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Ein persönliches Wort zu Pfingsten

Um die Vormacht in der Welt geht es, um Freiheit und Recht leider nicht

06.06.2022

| Lesedauer: 3 Minuten
Ein weiterer Zyklus der Ideologie des Sozialismus, nunmehr in den Varianten USA und China setzt sich fort – Russland und EU sind da nur Beiboote, auch wenn viele in Westeuropa mehr denn je davon träumen, allein oder zusammen mit Russland in der Liga von USA und China mitspielen zu können.

Auf Geschichte und Zeitgeschehen schaue ich nun schon recht lange. „Gemeinsame westliche Werte“ habe ich noch nie am Werke gesehen. Diese Formel ist höflich formuliert Politlyrik, nüchtern gesagt Propaganda – Zeitgeistsprech: ein Narrativ.

Woodrow Wilson schickte die US-Truppen 1917 nicht nach Europa, um Großbritannien vor dem Verlust seiner Stellung als Weltmacht zu retten.

Nach dem Ersten Weltkrieg, den die Briten immer noch den „Großen Krieg“ nennen, nicht den Zweiten, übernahmen die Vereinigten Staaten von Amerika die Rolle der Weltmacht Nummer eins.

Franklin D. Roosevelt schickte die US-Truppen 1943 nicht nach Sizilien und 1944 nicht in die Normandie, um Italien und Frankreich von Hitler zu befreien – und Deutschland vom Nationalsozialismus, sondern um nach Hitler auch Stalin daran zu hindern, die Herrschaft in Europa zu übernehmen. Roosevelt hat Stalins Rote Armee natürlich nicht ausgerüstet, um den Sowjetkommunismus zu fördern, sondern damit Stalins Armee Hitlers Wehrmacht so dezimierte, dass die angelsächsischen Truppen mit dem Rest fertigwerden konnten.

Friede war nie

Was nach 1945 Kalter Krieg genannt wurde, war bei Lichte betrachtet ein unterminierter Waffenstillstand in Europa, der heiße Krieg wurde in Korea, Vietnam, Afghanistan und im Mittleren/Nahen Osten fortgesetzt – und zuletzt in der Ukraine, welche die USA natürlich ebenfalls ausrüsten, damit sie gegen Russland kämpfen kann, nicht aus Liebe zur Freiheit der Ukrainer. America First sagte Trump, gegolten hat das schon immer. Wobei es wichtig ist, dass die Weltmoral in der Ukraine wie damals gegen Hitler und anders als bei den Kriegen in Asien – wie in Afghanistan einst – gegen Russland als Aggressor steht: Das ist jenseits der immer beiderseitigen Propaganda entscheidend im Informationskrieg. Friede herrschte in der Welt noch nie: immer nur in wenigen begrenzten, zeitweise insofern glücklichen geografischen Räumen.

Dass in Europa mit der Implosion der Sowjetunion, die von vielen mit einem Sieg des Kapitalismus vulgo USA verwechselt wurde, die Illusion vom ewigen Frieden ausbrach, zeugt mehr vom Phänomen des Eurozentrismus als von allem sonst.

Washington schmiedet neue Allianzen an EU und Nato vorbei

Während alles auf die Blockade des Nato-Beitritts von Finnland und Schweden durch Erdogan starrt, sind die maßgebenden Stellen in den USA längst dabei, die Länder entlang der russischen Westgrenzen in lautlosen bilateralen Vereinbarungen zu einer geschlossenen Militärkette zu knüpfen von Finnland bis Bulgarien – bis Weißrussland und Ukraine auch dabei sind, ist eine Frage der Zeit, nicht des ob.

Dass Boris Johnson dieser Tage vorgeschlagen haben soll, in einem neuen Bündnis jene Länder zu vereinen, die mit der Politik der EU sowie mit dem Vorgehen Deutschlands als Reaktion auf Russlands Krieg in der Ukraine unzufrieden sind – wie unter anderem Polen, die Ukraine, Estland, Lettland und Litauen –, passt ins Bild. Seit September 2021 gibt es AUKUS, das trilaterale Militärbündnis zwischen Australien, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten von Amerika, das sich vor allem gegen China richtet.

Die US-Strategen wissen, dass sie weder auf die EU noch die Nato zählen können, weil Paris, Berlin und Rom nur so tun, als würden sie gegen Moskau und Peking dabei sein, während sie sich hintenherum anders verhalten. Die US-Strategen wissen natürlich auch, dass es nützlich für sie ist, wenn Westeuropas Classe Politique in chronischer Selbstüberschätzung in Brüssel und sonstwo permanent mit sich selbst beschäftigt ist, während US-Rom handelt.

Der nächste Zyklus der Sozialismen

Auf dem Boden dieses Eurozentrismus, dem der Humus des Wohlfahrtsstaates ausgeht, wuchs die Grüne Religion von der unbegrenzten Steuerbarkeit der Natur und der grenzenlosen Änderbarkeit des Menschen. Womit ein weiterer Zyklus der Ideologie des Sozialismus, nunmehr in den Varianten US-Democrats und Chinas KP beginnt – Russland und EU sind da nur Beiboote, auch wenn viele in Europa mehr denn je davon träumen, allein oder zusammen mit Russland in der Liga von USA und China mitspielen zu dürfen: oder gar die vom Westen schon weitgehend aufgegebene abendländische Kultur mithilfe Russlands verteidigen zu können.

Vergesst es Leute, das Gefecht um die Welt-Vormacht machen die Mandarine in Washington und Peking unter sich aus, genauer: gegeneinander. Was Europa und seine einzelnen Länder da tun können? Sich für die Seite entscheiden, die für Europas Kultur, genauer: was von ihr übrig blieb, besser ist.

Tragen die Reste der Freiheit für einen Neuanfang?

Das ist der Grund, weshalb ich auf die Reste der alten amerikanischen Freiheiten in vielen seiner Bundesstaaten hoffe, nicht auf Washington, statt auf die Sphärenklänge der totalitären Regime in Moskau und Peking hereinzufallen.

Damit es allerdings um mehr geht als die Weltmacht Nummer eins, damit es um Lebensentwürfe von Freiheit und Recht hier – Unfreiheit und Sozialismus dort geht, muss die politische Auseinandersetzung in den einzelnen Ländern des Westens geführt werden, bevor es sich politisch nicht mehr lohnt, vom Westen zu sprechen.

Sie sagen, das ist eine zu einfache Weltsicht? Die Wahrheit ist immer einfach. Ich habe nicht vor, sie mir von wem auch immer verstellen zu lassen.

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83 Kommentare

  1. Eine kühle, klare und emotionsbefreite Sicht auf die Dinge wie sind. Wer würde nicht ein Leben wie in den USA einem Leben wie in Russland vorziehen. Jedoch bleibt bei einer von den Demokraten geführten USA dahingestellt ob diese tatsächlich besser als Russland geeignet sind abendländische Werte zu verteidigen. Schließlich kommt so manches Mal die Rettung auf indirektem Wege, in einer Art und Weise und von einer Seite, von der man sie am wenigsten haben will. Beispielhaft wäre hierzu der so leidenschaftlich als Bösewicht gehandelte Donald Trump zu nennen, der bisher vornehmlich Gutes bewirkt hat, und der in diesem Artikel ebenso gut wie besagte Bundesstaaten als Retter hätte angeführt werden können.

    • Trump: Die Umkehr kommt von unten oder gar nicht, auch innerhalb der Bundesstaaten.

      • Natürlich kann man eine Umkehr nicht an einer einzelnen Person festmachen, aber die richtige Person zur richtigen Zeit in der richtigen Position ist eine unerlässliche Zutat. Einfach nur darauf zu bauen, dass ein kaum zu definierendes „Unten“ eine Umkehr bringt halte ich für unrealistisch, ein Blick auf Wahlergebnisse genügt. Es müssen schon mehrere Faktoren zusammenkommen. Trump gehört zu den wenigen Politikern die eine entscheidende Voraussetzung mitbringen, den Mut und die Fähigkeit gegen einen links-grünen Mainstream und dessen Medien anzuregieren. Eine Eigenschaft die übrigens jeder ernstzunehmende konservative Politiker haben muss. Was wären Texas und Florida ohne ihre Gouverneure.

    • Trump war der Präsident der USA, nicht Deutschlands, entsprechend „America first“. Für den unglaublichen Widerstand der ihm auch durch unser Land zuteil wurde, hat er seine Sache sehr gut gemacht. Er steht für Frieden, Freiheit, Wohlstand und konservative Werte. Nicht zuletzt durch ihn gibt es Gettr. Bei einer zweiten Amtszeit wird er seine Gegner nicht wieder unterschätzen, mehr Unterstützung in den Bundesstaaten haben und viele Wähler die durch Biden ihre Lektion gelernt haben. Wird der Woke-Wahn in USA gebrochen, wird sich das auch positiv auf Deutschland auswirken.

