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Zeitenwende

Was ist mit dem linken Projekt – Die Progressiven von gestern plagen Untergangsängste

08.03.2018

| Lesedauer: 8 Minuten
Protest war früher immer links. Heute wählt er rechts. Was ist mit dem linken Projekt?

Die Moderatorin im Morgenmagazin des ÖR-Fernsehens wirkt fast schon verzweifelt. Was ist mit dem linken Projekt? Mit ihrem linken Projekt? Mit ihrer aller linkem Projekt?

Der kommunistische Politiker antwortet so, wie er es anders nicht kann. Erzählt etwas von Ungerechtigkeit; davon, dass es eine gefühlte Katastrophe sei, wenn irgendwo Haushaltsperren gerissen und Schulden zu Lasten der Gemeinschaft gemacht würden – aber niemand sich darüber errege, wenn tausende von jungen Menschen keinen Job bekämen. Es ist die als ungerecht empfundene Ungleichheit von Dingen und Menschen, die sein Denken prägt. Es ist die Vision von einer Welt, in der die Menschen nicht nur das gleiche denken, das gleiche essen, sondern am besten auch noch alle gleich aussehen und das Gleiche tun.

Davon, dass „Das linke Projekt“ den Menschen mit ihrem Anspruch auf Individualität mittlerweile nur noch auf den Geist geht, weil es seine Gesellschaftsunfähigkeit seit nunmehr rund 100 Jahren in zahllosen Varianten immer wieder unter Beweis gestellt hat – davon aber redet er nicht. Wie auch. Er lebt seit Kindesbeinen in seinem „linken Projekt“, ist ihm mit Haut und Haar ergeben, hat längst schon seinen gesunden Menschenverstand, falls er einen solchen einmal hatte, gegen die Dogmen des „linken Projekts“ getauscht.

„Das linke Projekt“

„Das linke Projekt“ – das ist fast so alt wie die Menschheit. Und es unterlag von Anbeginn an einem fundamentalen Denkfehler, der immer wieder dazu führte, die Entwicklung der menschlichen Gesellschaft auf falsche Bahnen zu lenken.

Es soll an dieser Stelle nicht mit der frühchristlichen Idee begonnen werden, die von einer Eigentums-losen Gesellschaft gleicher Underdogs träumte. Es reicht völlig, den Blick auf die europäischen Umwälzungen der Neuzeit zu richten.

Als 1789 in Frankreich das aufgeklärte Bürgertum gegen die Privilegien von Adel und Klerus aufbegehrte, ging es nicht darum, alle Menschen gleich zu machen. Es ging darum, alle Menschen nach gleichem Recht behandeln zu lassen – und jedem nach seinen Möglichkeiten die Chancen zu geben, in der Gesellschaft seinen persönlichen Wohlstand, sein persönliches Glück zu finden. Die französische Revolution geriet aus dem Ruder, als Jacques-René Hébert sich an die Spitze des „linken Projekts“ stellte und die geträumte, sozial-biologische Gleichheit aller Menschen als allgemeines Menschenrecht einforderte. Was konkret bedeutete: Die Leistungsfähigeren sollten so lange entreichert werden, bis die niemals zufriedenzustellenden Leistungsunfähigeren beglückt in den Sessel des gefühlten Wohlstandes sinken konnten und am Ende alle gleich und niemand ungleicher war als sein Nächster oder Übernächster. Am Ende dieser Phase des „linken Projekts“ versank die Revolution im Blut ihrer Protagonisten und all jener, die zufällig Revolution oder Projekt im Wege standen.

Als 1848 der König von Preußen bereits seine Zusagen auf eine freiheitliche Gesellschaft schriftlich niedergelegt hatte, sorgten Berlins Sozialrevolutionäre mit ihrem „linken Projekt“ dafür, dass aus den friedlichen Bürgerdemonstrationen vor dem Schloss ein Massaker wurde. Das Erreichte wurde zurückgefahren – und es sollte weitere gut 25 Jahre dauern, bis die Bürgerfreiheiten in die deutsche Verfassung Einzug hielten.

Als 1917 die bürgerlichen und sozialdemokratischen Kräfte das zaristische Russland in eine Republik umwandeln wollten, usurpierte der Radikalrevolutionär Wladimir Iljitsch Uljanow die Macht und ließ Russland in einem 70 Jahre währenden „linken Projekt“ versinken. Die Opfer dieses Projektes gehen in die Abermillionen – aber es reichte nicht, „das linke Projekt“ als Irrweg zu begreifen.

Hätten 1918 nicht bürgerliche und sozialdemokratische Kräfte im Deutschen Reich den Putsch der Ultrarevolutionäre um Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg gestoppt, wäre es den Deutschen nicht besser ergangen als den Russen und sie hätten schon damals erfahren müssen, was „das linke Projekt“ an gesellschaftlicher und zivilisatorischer Vernichtung mit sich bringt.

„Das linke Projekt“ ist das Charakteristikum des 20. Jahrhunderts

„Das linke Projekt“ blieb und bleibt dennoch das alles entscheidende Charakteristikum des 20. Jahrhunderts. In Russland gebar es einen Stalin, der die Idee der Gleichheit der Menschen in der gleichen Angst aller vor staatlicher Willkür exekutierte. In Deutschland wurde „Das linke Projekt“ mit einer Überhöhung einer vorgeblich nationalen Rasse gleicher Übermenschen dem gedemütigtem Volke schmackhaft gemacht – und schuf nicht nur den zweiten Weltkrieg, sondern auch die Massenvernichtung eigener Staatsbürger, dort allen voran den Ungleichen, den individualistischen Eliten des Bürgertums.

Nach dem Krieg setzte „Das linke Projekt“ in der sowjetisch gelenkten DDR dort an, wo es 1945 geendet hatte – nur ersetzte es die nationalistische Komponente durch die internationalistische, den Volksfeind durch den Klassenfeind. Und in der Bundesrepublik, die sich anfangs als Gegenentwurf zum „linken Projekt“ verstand, gelang es den Ideologen der Gleichheit nach 1968, Staat und Gesellschaft gezielt zu unterwandern und „Das linke Projekt“ Wirklichkeit werden zu lassen.

Zwangsgleichheit statt biologisch-sozialer Ungleichheit

Das Ziel des „linken Projekts“ hat sich zu keinem Zeitpunkt gewandelt. Es soll die biologisch-soziale Ungleichheit von Menschen durch eine erdachte Zwangsgleichheit ersetzen. Besonders erfolgreich auf diesem Weg war „Das linke Projekt“ des Kambodschaners Pol Pot. Es war gleichsam der Höhepunkt – Pol Pot perfektionierte Stalins Prinzip der gleichen Angst Aller, indem alle vor ihren Mördern gleich waren. Die Killing Fields wären ohne das „linke Projekt“ undenkbar gewesen.

Doch auch in den vermeintlich aufgeklärten Staaten Europas ging „Das linke Projekt“ unaufhaltsam seinen Weg. So verleugnet es heute die naturgegebenen Unterschiede von Menschen, die sich allein schon daraus ergeben, dass Menschen in unterschiedlichen Kulturen aufwachsen und durch diese geprägt sind. Denn für „Das linke Projekt“ müssen alle Menschen nicht vor dem Gesetz und in ihren Chancen, sondern in ihrer biologisch-sozialen Stanze gleich sein.

„Das linke Projekt“  wird getragen von der irrwitzigen Vorstellung, dass der Mensch gleich einer unformatierten Festplatte das Licht der Welt erblickt – und dass es einzig und allein an der Gesellschaft liegt, ob aus dieser Festplatte eine genormte sozialistische Marionette oder etwa gar eine individualistische, unabhängige Persönlichkeit wird.

Es ist das Kernelement des „linken Projekts“, unter dem Banner menschlicher Gleichheit die  Menschlichkeit zu vernichten, denn es stellt die Unterschiedlichkeit der Menschen von vornherein in Abrede. Gleich, ob „linkes Projekt“ im Namen des Internationalismus oder „linkes Projekt“ im Namen des Nationalismus – sie eint ihr Hass auf die Individualität der menschlichen Natur. Deswegen dürfen Schwarze nicht mehr Schwarze, Weiße nicht mehr Weiße und Braune nicht mehr Braune sein.  Deswegen dürfen Männer nicht mehr Männer und Frauen nicht mehr Frauen sein. Sie alle dürfen nur noch Mensch sein. Gleich in einer nur noch scheinbaren Unterschiedlichkeit, die die ideologische Gleichheit des tatsächlich Ungleichen zur gesellschaftlichen Norm macht.

Die Stanze vom gleichartigen, gleichdenkenden Menschen

Die Gleichheit, die die bürgerlichen Revolutionäre des 19. Jahrhunderts vor dem Recht erfechten wollten, wurde vom „linken Projekt“ zur Stanze vom gleichartigen, gleichdenkenden Menschen.  Dabei war die Gleichheit vor dem Recht zu keinem Zeitpunkt als staatlicher Reparaturbetrieb gefühlter Ungerechtigkeiten gedacht. Auch war sie niemals der Anspruch, der naturgegebenen Ungleichheit von Menschen durch Staatswillkür abzuhelfen.

Weil aber im „linken Projekt“ der Mensch kein Individuum, sondern eine vom Systemadministrator zu bespielende Festplatte ist, ist jedwedes Individuum, das sich einen Rest an Individualität bewahrt hat, nur ein Formatierungsfehler, den es am besten durch Neustart zu beheben gilt. Individualität ist ein Versagen der Administratoren, die im „linken Projekt“ zu regeln haben, was „richtig“ und was „falsch“ ist. Deswegen auch ist Politik für „Das linke Projekt“ nicht die demokratische Suche nach dem richtigen Weg – es geht nicht darum, das für die Gemeinschaft Vernünftige zu tun – es geht darum, dem Projekt selbst „Gutes“ zu tun. Das ent-individualisierte, menschliche Opfer des „linken Projekts“ soll sich entpolitisiert im Gefühl des Guten sonnen dürfen – und das Regeln der Regeln willenlos den Administratoren des Projektes überlassen.

„Das linke Projekt“ kennt keine Differenzierungen

Weil der Mensch im „linken Projekt“ zu bespielen ist wie eine Festplatte, ist „das linke Projekt“ auch außerstande, die Welt differenziert wahrzunehmen. Wie in der Booleschen Algebra gibt es nur ein „Ja oder Nein“, ein „Schwarz oder Weiß“, ein „Gut oder Böse“.

Dabei sortiert sich „Das linke Projekt“ uneingeschränkt selbst in das „Ja“, in das „Weiß“, in das „Gut“. Und weil es in seinem Kern immer noch nicht weiß, was es wirklich ist, und ihm für sich selbst nichts Besseres einfällt, nennt es sich „links“.

Deshalb auch ist alles, was nicht „links“ ist, was nicht in die Stanze des „linken Projekts“ fällt, automatisch „rechts“. Es ist dieses Andere das „Nein“, das „Schwarz“, das „Böse“.  Es ist das, mit dem „das linke Projekt“ nichts anfangen kann, das es vernichten will. Und das sich ihm dann die Frage nach dem „linken Projekt“ aufzwingt, wenn Mensch plötzlich nicht mehr bereit ist, sich in die Stanze des „linken Projekts“ zu fügen. Wenn in den USA, in Polen oder in Ungarn die Menschen eine Regierung wählen, die nicht bereit ist, am „linken Projekt“ mitzuwirken. Wenn in Deutschland Menschen ihren Unmut mit der Gleichmacherei durch „das linke Projekt“ auf die Straße und per Wahlurne in die Parlamente tragen. Wenn in Österreich die Menschen den Mehltau des „linken Projekts“ abstreifen und nach neuen, individuellen Wegen der Selbstverwirklichung suchen. Wenn jetzt – wie in Italien – die Protagonisten des „linken Projekts“ mit Schimpf und Schande vom Hof gejagt werden.

Ist die Lega automatisch „rechts“, weil sie sich gegen die Invasion aus Afrika zur Wehr setzt? Weil sie nicht akzeptiert, dass Maghrebiner und Schwarzafrikaner per Dekret „gleich“ sind und in dieser vom „linken Projekt“ verordneten Gleichheit ihre andersartige Kultur und Tradition jener der Italiener aufzwingen wollen? Ist Berlusconi „rechts“, weil er noch nie bereit war, die Regeln des „linken Projekts“ zu spielen? Sind die Cinque Stelle des Luigi di Maio „rechts“, weil sie mit brachialer Andersartigkeit aus den Schablonen des „linken Projekts“ herausbrechen? Für die Verfechter des „linken Projekts“ müssen sie es sein. Denn sie kennen nur die Schablone von „links“ und „rechts“: Eine Schablone, in der die Linken immer die Guten sind und alle anderen die Rechten und die Bösen. Eine Schablone, in der „Das linke Projekt“ sich selbst zur einzig progressiven Kraft der Gesellschaft verklärt – und dabei überhaupt nicht mehr merkt, dass es mit seinem im 19. Jahrhundert verharrenden Denken selbst längst die Avantgarde der Reaktion ist.

Die progressiven Kräfte des 21. Jahrhunderts entstammen nicht der Linken

Die progressiven Kräfte des 21. Jahrhunderts sind jene, die die Fesseln des „linken Projekts“ abstreifen. Ob sie dabei als „Bürgerliche“, „Populisten“ oder „Rechte“ beschimpft werden, spielt nur noch für das dahinsiechende, linke Projekt eine Rolle, weil es seine eigene Progressivität längst verloren hat. Keine Rolle spielt dabei gegenwärtig, ob die neuen progressiven Kräfte am Ende für das Wohl des Gemeinwesens wirken werden oder nicht – das heute zu beurteilen, kann sich nur anmaßen, wer sich selbst als Teil des „linken Projektes“ begreift und deshalb seine Antwort bereits kennt. Doch allein schon der Akt, „Das linke Projekt“ zu überwinden, ist ein Fortschritt für die Menschheit an sich. Denn er gibt den Individuen die Chance, sich von den Schablonen des Gleichseins befreien zu können – zurückzukehren zu ihrer naturgegebenen Ungleichheit und darüber den gesellschaftlichen Irrweg des „linken Projekts“ zu beenden.

Einigkeit und Recht und Freiheit

Einigkeit und Recht und Freiheit, so wie sie den deutschen Revolutionären des 19. Jahrhunderts vorschwebten, waren nicht die Einigkeit in der Ideologie, nicht das „Recht“, nur im Rahmen des „linken Projekts“ recht zu haben, nicht die Freiheit, nicht ungleich sein zu dürfen.

Einigkeit stand für das Ziel, in einem gemeinsamen Staat der Deutschen seine Individualität zur Entfaltung bringen und sein Lebensglück in die eigenen Hände nehmen zu können.

Recht stand für den Anspruch, vor dem Gesetz, vor den Herrschenden gleich behandelt zu werden – unabhängig davon, ob Kaufmann oder Arbeiter, Jude oder Christ, Fürst oder Bettelmann.

Freiheit stand für das uneingeschränkte Recht auf Individualität, solange dadurch nicht die Individualität des anderen beeinträchtigt wurde. Vor allem aber stand sie für die Freiheit des Einzelnen, sich keinem „Projekt“, wie immer es sich auch bezeichnen möge, unterwerfen zu müssen.

Die Frage nach dem eigenen Versagen

Wenn die Protagonisten des „linken Projektes“ nun die Frage nach diesem selbst stellen, dann ist dieses auch die Frage nach dem eigenen Versagen. Einem Versagen, für das die Gesellschaft nur den allertiefsten Dank empfinden kann. Denn nicht nur, dass „Das linke Projekt“ nun über rund 100 Jahre beständig und immer wieder seine Unfähigkeit unter Beweis gestellt hat, den Staat als die Gemeinschaft der Menschen nach den Kriterien der Vernunft vernünftig zu führen – es ist mit seiner Ideologie der  biologisch-sozialen Gleichheit der Menschen immer auch ein Instrument gewesen, welches dem notwendigen Fortschritt der Menschheit, der nur durch die Unterschiedlichkeit ihrer Individuen ermöglicht wird, dem Weg verstellte.

Was ist mit dem linken Projekt? fragte die Moderatorin.

Die Antwort lautet: Es stirbt.

Und das ist auch gut so.

Die Frage, die es nun nur noch zu beantworten gilt, lautet: Wird es in seinem Todeskampf noch einmal so viel Unheil anrichten, wie es dieses bereits zu seiner Blütezeit getan hat? Werden weitere Millionen von Menschen sterben müssen, bis „das linke Projekt“ dort ist, wo es hingehört – auf dem Müllhaufen der Geschichte?

Vieles deutet gegenwärtig darauf hin, dass „das linke Projekt“ zumindest in Europa ohne eine erneute Selbstvernichtung zu Grabe getragen werden kann. Dass die demokratischen Mechanismen in der Lage sein werden, diesen historischen Irrweg auf friedliche Weise zu überwinden. Die Zukunft wird zeigen, ob es gelingen kann – oder ob „Das linke Projekt“ doch noch einmal mit Restriktion und Hass auf alles, was nicht in seine Schablone passt, sich zu wehren versucht und damit den von ihm eingeschlagenen Weg der Vernichtung der Demokratie individueller Menschen zu vollenden sucht.

Denn auch das gehört zum „linken Projekt“ – dass es den Begriff „Demokratie“ zweckentfremdet und vergewaltigt. Demokratie bedeutete immer schon vor allem Vielfalt und Streit von Meinungen. Nichts aber ist dem „linken Projekt“ ferner als dieses – denn weil es weiß, dass nur seine Schablone „gut“ sein kann, kann es auch nur eine Demokratie als „gut“ empfinden, die keine Demokratie mehr ist.

Deshalb aber auch fällt es dem „linken Projekt“ so unendlich schwer, seinen Untergang zu begreifen. Eher wird es die ganze Welt für „rechts“ erklären, nur um sich in seinem reaktionären Konservatismus nicht das eigene Versagen eingestehen zu müssen.

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181 Kommentare

  1. Hervorragender Text. Leider sehe ich es aber nicht ganz so optimistisch, denn das „Linke Projekt“ besetzt zu viele Schaltstellen in Medien und Politik. Man überlege nur was für Ergebenheitsadressen es von ehemals konservativen Parteien, der Wirtschaft und den Kirchen gegenüber der Vielzahl der gesellschaftsschädlichen Ideen des „Linken Projektes“ gibt. Ideen die völlig im Widerspruch zu den eigentlichen Anliegen dieser gesellschaftlichen Gruppen stehen. Wir sind immer noch Geisel des „Linken Projektes“ und ein echtes Umschwenken ist noch nicht erkennbar.

  2. Das politische ‚Spektrum‘ ist in Wirklichkeit ein Kreis.
    Wenn man weit genug in eine Richtung geht, Egal ob nach links oder rechts, erreicht man einen Pol: Extremismus. Extremismus schliesst aus und unterdrückt. Extremismus vernichtet. Egal, was auf den Fahnen steht, Extremismus ist der Gegenpol der Freiheit, Gleich(behandlung)heit, des Rechts und der Demokratie als solches. Einigkeit, das alle Menschen mit all ihren Unterschieden gleich viel WERT sind und Recht zu Leben und sich selbst treu zu bleiben, geschützt zu werden vor denen die Schaden wollen, gleich warum oder in welcher Form, und Freiheit zu denken was man will und zu sagen was man denkt, seine Gefühle empfinden und ausdrücken zu dürfen wie man sie eben hat und nicht wie andere sie gerne hätten für alle gleichermassen! Da habt ihr euer schwarz und weiss. Es muss nur an tatsächlichen Handlungen festgemacht werden, damit es wahr ist, nicht an abstrakten Ideen.

    • „das alle Menschen mit all ihren Unterschieden gleich viel WERT sind“. Theoretische Frage: Wie ist es denn mit den Mitgliedern der SS, mit Hitler, mit Stalin, mit Pol Pot, mit Erich Mielke, mit der RAF, mit Hamas? Gibt es nach der Sozialisation der Menschen nicht doch gewisse Unterschiede? Aha, das Recht „geschützt zu werden vor denen die Schaden wollen“ – offensichtlich gibt es doch verschiedene Wertigkeiten des Menschen – also ab einer bestimmten Stufe der individuellen Sozialisation „Gut“ und „Böse“ – eben die alte Menschheitssaga. Adolf Eichmann, ein beflissener Bürokrat, der nur seine Pflicht erfüllt „gleich viel WERT“? ? ?

