Der Europäische Gerichtshof EuGH hat heute entschieden: Moderne Methoden wie die »Genschere« CRISPR/Cas9 fallen unter das EU-Gentechnikrecht. Danach sind Pflanzen, die mit der CRISPR/Cas-Technologie erzeugt werden, als gentechnisch veränderte Organismen zu betrachten. Sie unterliegen damit dem strengen EU-Zulassungs- und Kennzeichnungsrecht.
Wissenschaft bitte woanders umsetzen
Das bedeutet in der Praxis: Eine herausragend neue Methode, die zudem noch teilweise in Deutschland entwickelt wurde, kann man in Europa vergessen.
Mit der »Genschere« CRISPR/Cas9 können Gene so genau und gezielt verändert werden, wie das bisher nicht möglich war. CRISPR/Cas ist eine Abkürzung aus Anfangsbuchstaben für »Clustered Regularly Interspaced Short Palindromic Repeats« und »CRISPR-assoziierte«-Proteine und bezeichnet eine neue revolutionäre Technologie. Mit dieser neuen molekularbiologischen Methode kann man das Erbsubstanz-Molekül DNA gezielt aufschneiden und verändern. Etwa so, wie wenn man einen Text mit einem Schreibprogramm editiert, indem man bestimmte Sätze oder Abschnitte an andere Stellen kopiert. Es werden keine Gene von anderen Organismen von außerhalb eingeführt und eingebaut. Genau das ist entscheidend: Auch Mutation verändert Gene, ohne neue Erbelemente von außen zuzuführen.
Vorbild ist die Natur, sind Bakterien. Die müssen sich der Angriffe von Viren erwehren. Dazu dient ihnen ein System bestimmter sich wiederholender kurzer DNA-Abschnitte, der sogenannten CRISPR-Sequenzen. Die wurden bereits 1987 im Bakterienstamm Escherichia coli entdeckt. Jetzt zerschneiden Bakterien mit einem kleinen Molekül die DNA eingedrungener Viren, isolieren sie und sind so immun gegen ihre Feinde. Wie diese raffinierten Vorgänge im Detail ablaufen, ist noch unbekannt. Entscheidend, dass mit diesem Mechanismus die DNA-Sequenz präzise aufgeschnitten und wieder zusammengefügt werden kann.
Nobelpreisverdächtiges aus Berlin – verboten
Diesen vor fast 30 Jahren entzifferten Ablauf betrachteten sich vor ein paar Jahren zwei geniale Wissenschaftlerinnen, Emmanuelle Charpentier und Jennifer A. Doudna noch einmal genauer. Dabei kamen sie auf die Idee zu einem molekularen Genom-Editing-System. Bekannt wurde das universale Werkzeug unter dem Namen CRISPR/Cas; es funktioniert nicht nur bei Pflanzen, sondern auch bei Tieren und menschlichen Zellen. Eine molekularbiologische Revolution, die nobelpreisverdächtig ist und mit der so einfach und genau einzelne DNA-Bausteine umgeschrieben werden können, wie das bisher nicht möglich war. Charpentier und Doudna wurden mittler-weile zu Weltstars der Wissenschaft. Charpentier ist heute Direktorin am Berliner Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie und Leiterin der »Max-Planck-Forschungsstelle für die Wissenschaft der Pathogene« in Berlin.
Die »Genome Editing«-Methode funktioniert, ohne dass ein Teil eines Genoms aus einem anderen Organismus eingebaut wird, also kein Transgen benutzt wird. Denn das gilt unter Gentechnikgeg-nern bekanntlich als das Böse schlechthin.
Eine Eigenschaft der neuen Methode ist wichtig: Es ist in der Pflanze später nicht nachweisbar, ob das Erbgut mit der Genschere verändert wurde oder nicht. Das Ergebnis ist das gleiche wie bei einer zufälligen Mutation. Einer Sojabohne also kann man nicht wie bei bisherigen gentechnischen Veränderungen mehr nachweisen, wie sie gezüchtet wurde. Die praktischen Konsequenzen dieser Eigenart sind bisher nicht überschaubar. Von daher dürfte die Entscheidung des EuGH auch ziemlich gleichgültig sein.
