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Sendungsbewusstsein ist schräg

T-Shirts gegen die Asymmetrie

26.12.2019

| Lesedauer: 7 Minuten
Ich beende immer wieder Texte mit dem Aufruf: »Prüfe alles, glaube wenig, denke selbst!« Es ist einer meiner persönlichen Leitsätze. Über die Gedanken hinter und die Motivationen zur Entstehung der Motto-Shirts.

Die Welt ist nicht symmetrisch! Das Universum ist nicht symmetrisch, und die Galaxien sind keinesfalls gleichmäßig verteilt. Sogar unser Planet, die Erde, ist nicht allzu symmetrisch: Der Globus ist eher an den Polen zusammengedrückt und die Kontinente wirken doch recht beliebig angeordnet.

Die Gesellschaft, in der wir leben, ist auf schmerzhafte Weise asymmetrisch, manche nennen es »ungerecht«. Die sozialen Mechanismen, die über Erfolg und Scheitern bestimmen, sind wenig gerecht und wenig symmetrisch. In Politik, Behörden und manchen Konzernen erleben wir die praktische Anwendung jener erweiterten Redensart, welche die Asymmetrie des Aufstiegswahrscheinlichkeit beschreibt: »Der Klügere gibt nach – und deshalb wird die Welt von Dummen regiert!«

Der berühmte Wissenschaftler Louis Pasteur (siehe Wikipedia) war überzeugt, dass das Leben selbst die Folge der Asymmetrie des Universums sei – und wir können es aus unserer Erfahrung bestätigen! Alles Leben und Streben, all unsere Arbeit und unsere Mühe sind doch der Versuch, das Leben ein wenig »symmetrischer« zu machen – manche sagen »gerechter« – und wenn es schon asymmetrisch ist, dann bitte zu unseren Gunsten.

Nun, eine weitere Asymmetrie macht uns als Rationalen und Nicht-Linken besonders zu schaffen – ich möchte dieses Schrägverhältnis umschreiben als Asymmetrie des Sendungsbewusstseins.

Ich weiß, was mir wichtig ist, doch ich möchte niemandem aufzwingen, dass er das wichtig findet, was ich wichtig finde – ein Linker dagegen hat eine ideologische Vorstellung davon, was allen anderen Menschen wichtig zu sein hat (während er sich selbst oft genug nicht daran hält, wir kennen sie ja, die heuchelnden Pappenheimer), und der Ideologe wird mit allen Tricks versuchen, es umzusetzen, und zu diesen Tricks gehört es, die öffentliche Debatte zu kapern und zu bestimmen.

Wer sein Leben im Griff hat, der hat zumindest in der Praxis konservative Ansichten über die Welt – sein Leben im Griff zu haben und »konservativ« zu sein, das ist was Semantiker »koextensional« nennen (siehe Wikipedia), so wie »höchster Berg der Welt« und »Mount Everest«. Ein liberal gesinnter Konservativer wird meist versuchen, sich nicht in das Leben anderer Menschen einzumischen – und das ist einer der wesentlichen Gründe, warum die öffentliche Debatte so links und fake-moralisch geführt wird.

Letztens war ich in einem Café, und da war auch eine Familie mit einem etwas, äh, »wilden« Kind, und dieses Kind schrie und war laut, und es fiel allen übrigen Gästen schwer, ein Gespräch zu führen. Waren die Aussagen des »wilden« Kindes denn wichtiger und richtiger als die Aussagen der übrigen Gäste, nur weil kaum jemand anderes zu Wort kam? Wohl kaum. Das aber ist die Debattenlage heute: Sogenannten »Linken« gelingt es, die Debatte zu übertönen. Durch Staatsfunk, Propaganda und Kampagnen mit nicht immer klarer Finanzierung gelingt es ihnen, die Debatte durch Lautstärke und Omnipräsenz zu bestimmen – während Nicht-Linke oft nur in Ruhe ihr Leben leben wollen und gar keinen Anlass sehen, sich ins dumpfe Schlagwortgemetzel öffentlicher Debatte zu stürzen.

