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In Deutschland Österreicher geworden

Unwort Migrationshintergrund

31.07.2018

| Lesedauer: 3 Minuten
Dass Zugereiste und Hiesige sich an allen möglichen Ecken unterscheiden, liegt in der Natur der Sache. Die Aktivisten unter den Journalisten instrumentalisieren die einen wie die anderen.

Jakob Augstein sagte in seiner Kolumne zum Stichwort Özil unter anderem das Folgende, was mir die Gelegenheit gibt, ihn und andere seiner Zunft auf etwas aufmerksam zu machen. Dazu muss ich zwei Stellen zitieren, um verständlich zu sein (Ihre Befindlichkeit den Zugereisten und den Hiesigen autoritär verordnen zu wollen, kann ich nur als kolonialherrlich bezeichnen, sei am Rande erwähnt.):

  • »Er ist ein Deutscher mit Migrationshintergrund, der aber durch die niederschmetternde Dummheit und Borniertheit der Strobls und Bierhoffs regelmäßig zum Migrationsvordergrund wird. An solcher Dummheit und Borniertheit können jahrelange Bemühungen um Integration im Handumdrehen zerschellen.
  • Und sie wissen auch, was Özil meint, wenn er sagt: „Ich habe zwei Herzen, ein deutsches und ein türkisches.“ Ja, so ist das, wenn man eine vielfältige, reiche, unklare, gebrochene Identität hat. Solche Identitäten gehören zu einer Einwanderungsgesellschaft. Sie machen sie lebendig, spannend, anstrengend, herausfordernd. Umso besser. Aber es gibt immer noch ein Deutschland, das damit nichts anfangen kann und will.«

Nun bin ich auch ein »Deutscher mit Migrationshintergrund«, auch wenn die meisten sagen würden, ja, aber ein österreicherischer, das ist doch was anderes als ein türkischer, das ist doch innerhalb desselben Kulturkreises. Ja, aber, wie Sie gleich sehen werden.

Als ich 1966 nach Bonn kam, war meine Sprachmelodie noch hörbarer eine andere als später. Nord- und Süddeutsche konnte ich an einer Frage schnell auseinanderhalten. Fragte einer, ob ich aus Bayern bin, kam er aus dem Norden, wollte einer wissen, ob ich aus Österreich bin, kam er aus dem Süden.

In meinem Selbstverständnis kam ich als Steirer (die Norddeutsche Steiermärker zu nennen pflegen), nicht als Österreicher, in die alte Bundesrepublik, deren Staatsbürger ich mit Pass verbrieft wurde. Als die DDR der BRD beitrat, war ich in meinem Selbstverständnis längst Österreicher geworden.

Dass der Prozess der Österreicher-Werdung des Steirers mit deutschem Pass früh einsetzte, verdanke ich bestimmten deutschen Journalisten. Wenn ihnen politisch an mir etwas nicht passte, vergaßen sie nie zu erwähnen, dass ich ja Österreicher wäre. Der deutsche Pass „schützte” davor nicht. Ich bin diesen Damen und Herren sehr dankbar. Sonst hätte ich vielleicht erst viel später entdeckt, dass mein österreichisches Herz stärker schlägt als mein deutsches.

Es waren nie „normale” Hiesige und Zugereiste, die meinen Migrationshintergrund zum Thema machten. Es waren „linksliberale” deutsche Journalisten. Deutscher war ich für sie nur, als ich ihre Meinungen teilte. Als ich anfing, ihre Meinung nicht mehr nur teilweise, sondern grundsätzlich zu kritisieren und infrage zu stellen, war ich plötzlich trotz deutschem Pass Österreicher.

Aktivisten, die sich für Journalisten halten, haben meinen Migrationshintergrund in dem Moment zum Migrationsvordergrund gemacht, als ich ihnen nicht (mehr) genehm war. Danke für die wertvolle Lektion.

Mit den „guten” und „schlechten” Deutschen ist das nicht anders. Die „schlechten” haben sozusagen einen politischen Migrationshintergrund als Migrationsvordergrund. Augstein drückt das nur umständlicher aus und am Ende doch klar:

»Aber es gibt immer noch ein Deutschland, das damit nichts anfangen kann und will.«

Gar nicht umständlich, dafür kolonialherrenhaft arrogant ist diese eingangs genannte Passage bei Augstein:

»Ja, so ist das, wenn man eine vielfältige, reiche, unklare, gebrochene Identität hat. Solche Identitäten gehören zu einer Einwanderungsgesellschaft.«

Was »man« mit Migrationshintergund als Migrationsvordergrund zu haben hat, ob das eine vielfältige, reiche und/oder unklare, gebrochene Identität ist, obliegt nicht der Anordnung von Jakob Augstein und Gleichgesinnten. Identitäten haben die Eigenschaft, dass sie unabänderlich individuell sind.

Noch schlimmer bei Augstein ist das:

»Solche Identitäten gehören zu einer Einwanderungsgesellschaft. Sie machen sie lebendig, spannend, anstrengend, herausfordernd. Umso besser.«

Unklare und widersprüchliche Identitäten sind lebendig, spannend, anstrengend, herausfordernd: Anstrengend und herausfordernd? Ja, für den Einzelnen. Lebendig und spannend? Für Augstein im weichen Denksessel. Umso besser? Für Augsteins Kolumnenstimmung. Bei dieser Kolumne hätte mehr herausfordernde Anstrengung dem Ergebnis besser getan.

In Wahrheit lässt sich die von Augstein pars pro toto repräsentierte Einstellung sehr einfach zusammenfassen. Nicht die 68er selbst, die ja 67er waren, sondern jene, die sich gleich danach zu ihren Bannerträgern ausriefen, fühlen sich seit den 1970ern von allen gestört, die sich nicht in ihre romantische Wohlstandsweltsicht einordnen: Von den alten Konservativen in der Union und in der SPD der Bonner Republik, deren politischen Verwandten im „Beitrittsgebiet” (weiland DDR) und denen, die sich vom Medienbombardement der Neu-68er nicht auf ihren allein „richtigen” Weg bringen lassen wollen: also dem Deutschland, das nach Augstein mit der lebendigen, spannenden, anstrengenden, herausfordernden Einwanderungsgesellschaft nichts anfangen kann und will.

Doch diese Uneinsichtigen „sind halt da” und ihr Recht, da zu sein und so zu bleiben, wie sie wollen, weil sie bisher auch so waren, steht nicht zur Verfügung jener, die in der Bonner Republik die Meinungshoheit in Parteien und Medien erobert haben – nicht durch demokratische Debatten und Abstimmungen. Und die Meinungshoheit in der Berliner Republik mit Zähnen und Klauen verteidigen.

Birgit Kelle schildert ihre eigenen Erfahrungen hier:

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142 Kommentare

  1. Ich bin hellhäutig und rothaarig.

    Und werde regelmässig darauf angesprochen und gedisst, weisse Waden und so, zB. …

    Und das von Kindheit (Kupferdach) an.

    Rassismus oder nur der Anteil an Blödmännern -frauen, den es nun einmal gibt?

    Ich kann diese Geweine und Gejammere um die eigene Existenz einfach nicht mehr hören…

    Und Respekt an Frau Kelle, dass sie sich solche Äusserungen überhaupt antut.

    Wenn ich mir die Twitter Reaktionen bei ihr so durchlese, fragt man sich, wieviele linke Vollpfosten und Jammer-migranten (siehe Tweet „bin Beamtin im höheren Dienst, aber….“) denn hier noch rumlaufen und ihr psychischen Probleme der ganzen Welt offenbaren müssen.

    Die sollten ihre Zeit beim Therapeuten nutzen, als sich dauernd öffentlich zum Opfer zu stilisieren…

  2. Mal abgesehen davon, daß Österreicher damals wie heute nun mal (kulturell) Deutsche sind.

  3. Von „Migrationshintergrund“ wäre nie die Rede, wenn Immigranten bei ihren Kindern nicht mit aller Gewalt darauf bestehen würden, ihre Sprößlinge nach zB anatolischen oder arabischen Riten zu erziehen. Wenn der Enkel nur gebrochenes Deutsch spricht, sind die Eltern schuld. Ja, Stolz und Familienehre, das ist wichtig.
    Von Deutschen die in die USA oder Kanada auswanderten, waren die Kinder anschließend meist nur noch englischsprachig. Ich kenne selbst solche Fälle.

  4. Danke Herr Goergen, dass Sie diesen Bannenträgern einmal deutlich gesagt haben, dass ich als Uneinsichtige das Recht habe, so zu bleiben wie ich bin. Vielen Dank!

  5. Naja, war auch 11 Jahre lang Migrant in Wien, hab mich wechselweise als Sche**- Bayer oder Sche**- Piefke bezeichnen lassen. Dabei bin ich eigentlich gebürtiger Jugoslave (heute Slovene oder Kroate eher, egal), obwohl ich damit eigentlich gar nix zu tun habe, war eine verzwickte Staatsrechtssache mit den „Heim ins Reich“- Leutchen nach dem WK2. Hab’s locker weggesteckt. Heute möchte ich da nicht mehr unbedingt in die Gesellschaft schneien.
    Wie auch immer, für Deutschland nehme ich das gerne wieder auf und beginne mich fremdzuschämen, welcher offensichtliche Irrsinn hier abläuft.

    Im Übrigen bin ich der Meinung, dass nicht nur Merkel weg muss.

  6. Wenn man die Wörter, die Augstein zur Charakterisierung der von ihm gewünschten Gesellschaftsordnung verwendet, aus dem Neusprech ins Deutsche überträgt, so wird aus „lebendig, spannend, anstrengend, herausfordernd“ : „Unvorhersehbar, bedrohlich, stressig, problematisch“.

    Man könnte noch unsozial und verarmt hinzufügen, aber man versteht dann schon, was er meint.

    • Der Augstein hört sich immer so an wie früher der Koffer bei Siebenstein.
      Augstein – Siebenstein, paßt auch schön – also, aufgepaßt liebe Kinder!

  7. Zu „Aktivisten, die sich für Journalisten halten“:
    Das Gros derer die sich heute Journalist nennen,sollte man – weit zutreffender – als „linke Aktivisten“ bezeichnen. „Aktivisten“ die unter dem Deckmantel „Journalist“ ein gut Teil der Medien besetzt haben, inzwischen beherrschen. „Aktivisten“ die jede grüne oder/und rote Tendenz des Regierungshandelns unterstützten, alle Konservative und (im EHEMALIGEN Sinne!!!) Liberale nieder schrieben. –
    Wobei ihnen – bei der „Haus-Besetzung“ – das Aufkommen „neuer Medien“ (resultierender Sparzwang der „alten“ Blätter wegen Rückgang der Werbeeinnahmen,) SEHR zupass kam. Unter diesem „Druck“ nahmen nicht wenige „Chefs“ – vermute ich – den Verlust an Qualität durch „billige Arbeitskräfte“ – mit Zähneknirschen zwar – aber billigend in Kauf. Jeder hoffend, dass SEIN Blatt, derart überleben werde. Nicht ahnend, dass die Vielzahl der „Chefs“ die derart reagierten, damit dazu beitrugen eine Meinungs-Diktatur bestenfalls mittelmässiger „Aktivisten“ zu installieren. –

    • Ja, es gab bei der FAZ nach Schirrmacher eine steile Abwärtsspirale, die systembedingt die ganze Printpresse erfasste und der unter seinem Einfluß standgehalten werden konnte.

      Aber Leute, die die alte Klasse hatten, die ihren Beruf mit einem anderen Ethos betrieben haben, kann man auf Dauer nicht bezahlen, wenn die wenigen Stellenanzeigen, die verblieben sind in einer Zeitung, die vor lauter Stellenanzeigen am Wochenende kaum in den Briefkasten passte, die jedoch heute darin noch jede Menge Platz läßt für den Werbemüll lokaler Akteure, die nötigen Mittel nicht erwirtschaften!
      Wer inseriert da noch, außer staatlichen Akteuren?
      Daß die Zeitungen sich über die Werbung finanzieren , ist ja ein gängiges Geschäftsmodell. Aber das haben andere, größere Unternehmen in die Hand genommen. Und die immer schlechtere Finanzausstattung führt via Verschlechterung der Redakteure zu massenweisen Abo- Kündigungen, beschleunigt durch die hohe Mortalität der verbliebenen Kundschaft.

  8. Immerhin, Herr Goergen, habe ich Dank Herrn Augstein und Dank Ihrer Vermittlung einen neuen Begriff gelernt, der die Grenzen meiner Welt erweitert: Migrationsvordergrund. Ob dieser Begriff auf Herrn Ösil zutrifft weiß ich nicht, vielleicht ist er nur ein von anderen gesteuerter opportunistischer Geschäftemacher. Aber auf die Mehrheit der hier lebenden Türkischstämmigen mit ihrer Begeisterung für den autoritären Führer Erdogan scheint er leider zuzutreffen.

