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Das Zeitalter der Dystopie

Vom Ende der Idee des zivilisierten Krieges und dem Crash of Civilisation

12.01.2020

| Lesedauer: 14 Minuten
Die europäische Zivilisation selbst ließ den Geist des Terrors aus der Flasche, in die sie diesen nicht mehr zurückbekommt.

Als 1648 der sogenannte Dreißigjährige Krieg, der tatsächlich eine Aneinanderreihung von innerdeutschen Konflikten und Invasionskriegen ausländischer Mächte gewesen war, in einem Zermürbungsfrieden endete, in dem vor allem Franzosen und Schweden den Lohn ihrer Invasion zu Lasten der Deutschen einsammelten, wurde dieses von den Überlebenden erst einmal nur als Ende eines zivilisatorischen Desasters gefeiert. Spätere Generationen von Historikern machten daraus den ersten Vertragsfrieden der Neuzeit, deren Anbeginn damit als manifestiert galt.

Nicht jedoch, dass damit auf europäischem Boden das, was man Krieg nennt, endete. Zahllose kleine und große Konflikte sollten den Kontinent weiterhin erschüttern, Großmächte wie Napoleons Frankreich entstehen und untergehen. 1899 – die Mächte Europas hatten sich zwischenzeitlich einigermaßen zurecht gerüttelt und aus den Trümmern des Dreißigjährigen Krieges war das Deutsche Reich entstanden – einigten sich die Imperien auf ein Vertragswerk, welches den Krieg, der seit Anbeginn der Zeit darauf basierte, dass der letztendliche Sieger diesen seinen Sieg mit tatsächlich allen Mitteln errang, in ein zivilisatorisches Regelwerk gießen sollte. So wurde geregelt, dass Kulturgut von allen Kriegsparteien und Privateigentum von den siegreichen Parteien zu schützen und dass Gefangene menschlich zu behandeln seien, dass Krieg erklärt werden müssten und mit Waffenstillstand vorläufig und über Friedensvertrag abschließend endeten.

Wieder wurde gefeiert – und es schien, als habe die Menschheit einen bedeutsamen Schritt in ihrer zivilisatorischen Entwicklung getan.

Regeln des Krieges standen nur auf dem Papier

Weit her allerdings war es mit diesen Errungenschaften nicht. Keine zehn Jahre nach Inkraftsetzen der sogenannten Haager Landkriegsordnung im Jahr 1907 befanden sich die Mächte Europas wieder in einem Zustand der gegenseitigen Selbstvernichtung – und ob vorsätzlich oder einfach nur deshalb, weil Krieg eben Krieg ist: Wieder wurden Kulturgüter vernichtet, wieder wurde mit unmenschlichen Mitteln gegeneinander gekämpft.

Noch brutaler wurde es, als ab 1939 das totalitär geführte Deutsche Reich die militärische Revision des aufgezwungenen Friedens von Versailles zu erreichen suchte. Weder die Regeln eines vorgeblich zivilisierten Krieges noch jene humanistisch-philosophischen Vorstellungen vom Wert des Lebens eines menschlichen Individuums galten in dieser Auseinandersetzung. Ob deutsche Luftangriffe auf Städte in Polen, Holland oder Großbritannien; ob Flächenbombardements auf Städte im Hoheitsbereich des Reichs – der Schutz von Kulturgütern stand auf der Liste der zu vermeidenden Kriegsfolgen, wenn überhaupt, dann ganz weit unten. Der Schutz der Zivilbevölkerung hatte sich in das Ziel deren vorsätzlicher Tötung verkehrt. Der Schutz von Privateigentum nach der Kapitulation blieb nur allzu häufig nichts als eine Illusion. Der Umgang mit Kriegsgefangenen war nur allzu häufig barbarisch und weit entfernt von den Illusionen der Landkriegsordnung. Vom industriellen Massenmord, den Staatsverbrecher im Namen der Deutschen organisierten, ganz zu schweigen.

Das Festhalten an einer Illusion

Trotzdem und gerade deshalb hielt jene Organisation, die auf der Grundlage eines Kampfbündnisses gegen die späteren Kriegsverlierer gegründet worden war, sowohl an den Regeln der Haager Landkriegsordnung als auch an den Vorstellungen eines universellen Menschenrechts fest. Krieg sollte, so er unvermeidbar schien, menschlich geführt werden. Doch der innere Widerspruch, der in dieser Verknüpfung einer unmenschlichen und dennoch urmenschlichen Handlung beruht, die auf Unterwerfung und Vernichtung des anderen ausgerichtet ist, blieb mit den Philosophien einer zivilisierten Menschheit unvermeidlich. Er sollte auch nach 1945 niemals wirklich gelöst werden.

Kriege, die immer wieder ausbrachen, schienen oftmals human zu beginnen – doch sie endeten zumeist darin, dass das, was nun Kriegsverbrechen genannt wurde, dennoch stattfand. Denn es war, ist und bleibt die Logik des Krieges, ihn entweder unter Einsatz aller denkbaren und möglichen Mittel zu gewinnen – oder ihn zu verlieren.

Der Konflikt zwischen Utopie und Wirklichkeit

Gleichwohl: Einige Regeln gab das Werk, welches 1899 und 1906 vereinbart worden war. Wobei es schon damals nur galt, wenn es um den bewaffneten Umgang der Vertragsstaaten untereinander ging. Vorgänge, die innerhalb ihrer Hoheitsgebiete lagen oder sich gegen Gruppen richteten, denen eine eigene Staatshoheit abgesprochen wurde, blieben davon unberührt. Ob die Kämpfe der Briten gegen Buren, Zulu und anderen, ob der Militäreinsatz der Deutschen gegen die Herero, ob der Feldzug der Italiener gegen die Abessinier, ob die Schlachten der Franzosen gegen die Nordafrikaner – nie galten die Regeln von Den Haag für das, was die Europäer Kolonialkonflikte nannten. Und so musste das hehre Streben, welches maßgeblich aus der Angst geboren war, selbst im Falle eines Krieges Opfer desselben zu werden, eine Utopie bleiben. Was hier vertraglich zu vermeiden gesucht worden war, charakterisierte einmal mehr jenen immerwährenden Konflikt zwischen dem, was der Kopf dem Menschen zu gebieten, und dem, was die Wirklichkeit notwendig zu machen scheint.

Dabei war und blieb die Landkriegsordnung nebst Nachfolgeprotokollen ausschließlich ein Regelwerk, welches souveräne Staaten untereinander ausgehandelt hatten und welches ausschließlich auf Gegenseitigkeit zur Anwendung zu bringen war. Jene, für die es zutraf, waren die zunächst nur 29 souveränen Staaten, die das Regelwerk zeichneten. Es waren zumeist Staaten des europäischen Kulturkreises. Bereits als 1907 eine geringfügig überarbeitete Version vereinbart wurde, verweigerten sich 17 Unterzeichner der Version von 1899.

Wie bedeutend dieses werden würde, vermochten sich die Vertragspartner von 1907 nicht vorzustellen. Schließlich hatten sie damals die Welt weitgehend unter sich aufgeteilt. Das fortschrittliche Europa beherrschte den Globus – einige wenige nicht zum europäischen Kulturkreis gehörende Staaten waren entweder mit sich selbst beschäftigt oder damit, sich des Einflusses der Europäer zu erwehren. Und nach wie vor galt für sie alle: Papier wird spätestens dann geduldig, wenn es um das Überleben geht.

Die Definition von Krieg

Gänzlich ohne Bedeutung waren und sind jene gegenseitigen und gemeinsamen Zusicherungen dennoch nicht. So geben sie beispielsweise Auskunft darüber, was im völkerrechtlichen Sinne als Krieg zu bezeichnen ist. Dieser kann, so will es die Landkriegsordnung, nur zwischen souveränen Staaten geführt werden. Weshalb für bewaffnete, innerstaatliche Konflikte zumeist der fragwürdige Begriff des Bürgerkriegs Anwendung findet selbst dann noch, wenn in ihn – wie im 17. Jahrhundert in Deutschland und aktuell in Syrien – zahlreiche souveräne Staaten von außen direkt oder indirekt involviert sind.

Weiterhin findet der Haager Kriegsbegriff keine Anwendung für Gruppen, die nach der Kapitulation eines Staates oder im Zustand des Waffenstillstandes den Krieg fortzuführen suchen, wie dieses beispielhaft dereinst die französische Resistance oder de Gaulles „Freies Frankreich“ tat.

Widerstandsgruppen werden auch im Sinne der Landkriegsordnung dann zu Terroristen, wenn sie nach einem offiziellen Waffenstillstand oder gar nach der Kapitulation ihres Staates den bewaffneten Widerstand gegen den Gegner fortsetzen. Schon gar nicht können als Kombattanten oder Kriegsgegner jene Gruppen betrachtet werden, die, wie einst die sogenannte „Rote Armee Fraktion“, sich selbst als im Kriegszustand gegen ihren eigenen Staat befindlich definieren. Auch sie fallen unter den modernen Begriff des Terroristen und sind im Sinne des Kriegsrechts nichts anderes als Kriminelle.

