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Covid-Spätfolgen?

Spanien: Seit drei Jahren eingesperrte Kinder von der Polizei befreit

von Redaktion

02.05.2025

| Lesedauer: 2 Minuten
Die spanische Polizei hat in Oviedo ein deutsches Ehepaar verhaftet. Dem Paar wird vorgeworfen, seine Kinder mehr als drei Jahre lang im Haus eingesperrt zu haben. In der Presse wird das Haus, in dem die Familie zurückgezogen und isoliert gelebt hatte, als „Haus des Grauens“ bezeichnet.

Die Kinder, Zwillinge im Alter von acht Jahren und ein zehnjähriger Junge, gingen nicht zur Schule. Die örtliche Polizei berichtete in einer Pressekonferenz am Mittwoch, dass die Kinder in einem vernachlässigten Zustand und umgeben von Müll angetroffen wurden.

„Swissinfo.ch“ berichtet, dass die Beamten am 14. April von einem Nachbarn alarmiert worden waren. Als sie das Haus betraten, stellten sie fest, dass nicht nur der bei den Behörden registrierte Mann in dem Haus lebte, sondern dass es offensichtlich weitere Bewohner des Hauses geben musste. Zu diesem Schluss kamen die Beamten durch die Menge an Lebensmitteln, die von einem Supermarkt ins Haus geliefert worden waren.

Nach Angaben von Nachbarn waren seit Oktober 2021 immer alle Jalousien herunter gelassen gewesen. Sie hatten auch nicht gesehen, dass jemand das Haus verlassen hätte. Im Oktober 2021, auf dem Höhepunkt der Covid-Pandemie, war das Haus angemietet worden. Das Paar, ein deutscher Mann und eine Frau mit amerikanischer und deutscher Staatsangehörigkeit, war im Besitz von einer ungewöhnlich großen Menge an Medikamenten.

Spanischen Medien zufolge trugen die Kinder Windeln und je drei Mundschutzmasken. Der Vater bat die Beamten, eine Maske aufzusetzen, bevor sie das Haus betraten, um die Durchsuchung vorzunehmen. „Die Tatsache, dass sie Masken trugen, kann eine Anekdote sein, kann aber auch eine ernste Ursache haben“, erklärte Polizeipräsident Francisco Javier Lozano García, der darauf hinwies, dass im Rahmen der Ermittlungen geklärt werden müsse, „wie sie hierher gekommen sind, was sie motiviert hat, nach Spanien zu kommen (…) und was sie motiviert hat, so viel Zeit in einem Haus eingesperrt zu verbringen.“

Im Haus, so die Polizei, waren die Jalousien heruntergelassen. Der Geruch muss unerträglich gewesen sein. Als die Kinder das Haus verließen, berührten die Kinder „fasziniert das Gras, als wären sie noch nie im Freien gewesen“, beschreibt die Tageszeitung La Razón. Nach dem Eingreifen der Beamten wurden die Kinder sofort medizinisch versorgt und in ein Kinderzentrum gebracht. Gegen die Eltern wurde ein Haftbefehl erlassen.

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2 Kommentare

  1. Ich denke die Eltern sind beide wegen Corona übergeschnappt. Haben sich gegenseitig in ihrer Angst bestätigt und so immer mehr hereingesteigert.

  2. Welche Relevanz hat so was hinsichtlich unserer prekären Situation eigentlich?

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