Die Methode funktioniert sowohl bei Mensch und Tier sowie bei Pflanzen. Daher erhoffen sich auch Forscher in der Medizin bessere und schnellere Fortschritte bei neuen Heilmethoden.
Die Natur macht auch nichts anderes bei der Mutation, wenn der DNA Doppelstrang aufgebrochen und wieder neu zufällig kombiniert wird. Daraus schöpften Pflanzenzüchter in Europa die Hoffnung, dass mit der CRISPR/Cas Technologie hergestellte Pflanzen nicht als gentechnisch veränderte Pflanzen eingestuft werden. Denn die sind insbesondere in der EU sehr streng reguliert.
Hoffnung ohne EU
Heute also beschloss der Europäische Gerichtshof, dass auch mit Hilfe dieser modernen Genome Editing-Methoden erzeugte Organismen gentechnisch veränderte Organismen (GVO) im Sinne der GVO-Richtline seien, da durch die Verfahren eine auf natürliche Weise nicht mögliche Veränderung des Erbguts vorgenommen werde. Folglich würden diese Organismen grundsätzlich in den Anwendungsbereich der GVO-Richtline fallen.
Geklagt hatten französische Bauernverbände, verschiedene Gentechnikgegner und Naturschutzorganisationen. Sie sehen diese Pflanzen als menschengemachte Kreationen an, von denen erhebliche Gefahren für die Umwelt und die Gesundheit von Mensch und Tier ausgehen würden. Die nächsten Klagen erheben solche NGOs dann wohl gegen die Natur, die dasselbe nur in viel größerem Umfange und mit viel unübersichtlicheren Folgen macht, wenn sie mit dem Erbmaterial Russisch Roulette spielt.
Der deutsche Pflanzenschutz- und Saatguthersteller Bayer, der gerade den Saatgutriesen Monsanto gekauft hat, sieht den heutigen Entscheid des Europäischen Gerichtshofs als verpasste Chancen für landwirtschaftliche Innovationen in der EU: »Nach dem heutigen Entscheid sind durch Mutagenese gewonnene Organismen genetisch veränderte Organismen (GVO) und unterliegen grundsätzlich den in der GVO-Richtlinie vorgesehenen Verpflichtungen. Dies geht mit hohen Kosten und politischer Unsicherheit bezüglich etwaiger Marktfreigaben einher.«
»Aller Wahrscheinlichkeit nach kann Europa nun nicht vom Potenzial dieser innovativen Methoden profitieren und wird sich mit erheblichen negativen Konsequenzen für Umwelt und Wirtschaft konfrontiert sehen. Während anderswo diese Innovationen ohne unnötige Überregulierung genutzt werden, haben die Landwirte und Züchter in Europa wieder einmal das Nachsehen.«
»Das Genom-Editing hat enormes Potenzial: Mit diesen Methoden kann die Entwicklungszeit neuer Pflanzensorten auf weniger als die Hälfte der heutigen Dauer von bis zu 15 Jahren deutlich verkürzen werden. So können sich Pflanzenzüchter und Landwirte besser an die sich schnell ändernden klimatischen, ökologischen und sozioökonomischen Bedingungen anpassen. So kann beispielsweise die Trockenheitstoleranz von Pflanzen verbessert werden, so dass neue Sorten in immer trockeneren Regionen schneller angebaut werden können, was für Kleinbauern in Afrika, Asien und Amerika von großem Nutzen ist – bei gleichzeitiger Wahrung der Vielfalt und Aus-wahl für die europäischen Verbraucher.«
Der Verband der deutschen chemischen Industrie VCI, dem unter anderem Unternehmen wie Bayer, BASF und Merck angehören, bezeichnet das Urteil als rückwärtsgewandt und fortschrittsfeindlich. Es beschädige die Fähigkeit der europäischen Biotechnologie, Innovationen zu entwickeln und sperre sie von der Entwicklung in der übrigen Welt aus.
