<
>
Wird geladen...
Populus und Plebs

Von Populisten und der Gerechtigkeit

03.04.2017

| Lesedauer: 8 Minuten
Der ständige Ruf nach Gerechtigkeit schafft mit seinem Ruf die Unzufriedenheit der Massen, prägt aus der diffus gefühlten Ungerechtigkeit seine Legende von der Gerechtigkeit.

„Vox populi – vox Rindvieh.“ Dieses von Franz Josef Strauß gern genutzte Zitat, das aus der deutschen Revolution des 19. Jahrhunderts stammen soll, erklärt das „populus“ für im Grundsatz ebenso dumm wie duldsam. So, wie eben das Rindvieh auf der Weide steht, wenig innovativ das Gras abkaut und zwecks Verdauung längere Phasen des Nichtstuns einlegt. Am Ende dann steht der unweigerliche Weg zum Schlachthof – widerstandslos in den Suppentopf.

Die Vorstellung der Dummheit des „populus“ ist tief verankert im Bewusstsein deutscher Politiker. Weshalb aus dem lateinischen Wort ein latinisiertes wurde, welches gleichzeitig das Gefühl von Wissenschaftlichkeit vermittelt: Populismus.

Mit Populismus diffamiert die politische Klasse all jenes, was ihr als Meinung des politischen Unverstandes scheinen will: Gleichsam die politische Methanblase des Wiederkäuers, die regelmäßig als Ergebnis eines biochemischen Zersetzungsprozesses das Rindvieh verlässt – und Dank der Erkenntnisse moderner Ökologie nun auch als ein die saubere, die erwünschte Umwelt gefährdendes Gas erkannt ist. So ist der Populist eben auch die Metapher für einen dummen Menschen, der mit seinen geistigen Blähungen die schöne neue Welt der politischen Träumer verschmutzt, wird er nicht rechtzeitig entlarvt und seine Verdauung eingestellt.

Gleichzeitig aber ist dieser Populist heute auch zu verstehen in einer Reihe der politisch korrekten Diffamierungssteigerung. Den klassischen Populisten finden wir in der öffentlichen Diskussion kaum noch. Damit der dumme Bürger – das populus – lernt, den Populisten in der politischen Gesäßgeographie richtig zu verorten, läuft uns der Populist fast nur noch als „Rechtspopulist“ über den Weg. Geht es nach seinen Begriffs-Verwendern, so wird in absehbarer Zeit das „rechts“ überflüssig – der „Populist“ soll im Allgemeinverständnis automatisch auch dann „rechts“ sein, wenn auf die Beifügung „Rechts“ verzichtet wird. Populist wird zur abgeschwächten Form von „Faschist“ oder „Nazi“: Rechter – Populist – Faschist – Nazi. Eine Steigerung des politisch korrekten Abscheus.

Populismus oder Plebsismus?

„Vox populi – vox Rindvieh“ wird heute übersetzt als „Volkes Stimme – Dummenstimme“. Das war es, was FJS uns sagen wollte – das ist es, was die Populismus-Diffamierer uns in den Kopf zu bringen suchen. Dabei startete es ursprünglich einmal ganz anders. Im antiken Rom stand das „populus“ für alles andere als für Dummheit. Als das Römische Reich noch jung war, beschrieb „populus“ den Stadtadel: die Patrizier. Populus war jener Teil der Bewohnerschaft, der im Sinne des Aristoteles das Staatsvolk war. Jene, die als Bürger des Staates dessen Geschicke bestimmten, mit seinem Reichtum ein funktionierendes Staatswesen erst ermöglichte. Populus hob sich ab vom „plebs“, von jenen niederen Schichten des Volkes, deren scheinbar natürliche Dummheit sie von der aktiven Teilhabe am Staat ausschloss. In diesem klassischen Verständnis hätten wir also bei dem heutigen Verständnis nicht von „Populismus“, sondern von „Plebsismus“ zu sprechen.

METAETHICS 10
Sagt die Wahrheit, sonst tun’s die Populisten
Als im Zuge der Demokratisierung des Römischen Reichs dieser Plebs sich zunehmend emanzipierte, wandelte sich der Inhalt des Begriffs. Aus der Bezeichnung einer gesellschaftlichen Elite wurde die Bezeichnung für das Staatsvolk. Auch hier folgte die Entwicklung der aristotelischen Logik: Je mehr das niedere Volk an der Lenkung der Staatsgeschicke teilnahm, desto mehr wandelte sich der Begriff. Und blieb dabei doch immer Synonym für eine Auszeichnung. Denn das Populus war als römische Staatsbürgerschaft das Prädikat, über Sklaven und Barbaren zu stehen.

Irgendwann glitt der Begriff ab. Vielleicht, weil dann doch zu viele Plebejer Teil des Populus wurden; vielleicht auch, weil die neuen Eliten des spätantiken und frühmittelalterlichen Adels nach einer bewussten Abgrenzung gegenüber „dem Volk“ suchten – aus dem „populus“ als Prädikat wurde das „populus“ als Synonym für jene Masse der menschlichen Rindviecher, die in den Slums der überbevölkerten Städte hauste, sich unkontrolliert vermehrte und nur durch seine eigene Unhygiene dank kurzer Lebensdauer sich selbst daran hindern konnte, der neuen Elite zu energisch auf den Pelz zu rücken.

Bei diesem Verständnis ist es bis heute geblieben. Wer den Begriff „Populismus“ im Munde führt, der erhebt sich damit über die tumbe Masse der anderen, adelt sich selbst als gesellschaftliche Elite auch dann, wenn er finanziell am Hungertuch nagt – denn es ist seine gefühlte geistige Überlegenheit, die ihm diesen Begriff in den Mund legt.

„tribunus plebis“ – der Volkstribun

Neu ist diese politische Distanzierung nicht. Schon in der Antike fanden sich immer wieder charismatische Redner, die dem Volk nach dem Munde zu sprechen schienen, ihm Selbstbewusstsein einhauchte, um selbst auf der Welle der Popularität bis in höchste Staatsämter gespült zu werden. In der deutschen Sprache werden solche Emporkömmlinge als „Volkstribun“ bezeichnet. Die Lateiner waren korrekter. Sie nannten jenen, der aus der Hefe des Volkes den Weg nach Oben fand, den „tribunus plebis“ –zu übersetzen als „Sippenvorstand des niederen Volkes“.

Gleich ob „Populist“ oder „Volkstribun“ – wer einen solchen Begriff im Munde führt, der macht damit deutlich, dass er sich selbst eben diesem Volk nicht zugehörig fühlt. Er steht erhaben über der tumben Masse und ihren niederen Bedürfnissen, ist der intellektuell überlegene, dem allein es dank seiner Überlegenheit gebührt, das Staatswesen zu lenken und dem niederen Volk den Weg zu weisen. Womit wir nun auch eine nachvollziehbare und unabweisbare Beschreibung derer haben,  die sich gegen die Populisten abzugrenzen suchen.

MEINEN SIE DOCH, WAS SIE WOLLEN
Vom Ende der Republik – Caesar, Putin, Trump und die Populisten
Die Volkstribune waren den Berufspolitikern ein Graus. Denn sie formulierten nicht nur, was das niedere Volk dachte – sie waren auch in der Lage, dieses gegen die etablierte Klasse in Stellung zu bringen und deren politische Überlegenheit zu gefährden. Doch selten nur noch ging es in den Konflikten zwischen Volkstribun und Senat um das Wohl des Staates. Es ging um die Tröge, die hinter der Macht standen. Tröge, an denen sich die politische Elite bediente und von denen das Rindvieh ferngehalten werden sollte. Denn – so funktionieren die schlichten Regeln der Mengenlehre – je mehr Rindviecher sich an den Kaviarschalen bedienen, desto weniger Kaviar bleibt für den Einzelnen.

Wir wollen nicht verhehlen, dass jene Volkstribune, die wir – um im Bild zu bleiben – als führende Rindviecher betrachten können, gern selbst schnell vom Volksvertreter erst zum Volkverführer, dann zum Volksverachter mutierten, hatten sie den Schritt in die Elite erfolgreich hinter sich gebracht. Denn schnell begriffen sie nun selbst die Regeln der Mengenlehre – und so setzten sie an, dem Volk das Heu als Kaviar zu beschreiben, um letzteren für sich selbst behalten zu können. Diesen Klassiker des Populisten finden wir heute beispielsweise mit dem Blick auf den Bosporus. Aber auch die europäische Geschichte kennt ihrer nicht wenige.

Die Eigenschaften des Populisten

Damit sind wir an dem Punkt angelangt, der danach ruft, die Eigenschaften des Populismus etwas genauer zu betrachten. Da ist zum einen eine angeborene oder erlernte Redegewandtheit. Denn die Waffe des Populisten ist mangels anderer Möglichkeiten das Wort. Da der Populist darauf angewiesen ist, vom populus getragen zu werden, muss er es für sich begeistern können. Ein wahrer Populist ist in der Lage, allein mit seiner Rede das Volk zu bannen, es zu faszinieren – im optimalen Falle sogar zu euphorisieren. Ein Populist, dessen Rede bei seinen Zuhörern Glücksgefühle auslöst, reitet auf der Welle dieser Emotion dorthin, wohin ihn seine Wünsche treiben.

Neben dem sogenannten Charisma, mit dem der Populist die Glückshormone kitzelt, muss er die von ihm zu begeisternden Massen dort abholen, wo sie sich befinden. Das wiederum bedeutet: Mit Intellektualität gewinnt der Populist keinen Blumentopf. Vielmehr muss er die Ängste und Wünsche des Plebs aufnehmen und sich selbst seinen Anhängern als Projektionsfläche für deren Träume und Albträume anbieten.

Hier nun liegt die eigentliche Kunst des Populisten. Denn auch die scheinbar homogene Masse des Volkes besteht aus zahllosen Individuen, deren jedes ebenso individuelle Ängste und Sorgen wie Wünsche und Illusionen mit sich herumträgt. Der wahre Populist wird es deshalb um jeden Preis vermeiden, die von ihm projizierten Ängste und Wünsche zu konkret werden zu lassen. Er bewegt sich in massentauglichen Gemeinplätzen, in mystischen Begrifflichkeiten, in Inhalten, die jeder Einzelne individuell mit seinen ganz persönlichen Wünschen und Träumen füllen kann – ohne dass der Angesprochene sich dabei bewusst werden darf, dass der Populist ihm nur einen in Dunst gehüllten Spiegel vorhält, gefüllt mit den Schemen der Träume seines Gegenübers.