      • Ja auch diese sind in Ihren grundsätzlichen Menschenrechten gleich viel Wert! Und auch diese hätten das gleich Recht wie alle Anderen vor Unrecht geschützt zu werden. Wer aber selbst Andere verletzt, der muss die notwendigen Konsequenzen tragen. Alles Übrige kann jeder moralisch beurteilen wie er will. Ich würde die von Ihnen genannten Individuen auch gerne aufs härteste bestraft sehen. Dennoch wäre ich nicht bereit irgendeinem von ihnen die Menschenrechte abzusprechen, ausser im allernotwendigsten Rahmen der nötig wäre, andere vor Ihm zu schützen. Genau das ist meine Aussage. Verurteilt Taten, lasst Konsequenzen folgen, schützt den Menschen. Das ist eben unbequem und manchmal möchte man einfach nur mit der Axt amok laufen, die ‚Bösen‘ einfach ausradieren, im Sinne einer freihen, gleichberechtigten Gesellschaft darf das aber nicht sein. Jeder, wirklich jeder Mensch ist grundsätzlich erst mal gleich viel wert. Gemäss seiner Taten sollte man diese Rechte nur dann einschränken, wenn es zum Schutz anderer Menschen notwendig ist. Alle von ihnen genannten Menschen haben Tazen begangen, die es notwendig machen, Andere vor Ihnen zu Beschützen. Om Rahmen dieses Schutzes sind Einschränkungen ihrer Freiheiten die logische Konsequenz, da ein Ausbleiben der Konnsequenz beyeuten würde, den Wert dieser Menschen über den Ohrer Opfer zu stellen. Da sie aber gleich viel Wert sind, erschiesst sich die Rechtmässigkeit solcher Konsequenzen aus ihren eigenen Handlungen und nicht aus irgendeiner ttheoretischen Idee von Gut und Böse. Damit sind die Betroffenen rein als Mensch nicht weniger Wert, weder die Täter noch die Opfer. Nur müssen die Täter eben die Konsequenzen ihrer Handlungen tragen. Indem sie andere Menschen geringschätzten durch ihre Verbrechen, haben sie sich selbst herabgesetzt, die notwendige Bestrafung selbst herneigeführt. Diese darf aber wiederum nur dem Schutz der Gemeinschaft dienen. Also wegsperren. Ein Mord bleibt Mord, egal unter welchen Umständen er begangen wurde. Die einzig angemessene Konsequenz ist totale Isolation des Täters, damit er nicht wieder morden kann. Wenn ein Mensch zulässt, das anderen Menschen Schaden zugefügt wird, obwohl er die notwendigen Mittel hätte, dem ohne Selbstverletzung zu entgegnen, dann muss dem ebenfalls Konsequenzen folgen.
        Hätte er aber nur auf Kosten der eigenen Unversehrtheit etwas unternehmen können, so ist er zu bewundern wenn ers tut (und ich hoffe wirklich, sollte ich einmal in eine solche Situation kommen, das ich die Courage habe für andere einzustehen), tut ers aber nicht, so ist dies verständlich und muss hingenommen werden. Denn: jeder Mensch ist gleich viel Wert! Auch dann noch, wenns unbequem ist.

  3. Das linke Projekt wird nicht zu unseren Lebzeiten zu Grabe getragen werden.

    Zu verführerisch ist seine Heilsversprechung. Zu erfolgreich appelliert es insbesondere an tatkräftige aber noch unerfahrene junge Menschen. Zu intelligent instrumentalisiert es begrenztes menschliches Wissen für seine Zwecke; vorallem ökonomischen Analphabetismus.

    Die nächste linke Generation, die noch brachialer für das linke Projekt kämpfen wird, steht auch schon in den Startlöchern bzw. befndet sich gerade noch in Ausbldung in linksextremen Schulungszentren, die früher auch als Universitäten bezeichnet wurden. Diese Generation wird richtig Schaden anrichten, da sie perfekt darauf abgerichtet ist, sich selbst als das ultimativ Gute, Gerechte, Soziale, Faire, Ökologische, Inklusive, Tolerante und Weltoffene zu begreifen und alles und jeden, der nicht auf ihrer Linie ist, in keiner Weise mehr reflektieren kann.
    Wir in Deutschland sehen nur die ersten Ausläufer diese Generation und wundern uns über die kuriosen Blüten, die sie treiben. Es sind die intersektionellen Feministen, die Genderaktivisten, Antifas und Social Justice Warriors. In den USA ist diese Generation schon älter und zeigt auf allen gesellschaftlichen Ebenen seine Zerstörungskraft. Verfolgt jemand hier was die US-Democrats oder bspw. Hollywood-Protagonisten so alles reden und machen?
    Da läuft es einem kalt den Rücken herunter. Und diese linke Generation steht uns hier erst noch bevor. Derzeit stößt man lediglich auf sie, wenn man mit einer der 4 genannten Gruppen zu tun hat. Deren politische Speerspitze sind aber die Grünen bzw. an den verschiedenen Alterskohorten innerhalb dieser Partei, lässt sich verfolgen, was für … da nachrücken. Eine Roth, eine Göring-Eckhardt, ein Özdemir, eine Künast sind dagegen geradezu Gipfel der Vernunft, Eloquenz und Zurechnungsfähigkeit. Habeck und Baerbock illustrieren aber schon den Generationenwechsel, der im Kommen ist. Beide sind aber Relation zur nachfolgenden Generation, die gerade die Universät verlässt, noch als gemäßigt zu betrachten.

    Das linke Projekt stirbt nicht, seine Protagonisten haben nur das Banner gewechselt, unter dem sie durch alle Institutionen marschieren. Auf ihren neuen Bannern stehen Postmodernismus und Kulturmarxismus.

  4. Eine klare Offenlegung des unmenschlichen „Linken Projekts“. Das Leid der Menschen und der vielen Toten durch die zum Verbrechen bereiten ideologischen Verfechter, ist diesen guten Verbrechern des „Linken Projektes“ nicht bewusst. Sie machen einfach, bis der Bürger mitsamt seiner Freiheit beseitigt ist. Deutschland ist zurzeit das „Linke Projekt“ allesamt linker Parteien unter Angela Merkel. Die Toten dieses Projekts können sie jetzt noch nicht strafen. Die Geschichte wird sie strafen.

  5. „So verleugnet es heute die naturgegebenen Unterschiede von Menschen, die sich allein schon daraus ergeben, dass Menschen in unterschiedlichen Kulturen aufwachsen und durch diese geprägt sind.“

    Sie verleugnen sogar, dass es zwei unterschiedliche Geschlechter gibt und konstruieren deshalb dutzendweise irgendwelche „Genders“…

  6. Ich versuche es noch einmal, deutlich zu machen, worum es mir geht (Ich versuche [!] es kurz zu machen):

    Kennen Sie „Regler“ an Mischpulten (Oder nehmen Sie einen Thermostat- mit seinen Regelungsmöglichkeiten – keine Wärme erzeugen bis zu das maximal Mögliche an Wärme zu erzeugen) ?

    Ich behelfe mir damit, jede Art von Einstellung, – auf einem Feld der Möglichkeiten (Regler: unhörbar – bis ganz laut, Thermostat: analog, siehe oben) zu verorten.

    Ich bin in den meisten Fragen, gar nicht weit, von den Meisten von Ihnen entfernt, – und es geht mir nicht um Relativismus (Diesen verabscheue ich, – wenn er zum ausschliesslichen Prinzip ernannt wird):

    Wir haben also nun besagten „Regler“ oder Thermostat:

    Am einen Ende des Reglers steht: „Individuum“, am anderen Ende: „Kollektiv“:
    Es entspricht auch meiner Überzeugung, nun den Regler weit in das Feld des Individuums zu schieben, – aber NICHT bis zum ANSCHLAG !

    An einem Ende des Reglers steht: „Kapitalismus“, am anderen Ende „Sozialmus“:
    So entspricht es meiner Überzeugung bis kurz vor Anschlage in Richtung Kapitalismus zu schieben, – aber eben NICHT bis zum ANSCHLAG !

    An einem Ende des Reglers steht: „Grenzenlose Einwanderung“, am andern Ende „Keine Einwanderung“:
    So schiebe ich, den Regler, (Vor allem derzeit) sehr, sehr weit Richtung „Keine Einwanderung“, – aber NICHT ganz bis zum ANSCHLAG ! Dies ist übrigens auch ein schönes Beisspiel, – dass man das – auch je nach Lage – zumindest etwas verändern kann.

    Ich halte dies so, – nicht weil ich Angst vor Extremen habe, – und nicht weil ich Extreme für immer falsch halte (Sie sind es oft, meiner Meinung nach, aber nicht immer), – sondern weil ich, – wie auch sehr viele andere Menschen, mir etwas dabei DENKE und komme dann zu dem Schluss, den Regler, auf die jeweilige, mir sinnvoll erscheinende Position, zu ziehen.

    Eigenes Denken und Differnzierung (Neben Wahrheitssuche und VORALLEM Redlichkeit) sind das Gebot der Stunde, – und diese Herangehensweisen sind IMMER geboten !

  7. phoenix aus der asche? Dummheit stirbt niemals aus? Wir sind nicht dabei, uns eine DDR 2.0 zu basteln? Wenn ich mir meine persönliche staatsquote überschlägig errechne, also wieviel meines geldes landet mittels unüberschaubar vieler steuern beim fiskus, komme ich zu dem schluss, dass ich doch schon im sozialismus lebe. Und die wahlberechtigte mehrheit ist bezieher von staatsknete, die wird das system nicht abwählen. Bedingungsloses grundeinkommen, wer das gut findet ist ein glühender verfechter. Dass das sozialismus durch die hintertür ist, ist den leuten nicht klarzumachen.
    Nee, nee, schön wär’s, aber thälmann, thälmann lebt weiter, thälmann ist niemals gefallen!

  8. Das linke Projekt ist doch im vollen Gang …
    Jedem dürfte klar sein, dass man ein demokratisches system, in dem es fast allen recht gut geht nur stürzen kann durch Unruhen. Zuerst muss man dafür sorgen, dass es mehr Armut gibt. Das hat SPD-Schröder schon mal durch H-4 umgesetzt. Dann sorgt man dafür, dass es praktisch keinen Weg mehr heraus aus der Armut gibt, ist auch passiert durch die Festlegung eines so niedrigen Mindestlohns (SPD), dass die Armut bis zum Tod festschreibt.
    Als nächstes sorgt man dafür, dass es Neid unter den Armen gibt. Dafür holt man einige Millionen zusätzlicher Armer ins Land. Damit erhöht man die kritische Menge der Armen, kann die zwei Gruppen, Eingeborene gegen Zugewanderte, hervorragend gegeneinander ausspielen und erreicht zudem noch, dass zumindest der untere Mittelstand mitmacht.

    Nun fehlt nur noch der passende Auslöser. Ok, davon gab es schon einige, aber durch zivile Demos und eine noch halbwegs objektive Polizei, konnte die Explosion vermieden werden. Der „Wutbürger“ hat mit Pegida und AfD ein Ventil. Das passt den Linken ganz und gar nicht!

    Nun werden immer wieder nette Kriminalstatistiken veröffentlicht, es wird mit Hilfe der GEZ-Förderung zu Diebstahl aufgerufen. Der nächste Eskalationsschritt wird kommen. Eine zweite massive Einwanderungswelle, Zwangsumsiedlung von alleinlebenden Rentnern in Heime zur Schaffung von Wohnraum, oder etwas, auf das ich noch nicht gekommen bin. Es wird ihnen etwas einfallen.

    Nur durch massive Unruhen kann das Projekt endgültig umgesetzt werden. Diese Unruhen wird man bekommen, das ist planbar. Selbst ein so stoisches Volk, wie das deutsche, hat einen Punkt, bei dem es außer Rand und Band gerät.

    • ..niemand stoppt die Leute, umzuziehen in arbeitesreichere Regionen, umzuschulen auf eigene Kosten, da das was die Agentur für Arbeit anbietet komplett am Bedarf vorbei geht, ihre real-world sozialen Netzwerke in Form von Freunden, Familie usw. aufzugeben, die Region zu verlassen n der Sie sich wohlfühlen und zuhause sind, bloss kein Wohneigentum! Selber schuld wenn du ein Zuhause hast! Da brauchst dich nicht wunden, wenn du ausgebeutet wirst! Ein bisschen Flexibilität hier Leute! … etc.

  9. Brillianter Artikel! Eine andere treffende Überschrift wäre frei nach John Irving: GOTTES WERK UND TEUFELS BEITRAG. Der Teufel trägt nicht nur Prada, er tanzt den Walzer auch immer linksherum!

  10. Es ist völlig falsch heute noch von klassischen Linken alla KPD , DKP, MlPD,
    ect.zu philosophieren! Das was sich heute Links nennt sind nur angepaßte apeacer.
    Die haben mit den ursprünglichen Kommunisten gar nichts gemein!!

    • Richtig. Die wahre Bruchlinie ist Liberalismus/Traditionalismus. Als ob echte KPs wie in China, Russland oder Vietnam auch nur das geringste mit dem Blödsinn den Deutsche als „links“ bezeichnen am Hut hätten.

  11. Ich habe neulich eine alte Rede von F.J.S. selig gehört, in der er sich über das (damals wohl gängige) Wort „Der Geist steht links“ mokierte. Find ich lustig, daß dies jemals jemand behauptet hat. Ich habe noch nie einen Linken erlebt, der, wenn es um „gesellschaftliche“ und insbesondere um Wirtschaftsthemen ging, nicht ausschließlich geistigen Dünnsch….abgesondert hat. Das lustige daran: In der DDR m u ß t e n wir uns diesen linksideologischen Schwachsinn anhören, hier tun es Leute (Lehrer, „Sozial-„ und „Politikwissenschaftler“, Künstler, Journalisten, Gewerkschafter und und und) f r e i w i l l i g. Meine Empfehlung: Alle, die noch heute vom „linkem Projekt faseln“ sollten einmal für zwei, drei Jährchen nach Nordkorea fahren, um ein Praktikum in Sachen linke Realität abzulegen.

    • Gerade die Geisteswissenschaftler sind überwiegend links, aber dabei geht es ihnen nur um die Konsolidierung der eigenen Macht.

    • Früher haben wir den Linken so einen ähnlichen Rat gegeben. Geh doch in die DDR, da hast Du es so links, wie Du es willst. Jedoch, ich weiss von keinem der gegangen wäre. Auf die Vorzüge des Westens wollte man ja nicht verzichten.
      Das zeichnet in meinen Augen eh die Linken aus. Sie möchten alle Vorzüge des Kapitalismus, nur die dazugehörige Leistung, sind sie nicht bereit zu erbringen. Deshalb haben die auch oft leistungslose Berufe, wie eben Künstler, GEZ-„Journalisten“, oder Lehrer für leistungslose Fächer…

  12. Achja, – eines wollte ich noch – ganz kurz – anmerken:
    Weil hier ja immer die Schelte des sog. Kollektivismus betrieben wird:
    Wenn man sich auf:

    Einigkeit und Recht und Freiheit ….

    beruft (Was, – denke ich, jeder „hier“ tut, – auch der Autor),

    dass EINGKEIT bereits eine Form des Kollektivismus bedeutet, – bzw. DAMALS, als dieser 3Klang entstand, DEFINITIV als Aufforderung zum Zusammenhalten des deutschen Kollektivs/Volkes gemeint war !

    Das sieht man auch sehr schön, an den Zeilen der so verschmähten ersten Strophe:

    …, WENN es stets zum Schutz (!) und Trutze (!), brüderlich zusammen hält …

    (D.h. auch, nur am Rande, dass das „… über alles …“ klar an eine Bedingung geknüpft ist und keinesfalls absolut gemeint war, – wie es heute, zu einseitig/falsch, interpretiert wird)

    • Das ist klar, Kollektivismus ist Bestandteil von Zivilisation. Eine Gesellschaft kann ohne Kollektivismus per Definition nicht existieren. Kollektivismus wirkt allerdings zentralisierend und ist damit der natürliche Katalysator für Unfreiheit. Aufgrund dessen muss er auf das Nötigste in einer erfolgreichen Zivilisation beschränkt sein, militärischer Schutz der Gesellschaft und soziale Teilhabe für die (wirklich) Schwächsten. Alles andere regelt der Markt.

      • Regelt der Markt auch die „Einwanderung“ ?
        Regelt der Markt auch das Zusammenleben mit denen, – „Die noch nicht so lange hier leben“ ?
        Um nur mal das aktuell wohl wichtigste Thema der deutschen/europäischen Politik zu nennen.

      • Nein, tut er nicht. Denn, du kannst nicht beides zugleich haben, offene Grenzen und einen Sozialstaat (sagte mal ein viele Klügerer als ich). Also wenn’s daraußen kalt ist und darinnen warem, reißt du da die Tür auf?
        Karl Valentin: Sagt ein Fahrgast in der Strampel zu ihm, gerade zugestiegen: Sie, machen’s die Tür zu, draußen is‘ koit (= kalt). Valentin macht brav die Tür zu und fragt: „Und, moanen’s jetzt is‘ draußen wärmer?

      • + @ Kurz

        Regelt der Markt auch die „Einwanderung“ ?
        Regelt der Markt auch das Zusammenleben mit denen, – „Die noch nicht so lange hier leben“ ?

        +

        …und wie der Markt das regelt! Sie haben die Möglichkeit, sich frei zu entscheiden:

        a) Sie flüchten in die Arme des Kollektivs, ziehen Grenzen um sich und warten bis Frau Merkel die Dinge für Sie löst. Viel Glück!

        oder

        b) Sie sehen eine Herausforderung, die Sie annehmen und „gehen der Einwanderung entgegen“ – sehen die Völkerbewegung als natürliche Gegebenheit, die es schon immer gab, lernen eine fremde Sprache, setzen sich mit fremden Kulturen auseinander und suchen Erfüllung darin, sich auch anderswo zurecht finden zu können.

        +

        nb: bereits in den 80ern hat man im 3. Stock links Entscheidungen getroffen, die es ermöglichen auf mehreren Beinen zu stehen und sich „anderswo“ zurecht zu finden. Merke: die Kugel ist rund und besteht nicht nur aus dem Vorgarten und dem Lattenzaun.

        Markt: nur ein anderes Wort für Freie Entscheidungsmöglichkeit

        +++

      • Da kann ich Ihnen nur eine knappe Antwort geben:

        Ein Patriot verlässt sein Land nicht in der Not.

        Denn wenn alle das tun, – bleibt von der Zivilisation, der man angehörte, – nichts mehr übrig, – man muss in der Fremde leben und hat in einem jeweiligen Gastvolk kaum noch eine Möglichkeit die eigene Gesellschaft zu erhalten.

        Im Übrigen, – wäre dies die Aufgabe des Kampfes, bevor er begonnen hat, – das ist Wehrlosigkeit und letzten Endes Feigheit.

        Und seien Sie ehrlich: „… warten bis Frau Merkel die Dinge für Sie löst. Viel Glück!“ ist ein unfaires „Argument“, – die Menschen, die ihr Volk/ihre Art zuz leben nicht aufgeben wollen, werden DAS sicher nicht tun, – insofern ist das ein sehr unseriöses „Argument“ !

      • +

        >> sag´ ich doch – machen Sie, was Sie für richtig halten! – gestehen Sie dies bitte Anderen auch zu …und lassen Platz für „Märkte“..auch wenn sie Ihnen nicht gefallen mögen

        denn

        „Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen.“ sagt der Olle Chinese

        und

        nebenbei, habe ich mein Haus ans Meer gerückt und es blühen die Aprikosen- die Mirabellen und die Pfirsichbäume…Nichts anderes, als zu verstehen, sich an veränderte Lebensverhältnisse anzupassen, – …Kern der Evolution…

        +++

      • Sie haben zwar keine meiner Fragen beantwortet und Sie sind auch auf keines meiner Argumente eingegangen, – aber gut.
        Ich denke wir lassen es.

      • P.S: Ergänzung der Antwort an „3. Stock links“:

        „Markt: nur ein anderes Wort für Freie Entscheidungsmöglichkeit“

        Das ist, in diesem Zusammenhang eine Bankrotterklärung, bzw. die unzulässige Übertragung, – einer rein matriellen/wirtschaftlichen Gesetzmässigkeit auf Alles.

        Sehen wir die Sache doch einmal anders herum, – aus der Sicht der Gesellschaft (Insbesondere, auch der Gesellschaft in die Sie dann hinein migrieren):

        Wellchen Wert haben Sie letzten Endes für die Gesellschaft, wenn Sie diese nicht verteidigen wollen, – im Sinne des Nichtverteidigens des Bodens/des Erhalts ihrer bisherigen Kultur und auch logischerweise ( … denn sonst hätten Sie auch hier verteidigen können/müssen) – das Nicht-Verteidigen des Bodens/der Kultur des Gastlandes ?
        Das Gastland wird sich für eine derartige Einstellung eines Neubürgers (Ich vermute Neubürgerin) schön bedanken !
        In den meisten Ländern der Welt, die für eine Auswanderung in Frage kommen, würden Sie für eine derartige Einstellung verachtet (z.B. USA).
        Wie weit sollen sich die, – sage ich mal, – vernünftigeren Menschen denn zurück ziehen ?
        Zum Schluss leben die dann, beispielsweise, alle in Australien, – und der „unvernünftigere“ Rest der Welt, lässt dann dieses, so ganz anders geartete Australien, in Ruhe ?
        Glauben Sie DAS ?
        Nun könnte man sagen Sie sind bis dahin schon lange, aus Gründen des Alters, gestorben … eine Lösung ist die von Ihnen propagierte Sicht des „Marktes“ allderings nicht – im Gegenteil !
        Ihre Haltung ist ein Beispiel für eine übersteigerte Form des Individualismus aka „Nach mir die Sintflut“.

