In fast allen westlichen Demokratien wird die tiefe Spaltung der Gesellschaft beklagt. Oft verlaufen die Spaltlinien nicht dort, wo sie vermutet und diskutiert werden.
I.
Beispiel Großbritannien. Pro und Contra Mitgliedschaft in der EU – dies scheint die Bruchlinie zu sein, in Wahrheit ist es nur das Symptom eines tiefer reichenden Bruchs. Auf der Insel hat sich sehr viel länger als in Kontinentaleuropa eine Klassengesellschaft erhalten. Der Kampf um den Brexit entpuppt sich als verdeckter Klassenkampf. Vertreter der Oberschicht (Boris Johnson, Jacob Rees-Mogg) gebärden sich als Nationalisten, weil sie dem englischen Nationalismus (Rule Britannia!) die Privilegien verdanken, die sie verteidigen. Je stärker Großbritanniens Wirtschafts- und Sozialsystem von der EU bestimmt wird, desto stärker kommen ihre Privilegien ins Wanken. Das wird natürlich nicht offen diskutiert. Denn die Oberschicht benötigt die Euroskepsis der enttäuschten und verängstigten Kleinbürger. Deshalb wurde Volksverdummung zum Mittel ihrer Brexit-Kampagne. Es gibt gewiss auch gute Gründe für einen Brexit, aber Johnson und Rees-Mogg täuschen sie nur vor und spielen mit den Gefühlen der einfachen Leute, die nichts dabei gewinnen werden. Was sie Nationalstolz nennen, ist nichts als Oberschichten-Arroganz. Weil viele bürgerlich-liberale Abgeordnete dabei nicht mitspielen, kommt es zur Selbstblockade der Tories. Was die Hardliner völlig verkennen, ist die Tatsache, dass sie Großbritannien zerschlagen, weil Schottland und Nordirland nach einem Brexit das Vereinigte Königreich verlassen dürften. Ein echter englischer Nationalist müsste es verhindern wollen. Doch wie gesagt: Darum geht es ihnen nicht – sie verteidigen ihre Privilegien.
II.
Sind Spaltungen dieser Art nicht Ausdruck einer funktionierenden Demokratie, so unvermeidbar wie notwendig, um den Diskurs lebendig zu halten? Es ist zu unterscheiden zwischen politischem Streit einerseits, auch auf der Basis von Interessenkonflikten, und Spaltungen andererseits. Demokratie ist nicht die Diktatur der Mehrheit, sondern ein ständiger Diskurs, der nur funktionieren kann, solange Kompromisse möglich sind. Sobald Parteien einander blockieren, zerstören sie sich selbst. Denn sie radikalisieren unterlegene Minderheiten und setzen das wichtigste Gesetz der open society, das trial and error außer Kraft.
III.
Eine falsche Spaltung beherrscht auch hierzulande die Debatte. Neuerdings wird den Deutschen eingeredet, der Osten werde benachteiligt. Ostdeutsche seien quasi Migranten im eigenen Land. Was für ein Unsinn, nachdem Abermilliarden aus dem Westens in die ehemalige DDR geflossen sind. Wahrscheinlich wird man irgend wann einmal sagen, die deutsche Teilung sei nur ein Fliegenschiss in der deutschen Geschichte gewesen. Wenigstens wäre diese Behauptung nicht ganz so falsch wie der soeben paraphrasierte Gauland-Satz über die Nazizeit. Hinter der angeblichen West-Ost-Spaltung steckt eine ganz andere Spaltung, die mitten durch die Republik verläuft. Umverteilung liegt im Trend. Staatsgläubigkeit ist angesagt. Wo der Staat alles garantieren soll, auch absolute – also undemokratische – Gleichheit, kann er nur versagen. Auch in Deutschland herrscht wieder Klassenkampf. Wir nennen ihn nur nicht so.
IV.
Ein Paradox, mit dem sich künftige Historiker befassen werden: Als die Welt in Ost und West, in eine kommunistische und eine liberale Hemisphäre gespalten war, waren die liberalen Demokratien vergleichsweise konsensfähig. Sie standen geschlossen. Heute ist die Welt weniger gespalten als im Kalten Krieg, dafür sind es die demokratischen Gesellschaften im Inneren umso mehr. Die Demokraten gefährden ihr eigenes, im Wettstreit einst überlegenes System. Weshalb? Weil illiberale, undemokratische, autoritäre, sozialistische Dogmen in ihnen selbst wuchern. Es ist nicht mehr die Welt erkennbar gespalten, sondern die Demokratien sind vom für überwunden geglaubten Spaltpilz infiziert. Die wahre, tiefste und gefährlichste Spaltung ist die zwischen liberalen Verantwortungs- und dogmatischen Gesinnungsethikern. Freiheit contra Moralkeule, Selbstbestimmung contra Enteignung. Diese Spaltung überschreibt das alte rechts-links Schema. Wo Gut und Böse zum Prinzip von Politik gemacht werden, ist ein vernünftiger Ausgleich von Interessen nicht mehr möglich. Der größte Kampfplatz dieser neuen-alten Systemschlacht ist die Klimapolitik.
Kompliment Herr Herles , Sie schaffen es immer wieder sehr gute und kritische Leserbriefe anzustoßen , bitte weiter so . Es bedarf selten weiterer Kommentare , da zumeist alles gesagt wurde .
Mit Max Weber ist ALLES gesagt!
„Die wahre, tiefste und gefährlichste Spaltung ist die zwischen liberalen Verantwortungs- und dogmatischen Gesinnungsethikern. Freiheit contra Moralkeule, Selbstbestimmung contra Enteignung. Diese Spaltung überschreibt das alte rechts-links Schema. Wo Gut und Böse zum Prinzip von Politik gemacht werden, ist ein vernünftiger Ausgleich von Interessen nicht mehr möglich. Der größte Kampfplatz dieser neuen-alten Systemschlacht ist die Klimapolitik.“
N U R: Wie aus der Nummer herauskommen?
Ich erkenne nicht, wie die Mauer zwischen Verantwortungsethikern und Gesinnungsethikern abgeräumt werden könnte. Wer und wie könnte könnte man „versachlichen“???
Öffentliche Diskussion wird zunehmend durch staatliche „Programme“ ersetzt, für die sich in der jüngeren Vergangenheit transparente Argumentationen erübrigt zu haben scheinen, weil sie bei näherer Betrachtung, wie Souffles, in sich zusammenfielen, wenn man sie denn einer kritischen Würdigung unterzöge. Relevante Maßstäbe zu erkennen und entsprechend zu erörtern, wird an vermeintliche Eliten deligiert (Zentralismus). Diese werden den Ansprüchen einer breiten Öffentlichkeit nur selten gerecht, da markante Interessenszuspitzungen (Selbstbedienungsmentalität) das marktwirtschaftlich orientierte Handeln dirigieren. Sich ständig vergrößernde Spannen im Einkommen sind die Folge.
Ein politisches System, dass letztlich auf unvoreingenommene Problemlösung, Skepzis, aber auch Bildung und marktwirtschaftliche Erfahrung gegründet ist, kann nur mit qualifiziertem Personal erfolgreich gedacht werden. Leider existiert ein ungutes Paradigma, dass jede und jeder alles zu managen vermag (BW), was aber die Gesellschaft leichtfertig in Fahrwasser gelangen lässt, in dem verantwortungsloses, borniertes, pseudoethisches, unsachliches, bigottes anstatt verantwortungsvolles, rational orientiertes, gesprächsoffenes , lernbereites, unvoreingenommenes, effzientes Lösungsverhalten gefördert wird.
Ursachen:
(1) Die häufig genannte Phrase Alternativlosigkeit ist einsame Spitzenreiterin im Kanon politischer Naivität oder Unverfrorenheit, die eine vertiefte Verachtung demokratische Prozesse ausspricht, dokumentiert und untermauert.