Drei Motivationen

Die Idee für diesen Essay kam aus der TE-Redaktion. Seit einiger Zeit biete ich auf dushanwegner.com einige T-Shirts und Kapuzenpullis mit Sprüchen an. Man bat mich, zu erklären, was es damit auf sich hat, und das tue ich doch gern!

Die drei grundlegenden Motivationen für meine Shirts sind recht einfach beschrieben: Erstens: Ich sehe unsere Schüchternheit, unsere »normalen« Positionen laut und öffentlich zu formulieren, und ich habe überlegt, wie man Abhilfe schaffen kann. – Zweitens: Leser äußerten den Wunsch, »ein Stück Dushan Wegner« zu besitzen (einige erklären sich sogar explizit zu »Fans«), und da bietet sich ein T-Shirt mit einem Gedanken von mir und meinem Namenszug an. – Drittens: Ich bekomme von jedem verkauften Exemplar ein paar Euro ab, und das hilft, die Rechnungen zu bezahlen. – Die erste Motivation aber, der »Motor« dieser Idee, das ist der Versuch, das Problem anzugehen, das ich in der Einleitung schildere: Die sind laut und aggressiv, wir sind schüchtern und zu leise – mit einem mutigen Spruch auf dem Hemd kann man Gedanken ins öffentliche Bewusstsein bringen, nicht zu laut und doch nicht zu übersehen.

Erlauben Sie mir, im Folgenden beispielhaft vier der Shirt-Sprüche zu kommentieren!

Prüfe alles, glaube wenig, denke selbst

Ich beende immer wieder Texte mit dem Aufruf: »Prüfe alles, glaube wenig, denke selbst!« (etwa 28.12.2018) und manchmal tweete ich es auch (etwa 11.1.2019). Es ist einer meiner persönlichen Leitsätze. Ich habe ihn entwickelt aus der Aufforderung des Buddhas, alles zu prüfen, sogar seine eigenen Aussagen, und aus dem Aufruf Immanuel Kants, den Mut aufzubringen, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen. Es ist ein trotziger, frecher Satz, und Leser berichten mir, dass sie Variationen dieses Satzes »in der Wildnis« angetroffen haben. Ja, die drei Imperative fordern ein grundsätzliches Misstrauen – man könnte auch »Vorsicht« sagen – gegenüber dem, was wir »von oben« hören, doch sie fordern auch zu einem Akt auf, der einen heute schon der berüchtigten »rechte Ecke« verdächtig macht: Denke selbst! – Es war nur konsequent, dass es nun seit einiger Zeit ein T-Shirt mit der Aufschrift »Prüfe alles, glaube wenig, denke selbst« gibt, und zwar in mehreren Variationen (Schreibmaschine (auch auf dunklem Hintergrund), klassisch schlicht und die neueste Variante in extra laut).

Klima mich nicht an

Ich bin all dieser Öko-Aktivisten und Grünen-Wähler müde, so müde. Uns wollen sie das Fliegen verbieten und selbst jetten sie um die Welt. Öko-Gutmenschen sind geradezu ein Abziehbild der Pharisäer, die anderen schwere Lasten aufbürden, die sie selbst nicht tragen wollen. (Ich will jetzt gar nicht über Gutmenschen reden, die bärtige »Minderjährige« ins Land holen und auf öffentliche Schulen schicken, selbst aber ihre Kinder, so sie welche haben, in Privatschulen unterbringen, weit weg von den Folgen ihres politischen Handelns.) Was manche Öko-Aktivisten sagen, ist teils so falsch, dass selbst das Gegenteil nicht richtig wäre. Ich habe meine Einstellungen zu diesen Öko-Profiteuren und Fake-Umweltschutz-Geschäftemachern in vier Worten zusammengefasst: »Klima mich nicht an!« – (Sie können es als T-Shirt oder als Pulli tragen, je nach aktuellem Klima…)