  9. Ja, Herr Goergen, Sie haben völlig Recht. Auch ich bin ein „Ausweisdeutscher“, wie ein Teil der deutschen Bevölkerung sagen würde. Mein Heimatland ist Rumänien, und ich kam vor etlichen Jahrzehnten als Aussiedler nach Deutschland. Nun definierte ein rumänischer (jüdischer) Kabarettist einen Aussiedler (zu kommunistischen Zeiten) folgendermaßen: Ein Aussiedler ist jemand, der alles verloren hat, bis auf den Akzent.
    Und es sind immer die Gutmenschen, die einen darauf stoßen. Vor den anderen kann man sich in Acht nehmen, aber die „Gutmenschen“ „kreuchen und fleuchen“ überall. So z.B. auch so ein Augstein, oder hier in den Kommentaren ein netter Herr Frisch.

  10. Ach was, das Geld ist doch längst in London, wo er und seine family & friends wohnen und investieren. Hoffentlich ergeht es ihm nicht wie Becker, aber dann könnte er sicher noch Sport-„Attaché“ in Brüssel für seinen Sultan werden. 😉

  11. Na, na, na, genau das ist der Punkt. Wenn es Deutschland nicht gäbe, würde die ganze Welt verarmen. Sie sind ein Beispiel für das, was hierzulande so viele auszeichnet.

  12. Servus Herr Goergen! Die Blöden und Augsteins werden nicht aussterben. So wenig wie uns Jakob die Welt erklären kann, so schnell gehen anderen Leuten die Argumente aus. Soll auch keiner mehr sagen, dass es in den Redaktionsstuben keine Meinungskorridor gibt, in denen sich die medialen Meinungsdackel und Linkskläffer bewegen dürfen. Ansonsten sind wir gern in Österreich, fühlen uns da wie zuhause, und können nicht verstehen, wie man so einen Schwachsinn Ihnen gegenüber äußern kann. Demjenigen wurde mächtig ins Gehirn gesch…

  13. Lieber Michael Sander, ganz herzlichen Dank für ihren so treffenden Beitrag. Wollte erst gar nichts schreiben zu diesem unsäglichen Thema. Ihr Beitrag enthält präzise jene Punkte, die notwendig sind hier wieder Klarheit in die Debatte zu bringen.
    Und Augstein(?), ist für mich ein Würstchen, sprich Niemand!

  14. Lieber Herr Goergen, das klingt bitter, fast wie eine Abrechnung.
    Ich gebe zu bedenken, dass Herr Augstein schon mal einen Habitus hat, der nicht jedem gefällt, er hat sozusagen eine geschichtliche Verortung in der Bundesrepublik, die für ihn Passfragen fast obsolet erscheinen lassen, wenn er sich da mal nicht irrt, aber ob er das so apodiktisch gemeint hat, wie Sie es lesen?
    Als ich das Medienklima in Deutschland nicht mehr ertrug, bin ich nach Österreich „gegangen“, habe den Standard online gelesen, meinen Gaststatus aber nie verhehlt.
    Ich weiss seither, dass es schön ist, Österreicher zu sein, man hat mein Anderssein aber sofort auch bemerkt und meist freundlich geduldet. Ich werte es als Gewähren von politischem Asyl.
    Ich passe mich gerne an, wenn ich irgendwo bin, weil ich zu den Menschen, ihren Gebräuchen und Landschaften gehören möchte.
    In England waren das u.a. „Chicken in the Basket“, „Lemon flavoured Drops“ und „Cadbury Dairy Milk“, neben der Sprache, also Literatur und Beat,Pop etc. UND DEM REGEN in den grünen Landschaften. „How green was my valley“ by Richard Llewellyn
    Nur weil ich über kurz oder lang von irgendwelchen Eingesessenen als fremd erkannt werde, im Osten ständig, weil die VERSTÄNDLICH noch darauf achten, besonders auf Namen, mache ich aus diesem auch Missvergnügen für mich kein Evangelium, nach dem Motto,wenn man nicht fremd ist, ist man nicht richtig, sondern ich habe anhand meiner Vorlieben irgendwann meine Identität „feststellen“ können.
    Auf einen Punkt gebracht, ich kann zwar in vielen Ländern leben, aber nicht solchen, in denen politische Unfähigkeit TRUMPF ist.
    Es gibt wohlgemerkt politische Unfähigkeit überall, aber nicht immer und zu allen Zeiten werden dazu „Autodafés“ abgehalten etc. wie derzeit, jedenfalls gefühlt – gibt es beim Wetter auch – in Deutschland.
    In manchen Ländern mag es sogar die Regel sein, dass sich z.B. Regierungen nicht lange halten, aber es wird nicht gleich als Religion angebetet, sondern als eigener Stil ERTRAGEN.
    Nun, ich in bei KANT gelandet, „Kein Ort. Nicht mehr“.
    Nu?

    • Da fällt mir ein, es könnte auch Neugier sein, wenn ich nach meinem Herkommen gefragt werde. Das wäre völlig okay.
      Neugierige Menschen möchten etwas über mich erfahren, mich besser einschätzen können usw…
      Schon geht es mir besser.

  15. Die Weltverbesserer sprechen immer nur von Rassismus und Diskriminierung der jetzigen, zum Nulltarif suchenden Sozialeinwanderer. Ich als Deutsche werde schon ein Leben lang von einzelnen Idioten hier und da diskriminiert, na und?
    Deutsche – Nazi, Frau – dumm, gleiches Geld für gleiche Arbeit – nix da. Habe ich deswegen Anarchie ausgerufen? – nein, solche Idioten habe ich ignoriert.
    Die paar Dummbeutel, die alles auf Rassismus und Diskriminierung reduzieren und sich damit profilieren wollen, haben schlicht keine ordentlichen Argumente, wenn es um die eigentlichen Streitpunkte geht.

  16. Nehmen wir einfach einmal an, anstelle von Muslime wären eine Million Vietnamesen nach Deutschland gekommen. Würden die aggressiv, mit Messern bewaffnet im öffentlichen Raum herumhängen? Eher nicht. Sie würden Geld verdienen wollen. Und hier liegt das Problem.

    • Ich war in der siebten Klasse, als die Cap Anamour Flüchtlinge (und zwar echte!) aus Vietnam nach Deutschland bracht.
      Diese Leute waren sehr bemüht, so schnell wie möglich die Landessprache hier zu lernen und Geld zu verdienen, um der Gesellschaft, die sie geretten hatte, etwas zurückgeben zu können.
      Ich kann mich nicht daran erninnern, dass es jemals irgendwelche Ausfälle oder Störungen von diesen Leuten gegeben hätte, im Gegenteil.

  17. Denke nicht, daß es reicht aus Österreich zu sein, um sich in Deutschland einen Migrationshintergrund zu bescheinigen, dazu muß man m.E. zumindest aus einem anderen Sprachraum kommen. Das einem von Leuten, deren Meinung man nicht teilt, gern die Herkunft als Makel angehaftet wird, bedarf jedoch auch keines Migrationhintergrundes, dazu reicht es schon aus dem anderen Stadtteil zu sein.

    • Ich halte es mit Karl Kraus: „Das einzige, was Deutsche und Österreicher trennt, ist die gemeinsame Sprache“.

      • Das gilt nicht für Bayern. Deshalb will ich die Bundesrepublik BÖHU gründen aus Bayern, Österreich und Ungarn. Königgrätz (1866) wird annulieret. Die Piefke bleiben draußen, wobei die Preussen von mir aus weiterhin den „Königgrätzer Marsch“ blasen können, komponieret von Joahann Gottfried Piefke (1817 bis 84). Host mi?

      • Bitte, bitte lassen Sie auch ein paar Badener rein. Ist Schwarz-Grün nicht ein guter Grund für Mitleid? Aber wir (anderen) sind schon eine große Handvoll… ?

      • Dachte das seien die Amerikaner und Engländer.

      • Dieser Vergleich stammt – so glaube ich zu wissen – von Oscar Wilde.
        Sie haben jedoch Recht: das mit den Österreichern und den Deutschen wurde anscheinend fälschlich Karl Kraus zugerechnet und ist laut Netzrecherche eigentlich von Karl Farkas. 😉

    • Die Sprache dürfte keinen Rolle spielen, s. die verfolgten Juden, die aus dem Reich in die Schweiz fliehen wollten – und abgewiesen worden waren. Das waren echt an LuL bedrohte Flüchtlinge. War den Schweizern aber egal.

      • Die Juden wurden von den Schweizern aber nicht abgewiesen weil sie Migranten waren.

      • Nee, deswegen nicht … .

  18. Es hat – auch rechtlich – nie eine „Wiedervereinigung“ oder auch bloß Vereinigung von BRD und DDR gegeben. Der Hauptgrund dafür war einerseits, daß die Bonner Republik nicht in von der DDR eingegangene völkerrechtliche Verpflichtungen eintreten wollte und vor allem und zuerst: Die Grundgesetzpassage, wonach sich das Deutsche Volk nach einer Wiedervereinigung „in Freiheit“ eine neue Verfassung zu geben habe – man also 1990 ganz neu hätte anfangen können (und müssen), war für die Bonner Eliten die Horrorvorstellung schlechthin. Sie wollten keine Wiedervereinigung, um keinen Preis – daher „Beitritt“ von Fünfneuland und dann der Euro. Also war sichergestellt: „Nie wieder Deutschland“- bis heute Staatsräson aller Parteien außer der AfD.

  19. Man muss doch nur schauen was Stalin gemacht hat, um eroberte Gebiete dauerhaft russisch zu machen: massive Umsiedlung von Russen. Danach gehörte den alteingesessenen ihr Land nicht mehr selber, und keine noch so radikale politische Wénde kann die Russen wieder aus ihrem Land vertreiben.

    Unsere Linken intellektuellen sind also glühende Verehrer von Stalins Methoden, wenn es gegen ihr eigenes Volk geht, bzw das verhasste Bürgertum.

    • Als Ergänzung. Die Chinesen praktizieren das Gleiche in Tibet, mit dem Ergebnis das die Tibeter im eigenen Land in der Minderheit sind.

      • Ob Russen oder Chinesen, es war in der Geschichte schon immer gängige Praxis, Vertreter des eigenen Volkes in den eroberten Gebieten anzusiedeln. Wohin denn sonst mit dem Geburtenüberschuss. Ob Deutsche in den von Slawen besiedelten Gebieten Ostelbiens, Pommern oder des Baltikums, Spanier in der Neuen Welt Mittel- und Südamerikas, Engländer im Osten Nordamerikas, um nur einige zu nennen. Die indigene Bevölkerung spielte dabei keine Rolle. Und der zeitliche Abstand, ob China aktuell oder das deutsche Reich vor 1000 Jahren, macht das eine nicht besser. Und wenn dann die aktuellen Weltverbesserer von den Fortschritten dieser Völkerwanderungen faseln, mag das aus heutiger Sicht vielleicht positiv sein. Der Nachfahre einer vergewaltigten Frau im England zur Zeit der Sachseninvasion verdankt seine Existenz genau dieser Tatsache, aber für diese Menschen damals war es das Inferno. Und Historiker in 200 Jahren werden es sicher als Glücksfall für ihre Zeit sehen, dass West-Europa zu Beginn des 21. Jahrhunderts vom Geburtenüberschuss Afrikas und des Nahen Ostens kolonisiert wurde.

      • Und die Italiener mit Südtirol.

    • Allerdings: Die Russen sind 140 Millionen, die Moslems hingegen 1.600 Mio. Die Chinesen mit ihren 1.400 Mio können es schaffen bei Tibet. Wir haben es auch mal versucht, als Volk ohne Raum, is‘ aber in die Hosen gegangen, bei ca 70 Mio. Heute eher weniger, die Eroberer sind schon da.

    • Zitat: „Unsere Linken intellektuellen sind also glühende Verehrer von Stalins Methoden“.

      Lieber Michel, zunächst einmal schließt sich Intellekt und Links gegenseitig aus, da Intellekt eigentlich faschistische (links=kommunistisch) Tendenzen erkennen sollte.

      Ansonsten, alles richtig, Linke Grüne und zwischenzeitlich weite Teile der SPD sind moralisch auf Stalins Augenhöhe. Sie leiden bereits Höllenqualen, da sie trotz aller linksfaschistischen Erfolge, die sie seit Einzug der Grünen in den Bundestag und der Vereinnahmung der ehemaligen, untergetauchten überzeugten „DDRler“ noch immer noch nicht so konsequent gegen die verhassten Kartoffeln vorgehen dürfen, wie sie möchten. Aber sie machen große Fortschritte.

  20. Lieber Herr Goergen,
    ich schätze Ihre Kommentare seit jeher.
    Aber!!! Vergeuden Sie Ihren Intellekt nicht an „Etwas“ wie Augstein.

    Er ist genauso wenig Zeichen wert, wie jeder andere dieser marxistischen Antisemiten.

    Die Faschisten werden weiter bellen, so wie sie es immer taten.Augstein als einäugiger unter diesen Blinden ist zum Glück dumm und plump genug, das jeder an seinen holprigen Zeilen erkennen kann, mit was für einem kleingeistigen Schwachkopf es bei ihm zu tun hat.