Das Risiko des Populisten

Das ist das eigentliche Risiko des Populisten: Er ist ein Gott der Masse, solange er nicht gezwungen ist, den Schemen Kontur zu geben. Er ist der klassische Oppositionelle, der die Vielzahl der Ängste, Wünsche und Träume des Volkes einzufordern scheint – der jedoch unmittelbar dann an seine Grenzen stößt, wenn er als Verantwortlicher gefordert ist, die von ihm in seinen Anhängern geweckten Wünsche in die Tat umzusetzen. Der Populist, der Volkstribun neigt daher dazu, nach dem Erringen der Macht diese totalitär zu manifestieren. Denn ihm ist nicht nur bewusst, dass er niemals in der Lage sein wird, der Individualität der Wünsche seiner Anhängerschaft auf Dauer gerecht werden zu können – er fürchtet auch den Sturz durch jene, die ihn auf den Thron gehoben haben, sollte ihnen bewusst werden, dass sie nur einer Illusion aufgesessen sind. Der Weg vom „er lebe hoch!“ zum „kreuzigt ihn!“ ist für den Populisten kurz.

Die Gemeinplätze des Populisten

Dennoch finden sich in jeder Epoche und in jeder Staatsform immer wieder Populisten, die sich zum Sprachrohr der „vox populi“ machen. Für ihren Erfolg bedürfen sie in der Idealform des populistischen Gemeinwesens – gemeinhin als „Demokratie“ bezeichnet – jener Gemeinplätze, in die hinein jedes Individuum der Masse ein Höchstmaß seiner persönlichen Träume hineindenken kann.

POPULISMUS IST POPULISMUS
Am linken Populismus soll die Welt genesen
Der Klassiker dieser Gemeinplätze des Populisten ist die „Gerechtigkeit“. Sie, diese „Gerechtigkeit“, ist die perfekte Leerformel des wahren Populisten. Denn wie kein anderer Begriff erreicht sie jeden: Vom Vorstandsvorsitzenden des global agierenden Großkonzerns bis zum auf ewig auf staatliche Unterstützung angewiesenen Dauerarbeitslosen. „Mehr Gerechtigkeit“ ist etwas, das sie alle eint. Den Vorstandsvorsitzenden, weil er es als ungerecht empfindet, so viele Steuern zahlen zu müssen, und es überhaupt ungerecht ist, dass er viel weniger verdient als sein Pendant bei der Konkurrenz. Der Dauerarbeitslose wiederum findet es grundsätzlich ungerecht, dass es überhaupt Menschen gibt, die mehr haben als er – und besonders ungerecht ist es, dass „die da oben“ ihren Reichtum für scheinbares Nichtstun verprassen, wo sie doch nur ein wenig davon abgeben müssten, um auch ihm ein angenehmes Leben im Nichtstun zu ermöglichen.

Ungerecht behandelt fühlt sich auch die breite Mitte einer jeden Gesellschaft. Weil es ungerecht ist, wenn Männer mehr verdienen als Frauen. Weil es ungerecht ist, dass Kinder aus bildungsaffinen Familien mehr schulischen Erfolg haben als jene aus prekären Familienverhältnissen. Weil es ungerecht ist, dass Beamte und Selbständige nicht in die staatlich verordnete Rentenversicherung einzahlen. Weil es ungerecht ist, wenn der Privatpatient vorgeblich besser behandelt wird als der mit Kassenversorgung. Umgekehrt aber auch, weil es ungerecht ist, wenn der „Faulenzer“ von der staatlichen Subventionierung, von „meinen Steuergeldern“ lebt. Weil es ungerecht ist, dass der fleißige Arbeitnehmer sich nicht mit windigen Tricks um die Steuerzahlung drücken kann. Kurz: Weil jeder irgend etwas hat, das er persönlich als ungerecht empfindet und er nicht bereit ist zu verstehen, dass die Welt noch nie gerecht war und es Ungerechtigkeit immer geben wird.

Die Gerechtigkeit ist die Urlüge des Populisten

Das weiß natürlich auch der wahre Populist – und dennoch schreibt er sich die Gerechtigkeit auf seine Fahnen, denn er weiß, dass die Inhalte dieser Gerechtigkeitstüte so vielfältig sind wie jenes berühmte Füllhorn, das niemals aufhört, Gutes über seinen Besitzer zu streuen.

Der Populist der Gerechtigkeit ist deshalb gleichermaßen erfolgreich in der Mangel- wie in der Wohlstandsgesellschaft. Denn es gibt kaum eine Eigenschaft des Menschen, die ausgeprägter ist als die Gier nach „Mehr“. Diese Gier gebiert den Neid, den der Populist braucht, um auf ihm nach oben zu kommen. Und ist der Neid nicht ausgeprägt, weil die Wohlstandsgesellschaft den meisten ihrer Mitglieder ein mehr als auskömmliches Leben gewährleistet, dann wird der wahre Populist den Neid erschaffen – was seine ständige Entdeckung neuer Ungerechtigkeiten erklärt und dann, wenn diese Entdeckungen auszugehen scheinen, sich wie einst Oskar Lafontaine in eine angebliche „Gerechtigkeitslücke“ versteigt – denn wenn es schon in einer Gesellschaft weitgehend gerecht zugeht, so wird doch jeder diese Lücke irgendwo entdecken können. Ist sie erst einmal entdeckt, dann beginnt sie wie ein Krebsgeschwür zu nagen, zersetzt die Zufriedenheit des Individuums und weckt in ihm die Gier, die der Populist benötigt, um auf ihr sein Ziel zu erreichen.

Dieser ständige Ruf nach Gerechtigkeit – er ist das Lebenselixier des wahren Populisten. Er schafft mit seinem Ruf die Unzufriedenheit der Massen, prägt aus der diffus gefühlten Ungerechtigkeit seine Legende von der Gerechtigkeit. Diese Legende von der allumfassenden Gerechtigkeit ist die Urlüge eines jeden wahren Populisten – und sie ist nicht erst seit Karl Marx die Urlüge jeder Spielart von Sozialisten.

Weshalb wir nun auch wissen, weshalb es Populisten sind, die konkurrierende Populisten mit dem Attribut des „Rechtspopulisten“ belegen, aus dem am Ende der „Populist“ als Inkarnationen des dummen, „rechten“ Unverstandes bestehen bleiben soll, während sich der wahre Populist durch die Hintertür hinausmogelt und doch nichts anderes tut, als mit seinem „Haltet-den-Dieb“-Geschrei von seinem eigenen Populismus abzulenken.

Unterstuetzen-Formular

WENN IHNEN DIESER ARTIKEL GEFALLEN HAT, UNTERSTÜTZEN SIE TICHYS EINBLICK. SO MACHEN SIE UNABHÄNGIGEN JOURNALISMUS MÖGLICH.

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

96 Kommentare

  1. Ich möchte höflichst empfehlen, den Versuch zu wagen, eine selbst zu wählenden Zeit hindurch, keine Fremdworte zu verwenden. Dann wird man schnell sehen, wie gedrechselt das „moderne Deutsch“ ist. Wer die Goebbels‘ schen Sprachrege-lungen für seine damaligen Medien kennt, wird vollständig immun gegen neue Experimente. Wie den Populismus einer polit. Ecke zuzuschieben. Man lese dazu
    auch Viktor Klemperers „LTI“.

  2. Etwas lahm finde ich die Angriffe nicht . Weil die Angriffe Körperverletzungen und Brandanschläge zur Folge haben.Jetzt schreibt bestimmt gleich wieder einer das machen die Rechten auch. Die machten das schon bevor es die AFD gab.
    Mir ist kein AFD Politiker bekannt der so etwas getan hat.

    • Lahm im Sinne von inhaltsleere Angriffe, rein populistische Gesinnungsbekundungen, sorry, ich war unpräzise.

      Insgesamt ist es natürlich brutal und undemokratisch, weil sich die absolute Mehrheit nebst Medienmehrheit auf die AfD eingeschossen haben und sie für alle Übel herhalten soll, obgleich sie nirgends mitregiert.

      Mein letzter Absatz sollte mitnichten so verstanden werden, daß die AfD noch hyperaktiver von der Mehrheit Aller diffamiert werden sollte!

  3. Soziale„Gerechtigkeit“ ala Schulz
    (Nach der Melodie der EU-Hymne „Freude, schöner Götterfunken“ zu singen…)

    Öder, schaler Schulz-Gedanke,
    Tochter des Delirium!
    Auf das Deutschland an dir kranke,
    gänzlich durch‘s Millenium.

    Du betrittst bald, sturzbetrunken (?),
    vielleicht sogar das Kanzleramt.
    Deine Worte sind erstunken,
    Wahrheit wird von dir verdammt,

    Alle Brüder werden Schwestern,
    wo du hinkommst und breit grinst.
    Lass die anderen doch lästern,
    wenn du nur 100% gewinnst.

    Seid umschlungen Millionen!
    Denn die stehen dir doch zu!
    Dass andre auf der Straße wohnen
    Raubt dir jedenfalls nicht die Ruh!

  4. Heureka. Jetzt hab´ich´s. Wir feilen den Begriff etwas um und sagen fortan: „Popelismus“ (für geistiges Nasebohren der Journaille und der Politkaste)

  5. Sehr schön, der FJS!
    – Der König ist tot, lang lebe der König! –
    DIESER Populist war sich im Gegensatz zu den heutigen Populisten wenigstens bewusst, dass er einer ist! –
    Übrigens: Eine potthässliche Massn mit seinem Konterfei hat in meiner ansonsten nicht ganz so hässlichen Behausung seit vielen Jahren einen prominenten Ehrenplatz. Und amüsiert oder schockiert – ganz nach „eigener Verfassung“ von dort aus den erstmaligen Besucher 😉 –
    Interessant ist noch der Zusammenhang, dass genau Die den Anderen Populismus vorwerfen die Populismus am aller schamlosesten be-nutzen. – Also: Das eigene Defizit den Anderen vorwerfen. –
    Übrigens eine so alte wie ziemlich primitive rhetorische Figur die schon Cicero gerne benutzte. – Als Trost bleibt, dass der Weg vom „er lebe hoch“ zum „kreuzigt ihn“ oft kurz ist. – Hoffen wir, dass das „Erwachen aus der Hypnose“ ohne „wach rüttelnde Katastrophe“ abgeht. – Wenigstens ist niemand zu sehen der das Format hätte die Menschen auch nur für 12 Jahre zu „binden“. Weder von Links noch von Rechts. – Aber was das angeht hat „man“ sich auch schon mal geirrt.