  2. Wie dumm kann man nur sein? Ich meine jetzt ausnahmsweise mal nicht die Herrschenden in Deutschland der letzten 17 Jahre und ihre Wähler – nein, unsere ziemlich besten transatlantischen Freunde! Bigott und zelotisch blind verfolgen sie die Dogmen und Strategien des Kalten Krieges: Iran, Vietnam, Afghanistan, Irak, Syrien, Libyen – jedesmal holen sie sich und ihrer Koalition der Mutwilligen eine blutige Nase und jedesmal verlieren sie auf der Flucht die Schlappen, einmal vor den primitiven Vietcong, wie vor den Mopedtaliban Afghanistans. Zurück bleiben Millionen Toter, Zerstörung flächendeckend und Flüchtlinge abermals in Millionen. Morde, Kriegsverbrechen, Folter und Massaker bleiben jedesmal ungesühnt. Der eigentliche Feind war in jedem Fall Russland bzw einer seiner kommunistischen oder alewitischen Vasallen. Und genau so ist es heute, im Fall der Ukraine – als hätte es die singuläre Geste der Abrüstung Gorbatschows, die ausgestreckte Hand Putins niemals gegeben. Auch heute verbünden sich die USA mit den radikalsten nationalistischen Terroristen, der Junta um Poroschenko und Selenskyj – so wie einst mit den Taliban oder dem „gemäßigten“ IS. Auch dieses Mal werden zurückbleiben Verwüstung, Tod, Armut und Flucht. Was sonst? – Dabei ist das alte Schema des Kalten Krieges längst obsolet geworden und keiner hat’s gemerkt, weder in Washington und noch viel weniger in Berlin. Denn längst ist China zum großen Antagonisten herangewachsen, der uns – Europa, den USA einschl. Russland – Paroli bietet. Dort lehnt man sich heiter zurück und betrachtet genüsslich die Selbstzerfleischung der judao-christlichen Welt. Wie bigott und dumm ist es gerade in diesem geschichtlichen Moment, den potentiellen großen kulturell verwandten Verbündeten Russland plattmachen bzw. ihn in die Tentakel der Chinesen treiben wollen? Dabei hat gerade Deutschland und Schröder allen vorexerziert, dass die vernunftbasierte Koexistenz mit Russland und Putin zum Nutzen und Frommen aller funktionieren könnte! Aber zu spät, jetzt herrscht Kalter Krieg! Danach sagt China was langgeht.

    • Zu spät!
      Sie sollten viel früher Putin erklären, dass sein dummes Abenteuer, die Ukraine zu „denazifizieren“ bzw. im XVIII Jahrhundert dem gestohlenen von Ukraine Name Russland ein Basis zu beschaffen, sein Russland zerstören vermag und daraus einen chinesischen Knecht machen wird.
      Allerdings haben die vorherigen Versuchen von ein paar klugen Menschen, ihm das zu erklären, nichts gebracht haben.

  3. Das Rennen um die Vorherrschaft…
    … wird nicht Umgang mit irgendeiner Religion entschieden, sondern, wie immer, über die Faktoren Wirtschaft und Geld
    Und da steht niemand auf Augenhöhe bei USA und China, weder die EU, noch Deutschland (LOL) noch Russland.
    Noch haben die USA einige Trümpfe im Ärmel, aber China holt rasend schnell auf, hat eine ca 4x so große Bevölkerung und gigantisches Produktionspotenzial, das auch qualitativ immer besser wird.
    Wir haben uns politisch entschlossen, uns in blödem Geschwätz zu gefallen und es damit gut sein zu lassen. Ohne Rohstoffe aus Russland und Bauteilen aus China ist hier in wenigen Wochen totaler Stillstand angesagt.

  4. Die erste Hälfte der Einlassung absolut richtig. Bei der zweiten Abteilung stimme ich nicht zu.
    Habe “ die Amerikaner“ als Zivilisten kennen gelernt. Absolut integere Leute, aber auch die Administration, und genau da liegt die Verwerfung im US- Amerikanischen Kampf im Inneren.
    Niemals aber wurde ein Krieg von diesem Staatenbund geführt um den heheren Zielen eines in sich ruhenden Staatsgebildes zu dienen, der Gerechtigkeit oder der Freiheit. Nein , Krieg war von Anfang an die Profession des Dollarkapitalismus, schon seit den Ausrottungskämpfen gegen die Urbe- völkerung. Sogar die Aggression gegen eigene Landsleute ist kein Grund um über Waffengesetze nachzudenken. Immer lockerer Colt im Gürtel. Und so, wie das im Inneren strukturiert ist, gestaltet sich das auch nach Außen. Und so bestehen hier nicht die leisesten Skrubel davor einen Krieg anzuzetteln, der zwei Brudervölker aufeinander hetzt, und zu warten, bis der Gemeinte wie reifes Obst vor die Füße fällt. Wir sehen, dass Frankreich erste Bedenken äussert. Und es werden mehr werden.

  5. Ich stimme Ihnen zu.
    Die „Brezezinski-Strategie“ (einzige Weltmacht) ist aber nun ein halbes Jahrhundert alt, an China als ernsthaften Konkurrenten hat doch da noch niemand gedacht.

    M.E. hat das Trump-Lager die äußere Überdehnung und den inneren Verfall erkannt und will die Front verkürzen. Eine tripolare Welt sollte jedenfalls durchaus auch im amerikanischen Interesse liegen.

  6. Die Frage, ob Deutschland mit dem amerikanischen oder russischen/chinesischen Imperium besser fährt, sollte man vielleicht ein bisschen sorgfältiger und weniger nostalgisch diskutieren.

    Im Systemwettbewerb des kalten Krieges Kapitalismus vs.Kommunismus war Amerika gut für uns, weil die USA ein Interesse an einem starken, wohlhabenden Deutschland hatten:
    Am deutsch/deutschen Beispiel konnte man die Überlegenheit des Kapitalismus demonstrieren.

    Dieses Interesse endete 1990.

    Das russische Interesse an Deutschland ist ganz einfach die – noch – starke Industrie. Russland hat Rohstoffe, Deutschland hat – noch – Technologie. Eine Zusammenarbeit würde beiden Seiten nützen.

    Die USA fürchten, daß aus so einer Partnerschaft Konkurrenz für die eigene Vorherrschaft entstehen könnte (Breszinski).

    Deshalb haben die USA heute ein klares Interesse an einem möglichst schwachen, deindustrialisierten Deutschland. Die ganze Destruktionspolitik von Masseneinwanderung über Schuldenvergemeinschaftung bis Deindustrialisierung geht in Deutschland von organisierten Transatlantikern aus, von Atlantikbrücke bis WEF.

    Russland hat ein Interesse an einem starken, industrialisierten Deutschland, das Russland beim Aufbau einer eigenen leistungsstarken Industrie helfen kann – ein schwaches, armes Deutschland wäre für Russland nutzlos.

    Nur weil einzelne Gouverneure von US-Bundesstaaten eine freiheitliche Innenpolitik machen, haben die USA aussenpolitisch noch lange kein Interesse an einem prosperierenden Deutschland/Europa.

    Die heutigen US-Interessen sind Gift für uns.

    • Sie treffen den Nerv der Sache, kühl, kristallklar und unverstellt in der Sicht auf die Dinge.

    • Volle Zustimmung, mit einer Einschränkung:
      Ich denke, dass das national agierende Trump – Lager (ob mehrheitlich ist fraglich) die Front verkürzen will, also einem europäisch-russischen Gebilde aufgeschlossen ggü. stehen könnte. Selbstverständlich im eigenem Interesse.

      Amerika droht keine Zerstörung von außen, sondern von innen.

    • Es beraucht keine „amerikanischen Interessen“ um D. zu ruinieren.
      Grün „verkleidete“ – im Kern aber rote – Interessen genügen völlig.

  7. Die CDU schießt bei all dieser Kriegseuphorie den Vogel ab. In ihren Schaukästen prangt vor blau-gelbem Hintergrung ein Konterfei Adenauers mit der
    Parole „Wir wählen die Freiheit“. Die Gehirnwäsche der CDU-Verantwortlichen
    scheint einen besonderen Reinheitsgrad aufzuweisen.
    Leider erfährt man nichts über die Urheber dieser Einheitsmeinung des Westens. Die MSM spielen wie immer ganz vorneweg zur Beerdigung des gesunden Menschenverstands.

  8. Tja. Wird leider auch oft ganz außer Acht gelassen, obwohl Raumgewinne in der EU deutlichst zu verbuchen sind.
    Zumal sich zusätzlich hinsichtlich der Ukraine Völker mit christlichem Hintergrund gegenseitig auf die verschiedenartigsten Weisen selbst schwächen.

  9. Zitat:
    „…,dass Europa endlich erwachsen wird…“.
    Ein schwerkranker altersschwacher dementer Greis wird nie mehr erwachsen!