(2) Freisinnige „Intellektuelle“, die oft nur die Lufthohheit niedriger Kellerräume enthusiastischer Modelleisenbahner oder umweltbewusster R2G-Linker beherrschen, will sagen, die Fähigkeit allgemein, methodisch stringent und hinreichend komplex zu denken, zu fragen, vermissen lassen, Widersprüche nicht als Teil vernünftigen Argumentierens ausschließen können oder wollen, wurden in den letzten Jahren integrierter Bestandteil eines zunehmend zweifelhaften politischen Systems („DDR-2.0“), das seine „Sinnhaftigkeit“ nur noch als monolithischer Block vereinheitlichter globaler klimapolitischer Ideologie im Verbund mit Gendermainstream auszudrücken vermag. Der Bezug zum Bürger wird unpolitisch (die „Menschen“), „faktengesteuert“und ohne „richtige“ Konnotationen geleugnet. Aber wenn sich für die Eliten die demokratische Form des politischen Geschäfts erübrigt, ihnen abhanden kommt, und durch vermeindlich wissenschaftliche Expertisen ersetzt werden kann, dann spielt der Vorwurf demokratischer Untugend selbstverständlich auch keine Rolle mehr.
Zu dieser vereinheitlichten neudeutschen, („europäischen ?“) Logik gehört auch eine Geschäftsordnungsbeliebigkeit, die es als vernünftig („logisch“) ansieht, über einen Vorgang so lange „entscheiden“ zu lassen, bis das Ergebnis im Sinne des Antragstellers ausfällt und die Prozedur danach für abgeschlossen erklärt werden kann. Insbesondere zentralistische Strömungen wie die EU werden dadurch, über ein vernünftiges Maß hinaus, gefördert.
(3) Ähnlich instrumentalisiert argumentierte kürzlich ein in die Rolle eines Liberalen geschlüpfter Günstling des großen Kapitals, heute respektierlich als Interessensvertreter oder als Lobbyist ganzer Branchen auftretend. Die Kunst des „feinsinnigen Fakes“ gehört zur geistigen Grundkompetenz dieser Laissez-faire-Kategorie, die allerdings auch hinreichend belohnt sein will. Der verantwortliche Graf in dieser Sparte brachte es fertig in einem Interview des ÖR-TV den ungeordneten Brexit als ungehörige Alternative auszuscheiden um am folgenden Tag die Verschiebung des Austrittstermins als gefährlich und unangemessen abzulehnen. Damit verbliebe „dem“ Briten freilich nur die Möglichkeit einem Vertrag zuzustimmen, der, wenn er denn in Versailles ausgehandelt worden wäre, auch als neuer Versailler-Vertrag bezeichnet zu werden verdiente. So kann er denn nur als Brüsseler Vertrag in seiner unliberalen Unwürdigkeit populär und wirksam werden.
(4) Undiplomatisches und populistisches Geschwätz bis in die Staatsspitze hinein wird mittlerweile folgenlos toleriert, und sei es auch nur als Abgesang ähnlich dümmlicher Aktionen anderer Emporkömmlinge oder Staatswürdenträger. Unbelegte Schrecken-ohne-Ende-Szenarien („die Briten“), die nur die Fragwürdigkeit der eigenen Existenz vernebeln, aber keiner sachlichen Erörterung standhalten, sind dagegen ständig Gegenstand medialer Aufmersamkeit.
(5) Milliadäre, die ihre (skrupellose) Interessensverfolgung z.T. mit „offenen Gesellschaften“ betreiben und den Begriff der offenen Gesellschaft damit ins Lächerliche wenden, ad absurdum führen, und dann noch politischen Beifall erhalten, enthüllen die politische Ungebildetheit der gegenwärtigen Leistungsträger in der Berliner Szene aufs Deutlichste.
(6) Unausgereifte Begriffe (Klimaschutz) und entsprechend schales Denken rufen zwangsläufig eine spontane gesellschaftliche Gegenbewegung hervor, befördern Gewaltbereitschaft (Antifa). Den Folgen ist sprachlich kaum beizukommen. Die aktuelle Politik „sponsert“ nur spezielle Ideologien ohne deren wirtschaftliche Plausibilität zu berücksichtigen oder gar zu belegen und schwächt damit den sozialen Zusammenhang und die Perspektiven in der Zukunft.
Irgenwo muss die menschliche Agression hin. Wenn man nicht externe Länder bekämpfen kann, dann bekämpft man sich selbst, ähnlich eines Raubtiers hinter Gittern, dass sich selbst verstümmelt.
WIDERSPRUCH HERR HERLES !
I. Ihre Auffassung, dass die Herren Boris Johnson und Jacob Rees-Mogg
in einem verdeckten Klassenkampf und mit Arroganz die Privilegien der Oberschicht zu verteidigen suchen, halte ich für eine weit hergeholte und auch völlig unbewiesene Behauptung. Innerhalb der EU sind diese Herren auch gut zurecht gekommen. Vielleicht will man in GB nur etwas weniger Bevormundung durch die EU und wieder selbst bestimmen.
II. Natürlich sind Kompromisse erforderlich. Aber, …so viel und so viele schlechte Kompromisse sind auch nicht unbedingt ein Zeichen für eine funktionierende Demokratie.
III. Und dass der neuerliche Vergleich, angeblich benachteiligte „Ostdeutsche“ mit Migranten im eigenen Land gleichzusetzen, ist natürlich genau so großer Quatsch wie der widersinnige Versuch, Kriegsflüchtlinge nach den 2. Weltkrieg mit den aktuellen sog. Flüchtlingen / Migranten gleichzusetzen. Alles wirklich Unsinn und nicht weiter diskussionswürdig.
IV. Und je weiter Parteien aus der Mitte an die Ränder abdriften, ihre eigenen Parteiprogrammen selbst nicht mehr beachten und die Wähler links liegen lassen, und nur noch Moralkeule und Gesinnungsethik gelten, umso mehr gedeiht der Spaltpilz. Und Ihren Satz „Wo Gut und Böse zum Prinzip von Politik gemacht werden, ist ein vernünftiger Ausgleich von Interessen nicht mehr möglich.“ würde in ändern in „Wo Gut >ODER< Böse zum Prinzip von Politik gemacht werden, ist ein vernünftiger Ausgleich von Interessen nicht mehr möglich.
„Vielleicht will man in GB nur etwas weniger Bevormundung durch die EU und wieder selbst bestimmen“
Widerspruch, lieber CIVIS! Wer ist denn diese(r) „man“? Meines Erachtens genau solche Gestalten wie Johnson (mMn extrem schlimm) und Rees-Mogg (mMn nicht so schlimm), die schlicht um eine Maximierung Ihrer Macht kämpfen. Denen ist das Volk vermutlich dermassen schei**egal…
Sorry, aber im Artikel wird die Grenzlinie des aktuellen weltweiten politischen Konflikts unnötig verkompliziert und verwischt. Der Konflikt ist im Kern einfach und lautet „Patrioten vs. Globalisten“. Die einen – die Patrioten – wollen den Nationalstaat mit einer eigenständigen Kultur, einem abgrenzten Staatsvolk und einem unabhängigen Wirtschafts- und Steuersystem erhalten. Die anderen – die Globalisten – wollen den souveränen Nationalstaat überwinden, jedoch ohne jedoch genau zu wissen, was an seine Stelle treten soll. Interessant ist insbesondere die Zusammensetzung der Koalition der Globalisten: Hier verbünden sich Großkonzerne, für die der Freihandel die unverzichtbare Wachtumsquelle ist, mit Sozialisten/Kommunisten, die von einer räterepublikanischen Weltregieung träumen, mit radikalen Grünen, die die okölogischen Probleme mit global zentralisierter Macht lösen wollen, mit religiösen christlichen Fanatikern, die den Reichtum global umverteilen wollen, mit muslimischen Fanatikern, die einen weltweiten islamischen Gottesstaat errichten wollen. Mir gruselt es am meisten vor der Koalition der Globalisten.
Ich glaube, die Beurteilung der genannten britischen Politiker ist ziemlich daneben.
Nachdem der Brexit-Verhandlungsführer der EU, Michel Barnier, kurz nach seiner Ernennung zu Freunden gesagt haben soll, «wenn am Schluss die Bedingungen des Deals für die Briten so brutal sind, dass sie es vorziehen werden, in der Europäischen Union zu verbleiben» (weltwoche.ch, 13.03.2019), ist die Reaktion aus London durchaus nachvollziehbar. Dies hat nichts mit Oberschicht oder Klassenkampf zu tun, denn es geht darum, einen Auftrag des Souveräns zu erfüllen, der darin besteht, die Souveränität des Vereinigten Königreichs wiederherzustellen. Das wird nicht gelingen, wenn die Briten in der Zoll-Union bleiben und keine eigenen Handelsabkommen schließen können oder wenn die Briten wegen des Backstops nicht Herr über die eigenen Grenzen sind. Insofern haben sich die genannten Politiker so verhalten, wie es das britische Volk erwarten durfte.