Der Versuch, die Welt nach eigenen Vorstellungen zu regeln

Schien insofern das Regelwerk dem Krieg klare Strukturen zu geben, so wurden diese nicht nur in den klassischen Kriegen des 20. Jahrhunderts durch dessen Unterzeichner missachtet. Mehr noch zeigte sich die hehre Idee vom zivilisierten Krieg als bloßes Wunschdenken, als immer mehr, nicht dem europäischen Kulturkreis angehörende Völker in die postkoloniale Selbstständigkeit entlassen wurden. So ist allein schon die Kairoer Menschenrechtserklärung der islamischen Staaten existenter Beweis für die Tatsache, dass die europäische Menschenrechtsidee keine globale ist. Auch ist Helmut Schmidt mit seinem zutreffenden Hinweis, dass die Einforderung von Menschenrecht gegenüber China ein sinnloses Unterfangen sei, unvergessen.

Tatsächlich, das gilt es unmissverständlich festzustellen, waren die Deklarationen von Kriegsordnung und Menschenrecht nichts anderes als der Versuch der europäischen Kultur, die Welt nach ihren Vorstellungen zu regeln, vielleicht sogar zu ordnen. Ein solcher Versuch aber kann nur dann erfolgreich sein, wenn jene, die ihn unternehmen, bereit sind, ihn mit aller Macht und allen Mitteln durchzusetzen. Möglich schien das noch, als Europäer die Welt beherrschten. Als sie nach 1945 diese Beherrschung nach und nach aufgaben und aufgeben mussten, verloren damit auch die Vorstellungen des europäischen Kulturkreises ihre Bedeutung.

Der Todesstoß durch fremde Kulturprägung

Ihren faktischen Todesstoß bekamen sie in dem Moment, als aus den Reihen der früher dominierten Völker und Länder Personenkreise erwuchsen, die auf der Grundlage gänzlich anderer Kulturprägung einen zumeist ideologisch-mystifizierten Kampf gegen die frühere Dominanz führten. All diese Gruppen kennen wir heute als Terroristen – und sie rekrutieren sich aktuell maßgeblich aus jenen Regionen, in denen die Renaissance des klassischen Islam als kollektivistische Weltbeherrschungsideologie aus dem siebten Jahrhundert wieder zu ihrer ursprünglichen Bedeutung gelangte. Die letztlich als Ergebnis christlicher Vorstellungen mit dem Primat der Vernunft entstandenen Vorstellungen taugten für Europa und den europäischen Kulturkreis. Für große Teile der Welt jedoch taugten sie nicht.

So war es für Saddam Hussein kein Problem, die Kurden seines Hoheitsgebiets mit Giftgas zu disziplinieren. Es ist für Erdogan kein Problem, ganze Städte seiner inneren Gegner zu zerstören. Es ist für China kein Problem, gegen die Uiguren mit Mitteln vorzugehen, die weder von Landkriegsordnung noch Menschenrechtskonvention zu billigen wären.

Wenn bislang der aus Pekinger Sicht längst überfällige, harte Schlag gegen die Hongkonger Rebellen ausgeblieben ist, so ist dieses nicht der Bereitschaft geschuldet, sich den europäischen Weltvorstellungen zu unterwerfen – es ist ausschließlich die Furcht, dass der daraus entstehende ökonomische Schaden deutlich größer sein könnte als der politische Nutzen.

Eine Utopie darf positiv sein

Trotzdem – das soll hier nicht in Abrede gestellt werden – sind die Errungenschaften der bürgerlichen Zivilisation Europas nicht herabzuwürdigen selbst dann, wenn sich ihre Vordenker selbst nicht daran hielten. Denn sie könnten – so ist das mit Utopien – eine bessere Welt bewirken, hätten sie tatsächlich die Kraft, ihre Geltung zur notwendigen Bedeutung zu bringen.

Doch die Welt ist heute, über hundert Jahre nach der Schöpfung dieser Ideen, noch weniger besser als sie seinerzeit gut war. Und es hilft wenig, sich an Visionen des Besseren als vorgebliches Sein festzuklammern, wenn dadurch das Bestehende nicht besser wird und das Ist selbst kontinuierlich darauf hinwirkt, die Basis der Visionen zu zerstören.

Das Ende der Idee vom zivilisierten Krieg

Das Ende der Idee, dass man den Krieg zivilisieren könne, kam mit dem Ende der Dominanz der europäischen Kultur über die Welt. Es sind nicht nur die 15 Personen, die laut einem EU-Ratsbeschluss, der am 8. Januar 2018 unter der Präsidentschaft des Rumänen George Ciamba gefasst worden war, als Terroristen gelten und die durchweg islamische Namen tragen, sowie die ebenfalls dort festgeschriebenen 21 Organisationen und Körperschaften, die diese Vision der Europäer zu Grabe trugen.
Es ist unverkennbare Tatsache, dass Regeln, auf die Länder, die sich als zivilisiert verstanden, sich geeinigt hatten, eben nicht gelten für jene, die nicht zivilisiert sind, einem anderen Kulturkreis angehören. Sie, die in der zweiten Hälfte des 20.Jahrhunderts dem Druck der Dominanz der Zivilisation entronnen waren und die diese Regeln für sich nicht gelten lassen, sind die finalen Totengräber von der Idee des zivilisierten Krieges.

Die Staatenführer der Zivilisation dezivilisieren sich

Ob rational erkannt oder instinktiv gefühlt, beugen sich dieser Tatsache nun auch immer mehr politisch Verantwortliche jener Länder, die einst Träger der Ideen vom zivilisierten Krieg und vom Menschenrecht gewesen sind.

Ob Russlands Wladimir Putin, der die Regeln, sollten wir sie als Maßgabe für den Umgang in bewaffneten Konflikten auch dann gelten lassen wollen, wenn diese Konflikte keine zwischen souveränen Staaten sind, in seinem Vorgehen gegen die Rebellen Tschetscheniens außer Kraft setzte. Er tat es in der Konsequenz des Handelns auch dann, als er seine Legionen nach Syrien schickte, um dort dem bedrängten Präsidenten zu Hilfe zu eilen und dabei seine russischen Interessen abzusichern.

Ob der türkische Präsident Recep Tayyib Erdogan, für den diese Regeln ebenfalls nur noch Makulatur sind, wenn es darum geht, die Volksgruppe der Kurden zu bekämpfen oder sein Einflussgebiet über die eigenen Staatsgrenzen hinaus auszudehnen.

Sie stehen aus dem Kreise jener Staaten, die einst den Versuch unternahmen, den Krieg zu zivilisieren, an der Spitze jener, die sich um deren Inhalte nicht mehr scheren.

Doch auch die Bannerträger dessen, was wir einschränkend als westeuropäische Zivilisation bezeichnen können, haben sich von jenen Vorstellungen und Ideen mehr als klammheimlich verabschiedet.

Der asymmetrische Krieg des Terrors

Der neue Krieg, der der Haager Landkriegsordnung unvorstellbar schien und der nur allzu oft seine Impulse zieht aus den Ideen eines arabischen Imperialisten der Spätantike, trägt die Bezeichnung asymmetrisch. Er ist asymmetrisch deshalb, weil seine Kontrahenten nicht mehr mit den bürgerlich-zivilisierten Vorstellungen vom Krieg zwischen Staaten zu beschreiben sind. Weshalb jene, die den neuen Krieg führen, von denen, die wir hier als Traditionalisten bezeichnen wollen, als Terroristen qualifiziert werden.

Die Handlungen des Terroristen sind ein permanenter Verstoß gegen die Regeln des zivilisierten Krieges, weil er diese nicht für sich gelten lässt – und sie für sich auch nicht gelten lassen muss, da er als Mitglied nichtstaatlicher Kampfverbände diesen Regeln weder zugestimmt hätte, noch sie für sich gelten lassen kann. Was wiederum auch bedeutet, dass der vom Terroristen Angegriffene nicht verpflichtet sein kann, den Angreifer nach den Regeln einer Ordnung zu behandeln, die dieser für sich selbst nicht gelten lässt.

Der Erkenntnisschlag vom 9/11

Das Bewusstsein der Existenz solcher Kombattanten, die sich keinerlei Regeln der zivilisierten Kriegsführung unterwerfen, kam über die Träger der Zivilisation mit dem Hammerschlag der 9/11-Anschläge. Seitdem gelten diese Regeln auch für jene, die sich offiziell zu ihnen bekennen, bestenfalls dann, wenn sie einen klassischen Krieg unter souveränen Staaten führen. Im Krieg gegen jene von ihnen als Terroristen bezeichneten Personen und Gruppen sind sie längst außer Kraft gesetzt.

Das war – um zwei prominente Beispiele zu benennen, in denen die USA als ursprünglich eine der treibenden Kräfte der Durchsetzung der Vision vom zivilisierten Krieg und von dem, was die europäische Zivilisation als Menschenrechte bezeichnet, involviert sind – so, als US-Präsident Barack Obama den Befehl gab, jenen ganz oben auf der Liste der Terroristen stehenden Verantwortlichen der 9/11-Attentate auf dem Boden des vorgeblich befreundeten Pakistan zu liquidieren. Der Einsatz von US-Militär auf dem Staatsgebiet der Islamischen Republik war durch die Haager Landkriegsordnung nicht gedeckt. Hätte diese Geltung gehabt, so hätte Obama entweder die Staatsführung Pakistans auffordern müssen, selbst entsprechend aktiv zu werden – oder er hätte sich die Erlaubnis des souveränen Staates Pakistan einholen müssen, um seine Militäraktion auf dem Boden eine fremden Staates billigen zu lassen.

