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Wer wo das Sagen hat

Was die Macher der „Zitrus-Koalition“, Habeck und Lindner von den Frontfiguren der anderen Parteien unterscheidet

01.10.2021

| Lesedauer: 2 Minuten
Laschets Taktiererei, Brinkhaus sechs Monate ans Ruder zu lassen, kann sein entscheidender Fehler gewesen sein. Jedenfalls hat die Union bis jetzt niemanden, den die Zitrus-Leute anrufen könnten, wenn sie mit der Union reden wollen. Scholz können die Zitroniker zwar jederzeit erreichen, aber mit der SPD sprechen sie dann nicht.

In der Phase nach der Bundestagswahl geht es mit der Suche nach einer möglichen Koalition um die Kanzlerfrage und nicht – wie von den Medien nur zu gerne die alte Wahlkampfmasche vom „Kanzlerkandidaten“ vorgegaukelt – bei den Wahlen zum Bundestag. Bis jetzt sieht es so aus, als würde weitergehen, was Habeck, Lindner und die Strippenzieher hinter ihnen am Dienstag natürlich nicht spontan inszeniert, sondern schon sehr lange vor den Wahlen vorbereitet haben.

Heute lassen die Zitrus-Leute auch andere aus beiden Parteien bei einem weiteren Gespräch zu als am Dienstag, was danach in die veröffentlichte Sphäre dringt, dürfte für das weitere Geschehen ohne Belang bleiben. Ich gehe davon aus, dass der tatsächliche Zitrus-Kern dem entspricht, was einst der Machtmensch Walter Scheel so formulierte: Alle wirklich wichtigen Entscheidungen werden ausnahmslos von Gremien getroffen, die es nicht gibt. Für solche Runden, die idealerweise aus zwei Personen bestehen und keiner einzigen mehr, ist nur geeignet, wer in der eigenen Partei und Fraktion ausreichend Autorität dazu hat.

WAHLWIEDERHOLUNG WEGEN BERLIN-CHAOS?
Durch Wahlüberprüfung könnten die LINKEN doch aus dem Bundestag fliegen
Dass Habeck diese bei den Grünen hat, wird jeden Tag ebenso sichtbarer, wie Baerbock selbst die Rolle der Galionsfigur verliert. Lindners Autorität bei den Seinen macht schon allein deutlich, dass die neue Bundestagsfraktion diesen Macher der Zitrus-Koalition sogleich zum Vorsitzenden gewählt hat.

Laschets Taktiererei, den Hasardeur Brinkhaus sechs Monate ans Ruder zu lassen, kann sein entscheidender Fehler gewesen sein. Jedenfalls hat die Union bis jetzt niemanden, den die Zitrus-Leute anrufen könnten, wenn sie mit der Union reden wollen. Scholz können die Zitroniker zwar jederzeit erreichen, aber mit der SPD sprechen sie dann nicht.

Die Chancen von Habeck, Lindner und den Strippenziehern hinter ihnen sind solange groß, eine künftige Koalition nahezu alleine auszukaspern, als sie denen keinen Raum geben, die in ihren eigenen Reihen mitreden wollen – vor allem um bei der Postenverteilung nicht zu kurz zu kommen.

Sobald allerdings mehr mitreden dürfen, käme die Automatik in Gange, dass diese Leute ihrer Berichtspflicht und ihrer Berichtssucht an Journalisten nachkämen, und sich dann das alte Karussell von Indiskretionen und Intrigen drehte – in diesem Fall bis hin zu einem Zustand, wo es nicht nur der am Boden liegenden Union zu viel würde an Demütigungen, sondern den wieder kraftstrotzenden Genossen der SPD so sehr stinkt, von den „Kleinen“ derartig missachtet zu werden, dass sich eine Wuttruppe von Roten und Schwarzen zusammentut mit einem roten Kanzler und einem schwarzen Vize – die übrigens nebenbei auch noch bestimmen könnten, wer Bundespräsident wird.

Ob den Zitrus-Leuten Habeck, Lindner und ihren Strippenziehern diese Gefahr in ihrem vollen Umfang bewusst ist, da bin ich mir nicht sicher. Ihr Verhalten bis in den Anfang nächster Woche wird es zeigen.


Fußnote: Bei meiner Meinung, dass sich die Oligarchie der Räteherrschaft der Funktionäre im deutschen Parteienstaat nicht reformieren lässt, bleibt es natürlich.