Die Politik der EU ist, wie Clausewitz sagen würde, „die Fortführung des Krieges mit anderen Mitteln“.
Der Brexit ist kein Oberklassen-Projekt. Im Gegenteil. So wie in allen anderen Ländern auch hat vor allen Dingen die Oberklasse in einem unvorstellbaren Ausmaß vom globalisierten Kapitalismus profitiert. Die englische Oberklasse und so auch die Peers sind weit überwiegend Remainer. Rees-Mogg ist eine Ausnahme und im übrigen Aufsteiger und nicht gebürtige Oberklasse. Boris Johnson ist in der Remainer-Familie Johnson das schwarze Schaf. Leave ist das Projekt der englischen Unter- und Mittelschicht, die wie in allen anderen Ländern auch, nicht nur Einkommen und Vermögen eingebüßt haben, sondern als Somewheres auch noch ihr Land verloren haben. Der Brexit ist insbesondere Gradmesser für den Zustand und die Attraktivität des Projektes EU.
Klima: Eine skurrile und ideologische Klimapolitik fördert Dummheit!
Jetzt sind also auch die Haustiere Schuld!
Herausgefunden hat das eine Studie aus der Schweiz zur Ökobilanz von Haustieren.
Hunde und Katzen sollen jetzt auch noch Klimaschädlinge sein!
Die Ökoideologen drehen jetzt komplett durch.
+++ Wir müssen den Wahnsinn endlich stoppen+++
Die einzigen ** für Deutschland sind diese durchgeknallten Ideologen!
Da sollte man nun untersuchen, welche Heimtierart besonders klimaschädlich ist.
Wer ist da schlimmere Kohlendioxidverbrecher – der Goldhamster oder der Wellensittich? Der Laubfrosch oder der Neonsalmler? Die Vogelspinne oder der Dackel? So ließen sich Halter verschiedener Tierarten gegeneinander aufbringen – ich sehe da noch reichlich Spaltungspotential!
An anderer Stelle wurde übrigens schon vorgeschlagen den Walfang massiv auszuweiten, weil die Meeressäuger nicht nur erhebliche Mengen CO2 ausdünsten, sondern wegen ihrer Körperwärme auch die Ozeane aufheizen.
„Klassenkampf“ in Deutschland? So würde ich das nicht nennen.
Meiner Meinung nach geht es bei uns um den Versuch einer links-grün gefärbten Schicht, mittels Ideologie und Beherrschung der Medien Macht und Pfründe an sich zu reißen, die Demokratie allmählich auszuhebeln und einen neuen (verdeckten) Totalitarismus zu installieren. Die sozialen Positionen sind (anders als bei Klassen) grundsätzlich offen und werden von politischer Einstellung bzw. opportunistischer Anpassung bestimmt.
Die Spaltung verläuft also zwischen offener Gesellschaft und gelenkter Postdemokratie.
Freiheit contra Machtanmaßung. Mit Ethik (ob aus Verantwortung oder Gesinnung) hat das wenig zu tun …
** Es waren doch wohl in erster Linie einfache Menschen, die wegen zunehmender Konkurrenz um ihren Arbeitsplatz fürchteten. Und die Behauptung, Johnson und Rees-Mogg wären von der Angst getrieben, bei einem Verbleib in der EU ihre Privilegien zu verlieren, ist lächerlich und vor allem unlogisch. Falls diese Herren Privilegien erworben hatten, wie unterstellt wird, dann doch in den langen Jahren der EU Mitgliedschaft, und die sollten sie jetzt bei weiterer EU Mitgledschaft plötzlich verlieren? Im Gegenteil, alle einflußreichen EU Befürworter können doch mit lukrativen EU Posten rechnen. Und um den Verlust welcher Privilegien überhaupt, darauf geht der Autor überhaupt nicht ein. Ebenso wenig auf die katastrophale Grenzöffnung durch die deutsche Kanzlerin, die einen erheblichen Einfluß auf die Wahlentscheidung hatte, was die Umfragewerte davor und danach belegen.
Ich glaube nicht, dass Rees-Mogg und Konsorten mit einem Brexit ihre „Privilegien“ verteidigen wollen. Erstens ist das mit den „Privilegien“ in GB auch nicht mehr so weit her. Man sehe sich an, wer alles im Oberhaus sitzt („Labour Lords…“), oder wie hoch die englische Erbschaftssteuer ist. Und an der Studentenschaft von Oxford, Cambridge, usw. ändert sich nicht allzu viel dadurch etwas, dass die Briten in der EU sind oder nicht.
Im Gegenteil, bei einem ökonomisch desaströsen Brexit hätten Rees-Mogg und Klassengenossen ja viel zu verlieren, ebenso wie der Rest der Gesellschaft.
– Nein, das sind durchaus traditionelle Prinzipienreiter – sie sind zutiefst misstrauisch gegenüber allem, was vom Kontinent kommt, und sie hassen es, wenn man ihnen Vorschriften macht. Es ist verständlich, wenn ein deutscher Autor das nicht so leicht verstehen kann – viele von uns sind schon mehr vom Bazillus der modernen Denke „Nation schlecht – Internationalismus gut“ angesteckt, als sie merken.
Viele Briten denken hingegen: Besser ein paar Prozente Wachstum weniger, und deshalb Herren im eigenen Land bleiben. Ich weiss, das ist uns sehr fremd geworden – Stolz, gar auf nationaler Ebene, ist für uns Deutsche ja schon die Vorstufe zum Faschismus.
Aber wir sollten sehen, dass eben nicht alle in der Welt so denken.
– Punkt 2, Gesinnungsethik. Die Gesinnungsethik hat gegenüber der Verantwortungsethik den Vorteil, dass ihre Ausübung keinerlei Intelligenz, Kenntnisse, oder Mühe erfordert. Man muss sich nicht gross sachkundig machen, um sich Klarheit über die Folgen seiner Handlungen zu verschaffen – die bleiben aussen vor.
In einer Gesellschaft wie der unsrigen, in der seit Jahrzehnten systematisch Leistung verteufelt und „soziale Kompetenz“ immer grösser geschrieben wird, ist die Verbreitung einer solchen Mentalität eben normal.
Man vergleiche einmal das Niveau in vielen Geisteswissenschaften mit dem von früher. Wenn ich heute mit jungen Professoren aus meinem Fach spreche, bin ich fast immer erschüttert.
Man könnte geradezu ein „Gresham’s Law“ des akademischen Niveaus postulieren: Inkompetenz treibt Kompetenz raus.
Denn (relative) Inkompetenz lässt sich „demokratischer“ von allen möglichen Leuten (auch von Trotteln) erreichen, Kompetenz nicht. Und wenn sich ein Ersatz für Kompetenz, wie sie die heute allgemein vorgespielte Moral, als billige Kompensation anbietet, dann wird natürlich zugegriffen: Es ist eben viel einfacher, „Moralist“ zu sein, als Koryphäe.
Deswegen geht Kompetenz unter solchen Bedingungen den Weg, den die „soziale Schwerkraft“ ihr vorzeichnet: nach unten, während die moralische Pose nach oben schwimmt.
Den Verfall, den Sie beschreiben, ist auf die zunehmende Feminisierung der Gesellschaft zurückzuführen.
Denken Sie darüber nach!
Ja, aber bei dieser Denke ist es nicht weit zur „Zwangsbeglückung“ des Volkes, wie sie der Sozialismus so gerne hat: Die Brexit-Leute sind nur schlecht informiert von den bösen Oberschichtlern, die ihre Pfründe sichern wollen. Ich sehe das anders: Ich sehe, dass eine große Mehrheit quer durch die Schichten weder eine (muslimische) Masseneinwanderung will, noch von der EU nach sozialistisch-totalitärer Gutsherrenart ohne demokratische Mitwirkung regiert werden will. **
Das ist doch ganz einfach, gespaltene Gesellschaft gab’s in der BRD nicht, nur eine große Mitte an der Macht und kleine machtlose linke und rechte Ränder.