      • Lieber Herr Kurz,

        ich bin uneingeschränkt dafür, dass berechtigterweise Asylsuchende gemäß dem Völkerrecht und geltendem euröpäischen sowie deutschen Recht in Deutschland aufgenommen werden. Dieses durchzusetzen, gelten auf den vorenannten Ebenen Gesetze und Verordnungen. Diese sind, soweit ich es überblicke, weder ein Freibrief für illegalen Grenzübertritt noch begründen sie ein unbegrenztes Aufenthaltsrecht, wenn der Grund der Asylgewährung wegfällt. Aber das sind ja auch gar nicht Ihre Fragen.

        Sie fragen:
        Regelt der Markt auch die „Einwanderung“ ?
        Ja, in Bezug auf Einwanderung, die rein justisch etwas ganz anderes, ist als die Gewährung von Asyl, ist der Markt ganz klar in der Lage, auf dem einfachen Prinzip von Angebot und Nachfrage grundsätzlich regulierend zu wirken. Dass dazu ggf. ein paar flankierende Maßnahmen zusätzlich erforderlich sein können, ist unbestritten.

        Als negatives Beispiel sei hier an den deutsche Versuch erinnert, in den 1990er und 2000er Jahren eine Art Green-Card für IT-Fachkräfte aufzulegen. Das hat nicht so recht funktioniert, weil Deutschland damals offensichtlich NICHT das Traumziel der erhofften IT-Fachkräfte war.

        Im Gegensatz zum Asylrecht, ist das Einwanderungsrecht, soweit mir bekannt, eine nationale, ggf. eurpäische Angelegenheit. Wenn denn die Grenzöffnung 2015, wie propagiert, die Einwanderung von Fachkräften zum Ziel gehabt haben sollte, ist die Vorgehensweise, umso verwerflicher, weil die Verantwortlichen, allen voran die Bundekanzlerin, meines Erachtens
        (1) die Einwanderungswilligen zuvor falsch informiert haben, indem falsche Anreize gesetzt wurden (siehe https://www.welt.de/politik/deutschland/article145792553/Der-Werbefilm-fuer-das-gelobte-Asylland-Germany.html),
        (2) internationales Recht auf Asyl zur Anwerbung von Fachkräften missbraucht sowie europäisches und nationales Recht zu Grenzsicherung gebrochen haben,
        (3) die deutsch Bevölkerung von Anfang an über das wahre Ausmaß und die Folgen der unkontrollierten Einwanderung in die Sozialsysteme getäuscht haben und
        (4) Grundgesetze des MARKTES sträflich außer Acht gelassen haben. (Unangemessenes Angebot auf nicht nachgewiesene Nachfrage).

        Ihre zweite Frage lautet:
        Regelt der Markt auch das Zusammenleben mit denen, – „Die noch nicht so lange hier leben“ ?

        Im Zusammenleben der Menschen in einem Staat aber auch in einer Gemeinschaft in Allgemeinen, spielen wirtschaftliche Angelegenheiten eine nicht zu vernachlässigende Rolle. Selbst in einer Familie kann nur das verzehrt werden, was erwirtschaftet wird, auch wenn ausgesprochene Verteidiger der existierenden Finanzwirtschaft den einfachen Leuten gerne etwas anderes einreden möchten. Die Entscheidung, wie der Wohlstand, also die Menge des Erwirtschafteten innerhalb einer Gemeinschaft verteilt werden soll, ist grundsätzlich unabhängig davon, wer etwas erwirtschaftet hat, und wer es verzehrt. In Jahrtausenden haben sich Verhaltensweisen entwickelt, die sicherstellen, sollen, dass die Leistungsfähigeren dazu beitragen, dass auch die weniger Leistungsfähigen ein angemessenes Leben führen können; das ist teilweise sogar im Tierreich zu beobachten.

        Dieses Ideal ist durch verschiedenste Einflussfaktoren gefährdet, beispielsweise duch die Veränderung der wirtschaftlichen Situation (fette Jahre, magerer Jahre oder viele Nachkommen, wenige Nachkommen etc.). Um bei diesem Beispiel zu bleiben, wird wohl niemand, der bei klarem Verstand ist, behaupten, dass Deutschland im Herbst 2015 ein Land war wo Milch und Honig für alle fließen und viele, die schon länger hier leben, dies bei Hartz IV, Mindestlohn und Aussicht auf Alterarmut auch wirklich noch gerne tun; von einer Zukunftsperspektive für junge Menschen ganz abgesehen.

        Dass ein Gemeinwesen in einer solchen Situation Menschen aufnimmt, die ihre Heimat aufgrund von Kriegen, Naturkatastrophen oder anderen lebensbedrohlichen Situationen verlassen müssen, beweist wahre Menschlichkeit und geziemt einer zivilisierten Nation. In einer solchen Situation ohne Legitimation durch die Gemeinschaft, zumindest durch deren gewählte Vertreter, eine Entscheidung zu treffen und durchzusetzen, die, wie wir mittlerweile wissen, das genaue Gegenteil einer Bereicherung im wirtschaflichen Sinn ist (Ihre Frage, Herr Kurz , war ja auf den MARKT gerichtet), halte ich in der Sache ebenfalls für eine

        sträfliche Missachtung des MARKTES

        Die Art und Weise des Vorgehens der Verantwortlichen halte ich noch für etwas gannz Anderes, aber darum geht es hier ja nicht

      • Ohne Frage, richtig ausgeführt. Kompliment.
        Sie wissen, sber denke ich, – was ich meinte:
        Geregelt wird die Einwanderung de facto, – von der Politik und nicht vom Markt.
        Auch das Zusammenleben regelt, – de facto nicht der Markt.

      • Das Einwanderungsthema verbuche ich unter militärischen Schutz der Gesellschaft. De facto ist es ja nichts anderes als eine Landnahme durch Fremde, analog zum historischen Beispiel der Landnahme römischen Territoriums durch Germanen und Araber.

      • Sagen Sie doch einfach mal Zusammenhalt anstatt dem hässlichen Wort Ko.
        Das regelt zB bei uns das GG und natürlich „Näheres regeln … Bundesgesetze“.
        Wirtschaft und Soziales: Soziale Marktwirtschaft, die genug Freiraum lässt für die Besseren und Fleißigeren, ohne die Schwächeren allzu sehr unterzubuttern. Das zu realisieren ist ein permanenter politischer Prozess. Soziale MWS, nicht freie. Wie eine stählerne Brücke, mussu ständig entrosten und immer mal wieder neu streichen. Sonst fällt sie ein, im freien Fall. Der „Markt“ regelt gar nichts von alleine, genauso wenig wie das Stromnetz irgendeinen Strom speichert – auch dann nicht, wenn das Manche glauben.
        An meinem Briefkasten habe ich ein „Auge der Fatima“ angebracht, zum Schutz gegen den Moslem, an der Haustür ist oben das berühmte 20 C + M +B 18 zu sehen (weiße Kreide auf blauem Grund, besucht mich mal) und über der Klingel hängt ein Hufeisen von dem Gaul, der mich mal in hohem Bogen runtergeschmissen hat, Menkenke halt.
        Natürlich glaube ich als Naturwissen … ler das nicht, aber man hat mir glaubhaft versichert: Es wirkt trotzdem.

    • Biologisch, Herr Kurz, ist der Mensch ein Hordentier. Anders kann er nicht überleben. Das bringt es mit sich, dass in der Horde/Gruppe Regeln des Zusammenlebens gelten müssen – da andernfalls die Horde zerfällt. Dieses – nur am Rande – bringt es zwangsläufig mit sich, dass Mensch sich mit seiner Horde identifiziert und Gruppenrituale entwickelt, die den Zusammenhalt organisieren und befördern – können Sie jedes Wochenende beispielsweise in der Bundesliga perfekt bewundern. „Völker“ oder „Nationen“ sind solche Identitätskollektive im großen Maßstab – weshalb den Deutschen, wenn ihnen ihre deutsche Identität genommen wird, die Existenzbasis entzogen wird. Das ist ein Prozess, den Sie seitens der Kollektivisten mit Unterstützung durch die Massenzuwanderung gegenwärtig exemplarisch bewundern können.
      Der Kampf zwischen sozialistischem Kollektivismus und Individualismus ist daher nicht der Konflikt um die soziale Verantwortung an sich – es ist der Kampf um den Grad der Freiheit, den eine Gesellschaft ihren Mitgliedern zubilligt. Patriarchalisch/diktatorisch gelenkte Gemeinschaften machen es sich leicht, indem sie „von oben“ die Regeln definieren und die Mitglieder strikt zum Einhalten derselben gezwungen werden. Freiheitliche Gesellschaften zeichnen sich dadurch aus, dass sie die individuelle Entfaltung ihrer Mitglieder ermöglichen, am besten fördern. Letzteres verkompliziert selbstverständlich die Führung der Gruppe, denn es generiert zwangsläufig Widerspruch – damit aber auch den unverzichtbaren gesellschaftlichen Fortschritt.
      Der sozialistische Kollektivismus mag diesen Widerspruch nicht, weil er ihn zurecht als Angriff auf den Führungsanspruch seiner Führung versteht – können Sie beispielsweise bei Dutschke recht klar nachlesen.
      Das Lied der Deutschen ist insofern nicht die Aufforderung zum Kollektivismus, sondern zur Bereitschaft, sich in der Verantwortung zur Gemeinschaft für alle gleichermaßen geltende Regeln zu geben, die den Bestand der gemeinsamen Identität und damit der Gruppe sichern sollen. Das widerspricht in keiner Weise dem Individualismus, denn es organisiert gleichwohl den ständigen Konflikt um den richtigen Weg – es sei denn, man interpretiert diesen Individualismus im Sinne Bakunins als Anarchie oder – in abgeschwächter Form – als Libertarismus. Wobei Bakunin auch dieses nicht wollte – sondern in utopistischer Weise davon ausging, dass der vernunftbegabte Mensch in seiner Verantwortung für die Gemeinschaft von sich aus seine Individualität in den Dienst des Gemeinwesens stellt. Wenn man so will, ist das linke Projekt die Überzeugung, dass Bakunin (der mit Marx in Dauerfehde lebte) ein Träumer war, weil es unterstellt, dass Mensch freiwillig niemals zu diesem Schritt bereit sein würde, sondern sein Egoismus zum sozialen Zusammenhalt unfähig ist. Das linke Projekt ist insofern geprägt von einem negativen Menschenbild. Deshalb auch bedarf die „linke“ Gemeinschaft der Führung und des Zwangs: einer (der Führer) oder eine elitäre Gruppe (ich habe sie „Administratoren“ genannt) sagt, wo es langgeht. Alle anderen haben das zu akzeptieren und zu folgen – sonst erst Ausgrenzung (derzeit in der BRD exekutiert), dann Gulag/KZ und am Ende Vernichtung.

      • Ich stimme Ihnen in der Weise zu, – wenn ich Sie richtig verstanden habe (?), – dass bis zu einem fewissen Grade das Kollektiv und ein gewisser Individualismus, durchaus miteinander vereinbar sind.
        Dies herauszuarbeiten ist mir wichtig gewesen.
        Ich halte das Konstruieren eines zu starken Gegensatzes (Im Sinne einer Unvereinbarkeit) zwischen Individuum und Kollektiv fürf alsch bzw. wahnsinnig, – insbesondere solange es weiterhin andere starke Kollektive auf der Welt gibt.
        Dem Menschen zu viel Individualismus zu predigen, ist für mich eben auch, eine Facette des linken Utopismus !
        Daran krankt unsere Gesellschaft und so werden wir, als eine solche, – auch nicht überleben.

    • Einigkeit erfordert zwar einen Zusammenhalt, jedoch keine Gleichheit. Im Gegenteil, ich bin mir sicher mit Millionen Deutscher darüber einig, dass wir keine Gleichmacherei wollen. Das gerade die persönlichen Unterschiede der Individuen erst zu dem Volk machen, dass wir sind. Ein Volk mit den meisten Brot- und Wurstsorten z.B.. Wir leben in einem Land, dass flache Ebenen (Niedersachsen), viele Seen (Mecklenburg), große Städte (NRW), Berge (Harz, Alpen) und alles mögliche dazwischen beinhaltet, und somit auch ganz unterschiedliche Typen von Menschen. Uns eint allerdings, dass wir die gleichen Regeln akzeptieren, eine dieser Regeln war immer die Toleranz. Es wäre keiner aus dem Norden auf die Idee gekommen dem Bayern zu befehlen ab sofort Krabben oder Pumpernickel zu essen, und kein Bayer wäre auf die Idee gekommen dem Ostfriesen das Essen von Weißwurst oder süßem Senf zu verordnen. Wir haben schon immer Witze über die bayrische Lederhose und den Ostfriesennerz gemacht, haben uns über Kehrwoche und Nicht-zu-Betretenem-Rasen amüsiert, aber wir haben uns daran gehalten und jedem seine „Kultur“ zugebilligt. Vielleicht fällt es Außenstehenden deshalb so schwer unsere Kultur zu definieren. Denn es gibt keine einheitliche Kultur in dem Sinne. Es gibt ungeschriebene Regeln, an die sich jeder halten muss (selbst die können noch von Gegend zu Gegend variieren), wenn er sich nicht selbst von der Gemeinschaft separieren will. Ordnung, Sauberkeit, Disziplin und Fleiß gehören dazu. Das tun, was getan werden muss, auch wenn es in dem Moment unbequem ist, anders gäbe es keine freiwillige Feuerwehr! Wir würden auch die „Neuen“ akzeptieren, mitsamt eines Teils ihrer Kultur, wenn sie sich an diese Regeln halten würden. Wir haben uns zwar seit den 60ern lustig gemacht über die Kleidung der türkischen Frauen mit Kopftuch und Hose unterm Rock, aber wirklich gestört hat es uns nicht. Gestört hat uns der Krach im Mittag und Abends, der Müll, der nicht sauber entsorgt bzw. getrennt wurde, das Nicht-einhalten der Kehrwoche. Und, dass sie kein ordentliches Deutsch sprechen wollten. Damit stellten sie sich selbst ins Abseits, so wie die Grünen mit ihren Essensvorschriften.

      • Ich habe nicht von Gleichheit gesprochen und ich befürworte diese auch nicht (Ausser und alleinig vor dem Gesetz).

      • Sie schreiben aber von Kollektivismus – und den finden Sie in Deutschland ganz sicher nur bei Grünen und allen Linken. Der Rest ist nach wie vor für den Indivudualismus. Und das wollte ich mit meiner Antwort auf Ihren Post klar machen. Wir sind im Prinzip schon immer ein Volk von Individualisten gewesen. Da wir aber gleichzeitig als Mensch ein Herdentier sind gibt es bei uns so viele Vereine, in denen sich die Einzelnen dann wieder dazugehörig fühlen können, aber eben nur auf einem speziellen Gebiet und nicht als kompletter Mensch 🙂

      • „Wir sind im Prinzip schon immer ein Volk von Individualisten gewesen.“

        Das mag sein.
        Als Volk sind wir aber ein Kollektiv.
        Alle Völker sind Kollektive.

        Und die Frage, wie kollektiv oder auch kollektivistisch wir sein wollen, – hat eben auch mit der Frage zu tun, – inwieweit wollen wir dem Individuum „dienen“ und inwieweit dem Kollektiv (Der Gemeinschaft/dem Volk).

        Es gibt einen Ausspruch von Marc Aurel:
        „Was dem (Bienen)Schwarm nicht nützt, – das nützt auch der einzelnen Biene nicht.“

        Und der Mann war sicher kein Linker, – Linker im heutigen Sinne schon gar nicht. Er war anerkanntermassen einer der intelligentesten Männer der römischen Welt und ein, in seinem Zeitmassstab gemessen, ein guter und massvoller Politiker.

  13. So sehr ich hoffe, dass Sie Recht behalen mögen, so misstrauisch betrachte ich den gegenwärtigen Zustand dieser Republik und deren Bürger. Die Geschichtsvergessenheit ist erschreckend, die Begriffe Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit werden beliebig interpretiert, das kritische Denken ist unerwünscht und ersetzt durch das Fühlen von „Ja, Weiß, Gut“. Vor Allem auch die Kirchen spielen hier eine unrühmliche Rolle. Wenn die liberale Idee der Gleichheit vor dem Recht totalisiert wird, steht dahinter letztlich die Utopie der möglichst gleichen Schicksale. Der Mensch als Gattungswesen, eine Ideologie, welche auf einem völlig anderen Menschenbild beruht, als dem des klassischen Liberalismus. In diesem Sinne, zerstört der Begriff der sozialen Gerechtigkeit die freie Gesellschaft. Selbst wenn es pathetisch klingen mag, ich behaupte, dass wir um nichts weniger streiten, als unser, so schwer errungenes, Menschenbild. Nur einkleiner Teil der Menschheit hat das Glück dies leben zu können. Und nun schaue ich auf dieses Land und stelle fest, dass diese, unsere Lebesform nicht, nach innen und nach außen, verteidigt wird.
    Ergo……es gibt viel zu tun……

  14. +

    „Die Progressiven von gestern plagen Untergangsängste“ …meint Herr Spahn in der Überschrift

    >> die Progressiven von gestern, die sitzen heute vor ihren Pixelautomaten und hauen den Leutz ihre Weltsicht um die Ohren, statt sich um ihre Enkel zu kümmern, die es mangels Zeugungskraft gar nicht mehr gibt!…wahrlich berechtigte Untergangsängste…

    +

    nb. (Denk-) Schablonen werden nicht dadurch überwunden, indem man neue aufstellt – am besten: Jeder schlägt seine eigene dem Anderen um die Ohren… auch -. um von eigenen Ängsten abzulenken…

    +

    links und rechts – im Straßenverkehr – allerdings eine gute Erfindung .

    +++

    • Man braucht nur Ihren stage name zu lesen, um Bescheid zu wissen: 3. Stock links; m.a.W.: „Ich bin über Euch erhaben und ich bin links! – und damit gut!“

      Merken Sie nicht, wie Sie mit diesem Namen und Ihren Kommentaren hier genau in die Schablone passen, die Herr Spahn so treffend beschreibt?

      • +

        >> ich habe zuhause nichts zu sagen, deshalb muss ich es hier tun – wie ist das bei Ihnen @Wolfsohn?

        +++

  15. Das perverse an dem linken Projekt ist doch, dass es alle, die sich diesem Irrsinn nicht unterordnen als Faschisten und Nazis deklariert und sich in den Lehreinrichtungen festgesetzt hat (USA: Berkeley, Yale, Evergreen College, …; Canada: University of Toronto ist sehr bekant dafür; GB: London College).

    Wann immer dort Personen auftreten, die nicht dem linken Dogma dienen und Diskussionen geführt werden, die das linke Projekt kritisch betrachten, versucht man mit allen Mitteln diese Diskussionen zu unterbinden.

    Anhänger des linken Projektes wollen nicht verstehen, dass eine „Umverteilung“ (auch bekannt als staatlich durchgesetzter Diebstahl) nicht so funktioniert, wie sie sich das vorstellen. Es erfordert extrem autoritäre Kräfte und diese tendieren dazu, die Macht, die sie haben, zu ihrem eigenen Vorteil auszunutzen. Man siehe nur Venezuela oder Nord Korea. Venezuela war als Musterprojekt des Sozialismus präsentiert worden. Und nun, da es gescheitert ist, sind nur der Westen aka USA und die Sanktionen dafür verantwortlich. Oh und nun ist es natürlich kein richtiger Sozialismus der in Venezuela umgesetzt wurde, sondern ist wieder nur eine Perversion davon.

    • Die Linken sind so lange links, bis sie an den Schalthebeln der Macht sind. Das zeigt die Geschichte, trifft aber grundsätlich auf jedes System zu, dass auf einer Ideologie und nicht auf Neturgesetzen beruht. Das impliziert auch ein System, das auf unbegrenztem Wachtum basiert, welches es in der Natur nicht gibt. Das ist meines Erachtens aber nicht, wie der von den Linken propagiert, Kapitalismus an sich, sondern des künstlich, mit betrügerischer Absicht unter Ausnutzung der Unbedarftheit des US-Präsidenten Woodrow Wilson ins Leben gerufene Geldsystem auf der Basis des „Federal Reserve Act“. Darunter leiden alle Wirtschaftssysteme unabhängig von ihrer ideologischen Basis.