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39 Kommentare

  1. Wann sind Sie denn das letzte Mal auf der Autobahn gewesen? Wo soll denn da noch ein „Tempolimit“ helfen? Oder meinen Sie nicht immer nur die Begrenzung sonder ausnahmsweise die Möglichkeit, die versprochene Richtgeschwindigkeit für mehr als 5 km auch erreichen zu können ohne 100, 80, 60, 30 wegen: fehlendem Randstreifen, Rollsplitt, Sanierungsarbeiten wegen Projekt „deutsche Einheit“ und selbstverständlich den unzähligen Baustellen, von denen die sog. Autobahnen seid Jahrzehnten wie von Lepra befallen sind und auch die selben Symptome haben?

  2. Ich teile die Analyse von Annette Heinisch aus der Achse.

    In einer Koalition mit den Grünen, in einer SPD, o. vergrünten CDU, können die Feigen Demokraten nur verlieren.

    Das vernünftigste, und damit sich eine FDP nicht selbst aufgibt, wäre eine Minderheitsregierung mit der Union, meinetwegen geduldet von der AfD.

    Dann müssten halb um Gesetze und Beschlüsse im Parlament gerungen werden. Aber genau dafür ist es auch da.

  3. Ich gehe davon aus, dass der Autor Recht behält!
    Die nächste Regierung wird wieder einer KleinKo, diesmal dann allerdings mit einer Opposition die s in sich hat.
    Deutschland wird faktisch unregierbar …
    Und dann wird man feststellen, dass wegn des Chaos in Berlin alles neu gemacht werden muss. So in einem halbn bis einem Jahr werden wir alle wieder wähln dürfen …

  4. Es kommt wie es kommen mußte. Durch die Sondierungen jetzt werden die zuvor veröffentlichten Wahlprogramme obsolet unter dem Verweis auf Kompromisse die man eingehen mußte. Es ist immer dasselbe, traurige Spiel. Dazu kommt, dass man sch die Leute und deren (nicht) vorhandene Expertise ansehen muß um zu erkennen dass dabei nichts Sinnvolles zustande kommen kann. Woher auch? Ich fand sehr wohltuend wie Herr Prof. Dr. Vahrenholt bei Tichys Ausblick die Fantastereien der Grünen Klimaschützer und Energiewender zerpflückt hat. Es wird leider nichts nutzen. Die Grünen sind derart ideologisch verbohrt und (ich kann es nicht anders sagen) pöstchengeil das dies niemals zum Vorteil der Bürger sein kann. Sie haben zum überwiegenden Teil nicht die Bildung und/oder Ausbildung, noch haben sie das Fachwissen und/oder die berufliche Expertise. Also alles in allem – völlig ungeeignet. In der freien Wirtschaft würde sich mit diesen Leuten niemand an den Tisch setzen um derartige Problemlösungen zu erörtern. Da kann man dann gleich versuchen einen Pudding an die Wand zu nageln. Auch bei den Sozialdemokraten findet man solche Experten, Esken, Künath u.a.m.. Die wissen alle wie etwas theoretisch funktioniert. Bei der praktischen Umsetzung kommt dann das böse Erwachen. Das stört dann aber diese zwangsversorgten Traumtänzer nicht, denn da kommt das monatliche Einkommen steuerfinanziert vom Amt.

  5. Wäre großflächiger Wahlbetrug nötig, hätte ich noch Hoffnung für Deutschland gehabt. Ich glaube nämlich nicht daran, dass dies überhaupt nötig wurde. Hier und da wird man ein paar Ganoven haben, die ein paar Stimmen unter den Tisch fallen lassen. Aber das werden Einzelfälle sein, die Mehrheit der Wähler stimmt tatsächlich so ab. Wäre es anders, dann hätten Politiker und Ihre Medien bereits im Vorfeld einen großen Hype um Wahlbeeinflußung gemacht – beispielsweise von Putin oder sinistren Querdenker Kreisen. Sehen Sie es ein, dass Gros der Bürger merkt nicht was los ist oder will nicht hinsehen. Das wirtschaftliche Sterben wird lange dauern und nachhaltig sein.

  6. Hat man einmal eine Schar Geier sich um einen verwesenden Kadaver prügeln sehen, ist einem die aktuelle Situation nicht fremd.