    Talent, Geist und Charakter gewinnt man eben nicht durch Adoption, so konnte selbst Sugstein Senior aus einem Esel kein Pferd machen.

  21. Ja, so ein linker Journalist weiß eben genau, wie sich so eine vielfältige, reiche und gebrochene Identität eines Menschen mit Migrationshintergrund anfühlt. Eben lebendig, spannend und herausfordernd. Habe soeben meine Frau gefragt, ob es sich bei ihr so verhält, weil sie einen ebensolchen Hintergrund hat. Sie sah mich daraufhin nur amüsiert und fragend an.

  22. Ich gehöre ebenfalls zu denen, die die Nase voll haben vom Geseier von Einwanderern oder deren Nachkommen, wie unnett, rassistisch oder unsensibel „die Deutschen“ sind. Auch Birgit Kelle fällt darunter, denn: Sie IST nun mal eine in Rumänien geborene Frau, nichts auf der Welt kann das ändern, und nein, sie wird NIE eine „echte“ Deutsche sein – das können nur ihre Kinder, denen sie hoffentlich nicht zu viel Rumänentum mitgibt oder das Bewußtsein, irgend etwas anderes zu sein als „Deutsche“. Ich bin es daher auch unsagbar satt, stets zu lesen, und dabei mache ich zwischen einem Österreicher oder Türken keinen Unterschied, wie schwer er sich tut damit, in Deutschland anzukommen, ob nun ein Kölner Steierisch vom Münchner Dialekt unterscheiden kann (kennt denn der Steirer, also der in Graz lebende, den Unterschied zwischen Moselfränkisch und Kölscher Mundart oder weiß er, was die Benrather Linie ist??) oder ob ihm klar ist, daß man die fälschlicherweise für „Österreichisch“ gehaltene Wiener Stadtmundart auf keinen Fall in Tirol spricht.

    Ich sage allen Migranten, die das hier lesen: Dieses Land, Deutschland, ist für DIE DEUTSCHEN da. Es ist NICHT dafür da, dass Ihr, die hier eingewandert seid, Euch darin wohlfühlt. Das, liebe Migrationswieauchimmerdeutsche, spielt für uns, die ECHTEN Deutschen, keinerlei Rolle. Wenn ich nach Wien komme, nimmt da auch kein Öschi Rücksicht, dass ich seinen schrägen Dialekt nicht verstehe (und dass das so ist und dass ihm das verdammt gut gefällt, macht einen wesentlichen Teil österreichischen Nationalbewusstseins aus), und Zürich ist noch viel schlimmer, wo ich manchmal auf Englisch ausweiche, wie viele Tessiner, denen das einfach zu blöde ist. Aber da bin ich Ausländer und die Wiener und Zürcher müssen einen Teufel tun und darauf Rücksicht nehmen, dass ich ihre Mundart nicht verstehe oder nicht weiß, dass sie Jänner statt Januar sagen, und wie sie ihre verfluchten Kaffees in Wien nennen, weiß ich immer noch nicht. Dafür weiß ich wenigstens, was ein Cortado in Spanien ist oder ein Espresso Coretto in Mailand, den sie in Wirklichkeit gar nicht Espresso nennen, sondern nur Cafe. Oder ein Pincher in den USA. Ausland, wie gesagt. Nicht dafür gemacht, mir zu gefallen oder mich aufzunehmen.

    Daher ist diese Debatte über Özil so sinnlos, weil sie im Grunde – nicht öffentlich, aber in den Familien, „im Volk“ also – schon längst beantwortet ist. Deutscher kann nur sein, wer hier geboren ist, die deutsche Kultur ohne Vorbehalt angenommen hat und sich zu Deutschland bekennt. Haar- und Hautfarbe egal, und die Mundart obendrein, die Mittelschicht spricht längst deutschlandweit, zunehmend sogar in Schwaben jenes leicht norddeutsch eingefärbte Hochdeutsch wie die Sprecher der Nachrichtensendungen. Und die in der Unterschicht haben verlernt, wie man „ch“ spricht, also vor 30 Jahren war das jedenfalls auch in Schwaben kein „sch“. Nur mal so angedeutet. Und darum ist Özil KEIN Deutscher, wird es nie werden. Er ist für mich ein doppelter Verräter, denn er ist Türke und hat seine Seele für billigen Mammon verkauft. Damit hat er die Türkei UND Deutschland verraten. Und das hält er nun uns Deutschen vor, geht‘s noch?

    Die simple und brutale Wahrheit ist, dass nahezu ALLE Einwanderer darauf einen feuchten Dreck geben. Anders kann man es nicht ausdrücken. Als ob Nationalität ein Setzkasten von Wunschextras wäre – also, das mit den Nazis und so lassen wir mal raus, Pünktlichkeit wird überschätzt, Hartz IV voll ok, rechtsfahren kein Problem, Alter, Autobahn volles Rohr auch geil, die Bul…äh Polizei ist überall doof, und Fußball eh nix für Kartoffeln und vom Essen, ey Mann, siehst Du ein Türke in Dönerladen, Mann? Und jetzt mit allem und scharf.

    Ich fand das mit 20 in Kreuzberg auch lustig, sogar heute noch, ABER es hat NICHTS mit Deutschland zu tun. Bei mir zu Hause ist Deutschland, und da ist Özil, Özdemir, Özugus oder auch Birgit Kelle, Peter Maffay oder Motsi Mabuse und ihr Bewußtsein so weit weg wie Khao Lak oder Las Palmas. Da trinke ich ein kühles Weizen, esse Königsberger Klopse oder Sauerbraten mit Rotkohl und Klößen, oder Bratwurst mit Sauerkraut. Die Spaghetti Carbonara, die meine Frau als Au Pir Mädchen in Rom so gut hat kochen gelernt, und meine Spielart von Paella machen uns weder zu Italienern, Katalanen noch „Kosmopoliten“. Und zu Weihnachten singen und heulen wir zu Stille Nacht heilige Nacht und das seit acht Generationen. Und so sage ich auch: Niemals kann ein Muslim Deutscher sein, darum werde ich auch kein Österreicher, wenn ich 20 Jahre in Wien lebe, sie mit ihren Pass geben und endlich weiß, was ein Vierspänner oder Schlagobers ist.

    • Herr Knoch, wie Sie richtig erkennen, habe ich – im Gegensatz zu vielen TE-Lesern – keine übertriebenen Sympathien für die Österreicher, denen ich keine echte Eigenethnizität gegenüber den Deutschen zubillige und die für mich auch Verräter sind. Es gilt, mitgefangen, mitgehangen, aber sie haben sich 1945 still davongemacht. Nun ist das aber lange her und die Psalmen sind in dieser Hinsicht gelesen, aber meine eigene Lebenserfahrung ist, dass Sie als Deutscher heute in Amsterdam freundlicher behandelt werden als in Wien, und das will angesichts der Geschichte was heißen. Es ist unbestreitbar, dass Österreich heute die bessere Regierung hat als Deutschland, das aber ist eine Momentaufnahme und war auch nicht immer so. Desweiteren bin ich ein entschiedener Gegner deutscher Kleinstaaterei und Regionalismus, der diese Nation immer geschwächt, wenn nicht geradezu paralysiert hat. Insofern bin auch klar gegen den Föderalismus, der Deutschland nicht nur aberwitzige Pensionslasten auferlegt, zur Durchalimentierung der Landesverwaltungen und regionalen ÖRR-Sender, sondern auch zersetzt, behindert und schädigt. Das Land ist kleiner als viele US-Bundestaaten oder russische Oblast, was soll da diese innere Kleinstaaterei, erst recht wenn man sich den Aberwitz des Saarlandes oder der Stadtstaaten ansieht.
      Eines seiner Ausgeburten (mit der „verspäteten Nation“) ist die Idee des „Volksdeutschtums“ (eben weil lange keine deutsche Nation als staatliche Entität zur Verfügung stand), die Sie auch bei Birgit Kelle (oder z. B. Helene Fischer) ins Spiel bringen. Sie zeihen mich des Rassismus, weil ich Kelle nicht zubillige, eine „echte“ Deutsche zu sein. Nun, gemach. Gehen wir von der Idee eines übernationalen „Volksdeutschtums“ aus, so kann konkludent niemand – vergleichbar den Juden – Deutscher werden oder sein, der nicht Teil dieses Deutschtums ist, mithin – germanischer Abkunft aus dem Gebiet zwischen Maas und Weichsel.
      Das wiederum bestreite ich. Wer nicht als Deutscher geboren ist, wird auch keiner, sondern bestenfalls deutscher Staatsbürger. Der reine Wohnort Deutschland und der Pass vom Einwohnermeldeamt reichen dafür nicht hin. Es bedarf weiterer Merkmale, und das ist für mich durchaus der Geburtsort und die Kultur der Einheimischen. Der Volksdeutsche aus Rumänien, Kasachstan oder von mir aus sogar Pennsylvania hat die nicht, woher auch.
      Die „Russlanddeutschen“ und ihre zähes emotionales und kulturelles Festhalten am Russentum, bez. Russlands, das in vielen Fällen eher ein ausgedachtes oder imitierendes ist, beweisen, dass einem germanische Herkunft nicht notwendigerweise zum „Deutschen“ machen, und Nelson Müller ist für mich, afrikanisch-schwarz wie er ist, nicht weniger „deutsch“ als Helene Fischer. Vermutlich ist sogar Roberto Blanco inzwischen „deutscher“ als Heino, aber das wäre einen gesonderten Disput wert.

      Somit liegt im Kern der Volksdeutschtum – nicht zwanghaft, aber latent – die Gefahr, rassistische Ausgrenzungen vorzunehmen, wo der Bogen zur Rassenlehre der Nazis nicht weit wäre.
      Dennoch ist ein Mesut Özil, trotz Geburtsort Gelsenkirchen und Pass, eindeutig kein „Deutscher“. Kulturell, sprachlich und emotional ist im Türkentum verhaftet. was keine Schande oder Nachteil ist, freilich eine Tatsache, die Konsequenzen hat. Ginge es nach mir, gehörte er ausgebürgert. In London lebend, nutzt ihm sein EU-Landpass auch bald nicht mehr viel, ein türkischer wird es auch machen und wäre ehrlicher.

      Zum Schluss, quasi versöhnlich: Die letzten Absätze Ihrer Replik vermag ich nur zustimmend zu unterstreichen.

      • Nur als Knoten im Taschtuch, das kaum noch jemand benutzt, zwei Anmerkungen.

        1. Die Österreicher haben mit den späten 70er Jahren beginnend eine eigene Identität gewonnen, die erstaunlich organisch auf den regionalen, alten Traditionen aufsetzt und sich mit diesen gut ergänzt.
        2. „Kleinstaaterei“ lebt wie jeder Kampfbegriff davon, dass er am besten funktioniert, wenn er in der Sache unbegründet bleibt.

        Dass Sie mich aus der Reichweite des Deutschseins rausdefiniert haben, macht nichts. Nach Ihren Kriterien ist an mir höchstens ein Achtzehntel deutsch.

      • Lieber Herr Goergen,
        machen Sie sich nichts aus dem Kommentar von „Thomas Hellerberger“, der, wenn ich es richtig gelesen und verstanden habe, nicht nur EIN ganz toller Deutscher ist, oder sich dafür hält, sondern sogar ZWEI („Berlindiesel“) – da reichen Sie nicht ran ?

        Ihren „Knoten im Taschentuch“ stimme ich zu, außerdem mochte ich Österreich schon immer und noch nie wurde mir dort unfreundlich begegnet – was evtl. am Ton, der die Musik macht, liegt.

      • Ich muss mich outen. Ich bin ein überzeugter Fürsprecher der kleineren politischen Einheit. Sie hat nichts mit Kleinstaaterei zu tun, sondern bietet im partnerschaftlichen Wettbewerb mit anderen eigene Problemlösungen an, die im Vergleich bestehen müssen oder korrigiert werden können.

        Demgegenüber hat der zentralistische Einheitsstaat immanente Nachteile.
        Er unterliegt dem Zwang zum Kompromiss, zur Verwässerung. Die Möglichkeit des Vergleichs seiner Lösungsangebote mit anderen fehlt. Fehlentwicklungen bleiben lange unkorrigiert. Selbst dann, wenn falsche Entscheidungen zu offensichtlich untragbaren Folgen geführt haben, ist der Weg zur Umkehr für den schwerfälligen Tanker lange und ungewiss.

        Kleinere politische Einheiten bieten Bürgernähe, vergrößern das Gewicht des Einzelnen. Sie kommen tendenziell dem – unerreichbaren – Ideal von Freiheit, Souveränität, Autonomie, Mitbestimmung für das Individuum tendenziell näher als es der Superstaat, wie mit der EU angestrebt, je erreichen kann.