Die USA sind schon weiter
Experten des US Landwirtschaftsministeriums dagegen haben bereits erste Pflanzen als nicht gentechnisch verändert eingestuft. Das bedeutet, sie müssen nicht reguliert werden. Dort kommen in diesem Jahr auch erste Sojabohnen auf dem Markt, die zuerst gezüchtet sind. Wird kein artfremdes Genmaterial eingeschleust dürfen diese Sorten in den USA ohne weitere Auflagen angebaut und als Lebens und Futtermittel verwendet werden.
Sicher dürfte sein, dass diese Methode unabhängig von europäischen Salon-Diskussionen ihren Siegeszug antreten wird. Zu gravierend sind ihre Vorteile, zu faszinierend die neuen Horizonte, die sich auftun, als dass sie sang- und klanglos im Keller verschwinden, bloß weil einige meinen, damit Gott ins Handwerk zu pfuschen. Dabei haben sie bloß nicht verstanden, was geschieht.
Und es plappern immer mehr Leute mit, für die ein Allel ein Babybrei ist, homozygot ein Begriff aus dem Rotlichtviertel und eine Veränderung des Erbmaterials Eingriff in Frankensteins Schreckensschloss. Das wäre nicht weiter schlimm, würden sie sich nicht anmaßen, eine neue Technologie mit viel Potential als Teufelswerk abzutun und über juristische Umwege den Fortschritt abzuwürgen versuchen. Und es ist nur ein Zufall, dass just an diesem Tag zwischen der EU und den USA der Handelsstreit beigelegt wurde um den Preis, mehr US-Sojabohnen nach Europa zu liefern. Der Fortschritt kommt eben doch nach Europa – per Import.
wer schon mal in eine so genannte Abo Falle gertreten ist wird wissen wie schwer man es den Betroffenen macht da wieder raus zu kommen. Aber fast ähnliche Zumutungen erleben wir bei Vereine bei Parteien uvm. Du kannst recht schnell rein aber der Austritt wird erschwert es sei denn der Verein oder die Partei wirft dich raus . Dann geht das Ruck Zuck.
Scheint bei der EU nicht anders zu sein was die Englängder ja gerade genau so erleben.
Je länger man eben Mitglied ist um so sicher ist es das das Mitglied auch seine Beiträge zahlt. Geldgeilheit könnte man diese Erschwernisse auch nennen. Warum (be)hindert man eigentlich Leute und Länder aus Vereine auszutreten ?
Aber das ist eine andere Frage die dennoch viel damit zu tun hat das Menschen mit ihren Vereinen (England also mit der EU) unzufrieden sind und einfach raus wollen.Wir sehen an diesem Artikel was für Mist die EU so verzapft und das ist ja nicht der einzigste Unsinn.
Sehr geehrter Herr Douglas, in Ihrem gleichlautenden Beitrag in Ausgabe 10/2018 von Tichy ´s Einblick haben Sie bei dem Glyphosatgehalt in Sven Giegolds Urin die Größenangaben verwechselt. 1,9 Mikrogramm pro Liter, also 1,9 Milliardstel Gramm Glyphosat pro Milliliter stimmt nicht, sondern 1,9 Milliardstel Gramm Glypophsat pro Liter.
Das geht in dieselbe Richtung, die Joschka Fischer damals etablierte.
1984 beantragte Hoechst den Bau einer biotechnologischen Anlage zur Produktion von Humaninsulin.
Die Genehmigung verzögerte sich wegen des Widerstandes der ab 1985 amtierenden rot-grünen Landesregierung und ihrem Umweltminister Joschka Fischer; erst nachdem 1990 das Verwaltungsgericht Frankfurt Klagen zurückwies, konnte die Anlage fertiggestellt werden.
Aber da war eine Anlage der Firma Eli Lilly in den USA schon längst in Betrieb und hatte den Markt für sich erobert.
Das muss man sich mal vorstellen: Humaninsulin war die Lösung für die vielen gesundheitlichen Probleme, die die bis dahin übliche Anwendung von Schweine- und Rinderinsulin bei den Patienten hervorrief. Es reduzierte deutlich die Risiken von Nebenwirkungen und war viel wirksamer. Aber ein Schulabbrecher wie Fischer, der noch nicht mal einen Abschluß fertigbekommen hatte, meinte die Expertise zu haben, diese Technologie als gefährlich einzustufen und den Bau einer Produktionsanlage zu verbieten – zum Schaden der Patienten und zum Nachteil des Wirtschaftsstandorts Deutschlands.
