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Türkisch-Syrischer Krieg

Türkei: Der osmanische Prinz in Bedrängnis ruft nach den großen Brüdern

28.02.2020

| Lesedauer: 7 Minuten
Wir dürfen es den Türkisch-Syrischen Krieg nennen. So sollte er später in den Geschichtsbüchern stehen, weil bei solchen Bezeichnungen immer der Angreifer vorn und der Verteidiger hinten steht.

Mittlerweile darf man es getrost einen Krieg nennen. Einen Krieg zwischen einer legitimen Regierung, die die Kontrolle über ihr Land zurückerkämpfen will, und einem benachbarten Invasoren, der seinen Einfluss auf Teile dieses Landes ausdehnen möchte. Wir dürfen es den Türkisch-Syrischen Krieg nennen. So sollte er später in den Geschichtsbüchern stehen, weil bei solchen Bezeichnungen immer der Angreifer vorn und der Verteidiger hinten steht.

Der schmutzige Krieg um Syrien

Nein, es soll hier nicht darüber gerichtet werden, dass sich in diesem Krieg die Parteien in Sachen Inhumanität nichts schenken. Von den Folterkammern der Assad-Regierung und den religiös motivierten Massenmorden an Andersgläubigen durch die Islamterroristen redet ohnehin kaum noch jemand. Auch nicht davon, dass türkische Invasoren friedliche Städte überfallen und geplündert haben, Gefangene vergewaltigen und mit Lust morden. Nicht davon, dass die mit den Syrern verbündeten Russen – wie einst die Deutschen im Spanischen Bürgerkrieg – neues Kriegsgerät am lebenden Objekt testen. Darunter Splitter- und Vakuumbomben. Doch es soll hier nicht gerichtet werden, denn sie geben sich nichts. Keiner führt dort etwas, das als Oxymoron als „sauberer Krieg“ bezeichnet werden könnte.

Die Kampflinien haben sich geklärt

Einige Zeit schien nicht klar, wo in den Wirrnissen dieses Konflikts die Kampflinien verlaufen. Zu viele Akteure, zu unterschiedliche Interessen, zu viele „Zuschauer“, die sich bei passender Gelegenheit selbst einmischten. Doch nachdem US-Präsident Barack Obama deutlich werden ließ, dass sich die USA nicht unmittelbar an der Beseitigung des syrischen Präsidenten Bashar alAssad beteiligen würden, nutzte Russlands Präsident Wladimir Putin die Chance und stieß auf Seiten des Syrers in das Machtvakuum. Putin, der seinen Marinestützpunkt bei Tartus schon verloren sah, wurde zum entscheidenden Faktor in den Kämpfen um Syrien. Zeitgleich wurden auch die Iraner offen aktiv, schickten eigene Revolutionsgardisten und verbündete Schiitenmilizen aus dem Libanon.

Seitdem gelang es der syrisch-russischen Allianz, die nicht-kurdischen Gebiete Syriens Stück für Stück zurück zu erobern. Die islamischen Kämpfer, überwiegend AlQaida-nah, zogen sich zurück auf die Nordwest-Provinz Idlib. Der bekennende Moslembruder Recep Tayyip Erdogan, schon zuvor der Unterstützung jener Kämpfer überführt, die sich zu jenen Terroristen bekannten, welche dereinst die Zwillingstürme in New York zerstörten und dabei über 3.000 Unbeteiligte in den Tod rissen,  witterte nun die Chance, sich selbst ein Stück aus dem syrischen Kuchen heraus zu schneiden – und gleichzeitig die drohende Gefahr eines autonomen Kurdenstaats auf syrischem Boden abzuwenden.

Erst überfiel die Türkei mit ihren islamischen Mordbrennern im Schlepptau die bis dahin friedliche Kurdenprovinz Afrin, dann stationierte sie in der Rebellenprovinz Idlib türkische Militäreinheiten, zuletzt unternahm sie den Versuch, die autonome Kurdenregion Rojava zu überrollen. All diese Einsätze waren weder mit den NATO-Verbündeten abgesprochen, noch entsprachen sie dem Völkerrecht.

Erdogan hat sich verkalkuliert

Doch Erdogan hatte sich verrechnet. Wiederum ohne Beteiligung der NATO produzierte er in den sogenannten Astana-Gesprächen ein trilaterales Abkommen mit Russen und Iranern, in dem für die Idlib-Provinz eine Art Waffenstillstand vereinbart wurde, falls im Gegenzug die Türkei die Angriffe der Islamrebellen beenden und die Durchfahrt syrisch-russischer Einheiten auf den beiden Schnellstraßen M4 und M5 garantiere. Erdogan hielt sich an seine Zusage nicht – wie auch? Er ist zwar Ziehvater der Islamrebellen – doch deren Bereitschaft, sich Anweisungen aus Ankara zu unterwerfen, war zu keinem Zeitpunkt wirklich ausgeprägt. Falls es solche Anweisungen in Folge der Astana-Vereinbarung überhaupt jemals gegeben haben sollte.

Die syrisch-russische Allianz trat daher seit Anfang des Jahres an, die islamisch kontrollierte Provinz zurück zu erobern. Das Vorgehen war immer das gleiche: Russische Kampfjets vom Stützpunkt Hmeimim bombten die Rebellenstellungen und die von diesen gehaltenen Dörfer nieder, anschließend bahnten syrische Artillerie und Fassbomben den Weg für die Assad-Einheiten. Fast die Hälfte der Provinz konnte der syrische Präsident innerhalb von zwei Monaten so zurückgewinnen. Mehrere türkische Stützpunkte wurden dabei zu Enklaven ohne Verbindung zu den eigenen Streitkräften.

Russland ließ Erdogan am ausgestreckten Arm verhungern

Erdogan, der offensichtlich darauf gesetzt hatte, mit seinen Invasionen ein Faustpfand für von ihm erwartete Friedensgespräche und am Ende dieser Verhandlungen auf syrischem Territorium dauerhaft von ihm gehaltene Einflusszonen zu schaffen, geriet ins Hintertreffen. Die Russen hielten ihn hin – die Astana-Vereinbarung wurde zur Makulatur. Der Präsident aus dem Kleinkriminellenmillieu Istanbuls sah nur noch die Möglichkeit, entweder den geordneten Rückzug anzutreten und seine Islamverbündeten den Syrern zu überlassen – oder selbst von der passiven zur aktiven Kriegspartei zu werden.

Da nur letzteres ihm die Gesichtswahrung gegenüber seiner eigenen, propagandistisch auf neo-osmanische Großmachtphantasien eingeschworenen Bevölkerung zu sichern schien, verlegte er Konvoi auf Konvoi schweres Gerät ebenso wie leichte Kampfeinheiten nach Idlib, immer noch hoffend, dadurch zu einer „friedlichen“ Verhandlungslösung in seinem Sinne zu kommen. Doch die Russen, und in deren Schlepptau Assad, sahen keine Notwendigkeit mehr, die Türken als Machtfaktor auf syrischem Boden zu berücksichtigen. Sie setzten ihre Übernahme der Provinz unbeeindruckt fort, während in Ankara die Kriegsglocken immer lauter geläutet wurden.

