Die russische Offensive in der Ost- und Südukraine steckt schon seit geraumer Zeit in einer Sackgasse. Die anfänglichen, schnellen Erfolge, bei denen, ausgehend von den sogenannten „Volksrepubliken“ der russisch gestützten „Separatisten“, Teile der Ostukraine und, ausgehend von der widerrechtlich annektierten Krim die russische Armee den Süden der Ukraine besetzen konnten, hängen fest in einem Stellungskrieg, in dem seit Wochen die Geländegewinne nur noch marginal sind.
Der ukrainische Präsident kündigte bereits vor einigen Wochen die Rückeroberung der Südukraine mit der Metropole Cherson an – und tatsächlich konnten die Ukrainer einige Gebiete östlich von Mykolaiv befreien. Doch auch dort scheinen sich beide Seiten ineinander verhakt zu haben.
Partisanen, westliche Waffen und eine ukrainische Gegenoffensive
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
Die Logistik des Nachschubs ist eine der Achillesversen der russischen Invasionsarmee. Undurchdachte und ineffiziente Logistik hatte in den ersten Wochen des Überfalls maßgeblich dazu beigetragen, dass die beabsichtigte, schnelle Übernahme der Metropolen Kiew und Charkiv nicht nur scheiterte, sondern sich die russischen Einheiten auch zurückziehen mussten – nicht allerdings, ohne zuvor alles, was halbwegs von Wert war, geplündert und zahlreiche zivile Opfer hinterlassen zu haben.
Tatsächlich scheint es den Ukrainern mittlerweile im Süden gelungen zu sein, die meisten Brücken über den Dnjepr zu zerstören. Das zwingt die Russen dazu, deutlich weniger effiziente Pontonbrücken zu legen, die ihrerseits Ziel ukrainischer Angriffe werden können. Zudem vergeht kein Tag, an dem es nicht irgendwo hinter der Front an logistisch wichtigen Punkten zu Explosionen kommt.
Wer ist auf der Krim aktiv?
Weitaus effektiver allerdings erweisen sich mittlerweile systematische Explosionsfolgen auf der besetzten Krim, mit denen die Ukraine offiziell nichts zu tun haben will. Die Ziele dieser Ereignisse liegen bis zu 200 Kilometer hinter der Front und damit außerhalb der Reichweite der westlichen Waffen.
Der bislang heftigste Schlag gegen die Besatzungsarmee waren die Explosionen auf dem Airfield Saky an der Westküste der Krim, bei dem nach Auswertung von Satellitenbildern bis zu 14 hochmoderne Kampfjets der Russen vernichtet wurden (TE berichtete). Das vom russischen Verteidigungsministerium als „Explosion in einem Munitionslager“ heruntergespielte Ereignis, bei dem es innerhalb kurzer Zeitfolge zu zahlreichen, heftigen Explosionen gekommen war, sorgte dafür, dass russische Touristen, denen das Kampfgeschehen um die Ukraine offensichtlich überhaupt nicht bewusst war, fluchtartig die Heimreise antraten, was auf der neuen Brücke bei Kerch zu chaotischen Verkehrssituationen geführt haben soll. Vor allem aber zwang es Russland dazu, seine taktischen Überlegungen rund um das Schwarze Meer grundlegend zu ändern.
So ist der Militärhafen Sewastopol – ursprünglich ein entscheidender Auslöser der russischen Angriffe des Jahres 2014 gegen die Ukraine – mittlerweile kaum noch effizient nutzbar. Der Untergang des Flaggschiffs „Moskwa“ und der Verlust der Schlangeninsel, die der Grenzregion Ukraine-Rumänien vorgelagert ist, hatten die Effizienz der hochgelobten russischen Schwarzmeerflotte bereits deutlich eingeschränkt. Mittlerweile sollen die wichtigen Einheiten nach Osten an altrussische Stützpunkte verlegt worden sein. Der britische Geheimdienst geht davon aus, dass Putin die angestrebte Kontrolle über das Schwarze Meer verloren hat und sich die Aktivitäten auf Ferneinsätze von Raketen gegen das ukrainische Hinterland beschränken. Sie werden es wissen, denn regelmäßig kreisen Aufklärungsdrohnen der Nato über dem Sachwarzen Meer südlich der Krim. So sei auch die ursprüngliche Belagerung Odessas aufgrund der verbesserten Kampffähigkeiten der Ukraine aufgegeben worden.