Erst als die linke die Macht erobert und extreme Positionen durchsetzen will (als 100% Kopie der US Linke), reagiert alles Nicht-Linke natürlich mit Widerstand und Abwehr, und schon ist die Gese
In dem alten rechts-links Schema haben Kapitalismus und Sozialismus im Wettbewerb gelegen. Der Kapitalismus war die Kraft, die auf der Freiheit jedes einzelnen beruhte. Nachdem der kalte Krieg beendet war, sind vor allem europäische Bürger in einen Rausch verfallen, der sie die hart erarbeitet Friedensdividende geradezu verschlingen ließ, ohne Gegenwert. Nie wieder Krieg, wir sind von Freunden umzingelt, das hat sich in Seelen und Gehirne eingebrannt.
Die Geschichte hätte diese Phantasten eines Besseren belehren können. Aber auch Geschichte brauchte man jetzt nicht mehr. Sie wird einfach passend gemacht.
Präsident Ronald Reagan hat uns etwas hinterlassen, aber leider in English, und er war ein verhasster Ami, und er bezog seine Gedanken auf die USA. Seine Gedanken über die Freiheit sind aber trotzdem richtig, auch für Europäer:
“Freedom is never more than one generation away from extinction. We didn’t pass it to our children in the bloodstream.
It must be fought for, protected, and handed on for them to do the same, or one day we will spend our sunset years telling our children and our children’s children what it was once like in the United States where men were free.”
Ist die Freiheit erst einmal verloren, ist es deutlich schwieriger sie wieder zu erlangen, als sie zu verteidigen.
Die USA ist fertig! Der Historiker Mister Alfred McCoy beschreibt es auf den Punkt genau:
„Das amerikanische Imperium war immer eine Kombination aus vergangenen Weltreichen. Es entwickelte eine unverwechselbare Form globaler Herrschaft, die Aspekte vorangegangener Imperien, antiker und moderner, vereinigte. Dieses einzigartige US-Imperium war athenisch in seiner Fähigkeit, Koalitionen unter seinen Verbündeten zu schmieden, römisch in seinem Vertrauen auf Legionen, die Militärbasen in fast allen Teilen der bekannten Welt besetzten, und britisch in seiner Bestrebung, Kultur, Kommerz und Allianzen in einem den ganzen Globus umfassenden System zu verschmelzen.“
Vereinfacht gesagt: Das US-Imperium ist die Essenz vergangener, gescheiterter Imperien. Es basiert nicht auf der Freiheit der Menschen und Völker und schon gar nicht auf dem solidarischen, friedlichen Gemeinschaftsgedanken. Also muss es scheitern. **
Der Historiker Alfred McCoy hat sich auf Südost Asien spezialisiert, nicht auf die USA. Wenn ihr Kommentar tatsächlich die Inhalte des Historikers Denken widergibt, dann belegt McCoy nur, dass er sich noch nicht einmal mit des US Verfassung näher befasst hat, geschweige denn mit Hintergründen, die die Verfassungsväter zu der Verfassung für ihr Land bewegt haben.
Diese haben überhaupt nicht von Imperien gefaselt oder gar geträumt. Selbst Bündnisse wollten sie zweckgebunden und zeitlich begrenzt sehen. Erst mit FDR verloren diese Gedanken der Verfassung langsam an Gewicht und Bedeutung.
Selbst die „Bush Dynastie“ dachte nicht an ein Imperium USA. Sie waren Globalisten und wollten dabei groß verdienen. Sie glaubten sogar, dass China ein demokratischer Rechtsstaat würde, nach einer längeren Phase in der man China in US $ schwimmen und Kapitalismus lehrte. Die einzigen, denen man etwas von Imperien andichten könnte, waren einige Neokons, die den armen und hilflos wirkenden G.W. Bush 43 idiotische Dinge machen ließen. Lesen Sie dazu das Buch seiner Ehefrau Laura „Spoken From The Heart“…
Die Briten wollen unter keinen Umstän Teil der „Vereinigten Staate von Europa“ sein.
Die Briten wollen unter keinen Umständen die Herrschaft über ihre Grenzen verlieren.
Die Briten wollen keine Fremdbestimmung durch eine EU, keine Bevormundung, wie sie ihre spezifisch britischen Probleme zu lösen haben.
Und die Briten wollen sich nicht von Juncker und Merkel diktieren lassen. wen sie, und wieviele Migranten sie ins Land lassen müssen.
Ja, tatsächlich, unter der Links-Rot-Grünen Merkel-Herrschaft findet Umverteilung statt, siehe EEG, findet Enteignung statt, findet Einschränkung der individuellen Mobilität statt, findet Gesinnungskontrolle der Eltern über die Kinder im Kindergarten statt, findet in Schulen und Universitäten links-rot-Grüne Meinungsdiktatur statt.
Wer die Freiheit bewahren will, wer will, dass der Rechtsstaat als Rechtsstaat erhalten bleibt, der wird in dieser spannenden Zeit nicht umhin kommen können, um seine Freiheit zu kämpfen, den nur ein verfassungskonformer Rechtsstaat garantieren kann.
Ach, lieber Herr Herles, eine „Klassengesellschaft“ haben wir doch in Deutschland auch. Nur mit anderen Mehrheiten. Im Gegensatz zum UK hat sich in Deutschland die Mehrheit der Oberschicht aus Karrieristen ganz bequem im Pelz der EU eingerichtet und verteidigt ihre Privilegien mit Klauen und Zähnen. Demokratie und Rechtsstaat stören da nur. Deswegen hat das EU-Parlament auch nahezu keine Kompetenzen. Die pol. Richtung wird von der EU-Kommission bestimmt, die nichts weiter ist als der verlängerte Arm der Regierungen, insbes. von Deutschland und Frankreich. Ohne jemals von einem Volk direkt gewählt worden zu sein. Dazu kommt noch die pol. Agitation der NGO’s, die dort, wo der „Marsch der Institutionen“ vollendet ist, offene Türen einrennt. Ebenfalls ohne irgendeine demokratische Legitimation. Im traditionsbewussteren UK hat sich die Mehrheit der Oberschicht jedoch mehr Demokratieverständnis bewahrt, und sieht vor allem auch keine Veranlassung, sich immer mehr von Eurokraten hinein regieren zu lassen. Man sieht doch selbst an den Austrittsverhandlungen, dass die Rest-EU es nicht lassen kann und Nordirland zu einer Art EU-Protektorat machen will, indem sie sich auch noch als „Friedensgarant“ aufschwingt.
Der Brexit ist doch besonders für die Kanzlerin eine verheerende Niederlage.
Angela Merkel wurde politisch sozialisiert durch die „sozialistische Internationale“. Sie gehörte definitiv nicht zur Opposition der Bürgerrechtler in der DDR.
Schlank und opportunistisch gewendet heißt das jetzt bei ihr „supranationale europäische Lösung“. Für Merkel ist der Weg zu supranationalen Lösungen bekanntlich „alternativlos“. Damit ist aber auch das Prinzip der Subsidiarität ausgehebelt, da grundsätzlich in Frage gestellt ist, dass Nationen ihre Angelegenheiten besser regeln können als supranationale Entitäten.
Alternativlosigkeit ist immer ein Synonym für Politik-Unfähigkeit. Wie kann man internationale Beziehungen und Verträge ohne Exit-Optionen verstehen?
Die Niederlage für Merkel besteht darin, dass GB demonstriert, dass Politik Alternativen und Ausstiegsmöglichkeiten hat und damit ihr Politikverständnis grundsätzlich widerlegt.
Ich stimme der These nur bedingt zu, dass Brexit dem Wunsch der britischen Oberschicht entspricht. Zwar ist Jacob Rees-Mogg tatsächlich sowas wie die inkarnierte Oberschicht, aber seinen wichtigsten Argumenten kann man sich nicht wirklich entziehen. Warum hat bspw. ein EU-Parlamentarier aus Malta die gleiche Stimme wie ein britischer EU-Parlamentarier, obwohl er nur einen Bruchteil an Wählerstimmen seines britischen Kollegen vertritt. Wie kann es sein, dass ein Land die Souveränität an eine supranationale Entität abgeben soll bei der Frage, wer ins Land einwandern darf. Wieso soll die höchste Gerichtsbarkeit eines Landes nicht das letzte Wort haben, uswusf.
Vielleicht spielt tatsächlich der Nachhall früherer Unabhängigkeit und Größe für die Brexiteers eine Rolle, aber der Machtzugriff aus Brüssel und Berlin ist für sie heute nur einfach eine unerträgliche Zumutung.