  6. Populismus ist zum Schlagwort missbraucht, ausschließlich gegen die vernachlässigten Interessen der gesellschaftlichen Mitte gerichtet, bis zur Umwertung verkommen.
    Als eine Ursache für populistische Tendenzen gilt u. a. eine fehlende Bürgernähe und eine große Distanz zwischen den Interessen und der Sprache einer Gemeinschaft und denen der Regierenden bzw. des Establishments.

    Heute gilt jedenfalls: Was Populismus ist und was nicht, bestimmen stets die gerade herrschenden Mächte. Stirbt der Euro, stirbt Europa? Wir schaffen das? Niemandem wird etwas weggenommen? Kein Populismus, obwohl grob vereinfachend und/oder unwahr.

    Mit den sog. Fake-News ist es genauso: Die Russen haben die US-Wahl manipuliert? Die Russen wollen die BT-Wahl 2017 manipulieren? Migranten beheben den Fachkräftemangel? Keine Fake-News, trotz völligen Mangels an Belegen.

    Wer darauf hinweist, ist ein (Rechts-)Populist (oder noch viel Schlimmeres) und „postfaktisch“ obendrein. Das sind eben die Spielregeln, an die man sich anscheinend leider gewöhnen muss.

    Es fehlt hier nämlich der Hinweis auf die Gegenspieler der Popularen: das sind die Optimaten.
    Denn die gibt es heutzutage auch wieder, so wie einst im alten Rom.

    Es war das Ziel der Optimaten, die Macht des Senats zu sichern und zu erweitern, während die Popularen als Minderheit unter den Senatoren notgedrungen eine andere Politikkonzeption vertraten: Sie ließen Gesetze auch ohne Beteiligung des Senats allein durch die Volksversammlung beschließen und schwächten damit die Stellung des Senats. Die Optimaten dagegen rückten den Senat ins Zentrum der legitimen politischen Entscheidung.
    Die Optimaten waren aber keine Partei im modernen Sinne. Der Begriff bezeichnet eher eine Methode, Politik zu machen: Aus Sicht der Optimaten lagen alle wichtigen Entscheidungen im römischen Staat beim Senat, während die Popularen sich auf die Volksversammlung stützten.

    Das Instrument dieser Politiker war die sog. „optimatische Methode“: Gelang es nicht, die Gegner politisch auszumanövrieren oder durch eine Anklage vor Gericht auszuschalten, so war Ausdruck dieser Methode stets ein Senatsbeschluss (senatus consultum). Die erste Stufe war die Feststellung, eine politische Handlung eines popularen Politikers sei contra rem publicam, also gegen die Republik bzw. ihr Wohl gerichtet.

    Den Gipfel ihrer Macht erreichten die Optimaten unter der Diktatur Sullas (82–79 v. Chr.). Während seiner Herrschaft wurde der Senat von 300 auf 600 Männer erweitert, und eine große Zahl von (angeblichen) Popularen wurde mittels Proskriptionslisten ermordet.Strenggenommen lag die Souveränität in Rom nicht beim Senat, sondern bei den Volksversammlungen, weshalb man argumentieren kann, dass die Optimaten hier ein Recht usurpierten, das dem Senat eigentlich nicht zustand.

    Journalisten verwenden den Begriff einfach als Abkürzung für „Bürger, die eine von der herrschenden Klasse abweichende Meinung haben und diese mutig und offen vertreten“.
    Der Begriff wird sich wohl aufgrund dieser Verwendung zu einer Art Ehrenbezeichnung entwickeln.

    Zu den Populisten gehört auch für ihre Gegner und Kritiker die AfD. Sie vertritt ihre Meinung mutig und geradeaus. Aber zur Ehre wird es ihr leider nicht gereichen. Nur durch eine gerechtere Politik wird dieser Begriff wieder seine normale Bedeutung erhalten, denn alle Parteien ohne Ausnahme sind populistisch.

    Die meisten haben über den Begriff leider keine Ahnung
    Frau Merkel ist die größte Populistin
    „Scheitert der Euro, scheitert Europa“,
    „Islam gehört unzweifelhaft zu Deutschland“
    Grüne werfen Merkel Rechtspopulismus vor
    – Beispiele aus diversen Wahlplakaten-CDU:
    – Zeit für Taten
    – Im Osten was Neues
    – Ein menschliches Deutschland gestalten
    – Identität Deutschlands bewahren
    – Arbeit und Wohlstand für alle
    – weil nur die Leistung zählt
    – wählen sie eine starke Partei
    – sich das Leben leichter machen
    – für einen starken Euro
    – fit für Europa stark für die Zukunft
    – neuer Aufschwung neue Arbeit
    – Weltklasse für Deutschland
    – nur die Besten wählen

    Alle Parteien sind populistisch.Man könnte hier auch noch den Links-Populismus der anderen Altparteien anführen.

    Sind die Alt- und Blockparteien etwa nicht „populistisch“!?! Sie müssen zwar „populär“ sein, um Stimmen abzugreifen – dann stellen sie aber populistische Wahlversprechen in den Raum. Wie etwa eine „klein gehaltene Mehrwertsteuererhöhung“, die dann in einer quasi doppelt so hohen Steuer endet. Also: Im Wahlkampf sind die Alt- und Blockparteien „populistisch“, später in der Umsetzung nicht die Bohne.

    „Populistisch“ ist auch der offizielle Name jener „Mehrwertsteuer“ genannten Steuer. Da wird dem Michel ganz populistisch eingehämmert, seine Ware /Dienstleistung usw. sei Dank dieser Steuer mehr wert. Nicht „populistisch“ wäre, zuzugeben, da die Ware nicht „mehr wert“ ist, sondern einfach „mehr teuer“ – darum müsste sie in Wirklichkeit Mehrteuersteuer heißen!
    Jetzt verstanden?

    Ein erhellender Beitrag von jemandem, der vom Fach ist.
    Hans-Hermann Gockel hat völlig recht, „rechtspopulistisch“ ist keine politische Einordnung der AfD. Deren Vertreter kann man als rechtskonservativ, wertkonservativ, auch nationalliberal beschreiben.
    „Populistisch“ ist jedoch eine Wertung, und zwar klar abwertend.
    Als Naturwissenschaftler gehört es für mich zur Pflicht, die beobachteten Ergebnisse klar von ihrer Diskussion zu trennen. Für Journalisten gelten aus gutem Grund vergleichbare Sitten, die jedoch bei der AfD massenhaft ignoriert werden.
    Im Grunde kennen die doch nur noch die Differenzierung in „rechtspopulistisch“ oder „rechtsradikal“ (und selbst diese schwindet im aktuellen Wahlkampf). Rechts ist in der Logik also grundsätzlich „falsch“.
    Das zeigt, daß „rechtspopulistisch“ nichts weiter als ein Kampfbegriff linker Politologen ist, um alles rechts der Mitte zu diffamieren und pauschal als „nicht ernsthaft wählbar“ abzustempeln.
    Diese Leute vergessen aber eines. Die Hälfte der Bevölkerung steht politisch rechts der Mitte. Das ist simple Mathematik.
    Oder aber die selbsternannte Mitte ist gar nicht die wahre Mitte.
    Beide Möglichkeiten sollten einem zu denken geben.
    ARD und ZDF missachten den Rundfunkstaatsvertrag (§10 und §11). Sie schulden eine staatsfreie, sachliche und objektive Berichterstattung ohne eine gezielte Einflussnahme auf die öffentliche Meinungsbildung. Da es hieran fehle, gäbe es auch keine Legitimation, die Bürger zwangsweise zur Finanzierung heranzuziehen.

    Ich nenne sie mal beim richtigen Namen „ÖR-Populismussteuer“!.

  7. Die einzige überzeugende Definition von sozialer Gerechtigkeit, die ich kenne lautet: „Sozial gerecht ist, wenn jeder mehr hat als der andere“.

      • Assoziation „Das Leben des Brian“
        (Jesus) / Brian in seiner Ansprache:
        Und dennoch sind alle Menschen
        ganz verschieden …“
        Ruf aus der Menge: „Ich nicht!“

  8. Zum Glück sind hier alle schlau genug, zwischen den „guten“ und den „falschen“ Populisten zu unterscheiden.
    Oder sie sagen: Ich wähle die einen Populisten, weil ich die anderen Populisten noch viel mehr hasse…?

  9. Der Tünnes aus Würselen ist der beste Gegenentwurf zu dem beschriebenen Gerechtigkeitspopulist: Ein visionärer, hochgebildeter Bademeister, der die Dorfschranze aus der Uckermark abservieren wird, um uns dann umgehend ins Paradis zu führen. Dort kriegen wir alle EU Sitzungsgelder, können also täglich 300 Euro abgreifen weil wir sitzen. Dann wir der Tünnes uns erlauben, das Spassbad seiner Heimatstadt sowie das Hauptquartier der EU zu besuchen, damit wir praktische Einsicht in seine breite Qualifikation erhalten und ihn auch beim nächsten Mal wieder wählen.

    • Die Vorstellung kann gefallen!
      … und „gerecht“ fänd ich das auch.

  10. Populistisch ist es wohl auch oder auch nicht, je nach politischer Orientierung, einerseits (Zitat Wagenknecht) „leistungsloses Einkommen“ (aus Vermögen/Erspartem, also aus vorheriger Leistung) zu entziehen, um „bedingungsloses“ (also leistungsloses) „Grundeinkommen“ zu finanzieren. Mit anderen Worten: Einkommen aus den Erträgen nach geleisteter Arbeit bedingungslos Leistungslosen zur Verfügung stellen.