Aktuell: Explosionen im Norden der Krim
Während die Welt noch rätselt, was tatsächlich die Ursache des russischen Desaster von Saky gewesen sein könnte, häuften sich am Dienstag die Meldungen über erneute „Explosionen eines Munitionsdepots“ auf der Krim.
Das Kernkraftwerk in Saporischschija und Russlands Politik der verbrannten Erde
Zeitgleich werden in sozialen Netzwerken Meldungen verbreitet, wonach es in Maiske/Mayskoe, rund zehn Kilometer südöstlich von Dzhankoy, zu „Beeinträchtigungen“ gekommen sei, weshalb die Behörden die Evakuierung der Bevölkerung des Ortes angeordnet haben.
Gegen 9.00 h MESZ wird nun der Brand in einem Umspannwerk bei Asovske gemeldet. Dieses befindet sich circa einen Kilometer entfernt von der ersten Explosion und in der Nähe zur Bahnverbindung nach Kerch (Ostkrim). Das ist die Südroute der russischen Logistik, wenn die Verbindungen in den besetzten Gebieten der Südukraine nicht mehr genutzt werden können.
Daraufhin werde in einem Umkreis von fünf Kilometern um Dzhankoy die Bevölkerung evakuiert – darunter auch jene von Asovske. Zudem wird bekannt, dass bei der angeblichen Explosion des Munitionsdepots mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen seien. Allein schon der Evakuierungsradius wirft fragen auf, wenn es tatsächlich nur ein „temporäres Munitionslager“ gewesen sein, soll, welches durch unsachgemäßes Handling explodiert sein soll.
Gegen 10.00 h MESZ wird dann bei Asovske ein Schaden am Eisenbahnsystem selbst gemeldet – angeblich auch das eine Folge der Explosion des Munitionsdepots im mehrere Kilometer entfernten Dzhankoy.
Russische Schlamperei, Partisanen oder ukrainische Spezialeinheiten
Überprüfen lassen sich die Berichte nicht – doch das Eingeständnis des russischen Ministeriums ist Beleg genug dafür, dass dort einiges geschehen sein muss. Glaubt man den Russen, dann ist es immer „nur“ ungeschickter Umgang mit zufällig dort gelagerter Munition – nicht nur auf der Krim, sondern auch im russisch besetzten Hinterland.
Tatsächlich allerdings wirken vor allem die Ereignisse auf der Krim so, als wären dort sehr erfolgreich Partisanengruppen oder ukrainische Spezialeinheiten aktiv. Die können Russland deutlich mehr zusetzen als die reguläre ukrainische Armee.
Russlands Annexionspolitik verletzt das internationale Recht
Zu den Aktivitäten der Partisanen gehören zudem Anschläge auf russisches Zivilpersonal, das die Annexion der eroberten Gebiete vorbereiten soll, und auf russische Soldaten. Das wiederum könnte die Ursache dafür sein, dass angeblich aus Moskau der Befehl ergangen sein soll, die sogenannten Beitrittsreferenden forciert durchzuführen. Damit soll – wie bereits auf der Krim – eine völkerrechtsrelevante Abstimmung der Bevölkerung erfolgen, mit der die besetzten Gebiete ihren Beitritt zur russischen Föderation erklären.
Scheinabstimmungen ohne völkerrechtliche Relevanz
Einmal abgesehen davon, dass die tatsächliche Relevanz solcher Scheinabstimmungen wie auf der Krim völkerrechtlich gegen Null geht, wird sie in den nun besetzten Gebieten noch unglaubwürdiger. Denn zum einen wurden große Teile der Bevölkerung vertrieben. Soll ein Referendum ernst genommen werden, müssen diese Vertriebenen jedoch an der Abstimmung über die Zukunft ihrer Heimat teilnehmen können. Zudem aber hat sich Moskau auch selbst eine Falle gestellt. Denn an Teile der Bevölkerung wurden zwischenzeitlich russische Pässe ausgegeben. Eine mögliche Mitwirkung russischer Staatsbürger an Referenden in besetzten, ukrainischen Gebieten hat nunmehr überhaupt keinerlei Relevanz für ein mögliches Ergebnis selbst dann, wenn es, allen Erfahrungen zum Trotz, als „ungetürkt“ anerkannt werden sollte.