  10. Die USA spielen die entscheidende Rolle in der Ukraine. Sie haben die Minsker Abkommen torpediert, die Ukraine aufgerüstet und der Ukraine die Mitgliedschaft in der NATO versprochen. Russland ist in diese Falle getappt und versucht durch einen Angriffskrieg die weitere Ausdehnung der USA (NATO ) nach Osten zu verhindern. Die bisherigen Kriege, Regimewechsel und Einflussnahmen durch die USA in den verschiedenen Weltregionen nach dem zweiten Weltkrieg waren nicht erfolgreich. Der lachende Dritte wird letztendlich China sein.

  11. Das ist ein fulminanter Aufschlag, und man kann ihn auch kaum „zurückgeben“.
    Was tun? Wenn Finnland, Polen, Rest-Ukraine und Bulgarien die Frontstaaten mit US-RAketenstandorten sein werden, ist es mir recht. Bitte dann noch die ganze Ramstein-Logistik nch Polen verlegen, bitte.(Aber das werden die USA nicht machen, das ist dann doch zu nahe dran.)
    Die USA haben das weltweite Imperium der Briten übernommen und haben Weltmacht-Ambitionen bis in das chinesische Meer binein. China ist dagegen keine imperiale Macht, sondern ein Hegemon. Mit Tibet im Südwesten und Xinjang im Nordwesten sowie Hongkong und Taiwan sind sie in ihrem Vorgarten und Hinterhof genügend ausgelastet, sie werden keine fernen Kriege führen.
    China nutzt sehr elegant die weichen und finanziellen Machtoptionen, die KPCh hat es vermocht, auf allen wichtigen europäischen Ebenen präsent zu sein und Entscheidungen zu beeinflussen, sowohl in der Industrie als auch der Politik als auch der Kultur. Im Vergleich zu der langandauernden chinesischen Geschmeidigkeit sind die Amis plump und kurzatmig.
    Wir Westeuropäer sollten uns nirgends anschliessen, sondern der Schweizer Idee der starken bewaffneten Neutralität folgen, als nicht als Knappen der USA gegen Russland ziehen. Die haben zuviele Atomraketen.
    Der Hegemon weitab wird uns ohnehin nicht überfallen.

  12. Endlich mal ein Artikel, der kein einseitiger Kriegsappell ist; danke dafür.
    Was den Totalitarismus angeht, ist China weitaus totalitärer als Rußland. Putin weiß genau, daß zuviel Strenge von oben kontraproduktiv wirkt und daß er besser damit fährt, die Provinzfürsten machen zu lassen — dann sind die zufrieden und bilden keine Opposition. Wenn es einer übertreibt, kann Putin immer noch eingreifen. Außerdem gilt wie eh und je irgendwo im asiatischen Rußland: „Moskau ist weit.“ Zudem ist Putins Herrschaft weithin ideologiefrei und somit aus sich selbst heraus nicht auf Mission ausgelegt — anders der Sozialismus in China.
    Die Weltmächte USA, Rußland und China machen ausschließlich Politik nach ihren eigenen nationalen Interessen. Sie können nichts anderes tun als Weltmacht. Etliche andere Länder machen ebenso Politik nach ihren Interessen, weil ihnen der Nationalstolz und auch die Überzeugung, eben zu einer Nation zu gehören und nicht zu einem wie auch immer definierten Club von Nationen, diese Linie vorgibt. Dazu gehören Großbritannien, die osteuropäischen Staaten und auch die Türkei. Die Südeuropäer incl. Frankreich haben eine strategische Partnerschaft, um Nordeuropa für sich auszunutzen.
    Deutschland ist anders. Wir wollen von den anderen durch Liebedienerei und Selbstlosigkeit geliebt werden. Die anderen lieben uns aber nicht, und deshalb gibt es von uns noch mehr Liebedienerei. Zugleich sind wir Moral- und Haltungsweltmeister und gehen mit gutem Beispiel voran: Energiewende, Flüchtlinge. Wer uns dafür nicht liebt, lehnt unsere Moral und unsere Haltung ab. Er ist also nicht einfach anderer Meinung, sondern er ist böse und unmoralisch: Orban, Trump und natürlich und ganz besonders als interner Nestbeschmutzer die AfD.
    Nur insofern, daß wir eben gegen niemanden sind und von allen geliebt werden wollen, sind wir nicht gegen Rußland. Moralisch sind wir natürlich entrüstet und schockiert, wie die ach so arme Ukraine behandelt wird. Denn daß die Ukraine das arme Opfer ist, das sagt ja jeder oder doch diejenigen, die wir schon immer als die Guten angesehen haben: die US-Democrats.
    Ich beobachte überhaupt nicht, daß in Deutschland viele mit Hilfe von Rußland in der amerikanischen und chinesischen Liga mitspielen wollen. Vielmehr höre ich viele sagen, wir müßten uns wieder auf uns selbst besinnen, die Großmächte ihre Sache alleine tun lassen und endlich wieder selbstbewußt deutsche Interessen verfolgen. Dazu gehört, die Rolle als Vorbild für eine bessere Welt aufzugeben, nicht der Zahlmeister und das Sozialamt der Welt zu sein, sondern statt dessen fallweise mit immer demjenigen einen Vertrag zu schließen, der für die deutschen Interessen das beste Angebot macht. Ein Beispiel dafür ist russisches Gas: Rußland kann verläßlich billiges Gas liefern, also her damit.
    Die USA hat sich für die EU noch nie begeistert; warum auch? Die EU ist für die USA einfach ein Handelspartner. Die NATO ist ein amerikanisches Militärvehikel, das nach amerikanischem Interesse hierhin und dorthin gesteuert wird. Als abhängiger Bundesgenosse der USA in militärischen Fragen ist Deutschland auf Gedeih und Verderb damit verwoben. Es wäre eine so gewaltige Kraftanstrengung vonnöten, uns autark wieder wehrfähig zu machen, daß wir auf lange Sicht von der amerikanischen Waffenstärke abhängig bleiben. Es wäre mithin Wahnsinn, irgendeinen Krieg zu riskieren, denn im Zweifel hilft uns die USA nur, wenn das ihrem Interesse entspricht.
    Gleichwohl ist zu spüren, daß EU und NATO Auflösungskandidaten sind. Alle Beteiligten außer Deutschland holen sich, was ihnen die Bündnisse bieten können, solange es noch geht; wenn sie ausgeblutet sind, werden sie entweder obsolet, weil sie durch Neues ersetzt werden, oder sie werden geräuschlos abgewickelt. Deutschland wird diese Entwicklung verpassen und am Ende allein dastehen. Die beste Aussicht ist dann, daß uns die USA aus der europäischen Konkursmasse als 51st State aufnimmt. Leider aber ist im Augenblick kein deutscher Governor DeSantis in Sicht, der die westliche Lebensweise gegen Washington verteidigt. Die andere Option ist, daß wir russisch-polnisches Mandatsgebiet werden, in dem Türken und Araber einen Staat im Staate bilden, die woken Linksgrünen sich den neuen Machthabern an den Hals werfen und nur noch Polnisch und Russisch sprechen und die verbleibenden Deutschen in irgendwelchen Nischen auf dem Land ihr Dasein fristen und die deutsche Kultur nur noch zu von der Herrschaft gönnerhaft gestatteten Folklore-Festen leben.

  13. Danke für diesen Artikel. Die Wahrheit ist oft einfach, da stimme ich zu. In Moskau und Peking wird Deutschland sein Heil nicht finden. Die längste Periode von Frieden und Wohlstand verdanken wir den USA und nur der USA. Nicht der EU, wie es gebetsmühlenartig aber falsch von unseren Politikern verkündet wird.
    Die transatlantische Einbindung ist zentral für Deutschlands Sicherheitspolitik. Wer daran rüttelt, war mir immer verdächtig.
    Trotzdem habe ich zum ersten mal das Gefühl, dass sich Deutschland nicht auf die USA verlassen kann. Die Politik, die aktuell in Washington betrieben wird, ist für Deutschland brandgefährlich. Man kann zum Krieg in der Ukraine stehen wie man will aber in einem Punkt darf es in der deutschen Politik keine zwei Meinungen geben. Eine Ausweitung des Krieges muss mit aller Macht verhindert werden. Es ist ein Drahtseilakt. Mit Pazifismus allein kommt man nicht weiter. Mit Kriegsrhetorik und einer blinden Unterstützung der Ukraine aber auch nicht. An der Stelle ist die Wahrheit dann leider doch kompliziert.

  14. Ein einiges Eurasien hätte enormes Potential wäre aber das Ende des angloamerikanischen Empires.
    Die Nato und ihre Unterabteilung EU werden auf Linie gebracht. Vielleicht noch in Frankreich ist noch ein wenig Widerstand.
    Unter der aktuellen Regierung in Deutschland kaum (vielleicht sind manchen doch noch die Folgen des letzten Angriffskrieges gegen Russland in Erinnerung und das „Helden auf nach Stalingrad“ doch noch partiell gebremst).
    Die mediale Propaganda in der EU gegen Russland ist geschlossen. Europa – der Brexit kam nicht von ungefähr – wird wieder einmal (ja : wieder einmal) den angloamerikanischen Machtinteressen geopfert.