    Es ist wohl die ganz große Kunst des Populismus in wenigen aufeinanderfolgenden Sätzen einmal „leistungsloses Einkommen“ (aus Kapitalerträgen, an etliche Bedingungen gebunden) als den widerlichen Abgrund der kapitalistischen Gesellschaft darzustellen, um kurz darauf daraus und aus dem gleichen Geld tatsächlich „leistungsloses Einkommen“ aus genau diesen kapitalistischen Erträgen, auch noch bedingungslos verteilt, als leistungsloses Heilsversprechen der Populisten/Politiker (die freilich ebenfalls nichts daran geleistet haben) an das Volk, als die große Vision eines Gegenentwurfs zum Kapitalismus, darzustellen, was ohne diesen gar nicht ginge. Gute und böse Leistungslosigkeit, gutes und böses Einkommen, versteuert und unversteuert, bedingt und bedingungslos, guter und böser Kapitalismus – der einzige Unterschied ist, dass nur die einen Zeit, Geld, Risiko und Arbeit investiert haben, während die anderen schlicht gierig sind bzw. die Politiker leistungslos das Geld anderer Leute verteilen.

    • Manchmal, in stillen Stunden, da bin ich mir sicher, das leistungslose Einkommen ist schon in der Probephase. Bei unseren Abgeordneten.

      • Das ist aber schon aus der Probephase heraus …

      • Das leistungslose Einkommen ist heute eher an der Kinderlosigkeit festzumachen. Die Probephase liegt schon längst hinter uns.
        Eltern war diese Art leistungsloses Einkommen jedenfalls noch fremd.

    • Im Prinzip richtig, aber die Frage die sich mir stellt, was ist Vermögen aus Leistung aus dem sich ja nachher die Kapitalerträge ergeben. Ist jedes dieser Vermögen oder Einkommen wirklich rein aus Leistung erzielt und wenn ja bleibt die Frage aus wessen Leistung. Kann ja Generationen zurück liegen. Gibt es für ein solches Einkommen Grenzen wo es nicht mehr mit dem „normal“ durch Leistung erzielten verglichen werden sollte? Daraus resultiert die weitere Frage, was genau ist Leistung? Schließlich ist schon im unteren und mittleren Bereich exakt die gleiche Arbeit oft sehr unterschiedlich bezahlt. Lässt sich das noch unter den Leistungsbegriff bringen? Selbst wenn soziale Gerechtigkeit nicht erreichbar ist bedeutet das nach meiner Meinung nicht dieses Ziel erst gar nicht mehr anzustreben und Bewertungsmaßstäbe dafür zu definieren.

  11. „Wer den Begriff „Populismus“ im Munde führt, der erhebt
    sich damit über die tumbe Masse der anderen, adelt sich selbst als
    gesellschaftliche Elite auch dann, wenn er finanziell am Hungertuch nagt – denn
    es ist seine gefühlte geistige Überlegenheit, die ihm diesen Begriff in den
    Mund legt.“

    Werter Herr Spahn, ich glaube, mit dieser Feststellunghaben Sie auch und gerade für die gegenwärtige IV. Gewalt den Nagel auf den Kopfgetroffen. Die meisten Journalisten sind ja gerade nicht in feudal alimentierten
    Beamtenverhältnissen der GEZ-Medien tätig, sondern frei schaffende Künstler –
    also in der Regel „finanziell am Hungertuch nagend“. Aber alle zählen sich zur Elite, obwohl sie Teil des Plebs sind. Max Weber nannte sie Stehpultproletariat.

    Vielleicht gerade deshalb beten sie gebetsmühlenartig unkritisch die vom Kanzleramt vorgegebene Interpretation von Populismus nach. Das ist der fiktive Gesslerhut auf der Stange.

  12. Zitat „bewegt sich in massentauglichen Gemeinplätzen, in mystischen Begrifflichkeiten, in Inhalten, die jeder Einzelne individuell mit seinen ganz persönlichen Wünschen und Träumen füllen kann“

    Da sehe ich den springenden Punkt. Für mein Verständnis kann nur eine Aussage populistisch sein, nicht aber ein Mensch.
    Denn niemand ist im Denken und Handeln so eindimensional, daß man ihn darauf reduzieren könnte. Populist ist daher immer nur eine Diffamierung, die den anderen abwerten soll.
    Eine ganze Partei, mit tausenden von Mitgliedern, in die Schublade „populistisch“ zu stecken, ist für mich vollends absurd. Das ist lediglich ein im Kern feiger politischer Kampfbegriff.
    Denn man teilt sich die Welt, widdewidde wie sie einem gefällt, in die Politiker der „wählbaren“ Parteien, die Argumente haben, und die Populisten der „nicht-wählbaren“ Parteien, die nur Parolen dreschen, um die (also offensichtlich für dumm gehaltenen) Wähler zu verführen.

    Sprich, indem man eine Partei als populistisch verunglimpft, muß man sich mit ihren Zielen und Vorschlägen gar nicht mehr auseinandersetzen.

    Wie ungemein praktisch für die selbsternannten Demokratieverteidiger…
    und wie ungemein gefährlich für ebendiese Demokratie…

    • Und dann seht doch, wo die Mitglieder zuvor,
      wenigstens zu einem großen Teil, schon Mitglieder
      waren … !

  13. Die naiv-grünen Links-Populisten haben sich im Laufe der letzten 3 Jahrzehnte in diesem Land die Meinungs- und Deutungshoheit „erarbeitet“. Die „Mitte“ der Gesellschaft hat tatenlos zugesehen und ein großer Teil der Mitte schläft immer noch. Jetzt sind einige materielle Themen (EU /Euro, illegale Einwanderung, Energie-Salto ) hochgepoppt und nach und nach erwächst zaghafter Widerstand gegen den Links-Populismus. Dieser Widerstand hat die Sach-Argumente auf seiner Seite und insofern tun sich die Links-Populisten schwer mit sachlichen Argumenten und verlegen ich auf bloße Diffamierung: Jeder, der nicht den Links-Populisten in deren Meinungs-Vorgaben folgt, der ist ein Rechts-Populist, auch wenn der überwiegende Teil aus der Mitte der Gesellschaft kommt und eher liberal ist (liberal aber nicht im Sinne der FDP; die nennt sich nur liberal). Seit Gründung der AfD, Anfang 2013, hieß ist: Wir müssen die Rechten mit Argumenten stellen. Darauf warte ich bis heute. Stattdessen wurde ein „Kampf gegen Rechts“ angezettelt, um vom eigenen Versagen und Unvermögen abzulenken. Dieser Kampf ist sogar erfolgreich; die Frage ist nur: Wie lange lassen sich die Bürger noch vera…..? Leider noch länger als ich vor 4 Jahren noch dachte!!

  14. Sehr geehrte Kommentatoren wenn würden Sie auf Ihre Liste der Populisten setzen: (Ich mache den Anfang, machen Sie mit, ich bin gespannt.)

    Martin Schulz

  15. Bravo und Gratulation zu diesem Text.
    Er hinterlässt mich zwar nicht widerspruchsfrei (mit Ihrer Logik könnte man jeder Veränderung vermeintlicher oder tatsächlicher Ungerechtigkeit ihre Berechtigung absprechen?) , doch vom Standpunkt eines sog. Mittelschichtlers in Deutschland aus gesehen, kann ich mich weitgehend anschließen.
    Früher – ich habe es als Teenager von der Ostzone aus vernommen – gab es mal den CDU-Slogan „Freiheit oder Sozialismus“.
    Heute scheint sich eine Mehrheit dieses Landes für letzteres und gegen die Freiheit entschieden zu haben, wenn auch ohne dies so konkret beim Namen nennen zu wollen.
    Wenn eine junge Partei nun beginnt damit zu werben, Elemente der direkten Demokratie nach Schweizer Vorbild einführen zu wollen (Plebiszide), dies sogar in ihr Parteiprogramm schreibt, dann muss es unseren „Sozialisten“ aller Couleur zwangsläufig himmelangst werden. Und so kommt die „Gerechtigkeitsfrage“ ala Schulz ebenso logisch daher.
    .
    Auf jeden Fall ein sehr lesenswerter Beitrag, der zum Nachdenken anregt und eine breitere Veröffentlichung verdienen würde.
    .
    Danke Herr Spahn!

  16. Als Shulz Zum Kandidaten gekürt wurde, schrieb ich hier im Kommentar: „Schulz ist einer der größten Populisten Deutschlands.“ Und etwas später schrieb ich: „Shulz ist in Wahrheit der größte Demagoge Deutschlands.“
    Ja, man muss eben richtig hinhören, wenn dieser Herr loslegt. Letztens erst wahrhaft brüllend: „Ich will Bundeskanzler werden!!!“
    Und genau dieses Herausbrüllen des Wahns – das kennen wir doch irgendwoher…

    • Glaube, er sagte „Ich werde Bundeskanzler!“, – nicht er möchte …

  17. Klasse Artikel und Denkansatz. Fundiert hergeleitet und argumentiert. Kompliment!

  18. Bezüglich der „Gerechtigkeit“ hatten wir im real existierenden Sozialismus den Spruch „jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Leistungen“ – eine Erwerbs- und nicht nur eine Verteilungsgerechtigkeit. Der hier und heute angestrebte Kommunismus entlarvt sich an seiner Marxschen Forderung „jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen“, wobei eben diese Bedürfnisse in der nach oben offene Neidskala ihren progressiven Niederschlag finden. Ja, nicht vorhandene Bedürfnisse anzustacheln ist Populismus und zwar von der besonders niederträchtigen Art, da man ganz unverblümt versucht, eine nicht vorhandene Krise hervorzurufen, um einen Machtwechsel moralisch zu begründen. Die Krise, die früher revolutionäre Situation genannt wurde und wegen deren Abschwächung zum Wohle der Arbeiter seinerzeit die Sozialdemokraten von den Kommunisten als Sozialfaschisten, als Revisionisten und Abweichler tituliert wurden. Heute haben sich eben diese Sozialdemokraten auf die Seite des Kommunismus geschlagen. Gerechtigkeit bezieht man nicht mehr auf den Erwerb, sondern auf die Aufteilung von Eigentum fremder Leute: es ist der nur schlampig durch „Gesetze“, durch „Expertenuntersuchungen“ und gelenkte Demonstrationen Unzufriedener verdeckte Raub, betrieben von einer mafiösen Horde.