Insgesamt deutet insofern vieles auf einen langwierigen Verschleißkampf, bei dem die russische Position in den besetzten Gebieten zunehmend schwächer werden kann. Die regelmäßigen Bombenteppiche, mit denen Russland versucht, die ukrainischen Stellungen sturmreif zu schießen, haben insofern durchaus auch etwas von einem Verzweiflungsakt, wenn der tatsächliche Bodengewinn minimal ist oder gänzlich ausbleibt – oder, wie es die ukrainische Militärführung am Dienstag gegen 11.00 Uhr MESZ meldete, ein russischer Vorstoß gegen die ukrainischen Truppen bei Mykolaiv nordwestlich des besetzten Cherson „unter schweren Verlusten der Aggressoren“ gescheitert sei.
Da wird es nachvollziehbar, dass Wladimir Putin sich nun bei seinen neuen, muslimischen Freunden in Teheran 1.000 Drohnen iranischer Produktion bestellt haben soll. Ob die allerdings rechtzeitig genug geliefert werden können, um der ins Stocken geratenen russischen Invasion angesichts des ständigen Zuflusses moderner Waffen für die Ukraine tatsächlich neue Impulse geben können, darf durchaus bezweifelt werden.
Nach Fertigstellung des Artikels erreichten uns weitere Meldungen aus dem Kampfgebiet. Demnach kam es zu Explosionen auf einem Luftwaffenstützpunkt in der Nähe der Halbinselhauptstadt Simferopol.
Bei Kursk im russischen Gebiet nordöstlich des ukrainischen Charkiv wurde eine Bahnstrecke gesprengt.
Zu den Explosionen im Norden der Krim nahm Russland mittlerweile Stellung und bezeichnete sie als Sabotageakte. Ukrainische Politiker sprachen von „Maßnahmen zur Demilitarisierung der Krim“.
Ich frage mich warum die Ukraine mit dem Thema Krim nicht so umgehen kann, wie Deutschland damals mit der DDR.
Oder wie Irland seit 100 Jahren mit Nordirland.
Zu meinen dass die Krim militärisch zurückerobert werden kann, halte ich für eine große Illusion.
Ehe das passiert, fliegen Atomraketen
“ … für die wie immer wohlfundierten Ausführungen…“
Ich liebe auch Ironie.
Natürlich könnte der Krieg schon längst zu Ende sein, wenn der Westen nicht diesen mit Waffenlieferungen und vieles mehr am köcheln hält. Moral spielt hierbei keine Rolle, es sind andere Gründe und Ukraine bezahlt hierfür ihren Blutzoll.
Entscheidend in meiner Einschätzung der Lage ist allerdings der Punkt, ob ein Hr. Putin von seiner Seite aus den Krieg beenden kann. Es gibt für mich nur folgende Möglichkeiten:
Die dritte (und beste) Möglichkeit haben Sie nicht erwähnt: Putin verstirbt eines unnatürlichen Todes. Der Welt wäre auch vieles erspart geblieben, wenn eines der Attentate auf Hitler Erfolg gehabt hätte. Aus diesem Grund meidet Putin so konsequent die Öffentlichkeit und versteckt sich vor seinem eigenen Volk, denn ihm ist sehr bewusst, wie verhasst er auch im eigenen Land ist. Dass sich die Wut der Russen nicht auf den Straßen bemerkbar macht, liegt einzig und allein daran, dass die Leute Angst davor haben, von Putins Prügeltruppen niedergeknüppelt zu werden und dann im sibirischen Gulag zu verschwinden. Der lupenreine Diktator kann sein Volk nur mit roher Gewalt unterdrücken und weiter ausbeuten. Das weiß er und darum muss er sich verstecken wie eine Ratte in der Kanalisation.
Das proforma „legalisieren“ irgendwelcher staatlicher Maßnahmen durch Abstimmungen wird auch bei uns praktiziert, bzw aus unschöner Ahnung grundsätzlich unterlassen.
International würde sowieso nichts „anerkannt“ was derzeit von Putin bzw Russland organisiert wird, insofern kann es putin auch völlig egal sein, was „der Westen“ darüber denkt, meint, Schreiben läßt etc
Ein Partisanenkampf der Ukraine ist gut möglich, es gibt genug historische Vorbilder. Ich denke dabei sowohl an den Finnlandkrieg, als auch englische Spezialeinheiten auf deutschem und besetzten Territorien.
Nur bedeutet das nicht automatisch etwas gutes für die militärische Situation der Ukraine, die im Gegensatz zum WW2 keine Alliierten, mitkämpfenden Truppen besitzt, den Konflikt mit Russland alleine austragen soll, muß etc.
Ein Übergang zum Partisanenkrieg deutet in die Richtung, daß die klassische Kriegsführung durch Infanterie, Panzerverbände, Artillerie etc für die Ukraine nicht mehr durchzuhalten ist. Dass sich russische Einheiten, insb der Marine taktisch, außerhalb der Reichweite westlicher Waffen zurückziehen, ist militärisch eher klug als ein gutes Zeichen.