Dieses Muster wiederholt sich jetzt hier.
Ein neuer Beweis für den Irrationalismus, mit dem Politik gemacht wird.
Entschuldigen Sie wenn ich jetzt deutlich werde: Idioten, die manegls Bildung alles und jedes als gefährlich ansehen, weil sie es nicht begreifen und einschätzen können, bedienen sich der Blinden in Politik und Justiz, die auch keine Ahnung haben, wenngleich auch aus anderen Gründen.
So entstehen unsere Energieerzeugung, der Dieselskandal, der Klimawandel als menschengemachte Schädigungen der Natur, und werden bekämpft mit den ideologischen Kampfparolen Energiewende, saubere Luft und CO²-Reduktion, koste es, was es wolle.
Das alles kostet auch etwas, nämlich die Zukunft unserer Nachkommen! Der Irrsinn versucht, das Ruder zu übernehmen und uns in eine fortschrittsfeindliche Ära des Stumpfsinns und der Angst zurückzuführen.
Dies gilt es zu verhindern. Leider ist Dummheit weiter verbreitet als Intelligenz. Daher müssen wir dazu greifen, diesen Menschen am eigenen Leibe klarzumachen, was dieser Irrsinn für sie bedeutet und wieviel mehr Geld sie in der Tasche haben könnten, wenn alles wieder normal laufen würde.
Unser Chef Jean-K. Juncker war beim Don, stundenlang bei Wasser und Orangensaft; und hat ihn gezähmt, vernichtet, und in die Schranken gewiesen! Ein Sieg der EU auf ganzer Linie im Handelsstreit:
Europa kauft den Amis, ab sofort, grenzenlose Mengen an Genmanipuliertem Soja und Fracking-Gas ab. Und schießt die Russen und die Brasilianer in den Wind.
Ha! Wissen das die Grünen schon? Und die Linken?
Neus Wort: GONGO –
„Government-Organized Non-Governmental Organisation“
Wenn gentechnikfrei und vegan, neben bio selbstverständlich, auf der Verpackung steht, lassen sich die Produkte eben teurer verkaufen. Das ist ’ne große Lobby und ’ne große Fangemeinde. Man erkennt sie schon von weitem am Heiligenschein und der wirklich sehr positiven Aura ;-), wenn sie mit prüfendem Blick achtsam und ehrfürchtig ihren Einkaufwagen füllen, von der Zahnbürste bis zum Klopapier und Pappteller für’s Picknick alles biovegan. ;-)Ich kaufe auch Diverses bei einer Biokette, weil das einfach besser schmeckt und von besserer Qualität ist.
Ich hole dort immer das „vegane“ Bio-Kokosfett für die leckeren Pfannküchli.
Und wenn das dann auch noch endlich „gentechnikfrei“ wäre, dieses Bounty Feeling – unbeschreiblich. 😉
……….es ist schon sehr anmaßend, wenn juristen über wissenschaft und deren praxisan-
wendungen entscheiden wollen!
Es sind ja nicht (eigenmächtige) Juristen. Es sind politische Entscheidungen der Gesetzgebung, die ihrerseits Risiken berücksichtigen muss, über die sie von Wissenschaftlern informiert wird. Auch abseits von irrationaler politischer Stigmatisierung bleibt dieses Vorgehen in dieser Reihenfolge eine sinnvolle und notwendige Sache der Verantwortung.
So wie die Natur selber durch Mutation nicht nur Nützliches sondern auch Gefährliches produziert, ist dies mit der Gentechnik auch nicht auszuschließen. Pannen gibt es überall mal, vielleicht sogar absichtliche. Wenn uns die natürliche Pest und Cholera nicht reichen, entschuldigen wir weitere Risiken damit, dass es auch natürliche gibt…
An dieser Stelle würde ich keine Technologie grundsätzlich stigmatisieren. Aber ich würde fragen, ob der Zusatznutzen zwingend gebraucht wird, um die kaum vorhersehbaren aber ggf. sehr folgenschweren Risiken zu rechtfertigen.
Na ja, aber die Gesetzgeber sind Juristen. Paar Lehrer noch, o.k.
