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Überraschend: kein „Endorsement“

Washington Post ruft nicht zur Wahl von Kamala Harris auf

25.10.2024

| Lesedauer: < 1 Minuten
Eine der größten linken Zeitungen der USA bricht mit einer Jahrzehnte alten Tradition: Erstmals seit den 1980er-Jahren wird die Washington Post nicht zur Wahl eines der beiden Präsidentschaftskandidaten aufrufen. Stattdessen will die Zeitung wieder zurück zu ihren journalistischen Wurzeln.

Das „Endorsement“, die offizielle Unterstützung eines Präsidentschaftskandidaten, hat in den USA eine lange und große Tradition. Auch wichtige Zeitungen rufen ihre Leser regelmäßig dazu auf, jemanden zu wählen. Zuletzt hat sich die linke „New York Times“ erwartungsgemäß für Kamala Harris ausgesprochen.

Die ebenfalls altehrwürdige und noch linkere „Washington Post“ verabschiedet sich nun aber aus diesem Spiel. Zum ersten Mal seit einem knappen halben Jahrhundert verzichtet die Zeitung darauf, sich offiziell auf die Seite eines Kandidaten zu stellen.

„Wir kehren zurück zu unseren Wurzeln, nicht zur Wahl eines Präsidentschaftskandidaten aufzurufen“, erklärt Herausgeber Will Lewis. Die „Post“ hat den Ruf, in ihrer politischen Ausrichtung so etwas wie die Parteizeitung der Democrats zu sein. Deshalb war landesweit fest mit einem „Endorsement“ für Kamala Harris gerechnet worden.

Der Nicht-Aufruf der „Post“ ist ein weiterer Rückschlag für die ohnehin taumelnde Wahlkampagne der amtierenden US-Vizepräsidentin. In den Umfragen fällt Harris seit einiger Zeit vor allem in den besonders wichtigen sogenannten „Swing States“ immer weiter hinter ihren Konkurrenten Donald Trump zurück.

Traditionell werden landesweite US-Wahlen in diesen Bundesstaaten mit einem hohen unentschiedenen Wähleranteil entschieden.

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23 Kommentare

  1. Charakterschwäche schlägt Erfahrung

    Wissend was politisch im gesamten Land demnächst ins Haus stehen wird, erfolgt ein Richtungswechsel in genau das Rollenfach (wieder zurück), welches die „Liberals“ solidarisch stets an der Seite der Geschlagenen sieht.

  2. Die Vogue ruft mit ihrem Kamala-Cover zur Wahl von Harris auf und das ist doch viel wichtiger für die Establishment-Linken 😉

    • Ja. Wobei die doch relativ wenige sein sollten – wenn noch gilt „one man, one vote“?
      Viele der anderen und besonders die in den Gebieten, wo der Hurricane Schaden anrichtete, kämpfen ums Überleben – und viele andere können sich die Lebenshaltungskosten dank seit Biden/Harris dramatisch gestiegener Energiepreise nicht mehr leisten.
      Auch die „Vogue“ wird solchen egal sein, die sich die Frage Trumps beantworten: geht es mir jetzt besser als vor 4 Jahren – oder schlechter?

  3. Der traditionelle Hintergrund von Endorsements von großen Medienhäusern in den USA wird, dankenswerterweise, angesprochen. Nicht angesprochen wird die faschistoide Einschüchterung mit Vergeltungsdrohungen, die der Kandidat Trump für den Fall eines Wahlsieges gegen die Medienhäuser selbst, und auch gegen weitere Geschäftsinteressen der Inhaber ( WP-Bezos-Amazon) wiederholt ausgesprochen hat. Neben der Washington Post zählt auch die Los Angeles Times dazu. In beiden Fällen sind die Redaktionsspitzen zurückgetreten, weil sie die Entscheidungen der Verleger für falsch halten. Wenn der Lieblingskandidat im Großformat sehr große Medieninhaber derart einschüchtert, dann ist dies, nicht überraschend, keine Erwähnung wert. Nur die “ nicht mehr so renommierte NYT“ ( Dr. Kraus) hat das Rückgrat sich nicht einschüchtern zu lassen. Die ist aber im Meinungsteil mehrheitlich links-liberal, weshalb dies nicht relevant zu sein scheint. So ist das eben mit der Sicht auf Pressefreiheit. Mal so, oder so.

  4. Ich habe den Eindruck, Trump könnte sogar etwas gelingen, das zuletzt Ronald Reagan erreichte: Kalifornien zu gewinnen!

  5. Beispielhaft! Vielleicht inspiriert dies die eine oder andere Hauptstadt-Chefredakteuse dazu, trotz der süßen Löcher in den Socken Habecks diesmal nicht zur Wahl der Grünen aufzurufen.