Ich habe Zweifel

Wir leben in Zeiten »offizieller Wahrheit«, die nicht unbedingt deckungsgleich sein muss mit dem, was wirklich passiert. Ein Behördenchef musste gehen, weil er nicht bereit war, die »offizielle Wahrheit« des Kanzleramts zuzustimmen (siehe »Berliner Inquisition, Maaßen und die Scheiterhaufen des Wahrheitssystems«). Ich kann mich noch erinnern, als es eine Grundhaltung von Journalisten und öffentlichen Denkern war, grundsätzlich erstmal anzuzweifeln, was Regierungen und rätselhafte »Think Tanks« sagten, heute wirken manche Journalisten und Mainstream-Publizisten wie das verlängerte Sprachrohr der Mächtigen (siehe auch: »Wie nennt man es, wenn sie alle gleich schalten?«). Menschen, welche noch sozialistische Diktaturen erlebt haben, fühlen sich an jene Zeiten und Regimes erinnert. Für alle, die sich noch nicht gebeugt haben und (hoffentlich) so bald nicht beugen werden, habe ich ein schlichtes und doch klares Zeichen des Protestes anzubieten, und es sagt aus: »Ich habe Zweifel«.

Am Ende gewinnt immer die Realität

Ähnlich wie »Prüfe alles…« ist auch das Shirt-Design »Am Ende gewinnt immer die Realität« aus einem Satz entstanden, den ich immer wieder in Essays verwende, in verschiedenen Variationen, zum Beispiel im Text »Wenn Moralisten der Polizei erklären, dass deren Realität »verzerrt« sei«. Ein Nebenaspekt gutmenschlicher Moral ist der magische Glaube, eine »gut gemeinte« Handlung könne nicht eindeutig schlechte Folgen haben. Es ist ein magischer Glaube im klassischen Verständnis von »magisch«. Und wenn dann die tatsächlichen Folgen eintreten – etwa der schleichende Verlust öffentlicher Sicherheit als Folge unkontrollierter Einwanderung – blendet man die Realität samt der ethischen Verantwortung für diese einfach aus (oder beschimpft sogar die Mutigen, die davor gewarnt haben). Doch, so funktioniert das alles nicht. Wir sind die, welche es wagen, vorher realistisch abzuschätzen, wie es nachher wird. Und das T-Shirt dazu ist: »Am Ende gewinnt immer die Realität«.

Moment, da ist noch mehr!

Das waren drei der Shirt-Sprüche, doch da sind noch mehr, und jeder einzelne Spruch soll dem Zweck dienen, höflichen Protest gegen Einheitsmeinung und Denkvorgaben zu liefern. Ich will uns den Mut zusprechen, »Nein« zu sagen, wenn sie »2+2=5« zur Wahrheit erklären (etwa mit dem Shirt »2+2=4«). Ich will unser Selbstbewusstsein stärken, dazu zu stehen, dass wir für uns selbst eine stimmige Ordnung gefunden haben, die wir »okay« finden: »Es ist okay, okay zu sein«. Manchmal werde ich frech und dann rufe ich: »Denken darf jeder – warum tun es nur so wenige?!«, oder sogar: »Erzähl das doch dem Weihnachtsmann!«

Ein bestimmtes Shirt-Design ist aber denkbar einfach und trägt nur meinen Schriftzug: »Dushan Wegner«. Es hat mein Herz gewärmt und mir zugleich meine Zuversicht bestärkt, auf dem richtigen Pfad zu sein, als eine Leserin mir berichtete, dass sie sich das Dushan-Wegner-Tank-Top bestellte, um es beim Krav-Maga-Training anzuziehen. Es gebe ihr Mut, sagt sie, und das freut mich, und doch frage ich mich, was das für Zeiten sind, wenn Frauen einen Anlass sehen, knallharte Militär-Selbstverteidigungsmethoden zu erlernen.

Meine böhmische Sturheit

Ich gebe mich nicht Illusionen hin (hoffe ich). Ich gehe nicht davon aus, dass wir allein mit ein paar Shirts gegen Staatsfunk, Haltungsjournalisten und NGO-Propaganda bestehen, doch ich bin trotzig. Ich beschließe, trotzig zu sein.