Obama tat beides nicht. Er wusste, dass die Staatsführung Pakistans bestenfalls ein reguläres Kommando entsendet hätte, welches am Rückzugsort des Kriminellen Osama bin Ladn unter offiziellem Bedauern nichts als ein leeres Nest vorgefunden hätte, weil die heimlichen Getreuen des Terroristen im pakistanischen Sicherheitsapparat diesen rechtzeitig genug gewarnt hätten. Genau dieses wäre auch zu erwarten gewesen, hätten die USA den Versuch unternommen, ihre Aktion durch Pakistan genehmigen lassen zu wollen: Das Terrornest wäre leer gewesen, der meistgesuchte Verbrecher der damaligen Gegenwart andernorts untergetaucht.

Der schmutzige Kampf gegen den Terror und des Terrors

Im Sinne seiner Ziele und der Effizienz des Kampfes gegen den Terror im asymmetrischen Krieg hat Obama richtig gehandelt. Und dennoch war sein Vorgehen ein fundamentaler Verstoß gegen jene Regeln, die sich die zivilisierten Staaten zu Beginn des 20. Jahrhunderts gegeben hatten, weshalb dieser Kampf gegen den Terror von den Utopisten einer besseren Welt als „schmutzig“ bezeichnet wird.

Gleiches trifft nun auch auf das Vorgehen der Vereinigten Staaten von Amerika gegen den iranischen General Qasim Sulaimani zu. Dessen Name, der auf der Terroristenliste des Europäischen Rates prominent in neun Schreibweisen genannt wird, galt in den USA wie in der EU offiziell als Chefterrorist. Allein damit schon war er jeglichem Schutz durch die Regeln der Landkriegsordnung entzogen.

Als Führer der iranisch gesteuerten und durch den Iran finanzierten Quds-Brigaden stand er – und das ist eine weitere, neue Qualität der Überwindung der europäischen Zivilisationsidee – einer durch einen souveränen Staat selbst ins Leben gerufenen und finanzierten Kampfeinheit vor, die die einzige Aufgabe hatte, außerhalb des eigenen Hoheitsgebiets jene Gruppen zum Erfolg zu führen, die jenseits staatlicher Anbindung in anderen Ländern für die Durchsetzung der islamisch-schiitischen Ideologie der Führer des Irans ihren Terrorkampf führen. Das Fernziel dieser persischen Kampfeinheit, für die es in dieser Qualität in der Vergangenheit kein adäquates Beispiel gibt, steht bereits in ihrem Namen: Die Eroberung jener Stadt, die von den Moslems AlQuds und von der zivilisierten Welt Jerusalem genannt wird. Der Weg dorthin – auch das hat sich die staatlich organisierte Terroreinheit zur Aufgabe gestellt – soll über die finale Vernichtung des zionistischen Staates Israel führen.

Denn Israel, diese einzige echte Demokratie im Nahen Osten, gilt den Glaubensideologen des Iran nicht nur aufgrund seines europäischen Staatverständnisses als permanente Gefahr für ihre Islamdiktatur. Jene, deren Kultur keine Verbindung zu den Vorstellungen eines universellen Menschenrechts und der daraus folgenden Hoffnung darauf haben, den Krieg zivilisieren zu können, sehen in dem Staat der Juden, die zu vernichten ihnen bereits ihr antiker Vordenker Muhamad aufgegeben hat, auch den Brückenkopf eben jener europäischen Zivilisation, die sie als die eigentliche Bedrohung ihres eigenen Weltbildes verstehen.

Trumps Zivilisationsbruch

Als Donald Trump den Befehl gab, Sulaimani auf irakischem Staatsgebiet zu töten, war auch dieses Zivilisationsbruch. Wie sein Vorgänger agierte er vorsätzlich unter Ausblendung der souveränen Rechte der irakischen Regierung in Erkenntnis der Tatsache, dass der schiitische Sicherheitsapparat Wege finden würde, den Tod des Iraners zu hintertreiben selbst dann, wenn die irakische Regierung der Liquidierung zugestimmt hätte oder durch US-Druck dazu bewogen worden wäre. Durch die Haager Landkriegsordnung war diese Aktion ebenso wenig gedeckt wie jene Obama-Aktion gegen den saudischen Massenmörder. Dabei gilt: Nicht die Tötung eines Chefterroristen ist der eigentliche Bruch dann, wenn der zivilisierte Weg einer Anklage vor einem unabhängigen Gericht nicht möglich ist – das Außerkraftsetzen staatlicher Souveränität stellt den Verstoß gegen die Landkriegsordnung dar.

Die Kritik und Naivität der Illusionisten

In der Folge traten in den Ländern des europäischen Kulturkreises jene auf den Plan, die immer noch in der Illusion einer friedlichen Welt leben, um des US-Präsidenten Vorgehen öffentlich zu geißeln. Dabei erkennen sie nicht, dass jene Regeln, die die europäische Weltdominanz der Menschheit aufzuzwingen suchte, gestorben sind in dem Moment, als diese Dominanz verschwand.

Es ist dabei ein Treppenwitz der Geschichte, dass dieser Rückzug nicht nur aus der Tatsache gespeist worden war, dass die Mächte Europas sich selbst in einem fünfundsiebzigjährigen Krieg von 1914 bis 1989 selbst um ihre Fähigkeit gebracht hatten, ihrer zivilisatorische Dominanz mit dem Einsatz von Gewalt Geltung zu verschaffen. Mehr noch findet sich die Ursache in jenen Regeln selbst, mit denen die europäische Kultur eine neue Welt schaffen wollte. Die Ideen der zivilisierten Kriegsführung ebenso wie jene Vorstellungen eines generell gültigen Menschenrechts ließen es geboten erscheinen, jenen die entsprechenden Mittel in die Hand zu geben, die genau diese Zivilisation niemals wollten.

Manch einer dieser aus europäischer Sicht als Terroristen einzustufenden Kämpfer ging dabei durchaus geschickt vor, lernte, das Denken der Zivilisation im Sinne seiner Barbarei einzusetzen. So wie jener ägyptische Araber mit dem Kampfnamen Arafat, der gelernt hatte, dass die öffentliche Meinung der Europäer am ehesten reagiert, wenn er seinen Kämpfern gegen Israel das Stigma eines unterdrückten Staatsvolkes im Sinne der Haager Konvention einbrennt. So erfand er das Volk der Palästinenser und mit ihnen jene zahllosen Naiven, die glaubten, im Namen von Zivilisation und Menschenrecht dessen Terror unterstützen zu müssen.

Der Geist ist aus der Flasche

Die europäische Zivilisation selbst ließ den Geist des Terrors aus der Flasche, in die sie diesen nicht mehr zurückbekommt. In ihrer Not wandelt sie sich und nähert sich in ihrem Vorgehen immer mehr jenen an, für die die Regeln der Zivilisation keine Geltung haben.

Schon der gefeierte Obama tat es. Trump tat es – und setzte in seiner Bildungsferne noch einen drauf, als er den Paten des Terrors im Iran öffentlich androhte, deren Kulturstätten zu vernichten, sollten sie in ihrer Reaktion auf die Beseitigung des Obersten der staatlich organisierten Auslandsterroristen zu unverhältnismäßigen Mitteln greifen. Auch das wäre ein eklatanter Bruch der Landkriegskonvention gewesen – wie es beispielsweise auch die nicht einmal kriegsnotwendig gebotene Vernichtung der Kulturgüter Dresdens im Februar 1945 gewesen war.

Sie taten es nicht, wissend, dass ein geballter Militärschlag der USA nicht nur ihre Kulturstätten, sondern auch sie selbst von dieser Erde fegen könnte. Stattdessen nahmen auch sie Zuflucht zu den völkerrechtlichen Kriegskonventionen und konstruierten aus dem Anti-Terroreinsatz auf irakischem Hoheitsgebiet einen kriegerischen Angriff auf ihren Staat. Das aber ist die amerikanische Aktion niemals gewesen – nicht gegen den Iran und dessen Souveränität.

Die hundert Jahre alten Regeln verlieren ihre Geltung

Trump relativierte, nachdem die eher symbolische denn tödliche Reaktion des iranischen Staates deutlich wurde, seine Drohung gegen die Kulturstätten, schickte sogar erste, behutsame Friedenstauben über Atlantik und Mittelmeer. Daran, dass die vor über hundert Jahren erdachten Regeln der Zivilisation ihre Geltung verloren haben, ändert das nichts. Die Terroristen, die in diesem Konflikt für die Weltdiktatur Muhamads kämpfen, wird es nicht davon abhalten, ihre Ziele ohne jede Rücksicht auf Krieges- und Menschenrecht weiter mit allen Mitteln zu verfolgen. Das gilt selbst dann, wenn die iranische Führung das Wirken ihrer Terrorarmee der Quds-Brigaden, die das Teheraner Parlament dieser Tage mit weiteren 200 Millionen Euro ausgestattet hat, offiziell einstellen sollte.

Der Geist ist aus der Flasche. Ihn wieder einzufangen, bedeutete, jene Dominanz, die die regelnden Schritte der bürgerlichen Zivilisation erst möglich gemacht hatte, wieder herstellen zu müssen. Da dieses allein schon deshalb nicht geschehen wird, weil die Träumer von der besseren Welt es nicht zulassen werden, geht die reale Welt nun den Weg zurück zu jenen Zeiten, als vor dem ersten Verhandlungsfrieden der Neuzeit das ausschließliche Recht des Stärkeren galt. „Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt“, lautet eine in beiderlei Hinsicht fragwürdige Floskel. Längst erleben wir, dass zumindest der erste Teil wieder selbstverständlich geworden ist.