  7. Noch bei Trost? Habeck will das Finanzministerium, kennt aber noch nicht mal die Pendlerpauschale. Wenn er das nicht bekommt, dann will er das Innenministerium. Dann haben wir bald ein paar Millionen neue Sozialhilfeempfänger. Es geht mit Volldampf vor die Wand. Herr, lass Hirn regnen.

  8. Sollen sie schachern bis der Arzt kommt, und sich so für die wahlentscheidenden Polit-Legasteniker im Lande (wenigstens im Nachhinein) kenntlich machen. Angesichts der ins Haus stehenden, unabwendbaren Belastungen kann sich dem einfältigen Wahlvolk nicht früh genug der Zusammenhang zwischen Ursache (Altparteien) und Wirkung (Niedergang) offenbaren.
    Ob Rot&Schwarz oder Reich&Reich+Fragezeichen – das ist lediglich eine Frage dekadenter Vergnügungssucht – geschätzter Herr Goergen!

  9. Das Beste wäre eine Übergangsregierung aus richtigen Fachleuten(mit abgeschlossener Ausbildung), die das Land wieder in den NORMALZUSTAND versetzt – nach einer Art „Bauhaus-Prinzip“ alles überflüssige und unpraktische weg!
    FJS: … ein ineffizientes System effizient zu machen, ohne es aufzugeben das ist ja geradezu die Quadratur des Zirkels!

  10. Die alte Redewendung, „mit Zitronen gehandelt“, geht mir seit dem Lesen dieses Beitrags nicht mehr aus dem Kopf.
    Das könnte sich früher oder später auf mehreren Ebenen zur Schlagzeile entwickeln.
    Gestern waren die Hübschen noch die „Fantastischen Vier“, heute sind sie die „Zitrus-Leute“ und morgen spielen die Hochmütigen vielleicht wieder Opposition, wenn sich weder Laschet, noch Scholz als Frühstücksdirektor abspeisen lässt.

  11. Die sehr gute Diskussionsrunde zum Thema Energiewende auf dieser Seite, hat doch aufgezeigt mit welchen Szenarien zu rechnen ist. Ich denke wenn diesen Vier von der Zitruskoalition, nur ansatzweise bewusst wäre, auf welche Probleme das Land zusteuert, würden sie von einer Regierungsbeteiligung Abstand nehmen. Wahrscheinlich ist diesen Vier nicht bewusst welches Damoklesschwert über ihnen schwebt. Das geschaffen Energieproblem ist ja nur ein Probleme von mehreren unguten Entwicklungen. Man glaubt es gehe immer irgendwie so weiter, wenn man sich da nicht täuscht.

    • Die Medien werden es recht problemlos schaffen, etwaige Stromausfälle oder Gas-Knappheiten damit zu erklären, dass in den letzten Jahren zu wenig getan wurde in Sachen Energiewende. Gerade die Grünen „haben das ja schon immer kommen sehen“.

      • Gut, dass man bei Stromausfall dann auch auf den ÖR verzichten wird müssen. Von andern Medien der Nachrichtenverbreitung ganz zu schweigen.
        Wird hart, wenn dadurch einige dann wieder in der Realwelt aufschlagen. Die im Ahrtal haben es leider nicht begriffen – aber wenn man sieht, wie es in Berlin zuging, könnte es sein, dass es in einem Katastrophengebiet nicht anders gewesen sein könnte.
        @Andreas aus E.: Weshalb fragt den Herrn Habeck eigentlich keiner, wie er den Satz von damals eingeordnet sehen will? „Vaterlandsliebe fand ich stets zum Kotzen. Ich wusste mit Deutschland nichts anzufangen und weiß es bis heute nicht.“

    • Von den Vieren dürfte nur einer Person nicht ganz klar sein, was Phase ist. Den anderen schon. Man darf nicht unterschätzen, daß manche Leute längst „Plan B“ in der Schublade haben – zumal ein Exil im Ausland besonders denen gefallen dürfte, denen Heimat oder Deutschland nach eigener Auskunft eh noch nie irgendwas bedeutet hat.