    • In einem Wort:
      Ganz schlichter, sogar das GG missachtender Robin Hood Sozialismus.

      • Mir fällt dazu die Einstellungsvoraussetzung für den öffentlichen Dienst ein:
        „Nach Eignung und Bedarf“:
        Deswegen werden für Knallchargen Botschafter- und
        Vorstandsposten geschaffen, die keine Eignung außer
        braves Parteigängertum vorzuweisen haben.
        Charakter und soziale Kompetenz = unnötig!

        Dann der „Schweinezyklus“ bei „unvorhersehbarem“
        Bedarf, – z.B. Lehrern oder jetzt Polizisten:
        Erst finden selbst die Besten keine Anstellung, – dann nimmt man aber auch die mit … sagen wir mal – gewissen Mängeln.

      • Sie meinen aber jetzt nicht diejenigen, die sich regelmäßig auf einen Teppich knien. Das sind doch Fachkräfte für nahezu alles

  19. Schöner, unaufgeregt sachorientierter Meinungsbeitrag Herr Spahn. Ausreichende Distanz zum Objekt, wohlbegründete Kritik, keine Manipulationsabsicht erkennbar.

    Verbale Wellness nach einem blutdrucktreibenden Wochenende

  20. Grüsse !

    Bis zum zweiten Teil des Abschnitts „tribunus plebis“ finde ich den Artikel wirklich sehr gut, denn so wie ich es bis zu diesem Punkt verstehe, macht der Autor auch sehr klar, WIE ÜBERHEBLICH und HOHL die Kritiker des sog. Populisten sind.
    Die Frage inwieweit auf die Stimme des Volkes gehört wird/gehört werden soll/gehört werden muss ist in einer DEMOKRATIE VORALLEM eine Frage der LEGITIMATION !
    Eine gefährliche Sache, – denn WORAUF will sich der WIRKLICH DEMOKRATISCHE Politiker berufen, wenn nicht auf den Willen des Volkes ?
    Die Frage ist, von mir, als Dilemma. – ernst gemeint !
    WORAUF ?
    Auf die bessere Expertise, wie es heute heisst, – das mehr an Wissen ? Das ist teils durchaus Ansichtssache !
    Auf die höhere Moral ? Das ist, wie ich hier bei TE sicher eigentich garnicht erläutern brauche, – völlig beliebig !
    Auf das individuelle Gewissen ? Ja, der Ansatz ist zumindest besser nachvollziehbar und da kommt man ja wohl auch nicht drum herum, – aber selbst hier (Wie von mir in einem anderen Kommentar auch schon erwähnt), – welchem Gewissen ? Dem der Gesinnungs-, oder dem der Verantwortungsethik (Womit wir eigentlich auch schon wieder bei der Moral wären) ?
    Um hier gleich einem vermeintlichen Geschrei: „Du hast ja auch keine Lösung und willst ja gar keine – Du bist ja selber so ein Populist !“, den Wind aus den Segeln zu nehmen:
    Ich bin der Auffassung, dass das Argument der Legitimation so schwer wiegt (Sonst können wir gleich wieder die Diktatur einer beliebigen Moral/Ideologie oder auch eine Monarchie ausrufen !), – dass auf einem (Frei aus dem Englischen) “ offenen Marktplatz der Ideen“ darum gestritten werden muss, – damit das Volk (Wir alle !), aus diesen verschiedenen,vorgetragenen Argumenten sich eine Meinung bildet und der dann bevorzugten Meinung/Argumentation, ein Mandat für eine gewisse Zeit erteilt. Dies gibt dann auch die Möglichkeit (Ich weiss die nun folgenden Begriffe sind ausgelutscht und teils heute unbrauchbar) eine beispielsweise zu weit-links verortete Politik neu zu justieren (Genau der Fall der derzeit im Westen vorliegt). Oder AUCH umgekehrt !

    Zurück zum Artikel:
    Dann gleitet er (Ab dem 2ten Teil des Absatzes „Tribunus plebs“), meiner Ansicht nach, in eine typische ALT-Rechte (Im Sinne von alt-konservativer [vom deutschen Vor-März bis zur Adenauer-Kohl-CDU]) oder neo-liberale (Im Sinne des stets übermächtigen, sog. wirtschafts-liberalen Flügels innerhalb der FDP) Dauerschelte des Begriffs der „Gerechtigkeit“ ab.
    Was mich wirklich auch sehr stört ist, dass, so wie ich es verstehe, – in einer heute üblichen absolut-dekonstruvistisch-destruktiven Sicht der Typus eines genuinen, also authentischen („Es-wirklich-so-meinenden“) Volkstribunen von vornherein verneint wird und der nicht-genuine, nicht-authentische Typus des populistischen Politikers – als der „wirkliche“ Populist definiert wird. Ich meine: Ich bin nicht naiv – NATÜRLICH gibt es den von Herrn Spahn beschriebenen Typus des Populisten aka Volkstribun, – und ja heute vielleicht auch mehr als „früher“ – aber für die beiden Brüder Gracchus im alten Rom (Die, die, meines Wissens nach, die ersten Volkstribunen waren) ist es keineswegs klar, – ob sie der genuine Typ waren oder die Abwandlung desselben. Das negative Bild des Begriffs, gleich von vornherein, – als Typisierung setzen ? Davon halte ich, als Vorgehensweise nichts, ist mir, mal wieder, zu kulturrelativistisch und imho sachlich schlicht falsch !
    Und: Nehmen Sie die verschiedenen Diktatoren oder auch die verschiedensten charismatischen sog. oder wirklich demokratischen Politiker (z.B. Lincoln oder Kennedy) … welchem Typus sind sie jeweils zu zu ordnen ? So einfach ist das nicht ! Umso mehr, da es durchaus sein kann, dass einige es als Volkstribunen ernst meinten und später in ihrem Leben dann u.U. nicht mehr ? Überhaupt NICHT einfach, wenn mann gerecht sein will bzw. das Problem/den Begriff des „Populisten“ fassen will !
    Ich, persönlich, halte den Begriff für nahezu sinnlos, gerade im Disput einer demokratischen Gesellschaft – meiner Meinung nach, sollte man ihn komplett und ersatzlos STREICHEN ! Braucht kein Mensch !
    Für mich ist, wenn überhaupt, der „Populist“, der einfach-gestrickten Menschen (Ja – die gibt es !), irgendeinen Schwachsinn verspricht, – beispielsweise einen Swimming Pool für alle oder Steuersenkungen, wenn, trotz Umschichtungen im Haushalt, wichtige Dinge (Krankenversorgung, Sicherheit, Infrastruktur) nicht mehr bezahlt werden können. Alles andere ist der legitime Streit verschiedener politischer Ansichten/Meinungen. Nix mit Populismus !

    Zur Schelte der „Gerechtigkeit“:
    Hier sollte man, imho, die Kirche im Dorf lassen:
    Natürlich gibt es für Teile der Rentner ein Armutsproblem (Siehe Hahne und Tichy), natürlich ist es NICHT nachvollziehbar/gerecht wenn ein Vorstandsmitglied das exorbitant x-fache eines primär-produktiven Arbeiters oder einer Arbeiterin desselben Unternehmens verdient, natürlich brauchen wir höhere Löhne, soweit die Wirtschaft das verkraften kann – allein um unseren Binnenmarkt zu stärken und unsere Exportabhängikeit zu senken (Ja etwas abseits der Gerechtigkeitsargumentation, zugegeben !), – natürlich ist es ungerecht, das jemand der hier einfach so in dieses Land gelassen wird u.U. dasselbe Geld von der hiesigen Solidargemeinschschaft erhält, – wie u.U. jemand der schon in selbige, u.U. lange, eingezahlt hat …

    Man muss natürlich nicht ALLEM folgen, was unter dem Banner der „sozialen Gerechtigkeit“ rumgeschrien wird, aber die Frage der „Gerechtigkeit“ bzw. der „sozialen Gerechtigkeit“ existiert in unseren westlichen Demokratien durchaus !

    Im Übrigen adelt es die Mächtigen, wenn sie auf das Wohl des Volkes achten – denn DAS ist eigentlich ihre Aufgabe und ihre einzige Existenzberechtigung.

  21. Bei diesen „Hohlies“ linker Prägung Herr Spahn ist geistig nichts zu holen. Wie gerne würde ich mal in einem Raum eingesperrt z.B. unserem“ nüchternen neuen Hoffnungsträger“ aus dem Raum Aachen oder der ach so „netten“ u. „ehrlichen Frau Hannelore“, die vor mit einem f „Kraft“ nur so „platzt“, mal kurz einige Beispiele ins Ohr „flüstern“, was sozial so alles ungerecht ist, sie würden sich diese Ohren schnell zuhalten, denn es gäbe Vieles zu nennen, was diese Personen aber aus dogmatischen Gründen nicht unbedingt hören möchten. Unsozial ist sehr, sehr vieles, aber „unsozial korrekt“ sind nur wenige Dinge, die diese „Gestalten“ sich dreisten zu bestimmen..,,
    Oder heute in Ludwigshafen am Rhein, wie gerne hätte ich Frau Malu Dreyer die FuZo dort u. auch den Berliner Platz, gestern war dort eine Schlägerei mit unseren „Freunden“ mittendrin….., vorgeführt u. ihr dann gesagt: schau, dies ist eine Deiner Städte, toll, ohne BASF kannst Du sie nur noch zudecken u. weglegen, kaputt….
    Ist es populistisch Herr Spahn, sowas zu sagen ? Oder sollte man nur im grünen Heim bleiben, dort wo noch, das ein oder andere „heil“ zu sein scheint….
    Grüße an die ach so sozial und gerechten „SpezialSozialikraten“…..

  22. Sehr schön geschrieben. Danke.

    Eine kleine Anmerkung noch dazu. Letzte Woche habe ich wieder mal bei der FAZ vorbei geschaut. H. Bannas schwurbelte da in einem Kommentar zur Wahl im Saarland, Titel -Ein Fest der Demokratie- und als letzten Absatz schreibt er:

    „Mit den Mitteln eines demokratischen Populismus könnten die Volksparteien wiederholen, was 1969 gelungen war. Damals, ebenfalls zu Zeiten einer großen Koalition, war die NPD in die Landtage von sieben der damals elf Länder eingezogen. In der Bundestagswahl scheiterten die Rechtsextremisten wider aller Erwartungen an der Fünfprozenthürde.“

    So lernen wir also, dass es auch einen guten, demokratischen Populismus gibt, neben dem ganz, ganz, ganz bösen Rechtspopulismus und dem eher lästigen Linkspopulismus, in der unausgesprochenen Hoffnung die „rechtsradikale“ AfD möge wie die NPD im Außerparlamentarischen bleiben.