      Keines der in Vergangenheit und Gegenwart existierenden Linken Systeme hat sich jemals an diesen großen Brocken herangetraut noch wäre es ihm gelungen, ein eigenes Geldsystem aufzubauen, mangels unter Linker Doktrin zwangsweise geringer Wirtschaftskraft. Bestenfalls auf diejenigen die eine „habe Treppe über ihnen wohnen“ prügeln die Linken nur allzugerne ein: Die freien Bauer, Handwerker und Mittelstand; weil sie diese Kreise gar nicht interessieren. Die Linken wollen das ganz große Rad drehen – Weltrevolution.

  16. Kann mir jemand erklären, wie man zum Administrator des Guten wird. Ist dies nicht ziemlich selbstgerecht, zu glauben, daß man ausschließlich das Gute vertritt. Ich komme mir langsam vor, als wäre ich nur von sektiererischen Eiferern mit Schaum vorm Mund vor, welche mir vorschreiben wollen, wie ich zu ticken habe.

  17. Das linke Projekt gab es ja schon im (!) Paradies, wenn es der eigentliche Grund für unseren Hinauswurf war. Denn nicht die Früchte des verbotenen Baumes waren es. Darüber hätte Gott mit sich reden lassen, als er Adam zur Rede stellt.

    Erst als Adam in linker Manier die Schuld auf Eva schob, und diese die wiederrum in gleichfalls linker Attitüde der Schlange alle Verantwortung auflastete – da war es aus! Keine weiteren Worte mehr, nur noch das Urteil.

    Und machen es nicht unsere Linken genau gleich. Zuerst versprechen sie das Blaue vom Himmel, das so gut und süß und selbstverständlich und richtig klingt und wenn sich das als der Gipfel der Schlamastik herausstellt, dann sind wieder einmal alle anderen die Schuld.

    Solange wir also außerhalb des Paradieses leben werden wir die Linken nicht los. Diese sind vielmehr Teil der STrafe. Auch wenn sie persönlich durchaus lieb und nett und sympatisch sind. Ihre Lehr stiftet IMMER nach kurzer Zeit gößtes Leid.

  18. Leider ist das „linke Projekt“ noch lange nicht tot.
    Der 68 proklamierte „Marsch durch die Institutionen“ war e n o r m erfolgreich.
    Er etablierte „Personen“ an den wesentlichen Stellen der Macht. Die schufen inzwischen längst tief verankerte Strukturen die völlig unbeeindruckt von „den Menschen des Landes“ weiter machen als GÄBE es die seit dem Sonner 17 und äusserst „zart“ bei (manchen) Menschen spürbare Veränderung der „Einstellung zu M.“ überhaupt nicht. –
    Dieses mein Land treibt die nächsten 4 Jahre betreffend auf die Frage zu:
    Was ist schneller bzw. tiefer verankert? Die „Veränderung der Einstellung der Menschen dieses Landes“oder die in Folge von „68“ etablierten etablierten Institutionen/Strukturen. –

  19. Jede Ideologie, deren Gelingen einen anderen als den real existierenden Menschen benötigt, ist obsolet.

    Ob National- oder Internationalsozialisten – stets war und ist es der Gedanke, die Menschen zu standardisieren, sie zu etwas zu machen, was Natur und Evolution nicht vorsehen. Denn Individualität in seiner ganzen Bandbreite ist ein Erfolgsparameter für das Überleben der Art. Wer diese Variabilität beseitigen will – auf grausamste Art im NS-Regime durch Euthanasie, auf nicht weniger grausame Art durch Massenmord an Andersdenkenden, typisch für die Internationalsozialisten/Kommunisten – der stellt sich außerhalb jeder Existenzberechtigung. Andererseits würde eine solche Standardisierung das Beherrschen sehr viel leichter machen, wohl ein Grund, warum Regierungen zu solchen Eskapaden neigen.

    Durch Gleichheitswahn, der sich auch in den Allgemeinen Menschenrechten manifestiert, obwohl dort ja bis zu einem gewissen Grad durchaus gut begründbar, entstehen weltweit die Konfliktherde. Dies schon dadurch belegt, dass diese Allgemeinen Menschenrechte heutzutage dazu benutzt werden, militärisch in anderen Staaten zu intervenieren, wenn aus Sicht irgendwelcher Weltverbesserer diese Rechte massiv verletzt werden. Dabei haben diejenigen Staaten, die solches tun, selber genug Grund, bei sich zu Hause nachzuschauen, wie es eigentlich dort um die Menschenrechte für die autochthone Gesellschaft bestellt ist. Oft nämlich desaströs, auch Deutschland befindet sich auf gutem Weg in ein solches Desaster.

    Danke, ihr linken Holz- und Betonköpfe!

  20. „Der Wille zum System ist Mangel an Rechtschaffenheit“ meinte Nietzsche zum Problem.

  21. Vielen Dank für diesen wirklich ganz hervorragenden Artikel!

  22. Der Nationalsozialismus war nicht links. Wenn „links“ das Streben nach mehr Gleichheit bedeutet, so stehen dem der nationalsozialistische Grundsatz von der Ungleichheit der Rassen und das Führerprinzip, das auf eine hierarchische Gliederung der sog. Volksgemeinschaft hinauslief, diametral entgegen. In Wirklichkeit verrät die Behauptung vieler rechter Oppositioneller, der NS sei irgendwie „links“ gerade den Einfluss linken Denkens: Das „Nazitum“ steht als säkularisierter Teufel für das totale Böse und man versucht immer, den jeweiligen politischen Gegner damit in Verbindung zu bringen.

    • Der Nationalsozialismus WAR und IST links. Der Rest (ist) Haarspalterei.

      Wenn der Faschismus noch einmal wiederkommt, dann wird er sagen: Ich bin der Antifaschismus.

      Der 1. Mai ist noch immer nicht abgeschafft. Warum?

      • Es gibt Argumente für beide Sichtweisen. Ich will versuchen, das ein wenig aufzulösen. Letztlich ist es irrelevant, ob eine Ideologie links, rechts, lechts oder rinks ist. Es geht bei diesem Thema doch letztlich um das, was als „sozialpsychologische Grammatik“ dem Phänomen innewohnt, so wie eine Grammatik Grundlage einer sprachlichen Aussage ist.
        Einen Hinweis darauf, dass die Unterscheidung Rechts-Links nicht den Kern der Sache trifft, gibt die so oft beobachtete Tatsache, dass Extremisten virtuos und ohne Probleme zwischen den Extremen hin- und herwechseln. Georges Sorel, Horst Mahler, und viele, viele andere bieten Beispiele dafür.
        Les extrèmes se touchent. Ein Mitschüler von mir wurde nach dem gleichzeitigen Tod seiner Eltern von einem fanatischen Opus-Dei-Katholiken übergangslos zu einem ebenso fanatischen Maoisten.
        Diesen Wandlern zwischen den Welten fällt das deshalb so leicht, weil diese Welten in ihrer Grundstruktur ähnlich sind: sie bieten eben ein totalitäres Weltbild. Ein Weltbild, das alle natürliche, realitätsimmanente Unsicherheit, allen Zweifel, jedes existentialistische, vereinsamende „In-die-Welt-Geworfensein“ auflöst und die scheinbare Sicherheit einer geistigen Heimat bietet. Zusammen mit der absoluten Gewissheit, auf der moralisch richtigen Seite, auf der Seite des Weltgeistes, oder der Geschichte, oder ähnlichem, zu stehen.
        Das wirkt pychologisch befreiend und beflügelnd. Das ist letztlich die Ursache dafür, dass Politik für überzeugte Extremisten und für Konservative nicht dasselbe ist. Für Konservative ist sie überwiegend ein Suchen nach praktikablen Lösungen vor dem Hintergrund einiger diffuser Vorstellungen und allgemeiner Werte, für Extremisten ist es der Kampf um den Himmel auf Erden oder um eine Art Polit-Religion mit festgemauerten Prinzipien, die absolut impermeabel gegenüber Fakten sind: Wenn die Fakten der Ideologie widersprechen, müssen sie geändert, oder, wo dies nicht möglich ist, geleugnet werden.
        Der grosse Kommunismuskritiker Raymond Aron hat diesen fanatisch-religiösen Aspekt mit einer Drogensucht verglichen. Der Extremist braucht die geistige Heimat seines festgemauerten Weltbildes, weil es psychologisch so befriedigend ist – für ihn ist es permanenter Lustgewinn: Durch die Zugehörigkeit zur „richtigen“ Seite wird man selbst erhöht über andere, und die unbequemen Zweifel an sich selbst und an der schwer verständlichen Umwelt sind eliminiert.
        – Deshalb können sie auch keine Ketzer tolerieren, denn diese halten die Möglichkeit des Zweifels, den der Überzeugte fürchtet, aufrecht. Ketzer müssen
        missioniert werden, damit der Überzeugte weiter ruhig schlafen kann.
        Der gemeinsame Nenner dessen, was wir hier analysieren, ist diese psychologische Defizienz bei extremistischen Ideologen. Sie sind letztlich Kranke, unfähig, die Realität anzuerkennen.
        Ich halte es deshalb am Ende für wenig relevant, zwischen linksextrem und rechtsextrem zu unterscheiden. Die Gemeinsamkeiten sind viel grösser als die Unterschiede.

      • Lieber Herr Stiller,
        herzlichen Dank für Ihren umfassenden Ko-Kommentar. Sie bringen die Irrungen und Wirrungen des Diskussionsverlaufs sehr gut auf den Punkt und zeigen die nicht nur von Aron dargelegten Ursachen auf. Es hat schon „gute“ („linke“) Gründe warum Denker wie Aron oder Eriksen heute in den universitären Seminaren gezielt ausgeblendet werden.
        Der Streit, ob und was „rechts“ oder „links“ ist, ist nichts anderes als der Streit um des Kaisers Bart – und folgt ausschließlich der Logik derjenigen, die sich innerhalb des „linken Projekts“ kampfhaft voneinander abzugrenzen suchen.
        In diesem Zusammenhang – auch für die anderen Mitdiskutierenden: Nicht ich bin es, der den Begriff „Das linke Projekt“ erfunden hat. Er war es lediglich, der mich zu meinem Text veranlasste. Denn die Frage, ob etwas „links“ oder ob es „rechts“ ist, ist letztlich völlig irrelevant, weil beides jeweils in der Definition des die Begriffe Nutzenden liegt.
        Relevant ist lediglich das Verständnis vom Menschen, das einer Idee zugrunde liegt. Dieses Verständnis vom Menschen habe ich versucht, unter diesem von der selbsternannten „Linken“ selbst erfundenen, dummen Schlagwort des „linken Projekts“ zu beschreiben. Hier unterscheiden sich – so auch von mir dargestellt – die „linken“ Sozialisten von den „rechten“ Sozialisten nur marginal.
        Unabhängig davon, dass die NSDAP unwiderlegbar aus dem „linken“ weil anti-bürgerlichen Spektrum entstammte, musste Hitler mit seinen Demagogen lediglich die angesichts des Versailler Vertrages anti-internationale Stimmung aufgreifen, um dem deutschen Kleinbürger und Proletarier sein verlorenes Selbstwertgefühl zurück zu geben. Aus dem Klassenfeind, den jeder Kommunist und Sozialist jener Zeit im Großbürger ausmachte, wurde der Volksfeind – konkret und deshalb auch für den nicht abstraktionsfähigen Geist des „kleinen Mannes“ nachvollziehbar verkörpert durch den „nicht-arischen“ Juden. Das war perfekt, weil die Dynamik jüdischen Erfolgs prägend war für das Großbürgertum der ersten deutschen Demokratie und gleichzeitig beispielsweise in der Kunst eine avantgardistische Fortschrittlichkeit prägte, die dem Kleingeist schlicht nicht nachvollziehbar war (was dann in der Hatz auf die „entartete Kunst“, deren Künstler maßgeblich von jüdischen Mäzenen gefördert worden waren, seine Umsetzung fand). Hier vereinte sich Klassenfeind mit Volksfeind, und das kleinbürgerliche Proletariat konnte seine Vorurteile perfekt im Sinne von Marx und Hitler bündeln. Wer sich die Mühe macht, „Mein Kampf“ zu lesen, kann diesen Weg hervorragend nachvollziehen.
        Das Ergebnis ist im Marxismus wie im Hitlerismus ein geeinter Staatskörper gleichgeformter Menschenwesen: Ob nun als herrschende Arbeiterklasse oder als arische Herrenmenschen – marginal.
        Die Konstruktion einer Unterscheidung der internationalen Sozialisten von den nationalen Sozialisten in „Linke“ und „Rechte“ ist insofern nichts anderes als eine gigantische Nebelkerze, die zwei Zwecken dient:
        1. Sie soll davon ablenken, dass sich das Gesellschaftsbild von Marxisten-Sozialisten und National-Sozialisten nicht wirklich unterscheidet und
        2. Dient sie dem Zweck, die tatsächlichen Nicht-Sozialisten als „Rechte“ diffamieren zu können. Jener Marx-Propagandist im Hochschullehrerrang, Kühnl, war auf diesem Sektor perfekt.
        Nicht nur also, weil es die Protagonisten der NSDAP von Strasser über Röhm, Goebbels bis Rosenberg so gesehen und beschrieben haben (Goebbels beschreibt in „Vom Kaiserhof zur Reichskanzlei“ den Siegeszug der NSDAP als Revolution der unteren Klassen des Volkes), sondern weil die Substanz der NS-Philosophie kernidentisch ist mit den Zielen eines Marx, Lenin oder Stalin, ist auch die deutsche Phase zwischen 1933 und 1945 Teil des „linken Projekts“. Dass „wahre“ Marxisten im ersten Schritt nicht die bürgerlichen Juden als „Volksfeinde“, sondern alle Bürgerlichen als „Klassenfeinde“ ausrotten wollen – der historische Unterschied liegt nur darin, das die Massenvernichtung des Bürgertums – nicht nur in der UdSSR – vom „linken Projekt“ als unvermeidbar auf dem Weg zur „gerechten“ Gesellschaft betrachtet und daher als geschichtlich unumgänglich toleriert wird, während die Massenvernichtung der deutschen und europäischen Juden die Chance bot, darüber sich nach 1945 gegenüber den nationalistischen Geistesbrüdern positiv abgrenzen zu können. Hätte man bereits 1945 ernsthaft darüber nachgedacht, dass beides vorrangig dem Ziel diente, die Individualität in der Gesellschaft zu vernichten, wäre der Menschheit vielleicht manches erspart geblieben. Hat man aber nicht – und verklärte stattdessen den mörderischen, menschenfeindlichen Grundansatz des „linken Projekts“ zur Heilslehre.

      • Für mich, lässt diese Deutung zu viele Fragen offen, – selbst wenn man, – nur mal theoretisch – die Bezeichnungen „linls“ und „rechts“ weg lässt, so bleiben doch, auch bei den beiden genannten Ideologien, viele, grosse. relevante, reale Unterschiede.
        Ich versuche es anhand des Menschenbildes, – welches ja zumindest dem Gesellschaftsbild zugrunde liegt:
        Das linke Menschenbild sieht alle Menschen (Unabhängig von Herkunft und Kultur) als gleich an.
        Das linke Menschenbild sieht den Menschen, als von Geburt an, gut, – im Sinne von nicht feindselig, – im Sinne von nicht vorrangig egoistisch handelnd an (Im Zweifelfall muss man den Menschen etwas in diese, gewünschte Richtung „schubsen“).
        Das sind die universellen Grundgedanken linken Denkens.
        Das Menschenbild, beispielsweise, der Faschismen, ist da komplett anders – diametral entgegen gerichtet.

        Meiner Ansicht nach, entstammt Vieles des heutigen politischen Denkens, – gerade auch bei uns in Deutschland – letzten Endes dem Denken amerikanischer Liberaler, – die die Eigenheiten und Unterschiede, der wirkmächtig gewesenen europäischen Ideologien nicht verstehen/nicht verstehen wollen.
        Das dient meiner Meinung nach aber nicht, da der Kulturmarxismus mittlerweile die gesamte westliche Zivilisation fundamental bedroht.
        Eine Sicht der Dinge, die sich nicht an gewissen Werten/Werteordnungen definiert, die beispielsweise nur den Markt als Regulator sieht und/oder nur den Liberalismus als berechtigte Ideologie kennt, – wird auch beispielsweise gegen den Islam nicht betehen.

      • Lieber Herr Kurz,
        Sie schreiben: „Das linke Menschenbild sieht alle Menschen (Unabhängig von Herkunft und Kultur) als gleich an“.

        Ich bin selbst überzeugt davon, dass alle Menschen unabhängig von Herkunft und Natur von Grund auf gut sind. Aber spätestens nach 7-12 Jahren Lenenserfahrung sind eben schon nicht mehr alle gleich; aus den verschiednesten Gründen. Und die Individualisierung schreitet mit zunehmender Lebenserfahrung weiter fort. Das ist die Grundlage für ein erfülltes Leben und hat nur im Ausnahmefall etwas mit Vereinsamung zu tun. Finden Sie es nicht auch interssanter, sich mit Menschen austauschen zu können, die anders sind als Sie? Insofern taugt die Vorstellung, dass alle Menschen IMMER gleich sind, meines Erachtens überhaupt nicht als Grundlage für eine menschengerechte Gesellschaftsordnung.

        Leider, oder sollte man besser sagen, glücklicherweise sind ALLE „linken“, „rechten“ oder irgendewelche anders eigefärbten Utopien in der Praxis zum Scheitern verurteilt, die zu ihrer Verwirklichung die UNFREIWILLIGE, weil von Natur aus nicht vorhandene GLEICHHEIT ALLER real existierenden Menschen voraussetzen. Es ehrt Sie, Herr Kurz, wenn Sie in diesem Zusammenhang von „Im Zweifelfall … etwas in diese, gewünschte Richtung „schubsen““ sprechen. Es gibt aber auch Menschen, denen „schubsen“ als Methode zur Durchetzung ihrer Utopien nicht ausreicht und die skrupellos genug sind, weit drastischere Methoden anzuwenden; links wie rechts und Religionsgemeinschaften an dieser Stelle nicht ausgenommen, um ALLE Utopien als das zu charakterisieren, was sie sind: eben Utopien.

        Das bedeutet nicht, dass eine Gesellschaft keinem Ideal folgen soll. Es erfordert aber meines Erachtens einen breiten, immer wieder zu hinterfragenden Konsens innerhalb der Gesellschaft, eine weise Führung durch wirkliche und nicht selbstgefällige Eliten, die Bereitschaft, Fehler rechtzeitig zu erkennen, einzugestehen und zu korrigieren und nicht zuletzt eine zu tiefst friedliche Grundhaltung gegenüber anderen Gesellschaftsformen, deren Existenz zu leugnen genauso gefährlich ist, wie die eigenen Ideale ebendiesen überstülpen zu wollen oder zu müssen, weil sie sonst den Weg zum eigenen Ideal versperren. Dass im Gegenzug ideologische Einflussnahme von außen grundsätzlich nicht hinnehmbar ist, bringen Sie, so, wie ich es verstehe, gegen Ende Ihres Kommentars ebenfalls zum Ausdruck. Dem ist nichts hinzuzu setzen.

        Die Chance, dass sich die oben skizzierte, einem humanen Ideal zustrebende Gesellschaft entwickeln könnte, kann ich auf der Grundlage dessen, wie ich die deutsche, europäische und globale Gesellschaft derzeit wahrnehme, leider nicht einmal im Ansatz erkennen. Die real existierenden Eliten scheinen mir am allerwenigsten geeignet und willens eine Wendung in diese Richtung zu vollziehen. Und die Mehrheit der Menschen läuft Gefahr, aufgrund der von den Eliten in den vergangenen Jahrzehnten geförderten Entpolitisierung unter Umständen, wieder einmal ein gefährliches Werkzeug in der Hand von Demagogen zu werden; von links wie von rechts oder von Religionsgemeinschaften (ich wiederhole mich).

      • Kein Widerspruch.
        Ich halte die von mir formulierten beiden linken Glaubenssätze, – die Sie heute vorallem auch bei Linksliberalen und Gutmenschen sehen, – für absoluten Blödsinn, – der eben die ganzen furchbaren Zustände verursacht.
        Falls es notwendig gewesen sein sollte, dies in aller Klarheit darzustellen, so habe ich es hiermit getan.
        Achja und das mit dem „schubsen“ war natürlich und wirklich ironisch gemeint.