Ich weiß nicht, was und wie die Zukunft wird, doch ich will mich dereinst nicht vor meinen Kindern und (hoffentlich) Enkelkindern schämen müssen. Ich will nicht dereinst lügen und das Geschehene zurechtbiegen müssen. Ich will sagen können, dass ich in Zeiten des Irrsinns für die Vernunft einstand, dass ich in Zeiten gutmenschlicher Gewissenlosigkeit für Verantwortung und Gewissen einstand – nennen Sie es meinetwegen böhmische Sturheit oder die höfliche Rebellion eines mittelalten weißen Mannes. (Bonus: Zur Feier dieses Textes darf ich ein neues Design bekanntgeben, und dieses ist von mir persönlich handgezeichnet: »Alter weiser Mann«) Und dann ist da noch die Hoffnung, dass entgegen aller Wahrscheinlichkeit einer meiner Sätze der berühmte Schmetterlingsschlag sein kann, der den Lauf der Geschichte doch noch dreht.

Die Welt ist asymmetrisch, und das ist noch ein höflicher Ausdruck – man könnte auch »schräg« oder gleich »irre« sagen. Ich versuche mein Bestes, die Welt wieder etwas weniger schräg zu machen, etwas weniger verrückt, etwas rationaler und so auch gerechter.

Wenn ich wüsste, dass morgen dieses Land endgültig durchdreht, dann würde ich mich heute noch frech zur Vernunft bekennen, und sollen sie mich dafür doch einen »Ketzer« nennen.


Hier geht es zu den Shirts von Dushan Wegner >>>
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11 Kommentare

  1. Die Idee ist gut und die Sprüche gefallen mir besser als bei dem Herausgeber einer ähnlichen Seite. Natürlich interessiert es die aktuelle Politik nicht, was viele Bürger denken, aber nicht ausdrücken – es geht darum, Mitbürgern zu zeigen, wie man ausdrücken kann, was man denkt.
    Aber – ich würde die Rückenseite bedrucken, vor Kassen etc. wird diese eher von anderen Menschen betrachtet.

  2. Die Großeltern können sich in den Hintern beißen, dass sie ihre Kinder gebaren, die wiederum solche Kinder gebaren aber nicht zu empathischen Menschen erzogen. Schande über diese Leute. Noch mehr Schade über Medien, die mit Menschen experimentieren und derart herumpfuschen. Wie sehr muss man Menschen und das Leben hassen, wenn man sowas aus ihnen macht?

    **

    Mein erster spontaner Gedanke nach ersten Zeilen des Artikels war: mit den Eltern, vor allem aber den Großeltern müsste man Interviews machen …und dann kam der Absatz, wo sich Dushan Wegner vorahnend davor graust. Die Idee an sich war allerdings richtig und müsste auf Schulen und Kindergärten erweitert werden. (Nebenbei: Die Idee mit den bedruckten Textilien hat was! https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/dushan-wegner-metaethics/t-shirts-gegen-die-asymmetrie/ )

    Menschen also als Material? Nun ja, die Kommunisten wollen nach der Befreiung von Menschen von der Leibeigenschaft (Russland) ihren Lohn. Sie betrachten das Leben der Befreiten jetzt als ihres, auch wenn sie sie aktuell gar nicht befreit haben. Alle Menschen sollen ihre Verfügungsmasse werden.

    Werden sie allein damit als Material betrachtet? Ich denke: nein. Aber es gibt noch etwas Schlimmeres. Eine Einstellung, die Material wichtiger nimmt als Menschen und im Entscheidungfall das Material vorzieht: Materialismus!

    Der Kommunismus ist in der Tat auch materialistisch. Er hat kein Problem damit, sich selber so zu sehen. Warum? Weil es sonst nichts für ihn gibt. Es gibt für ihn nicht das erschaffene Leben, das etwas anderes ist als ein Fleisch-Knochensystem. Was bleibt also übrig, als überall nur Material zu sehen?