    Wer mal kräftig lachen möchte, kann den Artikel ja auch mal ganz lesen. Ein schönes Beispiel für Betreuungsjournalismus.

  23. Bitte in einem sonst wieder vorzüglichen Gedankengang keine De-facto-Konzessionen an die Genderei: Es muß d e r Populus heißen und d i e Plebs. Das eine ist im Lateinischen nach alter Väter Sitte ein Maskulinum, das andere ein Feminimum. Der richtige Gebrauch der Genera mag nun auch allmählich den Bach runtergehen, aber bei Ihnen, verehrter Herr Spahn, einem Großkaliber historisch-systematischer Aufrisse, will ich ihn noch keineswegs missen.

  24. Die Vorstellung der Dummheit des „populus“

    erfährt bei jedem neuen Urnengang (sei es Landtag, Bundestag etc.) immer wieder neue Bestätigung. Ebenso wie die Vorstellung dass der populus Alzheimer habe (weswegen er auch Politikerversprechen wie z.B. „Mit mir wird es keine PKW-Maut geben“ immer wieder vergisst). Ebenso wie er Jubelmeldungen im deutschen ÖR-Blödfernsehen darüber, daß schon wieder eine neue Steuer (die „Gerächtigkeit“ schafft) eingeführt werde, als solche aufnimmt……
    Anstatt zu erkennen, daß der Bürger (der in den Bauernkriegen wegen des Zehnts (=10% Steuer) bereits die Mistgabeln erhoben hatte) immer weiter zum Vorteil der Bürokratur und des Parteienklerus ausgezogen wird…….

  25. „Diese Legende von der allumfassenden Gerechtigkeit ist die Urlüge eines jeden wahren Populisten – …“ – Hr. T. Spahn

    Die angestrebte Befriedigung einer Sehnsucht ist also ein unerreichbarer Anreiz. Das erinnert mich an Physiker, die nach dem kleinsten Baustein des Universums suchen. Womöglich macht das Suchen mehr Spass als alles Andere.

    Daher wird ein „Weiter-so“, der Machtinhaber scheitern. Sie sind Spielverderber.

  26. Gerechtigkeit, Freiheit, Menschenrechte….

    Wenn Sprache auf den Strich geschickt wird.

    Man kann es auch Wahlkampf nennen.

  27. Danke, Herr Spahn, für die saubere Aufarbeitung eines Begriffes, der allgegenwärtig ist. Für mich stellt sich die Situation so dar, dass der Begriff Populist vielfach einfach nur dazu benutzt wird, um den politischen Gegner zu diskreditieren. Die hoffnungslose Überstrapazierung des Begriffs macht ihn, weil zumeist inhaltsleer, mittlerweile genau so obsolet wie die Bezeichnung „rechts“ oder „links“. In den meisten Fällen würde der Terminus „Opportunist“ für mehr Transparenz sorgen.
    Eine Anmerkung zur Gerechtigkeitsdebatte:
    Die Frage nach Gerechtigkeit oder Ungerechtigkeit ist so alt wie der Mensch selbst. Man muss nicht religiös verwurzelt sein, um im Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg eine mögliche Antwort zu finden. Ob sie indes befriedigt, muss jeder für sich selbst entscheiden.

    • Im politischen Geschäft sind so gut wie alle Opportunisten, weil Politik die Kunst des Machbaren ist.

      Kampfbegriffe für „Gegner“ oder „Herausforderer“ oder „Konkurrenten“ sind absolut beliebig.

      Sie müssen nur halbwegs plakativ sein, die gemeinten als Gruppe oder Person halbwegs eingrenzbar bezeichnen, das wars.

      „Populist“ oder „Nazi“ sind im allgemeinen politischen Sprachgebrauch natürlich lächerliche Vorwürfe oder Beleidigungen, wenn ein Trommler um Stimmen, anderen vorwirft, er trommle auch um Stimmen.

      Umgangssprachlich sagt er damit nichts anderes, als „gebt „dem da“ nicht Eure Stimme, sondern mir, denn ich will gewählt werden und der andere soll nicht gewählt werden“.

      Warum der andere nicht gewählt werden soll, wird ins Nirvana des Diffusen geschoben, ins unterschwellige.

      Man soll sich gut fühlen, den „richtigen“ zu wählen und ein schlechtes Gewissen haben, wenn man den „falschen“ gewählt hat.

      Soweit, so einfach, wenn man an die kleinen Oppositionsparteien denkt, egal ob Grüne, Linke, FDP oder AfD.
      Alles was die kriegen, fehlt den Großen.

      Die Kleinen weisen in Grokozeiten auf Fehler der Großen hin und versprechen es besser zu machen, sind also primär Kritiker der großen, solange sie eben nicht selbst mitregieren, den wer kritisiert sich schon selbst.

      Damit ist klar, daß nur die AfD derzeit ehrliche Kritik üben kann, denn sie regiert nirgendwo mit.

      Deshalb hassen alle anderen sie innig, denn jeder Vorwurf seitens der AfD, trifft alle anderen, die auf Landes- oder Bundesebene und über Bundestag oder Bundesrat miteinander verwoben sind.

      Schwierig wird nur der von Schulz losgetretene „Gerechtigkeits-Populismus“ gegen die andere Großpartei, die CDU.

      Natürlich wird er immer was von „gegen Rechts“ und „Gerechtigkeit“ schwafeln, aber er will doch primär den Job von Merkel und sie will ihren Job natürlich behalten.

      Als professioneller Opportunist weiß Schulz natürlich, daß er jetzt nicht zuviel Porzellan bei der CDU zerdeppern darf, weil die Stimmmehrheit für ihn alles andere als sicher ist, er also nicht „alles oder nichts“ spielen sollte.
      Der Junior-Posten in der Groko ist halt besser als Opposition.

      Merkel kann mit einer neuen Groko gut leben, zumal die FDP zu schwach ist und die AfD noch nicht salonfähig, selbst wenn sie genug
      Stimmen als Mitgift mitbrächten.

      Dann bliebe Merkel nur eine Koalition mit FDP und den Grünen als Alternative zur Groko, nur will der Lindner das nicht, selbst wenn die Grünen mitmachen würden.

      In Zeiten der „Saargrippe“ bei den Kleinparteien sieht es für
      Schulzträume als Kanzler auch garnicht gut für Rotrotgrün oder Jamaika aus und das die SPD in einer Groko den Seniorpartner hinkriegt, ist derzeit, nach dem Saarergebnis erst recht, ein ziemlich frommer Gedanke.

      Dieser blanke Opportunimus in Betracht des Möglichen, dem halbwegs machbaren oder realistischen, steht hinter allem Gerede.

      Die AfD macht nur den Ersatzprügelknaben, um sich selbst als moralischen Übermenschen darstellen zu können, denn echte neue Nazis mit Judenhass, Wunsch für eine neue Schoa nebst Gaskammern, Führerstaat und Einheitspartei gibt es im gesamten politischen Geschäft keinen einzigen.
      Weder Höcke noch Bachmann von Pegida als die aktuell größten „Unmenschen“ sind alte oder neue „Nazis“ im Sinne von dem, was ein Nazi war und ihn im Gegensatz zum Demokraten oder Kommunisten auszeichnete.

      Also ist offensichtlich, daß der heute stets benutzte Begriff „Nazi“ etwas anderes als echte „Nazis“ meint, eben meist nur „Kritiker“, „Gegner“ oder „Herausforderer“, „PC-Tabubrecher“ meint und nur zu deren Diffamierung und Stigmatisierung mißbraucht wird.

      Insoweit ist die Vorgehensweise Erdogan durchaus rational, eben seine Kritiker, zum Beispiel deutsche oder holländische Politiker als „Nazis“ oder inländische Kritiker als „Terroristen“ zu beschimpfen.

      Das machen alle mit ihren Kritikern pausenlos und sachlich korrekt werden die Begriffe so gut wie nie verwendet oder gemeint, von niemanden.

  28. für jeden der etwas weniger hat, ist der Ruf nach „Gerechtigkeit“ vielleicht verlockend, Neid kann manchmal schon wehtun, aber sollten wir deshalb Usain Bolt nur noch mit Bleistiefeln rennen lassen, Audrey Hepburn aus all ihren Filmen schneiden, … ach nein wir sind ja schon weiter, wenn Leute wie Schulz, Merkel und Kraft schon Politik machen dürfen, dann ist dass ja „Gerechtigkeit“ im Extrem, oder sagt man Inklusion?

    • Bei Usain Bolt wäre schon etwas weniger Glenbuterol gerecht!

      • Nanana …!
        Wenn man seinen Körperbau
        mit der Konkurrenz vergleicht,
        kann ich mir schon vorstellen,
        dass er das nicht nötig hätte.

        Wenngleich der Argwohn
        aufgrund seiner Landsmänner
        naheliegt.

        Auch die Natur ist „ungerecht“:
        Ich hätte keine Chance in
        dieser Disziplin.

  29. Danke für diese wunderbare Abhandlung.
    Ergänzend zum Fazit des Artikels:
    Den Anhängern des durch die Hintertür Entschwindenden ist diese Erkenntnis selbst schon gekommen; deshalb erzählten sie uns flugs, dass es auch den „guten“ Populismus gäbe!
    Und so nahm der mediale Schulz- Hype seinen Lauf…
    Da fällt mir wieder die Ninive- Tontafel ein, deren Inschrift ein Forist (Danke nochmals dafür!) vor einiger Zeit hier wiedergab:
    “ Schaust du hin, so sind die Menschen insgesamt blöde…“
    War der Schreiber nun ein Philosoph oder ein Populist ;-)?

      • Durchaus möglich.
        Diese Spezies hat ja zu allen Zeiten in die Angründe blicken können…;-)

      • Richtig.
        Und er konnte sogar die Zukunft voraussagen;-)

    • Ob dies Mensch sich selbst wohl ausgenommen hat!?