      • Könnte man das alles nicht zusammenfassen als Kampf der Dümmeren gegen die etwas Gescheiteren?
        FJS selig formulierte das einmal unnachahmlich treffend: „Mia san zwar die Dümmer’n – aber mia san die Mehreren“. Es war mal eine CSU … .
        Und wenn dir eine Phalanx von Rindviechern gegenüber steht und die Hörner senkt, was machst du dann? Ich jedenfalls spring dann über den Zaun. Warum? Das können die Rindviecher nicht so gut wie ich. Suum cuique.
        Ich glaube es war Dostojewski, der meinte: Man soll sich nicht gegen Gewalt stellen. Ein anderer (Erich Kästner?): Es nützt nichts, gegen einen Sturm anzusingen.
        Also flüchten oder standhalten?
        Eines geht allerdings immer: Nicht mitmachen. Methode Schweijk: „Melde gehorsamst, Herr Oberlaijtnant, dass bled. Ich bin ein beherdlicher Idiot …“
        Das hat den vor viel Unbill bewahrt.
        Denn es gibt dir Trost in allen Dingen, Ritter Götz von Berli … .
        Sollen die in Berlin sich’s doch selber machen, war immer schon Mist, was aus Berlin kam, seit altersher. Ich setze auf die Vernunft anderer Europäer ringsum, die gibt es, believe it or not. Solang‘ sie noch durch Polen fließt, ist Polen nicht verloren. Bei Wien dann halt die Donau.
        Problem: Solange du dich im Geltungsbereich des deutschen Fiskus befindest, musst du den Wahnsinn mitfinanzieren, da kennen die nix. Tschjort wasmí.

      • Schade das dies hier so abgeschieden in den Kommentaren steht. Hier stehen viele Sätze, die benötigt werden, um die Verformung der heutigen Bundesrepublik beseitigen zu helfen.

      • Ich finde es aber trotzdem gut, hier – bei T.E. im Gegensatz zu anderen Foren – überhaupt und immer wieder Diskussionen finden zu können, die Gehalt haben und sich nicht im allegemeinen Einschlagen auf die Gegenseite er-schöpfen.

      • Ich kann Ihnen durchaus in weiten Teilen zu stimmen, – auch ich betone das dauernd:

        Es geht um das Totalitäre.

        De facto kann aber jede Ideologie/Religion totalitär werden.
        Das betrifft bei weitem nicht nur links und rechts und deren Extreme !

        Wir sehen es gerade heute, in der BRD:
        Niemand kann die BRD, derzeit, als wirklich sozialistischen oder faschistischen Staat sehen. Wer das tut, – will dies wohl so sehen, – wahr, nachweisbar/begründbar ist das nicht.
        Die BRD, mit ihrer derzeitigen Einschränkung der Meinungsfreiheit, ist de facto totalitär, – ihre politische Befindlichkeit ist aber diktiert durch einen falsch verstandenn Huminasmus, einen verdrehten Liberalismus und einer sehr einseitigen Interpretation des Christentums, – d.h. ein Totalitarismus der sog. Mitte, mit einer gewissen, linken Einfärbung.

      • Nö.
        Sowas nennt man differenzierte Betrachtung, – aka Wahrheitssuche.
        Der NS ist sowohl, rechts, – wie links.
        Simples Denken, – simple, einseitige Deutungen der Geschichte, – führten in die grössten Katastrophen der Geschichte !
        Aber „Die Partei (In diesem Fall die Ihre !) hat immer recht …“ …

    • Der Nationalsozialismus war links. Rechts waren die Leute um Stauffenberg herum: Monarchisten, Militaristen, Konservative. Hitler war von den linken Ideen seiner Zeit begeistert, er hat den Sozialismus im regionalen, eben hier nationalen Kontext implementiert, nicht im internationalen – eine Strategie, welche alle Sozialisten der damaligen Zeit verfolgt haben. Mit der Expansionsstrategie des Führers wäre aus der „nationalen“ Gemeinschaft langfristig und konsequenterweise natürlich eine „internationale“ geworden – womit sich der Kreis zu den „guten“ Sozialisten schließt, einschließlich den Verfechtern eines archaischen Sozialismus. Das Führerprinzip kann man auf beiden Seiten erkennen. Je weiter man sich von einer liberalen Mitte entfernt, um so deutlicher wird es (vgl. Könige, Generäle, Propheten, Revolutionsführer usw.)

      • Der NS war beides, rechts und links.
        Sich ihn, – weil er einen so erschreckt, – nach eindeutig links zu verorten ist, bereits wieder – der nächste Fehler – in der geschichtlichen Betrachtung.
        Ach ja, – und übrigens: Es gibt keine liberale Mitte.

    • Was ist denn die Volksgemeinschaft anderes als eine Art soziale Gleichmacherei? Das es Gleichere unter den Gleichen gab, unterscheidet den Nationalsozialismus jedenfalls nicht vom gelebten Kommunismus. Die führenden Nazis haben sich alle als „links“ betrachtet. Sehen Sie Sich z.B. die Motive der Strassers an. So mancher von den führenden Nazis hatte ursprünglich mit den Kommunisten sympatisiert. Lesen Sie einfach mal die Tagebücher des Herrn Goebbels. Der bezeichnete sich z.B. 1926 explizit als deutschen Kommunisten. Der entscheidende Unterschied ist die nationale bzw. internationale Ausrichtung der jeweiligen „Erlösungs“-bewegung. Daraus erst resultieren die Folgeerscheinungen wie der massenmörderische Rassismus der nationalen Sozialisten. Führerkult ist auch beiden Ausprägungen gemeinsam, oder haben Sie Stalin schon vergessen? Das Bürgertum haben beide Sozialismen verachtet und bekämpft. Kurioserweise führt das bei den heutigen Internationalisten dazu, dass sie ihre eigene bürgerliche Lebensweise bekämpfen und untergraben.
      Selbst der Antisemitismus wurde auf beiden Seiten (links auch heute wieder!) mit identischer Stoßrichtung eingesetzt: gegen das Kapital bzw. den Kapitalismus mit dem Feindbild Juden als Symbol. Dazu hier eine ältere interessante Quelle: http://www.zeit.de/1975/06/war-marx-ein-antisemit

    • Ihre These der nicht zu einander passenden Führerschaft und linkem Gedankengut kann man beispielsweise sehr gut in Venezuela, China und Nordkorea begutachten und auch Menschen in Arbeitslagern und Folterkellern von Stasi oder anderen autoritären linken Regimen wie zbsp. der der sozialistischen Partei von Saddam Hussein waren dann doch weniger gleich als der Rest der Gutgläubigen. Linke Mechanismen dienen sehr wohl der Ungleichmachung einzelner Eliten vom gemeinen Volk, da unterschieden sich die Führer, ob im dritten Reich, in der UDSSR, in Rumänien oder Nordkorea nur marginal voneinander. Auch die Millionen Toten, die Hitler hinterließ, wurden von Mao, Pol Pot oder Stalin erfolgreich getopt. Meist wiederholt sich Geschichte, daher: Holzauge bleib wachsam!

    • Der NS war AUCH links (Im Sinne von rechts und links).
      Dem Rest Ihrer Ausführungen stimme ich aber vollumfänglich zu !
      Die Gleichheit im NS ist nur eine bedingte, – gesamtgesellschaftlich will dieser die Ungleichheit, – durch das ihm imanente Prinzip des Wettkampfes/des Kampfes.
      Das Prinzip des Kampfes, – eines der wichtigsten Dogmen der Faschismen/des NS – ist die krasseste Manifestierung der Idee der Ungleichheit !
      Absolut richtig.

    • Es gab da schon viele Schnittmengen, das hat die SED bereits 1946 erkannt und sich erfolgreich um die Rekrutierung ehemaliger NS-Leute bemüht. Suchen Sie doch mal nach „Braunbuch DDR“.

      Zitat aus der Berliner Morgenpost, (Artikel „Wie die SED gezielt NS-Mitläufer umwarb“, 15.03.2012):
      „So wurde versucht, NS-Mitläufer, „nominelle Parteigenossen“, zu umwerben: „Komme zu uns! Denn was Hitler Dir versprochen hat und niemals hielt, das wird Dir die SED geben.“

    • P.S.:
      Und DAS:

      „In Wirklichkeit verrät die Behauptung vieler rechter Oppositioneller, der NS sei irgendwie „links“ gerade den Einfluss linken Denkens: Das „Nazitum“ steht als säkularisierter Teufel für das totale Böse und man versucht immer, den jeweiligen politischen Gegner damit in Verbindung zu bringen.“

      Bitte ich wirklich alle liberalen Bürgerlichen hier zu lesen … denn das ist, leider, sogar der wichtigere Teil seiner Aussage:
      Wer den NS undifferenziert betrachtet, – ist links.
      Er folgt damit ganz eindeutig, dem bisher linken Narrativ und befreit sich von diesem in keinster Weise, – sondern tradiert dieses Narrativ in seine vermeintlich rechts-liberale oder mittig-liberale (Was auch immer DAS sein mag !) Sichtweise, – die eigentlich, weiterhin links-liberal ist.

    • Ich gebe mal einen Daumen hoch. Besonders für den zweiten Teil. Die Kategorisierung links und rechts, das lehne ich eigentlich ab, nutze es gleichwohl selbst. Kategorien helfen weil sie vereinfachen. „Rechts“ bin ich, aus blanker Solidarität. „Links“ wird von mir zum Schmähen verwendet. Also eigentlich genauso wie meine politischen Gegner vice versa. Klug ist das nicht.

      Ich denke man kann sich darüber einig sein, dass der Nationalsozialismus… nun ja..sozialistisch war. Es steht im Namen. Und es ist nicht nur nominal. Die Diktatur hat eine Vielzahl an kollektivistischen und zentralisierenden politischen Entscheidungen gefällt, ganz fernab von Blut-und-Boden Verbalismus. Genannt sei hier beispielhaft der seit 1934 stattfindende Einzug der Kirchensteuer durch den Staat, letztlich eine zentralisierende Legislation. Ein von der Bundesrepublik übernommenes Erbe Hitlers. Es gibt vermutlich viele dieser Beispiele. Und ich frage mich zunehmend, ob das durch die Sieger etablierte politische Establishment der Bundesrepublik nicht über den ein oder anderen hitlerschen Kollektivismus höchst erfreut war und ist.

      Im Sinne der politischen Achse Individualistisch/Kollektivistisch kann man das Hitler-Regime als kollektivistisch einstufen.
      Im Sinne der politischen Achse Globalismus/Nationalismus ist es als nationalistisch einzustufen.
      Daher stammt meines Erachtens die ständige Verwirrung über die Links/Rechts Zuordnung.

      Um dem bösen „Daumen nach unten“ zuvorzukommen erwähne ich noch die politische Achse Expansionistisch/Isolationistisch. Das ist dann auch der offensichtliche Unterschied zwischen NSDAP und Afd. Wahrscheinlich gibt es keine außenpolitisch isolationistischere Partei als die AfD im Bundestag, Linke mit ihrem Faible für die PKK eingeschlossen.

  23. ..Die Frage, die es nun nur noch zu beantworten gilt, lautet: Wird es in seinem Todeskampf noch einmal so viel Unheil anrichten?
    Michel Houellebecq geht davon aus.

  24. Ja, ganz genau, „das linke Projekt“ ist heute die finstere Reaktion – so können sich die Positionen verschieben. Amüsant und zugleich erschreckend ist aber die Tatsache, dass „die Linken“ überhaupt nicht realisieren, wie sich die Positionen inzwischen verschoben haben, dass das „linke Lager“ in der Vergangenheit furchtbare Fehler begangen hat, die Millionen von Menschen das Leben kosteten und viele Staaten in den Untergang trieben. Selbstkritik scheint ihnen fremd zu sein, der Glaube an die Unfehlbarkeit der eigenen Weltanschauung ist wohl eine systemimmanente Konstante im „linken Denken“. Die Gefahr der Verführbarkeit zum Totalitären ist ihnen nicht bewusst, denn nach ihrer Auffassung kann ja „das Gute“ per definitionem niemals so entarten, dass es zum Schlechten wird. So einfach ist’s eben. Eigentlich schön bequem. Immer wieder wurde mir in Diskussionen mitgeteilt, dass Stalin gar kein „Linker“ gewesen sei, dass der Sozialismus, der in vielen Ländern real existierte, doch eben nur eine Vorstufe zum kommunistischen Paradies gewesen sei und vor seiner Weiterentwicklung vom reaktionären Klassenfeind zerstört worden sei. Ende der Diskussion. Heute wollen sie uns in das multikulturelle Paradies der zukünftigen „One World“ führen, in die schöne heile Welt des genormten, politisch korrekten Konsumbürgers ohne Geschlecht (oder mit mit mehreren Geschlechtern ? Ich blicke da nicht mehr durch), ohne Bargeld, ohne Familie und total gläsern für die Behörden und Wirtschaftsunternehmen der Weltregierung des Planeten Multikultopia. Nationen, Ethnien und Individualismus werden dann ausgerottet sein. Wäre das nicht schön ?

    • Ja, sie glauben an die eigene, persönliche Unfehlbarkeit. Sie wollen nichts Neues dazulernen, sind nicht offen für die Wirklichkeit, weil sie denken, dass sie perfekt sind. Daher erkennen sie nicht, dass andere etwas geben können, etwas anderes sein können. Als Vollkommene brauchen sie ja nichts von anderen und haben daher keinen positiven Blick für die Vielseitigkeit der anderen, die sogar immer in weiterer Entwicklung ist. Sie nehmen diese Realität gar nicht wahr. Sie möchten lieber das Starre und Unbewegliche. Den Schneeball in der Hand wollen sie in Jahren immer noch gleichbleibend geformt festhalten können. Als System gedacht, wollen sie alle gleichgeschaltet ähnlich sehen und verkennen, dass sie dazu un-perfekten, menschenunwürdigen Zwang ausüben müssten. Diese kleine Gruppe an Machthabern ist aber nicht mehr den anderen „gleich“, sondern müsste sich von ihnen abgrenzen. So ist selbst in der Theorie die Gleichheit in ihrem System nie erreichbar. – Es gibt keine vollkommenen Menschen und daher führt der Kniefall vor Menschen immer in die Würdelosigkeit.

  25. Der Artikel ist eine ganz wunderbare Analyse. Jedoch wird das „linke Projekt“ niemals untergehen, solange es Menschen gibt. Daher muß immer daran gearbeitet werden das “ linke Projekt“ nicht in die Realisierungsphase eintreten zu lassen.

    Die gesamte politisch linke Denkweise in allen Bereichen und Ausprägungen, basiert immer auf einer Huldigung niederer Instinkte, wie Faulheit und Leistungsverweigerung, mit dem Resultat einer von Neid und Mißgunst geprägten Lebenseinstellung. Es ist der in allen Gesellschaften stets stattfindende Kampf der Faulen gegen die Fleißigen, der sich in linker Denkerweise politisch formuliert und manifestiert.

  26. Lassen Sie mich zu bedenken geben, ob nicht die Uniformierung des Menschen das Ziel aller Herrschaft ist. Wenn die Herrschaft wie gegenwärtig sowieso durch Lobbyismus, EU-Bürokratie und die Marginalisierung des Wählerwillens in einer „marktkonformen Demokratie“ zementiert ist, dann ist das linke Projekt genauso im Interesse der Herrschaft wie ein rechtes.

    Insofern ist Einigkeit und Recht und Freiheit wie von Ihnen dargestellt, aktueller denn je, doch der Widerstand des Individuums scheitert am inneren Widerspruch zwischen Individualität und Gruppenbildung.

  27. Das linke Projekt hat u.a. dafür gesorgt dass breite Schichten anständige Löhne usw. erhielten, wodurch auch erst die Produktivität des Marktes in Fahrt kam. Anders als wenn der nur für ein kleine Feudalschicht produziert.
    Und dazu dass das vorbildliche skandinavische Modell entstand, wo es zwar Reiche gibt, aber kaum jemand wirklich im Elend lebt.

    Das Problem ist natürlich nicht dass so etwas realisiert wurde, sondern dass die neuen Linken das Projekt verraten haben, und sich nur noch mit Schwachsinn wie Gender und Diversität befassen.

    • Auch ohne linkem Projekt wäre es zu anständigen Löhnen gekommen. Denn nur so hätten die Produkte der pösen Kapitalisten einen Absatz finden können. Durch das linke Projekt ist es zwar möglicherweise schneller gegangen, aber um den Preis unserer heutigen Verschuldung.

      • Dumm nur, wenn man je nach Meinung ein Drittel oder gar zwei Fünftel der Konsumenten finanziell so knapp hält, dass es bei denen kaum reicht für guten „Absatz“. Allenfalls für Grundumsatz … . Umsatzsteuerpflichtig.
        Also gute Politik wäre: Den Mindestlöhnern nicht auch noch was wegnehmen von ihren paar Kröten, in Form von (wenig, gewiß) Steuern und Sozialabgaben (gar nicht so wenig). Der Fiskus könnte sich ja mit der Umsatzsteuer begnügen, denn die geben alles, was sie haben umsatzsteuerpflichtig aus, garantiert. Bedingungslose Grundrente, liegend über der Grundsicherung für alle, die wenigstens ein bisschen was Nützliches tun für die Allgemeinheit. Wer einzahlt, kriegt natürlich entsprechend mehr am Ende seiner Restlaufzeit.
        Nur: Das passt nicht in den obwaltenden Staatssadismus.

  28. Spahn bemüht sich – beginnend mit der Französischen Revolution – um eine empirische Widerlegung des „Linken Projekts“. Das ist richtig und wichtig. Jedoch kommt hier ein Aspekt zu kurz: Bei dieser Ideologie bedient sich Klassenherrschaft immer nur der zeitlosen, menschlichen Sehnsüchte nach einer besseren Welt. Die politische Forderung von Gleichheit ist der Schleier, der über die Errichtung von Herrschaft, also Ungleichheit gebreitet wird. Adorno schreibt – ich weiß im Moment nicht mehr wo -, daß sich in der klassenlosen Gesellschaft die Klassenherrschaft vollendet, „zu sich selbst kommt“. Mit anderen Worten: Es reicht nicht, zu sagen, daß es mit der Gleichheit nie so recht geklappt hat. Das hatte diese Ideologie, soweit sie politische Herrschaft anstrebte, sowieso nie im Sinn.

  29. In der Welt Online vom heutigen Tag.

    Einigkeit, Recht und Freiheit?

    Gesetzesaenderung-SPD-duepiert-Union-beim-Werbeverbot-fuer-Abtreibungen
    Debatte-um-Paragraph-219a-Abtreibung-toetet-Definitiv.
    Werbung-fuer-Abtreibung-Diese-Union-hat-ihr-Selbstwertgefuehl-verloren.

    Sind das die Verdienste der Aufklärung?

    Einer Partei die Kindern den (eiskalt, oft von langer Hand, geplanten) Tod wünscht, darf ich was wünschen?

    Und diese FDP ist für mich für immer gestorben. Wenn ein solcher Preis den Liberalismus rechtfertigen soll, dann sage ich hier lieber nicht was ich denke. Man würde es nicht ertragen.

    • Wie, liebe Frau Wörner, kommen Sie auf die Idee, dass der gesellschaftlich akzeptierte Mord an ungeborenem Leben etwas mit der Aufklärung zu tun hat? Eine aufgeklärte Gesellschaft wäre in der Lage, den Müttern die notwendige Unterstützung zukommen zu lassen, um ihre Kinder großzuziehen. Und wäre dieses aus welchen Gründen auch immer ncht möglich, müsste sie in der Lage sein, diesen Kindern andernorts ein lebenswürdiges Großwerden zu ermöglichen.
      Die rechtliche Billigung von Abtreibung ohne medizinische Indikation ist nichts anderes als ein Kotau an den Egoismus der Unverantwortlichkeit.

      • Und Vergewaltigung? Wo bleibt das Selbstbestimmungsrecht der betroffenen Frau? Und „andernorts“ seinen Kindern ein Auskommen/Leben zu ermöglichen, das machen uns ja die VielgebärerInnen da draußen gerade vor, indem sie ihre gwaltigen Geburtenüberschüsse in Gestalt von jungen, überflüssigen Männern hier abladen – zur gefälligen Verwendung unsererseits. Und zum Zwecke der demogr. Eroberung der Gegend hier, verstärkt durch Familiennachzug.
        Wer ist eigentlich unverantwortlicher, die mit den 5 bis 10 Kinderchen pro Frau, die ihren Kindern keine vernünftige Lebensperspektive bieten können oder die Frauen in Europa etwa mit ihren 1,5 Kinderchen im Durchschnitt – mit allen guten Lebenschancen, die eine moderne, aufgeklärte Gesellschaft zu bieten hat?
        Gunnar Heinsohn: „Söhne und Weltmacht; Terror …“, Orell-Füssli (2005).