MH
„Konsenspolitik“ als demokratisches Kennzeichen. Das fehlen selbiger ist tatsächlich einer der großen Knackpunkte, die unsere Gesellschaft in Rekordzeit ruinieren.
Unser beherrschendes, leider ziemlich unqualifizierte und dogmendurchtränkte Klientel, das sich in sämtlichen relevanten Strukturen festgesetzt hat, lässt nur eine Meinung zu … die ihrige. Der Rest der Gesellschaft hat bestenfalls die Rolle als Mittelbeschaffer für die Wahnsinnsexperimente unserer Weltenneuerfinder zu spielen.
Eine Interessenberücksichtigung für die Mehrheit findet NICHT statt.
„Volksverdummung zum Mittel ihrer Brexit-Kampagne“. Was war noch einmal das so ziemlich einzige Argument der EU für Großbrittanien, das Pro Argument in der EU zu verweilen? Ach ja: Wir machen Euch fertig wenn ihr rausgeht. Tolle „Überzeugungsarbeit“. Es stellt sich die Frage wer sich hier verdummen lässt.
Was meiner Meinung nach derzeit geschieht, ist Folgendes:
Es gibt verschiedene Interessenspolitik. Aber das ist nicht die Mehrheit. Bei der Mehrheit läuft etwas im Kopf ab. Ein Beispiel:
Es gibt dieses berühmte Interview von Yascha Mounk in den Tagesthemen, wo er von dem Multikulti-Experiment spricht.
Vor einiger Zeit las ich, dass er Jude ist und in Deutschland aufgewachsen. Und dass er zwar nicht gemobbt wurde, aber als Jude immer „etwas außen stand“, was ihn störte. Und er sagte, wenn in seiner Klasse verschiedene Rassen und Ethnies gewesen wären, wäre er nicht so aufgefallen. Deshalb ist er für Multikulti.
Ich denke aber, dass es andere Juden sind, die das komplett anders sehen. Die Deutsche als viel viel viel harmloser ansehen, als bestimmte Bereicherer.
Kann sein, dass Yascha Mounk falsch liegt und zukünftige jüdische Schüler in Deutschland froh wären, wenn sie noch die Verhältnisse von Yascha Mounk hätte, aber das betrifft Yascha Mounk nicht mehr.
Es gibt auf unserer Seite doch viele, die ganz persönliche Erfahrungen mit Multikulti gemacht haben und genau deshalb dagegen sind.
Mit der EU ist es genau so. Für viele ist das einfach eine emotionale Projektionsfläche. Ähnlich wie es z.B. auch der Kommunismus war und noch ist.
Dass so viele immer im Außen nach dem suchen, was sie individuell als Person nicht entwickeln und entfalten wollen und konnten. Und der Umgebung dann auch noch Schuld und Versagen dafür zuzuschreiben?
Viele Kinder stehen „außen“. Auch Deutsche bis hin zu Erwachsenen und Alten kriegen in Gemeinschaften, aus welchen Gründen auch immer, manchmal keinen Fuß auf den Boden und blühen in andern Umgebungen auf. Viele kommen niemals bei sich an und bleiben immer auf der Suche.
Aber weshalb diese Schuldzuweisungen an unsere Gesellschaft?
Um sich nicht selbst entwickeln und verändern zu müssen und die eigene innere Unzufriedenheit zu beruhigen soll die Gesellschaft/Umwelt so werden, wie man sie sich in seinen verdrehten Träumen vorstellt? Dazu noch ohne Rücksicht auf Verluste?
Wie krank ist denn das?
Wobei Mounk und viele andere ohne unsere Gesellschaft nicht das hätte werden können, was sie sind.
In wessen Namen und mit welchem Hintergrund lies ihn die Tagesschau überhaupt äußern, „dass „wir“ hier ein „historisch einzigartiges Experiment wagen, und zwar eine monoethnische und monokulturelle Demokratie in eine multiethnische zu verwandeln“?
Wie kommen solche anscheinend nirgends richtig Beheimatete in einen „Propheten- oder Expertenstatus“? Scheint irgendwie eine überaus schillernde auffällige Person, wenn man sich sein bisheriges Leben so betrachtet.
„Spaltung“ halte ich für einen modischen(*) Kampfbegriff.
Wann immer sich Widerstand gegen das Handeln der Regierung regt, reden herrschende Politik und regimenahe Medien von „Spaltung“. Tatsächlich handelt es sich zumeist nur um die in demokratischen Strukturen völlig übliche und gesunde kontroverse Diskussion.
Es sind meist die Kräfte des linksgrünen Milieus, die spalten, bzw. das versuchen: Arm gegen Reich, Jung gegen Alt, Ost gegen West, Frau gegen Mann, Hetero gegen Homo, Konventionell gegen Bio, Gendersprech gegen Deutsch usw.
Diesem Satz widerspreche ich: „Der größte Kampfplatz dieser neuen-alten Systemschlacht ist die Klimapolitik.“ Meines Erachtens gibt das da kaum Unterschiede zwischen den allermeisten Kampfplätzen, es ist durchweg hasserfülltes Gekeife.
Nur ein Kampfplatz sticht besonders hervor und dürfte die mit Abstand größte Gefahr sein: „Refugee welcome“ gegen Behauptung als gewachsene Kultur. Und da ist es dann doch wieder, das Rechts-Links-Schema. Links sind die „Guten“, die alle Welt einmarschieren lassen will, wer dabei Unbehagen empfindet, ist ein „böser Rechter“ – der angeblich spaltet, denn „#wirsindmehr“, alle anderen pöhse Nahtsis.
`**
I : Ich weiß nicht, ob das stimmt. Die Engländer nutzten – wohl im Gegensatz zu uns – schon immer auch ihren (dem menschl. Bauplan eigentlich immanenten) Intuitätskompass (Meta-ergänzend zur rein Ratio-Logik-Ebene) in Richtung Freiheit. Und wenn, dann spielt sich selbiges aber auch bei uns ab. Der „elitäre“ Polit-und Kulturbetrieb der GERMANIA frönt längst selbst – notfalls wider Vernunft u. Logik, dem totalen Abwehrkrieg, da das Heer von Profiteuren, genauso wie ein B. Jonson, natürlich um den Verlust seiner Privilegien fürchtet. (Ok, haben Sie ja angedeutet 😉
II : Tja, die Spaltungen und Blockaden geschehen halt irgendwann, wenn jene, die für letztere verantwortlich zeichnen, keinerlei Anstalten machen, ihr Verhalten, dass zu diesen Spaltungen ja erst GEFÜHRT hat, entsprechend zu korrigieren, sondern sich stattdessen lieber weiter der Einsteinschen Definition über den Wahnsinn befleißigen.
II u. IV: Stichwort: Klima-und Staatsgläubigkeit: hierzu mein (gerade auf TE unheimlich beliebter;-) metaphysischer Beitrag via leicht abgewandelten Zitats:
„Seitdem die Menschen im Westen nicht mehr an ihren Gott glauben, glauben sie nicht etwa an nichts, sondern an allen möglichen Unsinn.“ 😉
In Kontinentaleuropa hat sich also keine Klassengesellschaft erhalten. Dass die Engländer den Anschluss an das sozialistische Kontinentaleuropa verloren haben, ist ja wirklich bedauerlich. Muss man den Engländern noch beibringen, dass sie gefälligst die rückständige Klassengesellschaft aufzugeben haben, um der klassenlosen und zentralistisch regierten Gesellschaft, in der alle gleich sind und die natürlich alternativlos ist, beizutreten? Es ist wirklich unverständlich, warum der Kleinbürger wegen so viel Gutem, das ihm beschert wird, verängstigt und enttäuscht ist und vor lauter Volksverdummung, von den bösen Profiteuren aus der Upperclass ausgenutzt wird.
„Neuerdings wird den Deutschen eingeredet, der Osten werde benachteiligt.“:
Das wird doch nur so massiv vom der herrschenden Kaste verkündet, weil bald Wahlen im Osten sind. Sind die vorbei, ist die Story auch wieder tot.
Merkel hat dieses Land gespalten. Trotzdem wollen 32 % der Wähler die Partei wählen, der eine Kommunistin vorsteht?!
Kommunistin, lieber Carolus? Bei mir verdichtet sich
immer mehr der Veracht, wir haben es hier mit einer
Replikantin zu tun. Abwarten.