  15. Ein hervorragender Kommentar – nur, von den Verantwortlichen in EU-Europa
    will das niemand hören. Und doch: es muss gesagt werden, immer wieder!
    Ich hoffe, dass sich die weitere Kommentierung des Krieges in der Ukraine an
    diesen Maßstäben orientiert!

  16. Sehr guter Artikel, wo ich in sehr weiten Teilen zustimme. Mit dem Satz, „sich für die Seite entscheiden, die für Europas Kultur, genauer: was von ihr übrig blieb, besser ist, „ haben Sie mich verloren. Für mich gibt es einen großen Unterschied zwischen der amerikanischen Bevölkerung und den Machtzentren der Politik. Während ich mich mit der amerikanischen Bevölkerung verbunden fühle, empfinde ich für die US Milliardärsclans und die von ihnen gekauften Politiker eher einen ausgesprochenen Widerwillen. An die möchte ich mich nicht anschließen, genauso wenig wie ich mich China anschließen möchte. Es wäre für mich eine Wahl zwischen Pest und Cholera.

  17. Sehr richtig, Herr Goergen!
    Der Zug ist hier schon lange abgefahren, er mußte es auch. Die Klimakirche ist nur die endgültige Abrissbirne für den eh schon komatösen Patienten: überalterter Wohlfahrtsstaat.
    Unsere Umlagesysteme Rente, Pflege, Gesundheit sterben den demographischen Tod, da kein politisches Schneeballsystem die nötige Zeit von gut 25 Jahren mit Gelddrucken überleben kann. Im benötigten Umfang gibt’s auch nichts zum Umverteilen und wo sich Produktion und Arbeit nicht mehr lohnt, endet es auch.
    Dass extrem schwache Politiker an die Macht kommen können, ist untrügliches Zeichen dafür, dass es nichts werthaltiges mehr zu regieren gibt, nur noch Elendsverwaltung ansteht. Drittklassige Zeitgenossen wie Esken, Wissing oder Habeck/Baerbock wären weder in den 20er, 60er noch 80er Jahren auch nur in die Nähe von Spitzenpositionen gekommen.
    Und jetzt ist es einfach egal.
    Wir werden in naher Zukunft dh in deutlich weniger als 10 Jahren einen Exodus von Firmen und Kapital aus Deutschland erleben, Massenarbeitslosigkeit und Armut.
    Merkel und Groko I-III waren die letzten, die es in der Hand hatten, Vorsorge zu treffen, haben aber nichts getan, außer das Tafelsilber abzufrühstücken und Glasperlen an die Indianer zu verschenken. Der debilen Presse hat’s gefallen.
    Habeck hat nur eine Insolvenzverschleppung geerbt, sein Gerede von Transformation und Co ist niedlich. Die Transformation findet bereits statt, allerdings nicht die von LalaLand. Nicht nur Großkonzerne werden ihren Märkten folgen und von hier weg, vor den hohen Energiepreisen flüchten, auch viele Mittelständler, die den Weltmarkt bedienen. Der Standort Deutschland ist schlicht und ergreifend nicht mehr wettbewerbsfähig, kaputtreguliert, kaputtbesteuert, kaputtvergrünt.
    Und wer nicht zur rechten Zeit (jetzt, spätestens) geht, wird unweigerlich an Energiekosten und -Knappheit bankrott gehen. Die Corona-Zombies werden bald fallen wie die Fliegen, verdoppelte oder verdreifachte Wärme/Gas+Strompreise sind einfach das Aus für viele, sehr viele.
    Insofern ist die Abschaltung der letzten 3 AKWs nur konsequent, es verkürzt nur das Siechtum, das Ziel neue Armut für alle wird schneller erreicht.
    Noch glauben sich Grüne auf der sicheren Seite des Wohlstandes, aber auch das klärt sich schnell. Deren Feenthemen von Welt+Klimarettung bis Gendersensibilität werden den flächendeckenden Wohlstandsabschwung allesamt nicht überleben. Aber deren Narrative werden Allen als Verursacher der Armut in Erinnerung bleiben, egal ob sie von Merkel oder der Ampel in die Realpolitik geholt wurden.
    Unruhige Zeiten voraus.

  18. Die USA haben in ihrer Geschichte nur ihre eigenen Interessen vertreten.
    Es ging den US-Amerikanern nie um Freiheit, Demokratie, Menschen-
    rechte, usw. für andere Länder. Einem Geschichtsbewußten bleibt dann
    nur die Erkenntnis: Nichts anderes als ein Schurkenstaat. Nur nebenbei
    sei erwähnt daß die Sowjetunion, ab 1991 Rußland, bis 2006 die aus dem
    lend-and-lease-Programm entstandenen Schulden für die Waffenlieferun-
    gen während WKII der USA auf Kopeke und Rubel zurückgezahlt haben.
    Zum Artikel paßt auch die Lektüre des Buches „USA die einzige Welt-
    macht“ von Zbigniew Brzezinski, 1997 geschrieben.

    • Schurkenstaaten gibt es nicht, nur Sieger und Verlierer.

      • Ganz richtig. Dazu kommt, die Sieger von gestern können zu Verlierern von heute werden, z.B UK, das seinen imperialen Weltmachtstatus an die USA in Abfolge von zwei „gewonnen“ Kriegen, WKI und WKII abgegeben hat und heute nur noch eine bestenfalls Mittelmacht ist und mit dieser randständigen Position offensichtlich ganz zufrieden ist.
        Klio, die Göttin der Geschichtsschreibung, steht hinter ihrer Säule und lacht. Sie weiß Bescheid auch darüber was kommt.

      • Aus US-Sicht wohl schon. Den Begriff habe ich nicht erfunden.

      • Schurkrnstaaten gibt weil sie Voraussetzung für Krieg sind (auf welcher Ebene auch immer)
        In dieser Voraussetzung sind sie Teil der politischen Wirklichkeit.
        Dass die produzierten Gut und Böse nur Teil der Machtinteressen sind sollte Teil einer allgemeinen Grundbildung sein (so nebenbei: Auffällig die Feindbildproduktion in Zeiten von Toleranz und Regenbogenfarben)

  19. „Die Wahrheit ist immer einfach.“ Wie wahr! In Zeiten der Krise werden Dinge klarer sichtbar und man muss sich entscheiden, wo man steht.

  20. Danke, Tichy, für diese erfrischende Erweiterung unseres Ausblicks auf den Zustand der Welt. Während bei achguts indubio und bei Reitschuster nur noch die westlichen Waffenbrüder der Nationalisten-Junta in Kiew zu Wort kommen, dürfen bei Tichy noch alte weise (sic!) Männer und kluge Frauen ohne Quote zu Wort kommen! Wenn wir damit fortfahren, von unseren ureigenen deutschen Interessen zu sprechen und zu schreiben – und zwar der Menschen, die hier arbeiten, zum Gemeinwesen beitragen, Steuern zahlen, Familien gründen und Kinder erziehen – entgegen dem GrünStalinistischen Bullshit – dann ist Tichy auf der rechten (sic!) Spur. Eine Spende ist überfällig (besonders auch wegen der Recherchen zu den Berliner Wahlbetrügereien).

  21. Selbstverständlich geht es den USA bei jedem Krieg, an dem sie beteiligt sind (und an welchem Krieg sind sie nicht beteiligt?) ausschließlich um die Durchsetzung ihrer geopolitischen und wirtschaftlichen Interessen.

    Ansonsten denke ich, dass es wahrscheinlich für uns in Europa besser ist, wenn es weiterhin nicht nur zwei Weltmächte (USA u. China), sonder drei Weltmächte, China (wird ja bald die USA als Nr. 1 ablösen), die USA und Russland gibt.

    • Wenn ich Herrn Georgen richtig verstehe, hält er das Kozept „europäische Souveränität“ von Macron für ein totgeborenes Kind, das niemals real zum Leben kommt, da es den geopolitische Interessen der USA nicht wirklich entspricht.. Für Europa dürfte nach einer Auffassungnur entscheidend sein, ob die amerikanischen Sozialsmus affinen democrats oder die Republikaner maßgeblich werden, in der Erkenntnis, dass amerikanische Innenpolitik immer auch außenpolitische Auswirkungen in Richtung der abhängigen Staaten und Staatengruppen hat.

      • Eine „europäische Souveränität“ ist nur ein Traum.

        Für uns wäre es wichtig, ein Konzept zu realisieren, dass einen Umgang und eine Zusammenarbeit mit Russland ermöglicht, dass den europäischen Interessen dient.

        Hierzu bräuchten wir aber in den europäischen politischen Führungen Diplomaten. Aber wo ist ein deutsche bzw. europäischer Politiker, der etwas von Diplomatie versteht?

        Das es so etwas hier in Deutschland u. Europa nicht gibt, wird doch derzeit in diesem Ukraine (USA) – Russland-Konflikt deutlich.