Offensichtlich besitzt Russland Mittelstrecken- und Langstreckenwaffen, die Ukraine nicht. Warum also weitere Schiffe riskieren, die dennoch aus größerer Entfernung zerstören können.
Ich bleibe bei meiner Vermutung, daß Russland (aber auch China) aktuell taktisch defensiv vorgehen und die Herbstwahlen in den USA „abwarten“. Sind diese mit dem zu vermutenden Machtwechsel gelaufen, erwarte ich eine große Herbstoffensive in der Ukraine, incl massiver Energieengpässe bei Gas, Kohle und Öl in der Ukraine. Nicht nur die Armee der Ukraine wird vermutlich im Herbst/Winter „einfrieren“, wohl auch das allgemeine, zivile Leben.
Die aktuellen Provokationen diverser Politiker aus den USA in Taiwan lassen besorgen, daß die Führung der Demokraten (zu recht) eine massive Wahlniederlage im November befürchtet und sich einen größeren Krieg im Ausland (Taiwan?) als „Rettung“ für Biden wünscht. Allerdings dürften sie sich auch darin mittlerweile täuschen. Russland und China spielen derzeit eher defensiv, Muskel werden eher symbolisch oder rhetorisch speilen gelassen. Zudem wurden die Republikaner und Trump-Fans mittlerweile derart getrizt und verärgert, daß ein patriotischer Schulterschluss hinter Biden kaum noch realistisch erscheint. Und insb die „linke Jugend“ ist grundsätzlich nicht kriegsbereit oder Willens, für Biden oder Andere ins Militär einzutreten. Man ist viel lieber Klimaaktivist oder kniet für BLM.
Insofern finde ich es plausible, daß Russland und China die Midterms und den absehbaren Abgang der alten Dem-Garde (die auch historisch viel kriegsgeiler als die neuen „Trumpisten“ sind) abwarten und die Zeit mit taktischem Geplänkel runterspielen.
Zitat: „Insgesamt deutet insofern vieles auf einen langwierigen Verschleißkampf, bei dem die russische Position in den besetzten Gebieten zunehmend schwächer werden kann.“
> Gut so! Nachdem Putin-Rußland samt seiner Handlanger erfahren durften das sie bei ihren ukrainischen Überfall und Einmarsch eben nicht mit weißen Fähnchen begrüßt und Rosen überschüttet wurden, dürfen Putin und seine Genossen nun erfahren das sie auf ukrainischen Boden auch weiterhin -ich will es mal nett sagen- nicht grad beliebt und erwünscht sind.
Meine Meinung ist, dass man der Ukraine noch viel mehr schweres Militärgerät vom einfachen gepanzerten Mannschafstransporter über Schützenpanzer bis hin zum Kampfpanzer geben sollte.
Wenn ich hier ausgenommen von den USA und Polen sehe was Deutschland hier an schweren Gerät leistet, dann ist das ein wahres Armutszeugnis. Selbst das „arme“ Polen scheint insg gesehen mehr und vor allrm auch schneller zu liefern als das so moderne und reiche Deutschland:
„Zu den Waffen die bislang aus Polen in die Ukraine eintrafen, gehören z. Bsp. neben 18 Panzerhaubitzen AHS-155 KRAB(inkl Ausbildung ukrain. Soldaten + 54 weitere KRAB sind bestellt) dann auch noch etwa 250 T-72-Panzer sowie Luft-Luft-Raketen für MIG-29- und Su-27-Kampfjets und großen Mengen an Munition.“
Denn für die Befreiung u/o Rückeroberten von ukrainischen Gebiet benötigt man dann vor allem AUCH fahrbares schweres Gerät um den Gegner z.Bsp. nicht nur aus seinen Stellungen zu werfen, sondern um diesen dann vor allem auch verfolgen zu können damit sich der Gegner nicht erst wieder festsetzen und neue Abwehrstellungen aufbauen kann. Und das geht nun mal nicht zu Fuß, mit Lastenfahrräder oder mit umgebaute Pick-Ups oder so, sondern mit gepanzerten Mannschaftstransportern, Schützenund Kampfpanzern!
Als das angeblich reiche und moderne Deutschland…
Wir sind weder modern noch reich, eher massiv rückständig und nicht mehr willens oder in der Lage, Großprojekte in überschaubaren Zeiten zu realisieren.