Und in den Interviews gestern, wo sie so lallend sprechend aufgenommen wurde, war dann nur die Batterie leer?
Man müsste halt mal „innen“ nachgucken inwiefern Transhumanismus bei der „Kanzlerin“ vorhanden ist. Dass sie irgendwie „gespiegelt“ erscheint und auch solche Politik betreibt, dürfte unbestritten sein.
Links und rechts sind Instrumente der Mächtigen um zu spalten, teile und herrsche, das hat mit Auseinandersetzungen wie beim Altonaer Blutsonntag am Ende der Weimarer Republik nur noch wenig etwas zu tun. Ich behaupte gar, dass, ähnlich einem Polsprung, die Vertreter des Neoliberalismus es durch Besitz und Kontrolle der meisten Medien geschafft haben, aus Linken Rechte und aus Rechten Linke zu machen (Professor Mausfeld – Warum schweigen die Lämmer), wie sagte Ignatio Silone, wenn der Faschismus wiederkehrt, dann wird er nicht sagen, ich bin der Faschismus, nein, er wird sagen, ich bin der Antifaschismus. Ein gutes Besiepiel ist die Antifa, die für die Interessen von Shareholder-Value prügelt, aber zu doof ist, das zu verstehen.
Ich würde die Antifa nicht gleich dem Faschismus setzen, aber sie haben recht: Sie sind würdige Kämpfer für einen Internationalismus, d.h. freien Fluß von Kapital und Arbeitskräften. Traum eines jeden Erzkapitalisten.
„Ich würde die Antifa nicht gleich dem Faschismus setzen“
Warum eigentlich nicht? Es sind in meinen Augen faschistische Methoden, wenn man mit Gewalt gegen Andersdenkende vorgeht, wenn man dafür sorgt, dass bestimmte Meinungen aus Angst nicht mehr geäußert werden.
Spaltung kommt aber nicht nur von den Herrschenden und ihren Vasallen – Spaltung betreiben wir auch selbst. Als Beispiel: Es gibt Foren, da ist nach Meinung der User alles Böse = Rechts. Hier bei TE z.B. wird alles Böse zumeist gleichgesetzt mit Links. Das stimmt doch alles nicht.
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Die Klassengesellschaft der Briten ist zum einen etwas Gutes (ermöglicht Elitenbildung) und zum anderen gibt es da keinen Interessenkonflikt. Der von der EU installierte Sozialismus (even closer) ist der Feind des kleinen Mannes und der Oberschicht.
„Umverteilung liegt im Trend“ – nur für die Doofen. Einmal kann die Kuh geschlachtet werden, danach gibt es weder Milch noch Fleisch.
Den Blick von oben auf die Briten werden wir noch bitter bereuen. Warum schaffen es die Deutschen immer wieder, genau jene zu beschimpfen, die ihnen am nächsten stehen ?
Warum schaffen es die Deutschen immer wieder, genau jene zu wählen, die die beschimpfen, die ihnen am nächsten stehen ?
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Die Klimapolitik ist nicht das größte Schlachtfeld, sondern die Migrationspolitik.
Und wenn wir nach Frankreich schauen verläuft mit dem Front National
die Trennung auch nicht zwischen Selbstbestimmung und Enteignung.
Bisher bleibt damit die Beschreibung der Spaltung als „Globalisten vs Identitäre“ mein persönlicher Favorit.
Wobei ich zugeben muss, dass auch bei diesen Begriffen der Aspekt des Infantilismus noch fehlt.
Ach die sog. Demokratie ….
One man , one vote —-
Nichts ist so blöd , wie dieser Spruch und seine Umsetzung !
Der Spaltpilz ist der :
Kann und vor allem darf man / frau sich damit abfinden , dass die
Einschätzung und damit auch Stimme eines ungebildeten Bürgers , oder gar
eines Deppen von Block 3 , mit der eines
gut gebildeten Bürgers gleichgesetzt wird ????
Das soll gut und nützlich sein ???
Niemals !
Die Ergebnisse sieht man / frau doch allenthalben …..
Eines der Grundübel ist , meiner Meinung nach , die fehlende Verantwortung
der Verantwortlichen ….. , also die Verantwortungslosigkeit ….
Viel zu viele schwafeln andauernd von ihrer Verantwortung , leben sie
aber nicht , bzw. werden nie mit ihr konfrontiert …
Haftung ?
Ich doch nicht !
Wer bzw. welcher Teil der Gesellschaft wird denn noch
zur Rechenschaft gezogen ??
Na , die Oma , die eine Zahnpastatube klaut , vielleicht …
Aber , was ist mit den Leuten , die z.B. Steuergelder verschwenden ,
hinterziehen , bestechen und bestochen werden , geltende und für gut
empfundene Gesetze missachten und brechen …. ?
Damit kollabiert auch über kurz oder lang das Rechtsempfinden eines
jeden Einzelnen ….
Damit geht auch über kurz oder lang jegliche “ Justiz “ zugrunde …..
Damit hält die Korruption ihren Einzug in den Staat …..
Das alles geschieht vor unseren Augen , jeden Stunde , jeden Tag ….
Die Antwort der Verantwortlichen ?
Dieser Staat hat fertig !
In der ach so demokratischen EU gilt, ganz selbstverständlich, das Prinzip „one man, one vote“ nicht.
Dort wiegt die Stimme eines Maltesers, bzw. Luxemburgers ein vielfaches einer deutschen Stimme. Wahre Demokratie, sensu EUdSSR.
Und , was soll mir ihre Antwort sagen ?
Nix verstanden ?
W„B: Ach die sog. Demokratie …. One man , one vote —- Nichts ist so blöd , wie dieser Spruch und seine Umsetzung !“
Sehe nicht, was das mit „blöd“ zu tun hätte, eher mit „Plan“.
Daher mein Kommentar.
Es zeigt doch nur , welche ** die Interessen der
deutschen Bevölkerung vertreten bzw. nicht vertreten ……
Namen gefällig ??
Welcher ** hat denn die Verträge zum Beitritt Deutschlands
verhandelt bzw. unterzeichnet ???
Natürlich ist das schlecht, wenn die Doofen genauso viel zählen, wie die Klugen. Aber letztlich machen ja nicht die Wähler die Politik, sondern die gewählten, das ist immer eine bestimmte Kaste. Und irgendwie kann man da hineingelangen. Das kann auch ohne Demokratie sein, die Mullahs machen es vor. Oder die Saudis. Oder Assad. Es gibt viele Systeme. Eines haben sie alle gemeinsam: auch sie können nicht gewährleisten, daß die Klügsten die Politik machen, die für die Meisten langfristig am besten ist.
Was schlagen Sie also vor?
Diskussionen über politische Fragen sind nur zwischen Menschen möglich , die bereit sind einander zuzuhören und Argumente intellektuell zu verifizieren. Letzteres scheitert an zunehmend bescheidener Bildung und gegenseitige Achtung an ideologischer Verblendung; im täglichen Leben wie in den meisten Medien.
Zu den „Privilegien“ der britischen Oberschicht:
Wo haben Sie das bloß her?
Was denken sie, wie man die heutige EU-Kaste (Beamte, Politiker, Spindoktoren, … in Brüssel und Co) bezeichnen soll und welche Privilegien die haben und warum sie so vehement die EU „verteidigen“? – Weil es ihre Privilegien sind.
Wenn sie schon so eine künstliche Bruchlinie zeichnen, dann es die, von zwei Politikergruppen: Die Einen erhoffen sich am meisten Geld, Macht, Einfluss für sich selbst als EU-Funktionäre. Die anderen erhoffen sich das alles als nationale Politiker. Entsprechend kämpfen sie für die EU oder für den Nationalstaat.
@ Martin L
Ist es nicht bezeichnend, was da mit dem Brexit in Bewegung kommt? Die EU wurde von Eliten für Eliten mit vielen Lügen oder Unehrlichkeiten ins Leben gerufen. Für eine Verfassung hätte man am liebsten immer wieder abgestimmt, bis die doofen Bürger endlich richtig gewählt hätten.
Uns wurde hoch und heilig versprochen, dass der € genauso sein wird wie die DM.
