stört mich aber, dass man Deutsche (oder Menschen allgemein) so leicht nudgen kann. In Deutschland muss man einfach nur sagen, dass xy benötigt wird, um die Demokratie zu schützen, das sei alternativlos und die Leute machen es mit. Dabei war die DDR ja auch demokratisch dem Namen nach.
    Wenn jemand von Deutschen als Volk der Dichter und Denker redet, muss ich immer lachen.

  65. „Wer kämpft für die Interessen der Mehrheit?“
    ……die Pharmaindustrie, die uns mit Antidepressiva und Sedierungspillen versorgt, FlixBus und Flix-Train, Auswanderungs-Beratungsstellen, Meditationsübungs-Therapeuten, Burnout-Kliniken, Exit in der Schweiz, antikapitalistische Utopisten mit dem Glauben an das Paradies auf Erden, die Dealer im Görlitzer Park, die einen vorübergehenden Rausch verkaufen, etc…….

    • Zudem gibt es einen überaus großen Bereich der „Esoterik“, der den Menschen aufgibt, sich stille zu verhalten und Ursachen in sich selbst statt im Außen zu suchen. Und ja – sie predigen dort eher „abwarten“ als aufstehen und „kämpfen“.
      In Hoffnung weiter verharren und funktionieren, obwohl klarsichtig in vielerlei Hinsicht die Welt sich verändernd um uns zusammen bricht.

  66. Was tun, Herr Herles?

    Dem Abgeordneten meines Wahlkreises schreiben? Das, oder den Brief in die Alster werfen – kommt auf’s Gleiche raus. Leserbriefe an die von mir bevorzugten Medien schreiben? Da muß ich mich schon als Proll outen und völlig am Thema vorbei schreiben, damit es veröffentlicht wird. Ein halbwegs intelligenter, mit Argumenten gespickter Text hat kaum Aussicht, veröffentlicht zu werden. Den Unmut auf liberalen/libertären Blogs wie TE, achgut oder sciencefiles loswerden? Das geht – immer! Aber was hilft das? Da treffe ich eh nur auf Menschen, die meine Meinung überwiegend teilen oder nur nuancenweise abweichen. Etwas massiver vorgehen? Bei Pegida mit“marschieren“? Kann man machen, vorzugshalber, wenn man nicht mehr auf Erwerbstätigkeit angewiesen ist, um seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können. Was bleibt? Zur schärfsten Waffe greifen, die in aller Regel nur 2 mal innerhalb eines 4-Jahreszeitraums gezückt werden kann? Die Stimmabgabe bei Land- und Bundestagswahlen! Der CDU mal so richtig einen Denkzettel verpassen und „Grün“ wählen? Oder ganz „links“ oder vielleicht doch die „freien Demokraten“ oder die „Sozis“, die gerade dabei sind, sich ihrer sozialistischen Wurzeln zu erinnern?

    Das können wir Alles vergessen. Die schöpfen alle aus dem gleichen Pott. Schwarzlinks, grünlinks, linkslinks, rotlinks oder gelblinks. Überall die gleiche Suppe, nur unterscheidbar an den unterschiedlich verbeulten Blechtellern, in denen sie ausgeteilt wird.

    Was bleibt? Diese eine Partei wählen, die uns verspricht, dem Gesetz wieder Geltung zu verschaffen, die meint, wir selbst hätten es in der Hand – nicht der Staat? Viel zu wenige gibt es, die bereit sind, deren Suppe zu versuchen, obwohl die aus einem anderen Eimer kommt. Die „Anderen“ haben es geschafft dem Volk einzureden, deren Suppe sei „bäääääh“. Und das Volk glaubt das auch und löffelt lieber weiter dieses dünne Gebräu der Einheitsfront.

  67. Gebe ihnen zu ? Prozent Recht. Mund aufmachen = Rechtspopulismus = Nazi = gesellschaftlich geächtet. Welcher Lohnesel in einem normalen Umfeld kann sich das leisten? Im Verein, Beruf oder Schule seiner Kinder? Innere Emigration ist es bei mir.
    Zumindest gibt es wieder einen Diskurs, Dank auch dieser Seite. In heutigen Zeiten muss man wohl bescheiden sein.