  12. Im Grunde ist das eigentlich die Gruppe der Looser. Habeck und Baerbock wollen vergessen machen, dass sie eigentlich die Regierung führen wollten und auch schon auf satten 25+ % gestanden haben. Lindner steht für eine farblose FDP die ausschließlich als Fluchtburg gedient hat. Lustig ist, dass der TE redselige Kubicki keine Rolle spielt, außer dass er mit anderen Parlamentsflüchtlingen sich bei der Abstimmung über das Infektionsschutzgesetz aus der Verantwortung gestohlen hat. Man wollt halt nichts provozieren und das Volk weiter im Corona Schlaf wiegen.

    • Kann Kubicki nicht als „Lockvogel“ für Wählerstimmen „gedient“ haben? Denn so einer wie CL spricht ja nun lange nicht alle Wählerschichten an.

    • Wen kennt man eigentlich aktuell von den Feigen Demokraten.
      Lindner, ….. Kubicki ….. , joah, das war‘s dann auch.

      Was erinnere ich mich noch an gestandene FDP Charakter aus der Bonner Republik wie Genschman, die Schnarre, der Graf Lambsdorff, Baum, Hirsch, meinetwegen auch‘n Möllemann u. die Schwesterwelle.

      Ich hatte von vielen nicht die beste Meinung. Aber wie sehr haben sich diese Charakterköpfe von den aktuellen blassen Gestalten abgehoben

  13. Die angebliche Freiheitspartei FDP und die bekennende Verbotspartei „B90/DieGrünen“ – Kopfgeschüttel bis zum Schleudertrauma, so man sich nicht zuvor totlacht.
    Zwei Gemeinsamkeiten haben die: Beide wollen sie an die Fleischtöpfe und beide wollen noch mehr Zuwanderung.
    Ansonsten komplett unglaubwürdig, völlig unwählbar.

    Meine Erwartung: Diese „Sondierungen“ werden platzen, es wird zur Neuerauflage der Zwerg-GroKo kommen, mit umgekehrten Vorzeichen, dann aber den Sozen-Scholz CumEx einholen, er als möglicher Kanzler erledigt. Anderes Personal haben die Genossen nicht, darum wahlweise Neuwahlen oder die (jedenfalls von mir) heißersehnte Überraschung, daß Schwarzgelb mit Blau sondieren wird.
    So völlig unwahrscheinlich ist das ja nun auch nicht. In der Union hat das altehrwürdige Tradition („Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?“, Adenauer und die FDP hat ihren Ruf als Umfaller eh weg, da kommt es nicht mehr drauf an.
    Jedenfalls wäre das ein „Ruck“, den Altpräsident Herzog, auch ein „Schwarzer“, ja mal so ähnlich angemahnt hatte.

  14. Darf man diese Halbkoalition dann „die Sauren“ nennen?

  15. Gestern haben wir gehört, dass die Zitroniker/Zitrus-Früchtchen demnächst in Delegationen von ca. 10 : 10 zusammenkommen wollen. Dann ist es wohl mit dem nicht-existenten Gremium von 2, Habeck/Lindner, vorbei. Sobald die Union wieder ein bisschen die Orientierung findet werden sie realisieren, dass Jamaika keine Chance hat, und, dass sie in einer rot-schwarzen Koalition besser dran wären als in der Opposition. Für das Land wäre es ein Segen, die Zitrus-Früchtchen in der Opposition zu haben. Für die FDP wäre es vermutlich eine Frage des politischen Überlebens dort, und nicht in der Ampel zu sein. Es könnte aber auch sein, dass für Lindner (u.a. ?) gilt : einmal Bundesminister / Staatssekretär und hinter uns die Sintflut, wie es schon 2009-2013 der Fall war.

  16. Also wir wählen ein riesiges Parlament, nennen es Volksvertretung, und dann entscheidet eine Handvoll Personen über die Zukunft von allem. Und das nennen wir Demokratie. War die Wahl nur eine Taeuschung der Bürger?

  17. Den italienischen Politikern hat man immer vorgeworfen, dass sich Klitschen mit diametral entgegengesetzten Meinungen zusammenschliessen, nur um Pöstchen zu ergattern und deshalb nichts Greifbares auf die Reihe kriegen. Das ist genau das, was wir in Deutschland in den nächsten Jahren ebenfalls erleben werden. In Deutschland dauert halt alles nur etwas länger.

  18. Was ist der Wählerwille? Die abgegebenen Stimmen belegen eindeutig: Wir wollen wieder GROKO, aber mit Scholz als Kanzler. Bei dem, was uns mit den Grünen droht, wäre das sogar die beste Lösung. Die langen Gesichter der Grünen wären ein Mordsspaß.