Zum offenen Schlagabtausch

Als der syrische Vormarsch über Saraqib nach Idlib aufgrund des türkischen Eingreifens  stoppte und die Allianz der Türken mit den Islamrebellen sogar Gelände zurückgewinnen konnte, war der nächste Schritt der Syrorussen voraussehbar. In der Nacht zum 28. Februar dann erfolgte – nachdem es zuvor bereits zum regelmäßigen Schlagabtausch zwischen türkischen und syrischen Bodentruppen gekommen war  – der erwartete Luftschlag gegen die in Syrien stationierten Türken. Offiziell waren daran nur syrische Einheiten beteiligt – doch die Erfahrung dieses Krieges lehrt, dass der Erfolg solcher Einsätze von kampferprobten Russen abhängt. Wer nun genau den Luftschlag gegen die Türken durchführte, wird insofern hinter diplomatischen Nebelkerzen im Ungewissen bleiben und Grund für Spekulationen geben.

Bis zum Morgen des Tages nach dem Angriff meldete der Gouverneur der westlich von Idlib gelegenen, türkischen Hatay-Provinz bereits über 30 tote türkische Soldaten sowie ungezählte Schwerverletzte. Damit sollte nun auch der Letzte verstehen: Es herrscht Krieg zwischen der Türkei und der immer noch legitimen Regierung Syriens.

Gegen Russland kann Erdogan nicht gewinnen

Es ist ein Krieg, den die Türkei nur gewinnen kann, wenn sich Russland und der Iran aus den Kämpfen heraushalten werden. Wer allerdings allen Ernstes erwartet, dass vor allem Russland seine erkämpfte Machtposition in der Region aufgeben wird, sollte vielleicht das Einmaleins der Kriegsführung studieren. Und so steht das östliche Mittelmeer nun unmittelbar an der Stufe zur Eskalation. Die Türkei wird von ihrer nationalislamischen Führung in einen Unrechtskrieg gegen das Nachbarland geführt. Ein Krieg, in dem mehr oder weniger offen auch die Russen und die Iraner Gegner der Türken sein werden.

Hilferuf und Drohung aus Ankara

Erdogan und seine Machtclique ahnen, dass sie einen solchen Krieg nicht gewinnen können. Wie ein verwöhntes Prinzenkind, das unwirsch darob ist, dass der Spielnachbar sich seine Backformen nicht widerstandslos stehlen lassen will, lässt er nun nach Mama, Papa und den großen Brüdern rufen.

Die NATO müsse an der Seite der Türkei in den Krieg eingreifen – sie sei dazu verpflichtet, meint Erdogan, der den Bündnisvertrag offenbar nicht gelesen hat. Auch die EU müsse an der Seite der Türkei eingreifen, Russland und Syrien dazu zwingen, die in Astana ausgehandelte Demarkationslinie anzuerkennen und sich aus Idlib zurück zu ziehen. Wenn schon kein Eingreifen mit Bodentruppen, dann müsse nicht nur die NATO, sondern etwas so imaginäres wie die „Weltgemeinschaft“ zumindest das Flugverbot über Syrien durchsetzen.

Wir erinnern uns: Vom Astana-Prozess hatte auch Erdogan NATO und EU vorsätzlich ausgeschlossen, weil er meinte, allein im Deal mit Russen und Iranischen Mullahs mehr erreichen zu können. Nicht nur um die mit ihm verbündeten Sunniten-Milizen ging es ihm dabei – auch in seinem Kampf gegen die mit dem Westen verbündeten Kurden witterte er bei den westlichen Verbündeten heimliche Unterstützer deren Autonomiebestrebens. Russen und Iraner, beide nicht dafür bekannt, sich bei jeder passenden Gelegenheit auf die sogenannten Menschenrechte und internationale Vereinbarungen zu berufen, schienen dem türkischen Präsidialdiktator die angenehmeren Partner. Mit ihnen wollte er Syrien unter Dreien aufteilen – nicht gestört durch westliche Bedenken.

Wir erinnern uns auch: Wenn es gegen Kurden und die Einheiten der Syrisch-Demokratischen Kräfte ging, scherte sich die Türkei einen feuchten Kehricht um irgendwelche Flugverbote.

Flüchtlingskeule und Sprechblasen

Um zumindest die zögerliche EU ein wenig in ihren pro-türkischen Denkprozessen zu beschleunigen, lässt Erdogan nun auch wieder die sogenannte Flüchtlingskeule herausholen. Sollten EU und NATO den militärischen Beistand verweigern, werde die Türkei unweigerlich ihre Grenzen zur EU öffnen und Millionenströme sogenannter Flüchtlinge nach Griechenland und Bulgarien fluten lassen. Und er beginnt bereits damit, die EU mit illegalen Migranten zu fluten.

Türkei öffnet offenbar Grenzen für Flüchtlinge und Migranten

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Schon geraten Deutschlands Medien und die mit ihnen liierten Politiker in Panik. Denn obgleich seit Jahren gewarnt wird, dass die Türkei kein verlässlicher NATO-Partner mehr ist, und auch der Hinweis darauf, dass die EU ihre Ägäisgrenze längst hätte mit wirkungsvollem Küstenschutz ausstatten müssen – der migrationsbesoffene Mainstream ebenso wie vorgebliche geostrategische Interessen des Westens hatten der Türkei ein ums andere Mal das Gefühl vermittelt, bei den unbedarften Politikern in Berlin, Washington und anderswo jede Forderung durchsetzen zu können.

Der sich in Sprechblasen ergehende Traumtänzer Heiko Maas, der in Verkennung der Tatsache, dass ausschließlich die atomare Bewaffnung der Großmächte den europäischen wie den sogenannten Weltfrieden der vergangenen 75 Jahre garantiert hatte, vor den erstaunten Kollegen des supranationalen UN-Vereins illusorisch und selbstmörderisch eine atomwaffenfreie Welt für unabdingbar erklärte, fordert nun die Konfliktparteien in Syrien auf, im Sinne der Türkei die längst überholten Vereinbarungen des Astana-Prozesses zu reaktivieren. Das erinnert irgendwie an jenen Mann, der seine Notdurft gegen den Wind erleichtert.

Das Sündenregister Erdogans

Um es noch einmal deutlich zu machen:

  • Die Türkei hat sich ohne jede Rücksprache mit den sogenannten Verbündeten in die aktuelle Situation gebracht.
  • Die Türkei hat unter Bruch des Völkerrechts syrische Territorien besetzt.
  • Die Türkei hat den Astana-Prozess bewusst unter Ausschluss der Verbündeten geführt.
  • Die Verbündeten der Türken auf syrischem Boden werden von Anhängern jener islamischen Terroristen geführt, die mit 9/11 den größten Terroranschlag des noch jungen Jahrhunderts zu verantworten haben.
  • Das Vorgehen der Türkei, die EU mit sogenannten Flüchtlingen zu überrollen, ist ihrerseits ein völkerrechtswidriger Angriff auf die Souveränität und territoriale Integrität der EU-Staaten.