      • Sicherlich; er war ja zumindest in der Lage, über den eigenen Horizont hinauszudenken;-)

      • Luzifer auf Stippvisite;-)

  30. Wer zu den „GERECHTEN“ gehört und wer zu den „UNGERECHTEN“, das definieren immer die „SELBSTGERECHTEN“.

    Besonders „intelligent“ ist es sich als politische Partei für „GERECHTIGKEIT “ auszusprechen.
    So hat man ein wirkliches Alleinstellungsmerkmal gegenüber allen Parteien, die sich offenbar für „UNGERECHTIGKEIT“ einsetzen.

    • Zu einem dieser Selbstgerechten ist nun auch Philip Lahm mutiert, der nun öffentlich gegen die AfD hetzt. Warum macht er das ? Verkaufen sich dann vielleicht seine Bücher besser ?
      Oder glaubt er ernsthaft, daß sich jemand von einem Fußballspieler erklären läßt , wen er wählen soll ? Ausgerechnet von jemandem , der in den Millionen nur so schwimmt ?

      • Ich frage mich, wie viele von den hunderttausenden Illegalen und ausreisepflichtigen Migranten Herr Lahm in seiner Villa aufgenommen hat, um uns Steuerzahler zu entlasten
        (Ich spreche hier bewusst nicht von Flüchtlingen, da auch die AFD selbstverständlich für humanitäre Leistungen bei wirklich Schutzbedürftigen eintritt.)

        Ich frage mich auch, warum Herr Lahm nicht in eine buntere und weltoffenere Gegend umzieht.
        Marxloh, Neukölln, Kottbusser Tor etc. ist dann für Multimillionär doch nicht so attraktiv wie Grünwald. Auch Boateng wohnt ja in einer Gegend, in welcher „normale Bürger“ aus finanziellen Gründen keinen Zutritt haben.

        Ich denke Uli Hoeneß hatte schon recht, als er feststellte, dass die Lebenserfahrung von Herrn Lahm bei weitem noch nicht für eine echte Führungsposition ausreicht.

      • Herr Lahm täte sicher gut daran, seine Aussagen auf Themen zu beschränken, von denen er etwas versteht. Für das politische Geschehen trifft das offensichtlich nicht zu. Auffallend ist, dass Prominente aus dem Show-Business des Fußball sich mit ihren politischen Statements zu profilieren versuchen. Ich denke da an die Aussagen des Freiburger Trainers Streich. Er hatte ja einen jetzt wegen Mordes an einer jungen Frau Angeklagten Migranten als „Bub, der etwas ganz Schlimmes gemacht hat“ bezeichnet, um im gleichen Atemzug gegen Generalverdacht zu wettern und Ängste gegen die rassistische AFD zu schüren, vor der große „Angscht“ hätte.

  31. Da Freiheit und Gerechtigkeit sich (logischerweise) ausschliessen, ist ja wohl klar wohin der Gerechtigkeitszug steuert. Mehr „Gerechtigkeit“ für die einen, weniger Freiheit für die anderen
    Ungeachtet dessen, dass es für beide Begriffe keine 100%ige schlüssige Definition gibt, wird munter damit argumentiert und so getan, als wäre alles machbar, als wäre alles klar.

    Freiheit sieht anders aus und Gerechtigkeit ist eine Erfindung, ein Mythos, eine Knetmasse, die sich jeder so zurecht formt, wie es in die jeweilige Ideologie passt.

  32. Ein kleine Anmerkung zu Ihren informativen Text, Herr Spahn. Wieso lesen wir auf TE dann im Zusammenhang mit der AfD oder Trump auch immer wieder das Wort Populismus. Sollte auf TE nicht einer anderen Sprache Raum gegeben werden?

    • Wär mal nötig die ausgetretenen Pfade zu verlassen.

    • Vielleicht weil das Wünschespiegel-Vorhalten der AfD auch nicht anderes ist als jenes der „Linkspopulisten“…?

      • Links-, Rechtspopulismus – die deutsche Sprache ist reichhaltig, deshalb sollte man sich endlich abgewöhnen, etwas als populistisch zu bezeichnen, weil das Wort nur ein Kampfbegriff ist, der die Sachlage nicht richtig ausdrückt. Von Journalisten dürfte man das wohl erwarten, da sie eigentlich die deutsche Sprache perfekt beherrschen sollten. Ich schreibe bewusst den Konjunktiv.

    • Ich kann nicht erkennen, weshalb die Definition von Herrn Spahn nicht auf Trump oder AfD-Politiker anwendbar wäre.
      Vielmehr geht es darum, dass die Unterscheidung zwischen „gutem“ und „schlechtem“ Populismus irreführend ist. Letztendlich hilft der Populismus am Ende zum Wahlsieg und das Wahlvolk wurde (wie immer) zum Besten gehalten.

  33. Wer „soziale Gerechtigkeit“ bannergleich vor sich herträgt, meint eigentlich die Diktatur des Proletariates.

    Und da das Proletariat der Pöbel ist, muss er halt leider leider selber diktieren.

    Das wäre doch eine Lehre, die aus den 1000 Jahren somt ihrem lustigen Vor- und ihrem ebenso lustigen nachspiel zu ziehen wäre.

  34. „Die Volkstribune waren den Berufspolitikern ein Graus.“ – und sind es heute noch! Jede nicht MSM-gerechnete Meinung wird von der vereinten Front der etablierten Parteien „verbal abgeorfeigt“. Dabei sind einige Aussagen der Politiker – z.B. des SPD-Messias – selbst schlimmster Populismus. Denn sie wissen nicht, WIE sie diese „Volkstümelei“ finanzieren sollen…

  35. Danke, oh Danke, für diese intellektuell messerscharfe Krönung in einem Satz:

    „Die Gerechtigkeit ist die Urlüge des Populisten“

    Ein auch im Artikel angedeuteter Nebeneffekt dieser Erkenntnis ist tatsächlich, dass es viel mehr Links-Populisten gibt als Rechts-Populisten. Denn praktisch jeder bei den Linken führt das Wort „Gerechtigkeit“ im Mund, zumindest relativ viel mehr als bei den Rechten.

    • Neben
      der sprachlichen Sezierung gilt es aber auch die reale Rückkehr
      eines Feudalismus festzustellen, um das Volk abzumelken.
      Wir
      haben mit den Listen-Platz-Reihenfolgen für die Zweit-Stimmen ein
      Instrument, was den Parteivorsitzenden* ermöglicht eine
      Berufspoltiker-Gefolgschaft zu organisieren die zu 100% einen
      Neo-Feudalismus darstellt. Quasi einen Abwahl-Schutz für den
      Partei-Adel, diese Gesäß-Figuren haben sich einen politischen
      Status gegen die Bevölkerung verschafft.

      • Es gibt leider keine Möglichkeit Kauder, die Misere ,v.d. Leyen ,
        Altmeier ect. abzuwählen ,aber es wird behauptet wir hätten
        eine Demokratie.

  36. Was mir immer wieder auf den Senkel geht: dass kaum jemand diese dümmlichen Sprechblasen von der „sozialen Gerechtigkeit“ zum Platzen bringt.

    Denn: ernstgenommene soziale Gerechtigkeit hört sich überhaupt nicht gut an und wäre daher für Politiker völlig unbrauchbar!

    Beispiel gefällig?
    Nehmen wir den Satz: „Sozial gerecht ist, wenn es allen gut geht“.

    Der Satz ist falsch. Richtig wäre vielleicht – wenn auch nicht in der realen Welt erreichbar – die Formulierung: „Wünschenswert ist, dass es allen gut geht.“

    Nur ist ein solcher Zustand alles andere als gerecht und zudem auch gesellschaftlich unmöglich. Denn wenn es dem Fleißigen und dem Faulen gleichermaßen gut geht – dann wäre Fleiß keine Tugend, sondern eine Dummheit, die rasch aussterben würde!

    Somit ist der folgende Satz unangenehm wahr:

    „Sozial gerecht ist, wenn es dem Fleißigen gut und dem Faulen schlecht geht.“

    Und nun wissen wir auch, warum Wahlkampf nie mit der Realität, sondern nur mit Wolkenkuckucksheimen gemacht werden kann. Wer Populisten loswerden will, muss die Politik als Gestaltungsmacht loswerden.

    Die richtige Richtung zeigt übrigens die Schweiz gut an – und das auch noch ganz ohne EU!

    • Richtig.

      Und selbst dann bleibt noch zu klären wer faul ist und wer fleißig.

      Beispiel:
      Derjenige der z.B. eine elektrische Heckenschere erfindet und sich dann sein ganzes Leben auf die faule Haut legt, ist nach meiner Definition wesentlich „fleißiger“, als diejenigen, die 10 Stunden am Tag mit Nagelscheren Hecken schneiden.

      Die Frage ist also, ob es „gerecht“ ist, wenn die Klügeren und Talentierteren auch mehr verdienen.

      Und so können Sie das Thema „soziale Gerechtigkeit“ bis zum Erbrechen deklinieren, ohne zu einer endgültigen Aussage zu gelangen.

      Für mich ist die Gretchenfrage, ob „Gerechtigkeits-Populisten“ wie Schulz und Kipping zu einfältig sind diese philosophische Problematik zu durchschauen, oder aber intelligent sind und bewusst die Wähler für dumm verkaufen wollen.

      • Sicherliche beides! Sie überblicken nicht die Folgen ihres Gerechtigkeitswahnes, wil sie dazu nicht intelligent genug sind, wissen aber genau, dass er nicht finanzierbar ist.

    • Sehr schön.
      Ein aktuelles Beispiel dafür:
      Die Linke fordert in ihrem Wahlprogramm die Einführung der Mindestrente in Höhe von 1000 Euro mtl; sehr schön möchte mancher meinen (vor allem die Dauerstudenten und anderweitig beschäftigten Aktivisten).
      Was aber sagen wohl all die Rentenbezieher, die durch Arbeit und entsprechende Beitragsleistung eine mtl. Rente in (sagen wir einmal) 1050 Euro bekommen?!
      Empfinden DIE die Mindestrente als Gerechtigkeit?
      Wohl kaum.
      An solcher „Gleichmacherei“ ist der Sozialismus zugrunde gegangen.