  68. Meine Rede Herr Herles und dies nicht nur erst seit 2015. Meine Zweifel begannen als Merkel vollmundig den Atomausstieg ankündigte ohne die leiseste Vorstellung zu haben, dann notwendige Alternativen vorzuhalten. Beklatscht und seltsamerweise heute immer noch, wie ihre Zustimmungswerte zeigen, von Menschen die es sich offensichtlich in ihrer eigenen kleinen Welt gemütlich eingerichtet haben, oder aber zu dumm sind, eigenständig zu denken. Dazu noch die Masse derer die den wilhelmischen Obrigkeitsgehorsam mit grenzenloser Apathie verinnerlichen. Fällt mir persönlich ganz besonders immer wieder bei Behördenmitarbeitern auf, wenn dann Sätze kommen wie: „Wir können ja nix machen, so sind die Vorschriften“.

    • Immer schön auf Hannah Arendt verweisen, solche, die auf „Vorschriften“ verweisen.
      „Die Banalität des Bösen“ entsteht durch genau das.
      Vorschriften von gestern passen nicht mehr immer zur uns bescherten Realität.

  69. Genau so ist und neu ist es auch nicht. Unsere vorerst letzte Bahnfahrt fand im Sommer 2010 von Freiburg nach Frankfurt statt. Der Zug stand bereits etwa eine Stunden auf der Strecke, keine Klimaanlage, nicht genügend Sitzplätze, keine Information. Es lief nicht nur uns der Schweiß. Irgendwann kam tatsächlich jemand und verkaufte zu den üblichen Preisen Getränken. Ich erwähnte, dass ich es angemessen fände, zumindest Wasser kostenlos zu verteilen. Der Angesprochene musste gar nicht antworten, sofort fielen die Umstehenden und -sitzenden über mich her mit genau den Worten, die Sie erwähnen: Was wollen Sie überhaupt, Unverschämtheit, gehen Sie doch zu Fuß, wenn es Ihnen nicht passt u.s.w..
    Und so werden wir auch die nächste Katastrophe in Ruhe auf uns zukommen lassen, fürchte ich. Widerstand leisten halt nur Störenfriede.

  70. Werter Herr Herles, sie und andere ihrer Zunft, die etwas verändern, bewegen wollen, schreiben seit langer Zeit eigentlich immer das gleiche. Gut gemeinte Appelle an die Vernunft die aber leider schon seit geraumer Zeit durch Glauben ersetzt wurde. Um bei der Bahn zu bleiben, der Zug ist längst abgefahren. Wie heißt es so schön?

    Es fährt ein Zug nach Nirgendwo
    Und niemand stellt von grün auf rot das Licht
    Macht es dir wirklich gar nichts aus
    Dass unser Glück mit einem Mal zerbricht?

    Das sind fast prophetische Worte! Ein schönes Wahlwochenende und denken sie dran, wählen sie richtig!

  71. Ein durchweg lesenswerter Artikel, der uns aufrütteln soll. Dankeschön! Ich vermisse jedoch den Hinweis auf die mutigen Frauen und Männer, die an vielen Stellen des Landes frühzeitig gegen die absehbaren Fehlentwicklungen der Merkel-Herrschaft öffentlich protestiert haben. Man wurde als Nazi denunziert und in die rechte Ecke gestellt. Auch war es in der Öffentlichkeit nicht ganz ungefährlich, sich gegen den fortschreitenden Abbau der demokratischen Rechte und gegen die Migrationspolitik aufzustellen. Nun sind Pegida und AfD und andere Vereinigungen keine Null-Nummern mehr, und viele erkennen ihre Leistungen – auch wenn man in der Sache nicht immer auf der gleichen Welle liegt- für unsere Demokratie und für eine demokratische EU der Vaterländer an. Schlimm dabei ist das feine Schweigen der Eliten, die ihrer Namensgebung nie nachgekommen sind und wohl auch nicht nachkommen wollten. Vom Können wollen wir nicht reden!