Es gibt nicht einen einzigen Grund, weshalb EU und NATO dem Hasardeur aus Ankara nun zu Hilfe eilen sollten. Er hat sich und seine Türkei vorsätzlich in diese Situation gebracht. So soll er nun auch sehen, wie er damit klarkommt.

Nur Rückzug bringt Frieden

Erdogan könnte – das wäre die einzig im Raum stehende, friedliche Lösung des mittlerweile stattfindenden Krieges – seine Truppen umgehend aus Syrien zurückziehen. Wenn ihm der Sinn danach steht, könnte er sogar seine Verbündeten Islamterroristen mitnehmen. Ohne jeden Zweifel würden Syrer und Russen einem solchen Abzug nicht im Wege stehen und bei einem zügigen Vorgehen der Türkei bis zum Abschluss des Rückzugs weitgehend Waffenruhe halten.

Sollte nach dem Rückzug seitens der Syrer und Russen dennoch eine reale Gefahr für die Türkei bestehen, so könnte Erdogan seinen Rücktritt erklären und einer rational denkenden Übergangsregierung das Feld freimachen. Unter solchen veränderten Vorzeichen müssten NATO und EU die Situation neu bedenken. Jedoch: Mit dem Rückzug der Türkei wäre der Konflikt entschärft und eine mögliche Bedrohung des kleinosmanischen Reichs beendet. Und: Mit einer anderen als der Erdogan-Regierung könnten sogar die Beitrittsverhandlungen mit der EU neu gedacht – und der NATO-Vertrag mit neuem Leben gefüllt werden. Nicht aber mit diesem irrationalen Möchtegern-Sultan, der allen Ernstes die Auffassung vertritt, er könne einen imperialen Krieg vom Zaun brechen und dann, wenn er dabei zu verlieren droht, die Beistandsverpflichtung der NATO einfordern. So war dieser Vertrag nie gedacht – und so steht es auch nicht in dessen Statuten.

Wenn also die Bundesregierung tatsächlich ein ernstzunehmendes Interesse an einem Ende des Schlachtens auf syrischem Boden haben sollte, dann reicht es nicht, wirkungslose Sprechblasen in den Wind Richtung Moskau abzusondern. Dann muss sie den „Freund“ in Ankara unmissverständlich dazu auffordern, seinen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg in Syrien umgehend zu beenden.  Alles andere geht an den Tatsachen vorbei – und birgt in sich sogar die Gefahr, nicht nur Deutschland in einen Krieg zu führen, den zu führen es weder eine vertragliche Grundlage gibt, noch dass sonst irgendein Argument existierte, deutsches Kriegsmaterial nebst Soldaten in oder über syrischer Halbwüste zum Einsatz zu bringen.

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130 Kommentare

  1. Bin gespannt, ob am Ende Merkel nicht doch umfällt und ihrem treuen Vertragspartner in der Türkei militärischen Beistand leistet. Und der NATO traue ich schon gar nicht. Mental vorbereitet für einen Eingriff wurden wir ja längst durch das hetzerische Trommelfeuer der MSM gegen den „Massenmörder“ Assad und den „Diktator“ Putin.

  2. Kurze Frage: Welchen Text haben Sie gelesen, den Sie hier kommentieren? Meiner kann es nicht gewesen sein.

  3. +

    ich weiß nicht, wo Sie im Jahre 2010 waren, Herr Spahn, aber bis dahin gab es schon damals im türkisch- irakischen- syrischen Grenzgebiet mehr als 42.000 Tote.

    >> Veröffentlicht am 24.06.2010

    https://www.welt.de/politik/ausland/article8164310/Kurden-Konflikt-forderte-mehr-als-42-000-Tote.html

    Alles nachzulesen: Erdogan bat seinerzeit schon um Hilfe des Westens, der dem Treiben zugesehen, wenn nicht gar auf der Gegenseite unterstützt hat.

    Was also – sollte Erdogan daran hindern, die Fehlentscheidungen und Versäumnisse des Westens diese spüren zu lassen und Flüchtlingströme ziehen lassen, die von dort initiiert wurden? Die Türkei selber hat mehr als drei Millionen Flüchtlinge aufgenommen, auf syrischer Seite dürfte mindestens die gleiche Anzahl sein.

    ….Das Problem existiert also nicht erst seit gestern und Unwissen schützt vor Strafe nicht, heißt es Juristendeutsch…oder wie der olle Römer zu sagen pflegt:
    *Ignorantia legis non excusat*

    Mit dem moralischen Zeigefinger „…der osmanische Prinz in Bedrängnis..“ zeigen Sie mit mehreren Fingern auf sich selber zurück und nisten sich ein in der Opferrolle, die jetzt auch noch die Flüchtlinge aufzunehmen hat…

    +++

  4. Sehr gut zusammengefasst! So sieht es aus. Ich hoffe, dass Berlin dieses Mal seinen Willen nicht durchsetzen kann und es eine Lösung für Europa und die Europäer gibt, ebenso eine Stärkung der Opposition in der Türkei.

  5. Tja Herr Spahn sie schrieben so viel Richtiges und Wahres in ihrem Artikel, dass einem schon Angst und Bange wird, nicht vor dem Artikel, sondern wie meilenweit realitätsverlustig diese Merkel gesteuerte Regierung, neben den hier geschilderten Aspekten, herumpfuscht. .

  6. Klare Analyse.

    Jedoch, die Türkei in die EU aufnehmen? Das erledigt sich doch von selbst. In einigen Jahrzehnten wird die EU, zumindest aber ’schland, zum europäischen Kalifat.

    Gemeinsam ist ja m. E. Merkel und Erdogan, dass sie nicht von der Macht lassen können, und dafür bereit sind, ihre Länder in den Abgrund zu reißen.

    Gibt es historische Beispiele, dass dies durch innere Kräfte vor dem unvermeidlichen Zusammenbruch verhindert worden wäre? (Brexit wäre evtl ein Beispiel?) Mich erinneren aktuell alle relevanten Akteure an Schlafwandler, die offenen Auges in die unvermeidliche Katastrophe gehen.

  7. Mich wundert es nicht, dass türkische von syrischen Truppen angegriffen werden. Wer steht nochmal auf wessen Territorium?

  8. Nach den neuesten Ereignissen hat der Aggressor Erdogan, ganz Syrien mit härteren Kriegsmaßnahmen gedroht, wenn sie weiterhin „Zivilisten“ angreifen, so heißt offensichtlich neuerdings das Bündnis zwischen Erdogans Invasionsarmee und den islamistischen Splittergruppen die gegen den syrischen Staat einen Angriffskrieg führen.
    Die ach so demokratischen NATO Staaten haben Partei für den Aggressor Erdogan ergriffen. Nach der EU hat sich wohl auch die UNO selber erledigt.