Wir erleben das Ende der Idee, den Krieg zivilisieren zu können. Auch wenn es vielen noch nicht bewusst ist und sie verzweifelt einer Idee der bürgerlichen Europas hinterher laufen, das sich auf die Fahnen geschrieben hatte, aus der Welt einen besseren, globalen Regeln folgenden Ort zu machen – und die dennoch auch selbst mit ihren Handlungen bewiesen, dass sie den Kern ihrer Ideen nicht verstanden hatten.

Das geschlossene Fenster vom Traum einer besseren Welt

Eine kurze Zeit schien es, als die Tyrannei der nationalen Kollektivisten Deutschlands überwunden war, dass diese Welt tatsächlich eine bessere werden könnte. Wir – und vor allem die Deutschen, träumten von einem Paradies auf Erden, vom ewig währenden Frieden, von einer harmonischen Welt, in der alle Menschen den gleichen Zugang zum persönlichen Glück würden haben können.

Manche träumen diesen Traum immer noch und sie reflektieren ihr Denken fort von der Wirklichkeit des Krieges unter den Menschen hin zur Illusion eines Kampfes für etwas, das sie Klima nennen. Doch sie werden von der Wirklichkeit überrollt. Von einer Wirklichkeit, die sich ihrer Vision versagt, versagen muss, weil sie eben nur und ausschließlich die Idee einer Zivilisation gewesen ist, die in einem marginal kurzen Zeitfenster der menschlichen Geschichte ein Chance zu haben schien, die Welt besser zu machen.

Die menschliche Realität ist die des Rückfalls in die vorzivilisatorische Phase des Faustrechts. Recht hat, wer die Macht hat, sein Recht durchzusetzen. Das haben nicht nur Putin und Trump begriffen – und sie handeln danach. Ob es dem Einzelnen nun gefällt oder nicht: Trump ist einer jener, die den Weg vorangehen in die nachzivilisatorische Epoche. Und der dieses vielleicht dennoch nur deshalb tut, um diese Zivilisation zu retten. Was einen Althippie wie mich zwangsläufig wieder an jenen Pazifistenspruch erinnert, wonach Fighting For Peace Like Fucking For Virginity sei.

Das Zeitalter der Dystopie

Die Regeln des Krieges bestimmen nicht mehr jene, die ihn mit ihren Regeln zu zivilisieren suchten. Krieg ist wieder das, was er von Anbeginn der Menschheitsgeschichte gewesen ist: Der erbarmungs- und in jeder Hinsicht rücksichtslose Kampf ums Überleben. Dem Überleben von Menschen, die sich in ihrem Überleben von anderen bedroht sehen. Vor allem aber dem Überleben von Ideen, die zunehmend weniger von dieser Welt sind, und die außer jenen von ihnen für sich selbst aufgestellten keine Regeln kennen.

The Clash of Civilisations and the Remaking of World Order, den der Philosoph Samuel Phillips Huntington 1996 beschrieb, wird zum Crash of Civilisation. Er hat den europäischen Kulturkreis längst infiziert und ist nicht aufzuhalten. Wir gehen vom Zeitalter der Zivilisation in das Zeitalter der Dystopie. Der Weg ist vorgezeichnet – und er scheint unabänderlich.

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72 Kommentare

  1. Es handelt sich keineswegs um Dummheit, wenn es auch so daherkommt. Die Politiker verfolgen strikt ihre Agenda, und sie werden siegen! Es gibt ein undurchschaubares Geflecht von NGOs, das ihnen hilft.
    Wir lassen uns das gefallen und zahlen auch noch dafür, dass unser Land zu einem „failed state“ mutiert.

  2. Eine überaus interessante und lesenswerte Analyse, allerdings ohne „Happy-End“, wie wir (in erster Linie die, die immer noch nicht verstehen wollen, was wir in unserer Gesellschaft an negativen Entwicklungen bisher schon hinnehmen mussten) es heute eigentlich viel lieber lesen würden!

  3. Es waren die Lehren aus den verlorenen Kolonialkriegen, welche Frankreich zur führenden Nation in Sachen verdeckter Krieg bzw. Guerilla-Bekämpfung machten. Colonel Roger Trinquier (la guerre moderne) galt in den 60iger Jahren als Clausewitz dieser Art von Krieg, die im Zeitalter der Massenvernichtungswaffen noch praktikabel und damit zukunftsfähig war. Schon im algerischen FLN vermischten sich Terror, Guerilla, Propaganda und hinterlistige Diplomatie.
    Fakt ist: In solch einer Kriegsführung ist eine klare Unterscheiung zwischen Frieden und Krieg nicht möglich, alles wird zur Waffe und jeder ist Gegner (auch und gerade die Zivilbevölkerung).

  4. Dass Kulturen irgendwann untergehen ist letztlich nicht zu vermeiden. Im Unterschied zum letzten großen Kollaps, dem Untergang Roms, haben unsere heutigen „Barbaren“ allerdings kein Interesse die Kultur des Westens zu erhalten. Im Gegenteil. Wie im Islam mit fremden Kulturen umgegangen wird zeigt sich an der Zerstörung aller vorhergehenden Kulturgüter, egal ob buddhistische Tempel in Afghanistan oder Kirchen in Europa. Alles vor und nach Mohammed ist eben haram.

  5. Ein langer starker Text. Ich möchte hier nur mal eine Sache aufnehmen, die wohl am größten unsere Epoche prägt. Unsere Eliten leben intellektuell im 19. Jahrhundert und wissen nicht, dass sich bekriegende Gruppen die nationalen Armeen für ihre Fehden zu nutze machen. Stattdessen wird die Anwesenheit der Nation an sich zum Buhmann erkärt.

    Die ganzen Abkommen und Erklärungen sind auch entsprechend gestrig. Es werden mit UN, EU, OECD und Co. ein Problem gelöst, das evidentermaßen heute kein Problem ist, nämlich das Länder „einfach so“ Krieg führten, weil sie nun mal Nationen sind. Diese Ideologie wird non-stop unhinterfragt wiedergekeut.

    Was die Abkommen, Erklärungen und Gremien betrifft, sind sie ein Schnappschuss der Verhandlungslage. In der Außenpolitik, sowohl im Krieg als auch dazwischen, gibt es nur Drohungen. „Wenn ihr euch nicht an das haltet, halten wir uns nicht an jenes.“ Das verstehen nur leider Leute nicht, die Homoehe und Abtreibung für Menschenrechte halten (obwohl sie nicht in den signifikanten Erklärungen vorkommen).

  6. Ich habe die Vermutung, dass Israel durchaus unser bester Verbündeter sein würde.

    Welch Ironie der Geschichte …

  7. Wobei die Linken genauso wie die Islamisten die Vorstellung haben sich eines Tages ihre „Bündnispartners“ zu entledigen.

    Erinnert mich an den Hitler-Stalin-Pakt. Ein Teufelswerk um Osteuropa zu teilen und auf Zeit zu spielen. Stalin dachte zu sehr dass Hitler mit Großbritannien beschäftigt ist, um anzugreifen. Das nutzte Hitler hinterhältig aus …

  8. Wenn wir einen Hauch der Welt, wie wir sie kennen und ganz gut finden, retten wollen, müssen wir uns der Realität stellen. Es wird keinen Frieden zwischen der islamischen Welt und USA/Europa/Japan geben. Bestenfalls einen kalten Krieg. Die Rolle Chinas scheint mir noch ungewiss. Je früher wir uns das eingestehen und entsprechende Vorkehrungen treffen, desto besser. Natürlich geht das in das Hirn einer ADM oder eines Heiko M. nicht hinein. Zur Ablenkung von der Realität zünden unsere Politiker lieber ein Feinstaubfeuerwerk.

    • China ist wie im Kalten Krieg eine eigene Partei. Die Interessen Chinas an einer Ausgrenzung des Islams und die wirtschaftlichen Interessen machen es zu einem grundsätzlichen Verbündeten für den Westen.

      • Stimme Ihnen zunächst zu, Thorsten.

        Komma, Aber, Doppelpunkt

        Die sicher nicht dummen Chinesen könnten sich ja taktisch überlegt haben:
        a. den Westen zunächst durch den Islamismus schwächen zu lassen, dabei aber auch die bei seinem Kampf notwendig eintretende Schwächung des Islam (Ressourcen etc.) abzuwarten,
        b. gegen die beiden so Geschwächten dann die „Weltherrschaft“ zu übernehmen.

        Tja, nix währt für ewig…

    • China ist doch durch und durch imperialistisch. Die machen doch überhaupt keinen Hehl daraus, daß sie die Weltdominanz anstreben. Auch da wird man voll dagegenhalten müssen, will man nicht zu einer chinesischen Kolonie werden.

  9. Guter Artikel.
    Ich nenne das immer „Die Conchita-Wurst-Werdung“ der westl. Zivilisation.
    „Ich bin Anastasia“ ist auch so ein herrlich grauenhaftes Beispiel dafür, wie schon weite Teile der westl. Welt den Bezug zur Realität verloren haben. Feminisierung und Verweichlung unserer Kultur wirken auf die harten Jungs dieser Welt (und sie sind sehr zahlreich. Und sie sind mitten unter uns) als geradezu groteskes Zeichen der Schwäche.
    Alexander von Humboldt hat mal vortrefflich analysiert: „Die schlimmste Weltanschauung ist die Weltanschauung derer, die sich die Welt nie angeschaut haben“.