      • Ich weiss, was Sie meinen und die Frage der Verantwortlichkeit/Unverantwortlichkeit wird hier, von ihnen, aus der Sich eines liberalen Westlers und in Teilen sogar absolut, richtig gestellt !

        Aber ….

        … das Prinzip der Eroberung über die Demographie funktioniert.
        DAS ist die Realität.

      • Ist denn der Liberalismus bzw. ein zu stark ausgeprägter Individualismus wirklich etwas anderes „… als ein Kotau an den Egoismus der Unverantwortlichkeit.“ ?

  30. Wow,
    selten, wenn überhaupt, eine treffendere beschreibung des ‚linken projekts‘ gelesen.

    Danke!

  31. Danke, Herr Spahn, für diese Erläuterungen – und weg mit
    „Dem linken Projekt!“

    Es grüßt eine schone länger hier Leidende, deren bereits bespielte Festplatte für „Das Linke Projekt“ irreparable Ausnahmefhler ? aufweist.

  32. „Dass die demokratischen Mechanismen in der Lage sein werden, diesen historischen Irrweg auf friedliche Weise zu überwinden.“

    Das sehe ich weit weniger optimistisch. Man betrachte nur den Straßenterror bei G20 in Hamburg 2017 oder der EZB Eröffnung 2015 in Frankfurt oder die sich häufenden Auftritte der Roten Brigaden zur Einschüchterung des gegen das 68er-Establishment demonstrierenden Bürgertums.

  33. Lieber Herr Spahn, wenn ich nicht in regelmäßigen Abständen Tichys Einblick finanziell unterstützen würde, hätte nach der (intensiven) Lektüre ihres Artikels ein schlechtes Gewissen. Sie haben präzisiert, was mir schon lange ungeordnet im Kopf herumschwirrt.

  34. Oh, mein Lieber, danke! Schauder überkommen mich, mein Atmen wurde seltsam frei!

  35. Links-Sozialismus kann nur KOLLEKTIV…kann somit nur Diktierend und Gleichschritt. Links-Sozialismus ist einfach gesagt … ein Projekt des Diktat des Kollektiv über den Einzelnen! Individualität, Vielfalt, Meinungsfreiheit ist dem Linken/Sozialistischen Projekt ihr schärfster FEIND! Grün-Linke Soziale Gesinnung kann nicht einmal DEMOKRATIE…weil alles was anderer Meinung, wie diese Grün-Linken Sozialisten ist, mit den Mitteln der NS…SA=Antifa und Propaganda bekämpft wird und nie mit den Mitteln der Sachargumente…des abwägen mit Vernunft und Verstand zum Wohle der Mehrheit in einer Gesellschaft.

    • Das greift zu kurz, – bzw. weisst einer Art von Ideologie (Wenn man es denn so sehen will) Eigenschaften zu, die tendenziell, auf ALLE Ideologien/Systeme zutreffen.
      Die Meinungsfreiheit, das Denken kritischer Individuen ist immer der grösste Feind des jeweiligen Systems ! Das ist kein Alleinstellungsmerkmal sog. oder wirklicher sozialistischer Systeme.
      Wir haben derzeit (noch) kein wirklich sozialistisches System und die Einschränkung der Meinungsfreiheit ist beachtlich !
      Den Staat der völligen Meinungsfreiheit gibt es (leider) nicht.
      Das ist eine Utiopie – wie auch das linke Modell nach (s)einer Utopie strebt.

      Militärdiktaturen (Und die sind meist alles andere als linkssozialistisch), beispielsweise, sind nicht dafür bekannt, dass sie Meinungsfreiheit schätzen (Und die sind übrigens, meistens, auch nicht kollektivistisch, – oft das Gegenteil, – sie „förden“, meist, nur gewisse Individuen, kleine Gruppen).
      Was wollen wir ?
      Eine einfache Sicht, mit deren Hilfe wir einer gedannklichen Richtung, Alles Böse dieser Welt auf die Schultern laden, – oder Erkenntnisgewinn ?
      Was Sie zu recht kritisieren ist das Totalitäre, das jedes Gesicht annehmen kann.

  36. Ob das jetzt hier „abgedruckt“ werden wird, was ich hier schreibe, weiss ich nicht …

    Der Artikel ist in weiten Teilen gut.
    Was mir aber hier bei TE gefühlt zunehmend Sorge bereitet, ist dass man nun auch hier versucht sein eigenes, hier bürgerlich-liberales, Narrativ zu spinnen (Das ist grundsätzlich auch gut und richtig, – ABER …) – welches sich in Teilen auch die Geschichte/die Dinge versucht , wie die Linken, so hinzudengeln, dass es dann in die eigene Weltsicht passt und sich selbst damit zu huldigen.
    Ich habe bewusst „bürgerlich-liberal“ geschrieben, – weil ich von „konservativ“ hier teils garnichts mehr erkennen kann.

    Was meine ich damit ?
    Zunächst die Einordnung des NS als Teil des „linken Projekts“, – was geschichtlich in dieser Konnotation, in dieser Deutlichkeit, schlicht falsch/unhaltbar ist, – und was meta-politisch zu ähnlich dramatisch falschen Schlüssen führt, – wie, heute, die Sicht durch die linke Brille.
    Dann, -eine „kleine“ Geschichtsklitterung:
    1918 waren es vorallem die Freikorps, die zu diesem Zeitpunkt bereits eindeutig rechts/rechtsradikal waren, – die den Spartacus-Aufstand (Und nachfolgend diverse andere rote „Erhebungen“im Ruhrgebiet, in Sachsen, Thüringen, Berlin und in München – bis in das Jahr 1919 hinein) niederschlugen (Zusammen mit regulären Einheiten des deutschen Heeres, – die auch rechts standen ) – und KEINE bürgerlichen Kräfte.
    Und endgültig gestoppt hat die rote Gefahr, einer blutigen deutschen Oktoberrevolution, die NSDAP, ob einem das gefällt oder nicht. Und NEIN, das ist kein Rechtfertigungsversuch derselben, NATÜRLICH NICHT, – aber es ist die Wahrheit.
    Das liberale Bürgertum oder das ZENTRUM (CDU-Vorgänger in Weimar) waren es jedenfalls nicht.
    Das führt auch zu den weiteren Fragen, – warum das unsägliche „linke Projekt“ so unheilvoll, – auch und gerade in der deutschen Geschichte -, an Macht gewonnen hat und es ist ja noch lange nicht vorbei !
    Punkt 2, die mangelnde, dringende Selbstreflektion:
    Gerade das FEHLEN wirklich, bürgerlicher Kräfe (Sowohl als starke Parteien, wie auch paramilitärisch gesehen), – gerade die Wehrlosigkeit des Bürgertums (Und sei es an der Wahlurne) – führte doch erst in den NS und in den Untergang der Weimarer Republik.
    Spätestens, seit 1968, hier in der BRD, mit Verlaub, – ein ähnliches Spiel, – das „Nicht-Gegenhalten“ des Bürgertums gegen das „linke Projekt“ hat dieses erst so stark gemacht (Im Gegenteil: Man legte sich mit diesem in´s Bett, – daher sind ja heute auch alle ehemals bürgerlichen Parteien, – wie weite Teile der Gesellschaft – links !) !
    Wer sich gewehrt hat, waren die heute so geschmähten Rechten.

    Mir geht es nicht um eine Huldigung von rechts (Da gab und gibt es auch viel zu kritisieren), – aber bei der Wahrheit sollte man schon bleiben.
    Ideologisches Hinbiegen der Geschichte (Im Grunde genommen, damit, der Beurteilungskriterien für zukünftiges Handeln) führt nur in´s Chaos (Wie derzeit durch links) !
    1953 und 1989 hat vorallem auch das Bürgertum in der DDR revoltiert.
    Beides grossartige Leistungen/Ereignisse, – aber wir wollen dabei bitte auch nicht vergessen, dass diese Dinge nur im Osten unseres Landes geschehen sind und dass das sicherlich nicht nur liberale Bürger waren !
    Das Bürgertum hätte, gerade jetzt und gerade auch im Westen (Da in diesem grob 63 Millionen leben, von den ca. 80), heute, die Chance (… und eigentlich auch die Pflicht !), Grosses zu bewirken und das „linke Projekt“ in Deutschland vorerst zu beenden (Zum „linken Projekt“ gehören btw. ALLE derzeitigen sog. bürgerlichen Parteien, bis auf die AfD) !
    Es ist ja leider noch nicht vorbei !
    Wir werden sehen …

    So nun könnt Ihr/können Sie mich „downvoten“ bis in die tiefste Hölle oder wir können auch (gerne) diskutieren, – aber diese liberal-bürgerliche Überheblichkeit, – die ich menite in diesem Artikel zu spüren, und zu der, leider, nahezu überhaupt keine Berechtigung besteht, – liess mich dies nun schreiben.
    Selbstreflektion, die Suche nach der Wahrheit, Redlichkeit – sind uns als Volk, als Aufgabe gestellt (Auch wenn´s weh tut), – und nicht das nächste propagandistische Netz aus Halb-/Unwahrheiten, nun halt von einer anderen Seite …
    Das wird so auch nicht funktionieren, – letzten Endes kommt die Wahrheit ja doch an´s Licht (Danach sieht es ja jetzt, zum Glück, auch , eher aus …), – aber je länger sie dazu braucht, – desto schlimmer wird es, bevor es wieder besser wird !

    EX FALSO, – QUODLIBET.

    • Sie kommentieren das Versagen des Bürgertums, also etwas, was nicht Gegenstand dieses Artikels von Tomas Spahn ist.

      • Da haben Sie recht.
        Allerdings, so wie ich es verstanden habe, kritisiert er das „linke Projekt“ aus einer, liberal-bürgerlichen Position heraus, – daher sah ich mich dazu veranlasst, dies zu schreiben.

      • Ob er das tut, wäre eine interessante Diskussion.

      • Ah, … gut … da wissen Sie dann vermutlich mehr, und ich liege dann vielleicht mit dieser Analyse nicht richtig … interssante Disskussion ? Ja, immer gerne !

      • Lieber Stephan Kurz – ich hatte das schon auf kurzem Wege Fritz Goergen mitgeteilt: Es ist mir persönlich ziemlich egal, ob ich meine Position aus liberal-bürgerlicher Position heraus formuliere – oder aus einer anderen. Ausschließlich für mich entscheidend ist, dass ich meine Texte aus MEINER Position heraus formuliere. Wie andere das einsortieren, ist mir herzlich egal.

      • Da haben Sie auch absolut recht.
        Gar keine Frage !

        Worum es mir ging, – anhand eines Beispiels:
        Ich halte beispielsweise – wie in einer Diskussion über einen Artikel von Herrn Dr. Dr. Zitelmann geschehen, – das Argument der Kapitalismus-Befürworter (Sinngemäss): „Vergleichen Sie bitte die Wirtschaftsform des Kapitalismus mit einer real-existierenden Wirtschaftsform, – darüber können wir dann diskutieren, – bzw. zumindest mit einer validen Position im Bereich der Wirschaft, – die Sie befürworten !“ für absolut gerechtfertigt.

        Übertragen auf „unsere“ Situation/Diskussion, ist es natürlich schon relevant zu fragen: „Gut, Sie sind nun gegen XY …. was wollen Sie denn dann ? Was wäre Ihre Sicht, die dann helfen würde, – anstehende Probleme zu lösen ?“
        Und da ist die Frage, aus welcher „Ecke“ jeweils argumentiert wird, zumindestens hilfreich.
        Wenn man etwas zerstören will (Wobei die Hegomonie des heutigen sog. linken „Denkens“, ohne Frage, – zu zerstören ist), – so hat man die Pflicht eine funktionierende Alternative zumindest aufzeigen zu können !
        DAS nicht zu tun ist ja genau links.
        Mein Beispiel, welches ich nun aus dem Bereich des Films (JA – es ist nur ein Film !) bringe, soll kein Aufruf zur Gewalt sein (!), – sondern nur die harte Logik der Auseinandersetzung mit dem heutigen sog. Links aufzeigen:
        In dem Film „The Untouchables“ wird das Recht/das Gesetz immer wieder, eskalierend, von den Gesetzlosen, vorgeführt und phasenweise besiegt und die Figur des Sean Connery frägt die Figur des Kevin Kostner, – immer nach einem weiteren, erlittenen, schlimmen Rückschlag:
        „UND WAS SIND SIE BEREIT JETZT ZU TUN ?!“
        Ich meine dies ausschliesslich im Sinne eines geistigen Prozesses … wohin evolutionieren wir uns, geistig (Denn bisher hat, gerade das Bürgertum, mit seinen bürgerlichen Ansätzen/seinem Denken, gegen Links NICHTS erreicht, im Gegenteil, – man muss es, im Sinne einer schmerzhaften Diagnose, – ja nun leider sagen !) angesichts der kurz-, mittel-, und langfristigen Bedrohungen für unsere Gesellschaft.
        Das muss nicht zwangsläifig eine Radikalisierung sein, – aber Klarheit und das „Nicht-Verfolgen“ von Ansätzen, die offensichtlich, keine Lösung bieten, – wäre schon hilfreich.

    • Ihr aufdrueseln der juengeren deutschen geschichte ist durchaus lesenswert,aber so ganz kommen
      sie ums zurechtbiegen auch nicht herum.
      Die urspruenge derNSDAP liegen in einer kleinen splitterpartei der Weimarer Republik.
      sie nannte sich SDAP .Sie war sozialistisch ,aber angesichts der riesigen probleme nach dem 1.WK waren diese leute der meinung den sozialistischen internationalismus erst mal bei seite zu legen und sich um die nationalen probleme zu kuemmern.Durchaus vernuenftig,zumal die parolen der sozialisten (proletarier aller lænder… und alle ræder stehen still… ) die ja eigentlich einen krieg der vølker hætten verhindern sollen,klæglich gescheitert waren.Der braune aus Braunau hat sich erst mal als redner in dieser partei betætigt um sie dann nach und nach zu uebernehmen.Somit hatte er also eine parteiorganistion als sprungbrett . Das verhængnis begann aber erst mit dem revachegedanken und dem rassenwahn.Uebrigens ,warum konnte AH ungehindert die militærische macht an sich reissen?Die antworten sind meist einseitig,die bøse schwerindustrie hat gute geschæfte gewittert,stimmt,aber reicht nicht als erklærung .Es war die offizierskaste,die die niederlage nicht verkraften konnte (im felde unbesiegt )und ebenfalls auf rache sann.
      Imuebrigen empfehle ich Sebastian Haffner zu lesen „Von Bismark zu Hitler „.Sehr aufschlussreich und ohne ideologische færbung geschrieben.

      • Danke für Ihre Antwort, – der ich in vielem zustimmen kann !
        Ich halte auch Haffner für einen relevanten Autor, in diesem Zusammenhang. auch sein Buch über Preussen (Ich meine, es heisst: „Preussen, – eine Legende“, kann man aber googeln) ist da aufschlussreich.
        Das mit den Ursprüngen der SAP/NSDAP stimmt natürlich, auch eine in Teilen linken Ausrichtung derselben, neben deren Vertretern (Gebrüder Strasser) … aber, de facto, war an diesem System, – vorallem nach dem Röhmputsch 1934, – zu wenig links, als dass man dieses als eindeutig oder vorrangig links bezeichnen könnte.
        Nur darum geht es mir.
        Das ist Geschichtsklitterung von heutiger liberaler/neo-liberaler Seite, – die zu allem Unglück den „Nicht-Linken“ weit mehr schadet als sie nützt !

  37. Nun sind die Religionen aber über uns gekommen, wohl nicht ohne aktive Beteiligungen aus den europäischen Kulturen. Die heidnischen sind dem Vergessen anheim gefallen. Weltliche Religionen sind entstanden, möglicherweise verwurzelt im Denken des Christentums. Was bedeutet dieses scheinbar willfährige Aufgreifen und die endemische Ausbreitung universalistischer, egalitärer Meme? Braucht der Mensch solche geistigen Krücken, um standzuhalten, voranzugehen?
    Was können wir dem linken Projekt entgegen setzen? In einigen Ländern hat es dovh schon einen Kurswechsel gegeben. Was war dort das „simple, schillernde Motto“? „America first!“ z.B., mit all seinen Implikationen. So schwierig und unwahrscheinlich ist es also nicht, wie Sie es sehen.

    • Oder vielleicht eher „verwurzelt im Denken des“ Judentums? Jesus Nazarenus war Jude und die Idee des Messias ist eine jüdische Erfindung. Die warten bekanntlich immer noch auf den Messias – während die Christen glauben, der war es, damals. Haben die Juden recht, so bricht die gesamte Christologie und damit die Kultur des Abendlandes in sich zusammen wie ein Kartenhaus. Die ganzen schönen Kathedralen, nichts als Stein gewordener Wahnwitz.
      Was bleibt und unbedingt verteidigt werden muss ist die Aufklärung und die damit einhergehende Naturwissenschaft, Medizin etc. zur Verbesserung der conditio humana – für ein besseres Leben in all seiner Prekariatät. Das ist eine jüdisch-christliche Entwicklung. Einstein und Planck und viele Andere lassen grüßen.

      Und wer arbeiten muss, der weiß: Arbeit ist immer prekär. Besser ist erben. Oder man hat so seine Leute für alles Mögliche, am besten Sklaven. Von denen gab es noch nie so viele wie heute – und so billige (Benjamin Skinner, 2008).
      Hammer oder Amboß, wir haben die Wahl. Ein dritter Weg wäre Solidarität untereinander – offenbar eher hoffnungslos. Ginge aber, auch ohne Gleichmacherei. Das Zauberwort: Soziale Marktwirtschaft, nicht freie. Ludwig Erhard lässt grüßen mit seinem fröhlichen: Wohlstand für alle. Betonung auf alle.

      • Endlich mal einer der NICHT auf die juden einschlægt.Ist ja modern DIE juden und DIE amrikaner fuer alles schlimme in der welt verantwortlich zu machen.-Ja der nazarener war jude und desshalb bin ich, als atheist ,schon immer der meinung ,dass das christentum lediglich eine juedische sekte darstellt.-Im uebrigen nennt sich der kulturkreis in dem wir leben,der griechisch-juedisch-christliche.Die kulturleistungen der alten griechen sollten wir unter keinen umstænden unter den tisch fallen lassen.

    • @Karl, können Sie Ihre Behauptungen beweisen? Ist Ihnen der Weg einer Beweisführung bekannt?

      Wenn also eine Frau vergewaltigt wird, bspw. Ihre Nachbarin. Der Täter wird nie gefaßt. Sie wünschen dieser Person also keine Gerechtigkeit? Oder wenn jemand getötet wird?

      Verstehen Sie überhaupt meine Frage?

      Sie nähern sich also überhaupt nicht dem Ideal an? Läßt Sie das kalt?

      Es gibt eine universale Definition.

      Selbst wenn es keinen Gott gäbe, würden Sie sich keinen wünschen? Einen der diesen Mörder seiner Gerechtigkeit zuführt? Einer gerechten Strafe. Die gibt es doch? Oder?

      Was sagt denn Ihre atheistische Religion dazu?

    • Vielen Dank für Ihre hochinteressanten Ausführungen. Wenn ich Sie richtig verstanden habe, sind Sie der Überzeugung, dass ohne das Christentum Europa eine bessere Entwicklung genommen hätte. Nun, mit zunehmendem Alter stellt sich auch bei mir diese Denkweise ein.
      Gedanklich lege ich jedoch immer noch einen wesentlichen positiven Aspekt in die Waagschale des Christentums, nämlich, dass dieses erst eine Renaissance und im Zuge der Wiederentdeckung der alten griechischen und römischen Erkenntnisse überhaupt die Aufklärung und damit unsere westliche Zivilisation ermöglicht hat.
      Stellen Sie sich die Zeit nach dem Zerfall des römischen Imperiums vor: Ohne die Klöster wäre der Erfahrungsschatz der Antike wohl vollständig dem Vergessen anheim gefallen.
      Es ist spekulativ, anzunehmen, welche Entwicklung Europa ohne das
      Christentum genommen hätte. Gesellschaften, welche auf den polytheistischen, indogermanischen Religionen basieren, haben, zumindest meinem bescheidenen Kenntnisstand nach, nichts der Aufklärung Vergleichbares hervorgebracht. Selbst die chinesische Kultur konnte ihre Basis nicht nutzen, um wie im westlichen Abendland eine geradezu inflationäre Entwicklung von Wissenschaft und Technologie zu erzeugen. Sie sattelten stattdessen erst spät auf den westlichen Errungenschaften auf.
      Jedoch kann ich mich natürlich auch irren und der Drang zur wissenschaftlichen Erkenntnis hätte sich auch ohne das Christentum in Europa Bahn gebrochen.