  9. Kardinalfehler – so nannte es Putin.
    Und er meinte damit wahrscheinlich nicht nur den Türkeideal der Frau…

  10. Der Möchtegern-Sultan, Kriegstreiber, Muslimbruder und ISIS-Kumpan bettelt bei NATO, EU und der „Weltgemeinschaft“ um Hilfe für seine Invasionstruppen in Syrien.

    Er droht schon mal mit neuen „Menschengeschenken“, stachelt selbige zum Sturm auf europäische Grenzen an und stellt dafür in Istanbul Busse zur Verfügung.

    Und wie sehen die Antworten – sage und schreibe fast fünf Jahre nach Beginn der regellosen Masseneinwanderung und der wohligen Finanzierung aller, die da von wo auch immer als „Gäste“ zu uns kommen – , aus?

    Die zitternde Kanzlerin greift zum Telefon, um beim Sultan die schlimmen „Angriffe auf türkische Einheiten“ zu beklagen. Ihr Außenminister redet derweil den gewohnten Unsinn.

    Und die – nach fünf Jahren ebenfalls noch immer hilf- und ratlose – EU, die aber bekanntlich stets „auf Augenhöhe mit China, Russland und den USA“ agiert:

    Sie teilt in Brüssel folgendes mit: „Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg nimmt am kommenden Mittwoch auf Einladung von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen an der wöchentlichen Sitzung der EU-Kommission teil . .“

    Kannste dir nicht ausdenken, sowas . .

  11. Durch mehr als 3,5 Mio Türken in Deutschland hat Erdogan die deutsche Politik fest im Griff. Ein Wort von ihm und hier bricht die Hölle los! Deshalb werden Merkel oder Maas keinesfalls auch nur ein kleines kritisches Wort zu Erdogan sagen, nicht mal, wenn er jetzt die Flüchtlingsvereinbarung bricht.

    Leute aus dem Kriminellenmilieu verstehen aber nur eine Sprache: die der Gewalt!

  12. Vielen Dank sehr geehrter Herr Spahn, für diese famose Zusammenfassung der Situation in Syrien und der Türkei. Mittlerweile verliert man selber, aufgrund der Vielzahl an Krisenherden in der Welt, leicht den Überblick in einem Krieg, der das Zeug hat, sich zu einem weltweiten Flächenbrand auszuweiten. Ich hoffe unsere Bundesregierung hat die Fähigkeit, die Lage genauso treffend und nüchtern zu analysieren wie Sie, um daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Leider fehlt mir angesichts des angeborenen Dilettantismus eines Herrn Maas und einer, in ihre eigene Parallelwelt entrückten Bundeskanzlerin, der Glaube daran.

  13. Das Völkerrecht-Strafgesetzbuch sowie die Statuten der UNO verbieten den Aggressionskrieg.

    Wer einen Aggressionskriege durch Wort, Tat und Haltung, gut heißt ist eine „FaschistIn“.

  14. „Der sich in Sprechblasen ergehende Traumtänzer Heiko Maas,…“ vielen Dank, dass zauberte mir das erste Lächeln des Tages ins Gesicht. Die Schuhe des Außenministeriums sind entschieden zu groß für einen durchideologisierten Sozialromantiker, aber dass wußten wir ja alle vorher.
    Der kleine Heiko ist eine Schande für jedes Kabinett, man windet sich bei seinen Aussagen und weiß gar nicht, wohin mit sich und der gesamten Peinlichkeit. Aber keine Bange, in der Ecke der Peinlichkeit steht er nicht alleine und hat genügend Mitstreiter in unserer Regierung, die nah bei ihm stehen, nicht zuletzt unser Bundespräsidentendarsteller.
    Welches Unternehmen würde solch einen Menschen freiwillig einstellen?
    Eben.
    Und genau darum ist er da, wo er ist. Zu unser aller Verdruss.

  15. Ich teile die Einschätzung in dem Artikel. Die hier in Deutschland von Erdogan verbreitete Propaganda lautet aber anders. Vor einigen Tagen durfte ich in einer Straßenbahn dem Gespräch zweier Schüler, der eine mit kaukasischen Wurzeln und der andere in zweiter oder dritten Generation mit türkischen Wurzeln, zuhören.
    Der türkische Jugendliche beschrieb die Situation sinngemäß wie folgt: Die Türkei hat die Terroristen in Syrien vertrieben. Im Gegenzug wolle sie als Dank lediglich einen kleinen Abschnitt von Syrien. Das sei ja für die Leistung der Türkei nun wirklich nicht zu viel verlangt und die Syrer seien undankbar. Anschließend kam dann noch, dass die Türkei noch nie einen Krieg verloren hätte und eine Schwärmerei für das osmanische Reich.
    Wenn nun unsere Bundesregierung die Dinge nicht so benennt wie sie wirklich sind, nämlich ein völkerrechtswidriger Angriff der Türken, spielt sie der hier in Deutschland verbreiteten Erdogan Propaganda sogar noch in die Hände.

    • Mein Beileid, daß Sie in den alten Bundeländern und damit in einer türkischen Exklave in spe wohnen. Denn „überall wo Türken leben ist die Türkei“ meint ja der große Sultan.

  16. Erdoğan ist eine unreife narzisstische Persönlichkeit voller Komplexe. Seine Neigung zum Größenwahn wird ihm, wie seinem vielleicht als nachahmenswert empfundenen Vorbild, noch Kopf und Kragen kosten.
    Noch mehr wird es das türkische Volk kosten, das durch diesen Usurpator, ich glaube, das darf man sagen, ins Unglück getrieben wird. Wie immer haben gerade solche Personen genug Charisma um ihnen bedingungslos folgende Anhänger zu finden.
    Jedenfalls wird die Türkei Atatürks, zu Deutsch ‚Vater der Türken‘, auf einen Zustand resettet, den man nicht mehr für möglich gehalten hätte.
    Großosmanisches Reich! Hat der nichts aus der Geschichte gelernt?

  17. Vom Kopf auf die Füße bedeutet in dem vorliegenden Fall Syrien versus Türkei nur eins:
    Kein Staat, der von seinem Nachbarn nicht angegriffen wurde, hat das Recht sich mit Militär auf den Boden des Nachbarn zu begeben. Da wollen wir doch mal die Dinge wieder vom Kopf auf die Füße stellen, wohlgemerkt vom Völkerrecht her. Wenn man die Entwicklung seit der Eskalation in Syrien richtig einordnen will, kommt man zum Schluss, dass das nichts anderes war, als die unrechtmäßige Intervention der USA in Irak 2003. Ich denke dabei an die unzähligen NGO´s, die nichts anderes gemacht haben, als die verschiedenen Bevölkerungsgruppen gegeneinander aufzuhetzen
    Und außerdem, war es nicht vor den unsäglichen Händeln in Syrien so, dass da auch Christen Sonntags zur Kirche gehen konnten, und sicher sein konnten nach dem Gottesdienst den Hals unversehrt nach Hause tragen zu können?
    Und anderen Konfessionen wurde der gleiche Schutz gewährt. Alles vergessen?
    Nein, der „Fehler“ Assads war, dass er sich nicht korrumpieren lies von Leuten, denen es in Syrien nicht um Freiheit ging, sondern um andere Destinationen der politischen Einflussnahme. Scheinheilig, und unter der Vorspiegelung einer Prämisse des Ringens um die Reinheit der Lehre, warf man alle Vorsätze der „reinen“ politischen Lehre im Westen über Bord, und versah diese Heuchelei von Demokratie mit dem Heiligenschein der „Freiheit“, die schon einige Jahre zuvor auch in Ägypten ad absurdum geführt worden war.
    Lasst endlich dieses Land in Ruhe, denn was man da auch von westlicher Seite will, entspricht nicht dem Willen der dort noch vertretenen politischen Ratio eines Großteils der Bevölkerung, und nach der geht es und nicht nach dem was „der Westen“ als „richtig“ ansieht.
    Diejenigen, die zu uns kamen und ihr eigenes Land zu dem machten, was es heute in großen Teilen ist, kann ich nur den Rat geben nach Hause zu fahren und Syrien aus dem Tal der Tränen zurückzuführen und wiederaufzubauen. So, wie es die Deutschen nach dem 8.5.1945 mit ihrem eigenen Land gemacht haben.