  10. Verträge hin, Verträge her – einen zivilisierten Krieg zu führen ist an sich schon ein Widerspruch in sich. Krieg und zivilisiert gehören nicht zusammen. Kriege sind immer barbarisch und die Zivilbevölkerung musste und muss IMMER den Preis zahlen, während der Kriegshandlungen und ebenso danach. Ich denke nur an eines: verbrannte Erde. Krieg kann auch nicht zivilisiert geführt werden, weil man dem anderen ja etwas wegnehmen will, was der andere absolut nicht hergeben will. Kriege sind nur in Fantasyfilmen heroisch und nur dort gewinnt der Gute. Verträge werden von Siegern diktiert und wer als Unterlegener ausgeguckt wurde, hatte eben Pech. Der Fehler der Europäer heutzutage ist, immer noch innerlich an solch ein Denkmuster zu kleben. Deutschland befindet sich längst schon wieder in einen Krieg. Der Kriegsgegner ist aber geschickter, weil er den Koran auf seiner Seite seit und Zeit. Er kann warten und geduldig sein und letztendlich ohne Waffen ein Land einnehmen. Er steht nicht mehr vor den Stadtmauern, wie damals in Wien. Der Islam hat Zeit er infiltriert uns, ringt uns ein Zugeständnis nach dem anderen ab bis wir Fremde im eigenem Haus sein werden und die meisten Deutschen merken es nicht einmal. Übrigens, die Uiguren, die Rohingyas und andere muslimische Minderheiten in vielen Staaten werden deshalb bekämpft, weil sie den Staaten Territorien abringen wollen oder sie in das Haus des Islam führen wollen. Andere Staaten sind halt nicht so geduldig wie die Deutschen uns lassen sich eben kein Fitzelchen ihres Territoriums abschwatzen und akzeptieren eben keine bewaffneten Übergriffe auf ihre Staatsbürger durch Muslime. Andere sind eben nicht so dumm wie der Deutsche. Weder Trump noch Putin gehen einen Weg in eine vorzivilisatorische Zeit. Nein, sie reagieren auf Terror, was wir Deutschen vollkommen verlernt haben.

    • Na ja, die Haager Landkriegsordnung gibt Regeln vor. Und das man sich daran auch halten kann, wurde zB im Afrikafeldzug gezeigt.
      Und es ist so, wie es im Artikel steht: die „Barbaren“ juckt das nicht weiter. Ihren Kämpfern dürfte das Abkommen ohnehin vollkommen unbekannt sein.
      Wenn man eine zivilisierte Welt will, dann muß man halt auch zusehen, daß man die Zivilisation global durchsetzt. Durchsetzung gilt aber per se schon als unzivilastorisch. Ein echtes Paradoxon. Für diesen gordischen Knoten gibt es nur eine Lösung: man muß ihn zerschlagen. Tut man es nicht, wird man verlieren. Das zivilisierte Rom hat gegen die Barbaren am Ende auch den kürzeren gezogen.

      • Auch Abkommen werden – wenn es hart kommt – nirgends eingehalten. Mir ging es vor allem darum, dass Kriege NIE zivilisiert ablaufen können. In jedem Krieg wurde die Zivilbevölkerung ermordet, als Geisel gehalten, verhungern lassen und vieles mehr. Sicherlich gab es mal vereinzelt Offiziere, die anders handelten, aber letztendlich … Flüchtlinge sprechen eine beredte Sprache und da meine ich wirkliche Flüchtlinge. Oder ich denke an von ganz oben geplante Feuerstürme, Flächenbombardements und nicht zuletzt die Atombombe. Regeln sind dazu da, gebrochen zu werden.

  11. Zunächst bitte mal klären,
    was die Uiguren wollen.
    Wie wehrt man sich richtig
    gegen die Übernahme
    eines Landesteils durch
    eine Ideologie,
    die als Religion getarnt ist?

    • Der Islam ist eine Religion, der Allumfassenheitsanspruch aber kritisch ist.

    • Die mögliche Landnahme durch Mohammeds Zwangskollektivierte ist das eine – der Umgang mit Menschen das andere. Die Frage ist, ob man jene, die durch Geburt und Tradition unter dem Islam aufgewachsen sind, mit Mohammeds Methoden bekehren muss. Ich denke, das sollte auch anders gehen. Meine Kritik am chinesischen Vorgehen richtet sich gegen den Umgang mit Menschen – nicht gegen den Umgang mit dem islamischen Imperialismus.

  12. Krieg ist im Grunde immer: Der andere hat etwas, was ich haben möchte. Wie gut sind meine Chance es zu bekommen, wenn ich ihn angreife? Im Falle des Irans ist es vor allem Macht, was der Iran gerne hätte. Und wenn man eine Idee hat, hinter der sich viele Leute vereinigen und alles für diese Idee geben, umso besser für mich. Dann sind meine Aussichten im Krieg noch besser.

  13. Dieses Verhalten ist allein mit Dummheit nicht ausreichend beschrieben. Selbstschädigendes Verhalten ist immer pathologisch.
    Berücksichtigt man zusätzlich zur kulturellen auch eine biologische Komponente wie die Verbreitung des MAOA-Gens in den zuwandernden Populationen im Vergleich zu den Europäern, muss es sogar als selbstzerstörerisches Verhalten bezeichnet werden. Dessen Folgen manifestieren sich dann ja auch täglich im Mikro-Krieg auf unseren Straßen.

  14. Für ein Hau-Drauf-Magazin (FAZ 13.01) eine fulminante, differenzierte Analyse.

    • https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/faktencheck-streiten-mit-den-wahrheitsfindern-16575060.html

      Sehr interessanter Hinweis. Leider größtenteils hinter der Bezahlschranke, und für eine (mittlerweile überwiegend) linksgrüne Zeitgeist-Zeitschrift möchte ich nichts bezahlen. Deshalb hier von mir hier im Folgenden nur der öffentlich zugängliche Anfang mit der Bitte an TE-Leser mit dem Luxus eines Zugriffs, evtl. interessante weitere Teile des Artikels zu zitieren:

      „Ein Stempel kann eine wuchtige Waffe sein. Die Journalisten des Recherchezentrums Correctiv haben so ein Gerät, sie können damit Beiträge auf Facebook etwa als „teils falsch“ einstufen – mit weitreichenden Folgen. Ein Gerichtsurteil segnet diese Praxis jetzt ab. Die der F.A.Z. vorliegende 45 Seiten starke Begründung gibt einen Ausblick auf die neue, in soziale Netzwerke eingekapselte Medienwelt und zeigt, was passiert, wenn man dort aus Furcht vor Fake News und Filterblasen einen Wahrheitsrichter installiert (Az.: 14 O 181/19).

      Ein Opfer des Correctiv-Stempels ist in dem Fall das Haudrauf-Magazin des früheren Wirtschaftswoche-Chefs Roland Tichy, „Tichys Einblick“ – laut Selbstbeschreibung gemacht für eine „Zielgruppe, die die Nase voll hat vom bevormundenden Mainstream-Journalismus“. Ein Beitrag über 500 angebliche Wissenschaftler, die sich am Begriff des Klimanotstands störten, bekam vom Correctiv diesen „teils falsch“-Stempel. Das ist für das „Meinungsmagazin“ ein großes Ärgernis – vor allem aber sei es unlauterer Wettbewerb, meint Tichy und klagte. Das Landgericht Mannheim hat den Streit nun in erster Instanz entschieden, Tichy verlor.“

    • Weil es sich beim zitierten FAZ-Artikel:
      1. um eine TE direkt betreffende Meinung/Analyse handelt,
      2. um eine Umfeld-Frage, die TE-Leser unmittelbar interessieren dürfte,

      dürfen wir zum FAZ-Artikel sicher kurzfristig einen Artikel von TE erwarten. Oder?

  15. Nun will ich mal nicht davon ausgehen, dass der Herr Spahn seinen etwas ausschweifenden Artikel nur für seine Einstreuungen gegen Trump und Putin geschrieben hat, denn diese scheinen ja wohl unvermeidlich.

    Aber es ist doch so, dass Zivilisation bedeutet, dem Leben und Handeln sowohl allgemein, als auch im Krieg einen Rahmen zu geben, sich selbst zu begrenzen. Nur dadurch können Grenzüberschreitungen als solche wahrgenommen werden, womit dahingehend eine gewisse Hemmschwelle entsteht. Das diese, wenn es ums nackte Überleben geht, durchbrochen wird ist erwartbar, aber bis dahin wirkt sie begrenzend.

    Entgrenzt man im Krieg, landet man in der Barbarei. Entgrenzt im Zusammenleben, landet man im Krieg.

    Aus diesen Grunde setzt der Artikel in so typischer Weise völlig falsch an. Er konstatiert die Uneinhaltbarkeit von Regeln im Krieg, insbesondere in Hinblick auf die heutige asymetrische Kriegführung. Das ist richtig, greift aber zu kurz.

    Es ist die Entgrenzung westlicher Gesellschaften, das Infragestellen der eigenen Regeln und Werte, welche den asymetrischen Krieg erst heraufbeschworen hat, indem sie die Möglichkeit eröffnen, diese mit Gewalt zu verändern.

    Von daher geht es nicht um das Ende der Idee des zivilisierten Krieges, sondern vielmehr um das Ende der Idee des zivilisierten Zusammenlebens.