        Die Bundesländer sind keine selbständigen Staaten und dennoch bin ich dankbar, dass unsere Republik bundesstaatlich organisiert ist. Zumindest im Bereich Bildungspolitik, sprich Schul- und Universitätswesen, setzen und behaupten Bayern und Sachsen zum Nutzen von Schülern und Studenten eben immer noch andere Standards als beispielsweise Bremen und Berlin.

        Zu ihren Österreichern, die sich als Verräter nach 45 vom Acker gemacht hätten, möchte ich keine Stellung nehmen. Gleiches triff auf ihre Beschreibung des „deutschen“ Status von Birgit Kelle oder etwa eines Peter Maffey zu. Ich vermeine hier einen Zungenschlag zu vernehmen, der sich mit meinen Vorstellungen nicht verträgt.

        Als kleine Provokation ergänze ich gerne: Necla Kelek etwa, oder Basam Tibi sind Bürger dieser Republik mit denen sich Staat machen lässt. Das gilt, auch wenn der bundesdeutsche Geburtsort fehlt.

        PS; Ich habe den Tweet verfolgt, der sich an Kelles Statement anschließt. Was sich da in einer großen Anzahl von Beiträgen als Hass, in Hetze und mit ordinären Beleidigungen, Beschimfpungen breitmacht, muss Anlass zur Sorge sein. Verwunderlich nur, dass die verantwortlichen Moderatoren ob dieses Unflats trotz Netzwerkdurchsetzunggesetz untätig bleiben. Anscheinend gilt: Quod licet Iovi, noch licet bovi. Oder: Vier Beine gut, zwei Beine schlecht. Gegen den Ochsen der Köterrasse ist Geifern erlaubt, wenn nicht gar geboten.

        Özil, der privilegierte Multimillionär hat es mit Hilfe seiner Berater und einer allzeit bereiten links-grünen Öffentlichkeit geschafft, aus den Pfiffen gegen seine Wahlhilfe für den Sultan vom Bosporus eine Staatsaffäre zu machen. Er – das Beispiel einer gescheiterte Integration – installiert sich erfolgreich als Mahner gegen einen angeblichen Rassismus. Möglich ist dies, weil der DFB und der Trainer der Mannschaft es versäumt haben, frühzeitig Konsequenzen zu ziehen. Konsequenzen, die ob der fehlenden Leistung des Spielers Mesud Özil, seit langem überfällig gewesen wären.

    • Leider fehlt die Korrekturfunktion. Es soll unten heißen:
      Sie kommen tendenziell dem – unerreichbaren – Ideal von Freiheit, Souveränität, Autonomie, Mitbestimmung für das Individuum xxxx näher als es der Superstaat, wie mit der EU angestrebt, je erreichen kann.

      Doppelt gemoppelt hält nicht immer besser.

  23. Komisch, ich fühle mich diskriminiert! Seit Jahrzehnten Jahren lebe ich in D, mit einem soliden MiHiGru, Deutsch habe ich erst mit zehn Jahren gelernt. Dennoch bin ich in diesem Zeitraum ein einziges Mal von jemandem beschimpft worden, der mutigerweise aufm Fahrrad saß und schnell davongezockelt ist, als er das Echo vernahm. Sonst Fehlanzeige. Also, ich bin empört!

    • Welch ein erfrischender Kommentar! Es ist unglaublich schade, dass sich die Hunderttausenden von Einwanderern, die sich ebenfalls ohne Probleme in Deutschland niedergelassen haben, nicht auch einmal zu Wort melden. Ich bin fest davon überzeugt, dass sie für derlei Faxentango gar keine Zeit haben, weil sie täglich fleißig für den Lebensunterhalt ihrer Familie sorgen.

  24. Die meisten haben ja abends genug von „anstrengend“. Hat mit Erwerbstätigkeit und Kindererziehung zu tun. Kann sich das Millionärsbübchen nicht eine Neverland-Ranch für seine Anstrengenden bauen und einen Ceuta-Zaun drumherum ziehen? Ich brauche mal Ruhe und kann diese Sozialspinner nicht mehr hören. Mullah Abdulla wird den schon zum Schweigen bringen. Das dauert mir aber zu lange.

  25. Sehr schön und treffend beschrieben!
    Heimat und Identität bekommt man nie mit einem Pass. Oder vielleicht in USA, Kanada, NZ, AUS?
    Und je länger, bald 50 Jahre, man die Deutsche Politik beobachtet, sogar um sonst wählen geht, desto klarer wird es. Mit Berliner Deutschland wird es immer weniger möglich sich zu identifizieren! Ich bin ganz zufrieden nur ein Jugoslawe ( ich denke nicht an Titos Jugoslawien) mit deutschem Pass zu bleiben.

  26. nur eine ganz kleine Anekdote:
    bei einer Reise durch Australien, also selbständig, mit dem Auto einfach mittendurch, dahin wo die Touristen aufhören:
    Nahezu alle Menschen, von Adelaide, über Maree, Cairns oder wo auch immer, sagten , in Abwandlung das gleiche: „Meine Eltern kommen aus XY, ICH bin Australier“. Wohlgemerkt: alle sprachen dabei EINE Sprache.

    Auf der Rückreise, Regionalexpress in NRW:
    dutzende Gruppen palaverten in genauso vielen Sprachen. Unisono: ICH bin , aber NICHT Deutscher, auch wenn mein Pass etwas anderes sagt.

    Der Unterschied zwischen den Ländern? In Australien ist man Australier und spricht Englisch und identifiziert sich mit seiner „neuen- positiven“ Heimat , oder ist Tourist- und selbst der hat Englisch zu sprechen. Feierabend

    In Deutschland: o Gott (in welcher Sprache und zu welchen Göttern auch immer) ich muß meine Identität (?) verteidigen, und warum sollte ich eigentlich ein „Deutscher“ sein?
    Man niemand fordert es, der Anfang ist nicht leicht, eine Überwindung, weil man zwischen den Stühlen steht , man wird bejubelt, wenn man sich NICHT integriert – zunächst von der „eigenen “ Gruppe und mittlerweile auch von den „Deutschen“. Ein absoluter Irrsinn.
    „Deutsch“ sein ist hier mittlerweile in weiten Kreisen negativ belegt!

    So fördert die unendliche Tol(l)eranz letztlich die Spaltung der Gesellschaft.

  27. ÜBERTRIEBENES WELTOFFENHEITSGETUE wirkt auf mich eher verdächtig. Ein paar (naja, leider sind es sogar relativ viele) Eiferer übertreiben es mit dem, was ihrer Meinung nach die Westmächte in der Folge des 2. Weltkrieges als „Umerziehung“ begriffen. Dabei war das so nicht gemeint. Viele dieser fanatisierten Multikulti-Streberpiefkes treiben es mit ihrem falsch verstandenen, vorauseilenden Umerziehungswahn zu weit. Noch dazu vereinfachen sie, sehen die Dinge verzerrt und oberflächlich.

    Mal am Beispiel der USA: diese werden hierzulande von besagten Eiferern oft simplifizierend als „multikulturell“ bezeichnet. Dabei ist dies in den USA selbst unter Linksliberalen eher ein Schimpfwort. Die USA sind zwar ein Einwanderungsland (mit einem allerdings sehr strengen Einwanderungsgesetz), aber genau das Gegenteil von multikulti. „E pluribus unum“-aus der Vielfalt in das Eine (hinein): dies bedeutet eben gerade die Vermeidung von Parallelgesellschaften. Wer das Glück hat, US-Bürger werden zu können (setzt meist eine „green card“ voraus), der muss u.a. den „pledge of allegiance“ ableisten, eine Art Eid auf Verfassung und Werte der USA. Und es versteht sich von selbst, dass er aus eigenen Anstrengungen die Landessprache zu erlernen hat, so er sie noch nicht beherrscht. Und nicht wie hier, wo die Integrationsgutmenschen eingliederungsunwilligen/bzw. -unfähigen Migranten hinterherlaufen und bei anderen um „Integrationsbemühungen“ betteln. Wer hierher kommt, der will was von diesem Land, nicht umgekehrt. Und es ist ein selbstverständliches Minimum, dass er selbst alle erdenklichen Anstrengungen unternimmt, sich zu integrieren-so weit als möglich auch auf seine Kosten. Dass das Asylrecht dabei oft als Einfallstor für illegale Einwanderung missbraucht wird muss hier nicht nochmals erörtert werden.

    Auch in Großbritannien und Frankreich sind die Verhältnisse anders, als die Gutmenschintegrations-Marktschreier sich das in ihrer naiv-weltfremden Vorstellung ausmalen. Wenn ein Inder nach GB einwandert, so beherrscht er i.d.R. nicht nur fließend die Landessprache, er ist darüber hinaus mit Sitten und Gebräuchen des Landes vertraut. Grund: Indien war eine britische Kolonie. Und die Briten haben dort viel an kultureller Handschrift hinterlassen. Cricket z.B. ist heute in Indien populärste Sportart. Und so verhält es sich mit der überwiegenden Mehrzahl der Einwanderer. Nun wurden die Kolonien ja damals nicht aus purer Menschenfreundlichkeit eingerichtet, sie entstanden weil man Vorteile von ihnen hatte, zumeist wirtschaftlicher und strategischer Natur. Also kein Multikulti-Ringelpiez, sondern eiskalter Pragmatismus.

    Ähnlich verhält es sich mit Frankreich und Einwanderern aus dem Maghreb oder Teilen Schwarzafrikas.

    Die Millionen (zumeist illegal eingewanderter) Migranten hierzulande kommen nicht aus ehemaligen Kolonien (Deutschland hatte so gut wie keine). Und anders als in den USA, GB und F sprechen sie nicht unsere Landessprache, machen auch so gut wie keine Anstrengungen, sei zu erlernen, bilden Clans und Parallelgesellschaften, etc. Sie sind wie gesagt weder integrationswillig noch -fähig. Und somit für unser Land eine Belastung, keine Bereicherung.

    Kein Land kann sich total abschotten. Weder ist es noch war es jemals der Fall (siehe hierzu beispielsweise die Figur des Feirefiz in Wolfram von Eschenbachs „Parzival“ [13. Jahrhundert!]). Weltoffenheit kommt von selbst, die muss man nicht forcieren. Und schon gar nicht mutwillige, illegale Massenmigration über das Asylgesetz.

    Das sollte den Multikultipiefkes mal gesagt werden!

  28. Warum muss immer wieder Augstein zitiert werden. Soviel Aufmerksamkeit verdient der Knabe nicht.

    • Schön dass Sie es schreiben. Es ging mir eben beim lesen schon gegen den Strich, dass dieser „Journalist“ so oft zitiert wird. Der ist so etwas von unwichtig …

  29. Mir sind Sie so wie Sie sind tausend mal lieber wie ein Augstein Herr Goergen,und das Sie eigentlich aus Österreich stammen,das Adelt Sie ehr,als das es Sie diskriminiert!
    Und das Sie aus „unserem“ Kulturkreis kommen ist für Sie und uns auch ein nicht zu unterschätzender Vorteil,oder sehen Sie das anders?
    Über Özil braucht man kein Wort mehr verlieren,er wurde als Deutscher aufgenommen,er hat es uns nun mit der Rassismuskeule zurück gezahlt,der junge Mann,den Ich einmal sehr gemocht habe.
    Aber lassen wir uns nicht entmutigen,Ich kenne genug „ehemalige“ Türken die voller Stolz nun Deutsche sind,die sagen zu Özil nichts mehr,für die ist er gestorben als Deutscher.
    Mir persönlich ist es gleichgültig woher einer stammt,er soll sich hier nur einfach einbringen,der Rest geht dann wie von selbst!!

  30. Ein wunderbarer Artikel! Danke Herr Goergen! Und danke für die angeführten Erfahrungen von Birgit Kelle.
    “es war uns Ehrensache dem Staat nicht länger auf der Tasche zu liegen, sondern etwas zurück zu geben.. “
    Genauso habe ich mich 2003 gefühlt und halbes Jahr, bis zur Ausbildung mich schrecklich geschämt Sozialleistungen zu beziehen.
    Wie der geschätzte Henryk m. Broder mal sagte..wenn die Regeln dieses schönen Landes den Zuwanderern nicht passen, dann möge doch bitte jeder bei sich zu Hause bleiben!!

  31. Jeden Tag auf‘s Neue decouvriert sich der deutsche Linksextremist als das was er ist: narzisstisch, ideologisch und menschenverachtend. Diese Klientel braucht das Unbill dieser Welt, um sich überhöhend wertvoll und bereichernd vorzukommen. Nie hat jemand mal die Geldströme in den Linksextremismus sauber aufgearbeitet. Offenbar Zuviel, zu mühselig und zu gefährlich.

  32. Herr Broder hat in einer Talkrunde mal einer (g)eifernden jungen Grünen erklärt, dass der inflationär genutzte Begriff „Migrationshintergrund“ rassistisch ist, weil er immer nur für eine ganz bestimmte Gruppe ganz bestimmter Religionsanhänger verwendet wird.