  72. Genau so ist es in diesem Deutschland und ich glaube mittlerweile, dass die Hoffnung
    auf eine Änderung der politischen Landschaft nur eine Fata Morgana war – langsam macht sich bei mir eine gewaltige Resignation breit.

  73. Danke!

    Sehr gut bildlich geschrieben!

    Aber ich kann auf keine Demo gg die bestehenden Verhältnisse gehen, ohne als Nazi beschimpft zu werden.

    Dann bin ich noch Beamter und riskiere meinen Beruf hierfür.

    Mir bleibt nur noch entsprechend zu wählen.

    Und so wird es wohl vielen gehen, wir haben keine Lust uns zu Unrecht als Rechts oder Nazis beschimpfen zu lassen und in den Medien als Rechts oder Nazis darstellen zu lassen.

    Aber die meisten Zombis schaffen es ja nicht mal, entsprechend ihr Wahlverhalten zu ändern – und dazu wäre der wenigste innerliche Aufwand nötig…

    • Hilfreich gerade als Beamter könnte jedoch sein, wenn Sie Ihre Missbilligung der akt. Politik nachweisbar glaubhaft machen können…..
      Muss ja nicht gleich wie bei Herrn Maassen enden.

  74. Das Eisenbahngleichnis (1931 – Erich Kästner)

    Wir sitzen alle im gleichen Zug
    und reisen quer durch die Zeit.
    Wir sehen hinaus. Wir sahen genug.
    Wir fahren alle im gleichen Zug
    und keiner weiß, wie weit.

    Ein Nachbar schläft; ein andrer klagt;
    ein dritter redet viel.
    Stationen werden angesagt.
    Der Zug, der durch die Jahre jagt,
    kommt niemals an sein Ziel.

    Wir packen aus, wir packen ein.
    Wir finden keinen Sinn.
    Wo werden wir wohl morgen sein?
    Der Schaffner schaut zur Tür herein
    und lächelt vor sich hin.

    Auch er weiß nicht, wohin er will.
    Er schweigt und geht hinaus.
    Da heult die Zugsirene schrill!
    Der Zug fährt langsam und hält still.
    Die Toten steigen aus.

    Ein Kind steigt aus, die Mutter schreit
    Die Toten stehen stumm
    am Bahnsteig der Vergangenheit.
    Der Zug fährt weiter, er jagt durch die Zeit,
    und keiner weiß, warum.

    Die erste Klasse ist fast leer.
    Ein feister Herr sitzt stolz
    im roten Plüsch und atmet schwer.
    Er ist allein und spürt das sehr
    Die Mehrheit sitzt auf Holz

    Wir reisen alle im gleichen Zug
    zur Gegenwart in spe.
    Wir sehen hinaus. Wir sahen genug.
    Wir sitzen alle im gleichen Zug
    und viele im falschen Coupé.

  75. „Hetze von rechts“: Wo gibts die eigentlich? Im TV jedenfalls, in den Talkshows zur EU-Wahl, habe ich Hetze von Links erlebt – und damit meine ich den Parteienblock links der AfD.

    • Ich habe in meinem langen Leben zwei Dinge nicht persönlich erlebt: Antisemitismus/Judenhass und Hetze von Rechts. Den Hass von Moslems und Linksgrünen auf Juden dagegen mehrmals bei „Palästinenser“-Demos in meiner Stadt und Hass/Hetze von Linken in den vergangenen Jahren unzählige Male – jetzt erst wieder beim Vandalismus gegen AfD und sogar CSU-Plakate.

  76. Resignation (Wahlen können sowieso nichts verändern) und die drauffolgende Apathie werden vom Merkel Deutschland als der Glücksfall schlechthin begrüßt.
    Die Deutschen sind nicht widerstandsfähig. Nur wenn es darum geht, das „Klima“ zu „retten“.

    Dann hüpfen sie und schreien nach noch mehr Steuern (CO-2 Steuer), noch weniger Bildung (Schulschwänzer-Prozession), noch mehr Landschaftszerstörung durch Windmühlen, noch mehr Zappelstrom, noch mehr Wirtschaftsflüchtlinge, noch mehr Lügen, noch mehr Niedertracht aus den Medien, ….