    • Nun will ich mal nicht davon ausgehen, dass der Herr Thiel seinen etwas ausschweifenden Kommentar nur für seine persönlichen philosophischen Einstreuungen geschrieben hat, denn diese scheinen ja wohl unvermeidlich.

      Aber es ist doch so, dass unvermeidlich noch nicht richtig bedeutet, und seine (hier jetzt kurzgefasste) Kausalkette Kriegs-Entgrenzung->Barbarei und Zusammenlebensentgrenzung->Krieg hört sich ganz nett an, führt aber nur zu einem Sich-per-Entgrenzung-im-Kreise-Drehen, nämlich Zusammenleben->Krieg->Barbarei (und dann wieder von vorne), mit ziemlich begrenztem Erkenntnisgewinn.

      Aus diesem Grunde setzt der Kommentar in so typischer Weise völlig falsch an. Es geht nämlich nicht um einen sich wiederholenden Kreis, sondern um eine sich (bedauerlich langsam) nach oben schraubende Spirale.

      Hier setzt übrigens auch meine eigene Kritik am insgesamt mMn sehr respektablen Artikel des Herrn Spahn an, wenn er (aber erst) am Schluss zur Vorhersage eines dystopischen Zusammenbruchs neigt, aber nicht darüber hinaus analysiert/argumentiert.

      Je nach geographischer, „zivilisatorischer“, und historischer Messungsart kommt man ansonsten nämlich zur Feststellung, dass die jetzt gerade endende (überwiegend!) – ich sage mal – „westliche“ Friedensperiode eine sehr lange war, auf einem in vorigen und niedrigeren Spiraldrehungen nicht erreichten Niveau.

      Mit dieser Perspektive müssen wir durch einen möglicherweise unvermeidbaren dystopischen Zusammenbruch halt durch, selbst wenn er eine Generation dauern würde. Denn der letzte Zusammenbruch seiner Art im Westen hat ja immerhin von 1914 bis 1945 gedauert, also 31 Jahre. Aber weil wir uns in der Spirale (möglicherweise!) etwas nach oben geschraubt haben, könnte es dieses Mal vielleicht etwas weniger lang und etwas weniger dystopisch ablaufen… Klopfen wir mal auf Holz… 😉

      • Hahaha, sehr schöne Adaption, vielen Dank! Aber auch wenn man nicht davon ausgeht, meine philosophischen Einstreuungen sind in der Tat unvermeidlich.

        Nur heißt das nicht, dass sie auch immer richtig verstanden werden. So handelt es sich bei den von mir genannten Zusammenhängen um die Folgen von Entgrenzung, die man zwar als Kausalkette betrachten kann, nicht aber als einen Kreislauf, da diese sich auf gesellschaftliche Mechanismen und nicht auf wiederkehrende geschichtliche Abläufe beziehen.

        Es führt also nicht immer nur zu Erkenntnisgewinn ausschließlich auf den Pfaden des Autors zu wandeln und geschichtliche Betrachtungen um die Modelle geometrischer Figuren zu erweitern, um damit die Zukunft zu vermessen.
        Auf Holz klopfen, das sollten wir, für alle Fälle. ?

      • Danke für die nette Antwort 😉

    • Guten Morgen, Herr Thiel. Wo schweife ich denn aus, wenn es darum geht, den Versuch zu unternehmen, komplexe Zusammenhänge nachvolltiehbar darzulegen?

      • Gut morgen Herr Spahn,

        das ist so – wenn ich auf TE gehe, ist das wie in ein tolles Restaurant. Ich nehme mir die Karte, darauf sind die unterschiedlichen Kategorien, also Autoren. Eigentlich habe nur Appetit auf eine Kleinigkeit, dann aber sehe ich Tomas Spahn, und weiß genau, immer sehr lecker.

        Was gibt’s heute? „Vom Ende der Idee des zivilisierten Krieges…“ Kling gut, nehme ich. Erwartungsvoll greife ich zu Messer und Gabel, denn das Gericht wird ja auch sofort serviert. Es beginnt mit „Als 1648 der sogenannte Dreißigjährige Krieg…“.

        Ich habe mir also eine komplette Weihnachtsgans bestellt. Puh, das wird eine sehr gehaltvolle Sache, ist ja auch noch mit Füllung. Also lasse ich es mir schmecken. Zwar ist da wieder Majoran dran (Trump-/Putin-Kritik) den ich nicht besonders leiden kann, aber ist ja nur eine Prise. Außerdem, beim Essen kommt der Appetit.

        Nach einiger Zeit habe ich aber den Eindruck das irgendetwas fehlt. Klöße und Rotkohl sind nicht dabei. Zwar ist die Füllung ganz toll, und so ist das ganze auch sehr gehaltvoll aber doch unbefriedigend. Es ist die eingehende Betrachtung historischer Zusammenhänge ohne Rückschlüsse auf die derzeitige gesellschaftliche Entwicklung, die bei mir ein Gefühl der Weitschweifigkeit ausgelöst hat.

        Aber vielleicht habe ich mir gestern einfach nur das falsche bestellt, das es mir in Magen gelegen hat. Lecker war‘s trotzdem. ?

        Ach du lieber Himmel, jetzt hätte ich beinahe noch vergessen zu bezahlen, so ist das, wenn man soviel vom Essen redet, mach ich jetzt aber sofort.

      • Also, Majoran an der Weihnachtsgans wäre verwürzt, ist die Füllung. wie sie sein soll, haben Klöße da nichts zu suchen, ist die Füllung wirklich sehr gut, dann auch Rotkraut nicht. Abgesehen davon, dass Ente sowieso besser ist als Gans.

      • Das ist jetzt aber eine „Weihnachts-Ente“ Herr Goergen. Also eine Ente, kann doch niemals ein fette, schwerverdauliche Gans ersetzen, auch schon wegen der Füllung nicht. In Sachen Majoran sind wir uns bezüglich des Gewürzes einig, im übertragenen Sinne wahrscheinlich nicht. Aber den Kloß, den Kloß den lasse ich mir nicht nehmen. Der Kloß ist ein Bollwerk der Heimat, gegen die Globalisierung, und soweit es mich angeht, kann da wo ein Kloß ist, auch die Ente nicht weit sein.

      • Die Ente mit Serviettenknödelmasse füllen ersetzt jeden Kloß. Mit und ohne Soß.

  16. Was ist dieses „ungeschützte Etwas“, das aus dem „kulturellen Plateau“ hervorragt und gleichzeitig warten muß, bis dieses Fundament „nachwächst“, damit dieser transzendete Vorgang materiell wird? Es kann nur das Recht sein und im Fall transnationaler Rechtsetzung das Völkerrecht. Daraus fogt, Völkerrecht sollte immer berücksichtigt werden, wenn Staaten des europäischen Kulturkreises, wozu Sie auch die USA zählen, aktiv werden, wozu auch militärische Aktivitäten zählen.
    Immerhin bemerkenswert, dass Trump Abstand nimmt von dem Vorhanben, „kulturelle Stätten“ des Iran zu zerstören, weil es gegen „das Recht“ verstößt, wie er formuliert, was er offenbar nicht gewußt hat, als er sich im Vorlauf entsprechend gegenteilig äußerte.

  17. Lieber Herr Spahn, der Krieg war doch nie wirklich weg. Er fand nur nicht immer in Europa statt. Beim Krieg geht es mehrheitlich gar nicht ums Überleben eines Volkes, sondern um Vorherrschaft. Sog. Kriegskonventionen galten, gelten immer nur in bestimmten Grenzen. Im Ernstfall galt und gilt nach wie vor: the winner takes it all.
    Ich vermute, dass die „moralisierende Haltung“ deutscher Politiker ebenfalls noch mit den Kriegen des vergangenen Jahrhunderts zusammen hängt. Der Kampf geht weiter und ich fürchte, er wird weitergehen, so lange es Menschen gibt. Ob mit den Waffen der Medien, den Waffen der Wirtschaft, oder den militärischen Waffen.

    • Die deutsche Politik hat NICHT ausser „Moral“ anzubieten. Schauen Sie sich den Schrotthaufen von Bundeswehr an.

      Mehr als „warme Worte“ sind da nicht machbar …

  18. Der Krieg schafft Fakten!
    Und nur der kann auch Fakten schaffen, der ein starkes Millitär hat.
    Die USA haben im Irak Fakten geschaffen und Russland hat auf der Krim Fakten geschaffen.
    Und beide „Faktenschaffer“ respektieren sich und meiden einen Krieg…also einen Krieg zwischen USA und Russland…und das hat seinen Grund im Millitär…in der Ausstattung seiner Streitkräfte/Armee.

    Mit einem hochgerüstetenden Millitär verschafft man sich Respekt/Ehrfurcht und setzt auch so manche wirtschaftlichen Eigeninteressen durch.

    Keine EU Armee hätte die millitärische Macht sich gegen die USA oder Russland zu wehren….kein Land der EU hätte diese MACHT!
    Nicht einmal Frankreich! Auch England wäre ohne europäischen Verbund inkl. Russland nicht in der Lage gegen die USA zu bestehen.

    Europa war noch nie so schwach wie heute. Und diese Schwäche hat seinen Grund und der liegt in der EU…eine EU der NGOs…eine EU die nicht das Wohl der europäische Völker im Sinn hat sondern nur die Interessen von globalen Finanz- und Wirtschaftsspekulanten mit ihren NGOs.

    • Frankreich und Großbritannien haben nur das militärische Potenzial, ein paar üble Nadelstiche an die die „Supermächte“ per Atomwaffen auszuteilen.