    Ebenso, dass niemand auf die Idee käme, die in Deutschland lebenden Italiener, Polen, Spanier, Japaner, Russen, Vietnamesen, usw., als „mit Migrationshintergrund“ zu bezeichnen.

    Da staunte die sprachlose Grünin ?

  33. Werter Herr Goergen,

    was Sie schildern, kann ich nachvollziehen. Ich verbrachte 15 Jahre in Niedersachsen und wurde dort ständig als Ossi, Zoni oder, für einen Thüringer die Höchststrafe, als Sachse tituliert. Ich selbst sah mich immer zuerst als Thüringer. In den letzten Jahren, nachdem durch Politik und Medien zunehmend häufig Heine’sche Nachttöpfe über den Bürgern der nordöstlichen Bundesländer ausgekippt wurden, begann ich mich zunehmend als Ostdeutscher zu fühlen.
    Dies hat nichts mit Ostalgie und „damals war alles besser“ zu tun, sondern mit dem hier (mittlerweile lebe ich in Sachsen-Anhalt) verbreiteten Selbstverständnis, daß man sich das Recht der freien Rede nicht erkämpft habe, um es sich dann scheibchenweise von Leuten wieder nehmen zu lassen, die ihre Freiheit auf dem Silbertablett serviert bekamen.
    Im Osten sieht man sich zunehmend als das gallische Dorf, das gegen die mediale und reale Kolonialisierung durch das Westdeutsche Multikultiimperium ankämpft. Dieser Kulturimperialismus stärkt eine ostdeutsche Identität, die es noch vor 10 Jahren nicht wirklich gab.

    • Ich bin zwar kein Ostdeutscher verstehe aber den Mechanismus, den Sie beschreiben und erkenne dessen Wirken auch bei mir,

    • Warum ist es denn für einen Thüringer die Höchststrafe als Sachse tituliert zu werden?

      Angesichts der gemeinsamen – vielhundertjährigen – sächsisch-thüringischen Geschichte verwundert mich dies doch ein wenig. Denn die Verbandelung über das Haus Wettin ist schon enorm und bis zur Leipziger Teilung in die albertinische und ernestinische Linie waren Sachsen und Thüringer quasi ein Völkchen. Dies hat sich anno dazumal übrigens auch in den Namen manifestiert: Sachsen-Altenburg, Sachsen-Eisenberg, Sachsen-Gotha, Sachsen-Hildburghausen, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Saalfeld, Sachsen-Weimar.

      Freundliche Grüße aus Sachsen nach SACHSEN-Anhalt 😉

      • Weil Sachsen offenbar keine Spaß verstehen. 😉
        Aber Spaß beiseite, erklären Sie mal 100 Leuten hintereinander, daß der angebliche Dialekt, den Sie Sprechen, kein Sächsisch sondern Hochdeutsch ist, da die Wiege der deutschen Hochsprache ja in den Ernestinischen Landen stand.

    • Als Ossi kann ich Ihren Kommentar sehr gut nachvollziehen.
      Ich merke selbst an mir, dass ich mich seit geraumer Zeit immer mehr vom Westen distanziere. Sie beschreiben sehr gut einen der Gründe dafür.

  34. ich bin in der vierten Generation als reinrassige, katholische Westfälin zur Welt gekommen. Meine Kinder und Enkel haben diese Tradition in fünfter und sechster Generation fortgesetzt. Zwar bin ich inzwischen aus der Kirche ausgetreten, trotzdem lebe ich hier im bayerischen Franken in einer Diaspora, denn hier ist man evangelisch 🙂

    Und ja, es ist mir vollkommen wurscht, ob meine Nachbarn, Arbeitskollegen, Freunde oder Bekannte, homo- oder heterosexuell sind, blond oder dunkelhaarig, religiös oder atheistisch, vegan oder Fleischesser, in Honolulu, Bagdad, Wien oder sonstwo geboren, weiblich oder männlich, blaue oder grüne Augen, oder sonst etwas. Wichtig ist für mich, dass es denkende und selbständig handelnde Personen sind. Dass sie auf eigenen Füßen stehen und nicht von anderen erwarten, dass sie ihr Leben finanzieren und/oder schöner machen. Dass sie mir auch mal ihre Meinung sagen und es vertragen, wenn ich ihnen meine sage. Dass wir trotz unterschiedlicher Meinungen auf einzelnen Gebieten, Gemeinsamkeiten auf anderen Gebieten finden können. Denn auch eine stren gläubige Protestantin kann eventuell herrliche Rezepte kennen, auch ein Schwuler kann eine schöne Motorradtour mitfahren etc.

    Ein Handelsvertreter der einen Firma sollte keine Werbung für die Artikel einer anderen Firma machen. Der Nationalspieler Deutschlands sollte keine Wahlwerbung für einen Despoten der Türkei machen.

    So einfach ist meine Welt …

    • Er kann schon, aber sehr gut dargelegt von Ihnen, er sollte nicht.

  35. Meine Kinder sind echte pommersche, italienische, amerikanische Holsteiner, oder andersrum. Ist im Ruhrgebiet eh wurscht. An denen ist nix gebrochen oder unklar. Anstrengend und herausfordernd ist für sie nur das heutige Leben in Deutschland.

    Ganz schlimm ist immer dieser Auftritt von Augstein mit Blome. Kommt mir immer vor als seien zweie aus `ner Anstalt entwichen.

    • Ich weiß nicht, ob diese Leute dort entwichen sind. Allerdings bin ich der Meinung, dass sie dort recht gut aufgehoben wären.

  36. Unserm links intellektuellen sunnyboy Jacob gehts doch garnicht um Özil oder irgendwelche anderen Mihigrus(steht nur für Moslems).Für diese Community ist der Augstein doch nurn alter weisser Ungläubiger der irgendeinen hoch gestochenen Quark labert.Die Mihigrus werden doch nur benutzt um dem faschistischen autochthonen Durchschnittsbiodeutschen zu erklären was er doch für ne rassistische Wurst ist.Achja,und außerdem total râchtzz.

  37. Vater Deutsch, Mutter Ukrainisch, eheliches Kind, 12 Jahre alt und hier geboren, braucht Reisepass und Personalausweis. Papiere beantragt … und dann kam der Satz, „ihr Kind hat die doppelte Staatsangehörigkeit“, ich fiel beinahe vom Hocker. Mein Kind hat Migrationshintergrund!

    https://www.bamf.de/DE/Service/Left/Glossary/_function/glossar.html?lv3=3198544

    Zur Staatsangehörigkeit:

    https://prag.diplo.de/blob/1315392/a57d649ff8488fd34610cdf74bdac4b1/mb-staatsangehoerigkeit-dld-data.pdf

    Für den Fall, das ich mit Familie aus Deutschland in die Ukraine(?) „flüchten“ muss:

    https://hamburg.mfa.gov.ua/de/consular-affairs/services/immigration

    Jetzt können Sie sicherlich auch verstehen, das ich möchte, das meine Ehefrau ihre Staatsangehörigkeit behält.

  38. Rassismus. Wenn man ständig mit dem Thema konfrontiert wird, worin die Mainstreamjournalisten wahre Experten sind, und vor allem die Grünen keine noch so winzige Gelegenheit auslassen, die noch nicht einmal eine sein muss, werden die Zuhörer für diese ethnische Unterscheidung unaufhörlich sensibilisiert, die sie ausrotten wollen.

    Wer chronisch an Rassismus erinnert und stets als ersten oder überhaupt einzigen Grund für Problemuraschen nennt, in dessen Kopf muss eine Einteilung der Menschen in Rassen wohl eine ziemlich große Rolle spielen, die alles andere überlagert.

    • Genau, psychologische Bauernregel Nr. 1: Wenn einer einen als Rassist bezeichnet, so hat er entweder 1. recht oder 2. er ist selber einer. Bei 1. muss er allerdings das Gegenüber sehr genau kennen. Bei 2. nicht, es genügt, er kennt sich selber halbwegs.

  39. Es geht noch komplizierter als bei Özil:

    David Alaba ist gebürtiger Österreicher und spielt bei Bayern München. Er hat eine philippinische Mutter und einen nigerianischen Vater.
    Somit schlagen 4 Herzen in seiner Brust.

    • Und gerade das macht ihn so sympathisch. „Reinrassig“ in keinster Weise und damit nicht einseitig sondern vielseitig. Wenn Özil eine schwedische Mutter und einen indischen Vater hätte, wäre kaum ein Problem vorhanden.

  40. Warum sagt eigentlich niemand Deutsch-Österreicher, oder Deutsch-Belgier, Deutsch-Holländer, Deutsch-Schweizer, Deutsch-Däne, Deutsch-Schwede, nicht mal Deutsch-Pole ist mir geläufig. Zumeist hört man diese doppelte Betonung der Staatsbürgerschaft nur bei PassDeutschen Moslems, warum?
    Diese Praxis ist doch sicher nicht von den pöhsen Rrrrächten erfunden worden, oder?
    Woher kommt diese Differenzierung?

    • Weil Orient auf Okzident trifft und der Unterschied traditionell (kulturell und religiös) sehr ausgeprägt ist? Wobei man auch im Eishockey von Deutsch-Kandiern spricht. Vielleicht spricht man einfach so, wenn zwei räumlich oder ideologisch weit auseinanderliegende Nationalitäten zusammengedacht werden.

  41. Die Meinung von Frau Kelle (oben im Artikel auf „pic.twitter.com/Dhov4TnSnz“ klicken, wenn man es nicht direkt sehen kann) ist wirklich gut. Ich wollte, ganz Deutschland hätte das entspannte Selbstbewusstsein, es zu sagen, wie Frau Kelle:

    „Von den Errungenschaften eines toleranten…Landes zu profitieren, und sich … den bürgerlichen Verpflichtungen zu verweigern, ist … opportunistisch. Jetzt ist es an der Zeit, diesem Land, das euch alle großzügig aufgenommen hat, etwas zurück zu geben: Nämlich Leistung, Benehmen und Dankbarkeit.“ Eigentlich selbstverständlich. Warum fällt es der herrschenden linken Klasse so schwer, das zu sagen?

  42. Solange sich jemand hier integriert, einbringt und am allgemeinen kulturellen Leben teilnimmt(und nicht in seiner Parallelgesellschaft), interessiert mich ein Mihigru ungefähr so stark wie ein Schmetterling der in China gegen einen Baum fliegt.
    Wenn dann ein Herr Ö. vor 23(?) Jahren hier geboren wurde und hier aufgewachsen ist und trotzdem nicht einmal akzentfrei deutsch spricht, rumjammert, daß immer wieder auf seinem Mihigru rumgehackt wird, wundert es mich doch ein wenig.
    Das ein Herr Augstein ihm mit seinen merkwürdigen Ansichten beispringt, wundert mich widerum nicht…

  43. Als ich aus den USA nach Hamburg zurück kam, äußerte ich gelegentlich, ich fände Deutschland gelegentlich etwas eng. Mein Gesprächspartner sagten eigentlich alle, sie könnten das nicht nachvollziehen. Doch dann erzählte ein Bänker, vor einiger Zeit sei ein Kollege zurück nach Hamburg gekommen, und zwar jetzt verheiratet mit einer Frau aus Süddeutschland. Nach zwei Jahren hätte er sich wieder nach Süddeutschland versetzen lassen: Er selbst fände Hamburg zwar gut, aber seine Frau hätte in Hamburg gesellschaftlich keinen Anschluss finden können.

    Das ist keine Ausländerfeindlichkeit. Aber ein Fremdeln, ein gewisses Abschotten gegenüber Menschen, die etwas anders sind.

  44. Wie kann man diesem Augstein aus Walserhinterbumms einen ganzen Beitrag widmen?

  45. »Er ist ein Deutscher mit Migrationshintergrund- – – damit hat dieser Schreiber, bei dem die Gehirnströme grundsätzlich anders kreisen, zugegeben ,das Deutschland eben KEIN Einwanderungsland ist. In typischen Einwanderungsländern wie USA und Kanada würde Özil Familienherkunft überhaupt nicht zur Diskussion stehen.Deutschland fehlt wie jeder Nichtautist eigentlich weiß, alle Vorrausetzungen für ein Einwanderungsland ,nämlich Fläche und fehlende Arbeitskräfte. Fehlende Wehrhaftigkeit und Dummheit der SPD und CDU hat dazu geführt das die Grünen das Wort „Einwanderungsland Deutschland“ etablieren konnten Bei 6 Millionen Arbeitslosen, wenn man die Statistik genau aufdröselt, werden wir spätestens 2020 ein Riesenproblem haben. Dann werden die mitgezählt, die ab 2015 unser Land ohne zu arbeiten, mit ihrer Anwesenheit weiterhin bereichern.