      • Die Erkenntnisse der Antike sind vor allem durch islamische Leute wie Avicenna oder Ibn Rushd auch für Europa erhalten geblieben, zu einer Zeit, in der dieses „Europa“ in Finsternis verharrte. Erst später, mit der Neuzeit und dann Aufklärung, ist Europa zur Führungsmacht weltweit geworden. Auch mit allen üblen Folgen für den Rest der Welt, aber eben auch den Errungenschaften. Ein echtes Polytrauma … .
        Heute gilt es unser Europa zu verteidigen, mit allen Mitteln. Nocheinmal ein Dreißigjähriger Krieg wie 1914 bis 1945 wäre der Untergang Europas und seiner Kultur.
        Deshalb brauchen wir eine gute Russland-Politik und eine Zurückweisung der islamisch-arabisch-türkischen Zumutung.
        Haben die Länder der Ummah eines Tages wieder einen Avicenna oder einen Ibn Rushd, dann kann daraus etwas Gutes werden. Es gibt Ansätze in Iran, sogar Saudi-Arabien und anderswo. Die jungen Menschen dort lassen sich auch nicht mehr so gerne schurigeln, foltern, das Leben versauen von bärtigen alten Männern. Bis das allerdings zum Tragen kommt, müssen wir aufpassen, dass die uns nicht vorher schnell noch alle machen, die alten Männer – leider auch oft jede Menge junge Kerle. Draßenhalten ist die Devise zunächst. Wird offenbar bereits erkannt in Europa – außer in Berlin.

      • Von mir aus, wenn Sie’s besser wissen. Mir glangt scho‘, dass das, was Sie beschreiben „unter isl. Eroberung aufbewahrt worden ist“ – das ist doch schon mal was. Die „Europäer“ des „Mittelalters“ (d.h. der Zeit zwischen Völkerwanderung und Beginn der Neuzeit, immerhin ca ein Jahrtausend) waren es jedenfalls nicht. Und genau in dieser Zeit fanden die Eroberungen des Islam statt, allerdings nicht in Europa. Dann hätte eine derartige Eroberung auch mal was Gutes bewirkt, auch recht.
        Und klar: Die „Arabischen“ Ziffern kommen aus Indien, samt Dezimalsystem. Das Binärsystem, unter dem alle Rechner laufen, kam später. Könnte es sein, dass die damals viel „globaler“ gedacht haben, als wir meinen?
        „Den“ Islam derzeit will ich auch draußen halten – zu hohe Fertilität, zu rückständig, zu gefährlich für uns und unsere Zivilisation/Kultur.
        El Andaluz ist in der Tat zu euphemistisch dargestellt, kein Zweifel.

      • Hmm, wenn das antike römische Reich nicht schon von innen heraus
        verrottet gewesen wäre, hätte das Christentum nicht den Hauch einer
        Chance gehabt, sich zu etablieren und wäre eine Randnotiz der Geschichte geblieben.
        Im übrigen wurde der Zerfall Westroms ja durch die Völkerwanderung und nicht durch die christliche Religion initiiert. Wie gesagt, es liegt mir mehr als fern, das Christentum zu verteidigen. Nun bin ich kein Historiker, war jedoch immer der Meinung, dass die mittelalterlichen Klöster die antiken Schriften bewahrten.

  38. Danke Tomas Spahn. Einigkeit und Recht und Freiheit. Ich habe deren Sinnhaftigkeit, so wie Sie diese beschreiben, leben dürfen. Was für eine Gnade. Individualisten empfinden Progressivität als innovative Selbstverständlichkeit, die nichts mit „linkem Gedankengut“ zu tun hat. Ich habe nie verstanden, warum zahlreiche Schriftsteller und Künstler ihre Linkslastigkeit so herausstellen und ihre Leser und Betrachter in eine bestimmte Richtung lenken wollen. Diejenigen Menschen, die den Weg des geringsten Widerstandes suchen, sind allerdings bei ihnen trefflich aufgehoben. Zum Meinungsbildungsprozess muss man sich jedoch nach allen Seiten öffnen dürfen, um als progressives Individuum seinen Platz auf diesem Planeten zu finden. Besonders wichtig in Zeiten der Irrungen und Wirrungen.

  39. Weil der Mensch im „linken Projekt“ zu bespielen ist wie eine Festplatte,
    wollte der selbst kinderlose Olaf Scholz schon 2003 als SPD-Generalsekretär „die Lufthoheit über den Kinderbetten erobern.

  40. Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube. Noch. Denn in Gestalt der grünen Planetenrettungsideologie versucht das linke Projekt eine diktatorische Deutungsmacht zu entfalten, die bei den Urängsten der Menschen anzudocken versucht. Wer wagt es denn, Widerstand zu leisten, wenn es um den Untergang der Welt geht? Ein von der ökologischen Avantgarde zugestandenes CO2 Kontingent ist doch der perfideste, perfekte Gleichmacher, von dem die Lenins und Pol Pots nur träumen konnten.

  41. Der Artikel ist eine journalistische Glanzleistung! Die Zäsur in der deutschen Politik fand im Jahre 2000 statt. Rot-Grün kündigte den Grundkonsenz „Nie wieder Totalitarismus“ auf und ersetzte ihn einseitig gegen „Kampf gegen Rechts“ und „Aufstand der Anständigen“. Ein totaler Paradigmenwechsel! Damit wurde den Konservativen der Krieg erklärt, denn dieser Kampf gegen Rechts war mitnichten ein Kampf gegen den militanten Extremismus, sondern eine Diffamierung konservativer, freiheitlicher und rechter Positionen. Diese damalige linke Kampagne wurde von den Leithammelmedien katalysiert und nach und nach verselbstständigt. Hinter dem Paradigma “Kampf gegen Rechts” steckt ein kulturmarxistisches, postmodernes Konzept, welches letztlich den demokratisch verfassten Nationalstaat und damit das deutsche Volk „überwinden“ soll. Näheres findet sich, wenn man sich kundig macht, im Konzept der sogenannten „Offenen Gesellschaft“ exakt mit den zitierten Worten so formuliert. Beim Schattenboxen im „Kampf gegen Rechts“ gedeihen tatsächliche, neue und totalitäre Irrsinne in Deutschland und Europa. Ich teile die vermutete Sicht des Autors, dass diese Vegetationsphase mittlerweile linkisch scheitert und endet.

    • Lesen Sie einfach mal Poppers „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“ und Sie werden feststellen, dass es sich um (im 2. Band) eine ausführliche und und fundamentale Kritik des Marxismus und seiner geistigen Voraussetzungen handelt. Die Linke hat den Begriff der offenen Gesellschaft bis zum Jahr 2015 verteufelt und dann so getan, als ginge es dabei um offene Grenzen, was natürlich Quatsch ist. Die offene Gesellschaft wäre eine, die Ideologien kritisch hinterfragt, die keine Dogmen akzeptiert, eine die davon ausgeht, dass es eben keine absolut gültigen Rezepte gibt, eine für die der Wert des Individuums im Mittelpunkt steht. Und natürlich sind die Ziele von Soros` Open Society Foundation“ ganz andere.

  42. „Was ist mit dem linken Projekt? fragte die Moderatorin.
    Die Antwort lautet: Es stirbt.
    Und das ist auch gut so.“

    Dem schließe ich mich an – und je früher dieses linke „Projekt“ stirbt, desto besser. Ich habe nur die Befürchtung, dass dieses linke „Projekt“ kurz vor seinem bevorstehenden Tod noch Amok laufen wird.

    • „Es verwest“ ist die präzisere Analyse. Verwesen impliziert Fäulnis, Gestank ….

  43. Ich finde, ein wunderbarer Artikel und ich wundere mich immer wieder, dass wirklich kaum eine Erklärung dazu geeignet zu sein scheint, linke Mechanismen überhaupt auch nur zu hinterfragen beim infizierten Linken . Es scheint eine eigene absolute Wahrheit zu sein, ebenso wie der Islam eine einzig absolute Wahrheit für sich darstellen will. Linke Ideologie benötigt keine Gottheit die behauptet: Vor Gott sind alle gleich. Die Gleichheit selbst erübrigt den allmächtigen Gott. Das Kollektiv der Gleichmacher benötigt ansich auch kein Wissen über Ungleichheit. Über Besonderheiten von Schwarz und Weiß, Mann und Frau, Kind und Alte, Moslem und Christ. Diese vermeintliche linke Allwissenheit erhebt auch den Anspruch der Allmacht, ähnlich eines Gottes, der entscheidet über gut und böse und folgert darum für sich auch das Recht daraus, Recht zu sprechen und Recht auszuüben, über bestehende Gesetze hinweg. Mir scheint, linke Ideologie versteht sich als übergeordnete Ideologie über die Religionen hinweg. Du darfst Christ sein, wenn du an links glaubst. Du darfst Moslem sein, und das Kollektiv unterstellt mal eben, dass du links bist ohne dass da irgendwelche Einzelheiten wahrgenommen werden. Unter dem Gleichheitsprinzip gibt es auch kein Feindbild. Schiiten und Sunniten, Kurden oder Türken, Bayer oder Oberfranke, Pole oder Deutscher. Es ist ein Affront, sich dem linken Idealismus nicht zu unterwerfen. An der Stelle steht die Existenzberechtigung in Frage. Dabei ist sie eigentlich viel einfacher gestrickt, als beispielsweise die Bibel oder auch der Koran. Viel einfacher, weil Gleichheit bunt ist und nicht verstanden werden muss. Dass Buntheit vermehrt schwarz trägt ist total unerheblich.

  44. Herr Spahn, Sie haben auf den Punkt gebracht, was zu erklären so einfach nicht ist. Vielleicht verstehen es sogar unsere linken Ideologen. Ausgezeichneter Artikel! Kompliment!

    • @Helmut, die atheistischen Ideologen werden es nicht verstehen, weil sie über eine unangenehme menschliche Eigenschaft verfügen dürfen, die dem entgegensteht.

  45. Zitat: „Recht stand für den Anspruch, vor dem Gesetz, vor den Herrschenden gleich behandelt zu werden – unabhängig davon, ob Kaufmann oder Arbeiter, Jude oder Christ, Fürst oder Bettelmann.“

    Unsinn. „Christlicher“ als selbst die Christen? Unlogisch, unmöglich, unsinnig.

    Eine Verklärung der Tatsachen, weiter nichts.

    Dieses Recht war nie umsetzbar.

    Wirkliche Gerechtigkeit ist nur in der christlichen Ideologie verankert und umsetzbar.

    Man sieht ja heute, wo die (atheistische) Gerechtigkeit verblieben und hart gelandet ist, wieder einmal: Willkür und Korruption.

    Und Herr Spahn, ich weiß nicht wo Sie leben, mit welchen Gesprächspartnern Sie sich umgeben und wo Sie zu Arbeiten (Methodik) gelernt haben: bis heute gibt es keinen einzigen Beweis für Evolution. Und wenn wir über Christenheit sprechen, dann nicht über die dümmliche (atheistische) Variante. Atheisten (zumindest die Fraktion der Hinterwäldler) haben Christen ebenfalls nix zu sagen. Seit wann bestimmen „Amateure“ (Atheismus ist lächerliche), wie Profis zu Denken haben? Wenn wir über Christenheit sprechen, dann fällt die Evolution nicht darunter. Rede ich deutlich genug? Evoluton ist das Glaubensbekenntnis des (blinden) Atheisten. Der arrogante und unwissende Atheist versucht auch diese anderen aufzudrängen, im Rahmen der Diskussion. Das lassen wir hier mal lieber.

    Wir fassen also zusammen. Das angebliche „Recht“ war ein ideal, welches in der Praxis nie umsetzbar war. Die Fehler des Menschen machen das unmöglich.

    Interessant ist: der Atheist hat immer versucht den Christen zu belehren. Was törichtund primitiv sein muß, sofern man die Lehre des Letzteren kennen will, was nicht mehr der Fall ist. Nur 1 in 2.000 kann da noch überhaupt mitreden. Die Diskusison war nie auf gleicher Augenhöhe.

    Der gleiche Atheist lädt jetzt Barbaren zu sich nach Hause ein, vor dem er kuscht, kuschen muß, denn ihm fehlt die Kraft, sich dagegen zu stemmen. Woher sollte er auch die Kraft speisen? Aus der Sinnlosigkeit des Lebens?

    Interessant ist, der Barbar aus Ankara hat die Evolution jetzt aus dem Unterrichtsplan genommen. Und die Atheisten sind aus dem Häuschen. Hier und dort, wieder die Unfähigkeit miteinander zu diskutieren. Man steht sich unversöhnlich gegenüber. Und keiner, weder der Atheist noch der Barbar, können Punkte sammeln. Beides sinnlose Modelle für das Leben.

    Der Linke (Atheist) scheitert, weil er den Menschen nie begriffen hat. Genauso wenig wie die „Idealisten“, die Sie hier blind anführen wollten, als (falsche) Referenz.

    Oder ist mir etwas entgangen?

    Und die Juden spielen eine herausragende Rolle, weiterhin, in der Weltgeschichte. Ein exzellenter Beweis, der den linken Atheisten überhaupt nicht schmecken kann.

    • Ist ihr Kommentar als Satire gedacht? Wenn nicht, dürften sie einige Generationen der wissenschaftlichen Forschung ebenso verschlafen haben wie die Grundvorlesungen über das Rechtswesen.
      Letzteres ist ein einfacher zu korrigieren – Recht hat nie und nirgendwo irgendwas mit Gerechtigkeit zu tun (abgesehen v.d. Tatsache, daß Gerechtigkeit ohnehin nicht allgemein definerbar ist). Ein Rechtsstaat ist nicht notwendigerweise ‚gerecht‘ – er garantiert nur die Gleichbehandlung aller dem Recht unterworfenen Subjekte gegenüber diesem – unabhängig von Stand, Geschlecht oder Hautfarbe. Nicht mehr und nicht weniger. Gerechtigkeit ist Sache der Religion – und die hat in der Organisation eines Staatswesens nichts verloren.
      Zu ihren Aussagen über Evolution , weiß ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Ich erlaube mir hier auf die Literatur zu verweisen – und ein Beispiel zu bringen: Ohne funktionierende Evolution, würden sie heute noch Urgetreide als Basis ihres täglichen Frühstücksbrötchens verwenden müssen. Pflanzenzucht ist angewandte Evolutionstheorie. Der kritische Überlebensfaktor für eine Sorte ist der Züchter und seine Absichten, der die gewünschten Mutationen fördert und die unerwünschten vernichtet.

      Zu ihrer abschließenden Frage – ja, Ihnen ist einiges entgangen!

  46. Sehr geehrter Herr Spahn, wieder ein ganz großartiger brillanter Artikel, der es den Punkt bringt. Vielen Dank dafür.

  47. Marx meinte ja so schön, die Welt sei genug durch Philisophen unterschiedlich interpretiert worden, nun sei es an der Zeit, sie zu ändern. Nur, wohingehend ändern, wenn es so viele unterschiedliche Deutungen gibt? Natürlich seine, ist ja klar.

    Marxismus verstand und versteht sich ja als Sozialwissenschaft, d.h. ein festgelegtes Prozedere produziert einen festgelegten und reproduzierbaren Ausgang. Nur ist das einzige, das sich stets wiederholt hat, das große Elend, das diese Ideologie über die Menschen bringt.

    Die moderne Version, die marxistisch angehauchte Dekonstruktion, ist auch nicht besser. Alle sind gleich, alles ist nur ein Konstrukt, und der Status Quo zementiert nur Machtgefälle. Aus Bourgeoisie und Proletariat wurden das böse weiße Patriarchat und die von ihm Unterdrückten.
    Auch hier könnte man fragen, wenn doch alles nur ein Konstrukt ist, wie kann diese Ansicht dann die wahre und einzig gültige sein? Aber solche Fragen stellen sich die Ideologen nicht, sonst wären sie ja keine Ideologen.

  48. Schön, daß man auf TE immer so optimistisch in die Zukunft blickt. Ideologisch mag das „linke Projekt“ am Ende sein, „machttechnisch“ möglicherweise auch in Resteuropa, aber Deutschland bildet da die große Ausnahme und es sieht nicht so aus, als würde sich daran in absehbarer Zeit etwas ändern.
    Gerade erst wurde die Fortsetzung mit Hilfe der SPD zementiert und wenn man sieht, daß eine Figur wie Maas mit großer Wahrscheinlichkeit ins Außenamt gehievt wird (okay, die Alternativen Schulz oder Gabriel wären kaum besser gewesen), verläßt einem die Hoffnung erst recht.

  49. Ich bin mir keinesfalls sicher, dass Europa das „Linke Projekt“ ohne weitere Verwerfungen, sprich Millionen von weiteren Toten“ zu Grabe tragen kann. Ich bezweifle, dass die Semi-demokratischen Strukturen oder Pseudo-demokratischen in Deutschland dafür ausreichen.

    Ganz abgesehen davon steht der Islam in den Startlöchern. Dieser kennt kein „Linkes Projekt“, keine Gleichheit der Menschen, er kennt nicht einmal die Gleichheit vor dem Gesetz. Er kennt dafür die Unterwerfung (=Islam), eine Unterwerfung unter die Willkür eines „Gottes“Staats.

    Aber auch dann gibt es natürlich kein „Linkes Projekt“ mehr, dafür aber möglicherweise ………..

    • Die Linken haben Christen immer diskriminiert. Unter der Fahne der Verlärung (Aufklärung).

      So gesehen, sollte meine Annahme zutreffen, nur im Falle des Falles, ist es dann nicht gerecht, wenn die Barbaren diese auch diskriminieren werden?

      Ich meine, was soll dieses hohle und leere Gerede von Gerechtigkeit? Gerechtigkeit kann es nur, durch einen unbestechlichen Richter geben, zu jedem Zeitpunkt. Und das ist hier nie (!) gegeben.

  50. Brilliant analysiert und geschrieben. Wo aber nimmt Herr Spahn die Gewissheit her, dass das linke Projekt stirbt? Zumindest in Deutschland sehe ich nicht, dass es akut bedroht wäre.
    Wenn immer noch alle Medien das Merkel-Lied singen, die Einheitspartei des linken Projekts immer noch die Mehrheit der Wählerstimmen hat und die Mehrheit der Bürger Frau Merkel angeblich immer noch als Kanzlerin wollen, dann hält das linke Projekt immer noch die Fäden in der Hand und kann noch sehr viel Unheil stiften.

    • Lieber Herr Bühler,
      nüchtern betrachtet, ist Das linke Projekt bereits gestorben. Allerdings – da bin ich bei Ihnen – wirkt es noch als Zombie weiter. Und die können bekanntlich auch noch viel Unheil anrichten. Die unselige Kooperation einer früher einmal an bürgerlichen Werten orientierten Partei mit einer früher einmal am Arbeiterwohlstand orientierten, gleichwohl immer für die Schimäre der Gleichheit anfälligen Organisation, ist ein solcher Zombie. Bemerkenswerterweise machen deren Akteure daraus nicht einmal mehr einen Hehl. Nicht nur Merkel wirkt doch längst wie ein seelen- und inhaltloser Zombie, der einfach nur noch ziel- und ideenlos durch die Welt tappst und Unheil verbreitet.

  51. Es gibt eine Kurzgeschichte des Schriftstellers Kurt Vonnegut, in welcher die von Linken so geliebte Gleichmacherei auf die Spitze getrieben wird: „Harrison Bergeron“. Da müssen Hübsche dann schwarze Kappen auf den Zähnen tragen, damit es wie eine Zahnlücke aussieht; Dünne Bleigürtel anlegen, um ungelenk wie Dicke zu sein, und Intelligente bekommen in Sekundenabständen Störgeräusche ins Ohr, um das Denken zu behindern.

    So mancher Linke würde nun vor Sehnsucht aufseufzen … gut, dass die sich nur selten hierher verirren … 😉
    Fegen wir die Linken Irren aus den Schaltstellen der Gesellschaft!

    Übrigens: näheres zur Kurzgeschichte finden Interessierte im Artikel „Harrison Bergeron“ in der Wikipedia. Damit diese linke Ausgeburt, die ihre Linksindoktrination als Online-Lexikon tarnt, wenigstens mal für etwas gut ist …

  52. Herzlichen Dank, Herr Spahn!
    Der Artikel zur richtigen Zeit und Balsam für die Seele.
    Das linke Projekt ist gescheitert. Wieder mal.
    Und wieder sehen wir keine Einsicht bei seinen treibenden Kräften.

    Menschen sind Menschen und keine Computer.
    Wenn ein Computer ein fehlerhaftes Programm abspielt, erfolgt der Absturz. Die Reset-Taste sowie der Safeboot ermöglichen den Neustart und die Deinstallation des fehlerhaften Programms.
    Beim Menschen funktioniert dies nicht, denn das Gehirn ist ohne mentale Schäden anzurichten, nur bedingt reprogrammierbar.
    Deswegen muss die Programmierung von Anfang an stimmen.