Gregor Mendel würde heute in Bausch und Bogen als Gefährder der Natur verdammt!
Das ist die westliche Form von boko haram : Bücher sind Sünde!
Wenn ich das richtig verstanden habe, dann ist die CRISPR/Cas-Technologie nichts anderes als eine zielgenaue, extrem beschleunigte Züchtungsmethode, die aber genau das macht, was herkömmliche Züchter mit dem Faktor Zufall probieren.
Wenn obiges so stimmt, dann ist das ein, von technikfeindlichen, ideologisierten linksgrünen Weltverbesserern, politisch motiviertes Urteil.
Herr Douglas, ihr Beitrag ist schon ok, aber bedarf kleiner Korrekturen.
„geniale Wissenschaftlerinnen, Emmanuelle Charpentier und Jennifer A. Doudna“
Ohne jede Schmälung ihrer wissenschaftlichen Leistung, aber beide sind nicht „genial“.
Doudna wurde von Charpentier zu einer Kooperation eingeladen, um Detailfragen zu klären, für welche sie selbst nicht die Expertise und die technischen Mittel hatte.
Doudna hatte mit dem Thema selbst vorher nichts zu zun gehabt.
Ziemliches Glück für Doudna.
Charpentier hat auf ihrem Arbeitsgebiet eine glückliche Entdeckung gemacht, deren grosse Bedeutung jedem Hauptfach-Studenten sofort klar gewesen wäre. Dass so ein System existieren könnte, wurde von anderen schon vorher theoretisch in Betracht gezogen.
Nochmal: beide sind hervorragende Wissenschaftlerinnen, aber CRISPR/CAS ist eher Glücksfall als Geniewerk.
Vielleicht war es sogar ein Fehler von Charpentier, dass sie eine US-Amerikanerin mit ins Boot geholt hat und sich jetzt die Lorbeeren teilen muss und mit unsäglichen Patentfragen zu kämpfen hat.
„Genial“ ist nochmal eine andere Kategorie, siehe z.B. den Nobelpreis von Stefan Hell,
der gegen alle Widerstände etwas geschaffen hat, was über Jahrzehnte als unmöglich galt.
„Nobelpreisverdächtiges aus Berlin“
Aus Berlin kommt nichts Nobelpreisverdächtiges, die Zeiten sind vorbei.
Charpentier hat ihre entscheidenden Entdeckungen in Umea (Schweden) gemacht und 2012 publiziert. Deutschland hat daran keinen Anteil und schon gar nicht Berlin.
„Berlin“ hat mit vielen Preisen und viel Geld Frau Charpentier dazu überreden können,
sich dort niederzulassen, um sich in ihrem Glanze zu sonnen und überhaupt noch international irgend etwas vorweisen zu können. Sie selber sieht das eher distanziert, siehe das Interview im Tagesspiegel.
„Heute also beschloss der Europäische Gerichtshof, dass auch mit Hilfe dieser
modernen Genome Editing-Methoden erzeugte Organismen gentechnisch veränderte Organismen (GVO) im Sinne der GVO-Richtline seien,“
Das ist wenig überraschend, denn die gesetzlichen Grundlagen auf deren Basis der EuGH urteilt, haben sich ja nicht geändert und gentechnikfreie Gentechnik gibt es nicht.
Der Ball liegt beim Gesetzgeber, nicht beim EuGH.
Danke für diesen kompetenten Kommentar.
Es gibt viele Technologien in denen Deutschland an der Spitze stand und diese verlor, weil weitere Forschung und Realisierung politisch und wirtschaftlich unterdrückt wurde. Computer z.B. oder besonderer Stahl und niemand regt sich darüber auf. Nur „revolutionäre“ Technologien, deren weitreichende Folgen und Folgekosten unklar sind, werden blind zu fördern gefordert, ohne zu untersuchen wem sie eigentlich nützen. Braucht die Gen-Sojabohne nun weniger Schädlingsbekämpfung oder ist sie nur resistent, so dass man mehr Gift draufschütten kann und die Bohne nur noch als einzige überlebt?