  19. Schreibe ich schon seit Montag. Das Zitrus Foto (ausgehandelt von Kubicki, der mit Habeck regiert hat) ist der grösste PR-Gau für Lindnder und Habeck. Damit sieht man, dass beide null Ahnung von Politik haben.
    Olaf und Armin telefonieren schon, mit Olaf als Kanzler, Armin als Aussenminister, Frank Walter als Schlossbesitzer, Merz als Finanz, Linnemann als Wirtschadt, Esken als Sozial, Kühnert als Umwelt ffg.
    Läuft für die Groko.
    Giffey macht es nach.

  20. „Zwei und nicht mehr“ scheint effektiv zu sein, ist aber schon durchbrochen oder modifiziert, nämlich zwei auf jeder Seite, Habeck und Baerbock, Lindner und Wissing. Inwieweit Baerbock und Wissing dann tatsächlich in dieser Viererrunde mit Ausschlag gebend werden können, wissen nur die Beteiligten. Real läuf alles in Richtung Ampel. Jamaika wahrscheinlich nur noch als Spielgröße auch wegen der ungeklärten Machtverhätnisse innerhalb der Union, es sei denn Verhandlungen zwischen Gelb/grün laufen sich fest oder wenn die erfolgreich sind, zwischen dem Duo Habeck/Lindner und Scholz. Ob Scholz innerhalb der SPD jede Verhandlungsautorität hat, sei einmal dahin gestellt, vielleicht, vielleicht auch nicht.
    Es wir gepokert, da es aber nicht unwesentlich um Posten und Ministersessel geht, scheint die Ampel gute Ausichten zu haben, den zukünftigen Verkehr zu regeln.

    • Das ist eine wunderbare Analyse der herrschenden Verhätlnisse! Nur fallen Ampeln manchmal auch aus und dann droht ein Verkehrschaos! Esken und Walter-Borjans in der SPD-Spitze sind weithin unbeschriebene Blätter und in der Öffentlichkeit eher No-Names, die höchstens dadurch auffallen, dass sie nicht auffallen. Und der blasse Olaf hat ja erst kurz vor der Wahl ein Gesicht bekommen. Schlimm wäre es vor allem, wenn die rote Malou noch ins Spiel käme… Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt!

  21. Ich würde mich totlachen, wenn es am Ende wieder zu einer großen Koalition kommen und die Lindners, Habecks, Wissings und Baerbocks ohne Ministeramt, dafür aber mit dicken Backen dastehen würden. Meiner Meinung nach diente die Vorsondierung der Zitronen dazu, sich gemeinsam als 27%-Block dazustellen, um einem möglichen großen Partner unter Druck möglichst viel abtrotzen zu können, ihn quasi zu erpressen. Würden SPD und CDU sich dies aber nicht gefallen lassen, hätten beide in einer großen Koalition die Möglichkeit, ihre Politik der Anbiederung an grüne Positionen, die im Wesentlichen der Panik vor der Situation nach der Wahl und in Ansehung hoher Umfragewerte für die Grünen und weniger der Vernunft geschuldet war, zu korrigieren und zu zeigen, dass man auch jenseits extremer grüner Positionen, eine vernünftige Umweltpolitik machen kann, die nicht das Land und seine Wirtschaft zerstört.

    • Kommt darauf an wie Lindner/Habeck verhandeln, sollten sie sich vorab einigen, wonach es aussieht. Hart oder moderat. Wenn neue GK dann nicht mit Laschet als Vize sondern entweder mit Merz oder Brinkhaus, wenn deren interner Machtkampf geklärt ist. Die Schnittmengen Grün/SPD sind eh groß und die FDP hat schon mal zu H.Schmidt´s Zeiten eine sozialliberale Koalition gemacht, die solange hielt, bis sich Genscher umorientierte.