    Nun gibt es Materialismus nicht nur bei Kommunismus und Faschismus. Kapitalisten arbeiten subtiler und unauffälliger. Wo es keine Regeln gibt oder nicht aufgepasst wird, arbeiten Menschen ungeschützt am Bau in Lebensgefahr, in Bergwerken im Staub und mit giftigen Stoffen, ohne Regenerationsmöglichkeit in Textilfabriken zu Minilohn. Wenn sie krank werden, bekommen sie keinen Lohn, weil sie nicht arbeiten können. Wieviele sind dabei krank geworden oder gar gestorben, ohne dass sie gezählt und dem Materialismus zugerechnet wurden?

    Im Entscheidungsfall lässt der Kapitalismus Menschen fallen und entscheidet sich fürs Geld. Ein halbes Prozent Gewinnsteigerung durch Einsparung im Geschäftsjahr sind Grund genug. Der Manager wird daran gemessen. Entweder er bringt was, oder er fliegt raus. Warum müssen Opas und Omas überhaupt Pfandflaschen sammeln oder Lebensmittel direkt aus dem Abfallcontainer der Supermärkte stehlen (so wird juristisch damit umgegangen)?

    Auch der Kapitalismus hat die Familien getrennt. Unsere heutige Kleinfamlienkultur ist das Resultat der sog. „Landflucht“ als die jungen Bauern mit beginnender Industralisierung ihre Höfe verließen und die Eltern allein zurückblieben. Die ersten Gastarbeiter bei uns wohnten zu zehnt Wochen und Monate in Containern neben der Baustelle fern ihrer Familien. Die Polin, die in England ihr Geld verdient und es nach Hause schickt, lebt ebenfalls Monate von ihrer Familie getrennt, bis sie sie wieder mal für die Länge eines Urlaubs sieht. Heute ist selbstverständlich, dass die Kinder aus dem Haus gehen, die Wohnungen sind eh zu klein für mehrere Familien.

    Wenn keine andere Währung als das Geld (ersatzweise Materielles) eine Rolle spielt, dieses Geld (die Arbeitsmöglichkeit) nicht zu einem kommt sondern man hinwandern muss, ist man zu solchen trennenden Maßnahmen „freiwillig gewzungen“, weil die Alternative noch prekärer wäre. Ich habe noch nie von einem Kapitalisten gehört, der sich darum Sorgen macht. Manchmal wird ein ein bißchen gekleckert (mit Betriebskindergarten usw.) aber nie auch nur in der Nähe einer systemischen Idee, die die Familie in den Mittelpunkt stellt. Von liberalen Parteien kommt sowas auch nicht. Dort wird „Flexibilität“ verlangt (nicht gegeben), und das bedeutet oft Trennung oder inkompatible Freizeiten von Lebenspartnern sogar in bereits noch kleineren Beziehungen als einer Familie. Wenn überhaupt, kommt ein Hauch pro Familie von konservativen Parteien.

    Kapitalisten verstehen sich sehr gut darauf, sich in wohlklingenden Tönen selbst zu loben und nur auf die Verbesserungen zu deuten, ja auch auf Stiftungen und andere Wohltätigkeit, die nicht mehr sind als ein Tropfen auf den heißen Stein, verglichen mit dem, was am anderen Ende an Abriss sozialer Beziehungen und daruf folgendem Verfall sozialer Kompetenz passiert ist. Das Internet beschleunigt den Prozess nochmal. Man hat es nicht mehr nötig, mitzufühlen.

    Dass alles geht ziemlich unbeanstandet durch, eigentlich sogar unbemerkt, jedenfall so gut wie nicht thematisiert. Am ehesten noch das Internet… seit Meinungen den Herrschenden gefährlich werden können.

    Wenn man die schlechten Seiten konsequent ausblendet, bleiben nur die guten übrig. Immer und Überall.

    Kommunismus ist keine Lösung, aber Kapitalismus ist es auch nicht. Beides sind nur die Umkehrpunkte der Schwingung eines Pendels – weil sich auf beiden Seiten jedesmal zu viel Unzufriedenheit aufstaut.

    Es dürfte noch lange, vielleicht zu lange dauern, bis dies die Köpfe erreicht und ein lebensgerechtes Format einkehrt. Als ob wir jede Zeit der Welt hätten, gerade wenn sich die Dinge fehlentwickeln.