  22. Ja so lässt sich das zusammen fassen. Ich würde mal zur Ampel und zur EU sagen-der Kaiser ist nackt. Wir sind Zuschaueer und wenn wir Glück haben dann auf der Seite der Amis zu deren Konditionen.Das ist durch 75 Jahre Selbstbetrug logisches Resultat.

    • Wir sind nicht nur Zuschauer, sondern unmittelbar die von Kamikazepolitik Betroffenen.
      Wir werden recht bald Wohlstandsverluste erleben, dass sich Viele fragen werden, wie das in so kurzer Zeit möglich war, man dachte doch, wir seien ein reiches Land…
      Wir steuern ungebremst auf den Kollaps unserer Energiewirtschaft und Energieversorgung zu, die dummerweise die Basis für alles ist, was man Wohlstand und Lebenskomfort nennen könnte.
      Was und wen die geisteskranken „Corona-Maßnahmen“ nicht hingerichtet haben, werden die aus dem Ruder gelaufenen Energiepreise erledigen. 2-fache, 3-fache Kosten lassen sind weder hier noch auf dem Weltmarkt an Kunden weitergeben, die Produkte werden einfach unerschwinglich und verlieren gegen Wettbewerber, die noch Zugang zu billigem Strom/Gas/Öl etc besitzen.
      Wäre schön, wenn wir bei diesem Niedergang nur Zuschauer wären…

      • Ach, fragen Sie doch mal richtig gut sozialisierte Wessis (sorry, mir fällt kein anderer Begriff zur Unterscheidung ein). Die finden das alles gar nicht so schlimm. Alles prima im Land! Energiekrise? Quatsch! Wohlstandsverlust? Quatsch! Knappheit bei der Versorgung? Quatsch platsch! Und so geht es munter weiter. alles, einfach ALLES, was diese hirnlosen Ähhhliten in B so verzapfen, finden sie gut und vor allem RICHTIG zur Rettung des Planeten! Selbst das 9€ Ticket wird gepriesen, obwohl sie auf dem platten Land wohnen und es null komma gar nicht nutzen könnten wg Mangel an ÖPNV! Wurscht! Das kommt von „oben“ das ist GUT! Basta! Und dann krempeln sie sich die Ärmel hoch und latschen zur 4. Spritze.
        Nein, ich hoffe, dass genau diese Leute nicht nur Zuschauer sein dürfen! Die sollen am eigenen Leib lernen, wozu Dumm- und Faulheit (sich selbst zu informieren, zu hinterfragen) führen!

      • Stimme Ihnen in allem zu, es ist so.
        Natürlich sind nicht alle Wessis doof, es fehlt ihnen nur die Diktaturerfahrung „40 Jahre Kommunismus auf deutschem Boden“
        Daher auch weniger Misstrauen gegenüber „dem Staat“, den Parteien, Politikern, Medien
        Aber die Idylle kriegt Risse, auch und insb im Westen. Und den jetzigen Niedergang von Industrie u Mittelstand wird primär Westdeutschland erleben, wie der Osten in den frühen 90er Jahren ihn bereits hinter sich hat.

  23. Dazu passt auch die Meldung, die ich heute las wie die Faust aufs Auge:

    Die USA wollen Insidern zufolge Ölexporte aus Venezuela nach Europa wieder freigeben, um Lieferausfälle aus Russland teilweise zu kompensieren.
    Es soll sich jedoch um nur um eine sehr geringe Menge handeln.

    Wow, wie großzügig sind die USA doch zu ihren Lakaien in Europa und in Deutschland, die ja auch schon so US-gefolgsam sind und auf Abordnung der US-Regierung das Projekt Nordstream 2 beendet haben.

  24. Zwei Blöcke, USA,UK, Kanada, EU, Japan, Australien, Neuseeland, Südkorea, Taiwan dazu kommen Israel, event. Saudi-Arabien, die Golfstaaten, Block Nr. 1. Block Nr.2 China, Russland, der Iran, Nordkorea, die eurasischen Staaten der ehemaligen Sowjetunion. Dann die sog. Neutralen, afrikanische und südamerikanische Staaten, die jeweils zu Teilen in Richtung Nr. 1 oder Nr. 2 neigen. Indien und Indonesien sind ebenfalls nicht ganz unbedeutende Mitspieler, deren Richtungsentscheidungen von Interesse sein dürften.

  25. Super, das Beste, was ich hier seit Langem gelesen habe. Ja, es geht nie um Demokratie und Menschenrechte, es geht immer um geostrategische Interessen von Großmächten. „ – und zuletzt in der Ukraine, welche die USA natürlich ebenfalls ausrüsten, damit sie gegen Russland kämpfen kann, nicht aus Liebe zur Freiheit der Ukrainer.“ George Friedman hat es ja allen erklärt, die das wissen wollen. Warum beteiligen wir uns schon wieder daran, lassen uns durch Propaganda aufhetzen, liefern Waffen, die Russen töten? Warum lassen wir uns schon wieder von den Angelsachsen gegen Russland in Stellung bringen?
    Weil wir keinen einzigen Tag seit 1945 souverän gewesen sind und unsere politische Klasse bis ins Mark korrupt ist und kein Problem hat, jeden „Nero-Befehl, der aus Washington kommt, auch umzusetzen.

    • Hierzu Henry A. Kissinger: „Amerika hat keine dauerhaften Freunde oder Feinde, nur Interessen!“ 

    • Nationale Souveränität ist eigentlich unwichtig, wenn es einem gut geht und es keine Alternative gibt. Westeuropa ging es unter der Dominanz Amerikas gravierend besser als Osteuropa unter der Herrschaft Russlands. Wenn Westeuropa allein gestanden hätte, wäre es auch unter russische Herrschaft gekommen. Welche egoistischen Beweggründe die USA dabei hatten, spielte keine Rolle. Europa hat nun mal weltmachtpolitisch den Löffel abgegeben. Denn es besteht ja fast nur noch aus ziemlich dekadenten Völkern. Auch das ist die einfache wirkliche Wahrheit!

      • Schon recht Eulenspiegel. Bis 1990 war das so, allerdings mit dem Risiko erstes Kernwaffenziel zu sein. Danach wurden und werden wir nur noch als Zahlmeister gebraucht. Aber der Humus ist aufgebraucht. Also Schluss mit lustig.

  26. Die geopolitische Analyse in allen Ehren, aber das mit Recht/Freiheit vs. Unfreiheit/Sozialismus scheint mir nicht so einfach. In den vermuteten amerikanischen Bundesstaaten werden die Antworten sicher nicht gefunden werden. Dort findet man bestenfalls den Marlboro Man, oder den Wilden mit seiner Maschine.

    • In diesen Bundesstaaten kenne ich viele richtige Freunde von Freiheit und Recht.

      • Ich habe allerdings den Verdacht, dass sich Peter Rosegger, Friedrich Naumann und Ralf Dahrendorf uvam.noch heute über ihre Jubelarie vom 5. Juli 2020 auf Donald Trump’s Rede am Mount Rushmore im Grabe umdrehen. Wir haben hier keine Gelegenheit, aber es wäre schon interessant, die Unterschiede zwischen Werte-Lyrik und Freiheits-Lyrik durchzugehen.

  27. Die USA und Europa haben das Problem, dass sie ihre staatstragende Mittelschicht ausbeuten und an die Wand drücken und vermutlich in 20 Jahren vor einem Scherbenhaufen stehen. Dazu kommen die ausufernden Staats- und Privatschulden die immer die Gefahr eines Schuldenkrise bilden. Genauso auch die schlechte Schulbildung, die sich langsam in Patentanmeldunge niederschlägt.
    Dagegen stehen die demografischen Zeitbomben in der islamischen und afrikanischen Welt, die alles überwälzen könnte.
    Russland kann sich immer in die Tiefen seines Hinterlandes zurückziehen und von dort wieder mit seinen Rohstoffen losschlagen, während Chinas Größe es unüberwindlich machen.
    Die echte Unbekannte ist Australien: isoliert, reich an Bodenschätzen und wenig besiedelt.

  28. Da ich gerade von einer Reise durch osteuropäische Staaten zurückkomme, kann ich Ihnen nur berichten, dass die dort lebenden Menschen sehr wohl wissen, dass es einen großen Unterschied macht, ob man unter einer russischen oder unter einer amerikanischen Vorherrschaft lebt und dass die Menschen, die ich gesprochen habe, durchaus bereit sind, ihr Leben dafür einzusetzen, unter amerikanischer Vorherrschaft zu leben. Bedauerlich finde ich, dass die bundesdeutsche Politik die Chance nicht ergriffen hat, eine Führungsrolle unter den mittel- und osteuropäischen Staaten anzustreben und sich gemeinsamen mit diesen Völkern für Gerechtigkeit und Freiheit – das sind Werte, die ich sehr schätze – zu engagieren. Dies wäre erheblich sinnvoller gewesen als diese Liebedienerei gegenüber einem „lupenreinen Demokraten“, der sich inzwischen als gewöhnlicher faschistischer Diktator herausgestellt hat.