    • Sehe ich auch so. Vor allem wollen Gelb-Grün hier Union & SPD gegeneinander ausspielen, im Sinne von: „Wenn Du uns nicht gibst, was wir wollen, gehen wir halt zu den Anderen“. Wenn Letztere auch nur eine Unze Verstand haben, werden sie selbstverständlich miteinander über eine Fortsetzung der GK sprechen, schon allein um Gelb-Grün hier was entgegensetzen zu können. Eine GK unter Scholz mag zwar unrealistisch, weil besonders für die Union extrem unangenehm sein (man denke an das Schicksal der SPD, die jahrelang zwar ihr gesamtes Wahlprogramm durchsetzen konnte, aber Merrkel strich dann die „Lorbeeren“ ein), aber sich in der Opposition zerfleischen und von der AfD vor sich hergetrieben zu werden, dürfte wohl noch weit unangenehmer werden.

  22. Bescheidener Hinweis: Der Mann heisst Brinkhaus, Brinkmann ist die berüchtigte Virologin. Im übrigen: Zitrusfrüchte sind im allgemeinen sehr sauer… das werden die begeisterten Wähler bald mitkriegen.

    • Nein, nein. Brinkmann ist Chirurg an der Schwarzwaldklinik.

    • Ich meine auch, dass ein leicht säuerlicher Zug Baerbocks Mundwinkelinnen umspielt.

  23. „Dass Habeck diese bei den Grünen hat, wird jeden Tag ebenso sichtbarer, wie Baerbock selbst die Rolle der Galionsfigur verliert.“ Mir fehlt der Glaube anzunehmen, A. Baerbock ließe sich, wenngleich angeschlagen, vom netten Parteikollegen die Butter vom Brot nehmen. Schließlich bildet sie fast den Mittelpunkt des Fotos. Ist nicht ihr psychologischer Stil. Und streng genommen ist es natürlich nicht super-demokratisch, wenn vier Leute die Weichen für die Bundesregierung stellen wollen.
    Wobei zu bedenken ist, dass der Bundestag, der später Gesetze einbringt und entscheidet, aus Hunderten von Leuten besteht, darunter vielen jüngeren und radikal denkenden. Im Blog von H. Danisch wurden soeben zwei junge Grünen-Angeordnet(*inn)e identifiziert, die meinen, Deutschland müsse bis zu 200 Millionen (Klima-)Flüchtlinge aufnehmen. Gut, diese Ansicht dürfte nicht repräsentativ sein, die beiden Damen stehen aber ebenso für grün wie Annalena.

    • der Bundestag, der später Gesetze einbringt und entscheidet“
      Das war in der Vergangenheit nicht so, wieso sollte das in der Zukunft so sein?
      Der BT ist ein Abnickverein, der Fraktionszwang und die zukünftigen Karrierechancen sorgen schon dafür, wie in der Vergangenheit auch.

  24. Das Getue um die GrünGelben nervt. Und warum kann es nicht eine Fortsetzung der GroKo geben? Beide kennen sich, die SPD führt mit dem Kanzler und die Union rettet noch etliche Pöstchen. Die kläffenden grüngelben Hündchen können sie locker verscheuchen, wenn immer ihnen danach ist. Für beide auf jeden Fall besser als die profilsüchtigen Kleinen im Bett zu haben. Meine Meinung.

    • Wahrscheinlich „nudgen“ sie uns mit dem Zitrustheater genau in diese Richtung. Damit wäre das „Nerven“ beabsichtigt.
      Aber letztendlich sind die „Inhalte“ von allen Ampeln wie der Groko fast identisch. Nur wird es mit den mehr „linken“ halt noch schneller den Bach hinunter gehen.

      • Nicht dass ich die GroKo herbeireden möchte (Gott bewahre.) Mist verzapfen sie alle, aber mit den Grünen wird das ein Misthaufen. Aber grundsätzlich wird es egal sein, wer das Land ruiniert, stimmt schon.

    • Es würde auch noch anders gehen. Wenn die CDU den Gelben ein lukratives Angebot macht, damit diese das Theater mit den Grünkommunisten abbrechen, die CDU sich einer GroKo verweigert, wird es auf Neuwahlen hinauslaufen.
      Dann kann die CDU mit einem geeigneteren Kanzlerkandidaten weit vor der SPD landen und mehr Gewicht auf die Waage bringen, als die Zitronen zusammen. Dann sieht die Welt schon ganz anders aus.

      • Aber bitte nicht den Söder. Der hat schon für seine CSU in Bayern ein historisch schlechtes Wahlergebnis eingefahren.
        U. da muss ich den Auftragsarbeiten der Demoskopen widersprechen. Das wäre bundesweit nicht anders.

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