    Eine Erstprogrammierung, die den menschlichen Eigenschaften jedoch zuwider läuft, wird deswegen zwangsläufig zu einem nicht korrigierbaren Risiko.
    Es ist schlicht nicht nachvollziehbar, warum das „Linke Projekt“ immer und immer wieder versucht wird, obwohl seine Bilanz in der Geschichte doch so vernichtend ausfällt. Man wähnt sich immer wieder im (moralischen) Recht und ist doch geschlagen mit einer nicht enden wollenden Blindheit.
    Jeder Versuch der Befreiung des Individuums vom Joch wird früher oder später immer durch das „linke Projekt“ gekapert und ins Gegenteil verkehrt.

    Freiheit für alle kann niemals einhergehen mit Gleichheit von allen.
    Denn wenn alle gleich sind, ist keiner mehr frei.
    Frei zu denken und selbstständig zu handeln, setzt den Menschen in seiner natürlichen Varianz voraus. Ungleichheit ist der biologische Normalzustand.
    Die Ungleichheit überwinden zu wollen, bedeutet gegen die Natur zu agieren.
    Und wer gegen die Natur des Menschen agiert, wird früher oder später immer zum Massenmörder.

    Es gibt kein Recht auf Gleichheit und es gibt kein Recht auf Reichtum.
    Es gibt nur ein Recht darauf, von anderen in Ruhe gelassen zu werden.

  53. Der Autor hat sehr klar die Irrlichter der linken Ideologie genannt. Ein System ist immer dann menschenunwürdig, wenn eine kleine Gruppe von selbsternannten Mächtigen festlegen und kontrollieren will, was angeblich gut und schlecht ist. Damit entlarvt sich dieses System als unglaubwürdig und zerstörerisch. Bei aller fanatischer Gleichmacherei benötigt es die im Artikel genannten Administratoren, also diejenigen, die unbedingt und ausnahmsweise anders sein dürfen als alle anderen. Hier liegt der Fehler: zwangsweise will eine kleine Gruppe bestimmen und alle sollen dem ergeben folgen. Also nichts Gleiches. – Verhinderung von Individualität missachtet den Reichtum von schöpferischer Freiheit und Vielseitigkeit. Unter dem Strich bleibt der Linken nur der Wunsch nach Kontrolle. Dagegen haben alle Nicht-Linken weiterhin die Freude an der Eigenverantwortung und der unvorhersehbaren Ausgestaltung der Gestaltungskraft für ein freiwilliges und friedliches Miteinander.

  54. Wie heisst es bei Faust: „Ein guter Mensch in seinem dunklen Drange/ ist sich des rechten Weges wohl bewusst“.

    • Goethe war ein ungerechter Mensch! Wußten Sie das?

      • ..und Schiller war ein folterknecht,na klar! sonst noch was ?

  55. Dieser großarige Artikel führt mit gnadenloser Folgerichtigkeit zur Bestätigung der Erkenntnis ,
    dass bei totaler Gleichheit nichts mehr wirklich von Bedeutung ist .

  56. Das ist echter Qualitätsjournalismus!
    Dabei erweist Tomas Spahn sich als ebenso kenntnisreich in der Geschichte wie in der Philosophie. Auf den Punkt. Großartig. Danke!

    • Wenn jemand Ihnen eine schlechte methodisch erarbeitete Arbeit präsentiert, nennen Sie das Qualität?

      • Nein, hier gibt es keine schlechte Arbeit sondern eine hochwertige und intellektuell anspruchsvolle Analyse zum baldigen Ableben eines scheußliches Projekts.

        Es gibt Leute die sich für Journalisten halten, Propaganda betreiben und das auch noch mit Qualität verwechseln. Und es gibt seriöse Journalisten die Meinung und Information auseinander halten können. Qualitätsjournalismus eben.

        Warum so gallig? Stirbt hier gerade Ihr Projekt?

  57. Kennen Sie das Gesellschaftsspiel „Pong“?

    In Las Vegas wurden die Pong-Teilnehmer mit Lichtsstäben ausgestattet. Die linkssitzende Besucher steuerten den linken Tischtennisschläger und die rechtssitzende Besucher steuerten den rechten Tischtennisschläger. Die Steuerung der Tischtennisschläger ergibt sich durch die Farbverteilung aller linken bzw. rechten Lichtsstäbe.
    Ein fröhliches visualisiertes Tischtennisspiel an dem alle Besucher teilnehmen: der Ball (Pong) fliegt hin und her; jede Seite versucht Punkte zu erzielen; und keiner weiß genau was sein Nachbar für eine Farbe wählt.

    Gelebte Demokratie? – womöglich eine Frage individueller Vernetzung aller Willensäusserungen der Teilnehmer durch den „Spieleschöpfer“. Wie sind alle Menschen auf diesen Planeten vernetzt? Durch Geld und chemisch-physikalische Teilhabe am Lebensraum! – Was ist wichtiger?

    Sie können „Pong“ systemisch oder individuell betrachten: bei systemischer Deutung sollten Sie den Spieleschöpfer miteinbeziehen.
    Da Sie die christliche Schöpfungsdeutung nicht einbeziehen, verstehen Sie nicht das „linke Projekt“ als Wachstumsschritt in der „Dritten Dimension“.
    ……….

  58. Kann mich nur anschließen! Wunderbarer Artikel, auf den Punkt gebracht. Wenn er jetzt noch von den „Welt“, „Bild“, „Süddeutsche“,“Spiegel“etc-Lesern begriffen würde, könnte sich tatsächlich noch etwas zum Guten verändern.

    • Sehr geehrter Herr Marx, ich bin bei Ihnen aber auch ziemlich sicher, dort wird dieser oder ein ähnlicher Artikel nie erscheinen. Warum, er ist realitätsbezogen und entspricht der Wahrheit, damit viel zu weit rechts und das geht hierzulande gar nicht.

  59. Lieber Herr Spahn, meine Hochachtung!
    Brilliant geschreiben, inhaltlich perfekt.
    Wie und Wo kann man so schreiben lernen?

    • Lieber WolfK, vorab: Herzlichen Dank! Zu Ihrer Frage: Als überzeugter Individualist und Evolutionist vertrete ich die Auffassung, dass man das nicht lernen kann. Die Anlagen müssen einem via Erbgut in die Wiege gelegt worden sein. Der Rest ist dann allerdings Übung – viel Übung, indem man die Anlagen einfach ständig nutzt, sich ständig selbst reflektiert und so verbessert …

    • Ich zitiere: Wer klug und verständlich schreiben will, muß zuallererst einmal seinen Kopf aufgeräumt haben. Zuerst einmal. Dann kommen wohl noch ein paar Zutaten dazu.
      Danke.

  60. Ja, das „linke Projekt“ stirbt, aber es lebt in den Medien weiter.

    Die ganze Dummheit des „linken Projekts“ kommt übrigens schon darin zum Ausdruck, dass es das ganze Gegenteil seines Links-Sozialismus allen Ernstes im Rechts-Sozialismus sieht. So doof musst du erstmal sein.

    • Irgendwie kennt diese Spezies anscheinend jeder. Die sind beratungsresistent und glauben sogar, dass Claus Kleber ein Journalist ist.

      • Ist der schon, das ist ja gerade das Problem.

    • Das zeigt erneut und immer wieder: Intelligenz schützt vor Dummheit/en nicht – jedenfalls nicht zuverlässig.
      Vernunft ist gefragt als gute Mischung aus Herz und Verstand: Mit zwanzig kein Sozialist hat kein Herz, mit vierzig immer noch, hat kein‘ Verstand.
      Und der Hauptspruch aus meiner schwäbischen Heimat lautet: Der Schwob, der wird mit vierzig g’scheit – die andern nicht in Ewigkeit. Halleluja.
      Lenin war übrigens so ein Bürgersöhnchen aus reichem Hause. Putin war Geheimdienst. Stalin wurde von seinemVater verprügelt. Hitler, ganz traurige Gestalt, Biographien gibt es zuhauf.
      Bei Politikern und anderen Machtmenschen ist es hilfreich, stets nach deren persönlichem Hintergrund und somit nach ihrer Sozialisierung zu fragen. Also: Woher hast du dein Geld, womit verdienst du dein Geld, also wer bezahlt dich, was macht/e dein Vater, deine Mutter? Hast du Geschwister, wenn ja, was machen die (um ihr Geld zu verdienen), was hast du gelernt, studiert, hast du jedient, wo, Infanterie oder Artillerie, warst du jemals unter Beschuss oder hast du beschossen … . Zeig ma‘ paar Fotos aus seligen Kindertagen, falls vorhanden (beides). Usw.
      Die deutschen Philosophen und -suffen sachten immer: de nobis ipse silemus, also nichts Persönliches, bitte, nur hehre „Wissenschaft“ als Nimbus der Unangreifbarkeit. Die angelsächsischen hingegen legten und legen stets ihren persönichen Werdegang dar, um so nachvollziehbar zu machen „how the guy ticks“.
      Anders wir Naturhelden mit Karl Popper: Alles, was ich sage, messe oder sonstwie herauskriege ist solange richtig, bis es einer widerlegt, also falsifiziert. So nähert man sich der Wahrheit und Realität im Dreischritt der Dialektik…. .
      Bei Poly-Tickern hilft leider nur Gegenmacht, Wahlen, wenn’s gut und zivil läuft, sonst frisst die Revolution halt ihre Kinder, die normative Kraft des Faktischen ersäuft manchmal alles in Blut.
      Und selber? Wenn’s zu schlimm wird, einfach gehen – etwas Bessers als … findest du überall. Es gibt eine Kultur des Neinsagens. Die Jasager sind eh in der Mehrheit, regelmäßig.
      Freut euch, ihr Willkommensweibchen. Gruß an die Dame vom MoMo (War das unsre Dunja??).

      • @giesemann

        Zitat: „[…]
        Lenin war übrigens so ein Bürgersöhnchen aus reichem Hause. […]“

        Jein. Fast. Arm war der nicht. Wichtiger ist, der rächte später seinen Bruder, der bei einem Mordkomplott gegen den Zaren erwischt worden sein soll (Lenins Bruder war Bombenbauer, also ein Terrorist) und den frühen Tod seines Vaters. Beide verlor er bevor das 18. Lebensjahr erreicht wurde. Das setzte ihm schwer zu. Und dann sann er auf Rache.

        Zitat: „Vernunft ist gefragt als gute Mischung aus Herz und Verstand: […]“

        Schön. Aber es ist noch besser. Beide existieren getrenn voneinander. Und das Herz is genauso wichtig? Sehr viel wichtiger als Intelligenz!

        Zitat: „So nähert man sich der Wahrheit und Realität im Dreischritt der Dialektik…“

        Korrekt. Man landet dann dort, wo Sie auf keinen Fall hinwollen:
        der perfekten christlichen Ideologie.

        Und niemals bei der Aufklärung. Die ist nämlich längst widerlegt. Bei kultivierten Menschen, mit Bildung und so weiter.

      • Danke für Lenin. Also persönliche Motive , um ein ganzes Volk mit Vasallen mit Marxi-Lenini ins Verderben zu treiben. Sag ich ja.
        Zum Rest, liebe Simone Lagerfeld, sage ich lieber nichts … .

  61. Die Linksgrünen in meinem Bekanntenkreis (Verwaltungsbeamte und ähnliche) wählen nach wie vor Grün und Links, essen mit bewegtem Wasser gebackenes Brot und fühlen sich als ganz tolle gute Menschen. Wenn man ihnen sagt, Deutschland ist inzwischen das böse und rückständige Land, in dem es keine Meinungfsreiheit mehr gibt, gehen sie aus dem Zimmer oder legen auf.

    • @Julian,
      wes Brot ich ess, […]

      Wer (!) sollte die auch umstimmen können? Herzlose Menschen sind immun gegen gute, überzeugende Argumente.

      Zusätzlich ist „linksgrün“ ein irreführender Begriff. Das sind böse Menschen. Böse!

  62. „Vieles deutet gegenwärtig darauf hin, dass „das linke Projekt“ zumindest in Europa ohne eine erneute Selbstvernichtung zu Grabe getragen werden kann.“
    Für Europa mag das stimmen, bei Deutschland bin ich mir nicht so sicher. Wer rettet uns? Einmarschieren wird hier diesmal keiner, solange Deutschland sich lediglich selbst zerstört.

    • Moin moin Rainer Seidel,
      Yepp, „die Deutschen“ – nicht alle – stehen sich mit ihrem Corpsgeist und Kadavergehorsam oft selber im Weg – bis zur sprichwörtlich „letzten Patrone“ oder dem „letzten Euro“.

      • @Fiete, und welcher Ideologie gehören diese „Deutschen“ mit dem Kadavergehorsam an?

    • Exakt dieser Gedanke – daß diese Aussage nämlich leider (!!!!) nicht auf Deutschland zutrifft – ging auch mir beim Lesen durch den Kopf.

  63. Das linke Projekt bereitet sich auf den Machterhalt alla Cuba, Venezuela oder Iran vor.

  64. Eine hervorragende Beschreibung linker Ideologie, deren Anhänger oftmals in besser gebildeten Kreisen zu finden sind. Warum eigentlich? Typische Linke könnte man auch als Produkt von Einzellerkulturen begreifen, wie z. B. Amöben, die sich nur asexuell vermehren und dadurch immer das gleiche Endprodukt hervorbringen. Die sexuelle Vermehrung sichert jedoch die individuelle Vielfalt und damit auch die enorme Zunahme der Artenvielfalt.

    • Die glauben damit autoimmun gegen das eigentlich Böse unserer Zeit zu sein : das Rechte
      Man kann sie “ rückgratlos “ oder einfach “ Mitläufer “ nennen .

  65. So müsste man schreiben können! Vielen Dank für diesen erhellenden Artikel. Ja, genauso ist es. Hier schreibt jemand, der es versteht, Historische Begebenheiten im richtigen Kontext zu sehen. Respekt!

  66. Die linken Projektmanager erkennt man stets an ihrer Respektlosigkeit vor dem Bürger. Immer wenn von „den Menschen“ die Rede ist, hat man den Eindruck dass diese sich als „Menschenflüsterer“ verstehen, die diese Affen/Menschen bis zum Umfallen schuften lassen können, und ihnen dafür nur ein paar Peanuts ins Hamsterrad werfen brauchen. Dieser Typus hat sich leider in allen Altparteien ausgebreitet, ist eine Art Apparatschik, sehr überflüssig, und verzichtbar. Immer noch bin ich der Meinung, dass es besser ist, wenn jeder sein Glück in die eigenen Hände nimmt, der Staat seine Kernaufgaben erledigt, und dem Bürger nicht auf der Tasche liegt.

  67. Danke! Danke für den mit Abstand besten, klügsten und tiefsinnigsten Text, den ich bis jetzt auf TE gelesen habe. Diese brillante Analyse sollte allgemeine politische Pflichtlektüre für alle sein. So klar, so eindeutig und stringent hat es bisher noch niemand auf den Punkt gebracht. Hundert Daumen hoch für Tomas Spahn.

  68. Solange es das linke Projekt gibt, ging es einher mit Gewalt, Unterdrückung, Toten, Blutvergießen und Gemetzel. Auch wenn sich die so genannten Rechten und Populisten in Europa erheben, ihre Stimmen lauter werden und sich langsam Kräfte gegen das Böse und die Gleichmacherei bündeln, erleben wir doch eine Zeit der Unterdrückung und Gewalt. Meinungen werden qua Gesetz unterdrückt, wer traut sich schon offen vor Jedermann zu reden, besonders im Job. Die importierte brachiale Gewalt an der Zivilbevölkerung, Vergewaltigungen in Größenordnungen usw. sind Ausdruck und Ergebnis des linken Projektes in allen betroffenen europäischen Staaten. Ein Ende in Deutschland nicht absehbar, eher schlimmer, da täglich neue illegale Migranten ins Land kommen. Die Fortführung der Groko beschert uns weitere Jahre voller Gewalt, von daher kann man schon jetzt nicht mehr von einem friedlichen Untergang des linken Projektes reden. Eine Spur von Blut und Tränen zieht sich durch das Land, viele weinen, aber noch sind es zu viele, die jubeln oder noch nichts verstanden haben.

  69. Vielen Dank fuer diesen hervorragenden Artikel, Herr Spahn. Diesen sollten sich einige Linke zu Herzen nehmen.

    ‚Was ist mit dem linken Projekt? fragte die Moderatorin.
    Die Antwort lautet: Es stirbt.‘

    Allein der Glaube fehlt mir, in Deutschland zumindest. Ueberall wird dieses ‚linke Projekt‘ krachend abgewaehlt und als das erkannt , was es ist: menschenverachtend. Das ‚linke Projekt‘ steht hier allerdings bald vor der Vollendung.

  70. Großartig! Dieser Text geht runter wie Öl. Ich gratuliere zu dieser Analyse und zu dem Mut, diese dann auch zu veröffentlichen. Das Studium dieses Textes wirkte einfach nur befreiend. Ich bin Ihnen sehr dankbar. Das ist geistige Wegzehrung und Erfrischung in einem.

    • Der Text ist irreführend und voller logischer Fehler. Es gibt keinen (relevanten) linken und rechten Atheismus und vor allem keine Heiligen innerhalb dieser (atheistischen und sehr wenig wissenden) Kirche.

      Der Autor verheimlicht Ihnen das Wichtigste. Er will päpstlicher als der Papst sein und das ist verrücktt. Die vermeintliche „Ehrenrettung“ ist eine Mogelpackung.

      Das erinnert an die Ehre des Barbaren aus Ankara.

      • Wäre besser, man würde den Linken genug Land geben, wo sie sich untereinander austoben können.

        Wenns gut geht folgen wir!

      • Na ja, Land hatten und haben die Russen zB jede Menge – und, hat’s was genützt?

      • „…und vor allem keine Heiligen innerhalb dieser (…) Kirche.“
        Che Guevara – wird zu hunderttausenden auf T-Shirts und Käppchen gedruckt und gestickt, von Rudi Dutschke, Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht brauchen wir da gar nicht mehr reden…

  71. Wieso Zeitenwende?
    Wir haben jetzt DDR2.0
    In der DDR waren die Linken von Gestern,der Protest kam auch von den weniger Linken.

  72. DEN Progressiven von …..
    Ansonsten gute Analyse

  73. Eine rhetorische Glanzleistung, die eigentlich jede Tageszeitung morgen drucken sollte. Perfekt formuliert und auf den Punkt gebracht!

    Es gibt noch Intelligenz in diesem Land….

    • @Glückwunsch?

      Wehe denen,
      die weise sind in ihren eigenen Augen und
      halten sich selbst für klug!

      Kennen Sie diesen Spruch? Der Autor wohl nicht!

      • Ich halte es mit dem Spruch meiner Omma: Mit der Dummheit ist das so: Selber merkt man nix davo‘.

  74. Leider kann ich Ihren Optimismus nicht teilen. Ich zähle zu den orthodoxen Anhängern des linken Projekts die PDS/Linke, die Grünen und zum größten Teil auch die SPD, und seit 2015 auch alles, was Merkel in der CDU repräsentiert. Also mehr als die Hälfte aller politischen Akteure. Furchtbare Aussichten.

    • Könnten Sie etwas konkreter werden, bitte? Welchen Optimismus teilen Sie nicht und welchem linken Projekt gehören Sie an?

      • Er zählt nicht „sich“ zu den Anhängern des „linken Projekts“, – sondern er zählt – im Sinne einer Auflistung, die genannten Parteien zu dem „linken Projekt“.

        Und eine Frage:
        Ihre „Art“ zu „argumentieren“ erinnert mich an einen anderen, weiblichen „Avatar“/Account:
        Kann es sein, dass Sie bis vor Kurzem hier, virtuell, Ingeborg Luth hiessen ?
        Wenn dem so wäre, kann ich Ihnen versichern, dass eine Umbenennung, – meist nicht das Problem löst, – wenn der Inhalt derselbe bleibt.

  75. Die Frage, die es nun nur noch zu beantworten gilt, lautet: Wird es in seinem Todeskampf noch einmal so viel Unheil anrichten, wie es dieses bereits zu seiner Blütezeit getan hat?

    Ja.
    z.B. Heiko Maas als Aussenminister. Aber viel unbeliebter kann Deutschland bald nicht mehr werden. Er wird das Ausland mit seinem (auch als Justizminister zur Schau gestellten) diplomatischen Geschick (=Vorschlaghammer) überzeugen.

    • Das wird lustig. Sollte Maas sich mit Trump treffen, müsste die SPD vom Verfassungsschutz beobachten werden. Die Grünen Spinner hatten das doch vor ein paar Tagen für die AfD gefordert, weil Frau Weidel sich mit Steve Bannon getroffen hatte.

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