    • Wie kann sich die bundesdeutsche Politik für Gerechtigkeit und Freiheit engagieren, wenn hier die Polizei Demos niederprügelt, Richter mundtot gemacht werden, Coronakritiker Besuch vom SEK bekommen, die andere Meinung in den Talkshows abgewaschen und die Opposition mit Taschenspielertricks kaltgestellt wird ? Diese bundesdeutsche Politik weiß nicht mehr wie Gerechtigkeit und Freiheit buchstabiert wird.
      Die Finnen, die Schweden, die Balten, die Polen etc. werden auf den Kosten sitzen bleiben, wenn sie sich jetzt dem „Wertewesten“ an den Hals werfen. Ein hoher Preis für die Verteidigung von 92 Geschlechtern und Trans-Ideologie.
      Wenn sich einzelne amerikanische Bundesstaaten freischwimmen, wird daraus kein Ganzes. Die einzige Chance wäre die Rückkehr Trumps ins Weiße Haus. Er ist fleißig. Die Republikaner bauen gute Leute auf und kommunizieren mit den Wählern. Die Demokraten haben nur Glasperlen und einen Demenzkranken im Angebot.

      • Die Midterms werden mit hoher Wahrscheinlichkeit historische Verlusten für die Demokraten bringen, vermutlich verlieren sie beide Häuser und das nicht nur knapp, sondern drastisch.
        Das sind die positiven Selbstreinigungskräfte, die uns hier so bitter fehlen.
        Unser Parteienstaat, bzw das Kartell aus 4 „etablierten“ Parteien (ohne nennenswerte politische Unterschiede/Wahlalternativen) ist derart unflexibel und starr, daß es jede substanzielle Korrektur verhinderten kann und es auch verhindert.
        Damit bleibt nur der „Crash“ als Korrektiv, weder die Einsicht in Veränderungsnotwenigkeit, noch der Wille, eine solche überhaupt zu erkennen. Das allgegenwärtige „Weiter so“ (incl Turbolader per Grüner „Transformation“) endet erst durch Frontaleinschlag in die Wand.
        Merkels 08/15 Strategie des „Zeit kaufens“ funktioniert nicht mehr, die Inflation hat schon zum Galopp angesetzt. Neue Megaschulden (wie zb 100 Bi für die Bunte Truppe) beschleunigen nur die Inflation, der Bogen ist einfach überspannt.
        Und kein Ampelist deutet eine Umkehr aus LalaLand an, im Gegenteil.

    • Das Präferieren der einen oder anderen Vorherrschaft orientiert sich bei osteuropäischen und auch orientalischen Gesellschaften ausschließlich an den Vorteilen (eigene Interssen) die zu erwarten sind. Das Leben zu lassen ist kein Vorteil. Die Bereitschaft das Leben zu lassen ist doch überall nur ein Mythos, um Menschen für Interessen anderer sterben zu lassen.
      Wenn Russland mehr geben könnte, wäre es mit der Liebe zu amerikanischer Vorherrschaft schnell zu Ende.
      Andereseits finde ich bedauerlich, dass bundesdeutsche Politik wieder einmal dem Wahn erlegen ist, nach der Führungsrolle gegriffen zu haben. Die Politik von Bush jun. hat doch Merkels Eitelkeit (größte Fühererin) bewusst instrumentalisiert. Oder glaubt jemand im Ernst, dass die amerikanische Elite dieser Figur die Führung anvertraut hätte? Die Rache dafür wird aus West und Ost folgen. Nein, Deutschlands Griff nach Führung endete immer in der Geldbörse seiner Bewohner.

  29. Es ist ja aus deutscher Sicht schon blöd, daß man im Grunde nur zuschauen kann. Welche Großmacht gelegentlich über ihre eigenen Schnürsenkel zu stolpern droht, das scheint die einzige wirklich wichtige Frage zu sein. Derzeit sind es vielleicht die Chinesen, die sich in ihrem Corona-Gestrüpp selber verheddert zu haben scheinen. Aber die Amerikaner stolpern mit ihrer seltsamen Präsidentenpuppe munter hinterher. Dort wollen derzeit offenbar die Menschen nicht mehr so recht für ihren Wohlstand arbeiten, sondern man will das Geld anderer Leute aufbrauchen. Diese sozialistische Krankheit ist ja auch viel ansteckender als Corona. Wobei ich nicht glaube, daß das in den USA zur Gewohnheit werden wird. Davor bewahrt das Land meiner Meinung nach auch die Macht der einzelnen Bundesstaaten, denn Konkurrenz belebt das Geschäft. Es bleibt auf jeden Fall spannend.

    • „Aber die Amerikaner stolpern mit ihrer seltsamen Präsidentenpuppe munter hinterher.“
      Was bei mir die Frage nach denen, die tatsächlich die Macht in Händen halten, aufkommen lässt. Die Grenze im Süden der USA wurde im Mai geöffnet und man erwartet, hier wenig beschrieben, 500.000 Einwanderer pro Monat. Damit wird dort die bisherige Gesellschaft, deren Zusammenhalt eh noch fragiler als bei uns schien, bis zur Unkenntlichkeit verändert. Zu was, werden wir hier wie dort noch bitter erfahren müssen.

      • Wieso sollen wir denken, dass dort nur Latinos einreisen? Eine Angabe darüber, wie viele Menschen aus Afghanistan eingeflogen wurden, gibt es – wie bei uns – dort ja auch nicht.

  30. Ich kenne keinen einzigen Politiker, weder jetzt noch vorher, der ehrlich ist. Insofern ist der Entscheid für die eine oder andere Seite ein Glücksspiel auf die Zukunft.
    In der jüngeren Vergangenheit sind sämtliche Glücksspiele in Deutschland jedenfalls grandios gescheitert oder immer noch dabei grandios zu scheitern.

  31. Machtbesessene kann man ausschalten indem man ihrem System die Grundlage entzieht?
    Eine lebendige Demokratie der Bürger anstelle des Parteiendiktats? – JETZT!
    Souverän, oder Untertan?
    Ist das System, das sich parlamentarische (repräsentative) Demokratie nennt, korrupt, missbrauchend und betrügerisch zum Nachteil der Bevölkerung?
    Sind die Politiker „Lakaien“ der Finanzeliten, die das Volk mit „Almosen“ bei Laune halten müssen und dafür ein Stückchen vom „Kuchen“ abbekommen?
    Muss sich daran dringend etwas ändern?

  32. Mich würde interessieren, warum es die stetig versagende Ideologie des Sozialismus es immer wieder schafft, in neuen Varianten aufzuerstehen? Überall da, wo der normale Wettbewerb der Marktwirtschaft ausgeschaltet ist: An Schulen, Universitäten, NGOs, im Staatsdienst. Überall frisst er sich herein. Das Mantra kann deshalb immer nur lauten: Weniger Staat!!!

    • Weil auch die sog. „freie“ Wirtschaft nur ein Mythos ist und diese unter den selben Prämissen arbeitet wie die Planwirtschaft (u.a. Materialismus, Gleichheit, menschliche Vernunft als (einziger) Massstab).

      Beide sind „gemanaged“ und glauben an und brauchen den Staat. Alle juristischen Personen existieren nur Kraft des Staates! Die Politik steht also immer vor jeder Ökonomie.

      Laissez-faire war nichts anderes als die politische Formel der frühen Kapitalisten, die aber durch die Gegebenheiten der Massengesellschaft zur «managed economy» gewandelt wurde (vgl. James Burnham, The Managerial Revolution) und unsere globalen, gottlosen Gnostiker des WEF hier ihre «green agenda» gesetzt haben (vgl. Larry Fink, «BlackRock leader Larry Fink has sounded a call to corporate America to commit itself to net zero—that is, eradicating its carbon footprint. They must eliminate greenhouse gas emissions by 2050, and provide concrete plans to do so now, he declared. If they don’t take those steps, they risk BlackRock dumping their stock, Fink warned.», https://www.forbes.com/sites/lawrencelight/2022/03/27/larry-fink-why-the-ukraine-war-wont-crimp-green-investing/) – wir befinden uns schon längst in einer Planwirtschaft (und das gemäss James Burnham schon seit Jahrzehnten: Für Burnham waren die Sowjetunion, das Naziregime aber auch die USA allen nach selben Mustern operierende «managerial states»). Zum Ganzen: Der schon zitierte Burnham, wie auch Neema Parvini «The populist delusion», oder auch Jacques Ellul: https://www.youtube.com/watch?v=f2tFpHRmblY&list=PL5Y71N-okOqdGjnVIFkdjhQom9cMbhUHZ&index=6.