  18. Sehr guter Artikel Herr Spahn!
    Warum kann man so etwas nicht im MSM lesen?

    • weil die MSM – und die ÖR – ihre linke Gesinnung ausdrücken und großen Einfluss auf die lesende und hörende Bevölkerung haben. Erschreckend, wie leichtgläubig die Mehrheit der Menschen ist.

  19. Trotz der ganzen Türken in Deutschland liegt die Aufmerksamkeit der meisten Pressjournos und der Politösen auf der Frisur von Trump oder Johnson, beim CO2 in der Luft oder dem süüüüüüßen Habeck. Entsprechend reicht es ja dann auch, einfach nur „Alle Seiten sollen sich nach einem Vorschlag der brillianten Bundesregierung gemeinsam beraten“ zu quaken oder „Die Menschen müssen ihre Differenzen beiseite legen und ihre Länder für die Zukunft wappnen.“ Für mehr Details ist einfach keine … Oh, Heidi Klum hat ein neues Kleid!

  20. Erdowahn wird nie im Leben, so lange er noch unter den Selbigen weilt, freiwillig zurücktreten. Da ist ein typischer Osmane aus den kleinkriminellen Milieu.
    Was das NEUDENKEN des EU Beitritts betrifft. Ein zweiter Erdowahn ist schon in Stellung, und wenn es einer aus der Familie ist.

  21. Der Autor benennt zwar die Türkei als Agressor. Syrien wird aber zu wenig als souveräner Staat gewürdigt, der seit 2011 ständig im Kampf auf Leben und Tod ausländischer Mächte abwehren muss. Syrien ist ein präsidialer autoritärer Staat, aber wohl relativ stabil, von Bürgerkrieg jedenfalls klar entfernt. Von 2011 an setzte die USA verspätet in Syrien zur Vollendung ihrer Nahost Doktrin an (General W.Clark: 7 countries in 5 years) und bedienten sich wie immer fremder Kräfte zur Destabilisierung des Landes. Es misslang bisher, Russland schützt den Staat; die lancierten Vorwürfe gegen das Assad-Regime erwiesen sich als haltlos. Jetzt bedroht die türkische Armee das souveräne Land. Ziel der Aktionen ist immer die VAuslöschung des syrischen Staates. Beweis: die heimatnahen kostengünstigen Flüchtlingslager für Syrer in den Anrainerstaaten (allesamt muslimische Glaubensbrüder) wurden 2013(?) aufgelöst und die Flüchtlingsströme auf den Weg nach Europa gelenkt -wie jetzt wieder von Erdogan initiiert. Verliert ein Land sein Existenzrecht und seine Souveränität – wie im Westen gefordert- bereits dann, wenn es autoritär regiert wird? Das scheint nicht einheitlich beantwortbar, vielmehr von der geopolitischen Großwetterlage abzuhängen, wie einige Staaten im Mittleren Osten beweisen.

  22. Zitat: „Es gibt nicht einen einzigen Grund, weshalb EU und NATO dem Hasardeur aus Ankara nun zu Hilfe eilen sollten. Er hat sich und seine Türkei vorsätzlich in diese Situation gebracht. So soll er nun auch sehen, wie er damit klarkommt.“

    Das sollte man meinen, Herr Spahn. Nur scheint in Sachen Syrien – und in manch anderer Hinsicht auch – die Vernunft unter geostrategische Räder gekommen zu sein:

    „Nato-Generalsekretär Stoltenberg hat angesichts des Konflikts zwischen der Türkei und Syrien zur Deeskalation aufgerufen. Russland und Syrien müssten ihre Offensive in Syrien und vor allem die Luftschläge in der Provinz Idlib beenden, sagte Stoltenberg nach einem Treffen des Nordatlantikrats in Brüssel. Die Nato stehe solidarisch an der Seite der Türkei.“
    (Quelle: Deutschlandfunk, „Die Nato steht an der Seite der Türkei“, 28. Februar 2020)

    • Es macht sich eben jeder so unglaubwürdig, wie er kann. Stoltenberg sollte noch einmal die Präambel des NATO-Vertrages lesen.
      Dort steht nicht „Das Bündnis steht für die imperiale Erweiterung der Territorien ihrer Mitgliedsstaaten und die Verbreitung totalitärer Herrschaftsformen.“
      Dort steht „Sie (die Parteien dieses Vertrages) sind entschlossen, die Freiheit, das gemeinsame Erbe und die Zivilisation ihrer Völker, die auf den Grundsätzen von Demokratie, der Freiheit der Person und der Herrschaft des Rechts beruhen, zu gewährleisten.“

      Nun ist Papier bekanntlich geduldig – aber wenn NATO, EU und BRD, die sich zu diesem Vertrag bekennen, an der Seite der Türkei stehen, dann wissen wir jetzt wenigstens, wie sich unsere Politikerdarsteller Freiheit, Zivilisation, Demokratie und Recht vorstellen.
      Das sind dann zwar nicht meine Vorstellungen davon – und ich unterstelle einfach, dass das auch nicht die Vorstellungen des Grundgesetzes sind – wenn man aber ungestraft und gewissenlos seine Werte aufgeben will und sich dabei alle einig sind, dann werde ich das auch nicht verhindern können.

      PS: Mit Blick auf die Türkei will es allerdings so scheinen, dass der aufgelistete NATO-Wertekanon von vornherein eher als unbedeutendes Geschwalle gemeint war. Allein schon der Hinweis auf das „gemeinsame Erbe“ lässt Zweifel an der Ernsthaftigkeit aufkommen.

      • @Tomas Spahn

        Nur um Missverständnissen vorzubeugen: Ich teile Ihre Ansicht voll und ganz. Auch die Einsicht, dass alles Aufbegehren gegen die Willkür der Mächtigen gemeinhin keine Früchte trägt, ist mir nicht unbekannt.