Die breite Masse der Bevölkerung besitzt eher niedrige Nettoeinkünfte um 2000€ +/- 500€ und kein nennenswertes Vermögen, fast genau die Hälfte lebt zur Miete, was Europäisches Schlusslicht darstellt.
Wir haben uns in eine bürokratische, politische Lähmung entwickelt, auf eher mittelmäßigem Niveau.
Die tatsächlich hier noch vorhandene Großindustrie wird seit Jahren kaputtgewirtschaftet, kaputtreglementiert und aktuell in den Energiepreiskollaps getrieben.
Kurz: wir werden seit vielen Jahren von weltfremden Schwachköpfen regiert, die ausschließlich an allen Ästen gesägt haben, auf denen wir alle sitzen.
Unternehmertum und Profit wird seit Jahren politisch mies gemacht, Neiddebatten gelten als korrekt und oder pro-Klima.
Kaum ein Land der Welt hat höhere Umweltstandards als wir und gleichzeitig wir hier von fast allen „Öffentlichen Stimmen“ aus Politik und Medien so getan, als ob wir Klimasünder wären, die schnellstens in eine grüne Kumbaya-Zukunft geführt werden müßten, koste es was es wolle.
Die politisch willkürlich ausgewürfelten „Pariser Ziele“ wurden bei uns zur politischen Götze erhoben, obwohl sich die breite Mehrheit der Welt diesen Zielen NICHT als verpflichtend angeschlossen hat, weder eine der Supermächte noch ein BRICS-Staat.
Deutsche Sonderwege/Alleingänge werden rglm international ignoriert, keiner folgt unseren (offensichtlich dummen) Beispielen. (Weder zu Energie/Klimapolitik des Abschaltens bevor Ersatz vorhanden ist, noch zu Migrationspolitik der offenen Scheunentore, maximaler Steuer+Abgabenlast usw)
Kaum ein Politiker (außer Diktatoren) im Ausland würde sich so krass wähler- und bürgerfeindliche Politik trauen, wie sie hier bei uns seit Schröders 1. Rotgrün politischer Standard geworden ist, also seit fast 25 Jahren.
Und zu guter letzt haben wir jetzt die größten Böcke zu unseren Gärtnern gemacht, die dem Land jetzt den Rest geben können.
Zitat: „Wir sind weder modern noch reich, eher massiv rückständig und nicht mehr willens oder in der Lage, Großprojekte in überschaubaren Zeiten zu realisieren.“
> Wo ich Ihnen völlig zustimme.
Wenn ich vom „reichen und modernen Deutschland“ gesprochen habe, so war das natürlich sarkastisch und zynisch gemeint. Ich hätte hier wohl doch besser mit “ “ schreiben sollen. Ich gelobe Besserung 😉
Ja. Der russische Wladimir kauft bei den Mullahs, der andere Wladimir kauft beim „radikalislamischen Muslimbruder Recep Tayyip Erdogan“ (nach Thomas Spahn, u.a. hier: https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/spahns-spitzwege/in-erdogans-faengen-ein-eu-gipfel-ohne-aussicht-auf-erfolg/).
Und kann ich es nicht haben, dann mach ich es kaputt. Dies ist, wenn es denn wahr ist, nichts weiter als die Ausweitung des Konflikts.
Die Idee, dass irgendjemand einen Frieden herbeibomben kann, ist ja seit Jahrzehnten falsch. Putin hat daher ein stark eingeschränkten Engagement vorgeschrieben.
Leider will der Westen diesen Krieg, mit dem er Deutschland endgültig zerschlagen kann. Unsere Wirtschaft ist in elendigem Zustand und lange geht das nicht mehr gut. Dann brechen hier Dinge weg, die auf lange Zeit nicht wiederkommen.
Stimmt. Exakt so handelt Ihr geliebter Freund Wladimir Wladimirowitsch. Und er setzt sogar noch eins drauf: Was er nicht haben kann, macht er nicht nur kaputt, sondern er tötet auch noch diejenigen, die es haben.
Wie sagte Kissinger, im August stehen wichtige Entscheidungen an. Entschieden wurde wohl, dass der Krieg auf das Gebiet Russlands ausgeweitet wird. Keine Partei kann und wird nachgeben, so Kissinger.
Was das bedeutet, kann sich wohl jeder vorstellen.
Und dann bald keine Energie mehr, nichts zu fressen, VOLKSAUFSTÄNDE, Blackout, Bundeswehr gegen Bürger (die hier schon länger leben), und als Erlösung die NWO. Du wirst nichts mehr besitzen.