      • Dann wollen die Linken Jahreseinkommen von 86.000 EUR mit 53 % besteuern, sogenannte Reiche. Also mit 86.000 EUR Jahreseinkommen ist man nicht reich. Das verdienen Fachkräfte. Die will man wohl mit aller Macht außer Landes jagen? Das soll dann Gerechtigkeit sein, wenn alle arm sind?

      • Ich bin davon überzeugt, dass die „Gerechtigkeitsfanatiker“ erst Ruhe geben, wenn das Land insgesamt auf dem Niveau Griechenlands angekommen ist.
        Schlimmer noch, denn denen bleibt wenigstens das mediterrane Klima;-)

    • Die soziale Gerechtigkeit gehört zu den Attributsgerechtigkeiten. Attributsgerechtigkeit steht per se gegen die Gerechtigkeit, wobei die Herrschaften unter Gerechtigkeit Gleichheit verstehen, Gerechtigkeit als Gleichheit identifizieren. Das Unheil nahm schon bei den Parolen der französischen Revolution von1789 seinen Anfang und von dort seinen Lauf: Libertè, Egalitè, Fraternitè. Erstens sind Freiheit und Gleichheit unauflösbare Gegensätze und zweitens wurden im Namen der Brüderlichkeit schon Hekatomben von Menschen in den Orkus gestoßen. Es genügt nicht den Anderen in seinen Rechten zu respektieren, nein, er muss schon zum Bruder gekürt werden, zu dem Bruder, den man da Verwandter sich nicht aussuchen kann. Zum Schluss. Wie heißt es doch so schön: Willst du nicht mein Bruder sein, schlag ich dir den Schädel ein. Der Spruch soll in den Terrortagen des Großen Schreckens entstanden sein (???),. Ich weiß es nicht. Passen jedoch, würde es bestimmt.

    • Der Gedanke ist so falsch nicht, nur nicht immer passend. Die Hausfrau und Mutter, die 3 Kinder großgezogen hat war sicher fleißig. Leider wurde ihr Fleiß nicht Im Rentenrecht entsprechend gewürdigt.

  37. Dazu paßt auch -mit etwas weniger Ernst- Hape Kerkelings Film „Horst Schlämmer – Isch kandidiere!“. Sein zentrales Motto „Alles muß mehr werden!“ verbindet sich leicht mit der „Gerechtigkeit“, aber davor ist anscheinend selbst er zurückgeschreckt.

    • Ich würde ihn gerne fragen komme aber nicht an ihn ran. Meiner Meinung nach ist soziale Gerechtigkeit eine Utopie.

      • Ja eben, – Sie gehören ja auch zu den „Menchen da draußen“…und nicht zu denen da drinnen!

        „Wir müssen den Menschen da draußen sagen…“
        (und nicht etwa fragen oder zuhören)

    • Ja, Ihrem Text würde ich folgen. Ein kleiner Einwand: Wir haben in D nur relative Armut. Die Unterscheidung ist wichtig. Ein Harz IV Empfänger lebt z.T. über dem Durchschnittseinkommen und -Niveau anderer EU-Länder. Wirkliche Armut sieht man in Afrika! Und mit der Gerechtigkeit ist es wie mit den Menschenrechten, es kann sie nicht geben ohne Menschenpflichten.

      • Sicher, wirkliche Armut sieht man in Afrika, aber wenn man durch DEUTSCHE STÄDTE geht, und alte Menschen bei Flaschensammeln in Müllcontainern beobachtet, wenn man an den Öffnungstagen mal zur Tafel geht oder zur Arche, dann stellt man SEHR SCHNELL fest, dass es auch in diesem unserem Deutschland, dem es angeblich doch so gut geht, jede Menge Armut gibt. Lieber Teweus, Sie lassen aussen vor, dass Armut sich an den Lebenshaltungskosten eines Landes misst. In Rumänien oder gar in Afrika wäre auch ein Hartz IV-Empfänger reich, hier muß er ums Überleben kämpfen.

      • Dafür 100 Likes!

      • Ich lasse das nicht außer acht. Natürlich muß man Lebenshaltungskosten im Blick haben. (Die in Rumänien oder Bulgarien gar nicht so niedrig sind!) Aber hier muß kein Hartz IV Empfänger ums Überleben kämpfen. Das Geld ist sicher nicht üppig und man muß damit umgehen. Wer das nicht kann hat wahrscheinlich ein Problem. Aber das ist kein Grund es zu erhöhen.Mein Geld ist am Ende des Monats auch alle. Scherz beiseite. Kämpfen muß ein Mensch um mehr Bildung um einen Job, das ist richtig. Aber doch nicht um´s Überleben. Allerdings kann man sein Leben auch versauen. Da ist nicht zwangsläufig und unbedingt die Gesellschaft schuld.

      • Sicherlich gebe ich Ihnen da recht, jeder ist für sein eigenes Leben verantwortlich und kann es zum Guten wenden oder aber an die Wand fahren. Was ich meine ist, daß die sogenannte Besitzstandswahrung nur noch für die Eliten gelten, für alle anderen wurde sie de facto abgeschafft. Heute ist JEDER, ausgenommen die Vermögenden und die Staatsbediensteten in Gefahr, in Armut zu fallen. Das geflügelte Wort „Hartz IV ist nur ein Jahr weit weg“ gilt immer noch. Allerdings gibt es nicht nur finanzielle Armut. Wenn Kinder aus HartzIV-Familein gemobbt, ausgegrenzt und bildungstechnisch unterversorgt werden, ist das meiner Ansicht nach auch eine nicht zu unterschätzende Art der Armut. Auch den Alten wurde direkt und indirekt die Rente so erheblich gekürzt, daß sie mit dem, was sie haben, kaum noch zurecht kommen, ich kann selbst ein Lied davon singen. Die Änderung der Rentenformel und die Zahlung der Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge nehmen denen, die es eigentlich dringend bräuchten, einen Gutteil ihres Einkommens, und die die Vorgesorgt haben, müssen auf ihre Betriebsrenten sogar den vollen Satz bezahlen. Viel bleibt da nicht übrig.

      • Man kann Deutschland nicht mit afrikanischen Staaten vergleichen. Es wäre nun eine totale Schande, wenn in einem Land wie Deutschland Menschen verhungern müssten. Bitte nicht immer mit solche unsinnigen Vergleichen kommen.

      • Man muß Deutschland auch mit Afrika vergleichen. Sonst weiß man gar nicht was wir hier schon geschafft haben. Das ist eine große Leistung und nicht selbstverständlich in großen Teilen der Welt. Nicht nur das selbstverständlich keiner verhungert sondern es hat auch jeder eine Gesundheits- und Altersversorgung. Mehr kann man sich immer wünschen, man sollte aber das Erreichte auch zu würdigen wissen.

    • Vergessen Sie den ganzen Ansatz in Kategorien wie Gerechtigkeit zu denken und zu versuchen diese zu definieren.

      Gerechtigkeit ist das Wort, das wie kein anderes, für die Infantilisierung unserer Gesellschaft steht.
      Erstaunlich ist, wie fast alle Menschen in der westlichen Welt, linken Parolen und linkem Gedankengut auf den Leim gehen.
      Man übernimmt eine naive Weltsicht, und läßt sich dazu verleiten, aus dieser heraus zu argumentieren.
      Es werden von den linken Ideologen höchst erfolgreich, zwei absolute Unwahrheiten verkauft, die wirklich nahezu jeder glaubt, und auf deren Basis mittlerweile die gesamte westliche Welt, auf Kindergartenniveau diskutiert.

      1. Gerechtigkeit
      Wenn man auch nur halbwegs Erwachsen ist, und mit einem Minimum an Lebenserfahrung ausgestattet ist, weiß man, daß es soetwas wie Gerechtigkeit im tatsächlichen Leben überhaupt nicht gibt und letztendlich auch nicht geben kann. Recht vielleicht, aber nicht Gerechtigkeit.

      2. Gleichheit
      Für die Gleichheit gilt dasselbe wie für die Gerechtigkeit. Sie ist praktisch nicht existent. Der Unterschied zur Gerechtigkeit ist allerdings, daß die Gleichheit nicht einmal erstrebenswert ist. Alles und jedes ist einmalig. So wird es immer sein. Völlig Gleiches ist entweder ein und dasselbe oder existiert nicht.

      Mir ist völlig unverständlich, wie selten jemand erkennt, um was für einen unglaublichen Unsinn es sich bei dem ganzen Gerechtigkeits-und Gleichheitsgeschwafel handelt.

      Es geht den heldenhaften Verteidigern von Gerechtigkeit und Gleichheit nicht um das Vorgebliche, sondern vielmehr um etwas ganz anderes.
      Es geht ihnen um Manipulation und Macht.
      Durch nichts lassen sich Menschen schwächer und manipulierbarer machen, und nichts ist zur Verzwergung des Einzelnen besser geeignet, als Gleichmacherei und vorgebliche Gerechtigkeit, welche nur dazu dient Zwietracht zu sähen.

      • Diese Gleichmacherei hat deshalb auch nie in der Geschichte funktioniert, siehe der letzte Untergang: das sozialistische Lager.

      • ?? 😉 – „das sozialistische Lager“ erlebt seit 2005 unter Führung der „konservativen“ CDU seine Reinkarnation. Mit all den gleichen falschen Versprechungen, den gleichen falschen Informationen, der gleichen – bereits im Kindergarten – beginnenden Indoktrination, der gleichen Verfolgung Andersdenkender, der gleichen staatlichen Einflußnahme auf Energieerzeugung und Finanzwirtschaft usw.usf. Merkel experimentiert weiter und wir sind ihre Laborratten. Meine Hoffnung gründet sich auf meine ostdeutschen Landsleute, denen es gelinge möge, dem Sozialismus ein weiteres Mal dorthin zu treten, wo’s richtig weh tut. Alleine dafür hätte sich jeder € Soli gelohnt.

        Im Übrigen bin ich der Meinung, die große Koalition muß weg.

      • Mag sein und ist wahrscheinlich auch so.
        Ich stelle nur einen zunehmenden Mangel
        an humanistischer Bildung fest allhier und
        das macht es aus!

      • Macht was aus?

Einen Kommentar abschicken