        Was mir allerdings immer wieder – weil ich es letztlich ohnehin nicht beeinflussen kann – viel wichtiger erscheint als das, was Volksvertreter tun (also – gemäß Stanislaw Jerzy Lec – ihre Völker zu verkaufen), ist die Frage, warum sie es tun, damit ich es wenigstens verstehe. Denn nach Ansicht von Franklin D. Roosevelt geschieht in der Politik nichts zufällig: „Wenn etwas geschieht, kann man sicher sein, dass es auch auf diese Weise geplant war.“

        Und so kann man sich bezüglich der von Stoltenberg angekündigten Unterstützung für den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der Türkei gegen Syrien und den damit möglicherweise verbundenen militärischen Konflikt mit Russland in der Tat nur so erklären, dass diese Konfrontation billigend in Kauf genommen wird oder zumindest die Spannungen im Verhältnis zu Russland ganz gezielt erhöht werden sollen.
        Da passt dann auch „Defender Europe 20“ wunderbar ins Bild.

        Nun sollte diese Erkenntnis eigentlich schon seit Erscheinen von Zbigniew Brzezinskis „The Grand Chessboard: American Primacy and Its Geostrategic Imperatives“ kaum noch überraschen. Trotzdem werden Hinweise darauf immer wieder als Verschwörungstheorien und Fake News abqualifiziert.

        Dabei ist gerade die Berichterstattung über den Syrien-Konflikt von Anfang an so reich an einseitig gefärbten Fehlinformationen, dass ein von einem Dirk Müller am 27.08.2016 geführtes DLF-Interview mit den Leiter des Zentrums für Forschung zur Arabischen Welt an der Uni Mainz, Prof. Günter Meyer, geradezu sensationell anmutete:

        》Frieden in Syrien sei nur dann möglich, wenn Baschar al-Assad für eine Übergangsphase an der Macht bleibe. Im Fall seiner Absetzung würde ein Machtvakuum entstehen, das mit Sicherheit von den Dschihadisten gefüllt werden würde.

        Meyer: […] Denn wenn man sich die Perspektive anschaut – das Assad-Regime wird abgesetzt, es entsteht ein riesiges Machtvakuum. Dieses Machtvakuum kann nur gefüllt werden und wird mit Sicherheit gefüllt von den stärksten militärischen Gruppen. Und das sind Dschihadisten. Und gerade die Nusra-Front, Al-Qaida-Ableger, spielt hier eine ganz wichtige Rolle.
        Das heißt, bei der Alternative, gegenwärtig noch ein relativ stabiles Regime in Damaskus zu haben – dieses Regime hat den weitaus größten Teil der syrischen Bevölkerung, die noch im Lande sind, unter Kontrolle, und sorgt dort auch für relativ stabil Verhältnisse. Wenn dieses Regime zusammenbricht und ersetzt wird durch die dschihadistischen Kräfte, dann haben wir definitiv für die nächsten Jahrzehnte einen total gescheiterten Staat und keinerlei Aussicht auf eine Friedensperspektive.

        Müller: Das heißt also, die gesamte westliche Politik, einschließlich der Beteiligung der Bundesregierung, der deutschen Soldaten, geht in die völlig falsche Richtung?

        Meyer: Das Bestreben sollte dahin gehen, wirklich für stabile Verhältnisse zu sorgen.《

        Aber „stabile Verhältnisse“ scheinen gerade das zu sein, was am wenigsten gewollt wird: nicht von Erdogan, nicht von EU-Politikern und schon gar nicht von den im Sinne Brzezinskis agierenden US-Geostrategen.
        Denn selbst die Herrschaft der Islamisten scheint allen NATO-Vertretern gleichermaßen lieber zu sein als ein mit russischer Hilfe stabilisiertes Syrien.
        Und deshalb könnte der Krieg in Syrien jetzt geplant und zielgerichtet in eine völlig neue Phase der Eskalation dirigiert werden – whatever it takes.

  23. Assad hat von 18 Mio Einwohnern drei bis vier Mio verloren und ein zerstörtes Land. Weiss nicht, was daran ein Gewinn ist.

    • Wie Friedrich d. Gr. nach dem Siebenjährigen Krieg. Syrien unter Assad existiert noch. Gewiß teuer erkauft, aber man pflegt es Sieg zu nennen.

  24. Vielleicht sollte man Frau Merkel im Umgang mit Erdogan mal eine alte Volksweisheit zu Herzen legen:

    „So tief darfst du nie sinken, um von der ** durch die man dich zieht, auch noch zu trinken“

  25. Habe gerade gelesen, dass Merkel mit Erdogan telefoniert hat und „die rücksichtslosen Angriffe auf türkische Truppen“ verurteilt hat.
    Ist die Frau wirklich noch ganz bei Trost?
    Die Türken führen einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg in Syrien. Das ist Fakt, auch wenn man zu Assad stehen mag wie man will.
    Dem zu Folge hat Syrien jedes Recht sich gegen den Aggressor zur Wehr zu setzen.
    Merkel befürwortet hiermit einen Rechtsbruch.
    Hätte sie dem Diktator vom Bosporus nicht anraten sollen, sich aus Syrien zu verabschieden?
    Aber da hatte sie scheinbar den Hosenanzug voll, dass er uns mit Flüchtlingen flutet.
    Für mich ist die Frau nur noch peinlich.

    • Das ist das offizielle Statement dazu! Glauben sie sie wird „Klartext“ öffentlich preisgeben?!
      Sie hat sich auch mit Putin getroffen als ein Krankrieg bevorstand.
      Ich hoffe da wurden Linien abgesteckt.

      • Was bitte ist ein Krankrieg?

      • ich denke Krimkrieg war gemeint

    • Es ist ja noch schlimmer, Erdos Soldaten (nicht Milizen) wollten russische Flieger abschießen – da haben die kurz zurückgeballert – Ergebnis bekannt – bodybags were needed.

      Also es gab einen direkten Grund – ansonsten hatte man bis dato die Türken geschont.

    • ich glaube, diese Berichterstattung über geführte Telefonate sind Nebelkerzen für das deutsche Volk und alle anderen, die sich auf deutschem Boden tummeln. Es soll suggeriert werden, wie nah sie am Geschehen ist und dass es ihr Interesse sei, zu schlichten. Real betrachtet fürchtet sie ein derartiges Telefonat, da der Diktator ihr diktieren würde, was er von ihr, der EU und der NATO erwartet

    • Die frau ist nicht peinlich, sie ist gefährlich und bösartig in ihrer Gier nach Macht.

  26. Deutliche Worte denen nicht mehr viel hinzuzufügen ist. Ausser der Dank das hier jemand das schreibt was eigentlich jeder wissen sollte. Erdogan ist verrückt. Vorallem geht der Autor darauf ein wie frenetisch in der Türkei gefeiert wurde als die Twin Towers in sich zusammenfiehlen. Seit diesem Zeitpunkt kann man mit Fug und Recht behaupten das diese Islamisten und Korangläubigen allesamt Feinde der westlichen Kultur sind. Und alle die Merkel ins Land geholt hat haben sich am 9\11 gefreut. Die Türkei gehört genau so isoliert wie der Iran.