Jetzt schließt sich der Kreis. Man erzählt, dass der Brexit mit Lügen befördert worden ist. Manchen Briten mögen die Lügen jetzt als Argument gegen den Brexit dienen, viele Briten hatten aber einfach das korrupte EU System satt, in dem die Freiheit keine Rolle mehr spielte…
Das war mit die größere Völkerwanderung 2 Mio sind in den Westen gegangen. Es wurden die Standards überall geändert, so dass alles umgebaut werden musste, Aufträge gingen in den Westen. In Polen usw. gab es dafür mehr Zeit.
Als Liberaler unterstuetze ich die Abwehr der Briten gegen die illiberale EU, die Freiheit und Selbstverantwortung auf allen Ebenen zugunsten einer „harmonisierten“, „standardisierten“, gleichgeschalteten und gelenkten Gesellschaft auf allen Ebenen ersetzten moechte. Die Hilfe von „Nationalisten“ und anderen Gruppen, die voellig andere Motive haben moegen ist allemal willkommen.
Dass Sie nicht von der open society sprechen, ist Absicht?
Mehr Merkel-Apologismus geht eigentlich gar nicht in einem Artikel. Und es ist klar, wovor Merkel geschützt werden soll: Vor Argumenten, die aus der bösen blauen Partei kommen könnten (dem Feind Nr. 1 der CDU, dahinter kommt lange nichts). 40 Jahre DDR können schon deshalb kein „Fliegenschiss“ sein, weil wir in Person der Kanzlerin das Demokratieverständnis der DDR nicht nur ständig vor Augen geführt bekommen, sondern auch dessen Folgen. Die CDU zur reinen Kaderpartei umgeformt, dogmatische Blockbildung als Einheitsfront mit SPD/GRÜN(Links). Eine Spaltung der Gesellschaft haben wir nicht, wohl aber Ideologen ( die gab es schon immer), die die Spaltung der Gesellschaft betreiben. Was eher neu ist: Diese haben die politische Macht, sie sitzen auf der Regierungsbank UND sie haben die Medien auf ihrer Seite. Was den Brexit anbetrifft: Da ist die EU keinesfalls die liberale Lichtgestalt,welche gegen ein reaktionäres Ancien Régime in UK kämpft. Und Schottland wird das UK verlassen – keinesfalls, das sind Wunschträume. Möglichkeiten, die Briten in der EU zu halten, hätte es in den vergangenen Jahren gegeben: Insbesondere die Abkehr von der unbedingten Freizügigkeit, und sei es nur temporär (als Folge der Merkelschen Migrationspolitik). In der EU will man noch nicht wahrhaben, dass die Union mit dem Ausstieg der Briten politisch tot ist. Man ahnt es aber. Die Briten wissen es, und sie spielen diese Karte.
Ein eher blasser Artikel des Herrn Herles. Und die EU, so wie sie ist, also ein wahres Kleinod?
Die Damen und Herren samt D´s im EU-Parlament werden dies genau so sehen. Auch da, wie hierzulande, alle im Dienste des gemeinen Volkes für eine Handvoll Brot. Unsere Blockparteien überschlagen sich ja förmlich in Lobeshymnen. Ich kenne die britischen Verhältnisse nicht wirklich, aber dass man dort auch einige gute Gründe hat, nicht nur in der Oberschicht, aus diesem Brüsseler Konglomerat auszusteigen, könnte man auch mal beleuchten.
Es gäbe auch für Deutschland genug Gründe. Wie war das noch vor Maastricht? Ich erinnere mich noch an die Eselskarren die durch unsere Städte zogen…
Vor ein paar Wochen las ich (vielleicht sogar auf TE ?) eine Besprechung einer Heute-Journal-Anti-Brexit Sendung mit Slomka. Was Herr Herles in I. äußert, scheint deckungsgleich mit der Haltung des ZDF zu sein, Das überrascht mich schon. Mal abgesehen von Johnson und Rees-Mogg, deren Ambitionen auch mir nicht klar sind, ist die Mehrheit der Oberschicht aber doch eindeutig im Remain-Lager. Im Oberaus (Synonym für Oberschicht) sind Brexiteers sogar nur eine kleine Minderheit.
Im Kontext der weiteren Gedanken des Artikels finde ich, dass der Brexit und sonstige Exite die Grundvoraussetzung für den innergesellschaftlichen Ausgleich darstellt. Also Demokratie gegen zentralisierte Räteherrschaft.
Naja, mit der Mitgliedschaft eines Königreiches in einer neu zu schaffenden sozialistischen EU-Gemeinschaft war es vielleicht von Anfang an nicht so ernst gemeint. Ersteinmal hiess es, die Schiffe vor der eigenen Küste aufzubringen und zu plündern. Gab es Raublizenzen wie zu Victorias Zeiten? Wird das Mannesmann-Mobilfunknetz D2 den Deutschen zurückgegeben oder gab es bereits eine Freigabe unter dem Motto „eh alles Reparation“? Wir werden sehen, sprach der Blinde.
Aber wir wissen doch schon lange, dass bei der Abstimmung über den Brexit bei den Engländern letztlich Frau Merkels Grenzputsch entscheidend war. Man wusste, dass jeder Einwanderer aus Afrika, der über die niedergerissene deutsche Grenze kommt, innerhalb weniger Jahre zumindest die EU-Staatsbürgerschaft bekommt und dann ungehindert nach England einwandern kann.
Vor diesem vollständigen Kontrollverlust hatten Englender aller Schichten berechtigte Angst – im Gegensatz zu den Deutschen, die bis heute in den von der Politik verordneten Erlösungs- und Erweckungsversprechen schwelgen.
Herr Herles, ich denke, das von Ihnen stimmig und realistisch Betrachtete sind alles Sand in die Augen des Wählers streuende Gemetzel.
Der richtige „Kampf der Systeme“ findet auf unserem Boden, aber zwischen anderen statt und wird bisher hinterrücks geführt: http://www.atheisten-info.at/downloads/Bill_Warner-Scharia_fuer_Nicht-Muslime.pdf
Die reiben sich die Hände, dass andere , die willige Helfershelfer gegen das eigene Volk scheinen, ihnen „die Arbeit“ ermöglichen und erleichtern.
Mit den Grünen haben die Toleranz, politischer Diskurs, Meinungspluralität und schließlich die gesamte politische Kultur der Bundesrepublik ihren Totengräber erhalten. Und SPD, LINKE und CDU rennen ihnen nach **
KAMPF ZWISCHEN REIF UND UNREIF
darauf könnte man es eher zurück führen, wenn man sich beispielsweise den Greta Thunberg-Hype ansieht. Die verweiblichte, gynozentrische Gesellschaft scheint zugleich auch eine infantilisierte zu sein.
Begriffe wie „Senat“, „Ältestenrat“, „Standortältester“, etc. zeigen schon an, dass man früher dem Lebenserfahrenen mehr Respekt entgegen brachte. Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen, vor allem nicht durch intellektuelle Hybris. „Wer mit 20 nicht links ist hat kein Herz, wer es mit 40 immer noch ist aber keinen Verstand“, dieser sehr sinnreiche Spruch beschreibt das Phänomen, dass ein Mehr an Lebenserfahrung einen wegbringt von naiven Gutmenschideen. Die unser Gemeinwesen im Würgegriff halten. Wenn selbst eine Kanzlerin oder andere „führende“ Politiker die verlogenen und unreifen Schulstreiks der Smartphone-Generation gutheißen, so offenbart dies nicht nur ein völlig verzogenes Rechtsverständnis (Schüler haben kein Streikrecht, statt dessen Schulpflicht, die der Staat früher auch entsprechend durchsetzte), sondern obendrein mangelnden Realitätssinn.