Das sind letztlich nur Nadelstiche, die die Ukrainer täglich in mehrfacher Intensität erdulden müssen. An Partisanen glaube ich nicht. Für so etwas braucht man Raketenwerfer und ggf. Sprengstoff. Es dürften eher Aktionen der ukrainische Armee selbst unter Anleitung bzw. nach Schulung durch den SAS sein. Die Britten scheinen ohnehin am intensivsten mitmischen zu wollen.
Wer eine sachlich gehaltene aber aus meiner Sicht sehr fachkundige Bewertung der russischen Aktivitäten bekommen möchte, sollte einfach mal das hier lesen. Der Artikel ist zwar unter Pseudonym erschienen, es soll sich dabei aber um einen US-General handeln. Die grobe Unterschätzung der russischen Fähigkeiten sollte besser ebenso ein Ende haben, wie die Ignoranz gegenüber den ungleich höheren Opferzahlen der ukrainischen Armee gegenüber. Die Feuerwalze der Russen fordert täglich ihre Opfer.
Der US-General meint sinngemäß, dass der Angriff auf Kiew in erster Linie zur Ablenkung und Bindung wichtiger Truppen der Ukraine diente, damit im Donbas in Ruhe die Artillerieübermacht inklusive der Logistik etabliert werden konnte. Große Städte wurden umgangen und keinerlei Aktivitäten zur Russifizierung unternommen, die dort auch vergeblich gewesen wären. Nachdem die Sache im Donbas bereit war, zogen die Truppen vor Kiew ab und tauchten im Donbas wieder auf.
Im Süden wiederum fand ein echter Blitzkrieg statt, die auch mit einer sofortigen Russifizierung einherging. Diese Gebiete zu erobern und zu halten, gehörte also definitiv auch zum Plan.
Dann verlagerte sich der Schwerpunkt auf den Donbas, wo die Russen zuerst (ähnlich wie die Amerikaner beim Inselhopping gegen Japan) die befestigten Stellungen sturmreif im Zweifel lieber wochenlang schossen und erst dann die oft nur noch von demoralisierten Truppen besetzten Gebiete eroberten. Erst in der Region Lugansk und nun das gleiche in der Region Donetsk.
Der Verfasser begründet seine Meinung sehr eindrucksvoll und plausibel und sie paßt besser zum Kriegsverlauf als das Gerede mancher Ex-Generäle der BW.
https://www.reddit.com/r/UkraineRussiaReport/comments/wmkvc8/ua_pov_marine_corps_gazette_publishes_an_oddly/
Die Rückgewinnung der Krim durch die Ukraine ist eine Illusion. Die Ukraine könnte sie nur durchsetzen, wenn Russland am Ende des Krieges in eine Lage gebracht werden könnte wie Deutschland im Mai 1945. Das wird schon deswegen nicht geschehen, weil Russland Atommacht ist und zuvor den Krieg nuklear eskalieren ließe, käme es in seine solche Lage.
Natürlich kann keiner die Ukrainer zwingen, ihre Ansprüche auf die Krim aufzugeben. Geht man aber davon aus, dass die Halbinsel vor der Inbesitznahme durch das zaristische Russland im 19. Jahrhundert überwiegend von (muslimischen) Tataren bewohnt war, die in der Masse erst von Stalin im 2. Weltkrieg dort „weggesiedelt“ wurdne, weil er befürchtete, sich könnten sich mit den anrückenden Deutschen verbünden, so könnten auch die Türkei als angenommene Rechtsnachfolgerin der (zu den Turkvölkern zählenden) Tataren die Krim beanspruchen.
Aber eine Diskussion über möglichweise historisch begründbare Ansprüche auf die Krim führt zu nichts. Die Polen haben auch in Schlesien nichts zu suchen und halten es trotzdem seit 75 Jahren besetzt, ohne das jemand was sagt, und vom Elsass muss man gar nicht erst reden. Vor 2014 gab es auf der Krim jedenfalls sehr wenige Einwohner, die sich dediziert als „Ukrainer“ verstanden oder gar Ukrainisch als Muttersprache hatten. Das spielte bei der Überschreibung der Krim an die Ukraine durch Chruschtschow 1951 jedenfalls keine Rolle, und war auch für Russland 2014 kein Motiv, die Krim zurückzuholen. Hier spielten strategische Erwägungen die Hauptrolle. Dass die Masse der Krimbewohner ethnische Russen waren, machte es zweifellos einfacher, das ganze intern zu rechtfertigen.