    • Weil im Hintergrund an der Zersetzung von Gesellschaften und Staaten systematisch gearbeitet wird – seit Jahrzehnten. Zerstörung von Religion, Familie, Gesellschaft, Wirtschaft, Auslandsbeziehungen, Verteidigungssysteme.
      Sehen Sie einmal nur anhand des Beispiels Deutschland, wieviel schon erreicht ist.
      „Es ist ein langwieriger Prozess, den wir „Aktive Maßnahmen“ nennen.“

  33. „Wobei es wichtig ist, dass die Weltmoral in der Ukraine wie damals gegen Hitler und anders als bei den Kriegen in Asien – wie in Afghanistan eins – gegen Russland als Aggressor steht“
    Richtig. Wichtig ist, dass es dabei um Moral geht. Und wenn es um Moral geht, dann geht es um (die woke) Ideologie.
    Der Krieg in der Ukraine wird gerade vom Westen genutzt, um eine Einheit zu propagieren, die – wie sie ja richtig sagen – eigentlich gar nicht existiert. Aber das spielt keine Rolle, es geht darum, ein Bild von Größe zu projizieren, dass den Gegnern dieser Ideologie zu verstehen gibt, dass sie gegen ein vermeintlich geschlossenes und großes System antreten.
    „Schaut, wie stark die woke Gemeinschaft ist, wir können es sogar mit Russland aufnehmen und jeder hier unterstützt unsere globalistisch-linke Gesellschaftsidee und lehnt die national-konservative Idee (die Russische) ab“. Das stimmt natürlich nicht, die meisten wissen ja nicht mal, dass es sich bei der woken Ideologie überhaupt um eine Gesellschaftsidee handelt, geschweige denn, was deren Ziele sind. Aber gerade das macht sie ja so gefährlich. Für die meisten Menschen geht es bei den westlichen Bemühungen auch grundsätzlich darum, Menschen zu helfen und nicht darum, eine Ideologie zu pushen. Trotzdem wird der Krieg medial und politisch dazu missbraucht, ein politisches System zu profilieren.
    Und weil der Ukrainekrieg eben dafür missbraucht wird und mir das von Anfang an klar war, lehne ich die westliche Sichtweise seit Beginn des Krieges ab. Mir war immer bewusst, dass der Westen an diesem Krieg eine Teilschuld trägt, sich nun aber als Heilsbringer gebärdet. Mir war auch die verschobene westliche Sicht immer bewusst. Warum wohl sind die Grünen über Nacht von Pazifisten zu Kriegstreibern mutiert? Weil sie darin eine Möglichkeit sehen, ihre Agenda voran zu treiben. Allein deshalb hätten bei allen konservativ Denkenden die Warnlampen angehen müssen. Bei mir gingen sie an, ich weiß noch, dass ich mit drei Fragezeichen über dem Kopf den Standpunkt der Grünen zu Waffenlieferungen wahrgenommen habe. Mir war sofort bewusst, dass da etwas nicht stimmt. Aber mit dieser Erkenntnis war ich leider sehr einsam. Immerhin scheinen es inzwischen mehr Menschen zu bemerken. Leider mal wieder zu spät.

    • Auch ich hatte bis heute den Eindruck, die Einzige zu sein,
      bei der immer öfter die Warnlampen angehen.
      Mein Umfeld merkt leider nichts und möchte auch nicht
      damit konfrontiert werden.

  34. So ist es. Wobei die US – Administration in einigen Regimes durchaus willige Helfer hat, denen es allesamt im Kern nicht um die Ukraine und deren Bestand als solchen geht und die sich auch untereinander ideologisch in ihren Motiven unterscheiden. Die inzwischen sogar klar benannten Kriegsziele der Gruenen hierzulande sind zwar vordergründig deckungsgleich mit den denen der USA und der Briten. Den letzteren geht es um Macht und die Beseitigung eines Konkurrenten bzw dessen Reduktion in handfesten militaerisch/imperialistischen und wirtschaftlichen Fragen. Den aehnlich (kultur)imperialistischen Gruenen geht es im Kern um Weltanschauung und Ideologie. Sie sehen in Putin und seinem Einfluss eine Grenze und zugleich Bedrohung ihres transformatorisch angestrebten Zieles einer bestimmten Weltordnung. Natuerlich berufen sich alle beide auf die Demokratie und Freiheit, etwas, was man Teilen der USA und Briten durchaus abnehmen kann, den Gruenen sicher nicht. Deren Vorstellung von der“ schönen neuen Welt „hat mit dem, was sie narrativ hochhalten, sehr wenig zu tun. Putin ist nichts anderes als eine Art Gegenspieler oder Risikofaktor, der nun mithilfe der Ukraineverteidigung, die unter der Überschrift“ Kriegsziel“sowohl von den USA wie auch den Gruenen semantisch bereits deutlich offensiver formuliert wurde, zusammengestutzt werden soll. An der Lieferung der sogen schweren Waffen ist die innere Grenze in den jeweiligen Positionen und Zielen zu erkennen, auch zwischen SPD und Gruenen, die CDU wenig verwunderlich inklusive. Richtig ist, dass es allen Parteien und Interessentraegern weder um „Werte“, noch um Demokratie, Recht und Freiheit geht. Die in viel frueheren Zeiten eher US – kritischen Gruenen, zumal als ex – young leader des Herrn Schwab, sind “ nur“ deshalb militaristischer „geworden“, weil es eben nicht um die Ukraine, sondern eine Art Kulturkampf mit Putin geht, um die Verteidigung und Verbreitung einer inzwischen bekannten, auch in den feudallinken Teilen der USA vertetenen Idee einer umfassenden Transformation. Richtig ist, dass weder die eine, noch die andere Seite eine Alternative fuer Anhaenger einer bürgerlichen, FDGO darstellt. Das Problem kann nur in den und durch die jeweiligen (nationalen) Gesellschaften geloest werden. Die Gruenen und Linken, egal mit welcher Parteifarbe, sind dabei genauso hinderlich wie die (kleinerer) Fangemeinde von Wlad. Das eigentliche Problem ist auch nicht „politisch“ zu loesen, denn die Politik ist maßgeblicher Teil des Problems. Der Zustand nicht gerade weniger Gesellschaften laesst dafuer, am Ende muessen natuerlich durchaus radikale Aenderungen stehen, allerdings wenig Gutes erahnen.

  35. Träumen ist gesund. Im Traum habe ich eine Zeitmaschine, eingestellt auf das Jahr 1871…der Ort: das Deutsche Kaiserreich. Bis zum Ausbruch von WK 1 könnte ich somit mein Erwachsenendasein in einer Periode des Fortschritts und Aufbruchs verleben, und für WK 1 schon zu alt sein.

    Dann wache ich auf.

    Natürlich ist alles richtig, was Sie geschrieben haben, Herr Goergen, und wenn ich die Wahl hätte, würde ich natürlich auch die USA-Variante bevorzugen. Das „Problem“ bleibt allerdings weiterhin, daß Leute wie ich eben diese Wahl nicht (mehr) haben. Und wenn somit der weitere Lebensweg nicht nur in einer Sackgasse enden wird, sondern auch der Rückweg (Rückzug) nicht mehr offensteht, stellt sich die Frage nach dem Sinn des Weiterlebens durchaus.

    So, genug dunkles Orakeln. Nach dem Gewitter gestern muß aufgeräumt werden. Es gibt immer was zu tun. Ihnen und der TE-Runde einen schönen Pfingstmontag, trotz allem. 🙂

  36. Völlig richtig, Herr Goergen, die Wahrheit ist immer ganz einfach.

    Kompliziert und verflochten sind nur die Schauspiele und Scharaden, die aufgeführt werden, um die Wahrheit zu vertuschen und die Leute abzulenken. Anstatt hinter die Bühne zu schauen, diskutieren sie aufgeregt das Schauspiel, die Rollen und das, was sie verkünden und veranlassen.

    Ein hervorragender Augenöffner mit plakativer Beschreibung der Langfrist-Zersetzungsstrategie und Taktiken des Weltkommunismus sind die Interviews und Vorträge des einstigen Doppelagenten Tomas Schuman alias Yuri Bezmenow, der Anfang der 80er Jahre darüber aufgeklärt hat.

    Yuri Bezmenow deutsch googeln und den gesamten Vortrag (mind. 1 Std.) ansehen lohnt sich. Seine Warnung aus dem Jahr 1983:

    Ihr müsst begreifen, was um euch herum passiert. Ihr befindet euch im Krieg. Ihr habt nur wenig Zeit, euch zu retten. Es ist ein langwieriger Prozess, den wir „Aktive Maßnahmen“ nennen. Es kommt auf das Wesentliche an: Wirtschaft, Auslandsbeziehungen, Verteidigungssysteme. Durch eine gewaltsame Änderung von Macht, Struktur und Wirtschaft. Eine Zeit der „Normalisierung“.

    Das wird in den Vereinigten Staaten geschehen, wenn ihr diesen Idioten erlaubt, eine „Großer-Bruder“-Regierung in Washington D.C. zu etablieren, die viele Versprechungen machen wird. Es spielt keine Rolle, ob diese erfüllt werden oder nicht.

    Zu den Aktiven Maßnahmen gehört die Indoktrinierung der Schülergenerationen, die Verwirrung, Entfremdung und Spaltung der Gesellschaft durch Zerstörung von Religion, Familie, Arbeitgeber-/Arbeitnehmerbeziehung (Arbeiterkampf), die Zerstörung der individuellen Identität und der persönlichen Freiheiten („Solidarität“).