      Wobei nicht klar ist, inwieweit die abgewehrt werden könntte. Russland hat mit seinem Hyperschallraketen und dem S-400 überragende Waffensysteme. Auch soll an einem S-500 gewerkelt werden …

  19. Krieg ist für mich persönlich sehr abstrakt. Real ist für mich der tägliche Blick auf die Seiten Politikversagen und der Polizei Hamburg, aus denen ich ohne Framing meine Schlüsse ziehe. Und dann sehe ich täglich, wer in diesem Land die Kinderwagen und schwangeren Bäuche vor sich herschiebt – das ist ein realer „Krieg“ gegen mich als Arbeitssklaven, der nicht zu gewinnen ist. Und doch halten alle geduldig still, mich eingeschlossen.

  20. Alles schön und gut, aber Fakt ist, dass sich die Deutschen mit Absicht ihre zukünftigen und auch aktuellen Gegner freiwillig ins Land holen.

    Meines Wissens gab es das noch nie, dass die Führung eines Volkes sein eigenes Volk, auf eigenem Boden, auf diese Art und Weise, in dieser Geschwindigkeit, der Vernichtung aussetzt.

    • wenn wir mal Russen und Chinesen ins Land holen würden 😉

      • Chinesen sind bereits da. Stichwort ABC Städte. (Uni Städte die bei Chinesen extrem beliebt sind)
        Ich kenne ein strammes Mitglied der Partei der sogar ein Stipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung bekommt. Noch Fragen?

  21. Man muss Ihren weitreichenden Gedanken zustimmen, jedoch eine Anmerkung: Wir sollten das Trump-Bashing sein lassen und ihn nicht bildungsfern nennen, auch wenn er drohte, die iranischen Kulturgüter zu zerstören, was er sicher nicht tun wird. Außerdem fehlt mir der Hinweise oder besser: die Behandlung der sich nicht an das Grundgesetz und an Anstand und Vernunft haltenden Regierung Deutschlands. Es ist nicht nur das Recht, das kriegerische Auseinandersetzungen regeln will, zwangsläufig aus den von Ihnen genannten Gründen außer Kraft gesetzt, sondern eben auch unsere gesetzliche Grundlage unseres Staates. Auch hier hat sich ein gewaltiges Loch aufgetan, in das unsere Gesellschaft unweigerlich hineinstürzt und weshalb wir zunehmend zum failed state werden, was eine große Gefahr für den ganzen Kontinent werden dürfte.

  22. In der Menschheitsgeschichte gab es bislang 24.500 Kriege.

    Ohne eine überstaatliche Instanz die zur Regelung von Konflikten die Legislative, Exekutive und Judikative besitzt werden sich Kriegenie verhindern lassen.

    Warum ist das so schwer zu verstehen.
    Ohne Polizei und Gerichte würde ja auch Faustrecht und Anarchie herrschen.
    Ni ht einmal ein Fussballdpiel funktioniert ohne Unparteiischen

  23. Huntingtons Buch ist wirklich lesenswert und brandaktuell…vor allem beschreibt er auf den ersten 50 Seiten was er unter „Civilisation“ versteht….und das ist nicht nur Kultur….deshalb ist die Verhonepiepung in „Kampf der Kulturen“ falsch….es ist eine Kampf der Zivilisationen zu denen natürlich auch Kultur gehört aber noch viel viel mehr….nur das wollen unsere „Gleichmacher“ bei denen Deutschland ja ALLEN gehört….nicht hören.

  24. Die Regeln des Krieges standen nur auf dem Papier, wie wahr bei vielen Auseinandersetzungen, aber neu war bei den Nürnberger Prozessen, daß erst im Nachhinein neue Regeln geschaffen wurden um diese dann als Argument anwenden zu können und das verstieß eindeutig gegen das Völkerrecht und die Hager Landkriegsordnung und die gleichen, die das Recht schon damals als Antwort mißbraucht haben, sind ohne Skrupel und ohne Legitimation seit 70 Jahren über andere Länder hergefallen und müßten eigentlich vor einem ähnlichen Tribunal stehen und so verlogen ist die Welt, das ging schon im dreißigjährigen Krieg los, wo klerikale Kollaborateure, zusammen mit regionalen Interessensverwaltern aus dem Adel über eigene Landsleute hergefallen sind, natürlich aus Glaubensgründen, was heute niemand mehr glaubt und auch unter Napoleon waren viele deutsche Günstlinge, die ihre deutschen Soldaten für ein Linsenmus verkauften um eigene Vorteile zu erhaschen und ihr Vermögen und Land exorbitant ausweiteten und was damals geschah findet heute wieder mit einem neuen Bevölkerungsaustausch statt, der den Einheimischen die Grundlage nimmt und wie man das dann bezeichnet ist völlig egal, es finden unwiderbringliche Veränderungen statt und wie damals fragt niemand die Bevölkerung, es wird gehandelt wie eh und je und nun soll mal jemand erklären, was uns von den früheren Herrschaften unterscheidet, in meinen Augen nichts.

  25. Diese ganzen „Spielregeln“ haben ja niemals wirklich gegolten. Das ist auch praktisch unmöglich. Wie will man eine besiegte Armee während eines laufenden Krieges gefangennehmen, ordentlich „kaltstellen“, bewachen, versorgen, während der Kampf weitergeht? Das hört sich alles gut an, aber es funktioniert nicht. Auch auf dem Marsch durch einen Dschungel kann sich die kämpfende Truppe nicht mit einer Vielzahl von gefangenen Gegnern belasten, die ja weiterhin Feinde bleiben, bewacht und versorgt werden müssen und damit Ressourcen erfordern, die nicht zur Verfügung stehen. Ohne jemals selbst einen Krieg erlebt zu haben, ist mir klar, daß faire und menschliche Behandlung des Gegners Utopie ist. Was zählt, ist das eigene Überleben und nicht das des „Feindes“.

    Man kann sich den Krieg schönlügen, aber er wird davon nicht besser. Und Heuchelei hilft nur dabei, ihn möglich zu machen. Krieg ist zu vermeiden, und wer das will, muß gerüstet sein.

    • Die Gefangennahme von Feinden einer regulären Armee, die sich ergeben haben und ihre Behandlung nach den Regeln der Haager Landkriegsordnung, war in WKI und WKII durchaus noch die Regel, in WKII allerdings nur auf den westlichen Kriegsschauplätzen, in Russland nur noch sehr bedingt. Die Behandlung von Partisanen ist eine andere als die von regulären Truppen.
      Wie völkerrechtlich die gezielte Tötung eines Generals eines Staates zu bewerten ist, mit dem man sich offiziell und erklärt nicht im Kriegszustand befindet, ist noch mal eine andere Hausnummer. Ein General, der gleichzeitig Terrorist ist oder als solcher behandelt wird , ist allerdings neu und bestenfalls zu vergleichen mit der Hinrichtung des Herzog von Enghien durch Napoleon, was seinerzeit als sehr ungewöhnlich beurteilt und auch verurteilt wurde.

    • „vae victis“ wussten schon die Römer. Der Sieger schreibt die Regeln. Versailles ist das beste Beispiel.

  26. Wenn Terroristen, die nach ihrem Selbstverständnis nie solche sind sondern „Freiheitskämpfer“, „Partisanen“, Irreguläre oder sonst was, im Gegensatz zu regulären Truppen von Staaten, Kampfmethoden entwickelt haben, die ihrerseits wieder Gegenstrategien erforderlich gemacht haben, die von der Haager Landkriegsordung nicht erfasst sind, muß es auch eine „Theorie der Partisanen“ geben. Die Theorie existiert und trägt auch diesen Namen, nämlich eine Schrift von Carl Schmitt, in der die Problematik dieses Gegenstandes zum ersten Mal, auch in ihrer historischen Dimension, angesprochen wurde.
    Erscheinungsjahr war 1962, also vor 58 Jahren. Die neueren Kriege mit einigen Ausnahmen, zweiter und dritter Golfkrieg, waren alle auch irreguläre Kriege und so wurde und wird auch gekämpft.

  27. Lieber Herr Spahn,

    ihre Analyse zugrunde gelegt, stellt sich die Frage, warum es an Initiativen mangelt, die neuen asymmetrischen Bedrohungen, innerstaatlich oder zwischenstaatlich ausgetragen, in das völkerrechtliche Vertrags- und Regelwerk aufzunehmen und zu sanktionieren.

    The world is changing so have the treaties!

    PS. Die Deutschen denken sehr symmetrisch. Ob sie den asymmetrischen Bedrohungen, auch im Hippie State Germany ja zunehmend selbst importiert, gewachsen sein werden?

    Schaut man sich die Berichterstattung zum Drohnenangriff auf den iranischen Terror-General an, kann man daran nur zweifeln.

    Derzeit schaut es also nicht danach aus, dass man such der Realität stellt, lieber agieren man wie ein Don Quichote der Moderne und kämpft für Windmühlen… Realitätsunfähigkeit at its best.

    • Bitte die Einmischung zu verzeihen, aber das Thema brennt mir auf den Nägeln: Weil es keine legitimierte Institution und kein rechtliches Prozedere gibt. Und das ist wahrscheinlich gut so, denn dann wäre die Weltregierung nicht mehr aufzuhalten.

      • Eine Weltregierung hat als Voraussetzung den Weltstaat und der ist noch nicht in Sicht. Eine informelle „Weltregierung“ ohne Staat ist allerdings vorstellbar auch ohne rechliche Grundlegung. Das G20 Format könnte so eine Art Vorläufer sein oder werden.