    …noch mehr Irrenhaus….!!

  77. DER 68-ER SCHLENDRIAN IST ZUR STAATSRAISON GEWORDEN – ich denke in diesem einen Satz lässt sich die ganze Misere unseres Landes derzeit zusammenfassen. Und es durchdringt mittlerweile alle Strukturen. Wie bei einem Körper, der schwer, aber noch nicht unbedingt unheilbar erkrankt ist. Aber die Rettungsmaßnahmen dürfen nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen.

    Man kann das Ganze auch im Sinne Hegelscher Dialektik zum Ausdruck bringen: das Bürgerliche vor 68, das war die These. Es wurde dann von den 68-ern (der Antithese) in Frage gestellt. Mit dem Fall der Mauer und des Kommunismus schien sich das Bürgerliche dann zunächst durchgesetzt zu haben. Der Lernprozess, der zur Synthese (die wir bis heute nicht haben) hätte führen müssen wäre eigentlich gewesen: erkennen, dass Links nicht funktioniert. Und stattdessen eine auf gesundem Maß, moderatem meritokratischem (Leistungs-) Prinzip und Fairness aufgebaute, dynamisch-bürgerliche Gesellschaft aufzubauen.

    Und obwohl der Sozialismus (dessen Alternative aber auch nicht einem schrankenlosen Ellbogenkapitalismus bestehen darf) seine Untauglichkeit nachdrücklich unter Beweis gestellt hatte ist es bis heute nicht gelungen, diese Synthese herzustellen. Hätte man damals, zur Zeit der Wende (die für mich nur die erste Hälfte der Wende war) eine dynamisch-bürgerliche Kraft gehabt, sie hätte es geschafft, die 68-er restlos abzuwickeln, gleichzeitig aber auch den verfaulten Sumpf schnarchsäckiger Bourgeoisie zu vermeiden.

    Stattdessen hat sich die 68-er Antithese betoniert und blockiert die Synthese. Nicht zuletzt ist es ihnen auch deshalb gelungen, weil Überbleibsel aus dem alten maroden DDR-Siff heute wieder frech werden und überall mitmischen wollen. Man sehe sich nur mal an, wie sehr „Die Linke“ von den Mainstreammedien (allesamt durchsetzt vom 68-er Establishment) hofiert wird. So als handele es sich um eine normale, demokratische Partei und nicht um die direkten Nachfolger der SED.

    Es stinkt wieder gewaltig in unserem einst blühenden Gemeinwesen. Dass fast nichts mehr geordnet abläuft ist ja nur phänotypische Ausprägung dieser Misere. Mit preußischem Zwangsdenekn versucht man, sich selbst abzuschaffen. Unser linker 68-er Staat hat stark ausgeprägte masochistische und suizidale Tendenzen.

    Jeder der bis 3 zu zählen in der Lage ist MUSS sehen: so kann es nicht weiter gehen. Man braucht eine neue dynamisch-bürgerliche Kraft, die nach dem ersten Teil der Wende entstanden ist und diese jetzt vollendet. Unser Land muss ein Land der Tüchtigkeit, der Ordnung, der Normalität und der Sauberkeit sein. Momentan ist es in einem Zustand fortgeschrittenen Zerfalls, ausgeprägter Dekadenz. Es ist gefährdet wie noch nie in seiner Geschichte. Es hat aber den göttlichen Auftrag, zu überleben.

    Und daher darf es so wie bisher nicht weiter gehen.

  78. „Was dieses Land bräuchte, wären tausende genervte Fahrgäste, denen der Kragen platzt, Bürger, die sich nicht Tag für Tag gefallen lassen, wie sie über ihre Köpfe hinweg betrogen, belogen und bestohlen werden.“

    Die gibt es. Nennen sich Pegida, treffen sich jede Woche Montags, seit Jahren.
    Nur die Medien die noch darüber berichten gibt es nicht.
    Sie könnten ja ihre Kolumne nächsten Samstag eben diesen widmen.

    Ein gelungener Artikel auf jeden Fall. Danke dafür.

  79. Es ist ja schon ein Segen, dass es Tichys Einblicke gibt!

    • …das Einzige, was hier verwahrlost, ist meine Kommasetzung.