Naturwissenschaft und Linksgrün, das ist wie Feuer und Wasser. Stattdessen ideologische Fake-Wissenschaft als Religionsersatz. Da kann nichts zu dumm und zu abstrus sein – aber dabei umgekehrt immer die faktenbasierte Wisenschaft als Fake anprangern. „Natur“ schreien und bei jeder Wespe, die nur in die Nähe kommt, panisch aufspringen und hyperventilieren: Das ist „grün“.
Schießt sich der sozialistische Größenwahn wieder ins Aus? Nur die Chinesen haben kapiert, dass man nicht an der restlichen Welt vorbei wursteln kann, und sich geöffnet. Die EUdSSR dagegen nostalgiert sich in die 50er zurück und uns alle mit.
Die Natur verändert stets und ständig Geninformationen. Alles nach der Methode „Try & Error“. Hat etwas Erfolg lebt’s weiter. Hat es keine, stirbt es aus.
Langsam hat man den Eindruck, auch Europa und Deutschland will nicht mehr erfolgreich sein und über kurz oder lang aussterben.
Gäbe es keine genetischen Veränderungen, gäbe es nach wie vor auf der Welt nur Einzeller in der Ursuppe. Streng genommen ist auch der Mensch ein Produkt gentechnischer Veränderungen seitens der Natur. (Vielleicht ein Grund, die Natur vor den EuGH zu zerren).
Wären künstliche gentechnische Veränderungen am Menschen möglich und erlaubt, würde ich im Genom die Stelle suchen, wo die Dummheit zuhause ist. Genschere angesetzt und weg damit…
Würde vielleicht helfen.
einmal davon abgesehen, daß Bayer nun faktisch ein US Unternehmen ist und die „Grüne Gentechnik“ mit der Ukraine in Europa ein hinreichend großes Betätigungsfeld hat, was ist geschehen? Genfood ist überall, ob mikrobieller Käse, „natürlich“ (gezüchtete) Vanille, Brot usw. was nicht überall ist eine klare Aufklärungspflicht des Verbrauchers (ob das was nutzt, ist eine andere Frage), selbst „EU Bio“ schützt nicht vor Genfood….
Aber ganz praktisch (im Gegensatz zu modernen KKWs und Abreicherung, was ohne jede Bedenken ein Segen wäre), was bringt die industrielle Genproduktion?
Neuartige Sorten werden weiterhin klassisch gezüchtet (wobei sich auch dort das Allergiepotential ver-x-facht), Was die Grüne Gentechnik konkret gebracht hat, sind bisher Hybridsaaten mit Immunität gegen Glyphosat und Co. und Industriepflanzen, die Industrie will die Welt retten, vergiftet sie und was noch viel bedeutender ist, zerstört die Böden, letztendlich sind auch die verbrecherischen „Energiepflanzen“ für die Biogasanlagen genau aus diesem Stall…
Wenn der mittlere Westen, die Ukraine, Afrika und Indien mikrobakteriell Tot sind, werden sich die Flüchtlingsmassen aus ganz anderen gründen als ALG II an die Hildesheimer Börse erinnern.
Deutschland ist immer noch einer der großen Agrarexporteure (was Blödsinn ist – das könnten andere besser und sollen sie auch machen), wir können uns also entspannt zurücklegen, was die USA da treiben und mit welchen Ergebnissen – außer soylent green dürfte wenig dabei herauskommen, und wenn doch umso besser, der Boden ist zu wichtig um sie Konzernen und den Grünen (die hier wieder einmal klassisch schizophren agieren) zu überlassen.
Brüssel ist zwar des Teufels – aber auch nicht alles ist schlecht
Ist alles nicht neu. Die Gentechische Produktion von Insulin wurde zu Zeiten als Joschka F. noch Landesminister in Hessen war verboten. Die Amerikaner freuen sich, können sie doch Insulin und andere Produkte wie Interleukine und Interferone nach Deutschland teuer exportieren.
gilt auch für humanes Wachstumshormon (rHGH) und Erythropoetin (EPO). Wir werden von Irren regiert.
die verdienstvolle med. Gentechnik, mit der (bisher) zweifelhaften langwirtschaftliches Gentechnik zu vergleichen ist genauso sinnvoll, wie moderne KKWs zu verbieten, weil einen die Technik (primär zum Bomben bauen) der 50er Jahre nicht gefällt.