  46. Lieber Herr Goergen,
    ich hoffe, Sie leben Ihren Migrationshintergrund nicht aggressiv aus, denn Sie
    a) kommen nicht aus einer rückständigen „Kultur“
    b) sind intellektuell nicht minderbegabt (Muslime haben einen Durchschnitts – IQ von 80 – 85 Punkten)
    c) sind finanziell und gesellschaftlich keine Belastung für uns …*grins*
    Damit habe ich fast alles gesagt.
    Herzlich willkommen im einstigen Land der „Dichter und Denker“, wird aber heute durch die gewünschten „Bereicherungen“ (tolerant und weltoffen) „aufgewertet“ … was man so gemeinhin liest.

  47. So ähnlich in der Stvo: “ Wer am Verkehr teilnimmt, hat sich so zu verhalten, dass kein anderer geschädigt, gefährdet oder, mehr als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.“. Mir ist grundsätzlich egal, ob jemand Migrahu hat oder nicht. Wenn er jedoch seine eigene „Rechtsauffassung“ mitbringt und als verbindlich erklärt, wenn seine Flamme nach relativ kurzer Zeit freudig konvertiert oder aber nicht ohne entsprechende Begleitung mit ehemaligen Klassenkameraden ausgehen darf, wenn er auf dem Grillfest seinen eigenen Grill mitbringt usw., werde ich stutzig. Und wenn ich von einem beträchtlichen Teil meiner Gastbevölkerung nicht bejubelt werde, könnte Reflexion nicht schaden. Es gibt in Deutschland unzählige Menschen mit Migrationshintergrund, mit denen keinerlei Probleme auszumachen sind. Wenn nun eine bestimmte Gruppe permanent auffällt, woran mag das liegen?

  48. Mir geht diese aktuelle seelenschürferische Nabelschau allmählich auf den Geist. Meine Mutter ist Ungarin, mein Vater ist Bayer ( seine Oma aus Vorarlberg), mein Onkel lebt in der Schweiz und seine Frau ist aus Holland, mein Cousin lebt in den USA Wir leben in Bayern, bin aber auf dem Sprung, mein Freund ist ebenfalls aus USA. Seinen Stammbaum fange ich gar nicht an zu analysieren sonst wird mir schwindelig. So what? Wenn wir uns in der Familie ständig tiefsinnig hinterfragen würden, wer wir sind und wie viele- wir würden nicht mehr zum Arbeiten kommen. In meinem Freundeskreis gibt es ähnliche Mischmasch Konstellationen und auch Ur Bayern und sogar Preussen.
    “ Migrationshintergrund” ist mit Verlaub nicht gleich Migrationshintergrund – denn wir unter uns teilen im Rahmen einiger interessanter Schattierungen- die Werte der Aufklärung, Gedanken- und Meinungsfreiheit, Gleichberechtigung und noch einiges mehr. Das sind Überzeugungen, die quasi unsere Grundpfeiler sind. Wir sind loyal gegenüber dem Land wo wir wohnen, zahlen Steuern, halten uns an Recht &Gesetz und wenn wir zusammen feiern ist das ein wilder Gemisch an Sprachen und auch Essen. Dankbar bin ich keinem Staat und keiner Regierung, denn ich erfülle meine Pflichten als Staatsbürger und erwarte das Gleiche im Gegenzug vom Staat in dem ich lebe. Da halte ich es mit “ sowenig Staat wie möglich, soviel Staat wie nötig “. Daumen drücken im Sport und sonst erfolgt zumeist nach Sympathie . Dankbarkeit erhält meine Familie dafür, dass sie mich unterstützt, liebt und mir soviele Möglichkeiten im Leben eröffnet hat.
    Ich erwarte allerdings von jemandem der sich für sein Land exponiert, sei es in einer Nationalmannschaft oder woanders, dass er sich zu diesem Land bekennt, loyal und engagiert ist , mit oder ohne Migrationshintergrund. Diese jammerige, moralisierende Rassismus Debatte nervt.

    • Ich wohne im Ruhrgebiet (deshalb hasse ich den Ausdruck „Pott“, wir haben schon seit Jahrzehnten keine Zechen mehr),hier haben alle „Migrationshintergrund“, meine Vorfahren stammen aus der Eifel , aus den Niederlanden , aus Niedersachsen und Polen, wobei ich den Mix nur vom Hörensagen der Verwandten kenne. Das Ruhrgebiet war vor 200 Jahren sehr dünn besiedeltes Landwirtschaftsgebiet. Ich reagiere allergisch auf Rassismusvorwürfen und halte den Islam für extrem gefährlich. Und ich habe einen Koran zuhause (3 Übersetzungen) und auch gelesen. Zuwanderer , die einem Staat nützen , sind wilkommen , Eroberer sind sind tötlich.

  49. Da kann man mal sehen wie dramatisch man bei verschiedenen Mihigrus differenzieren muß. Um Ihren, Herr Goergen, beneide ich Sie sehr.

  50. Wissen Sie, Herr Goergen, es ist nie wirklich leicht, in einem anderen Land anzukommen – und seien die kulturellen Unterschiede noch so gering. Eine größere Rolle, als die tatsächlichen Unterschiede spielt ohnehin die Stärke der Identität der Gastgesellschaft. Und so dürfte es für einen Hamburger schwerer sein, in einem bayerischen Dorf akzeptiert zu werden, als für einen Schweizer in Wiesbaden. Man kann nicht die Gastgesellschaft – und da gebe ich Ihnen völlig Recht – dafür verantwortlich machen, dass sie so ist, wie sie ist. Und ebenso wenig kann man von dem Zugereisten erwarten, dass er seine kulturelle Identität ohne weiters an der Garderobe abgibt.
    Das Problem bei den „Deutschen mit Migrationsvordergrund“ ist ja auch nicht, dass diese Leute mit der Einreise nicht sofort ununterscheidbar wurden, sondern dass nach drei Generationen eine auf Dauer angelegte Parallelgesellschaft entstanden ist, die der autochthonen deutschen Gesellschaft fordernd und ablehnend gegenübersteht. Deshalb und nur deshalb wurde bei diesen der Migrationshintergrund zu einem Migrationsvordergrund.
    Warum das bei Türken und Menschen aus anderen islamischen Staaten so ist und nicht bei ebenso kulturfremden Ostasiaten, darüber ist schon viel geschrieben und noch mehr gedacht worden. Eine Schlüsselrolle spielt dabei neben der schieren Masse ganz sicherlich die islamische Religion, mit der ihr inhärenten Geringschätzung nicht-islamischer Kulturen, der ebenso mangelnden Wertschätzung individueller Leistungsbereitschaft und Bildung, sowie der religiös begründeten Ablehnung kultureller Durchmischung durch Heirat. So richtig fatal wurde es jedoch erst mit der grünen Idee des Multikulturalismus, einer Spielart der Identitätspolitik, welche den Migranten aus falsch verstandenem Entgegenkommen eine unabänderliche kulturelle Identität zuspricht aus der es kein individuelles Entkommen geben kann und darf und die daher dem konservativen Islam, den man in den Herkunftsländern fast schon überwunden hatte, geradezu in die Hände spielte.
    Was kann man nun tun, nachdem das Kind bereits tief im Brunnen versenkt ist?
    Auf jeden Fall ist die linke Identitätspolitik grundlegend gescheitert. Es nutzt nun jedoch wenig (außer, dass es die gebeutelte Seele vielleicht wieder etwas aufrichtet), dem nun eine rechte Identitätspolitik („wir (autochthonen Deutschen)“ gegen „die“) entgegenzusetzen. Wenn, dann muss man ALLE mitnehmen, die Teil dieses immer noch freien Westens sein wollen – und zwar unabhängig vom Migrationshintergrund. Statt die Menschen in identitäre Schubladen zu stecken und Minderheiten zu verhätscheln, muss das Prinzip der individuellen Leistung wieder in den Vordergrund treten. Es ist Aufgabe jedes Einzelnen, sich in dieser freien westlichen Gesellschaft Respekt zu ERARBEITEN (und nicht grundlos einzufordern). Und schließlich: Alle, die aus erfolglosen oder gar gescheiterten Kulturkreisen gekommen sind, um die Annehmlichkeiten einer modernen Leistungsgesellschaft zu genießen und dabei glauben, sie könnten ihre Lebensweise (die genau zu dieser Erfolglosigkeit geführt hat) einfach beibehalten, haben hier nichts zu suchen! Wer es nicht schafft, sich hier durch eigene Leistung eine dauerhafte Existenz aufzubauen und sich dabei an die Spielregeln unserer Gesellschaft zu halten, hat hier nichts verloren und muss das Land wieder verlassen. Und das gilt selbstverständlich ganz besonders auch für jene, die extremistischen religiösen und politischen Ideologien folgten, die sich gegen die freie Gesellschaft richten.
    Aber all das sind Ideen, die mit dem gegenwärtigen Staatssozialismus schlicht und ergreifend unvereinbar sind.
    Daher steht vor der Auseinandersetzung mit dem Migrationsproblem die politische Auseinandersetzung mit den gegenwärtigen linken Eliten, die es von den Schaltstellen der Macht zu vertreiben gilt. Daher unterstütze ich jede politische Bewegung, die dabei hilft, die alten Machteliten in Brüssel, Berlin und Paris vor die Tür zu setzen.
    Was danach kommt, wird man sehen.

    • Noch mal zur betonenden Wiederholung:

      >>Das Problem bei den „Deutschen mit Migrationsvordergrund“ ist ja auch nicht, dass diese Leute mit der Einreise nicht sofort ununterscheidbar wurden, sondern dass nach drei Generationen eine auf Dauer angelegte Parallelgesellschaft entstanden ist, die der autochthonen deutschen Gesellschaft fordernd und ablehnend gegenübersteht. Deshalb und nur deshalb wurde bei diesen der Migrationshintergrund zu einem Migrationsvordergrund.<<

    • Was ich beobachte, ist das schnelle Scheitern vom „Respekt zu ERARBEITEN“ und zunehmende Neigung immer mehr „grundlos einzufordern“.
      Eigentlich sollte solcher hartnäckiger Verhalten ein Grund für die Aberkennung des Aufenthaltstitel sein.

    • Oder noch kürzer: Migrationshintergrund ist kaum ein Problem – außer es handelt sich um einen muslimischen. Wer das nicht sehen will, ist ideologisch verblendet.

  51. Birgit Kelle schildert ihre eigenen Erfahrungen hier:
    Ja wo denn hier, Herr Goergen?

      • Adblock plus! 😉

    • Oben im Artikel auf „pic.twitter.com/Dhov4TnSnz“ klicken, dann hat man es.

  52. Für mich, Herr Goergen, sind Sie ein Mensch, der übrigens mit einem hellen Köpfchen und einem dankenswert unabhängigem Verstand ausgestattet ist. Also machen Sie Sich nix aus Ihrer Migrationsgeschichte:-))))

    • Garantiert nicht, das wär‘ ja noch schöner.

  53. Nur so am Rande und ein wenig kluggeschissen: Wer als gebürtiger Salzburger (nicht Steiermarker) 1791 stirbt, war Untertan des Kaisers des hl. römischen Reiches deutscher Nation, also kein Österreicher. Ebensowenig, wie Valentinian II. als römischer Kaiser, in Trier geboren, Deutscher war.

  54. Österreich ist genauso Deutschland wie Bayern, Hessen oder Rheinland. Das bißchen Königgrätz macht doch keine lange Kulturgeschichte obsolet. Und Grillparzer hat sich bis an sein Lebensende einen Deutschen genannt. Staatsgrenzen sagen nichts über Identitäten. Ich sehe nicht ein, warum mir Rheinländer (genauer noch: Niederrheinländer) Bayern irgendwie näher sein sollen als Österreicher, nur weil die einen einen deutschen, die anderern einen österreichischen Paß haben. Der Nationalstaat ist eine politische Einrichtung und hat mit Identität und Kultur nicht unbedingt etwas zu tun. Die Sprache ist schon eher ein Faktor, und hier sieht man schnell: Österreichisch? Gibt es nicht.

  55. Sehr geehrter Herr Goergen,
    der Vergleich, den Augstein beim Thema Özil zieht, ist von vornherein schief. Warum ? Weil er die Tatsache unberücksichtigt lässt, dass Özil bekennender Moslem ist, der in seinem Londoner Domizil ein großformatiges Gemälde eines historischen Sultans hängen hat. Man sagt, es sei Mehmed der Zweite, der 1453 Konstantinopel erobert hat. Das ergibt, im Kontext mit dem Erdogan-Treffen und dem Nichtsingen der Hymne ein Gesamtbild, welches für sich spricht und nicht weiter kommentiert zu werden braucht.

    In diesem Zusammenhang ist die Aussage von Augstein, dass es immer noch ein Deutschland gibt, das damit nichts anfangen kann oder will, völlig richtig.

    Ich habe ein paar Jahre bei der Bundeswehr gedient und bin da ein wenig herumgekommen. Türken und Araber als wehrpflichtige oder länger dienende Kameraden habe ich nie gesehen, nur einen christlichen Marokkaner, der gut deutsch sprach und Hauptgefreiter war.