Partisanenkriegsführung ist seit den napoleonischen Feldzügen eine bewusst und gerne eingesetzte Kriegsspielart in Osteuropa. Das weite, waldreiche Land lädt dazu geradezu ein, denn alle Nachschublinien sind lang. Sogar die ukrainische Befreiungsbewegung unter Bandera, auf die sich die Ukraine ganz offiziell beruft, war eine klassische Partisanenbewegung.
An russische Verräter glaube ich bei den jetzt auf der Krim agierenden Kräften nicht. Möglich ist, dass es sich um eingesickerte ukrainische Spezialkommandos oder auch Schläfer handelt, die aktiviert wurden. Sie tun den Russen sicher weh, werden aber den Krieg so wenig entscheiden wie die Partisanen in Weißrussland im 2. Weltkrieg. Die Entscheidung in diesem Krieg fällt meines Erachtens in diesem Winter.
Sowohl die Urkaine als auch wesentliche Finanziers ihrer Kriegsführung, gerade auch Deutschland, werden dann in eine Gas- also Energiemangellage geraten. Russland wird auch dann keine bessere Armee haben, aber genug Gas zum Heizen. Die Möglichkeiten der USA, die Ukraine mit Waffen, Munition und notfalls auch mit Nahrungsmitteln zu versorgen, sind keineswegs ausgereizt. Aber unklar ist, ob eine hungernde und frierende ukrainische Bevölkerung weiter den Wehrwillen aufbringen wird, oder ein Szenario wie in Deutschland im November 1918 wahrscheinlicher ist. Und inwieweit die Europäer – die Briten sicher ausgenommen – weiter den Weg mitgehen.
Nicht dass die russische Armee dann nach Kiew durchbrechen wird, dazu ist sie zu schlecht. Aber es könnte die Zeit für Verhandlungen kommen. Möglicherweise müssten dafür sowohl Putin als auch Selenskij abgelöst oder von der Macht entfernt werden. Und wie immer diese Verhandlungen laufen würden, die Krim stünde nicht zur Disposition. Genau deswegen wird doch um das elende Cherson gekämpft. Es begint bereits die Zeit der Gesichtswahrung.
Wenn Sie gestatten, die Krim wurde im Jahr 1784 entgültig von Russland von den Osmanen erobert. Verantwortlich waren damals Die Zarin Katharina,die Große, eine deutsche Prinzessin auf dem Zarenthron in Moskau,zusammen mit ihrem Kavalier Herrn Potjemkin. Seit diesem Zeitpunkt war die Krim russisch und zwar bis 1954. Ein Jahr vorher starb bekanntlich der Josef, genannt Stalin, übrigens ein Georgier, kein Russe.
In seiner Nachfolge gewann ein gewisser Herr Chrustschow, Nikita , das Gerangel um die Nachfolge im Politbüro in Moskau. Auch er kein Russe, sondern Ukrainer. Eine seiner ersten größeren Rochaden im Sowjetreich war die Übernahme der Krim in den Teilstaat der Sowjetunion, die Ukraine, die eigentlich zum ehemaligen Staatsgebiet Russlands gehörte. Hat im Westen keinen interessiert, war ja ba, das Ganze.
Ein Volksabstimmungsergebnis gibt es in diesem Zusammenhang nicht, schlicht weil es keine gab.
Das heißt, die Sache wurde von dem mit dem Schuh in den UN in New- York, die Älteren hier wissen welchen Auftritt ich meine, zuhause auf einfach kommunistische Art geregelt. Einer Verfügung quasi per Ordre de Mufti.
Nur wegen den geschichtlichen Tatsachen damit auch datumsmäßig nichts durcheinander kommt.
Mal abwarten. Zu Zeiten der sowjetischen Betonköpfe hat auch niemand damit gerechnet, dass im Kreml mal so einer wie Gorbatschow das Sagen haben könnte. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das geknechtete russische Volk irgendwann die Nase voll davon hat, sich von seinem Diktator ausbeuten und unterdrücken und von seinen Schergen niederprügeln zu lassen. Wie der letzte Zar endete, ist bekannt. Mal sehen, ob der neue Möchtegern-Zar nicht irgendwann genauso endet.
Woher glauben Sie kommen insgesamt 5 Millionen Flüchtlinge?
Von der Krim?
Wie wir seit spätestens 2015 wissen, muß man nicht vertrieben werden, um „Flüchtling“ zu sein.
Ich sehe Doppelstandards bei TE.