Die bei uns von den 68-er Ideologen verpfuschte Schule ist in mehr als einer Hinsicht an gesellschaftlichen Fehlentwicklungen beteiligt. Nicht nur, dass Schüler von der zumeist weltfremden, fachlich eher unterqualifizierten aber dafür ideologisch umso stärker fanatisierten Lehrerschaft fehlindoktriniert werden, die Schule kommt auch einem ihrer wesentlichen gesellschaftspolitischen Aufträge nicht mehr nach: der Sicherung des meritokratischen Prinzips. „Meritokratie“ bedeutet in etwa so viel wie „Leistungsprinzip“ oder „soziale Mobilität“, also die Möglichkeit aus der Schicht, in die man hinein geboren wurde auf- oder abzusteigen. In den USA spielte die Meritokratie schon immer eine große Rolle, vor allem im Hinblick auf das Konzept des „amerikanischen Traums“. Das eigentliche IDEAL der USA ist eine klassenlose Gesellschaft: „dein gesellschaftlicher Status wird bestimmt durch DEINE Leistung nicht deine HERKUNFT.“ So wie fast jede andere Gesellschaft ist die USA natürlich keineswegs klassenlos. Wer erfolgreich ist, versucht oft die soziale Mobilität zu blockieren, indem er andere daran hindert, ihn zu verdrängen. Familienclans wie die Bushs sind ein gutes Beispiel, wo George W. Bush junior, der sich als Präsident nun wirklich nicht mit Ruhm bekleckerte, diesen Posten letztendlich in erster Linie seiner Herkunft aus einer reichen Familie verdankte. Der noch devitalere, unfähigere Jeb Bush, der bei den letzten Wahlen Präsidentschaftskandidat der GOP werden wollte wurde von dem vitaleren, durchsetzungsfähigeren Donald Trump verdrängt-was zeigt, dass die Meritokratie in den USA aber immer auch noch funktioniert.
Es gibt in jeder Gesellschaft immer wieder die Tendenz, dass sich Klassen, also Verkrustungen bilden, die der sozialen Mobilität entgegen stehen. Kernaufgabe von Schule sollte es sein, diese Mobilität zu sichern, indem sie das Potenzial intelligenter Kinder ausschöpft-auch wenn diese aus sogenannten sozial schwachen Familien kommen.
Statt Meritokratie und soziale Mobilität zu sichern tut unser Schulsystem genau das Gegenteil: leistungsfeindliche Gesamtschulen und „Schule ohne Noten“ widersprechen diametral dem meritokratischen Prinzip.
In Großbritannien, wo die Labour Regierung in einem staatsstreichähnlichen Akt in den 1970-er Jahren die Gesamtschulen auf breiter Basis einführte haben diese letztendlich die soziale Kluft nur verschärft (obwohl sie mit gegenteiligem Anspruch angetreten sind): viele Eltern (darunter bemerkenswerterweise auch viele der Labour-Politiker, die die Gesamtschule anderen aufs Auge drückten) haben ihre Kinder von den nicht leistungsfähigen Gesamtschulen herunter genommen und sie auf teure Privatschulen geschickt. Durch diese Zerstörung eines leistungsfähigen, meritokratisch ausgerichteten staatlichen Regelschuslsystems wurde Bildung wieder zum Privileg der Wohlhabenderen: die Absolventen der Gesamtschulen, so intelligent sie auch sein mochten, galten als Loser und mussten sich bei der Job- und Studienplatzvergabe ganz hinten anstellen.
Statt daraus zu lernen wird bei uns die „Gesamtschulisierung“ brachial immer weiter voran getrieben. Alles eine Folge weltfremder, ideologisch fanatisierter linker Konstrukte. Statt aus der Linksverkippung wieder raus zu kommen rutscht unsere Gesellschaft (vor allem auch durch den Linksruck der CDU/CSU) immer weiter hinein. Linke geben überall den Ton an, sie sitzen an allen Schaltstellen.
Die SED Nachfolgepartei hat einen Bundestagsvizepräsidenten, den man der AfD verwehrt. Links hat sich mittlerweile gut abgesichert, vor allem auch mithilfe der Medien sein Territorium mit einem ideologischen Tretminengürtel umgeben.
Diese linke Verkrustung der Gesellschaft muss aufgebrochen werden wenn unser Land Überlebenschance haben soll.
Wann hat das begonnen, dass man das Regulativ der Älteren in Unternehmen und auch in Politik nicht mehr haben wollte, sie vielfach frei setzte und stattdessen auf Berater, direkt nach ihrem Uni-Diplom, extrem teuer bezahlt, zurück griff, und deren oftmals dümmliche Empfehlungen auch noch willig aufnahm und umsetzte?
„Auch in Deutschland herrscht wieder Klassenkampf. Wir nennen ihn nur nicht so.“ Was soll daran Klassenkampf sein, wenn es heißt, Batteriefabriken statt Tagebaue und Kraftwerke. Das ist Planwirtschaft, die Diktatur ungebildeter Realitätsverweigerer, die wie EX-Callcenter Mitarbeiter Kühnert nichts im Leben geleistet, ab die größten Töne spucken.
Schrecklich, wenn einer rhetorische Wortschleuder ohne viel Hintergrundwissen ist.
Typische Vertreter der Gattungen:
LIBERALE VERANTWORTUNGSETHIKER:
– Steuerzahler
– alte weisse Männer
– Menschen mit Lebenserfahrung
– MINT-Ausbildung
– Fragen, was Sie für den Staat tun können
DOGMATISCHE GESINNUNFGSETHIKER:
– Steuerempfänger
– moralisch hochmütig ohne echten Beitrag
– Menschen mit geringer Lebenserfahrung
– Ausbildung: „irgend etwas Soziales“, Orchideen-Studien ohne Abschluss
– Stellen Forderungen an den Staat
Typisches Beispiel ist die FFF-Bewegung:
Die Zahnspangen-APO und ihre Unterstützer stellen Forderungen an neue Technologien, die nur die alten weissen Männer mit MINT-Studien realisieren können.
Auf den Punkt. Man muss den Dogmatikern allerdings Respekt zollen, daß sie im Moment die Agenda bestimmen und die Themen setzen, obwohl sie doch eigentlich in der Gesamtbevölkerung stark unterrepräsentiert sind. Dafür sind sie in allen „was-mit-Medien“ – Berufen extremst überrepräsentiert!
Hier müssten wir Liberalen wohl ansetzen, denn nüchtern betrachtet handelt es sich bei den Dogmatikern um Scheinriesen!
Herr Herles,
Ihrem Paragraphen IV ist vollumfänglich zuzustimmen. Das westliche Erfolgsmodell der marktwirtschaftlichen Demokratie zerlegt sich von innen heraus. Ausgeführt von Menschen, deren Kompetenzen so überschaubar sind, dass ich mir nur verwundert die Augen reiben kann, dass die tatsächlich mit ihren begrenzten Mitteln dazu in der Lage sind. Aber die Baerbocks, Nahles, Schulz, Merkel’s, Günther’s und Ramelow’s tun es ungeniert und ohne Widerstand, angefeuert von den Medien und einem grossen Teil unserer Mitbürger. **
Aktuelle Meldung für Brandenburg 17 % der Abteilungsleiter in den Ministerien mit ostbiografie usw.
Herr Herles,
malen Sie doch mal
auf einen Zeitstrahl für 1000 Jahre
einen Abschnitt von 12 Jahren.
Was erkennen Sie dann?
Was die Zeitdauer angeht -und die war gemeint –
fast nichts erkennbar.
(Aber ich gebe zu, mit misszuverstehenden
Aussagen sollte sich ein Politiker zurückhalten.
Allerdings sollte nach Erklärungen
ein Journalist diesen Punkt nicht
immer wieder anführen.)
Hinter der Gesinnungsethik und dem Umverteilungsverlangen steht die Sehnsucht, dass die moderne Großgesellschaft so funktionieren möge wie eine Familie: ein großer Vater möge dafür sorgen, dass jeder das bekommt, was ihm zustehe; jeder möge vom großen Vater „Gesellschaft“ Anerkennung erfahren; der große Vater möge jedem einen gerechten Platz zukommen lassen.
Das kann eine Großgesellschaft nicht leisten. Die zivile Zwischenebene (Familien, Vereine, Kommunen, Religionsgemeinschaften), die dies leisten könnten, sind aber am Verdorren.
Dann sagen Sie doch einmal genau, welche Privilegien der Oberschicht genommen werden.
Keine Antwort?
Trump würde sagen, May hat einen verdammt schlechten Deal ausgehandelt. Und die „Oberschicht“ (wer soll das sein? Oberhaus? Unterhaus?) ist damit nicht einverstanden.
Im Gegensatz zu den Deutschen sind die Engländer nicht gewillt, die Geschicke ihres Landes weiterhin in die Hände der EU Kommission zu legen. Die Abgeordneten im Unterhaus sind alle direkt gewählt und fühlen sich verpflichtet, Politik für ihre Wähler zu machen.
Welches Privileg verliert Boris Johnson? Das Privileg, eine gute Politik für England zu gestalten?
Der Brexit ist meine größte Hoffnung für den Niedergang der EU.