  3. Wenn ich mir Weisheiten großer und kleiner Denker auf das T-Shirt drucken lasse und diese durch die Gegend trage, beweist das nur das mir meine eigenen Weisheiten, durch das selber Denken wohl nicht gelungen sind. Es tut mir leid, aber bedruckte T-Shirts sind untauglich die Gesellschaft darauf hinzuweisen das sie den selben Fehler machen wie 1933. Der rote Faschismus lässt sich damit nicht beeindrucken.

  4. Ich trage seit meiner Jugend (die bereits etwas länger her ist) keinerlei beschriftete Kleidung. Aber wie sie zurecht sagen: „Ich habe beschlossen trotzig zu sein“. Ich werde mit Stolz und Trotz ihr T-Shirt – Prüfe alles….. glaube wenig…. denke selbst- tragen.

  5. Prüfe alles, glaube wenig, denke selbst.

    Klingt gut, ist aber nicht so einfach.
    Beispiele:
    1. Wie will ich als Normalsterblicher (selbst mit Physikstudium) prüfen, ob die Klimamodelle in allen Details stimmen?
    2. Wie will ich durch prüfen und nachdenken herausfinden, ob Glyphosat krebserregend ist ?

    In dieser komplexen Welt bin ich mehr denn je auf Glauben angewiesen. Das einzige was ich tun kann, ist die Glaubwürdigkeit von Politikern, Medien, Wissenschaftlern etc. zu hinterfragen.

    • Sie können z.B. hinterfragen, warum die Fraktion der Klimahysteriker darauf angewiesen ist, plumpe Propagandalügen zu verbreiten: https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/klimawandel-97-prozent-konsens-bei-klimaforschern-in-der-kritik-a-992213.html

      Sie können sich fragen, warum es in den freiesten Medien der Weltgeschichte nicht mehr möglich ist, zu hinterfragen und Kritiker zu Wort kommen zu lassen. 2007 ging das noch: https://www.youtube.com/watch?v=EzPvaqVNJjY&feature=youtu.be

      Sie können sich weiterhin fragen, wer die finanziellen Ressourcen hat, diese unvergleichliche Klima-Hype-Propagandakampagne zu initiieren und zu finanzieren und wer den politisch-medialen Komplex derart im Griff hat.

      Sie können sich weiterhin fragen, wer von der Klimahysterie profitiert: https://www.iwd.de/artikel/geschaeftsmodell-klimaschutz-413595/

      46 Milliarden € per anno – das ist ungefähr so viel, wie man hieruzulande seit 2015 jährlich zusätzlich an den herbeigeschafften, H4-alimentierten Neu-Konsumenten verdient. Auch die Mechanismen und Strippenzieher dahinter gleichen sich frappierend.

      • Ich versuche die Algorithmen der Klimaforscher nachzuvollziehen.
        An Verschwörungdtheorien glaube ich nicht.
        Die größten noch offenen Fragen betreffen wohl die Wolkenbildung.

        Den menschengemachte Klimawandel bezweifle ich nicht einmal ansatzweise.
        Allerdings bin ich schockiert, dass in diesem Kontext die Tatsache der Überbevölkerung und der anhaltenden Bevölkerungsexplosion völlig ausgeblendet wird.

      • Aha. Ihrer Formulierung zufolge glauben Sie also, der Klimawandel ginge zu 100% auf das Konto der Menschheit. Glauben Sie ruhig – wir haben schließlich Glaubensfreiheit. Daß Sie mit Herr Wegners Formulierung nicht viel anfangen können, verwundert dann freilich nicht.

      • Da bin ich ja beruhigt, dass Sie aufgedeckt haben, dass Sie die Klimaforscher als Scharlatane enttarnt haben.

      • Ja. Hätte mich auch gewundert, wenn sie den Inhalt der Links zur Kenntnis genommen und vielleicht sogar verstanden hätten. Und grüßen Sie bitte Lieschen Müller von mir.

  6. Finde ich gut.
    Allerdings nicht als Kapuzenpulli.
    Die Dinger erinnern zu stark an die Steinewerfenden Nichtselbstdenker

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