      • ..setzung? Sie machen das extra so?
        Dafür gibt’s doch den Kommastreuer.?

  80. Ich bin täglich im Dienst unseres Landes mit dem Auto unterwegs. Dabei fahre ich verschiedenste Strecken und Straßentypen. Von Woche zu Woche scheinen die Baustellen zahlreicher, die Umleitungen unübersichtlicher und die Staus länger zu werden. Kaum jemand scheint sich an diesem schleichenden Verfall der Infrastruktur zu stören. Ich verstehe es genauso wenig, wie Sie, verehrter Herr Herles. Dabei wissen wir alle, welche Leute eines Tages am lautesten schreien werden, wenn unser aller Wohlstand futsch ist. Es sind dieselben, die dafür verantwortlich sind.

  81. Nicht jammern, als oftmals auch leidgeprüfter Österreicher kann ich nur sagen, Deutschland hat sich diese Zustände selbst gewählt und Deutschland wird weiterhin so wählen!

  82. „Wer kämpft für die Interessen der Mehrheit?“
    Die Mehrheit ist nun mal für die Klimastreiks, gegen das CO2, für höhere Steuern, für Enteignungen und und und.

    Wir, die Alten, die 50+, mögen zahlenmäßig vielleicht sogar mehr sein, aber selbst unter uns gibt es ja genug, die all diese Konsequenzen der nicht-regierung des Staates nicht nur hinnehmen, sondern es gut finden, weil es sie selbst gerade nicht betrifft.

    Denen, die 30- oder 40- sind, denen reicht es, dass sich der Staat um alles kümmert. Ihnen sagt was sie essen und denken sollen, was sie wählen sollen und dass alles gut ist.

    Ich hab in meinem Leben genug gekämpft um dort anzukommen wo ich heute bin. Ich mag nicht mehr kämpfen. Ich möchte endlich mein Leben genießen. Und, soweit das noch möglich ist, tue ich das auch – inzwischen ohne Rücksicht auf Jüngere zu nehmen.

  83. Demokratie bedeutet
    „Herrschaft des Staatsvolkes“
    und heißt auch,
    dass es um seine Beteiligung
    an der Herschaft geht,
    immer aufmerksam,
    gegensteuern, wenn erforderlich.
    nicht schlafen und geschehen lassen.
    kämpfen und Missbrauch verhindern.
    Nichts von dem tut das Volk.
    die wenigen, die den Mund aufmachen
    sind . . . Populisten, dem Volke zugehörig.
    gut habt ihr das hingekriegt,
    ihr „demokratisch Legitimierten“.
    unsere „Demokratie“ – eine Farce.

  84. In erster Linie ist es das Versagen der Journalisten der mainstreammedien und des ÖRs. Sie wären die regulative Kraft im Lande. Populistisch berichten sie reißerisch von Klimaktivisten, einzelnen Youtubern, Baum, Juchtenkäfer, Hamster Rettern und erwecken so den Eindruck, daß Minderheiten die Mehrheit wären.
    Springer-CEO Mathias Döpfner: «Viele Journalisten verhalten sich zutiefst unjournalistisch» https://www.nzz.ch/feuilleton/medien/springer-ceo-doepfner-viele-verhalten-sich-unjournalistisch-ld.1457143
    „07.02.2017“Die Kanzlerin chloroformiert das Land Heute vor einem Jahr ist Roger Willemsen gestorben. Als kluger Beobachter gab der Publizist dem Tagesspiegel im März 2014 ein Interview über den Zustand der deutschen Politiker. “
    http://www.tagesspiegel.de/politik/erinnerung-an-roger-willemsen-die-kanzlerin-chloroformiert-das-land/9660382.html
    Sie war erfolgreich.

  85. Genervt sind aber leider nicht die Massen, in diesem Land allenfalls Jungs mit blauen Haaren, die aber auch nur knapp die Hälfte verstanden haben…

  86. Danke Herr Herles. Die Lethargie der Deutschen ist für mich auch einfach nur unbegreiflich. Es scheint, dieses Land hat sich von innen heraus längst aufgegeben.

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