  27. Wie der FOCUS berichtet:

    „Bundeskanzlerin Angela Merkel verurteilte in einem Telefonat mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan „die rücksichtslosen Angriffe auf türkische Einheiten“

    Unfassbar !!!

    Die deutsche Bundeskanzlerin verurteilt die rücksichtslosen Attacken, der ihr Land verteidigenden syrischen Armee auf den türkischen Aggressor der sein Nachbarland überfallen hat? So jemand hat die Dreistigkeit andere als rechtsradikal zu bezeichnen?

    Also ich habe es dreimal gelesen weil ich erst dachte mich verlesen zu haben.
    Also eine MPU ist da mal dringend erforderlich.

    • Sie haben zwar absolut recht, aber was bitte erwarten Sie von belehrungsresistenten Nichtsnutzen?

    • Wie sich schon während der Flüchtlingskrise 2015 und der illegalen Grenzöffnung gezeigt hat, ist Recht eine Kategorie, mit der Merkel nichts anfangen kann.

  28. Der Angriffskrieg der Türken ist völkerrechtswidrig. Ein ganz klarer Verstoß gegen das UNO Gewaltverbot. Sollte die Bundesregierung – insbesondere die Kriegstreiber der Grünen – oder die NATO sich anschicken das zu unterstützen, ist jeder aufgerufen für den Frieden auf die Straße zu gehen und zu demonstrieren!

    • Madeleine Albright: „“Eine halbe Million toter irakischer Kinder sind den Preis wert“

      O.a. Zitat (1996) ist noch nicht einmal die Spitze des Eisbergs.

      Ja, ich habe ein Problem mit den USA, der NATO, und den Transatlantikern.

    • Es wird Geld fließen und davon wird man nicht viel mitbekommen.
      Die Bundeswehr wäre keine große Hilfe. Die Selbstverletzungsgefahr wäre zu groß.

  29. Danke Herr Spahn, Ihre Artikel sind für uns ein absolutes muss. Sie haben wirklich die Gabe komplizierte Situationen so zu erklären, dass sogar ein mit nicht all zu großer geister Gabe ausgestatteter Mensch wie ich die Dinge versteht.

  30. Dem ist nichts hinzuzufügen.
    Was man noch machen sollte?
    Die Analyse an Merkel und Maas schicken.
    Aber ich bezweifle, dass sie das Geschriebene auch verstehen, nachdem beide, und nicht nur die, in einer Filterblase gefangen sind.

  31. Super Artikel, sehr lesenswert und alles schön stimmig.
    Auch ich stellte mir Herrn Maas vor;
    Vorne Gelb und hinten Braun, ihr wisst was ich meine ? 😀

  32. Wenn Erdogan die Migrationswaffe einsetzt, könnte das Deutschland den Todesstoß versetzen. Die Ökostalinisten von der grünen Partei werden die Ankunft weiterer Millionen von Migranten ebenso beklatschen wie die Vertreter der Mauerschützenpartei und die der in Richtung Kommunismus driftenden Sozialdemokraten. Die Mainstream-Presse wird die illegale Massenmigration bejubel und denjenigen, die sich noch trauen Kritik zu üben, die Antifa auf den Hals hetzen. Die Befürworter einer unbegrenztren illegalen Migration haben propagandistisch hervorragende Arbeit geleistet. Die meisten Deutschen fürchten die AFD weit mehr als eine mögliche von Erdogan gesteuerte Invasion unseres Landes. Ob uns Sebastian Kurz noch mal rettet und deshalb Krach mit seinem grünen Koalistionspartner riskiert ist überaus fraglich. Es ist Zeit dieses Land zu verlassen, zumindest sich über eine Rückzugsmöglichkeit Gedanken zu machen.

  33. Herrlich!

    Das meiner Generation seit Spielplatzzeiten bekannte „Alda was gucksdu, isch hol gleich meine großen Brüdaaa“ (nebst sofortigem Schwanzeinziehen, wenn man mehr Kumpels dabei hatte) in seiner erwachsenen Ausprägung.

    Mehr Klischee geht gar nicht, hahaha!

    • Verstehe Ihren Humor 🙂 …es gab da diesen Witz, wo die Türken Stress mit den Russen hatten und die Russen sich totlachten, weil die Türken mit Messern zu einer Schießerei kamen… paßt alles.

  34. …toller Beitrag, schade das Herr Spahn einen wichtigen Teil ausgelassen hat – alle Vereinbarungen des Astana Abkommens wurden nicht erwähnt, was ich für ziemlich wichtig halte in diesem Zusammenhang, denn die Türkei hat nicht einen einzigen Punkt dieser Vereinbarung eingehalten – stattdessen ist Herr Spahn darauf rumgeritten, dass die Türken dieses Abkommen ohne Nato/EU geschlossen habe, was ich für das gute Recht der Türken halte & weder die Nato noch die EU haben dabei etwas zu suchen.
    Wären Erdogans Absichten lauter, dann hätte es keine Probleme gegeben, da sie es aber anscheinend nie waren & er sich an nichts hielt – im Übrigen ähnlich zu dem Abkommen in BLN betr. Libyen – muss er nun zusehen, wie er die Lage rettet, was im Übrigen ziemlich gefährlich werden kann, auch ohne Beteiligung der EU/Nato an dem Astana Abkommen.

    • Selbstverständlich konnte Erdogan das Astana-Abkommen ohne NATO + EU abschließen. Nur soll er sich dann bitte nicht an diese wenden, um es in seinem Sinne durchzusetzen.

  35. +

    Ja, ich bin auch dafür, das wir weiterhin tun, was wir am besten können:

    + mit moralinsaurem Finger auf Andere zeigen

    + uns raus zu halten aus allem Unmuß dieser Welt

    + andere die Drecksarbeit verrichten zu lassen

    + fühlen uns weiter wohl, in unserer Rolle das ewige OPFER der Geschichte zu sein

    + wir sind schließlich die Guten, die Bösen, das sind die anderen

    +++

  36. Super Analyse. Und die Dummheit von Frau Merkel ihrer Türkei Politik ist grenzenlos.

    • Nichts mit Dummheit! Alles systematisch und planmäßig. Manchmal muss man auch Kompromisse eingehen, wenn man seine Agenda langfristig weiter fortführen will.
      Unklar ist für mich nur die Unterstützung von Nordstream 2.

  37. “Maas … fordert nun die Konfliktparteien in Syrien auf, im Sinne der Türkei die längst überholten Vereinbarungen des Astana-Prozesses zu reaktivieren.
    Das erinnert irgendwie an jenen Mann, der seine Notdurft gegen den Wind erleichtert.“
    Ich hab mir das bildhaft vorgestellt – da konnte ich mal wieder richtig lachen! Trotz all dem Irrsinn in unserem Land. Einfach köstlich!
    Da unser Außenministerchen uns nicht erklärt, was türkisches Militär in Syrien verloren hat, könnte es uns doch Frau Merkel mal erklären?
    Die denkt doch immer alles vom Ende?