    Was geht das uns an?
    Falls sich jemand fragt, warum die Politik in D gerade die geschlechtliche Identität für vogelfrei erklärt und ausgerechnet Kinder damit gezielt angesprochen werden, z.B. in Schule, Kiga und öffentlichen Rundfunk-Kinder- und Jugendsendungen: Bezmenov liefert die Antwort und erklärt anschaulich, dass das kein Zufall ist, und schon gar kein Begehr von Minderheiten, deren Anliegen und Forderungen wie durch ein Wunder bis an die Spitze der öffentlichen Wahrnehmung, und sogar bis hin zur politischen Entscheidungsebene geweht wurden – die diese umgehend erfüllt.

  37. Danke für die Betrachtung.
    Leider wurde die politische wie die mediale Auseinandersetzung abgeschafft. Letzte Woche final zu besichtigen bei Lanz: https://multipolar-magazin.de/artikel/ein-moderator-sieht-rot
    Nichts davon ist zum Wiedererwecken möglich, zumal sie die dafür geeigneten Protagonisten ganz gezielt „abschießen“. Auch die Strippenzieher könnten noch ganz andere sein, als die im Artikel erwähnten.
    Meine Oma sagte immer schon: „Geld regiert die Welt“.
    Wir hier sind jedenfalls längst so gut wie pleite.

  38. Sag ich doch: Die Kriege seit 1914 waren / sind keine Kriege der Nationen, sondern Kriege der Ideologien (wozu auch die Religionen zählen).

    Was sagt uns das? Fürchtet die Ideologen! Sie sind, wie man jetzt wieder an den Grünen sieht, die übelsten Hetzer und Kriegstreiber!

  39. Die USA sind immer noch DIE weltpolitische Macht. Und in den USA gab und gibt es zwei Strömungen. Einerseits den Expansionismus. Am stärksten vielleicht von Rumsfeld vertreten. Und andererseits den Wunsch nach Rückzug. Was man sich als „Kontinent zwischen zwei Ozeanen“ eher leisten kann.
    Aktuell war nach 20 Jahren teuren und erfolglosen Kriegen der Wunsch nach Rückzug wieder stärker. Eventuell hat Putins Angriff diese Entwicklung gestoppt?
    China kann man mit dem Deutschen Reich nach 1871 vergleichen (natürlich viel größer): Sie wollen einen Platz an der Sonne. Und genauso wie Deutschland die Weltmachtstellung Englands neidisch als Vorbild ansah, sieht China die der USA als Vorbild. Aber während Deutschland noch von der Geltung Englands träumte, ächzte dieses bereits unter der Last des Empires und hätte gerne Aufgaben dieses Empires abgegeben.
    Würden die Europäer von heute noch irgendeinen Restverstand besitzen, würden sie als Erstes jede Art von moralischem Gelaber sofort abstellen. Es müsste eine sachliche Bestandsaufnahme des Ist-Zustandes gemacht werden und keine der üblichen sinnlosen und teuren EU-Wolkenträume.
    Aber das wird nicht geschehen. Vielleicht ist der Grund, dass die Europäer nichts mehr haben als ihren Moralismus. Da haben sie Weltmaßstab. Sonst nirgends mehr. Deshalb können sie diesen Moralismus und die Weltrettung erst aufgeben, wenn sie wirklich Pleite sind, wenn sie wirklich in der Gosse gelandet sind. Wie ein Süchtiger.

  40. Treffend zusammengefasst.
    Aber da man auch in den USA nicht sicher sein kann, das dort nicht der Sozialismus übernimmt: Europa muss schauen, dass es selbst unabhängiger wird und da sich in Europa jeder selbst der nächste ist, sollte auch Deutschland sich so einrichten, dass es sich auf sich selbst verlassen kann. Vorbild Schweiz.

    • Die Schweiz taumelt derzeit auch etwas. Da müssen die Bürger auch sehr auf der Hut voreinander und vor den „guten“ Politikern und Medien sein. Auch dort versucht der Mainstream aus linken und grünen Strömungen alles, die Oberhand zu gewinnen. Und die Bevölkerung macht auf mich derzeit einen etwas demokratie-ermatteten Eindruck. Zu großer allgemeiner Wohlstand scheint tatsächlich eine nicht unerhebliche Gefahr für den demokratischen Kampfgeist zu sein.

  41. Interessanter Artikel der ein paar weltgeschichtliche Punkte richtig stellt. Chapeau. Die Unterteilung altes versus neues Europa hatten die Amerika schon unter Bush gestellt. Sollten Polen, das Baltikum und Tschechien sich entscheiden aus der EU auszusteigen so kann ja GB den Geldbeutel öffnen und für deren Finanzierung sorgen. Zu beachten gilt es auch, dass Russland sich an China binden wird und die Chinesen können sich über die Rohstoffe freuen. Lachender Gewinner ist hier dann China und die Amis haben wieder ihren kalten Krieg dann halt im Südpazifik.
    Da stellt sich dann halt die Frage wie Deutschland, Frankreich und Italien sich aufstellen. Schönwetter und Klimbimveranstaltungen sind dann erstmal auf Eis gelegt.
    Aktuell tuen die Grünen ja alles um Deutschland als Industrienation zu zerstören und uns in einen völlig unnötigen Konflikt hineinzuziehen. Auftrag: Zersetzung.

    • Der Kalte Krieg hatte nie aufgehört. Zeitweise war Russland (zum Glück) nur etwas schwach. Die Weltmachtambitionen Russlands existieren schon mindestens seit Peter dem Großen (um1700). Der soll mal gesagt haben: „Die Westgrenze Russlands liegt am Atlantik!“ Alle Zaren einschließlich Lenin, Stalin, Putin u. a. handelten nach dieser Maxime.

  42. „Um die Vormacht in der Welt geht es, um Freiheit und Recht leider nicht“

    oder auch Egon Bahr sagte:
    In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt.“

    Jedoch fast alle Personen, die sich in Deutschland journalistisch betätigen, versuchen tagtäglich ihren Konsumenten einzuhämmern, bei dem Krieg in der Ukraine gehe es dem Westen (also den USA und deren politische Marionetten aus Europa) um die Verteidigung von Menschenrechte und die Sicherstellung von Demokratie in diesem Land.

    • Zum letzten Absatz: Klar! Weil nur mit so einem Konstrukt kann man Deutschland in einen Krieg hineinziehen, der uns nichts angeht.

  43. Die beste Kurzzusammenfassung der politischen Lage vom WW I bis heute, die ich seit langem gelesen habe. Ihre Klarheit, Herr Goergen, eröffnet den Blick auf eine Zukunft die mit einer schweren Katharsis beginnt.

  44. Na ja, wenn die USA nicht die Vormacht haben, dann sieht es mit Recht und Freiheit eher schlecht aus. Es sei denn, jemand glaubt, das sei bei China, Russland, der islamischen Welt, wo noch? besser aufgehoben.

    • Kommt drauf an, wer in Wahington regiert. Bei den „Democrats“ haben Recht und Freiheit schlechte Karten.

      • Zusätzlich zu betrachten sind natürlich die über Jahrzehnte aufgebauten, weitreichenden Strukturen von Milliardären und wahrscheinlich auch Oligarchen, die weltumspannende, maßgebliche Organisationen wie UN und who aber auch die Weltbank für ihre Ziele und Zwecke längst unterwandert haben.
        Ob und inwieweit Parlamente momentan noch tatsächlichen Einfluss ausüben – wer kann das schon wissen.
        Jedenfalls werden sie u.a. aus Elmau bald wieder schöne Clips über den Bildschirm flimmern lassen können. Schwer zu glauben, dass das alles Trugbilder sein könnten.

      • Ich denke, die UNO in der Vollversammlung ist von den Hyperfertilen beherrscht – nicht im Sicherheitsrat. Daraus erwachsen alle Probleme, die inzwischen unlösbar geworden sind – Tendenz steigend, also immer unlösbarer. Die Bombe tickt, https://countrymeters.info/en

  45. Der Fakt ist doch älter und einfacher: Machtpolitik schlägt Wertepolitik
    Und deshalb höre ich auch keine Sphärenklänge aus Moskau oder Peking, mit denen die versuchen, Gefolge mittels Wertegeschwätz anzulocken. Diese Sirenen sitzen doch eher im Westen, der Osten steht mehr auf harte Fakten. China kauft sich ganz klar weltweit ein und das nicht mit KP-Propaganda und die Russen sieht man aktuell auch gerade nicht mit Sphärenklängen agieren.

  46. Wünschte mir auch einen gesunden Opportunismus. Einmal auf der Seite der (potentiell) freiheitlicheren Weltanschauung, und ja, auch Sieger zu stehen.
    Strategisches Denken ist unseren Lenkern abseits ihrer Pensionen nicht gegeben.

  47. 100% Zustimmung! Sie haben es auf den Punkt gebracht.

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