Aus anderen Kriegen weiß man genau, was ein Partisaneneinsatz bedeutet:
Noch mehr Brutalität und Vergeltung die sich auf beiden Seiten hochsteigert und immer mehr Opfer auch unter der Zivilbevölkerung.
Das Leben wird dann für alle unerträglich.
Aber einen sauberen Krieg nach Regeln gibt es eh nicht.
Wenn sich die Berichte nicht überprüfen lassen, warum wird dann überhaupt darüber berichtet? Mal wieder schnell einmal vom Schreibtisch aus etwas Öl ins Feuer gießen, könnte ja sein, dass es tatsächlich brennt! Russland wird sich niemals von der Krim zurückziehen, weil die Krim zum russischen Statussymbol geworden ist! Eher werden Atomraketen auf Kiew fallen und dann wird der ganze Spuk auf einmal zu Ende sein. Ein korruptes System, nahezu einzigartig in Europa, wird dann seinen Geist aufgegeben haben! Und die amerikanischen Kriegstreiber müssen sich nach Vietnam und nach Afghanistan wieder einmal neue Ziele suchen!
mit dem korrupten System: Meinen Sie Rußland? Oder die Ukraine? Oder beide?
Vergessen Sie nicht die anderen korrupten Systeme – EU, USA, Schland …
Ruß ist übrigens was anderes, Herr Tichy.
Da sind Sie aber offensichtlich noch nicht sehr lange Deutscher, lieber Herr Deutscher. Zu meiner Schulzeit (Abitur 1983) hieß das Rußland. Erst die seltsame „Rechtschreibreform“ von 1996 wollte das ändern, aber dieses Neusprech interessiert Altgediente nicht, denn was in meiner Schulzeit korrekt war, bleibt auch korrekt.
Seit die Ukrainer ein KKW schießen, damit die Russen es nicht für sich nutzen können, ist für mich klar: wer solche Freunde wie Selenskij und Co hat, braucht keine (russischen) Feinde mehr. Und nein, es spielt keine Rolle, dass die Russen dort einmarschiert sind. Es zählt für diesen Punkt einzig die Absicht, das KKW zum eigenem Vorteil zu beschiessen.
Damit offenbart sich, das man den Jungs in Kiew besser nicht traut. Und damit sind wir wieder an dem Punkt: es ist nicht unser Krieg. Die beiden Kneipenschläger sollen das unter sich ausmachen. Die Parallelen der beiden Länder im Umgang mit der Opposition, Journalisten und Abweichlern sind ohnehin erschütternd.
Zivilisten zu unterstützen ist davon völlig unabhängig.
Und ein letztes: wenn man den Krieg verloren hat, sollte man ihn auch beenden, um die Verluste zu minimieren. Das gilt für den heissen Krieg genauso wie für den Wirtschaftskrieg. Nüchtern betrachtet können weder die Ukraine den heissen und wir den Wirtschaftskrieg noch gewinnen. Wenn Deutschland den Winter als Industrieland überstehen will, sollten die Realitäten endlich anerkannt werden.
Einen Winter ohne sichere Versorgung mit Gas und Strom werden weder die Ukraine noch wir in einem Zustand überleben, der den ursprünglichen Zielen dienlich ist.
Ich weiß es nicht. Ist es eine Partisanenbewegung? Oder hat die Ukraine so reichweitenweite Waffen?
Ich habe keine Ahnung. Aber ob es so leicht möglich ist, ein Munitionsdepot, welches sicherlich bewacht ist, anzugreifen. Noch dazu auf der Krim, die schon länger in russischer Hand ist.
Ehrlich gesagt, glaube ich weniger an diese „Partisanentheorie“ (speziell auf der Krim), sondern eher, dass die Ukraine so reichweitenstarke Waffen hat. Vermutlich aus dem Westen. Sehr vermutlich von den USA.
Nun ja, was dort auf der Krim tatsächlich geschehen ist, kann hier wohl keiner wissrn und sagen. Doch das es heute z.Bsp mit Drohnen selbst auf der anderen Seite ser Erdkugel wirksam Ziele anzugreifen, sollte eigentlich mittlerweile jeder wissen. Und das heute z.Bsp auch Partisanen dazu fähig sein werden Drohnen gezielt und wirkdam einzusetzen, sollte eigentlich auch nichts mehr ungewohnlichrs und Fakt sein.
Fehlt hier dann nur noch eine günstige Gelegenheit wo dann z.Bsp auf einen Militärflugplatz oder Munitiondepot im freien offen irgendwelche Munition oder Bomben zwischengelagert herumliegt und…… ??