    Warum sieht man Türken und Araber zudem kaum in den freiwilligen Feuerwehren, warum nicht bei THW, oder beim ASB oder beim Roten Kreuz ? Diese Frage habe ich mir oft gestellt. Ich bin zu der Antwort gelangt, dass es mit ihrer Religion zu tun hat.

    Warum stellt sich so oft heraus, dass Leute die plötzlich völlig durchdrehen und spontan Gewalttaten verüben und denen die strafgerichtlichen Gutachter oft eine psychische Krankheit attestieren, einen islamischen Hintergrund haben ? Macht diese Religion wegen ihrer Gebote und Tabus diese Leute psychisch krank ?

    Und warum Herr Goergen, ist das bei Steirern, Kärntnern, Oberösterreichern, Burgenländern oder rumänisch Stämmigen trotz gewisser Sprachbarrieren und gewiss auch einiger Ressentiments ( z. B. Piefke und co.) nicht der Fall ?

    Jeder mag sich diese Frage selbst beantworten.

    • Unterstützend, um die Frage ob ein Miteinander gelingen kann, dann selbst zu beantworten, ist Bill Warners „Scharia für Nichtmuslime“
      https://www.atheisten-info.at/downloads/Bill_Warner-Scharia_fuer_Nicht-Muslime.pdf

      Daraus:
      Unter dem Gesetz der Scharia gibt es:
      Keine Religionsfreiheit
      Keine Meinungsfreiheit
      Keine Gedankenfreiheit
      Keine künstlerische Freiheit
      Keine Pressefreiheit
      Es gibt keine Gleichheit der Menschen – ein Nicht-Muslim, Kafir, ist niemals einem Muslim gleichgestellt.
      Es gibt keinen gleichwertigen Schutz für Menschen verschiedener Klassen unter der
      Scharia. Das Recht ist dualistisch, mit einer Reihe von Gesetzen für muslimische Männer,
      und anderen Gesetzen für Frauen und Nicht-Muslime.
      Es gibt keine Gleichberechtigung für Frauen.
      Frauen dürfen geschlagen werden.
      Ein Nicht-Muslim darf keine Waffen tragen.
      Es gibt keine Demokratie, weil Demokratie bedeutet, dass Nicht-Muslime den Muslimen
      gleichgestellt sind.
      Unsere Verfassung ist ein von Menschen geschaffenes Dokument der Ignoranz (Jahiliyah), das sich der Scharia unterwerfen muss.
      Nicht-Muslime sind Dhimmis, Bürger dritter Klasse.
      Alle Regierungen müssen durch das Schariagesetz regieren.
      Anders als das allgemeine Gesetz ist die Scharia nicht unterschiedlich auslegbar und kann
      nicht verändert werden.
      Die Goldene Regel (der Kantsche Imperativ) gilt nicht.

    • Alle Vergleiche von Augstein sind von vornherein schief, weil dieses verwöhnte Verlegersöhnchen ein vollkommen schiefes Welbild besitzt. Ein Salonbolschewist reinsten Wassers, der im Gefolge eine Lenin, Stalin, Mao oder Kim sicher groß Karriere gemacht hätte.

  56. Ich halte Migrationshintergrund nicht wirklich für ein Unwort, irgendwie muss man doch unterscheiden, ob jemand schon länger hier lebt oder mehr oder weniger frisch über die Grenze gekommen ist. Sinnvoll wäre es allerdings, die Personen mMigr klar danach zu differenzieren, wie lange sie schon hier leben bzw. die Familie hier lebt.
    Diskutieren dürfen sollte man jedoch darüber, ob eine migrantische Identität irgendwie besser als eine schnöde ur-deutsche ist. Augsteins Loblied auf die „vielfältige, reiche, unklare, gebrochene Identität“ einer einzelnen Person (wohl so gemeint) enthält Aspekte, die schlecht zusammenpassen. Zunächst mal ist eine Person, die sich zwei Bezugs-Ländern verbunden fühlt, in sich auch nur begrenzt „vielfältig“ und „reich“. Vielfalt kann nur durch zahlreiche Gruppierungen entstehen. Zum anderen würde wohl nicht jeder Psychologe eine „unklare, gebrochene Identität“ (?) von vielen Zugewanderten (aus ferneren Kulturen) als unbedingt positiv einordnen. Wer sagt: „Ich habe zwei Herzen, ein deutsches und ein …“, kann ja gern türkisches und deutsches Essen gleichermaßen lieben. Er muss aber in praxi je nach Bezugsländern ggf. viele länderspezifische Unterschiede, sogar Gegensätze in sich emotional und intellektuell vereinen. Im einen Land ist die Vielehe oder Kinderehe nicht ungewöhnlich, im anderen Land ist sie nicht so gern gesehen. Das dürfte zu Irritationen in der Persönlichkeit führen, die nicht unbedingt mit innerem Reichtum gleichzusetzen sind.

    • Übel wird es nur, wenn man seinen „Migrationshintergrund“ zu einem vor sich her getragenen, beständig von allen anderen zu beachtenden „Migrationsvordergrund“ macht und damit zeigt, dass man so bleiben will, wie man immer schon war – und gar nicht die Absicht hat, irgend etwas an sich selbst zu verändern oder sich gar an etwas anzupassen.

      Wenn von allen anderen dann auch noch beständig Rücksicht auf das eigene ganz besondere Gehabe, das als das allein Richtige auch noch verteidigt wird, verlangt wird, kann ein freies aufeinander zugehen, gar ein miteinander, zu keiner Zeit gelingen.

    • Mozarts Vater war aus Augsburg und arbeitete in Salzburg.

      • Richtig ist aber auch, dass die Wittelsbacher (in der späteren Hauptstadt der Bewegung) für Mozart-Vater keine angemessene Verwendung hatten, und dieser deshalb beim Fürsterzbischof in Salzburg unterkam. Der damals noch kleine Wunderknabe Wolfgang konnte sich dann von dort entwickeln, weshalb man Mozart wohl auch in D als ’naturalisierten Salzburger‘ anerkennt, und ihn nicht als Augsburger requiriert. Beethoven ist wohl erst als Erwachsener nach Wien gekommen, was man in Bonn natürlich nicht vergessen hat – obwohl manche in Wien behaupten, dass auch Beethoven den genius loci seiner Wahlheimat gebraucht hat.

      • Also ein Gastarbeiter.

      • Und noch zehn Jahre nac Mozarts Tod war Salzburg bayerisch. Außerdem war Österreich-Ungarn Bestandteil des Deutschen (Römischen( Reichs bis zum Reichsdeputationshauptschluß. Mozart war also in dem Sinn Deutscher wie ich auch, er Österreicher, ich Bayer.

    • 1. Ius Sanguinis.
      2. Das Fürsterzbistum Salzburg war Teil des Bayerischen Reichskreises im Heiligen Römischen Reich (Deutscher Nation).

  57. Was sonst soll er sein?

  58. Na aus „Beitrittsgebiet“ hätten Sie merken können, dass ich keine Illusionen über den wahren Hergang der Vereinnahmung habe. Sie könnten dazu auch etliche Artikel von mir auf TE nachlesen.

  59. Ach je, zu Beginn der 1990er Jahre gab es noch kein elektronisches Gezwitscher, mittels dessen ich mein Schicksal als aus dem Rheinland stammender Student hätte beklagen können, der an den – selbstgewählten – Studienorten tief in Bayern und Baden als dem Klischee entsprechende Frohnatur wahrgenommen wurde, obgleich ich doch nur so war, wie ich es für normal und herkömmlich hielt, der zu ebenfalls aus der Fremde zugezogenen Kommilitonen schneller Kontakt aufzubauen vermochte als zu den Einheimischen, der an den Grenzen zu Österreich und der Schweiz häufig kontrolliert worden ist, da ich als junger Mann mit großem Auto offenbar ins Verdachtsschema – „Profiling“ – passte, der auf allerlei Vorurteile meine Heimat betreffend stieß, die meist auf medienvermittelten Zerrbildern beruhten, nie aber auf eigener Anschauung. Hätte ich Gebrauch davon machen wollen? Natürlich nicht, denn diese Verhaltensweisen halte ich für vollkommen normal, selbst wenn sie im Einzelfall die subjektive Grenze zur Lästigkeit überschritten haben.

    Diese innerdeutsche Erfahrung, die sich erweitern ließe mit den Erfahrungen aus regelmäßigen Auslandsaufenthalten, halte ich nicht für so weit entfernt von dem, was „Menschen mit Migrationshintergrund“ erleben – soweit sie gewillt sind, sich in die Mehrheitsgesellschaft einzufügen und eine gewisse Großzügigkeit zu kultivieren, wenn es zu Missverständnissen und Fehleinschätzungen kommt.

    Gerade das aber scheint nicht die Stärke derer zu sein, die dem Drang erliegen, vermeintliche Diskriminierungen über Twitter mit der Welt zu teilen. Vielleicht ohnehin ein Zeichen mangelnden Selbstbewusstseins? Meinem Eindruck nach jedenfalls häufig genutzt von einem Typus Mensch, der ohnehin lieber die Schuld bei anderen sucht, als das eigene Verhalten kritisch zu reflektieren.

    • Genial, herzlich gelacht, danke!
      “Gerade das aber scheint nicht die Stärke derer zu sein, die dem Drang erliegen, vermeintliche Diskriminierungen über Twitter mit der Welt zu teilen. “

  60. Meine Wurzeln sind in meinem Alias zu ersehen und fuer meine bisherige Lebenszeit im Allgaeu zu verorten. Sechs Jahre in Kanada haben mich zu keinem Kanadier gemacht, nur zu einem Deutschen, der – leider nur – temporaer dort lebte.

    Erst die letzten drei Jahre in D-Land haben aus mir…ja, was eigentlich gemacht? Einen ueberzeugten (Bio)-Deutschen? Einen Konservativen (was ich mir nie haette traeumen lassen)? Einen rrrechten Rrrassisten? Keines davon, oder alles zusammen? Spielt es ueberhaupt eine Rolle?

    Nur, wenn mir von der linken Seite irgendetwas davon abgesprochen bzw. angedichtet wird, mache ich aus Prinzip das Gegenteil…

    Deutsch ist des Vaters Land, und der Mutter Sprache. So einfach ist das.

  61. Wahrscheinlich wird Deutschland in einigen Jahrzehnten sowieso auseinanderbrechen. Bayern wird sich Österreich und Norditalien anschliessen.

    • Bayern könnte auch mit Sachsen einen Freistaat Bayern- Sachsen gründen.
      Die CSU müßte nur mehr Mut haben.

    • Seit 2000 Jahren lieben die Deutschen Italien, beneiden es aber nur um seine Architektur, und die Italiener beneiden Deutschland um seine Effizienz, lieben es aber nicht und halten uns seit Cäsar nur für Barbaren. Da wird nie was zusammenwachsen, sonst wäre Mailand nie von Wien weggegangen.

  62. »Er ist ein Deutscher mit Migrationshintergrund, der aber durch die niederschmetternde Dummheit und Borniertheit der Strobls und Bierhoffs regelmäßig zum Migrationsvordergrund wird.“ (J. Augstein)
    Umgekehrt wird ein Schuh draus: Er ist ein ganz normaler national-islamischer Türke, der aber durch die niederschmetternde Dummheit und Borniertheit der Augsteins und Roths regelmäßig zum Deutsch-Mimikry gezwungen wird.
    Was die linksgrünen Traumtänzer der Integration, den in der Öffentlichkeit stehenden „Deutsch-Türken“ an Identitätsverrenkungen zumuten, grenzt schon an psychische Gewalt. Es geht den Augsteins auch gar nicht darum, den Türken einen Gefallen zu tun, sondern darum, ihre weltfremde Ideologie zu retten – und natürlich ihre Deutschenfeindlichkeit.

    • Habe neulich auf die Frage „was ist eigentlich ein Deutsch-Türke?“ die Antwort „im Pass Deutscher, im Kopf Türke“ gelesen. Das fand ich sehr zutreffend.

  63. Ich fühle mich inzwischen auch mehr als
    Österreicher, genauer gesagt als Vorarlberger,
    denn als Deutscher, obwohl die Vorväter
    vor mehreren Generationen von dort
    nach Vorderösterreich „einwanderten“.
    Bin sozusagen ein „Beutedeutscher“.

  64. Mir ist nicht ganz klar, was Sie Herr Goergen mit Ihrem Artikel sagen wollen. Verstehe ich Sie richtig, dass Sie diesen Özil verteidigen wollen, indem Sie Ihre Biografie mit der Özils vergleichen?

    In Ihrem Artikel erwähnen Sie nicht, dass Özil, so weit ich weiß, in Deutschland geboren wurde, Sie aber nicht. Er ist bis in die Haarspitzen Moslem, Sie aber nicht. Ich glaube Ihr Vergleich hinkt gewaltig und ist irgendwie unzulässig.

    Das Özil-Problem ist ein ganz anderes. Es könnte auch Mohammed- Problem oder Ali- Problem heißen. Fast jeder Moslem, egal ob zugereist oder hier geboren, ist darauf bedacht, seine Gedankenwelt, seine Absichten und Ziele, zumindest kurzzeitig zu verbergen.