  6. Das muss mal so gesagt werden:
    „Mündige Wähler“ brauchen keine Wahlempfehlung , egal von wem sie kommen.
    Erst recht nicht von den „Mietmäulern“ der Politik!

    • Sie scheinen zu verkennen, dass die Wahlempfehlung von Medien für bestimmte Kandidaten in den USA, lokal, regional und föderal, eine mehr als 150-jährige Tradition hat. Auch aktuell umfaßt der Wahlzettel für die Wahl am 5. November ca. 6 DIN-A-4-Seiten mit Dutzenden von Wahlentscheidungen. Die politischen Parteien / Kandidaten zahlen auch für Werbeanzeigen in den Medien ( Print, Radio und TV ) und Verleger und Chefredakteure veröffentlichen sehr weitgehend ihre Präferenzen.

  7. Warum sollte eine Zeitung in Amerika auch zur Wahl dieser etwas seltsame Dame aufrufen?
    Das erledigen die deutschen Staatsmedien voll und ganz. Umfänglich !

    • Haha, die SPD will ja Wahlhelfer aus Deutschland schicken, um für Kamala Harris zu werben. Da diese Aktion von der Friedrich-Ebert-Stiftung ausgeht und damit mit deutschem Steuergeld finanziert wird, ist das nach US-Recht eine unzulässige und strafbare Einmischung in den Wahlkampf.
      Hoffe, das FBI hat da einen Blick drauf. Wäre eine schöne Schlappe für unsere Kamala-verliebten Linken, wenn das entsandte Personal im Knast landet.

  8. Donald J. Trump hat den Medienkomplex ja andauernd bei seinen Rallys adressiert und auch deren „Reporter“ (= Aktivisten der Democrats) mehrfach vorgeführt und ablaufen lassen. In einer Pressekonferenz hat er dem CNN News Anchor Jim Acosta mal bescheinigt, er sei eine „rude person“ und hat ihm das Mikrofon abnehmen lassen. Auch Kaitlan Collins hat von ihm ihr Fett abbekommen.
    Nicht wenige sind zwischenzeitlich in der Versenkung verschwunden oder werden nicht mehr wahrgenommen. Die ganzen linken Medien sind seit JAHREN auf dem absteigenden Ast und werden nur durch die Democrats und linke Großspender oder -eigentümer noch am Leben gehalten. Jetzt, da der Wind in Richtung konservativ dreht, fürchen diese Medien ein Abrutschen in die Bedeutungslosigkeit. Mit Recht.

  9. Aus meiner Sicht bedeutet dies nur, dass die Messe gelesen ist. Gäbe es noch ein Kopf an Kopf Rennen hätte sich die Washingtoner Post mit Sicherheit auf die Seite von Harris geschlagen. Aber wer will schon Propaganda für ein sinkendes Schiff machen?

  10. Wieso kein Wort über den Eigentümer Jeff Bezos, der für die Ausrichtung der „Post“ verantwortlich ist? Bei Twitter/X wird doch auch immer erwähnt, daß Elon Musk dahinter steht.
    Nachdem Harris mit 36% zu 64% in manchen Polls zurückliegt, möchte Bezos nicht mit einer totalen Niederlage asoziiert werden. Das wäre nicht gut für ein Geschäft, in dem man ohne Glaubwürdigkeit nicht überleben kann.
    Bezos versucht nur, die Glaubwürdigkeit und damit den Wert seiner Invvestition für die Zukunft zu erhalten.
    Ob er langfristig auf diesem Kurs bleibt oder nur das Kamala Harris-Desaster aussitzen will, um später mit seiner Propaganda weiterzumachen wie vorher, wird die Zukunft zeigen.
    Die Macht solcher Oligarchen über reichweitenstarke Medien ist prinzipiell problematisch. Das war offenbar schon immer so, wie die Rede von John Swinton von 1883 zeigt, die bis heute aktuell ist:

    “There is no such a thing in America as an independent press, unless it is out in country towns. You are all slaves. You know it, and I know it. There is not one of you who dares to express an honest opinion. If you expressed it, you would know beforehand that it would never appear in print. I am paid $150 for keeping honest opinions out of the paper I am connected with. Others of you are paid similar salaries for doing similar things. If I should allow honest opinions to be printed in one issue of my paper, I would be like Othello before twenty-four hours: my occupation would be gone. The man who would be so foolish as to write honest opinions would be out on the street hunting for another job. The business of a New York journalist is to distort the truth, to lie outright, to pervert, to villify (sic!), to fawn at the feet of Mammons, and to sell his country and his race for his daily bread, or for what is about the same – his salary. You know this, and I know it; and what foolery to be toasting an ‘Independent Press’! We are the tools and vassals of rich men behind the scenes. We are jumping-jacks. They pull the string and we dance. Our time, our talents, our lives, our possibilities, are all the property of other men. We are intellectual prostitutes.”