      • Ja, wie EU und UNO – da machen die Regierungen dann, was sie zuhause nicht durchkriegten: Aushebelung von Demokratie und Recht.

      • Der „zivlisierte Krieg“ ist eine rhetorische Metapher, denn Krieg ist immer barbarisch.

        Wie aber löst man das Dilemma, sich einer asymmetrischen Bedrohung bzw. sich eines asymmetrisch kämpfenden Gegners rechtens zu erwehren, ohne sich der gleichen illegitimen Mittel zu bedienen.

        Darf man die asymmetrisch kämpfenden Taliban nur mit einer regulären Armee bekämpfen?

        Droht der Iran Israel mit Auslöschung und stationiert mittels der Hisbollah illegalerweise Raketen an der Grenze, darf Israel sich nicht durch Luftschläge „vorwärts verteidigen“, weil es völkerrechtlich nicht abgedeckt ist?

        Die assymetrischen Angriffe sind barbarisch und eigentlich völkerrechtswidrig und müssen bekämpft werden dürfen. Dazu bedarf es vielleicht einer Anpassung der „Kriegsregeln“ (schrecklicher Begriff!).

      • Eine asymmetrische Kriegsführung wie z. B. in der Ostukraine oder mittels Terror wie 9/11 oder Unterstützung von Terroristen wie das der Iran im arabischen Raum tut, kann nicht mit den Mitteln der klassischen Kriegsführung begegnet werden, sondern eben nur wieder asymmetrisch bekämpft werden, wie von den Präsidenten Obama und Trump angeordnet.
        Ein Fall wie die Ukraine oder ähnlich gelagerte Übergriffe lassen sich noch durch Verhandlungen zumindest eingrenzen und mit viel diplomatischem Geschick vielleicht sogar dauerhaft lösen.
        Das Problem des Terrors ist damit nicht vergleichbar und lässt sich mit völkerrechtlichen Regeln nicht lösen, die es dafür ohnehin nicht gibt. Es ist auch auf absehbare Zeit nicht vorstellbar, dass hierfür weltweit akzeptierte Regeln geschaffen werden könnten. Denn derartige Übereinkünfte würden den Verzicht auf staatliche Souveränität bedingen und wenigsten annähernd gleiche politische, religiöse und wirtschaftliche Interessen voraussetzen.

  28. Trump-Bashing gehört zum guten Ton eines deutschsprachigen Artikels. Trump sei bildungsfern. Wie bildungsfern ist das Dr. Merkel? Boris Johnson ist gebildeter als Trump, vermute ich. Aber deswegen ist Trump nicht bildungsfern. Da würde schon Claudia Roth in Frage kommen.

  29. Herr Spahn,
    ich hoffe von Herzen, dass Ihre sehr beängstigende Vorhersage nicht zutreffend ist, sehe aber zur Zeit kaum Anzeichen dafür, dass wir nicht einer mehr oder weniger dystopischen Zukunft entgegenstreben. Es scheint in menschlichen Gesellschaften – selbst in vermeintlich aufgeklärten – in nicht vorhersehbaren Intervallen zu selbstzerstörerischen Handlungen zu kommen. Wenn ich mir allein die in Deutschland betriebenen Politiken ansehe – eigenhändige Vernichtung der modernen Wohlstandsbasis, millionenfacher Import überwiegend archaisch sozialisierter Männer, hemmungslose Verschuldung zu Lasten kommender Generationen -, finde ich genügend Belege, dass Ihre Befürchtungen plausibel sind.

  30. Welche Landkriegsordnung gilt denn wenn es hier bei uns zur Sache geht.
    Bei der weiter fortschreitenden Balkanisierung wird das wohl nicht mehr lange dauern.

  31. Der Zusammenbruch der Zivilisation ist bei einer jährlich um 80 Millionen wachsenden Weltbevölkerung von bereits 8 Milliarden, zusammen mit totalitären, mittelalterlichen Ideologien, die unverblümt auch gewaltätig die Weltherrschaft anstreben, nicht zu verhindern. Und die EUropäer, anstatt Vorsorge zu treffen und sich zu verteidigen, fördern dies.

  32. Der arabische Frühling war der Anfang vom nächsten Terror/Krieg in Europa gegen die uropäischen Völker.
    Der arabische Frühling war ein Frontalangriff der Obama Regierung und deren EU verbündeten NGOs auf die Völker Europas und damit auf Europa im gesamten.

  33. Ein zivilisierter Krieg ist natürlich ein Widerspruch in sich. Die „totalen“ Kriege gibt es m.W. (Quelle Kuehnelt-Leddihn) erst seit 1789, also seit der Französischen Revolution, diesem linksdralligen moralischen Zusammenbruch. Vorher gab es die Kabinettkriege, in denen Sölnerheere gegeneinander Krieg führten. Den Königen stand auch nicht ein so hohes Militärbudget zur Verfügung, weil die Besteuerung der Bevölkerung weitaus niedriger war.

    Die neuzeitlichen Massenheere incl. Wehrpflicht sind eine Folge der Demokratie. Wo jeder „Eigentümer“ des Staates ist, muss auch jeder sein Land verteidigen (und gefühlt 50 % Steuern zahlen).

  34. „Und es hilft wenig, sich an Visionen des Besseren als vorgebliches Sein festzuklammern, wenn dadurch das Bestehende nicht besser wird und das Ist selbst kontinuierlich darauf hinwirkt, die Basis der Visionen zu zerstören.“ Prima Gutmenschen Definition.

  35. „Wir erleben das Ende der Idee, den Krieg zivilisieren zu können“.
    Diese Idee war, mit Verlaub gesagt, eine Totgeburt!

  36. Ihre Sorgen sehe/habe ich auch. Allerdings hielt auch der Landfrieden von 1907 – auch wenn er zu 100% beachtet würde – keine Antwort für Staaten bereit, die im Weltrettungswahn, das Trojanische Pferd in die Stadt ziehen. Die Gefahr eines Krieges von außen halte ich für sehr gering; das bringt mich nicht um den Schlaf wegen Sorge um die Zukunft der Familie.

  37. Wie immer: gut gemeint, bis Unzivilisiertheit zuschlägt. Papier ist geduldig, Realität sieht anders aus. Zum steinzeitlichen Denken gesellt sich Ideologie, und das wars dann. Ansonsten ein nicht unspannender Text.

  38. „Krieg ist wieder das, was er von Anbeginn der Menschheitsgeschichte gewesen ist: Der erbarmungs- und in jeder Hinsicht rücksichtslose Kampf ums Überleben. Dem Überleben von Menschen, die sich in ihrem Überleben von anderen bedroht sehen.“ Inwiefern kämpfen „Islamisten“ ums überleben? Und wo „kämpfen“ wir unsererseits gegen sie? Es ist eine Aufgabe der Polizei, nicht der Bundeswehr. Was also soll die Botschaft des Beitrags sein?

    • Islamisten kämpfen, um fremde Ressourcen zu erobern. Und die eingeborenen Völker Europas (u.a. Teilen der Welt) erwehren sich entweder dem Raub ihrer Ressourcen oder sie gehen unter, wie schon vor ihnen sehr viele Völker in der Weltgeschichte.

  39. Zivilisierten Krieg muss man sich leisten können. Er ist ein Relikt unter in etwa gleichstarken Kräften; ähnlich einem Duell in den Burschenschaften nach Regeln. Nur geeignet alle paar Jahre herauszufinden, wer der Stärkere ist, ohne zusätzlich zur Niederlage noch verbrannte Erde und totale Vernichtung zu erzeugen. Ist jedoch nicht konsensfähig, wenn einer mit dem Degen und der andere mit dem Holzknüppel kommt. Wenn ich der mit dem Knüppel wäre, würde ich auch auf die Regeln des mit der tödlichen Waffe pfeifen.
    Zudem ist 2020 nicht 1907. Damals gab es 1,8 Mrd. Menschen, heute 8 Mrd. Da muss jede Konvention Versagen, wenn es um moderne Verteilungskämpfe geht. In Zeiten, in denen eine Erde Mitte des Jahres bereits verbraucht ist. Purer Darwinismus steht wieder an der Tagesordnung. Verlierer sind die, die das nicht begreifen und den Höhleneingang nicht verteidigen.

  40. Vielen Dank, Herr Spahn! Wieder ein sehr guter Artikel, der über das unmittelbare Tagesgeschehen hinaus greift.
    Nichtsdestotrotz zwei Anmerkungen:
    Zum einen wäre es meines Erachtens nach hilfreich, hier auch den ‚Kriegsindex‘ von Gunnar Heinsohn zu berücksichtigen. Diese Barbarisierung hat auch eine biologische Komponente.
    Zum anderen gibt es in den USA seit längerem die Diskussion über ‚4th generation warfare‘ (Charles Lindt/Martin van Creveld), die sich mit dem Bereich beschäftigt, den Sie unter „Bürgerkrieg“ subsumieren. Auch wir sind mit unseren wachsenden Clanstrukturen auf dem besten Wege dahin, ein ‚failed state‘ wie u. a. Mexiko zu werden. D. h. den Akteur ‚Staat‘ gibt es zunehmend gar nicht mehr, bzw. er ist nur einet von mehreren Parteien. Somit steht nicht nur die westliche Idee von Kriegsführung sondern auch von Staatswesen zur Disposition.

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