    Obwohl Gedankenwelt, Absichten und Ziele eines jeden Moslems, explizit im Koran dargelegt sind, wird dem Koran seitens der Flüchtlingsliebhaber kein Glauben geschenkt. Auch aus diesem Grund nennt man uns Ungläubige. Wir wollen einfach nicht wahr haben, dass das anvisierte Kalifat mit jedem Moslem näher kommt.

    Manchmal jedoch vergißt der ein oder andere Moslem seine Tarnkappe aufzuziehen. Das ist bei Özil so geschehen. Der Koran ermächtigt die Moslem zu lügen. Es ist ein „legales“ Mittel um in anderen (feindlichen) Ländern Fuß zu fassen und sich zu vermehren und auszubreiten. „Du sollst lügen“ wird als Takkya bezeichnet und wer dazu näheres Wissen will, dem sei die liebe, kluge und aufgeklärte Türkin Frau Azur Tokker vom Verband der Nichtmuslime empfohlen. Sie hat 16 gute, sehr gute Gründe genannt, von jedem einzelnen Moslem, Verhalten und Aussagen, in Frage zu stellen.

    Wenn Sie oder die Leser in den Browers den Namen und 16 gute Gründe eingeben, dann finden Sie unter Punkt 12 alles Wissenswerte zu „Du sollst lügen“.

    • Lassen die letzten Absätze meines Textes wirklich Zweifel daran, was ich sagen will?

  65. Özil ist meines Erachtens nach ein ganz schlechtes Beispiel, sowohl für diejenigen, die mit Migrationshintergrund ihrer Mitbürger Probleme haben, als auch für diejenigen, die damit keine Probleme haben.

    Erstere kriegen sofort die Rassismuskeule um die Ohren gehauen, wenn sie darauf hinweisen, dass Özil, der hier nur stellvertretend für alle stehen soll, die auch muslimisch-türkischen Migrationshintergrund haben, eben nicht aus Begeisterung über die deutsche Demokratie oder das schöne Deutschland hierhergekommen ist, sondern lediglich die Vorteile nutzt, die ihm seine Präsenz in unserem Land bietet. Darüber hinaus war es noch nicht mal seine eigene Entscheidung, hierherzukommen, es war die Entscheidung seiner Eltern, die ebenfalls ausschliesslich aus wirtschaftlichen Gründen nach Deutschland kamen, und die ihn hier auf die Welt kommen ließen.
    Warum ihm also das Recht absprechen, ein türkisches Herz zu haben und seinem despotischen Präsidenten zu huldigen, dem Demokratie am Allerwertesten vorbeigeht? Er sollte bloß nicht das Theater vorspielen, sein „deutsches Herz“ schlüge genauso intensiv und aus denselben Gründen für Deutschland wie sein türkisches für die Türkei. Das sind zwei völlig verschiedene Schuhe!

    Kommen wir zur zweiten Gruppe, denjenigen, die jene mit Migrationshintergrund gewissermaßen in den Heiligenstand erheben, unantastbar. Diejenigen kriegen natürlich jede der Folgen dieser Poltik gnadenlos um die Ohren gehauen. Denn sie sind diejenigen, deren naiver Kinderglaube der „gelingenden Integration“ bei Muslimen durch die Realität jeden Tag aufs Neue hundertfach widerlegt wird. Ein Özil gehört zu diesen Widerlegern, wenn auch unfreiwillig, denn er selbst hat sich nicht zum leuchtenden Integrationserfolg erklärt. Das waren die, die jetzt wie die begossenen Pudel dastehen und wild um sich beißen, weil ihr Weltbild kollabiert.

    Diese Situation mit sich selbst als Steirer (Österreicher) zu vergleichen, Herr Goergen, halte ich für eine steile These. Ohne jetzt die gemeinsame historische Vergangenheit zu sehr strapazieren zu wollen, sind Österreicher und Deutsche doch sehr eng miteinander verbunden (und damit meine ich nicht den Anschluss an das Dritte Reich!). Wir sprechen bis auf Dialekte eine sehr ähnliche Sprache, wir feiern gleiche Feste , haben dieselben Religionen und auch sonst viele kulturelle Gemeinsamkeiten.

    Wenn Sie sich als Österreicher oder Steirer diskriminiert fühlen, dann kommt mir das so vor, als wenn ein Bayer zu mir Norddeutschem Fischkopf sagt. Ich gehe lächelnd darüber hinweg, denn trotzdem ist mir ein solcher Mitbürger immer noch lieber, als wenn ein Muslim zu mir Ungläubiger sagt. Denn ich weiß: der Bayer wird mir nicht den Kopf abschneiden wollen, wenn er Gelegenheit dazu bekommt!

    • Wie Sie auf die Idee kommen, mir ginge es in meinem Text um Özil oder darum, dass ich mich diskrimniert fühle, ist mir spanisch.

      • Sehr geehrter Herr Goergen, vielleicht haben wir uns ja wechselseitig missverstanden. Auch mir ging es nicht um die Person Özil an sich (den Sie in Ihrem Text ja auch erwähnen), sondern ich schrieb ja ganz deutlich, dass er nur stellvertretend für alle stehen soll, die auch muslimisch-türkischen Migrationshintergrund haben. Ansonsten wollte ich nur noch einmal den Unterschied zwischen denen herausarbeiten, die Deutschland ausschlißlich aus wirtschaftlichen Gründen als Aufenthaltsort ausgewählt haben, und solchen, die das auch aus emotionalen oder gesellschaftlichen Gründen tun. Dabei spielt eben die kulturelle Ähnlichkeit, die gemeinsame Geschichte schon eine Rolle und ist ausschlaggebend für die erfolgreiche Eingliederung in unsere Gesellschaft

        Vielleicht ist auch meine Deutung, dass Sie sich zuallererst als Steirer fühlen und erst in zweiter Linie als Österreicher, in Richtung Diskriminierung zu scharf. andererseits kenne ich sehr wohl Leute, die sich in erster Linie als Bundeslandangehörige (Mikroidentität) fühlen, und erst in zweiter Linie als Deutsche (Makroidentität). Kehrt man die Priorisierung dieser Leute um, dann werden sie unwillig und fühlen sich diskriminiert, weil sie dann nämlich mit Leuten aus anderen Bundesländern, denen sie teilweise herzlich abgeneigt sind, in einen Topf geworfen werden und ihrer Mikroidentität beraubt werden.

        Identität ist halt auch gleichzeitig Diskriminierung im ursprünglichen Wortsinn (discriminare: trennen, unterscheiden), denn genau das bezweckt Identität ja, das sich unterscheiden wollen von anderen. Und sich von anderen unterscheiden, das wollen Sie doch sicherlich auch?

      • Danke für die Antwort. Meine persönlichen Anmerkungen sollten nur erklären helfen, worum es mir am Ende des Artikels geht, um mich selbst nicht. Mit meiner Zuordnung in Deutschland, der Schweiz und Österreich, wo ich jeweils länger lebte, hatte ich nie das geringste Problem.

  66. Augstein sagt mit seinem linkslastigen Argumentationshintergrund:

    »Solche Identitäten gehören zu einer Einwanderungsgesellschaft. Sie machen sie lebendig, spannend, anstrengend, herausfordernd. Umso besser.«

    Richtig, Augstein, richtig.

    Jemand mit einem rechtslastigen Argumentationshintergrund sollte dann auch frei und offen sagen können:

    »Solche Identitäre gehören zu einer streitbaren Zivilgesellschaft. Sie machen sie lebendig, spannend, anstrengend, herausfordernd. Umso besser.«

    Richtig, Augstein, richtig?

  67. Meine aufrichtige Anerkennung, dass Sie sich mit dem schwer erträglichen „Mist“, den der Feudallinke so absondert, ernsthaft auseinandersetzen. Man kann sich natürlich dieser „ Mühe“ unterziehen, ob es diese wert ist, bleibt fraglich. Ich gebe aber unumwunden zu, dass dieser Typ mit seiner gespielten Gelassenheit und Arroganz bei unglaublicher Ignoranz und Dummheit ( als typischer Salonlinker hat er realiter von Nichts eine auch nur rudimentäre Ahnung ) in mir auch sehr negative Gefühle erzeugt. Zum Thema : Ich vermute, dass die Beschreibung „ mit Migrationshintergrund „ nicht nur von Linken instrumentalisiert wird, sondern als politisch korrekte Formulierung eingeführt wurde, um die eigentlich gemeinte Herkunftsnationalität ( in der Regel geht es hier um exakt diejenigen, die nun unsere Gäste sein dürfen )zu vermeiden und zugleich – vor allem in Zeiten des Doppelpasses und der Nichtintegration – einen Sachverhalt zu umschreiben. Sehr gerne wird ja in Statistiken und in den Medien auf die deutsche Staatsangehörigkeit abgehoben, die bei der relevanten Klientel nur eine nützliche Formsache darstellt. Natürlich gibt der Migrationshintergrund ( bei diversen Ethnien ) einen entscheidenden Hinweis auf bestimmte Taten und Verhaltensweisen. Bei einem Wegfall des Begriffes bliebe eben nur der deutsche Staatsangehörige „ übrig“, wobei die Genderistinnen bei Bedarf ( me too )sicher die Täterbeschreibung „ weißer ( alter ) Deutscher ohne Migrationshintergrund„schätzen würden.

  68. ich lebe in Bayern , wurde aber in Franken geboren. Also habe ich in Bayern auch Migrationshintergund, weil ich diesseits des Weißwurschtäquators (=Donau) aufgewachsen bin.
    Wenn mich mal wieder jemand fragt:“wo kommst Du denn genau her?“ dann verrklage ich die Person wegen Rassismus. Naja, aber vielleicht integrier ich mich einfach weiter 🙂
    Unser Land ist krank, diese „…ismus“ , „…phob“, „Populisten“, „Diskriminierungs“ Keulen haben pathologische Züge.

    • Fuer mich war der WWÄ immer schon der Main…dahinter fing’s greissliche Preissnland an…

      • Fragen Sie das mal die Hannoveraner. Bayern und Österreicher sind doch 1866 glimpflich davongekommen.

    • Es ist doch wohl klar, daß die Donau die natürliche Grenze zwischen Thüringen und Bayern ist. Franken? Das haben die Bayern nur erfunden, um ihren unrechtmäßigen Anspruch auf das Land zwischen Rennsteig und Donau zu untermauern. Der Beweis dafür ist, daß man bis zur Donau die Würste nach thüringischer Sitte brät (nein nicht grillt) und südlich davon brüht.

      In diesem Sinne, für ein Thüringen in den Grenzen von 531!

      • Wunderbar;-)

  69. Spätestens seit wir aus Mozart und Beethoven Österreicher, und aus Hitler einen Deutschen gemacht haben, sind wir die schlaueren Kulturdeutschen. Servus !

    • So ist’s – das hat(te) auch Georg Kreisler scharfsinnig erkannt….

    • Neulich habe ich im Kommentarbereich bei youtube einige „Linke“ mit der Aussage auf die Palme gebracht, das sie ja selbst ausländerfeindlich wären wenn sie Hitler nicht mögen würden. Die sind völlig im Kreis gesprungen weil sie alle fest davon überzeugt waren, Hitler wäre Deutscher.
      Ich möchte nicht wissen wie viele von ihnen ein Abi hatten :-/

  70. Sorry, im letzten Satz soll es natürlich „gesellschaftlich“ heißen.
    Wo ist die Korrekturfunktion hin gekommen???

  71. Der Erfolg der linksdrehenden in diesem Land, die Medien und viele Institutionen erorbert zu haben, ist auch dem Gleichmut der Konservativen zu verdanken. Diese sind wohl davon ausgegangen, dass sich diese Empörlingen irgendwann selbst erledigt haben werden und dann wieder „Normalität“ einkehren wird.
    Leider voll daneben gelegen, wie man aktuell sehen und überall auch hören kann. Und auch daran erkennen kann, dass selbst im Bundestag keine Diskussionen mehr stattfanden, bevor die AfD dort eingezogen ist. Der Diskurs zwischen den verschiedenen „Lagern“ fand schlicht nicht mehr statt und so auch die Auseinandersetzung um die bessere Lösung. Dass dies auch auf der persönlichen Ebene irgendwann Auswirkungen zeitigt, war zu erwarten, für eine lebendige Gesellschaft jedoch einschläfernd und somit brandgefährlich.
    Dass die Linken derzeit jedwede Begebenheit dazu nutzen, diese so umzupolen, dass sie einen Angriff auf diejenigen damit starten können, die halt nicht ihre Meinung teilen, ist dem Kampf um die Diskurshoheit, die Meinungshoheit geschuldet.
    Es wird noch eine schwierige Zeit werden, bis sich dies gesellschaft wieder zum Gesunden hin nivelliert.

  72. Wenn man zusammenleben möchte, dann müssen eben BEIDE Seiten das wollen und positiv sehen, nicht nur eine.

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