Leider reine Ideologie und schwarz-weiß denken – Technik jedweder Art neigt zur Neutralität, der Mensch entscheidet, was er daraus macht….
Ob die landwirtschaftliche Gentechnik in allen Fällen zweifelhaft ist, würde ich bezweifeln.
Gerne, kennen Sie ein positives Beispiel von halbwegs Bedeutung, mir fällt nur die Zerstörung Paraguays mit Gensoja ein, der kanadischen Landwirtschaft mit Genweizen, der indischen mit Genreis, der US mit Mais, bei uns Energiepflanzen, ob die Rekordernten in der Sahelzone (die nach China und Saudi Arabien gehen) während das sechsfachgewachsene Volk etwas kürzer treten muß auf GMO zurückgehen, weiß ich nicht….zum Selbstmord braucht die Menschheit keine GMOs, das schaffen wir auch per Hand, aber vergiftet zu werden, EEG Blödsinn zu bezahlen und die Böden der Enkel zu verkarsten nervt mich, wenn es von Lobbys als „gute Tat“ verkauft wird.
Ohne die (konventionelle) grüne Revolution der 50er Jahre wären Milliarden Menschen krepiert, hätte es diverse Großkriege gegeben, da war die Technik ein Erfolg, der Preis dafür ist dann eben der baldige 10 milliardenste Erdenbürger, Dekadenz und zivilisatorische Rückschritt, was schwerer wiegt ist nicht meines zu beurteilen, so wie es derzeit aussieht sind die GMO aber keine Antwort auf die fehlende Problemlösungskompetenz von 99.9% der Menschheit, sondern eher die Lösung dieses Problems
Grüne und ihre NGO’s tun das gleiche, was im Mittelalter die Kirchen taten. Forschung war für die Kirchen damals schon Blasphemie, als das geozentrische Weltbild noch gottgegeben und das Fliegen noch unmöglich war. Dabei verdanken die Menschen ihre Fortschritte und ihren Wohlstand gerade der Forschung.
Aber wenn es darum geht, den Menschen und Verbrauchern irgend eine Art Schuld am Klimawandel einzureden, um denen dann einen neuen Klima-Ablass aufs Auge zu drücken, dann kann den NGO’s gar nicht genug geforscht werden, wo das Ergebnis schon von vornherein feststeht.
Das Schlimme ist, es finden sich Juristen die diesen Quatsch auch noch in Gesetze gießen. Von Naturwissenschaftlichen Denken völlig unbeleckt, gefangen in ihrer Angst Verantwortung zu übernehmen, helfen sie dem Mittelalterlichen Denkverboten der Grünen NGO Quacksalbern unsere Zukunft zu verbauen. Wir leben hier noch von den Errungenschaften europäischen Denkens des 19.Jahrhunderts. Von welchen Produkten europäischer Innovation können unsere Kinder und Enkel leben? Den Hootonplan für Europa verwirklichen die Grünen NGOs. Jungs und Mädels nehmt das Fahrrad oder sattelt die Pferde, bestellt den Acker, geht Rüben pflanzen. Das grüne Paradies wartet auf euch. Leider wird sich eure Lebenserwartung in die Zeit Goethes zurück entwickeln. Sie lag damals im Durchschnitt bei 35 Jahren.
Es ist immer dieselbe Mischung aus „ GotteskriegerInnen, IdeologInnen und sehr egoistischen, aber mächtigen Interessenträgern, die sich hierzulande und in der EU – gerne mit Hilfe der regierungsbeauftragten Richter – durchsetzt. Es sind auch immer wieder dieselben erfolgreichen Aussagen, die über den Unsicherheitsfaktor – und Angstkreislauf in Verbindung mit dem Keibhaftigen das gemeine Volk „ überzeugen“, nicht mit Fakten und Vernunft !, Appelle hin oder her. Die Entwissenschaftlichung ( der letzten Bastion Naturwissenschaften )ist ein Phänomen, mit dem die Ideologen, selbst Sozialkonstruktivisten, „ arbeiten“. Mal sehen, was zukünftig noch so Alles verboten wird.