    „So etwas wie eine unabhängige Presse gibt es in Amerika nicht, außer in abgelegenen Kleinstädten auf dem Land. Ihr seid alle Sklaven. Ihr wisst es und ich weiß es. Nicht ein einziger von euch wagt es, eine ehrliche Meinung auszudrücken. Wenn ihr sie zum Ausdruck brächtet, würdet ihr schon im Voraus wissen, dass sie niemals im Druck erscheinen würde. Ich bekomme 150 Dollar dafür bezahlt, dass ich ehrliche Meinungen aus der Zeitung heraushalte, mit der ich verbunden bin. Andere von euch bekommen ähnliche Gehälter um ähnliche Dinge zu tun. Wenn ich erlauben würde, dass in einer Ausgabe meiner Zeitung ehrliche Meinungen abgedruckt würden, wäre ich vor Ablauf von 24 Stunden wie Othello: Meine Anstellung wäre weg. Derjenige, der so verrückt wäre, ehrliche Meinungen zu schreiben, wäre auf der Straße um einen neuen Job zu suchen. Das Geschäft des Journalisten in New York ist es, die Wahrheit zu verdrehen, unverblümt zu lügen, sie zu pervertieren, zu schmähen, zu Füßen des Mammon zu katzbuckeln und das eigene Land und Volk für sein tägliches Brot zu verkaufen, oder, was dasselbe ist, für sein Gehalt. Ihr wisst es und ich weiß es; Was für ein Unsinn, einen Toast auf die ‚Unabhängigkeit der Presse‘ auszubringen! Wir sind Werkzeuge und Dienstleute reicher Männer hinter der Bühne. Wir sind Hampelmänner. Sie ziehen die Fäden und wir tanzen. Unsere Zeit, unsere Fähigkeiten, unser Leben, unsere Möglichkeiten sind alle das Eigentum anderer Menschen. Wir sind intellektuelle Prostituierte.“

    • Liest man alleine das wiki über William Randolph Hearst wird einem die Beeinflussung durch die Medien überdeutlich.
      Man darf ihnen das nicht mehr „abnehmen“ und muss sie auf ihren Erzeugnissen sitzen lassen. Auch der Widerspruch gegen den „Beitrag“ des örr, der momentan wohl die größte Propagandaschleuder darstellt, lohnt. 3 Millionen sollen Anfang des Jahres schon die Zusatzsteuer einbehalten haben.

  11. Trump hat es bereits ausgesprochen und immer mehr Beobachter erkennen es ebenfalls. Mit Harris stimmt etwas nicht, sie tickt irgendwie nicht ganz sauber. Im übrigen scheinen auch viele überzeugt zu sein, dass Harris es nicht schafft. Dann also lieber „neutral“ als auf‘s falsche Pferd gesetzt.

  12. Warten wir darauf, dass die Süddeutsche Prawda die AFD zur Wahl empfiehlt!

  13. Ich hatte oft drüber nachgedacht: Die Watergate Affäre. Die Washington Post als das Paradebeispiel für Presse als 4. „Macht“ im Rechtsstaat. Und war fassungslos, was aus der Zeitung gewordenwar. Mir kam der Verdacht: wäre Nixon Demokrat gewesen, hätten Woodward und Bernsteen (?) die Hände im Schoß gelassen. Ich kann es noch nicht glauben: Nehmen die Post Journalisten sich und ihre Arbeit auf einmal selbst wieder ernst? Das ist ja hier in D der Unterschied von TE oder achgut zu allen anderen Medien: das Vorhandensein von Anstand, der Stolz auf den eigenen Beruf. Ja: den Beruf und sich tatsächlich ernst zu nehmen.

  14. Die haben in den Staaten alle Bürger zu Empfängern von Alimenten gemacht. Wenn das die Schlafschafe wüssten, was so ein Dollarsystem für eine Sause ist.
    Jetzt versucht die EU dasgleiche. Aber sie durften nur in wenigen Fällen moderne Industrie. Die EU ist tot. Blackrock geht direkt.

  15. Jeff BAZOS, der Eigentümer der WP, will wohl nicht seine Amazon Kunden auf Seite der Republikaner vergraulen.

  16. WER GLAUBT DENEN NOCH?

    Ob da nicht wieder eine unanständige Finte dahinter steckt, die dann kurz vor der Wahl aus dem Hut gezogen werden soll? Whatever. Ich rufe die US-Bürger dazu auf, wachsam zu sein und DONALD TRUMP zu wählen, in Massen, so viel wie irgendwie geht!

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