    • „Frau Merkel …Die denkt doch immer alles vom Ende?“
      Schon , aber nicht vom Ende des Sultans her.

      • Herbert meint das Ende der Notdurft. 😉

      • Richtig

      • Ach Merkel denkt?

  38. Ich sag es offen, ich sympathisiere mit Assad. Er ist Syriens gewählter Präsident. Die Türkei hat in Syrien absolut nichts verloren.

    • Kein Grund sich zu rechtfertigen. Ein brutaler Diktator, der allerdings die fortwährende Existenz der Minderheiten in Syrien, also Alawiten, Drusen, Schiiten und Christen, sichert. Hätten die Jihadisten gewonnen wären diese Gruppen als Minderheiten wahrscheinlich physisch vernichtet worden.

      • „Ein brutaler Diktator“ – woher nehmen Sie diese Einschätzung?

      • In der Gegend muß jeder Machthaber brutal sein sonst ist er es nicht lange.

      • Nur mal so zur Information. Herr Assad ist ein in UK ausgebildeter Augenarzt, der eigentlich nur durch Zufall Chef der syrischen Regierung geworden ist, nach dem sein älterer Bruder tödlich verunglückt war, und die Nachfolge im Amt offen. Egal wie man zu Despoten stehen mag, in Systemen und Staaten, in denen Despoten regiert haben, wird zunächst eine bessere Staatsform ein frommer Wunsch bleiben, was man jetzt schon wieder im Irak schön beobachten kann. Übrigens, der IS ist nichts anderes als der vergessene Part, den die Schiiten in Bagdad bei der Regierungsbildung nach 2003 schlicht vergessen hat. Solche Leute bringt man um, oder man muss sich später ihrer erwehren, siehe IS !

      • Sehr gut erkannt!

      • „Ein brutaler Diktator, der allerdings die fortwährende Existenz der Minderheiten in Syrien, also Alawiten, Drusen, Schiiten und Christen, sichert“.
        Erkenne den Fehler!

    • Da sind Sie nicht alleine, Karli. Gegen Assad laufen sehr üble Verleumdungskampagnen, vor allem seitens USA.
      Stichwort Douma: endlich kommt heraus, was es an „Ungereimtheiten“ seitens OPCW gibt, in welchen Ausmaße die Berichte manipuliert wurden.
      Stichwort White Helmets: selbes Spiel dieser von einem ehem. MI6-Mitglied gegründeten „Hilfsorganisation“.
      Stichwort religiöse Toleranz: in den von der Regierung mit russischer Unterstützung vom IS zurückeroberten Gebieten können Christen seit Jahren wieder friedlich Weihnachten feiern.
      Zum Abschluß: es stört mich erheblich, mit welchen Dysphemismen die Mainstreampresse versucht, alle(s) ihr nicht Gefällige negativ darzustellen:
      Präsident Obama/Trump, Machthaber Putin, Diktator Assad.
      Wäre Assad wirklich so ein übler Diktator, hätte er dann nach wie vor die Unterstützung der Mehrheit der Bevölkerung? Ohne die wäre er wohl kaum noch im Amt.

      • Wenn der Mainstream jemand verdammt, muss man das Gegenteil annehmen!

    • Liest man Scholl-Latour kann man erkennen, weshalb das Land so regiert werden muss, wie es Assad versucht. Wir hier im Westen bekommen langsam eine Ahnung davon, wie die Menschen verschiedenster Kulturen dort voreinander fürchten müssen, werden sie nicht an straffen Zügeln geführt und zur Einhaltung von Regeln gezwungen.

  39. Mensch @Stefan, kommen Sie unseren moralinbesoffenen, selbstüberschätzenden LinksgrünCDUCSUFDPbunten doch bitte nicht mit Logik!
    Im Übrigen, alles was Deutschland schadet, finden die super!
    Zumindest scheint dies ja das heimliche Ziel aller ihrer Bemühungen zu sein, sonst hätten sie schon längst mal andere Handlungsstrategien begonnen.

  40. Jetzt muss ich mich doch noch mal mit einem Kommentar einklinken. Ein hervorragender Artikel in seiner umfänglich detaillierten Schilderung aber auch insbesondere mit einer schonungslos pointierten Sprache, machen den Artikel wirklich zu einer lesenswerten
    Delikatesse.

  41. Das Gleichnis vom Skorpion will ich nicht bemühen, es ist abgenutzt. Gleichwohl wohnt es solchen „Führern“, die ihren „Folgern“ ersehnte Größe versprechen, inne, den falschen Weg bis zum bitteren Ende zu gehen anstatt umzukehren.

    Der Krieg wird also bis zum bitteren Ende geführt. Wir haben einen einzigen Vorteil. Unsere Streitkräfte sind derart bedeutungslos, dass niemand auf den Gedanken kommen wird, bei uns um Hilfe zu fragen. Was soll die Bundeswehr dort. „Bumm. Fühlen Sie sich getroffen!“ rufen?

    Die Flüchtlingsströme aufzuhalten wird ein Ding der Unmöglichkeit sein. Schön, dass den Verursachern des Schlamassels, allen voran Staatsskretär Roth, die Sache noch während dieser Legislaturperiode um die Ohren fliegt.

    Wenn die Türkei geteilt würde und eventuell teilweise besetzt, würde es uns allen besser gehen. Der türkische Staat hätte seine Kraft und damit seinen Machtanspruch verloren.

  42. „jenen Terroristen bekannten, welche dereinst die Zwillingstürme in New York zerstörten und dabei über 3.000 Unbeteiligte in den Tod rissen, “

    Terroristen, Rebellen, Barbaren, die gegen die russische Armee Krieg führen? Mit welchen Waffen denn, Steinschleudern und Zwillen?

    Jede Wette dass die mit westlicher Rüstungstechnik gekämpft haben, die sie mit dem Geld des engen US Verbündeten Saudi-Arabien bezahlt haben.

    Also wenn’s gegen Russland geht, darf man auf US Seite nicht allzuviel Pietät und Ethik erwarten.

  43. Ich hoffe nur, dass Putin dem faschistoiden Sultan den Hosenboden verhaut, aber so richtig. Die Türken, aber auch alle anderen, bis auf die Russen, haben in Syrien nichts verloren. Sich von so einem Typen abhängig gemacht zu haben, grenzt schon an Wahnsinn. Aber wir wissen ja, wir werden von Idioten regiert, kein Geheimnis mehr, jeden Tag mehr und mehr zu bestaunen.

    • Ich hoffe nur, dass sich die „hohe Pforte“ an 1784 erinnert. Es ist das Jahr, in dessen Verlauf Katharina die Große, die deutsche Prinzessin auf dem Zarenthron in Moskau zusammen mit Potjomkin, ihrem Liebhaber und Offizier des russischen Heeres, die Krim vom osmanischen Reich endgültig, es gab mehrere militärische Aktivitäten bis zum endgültigen Sieg, erobert hat. Deshalb gehört dieses schöne Land zu Russland und nicht zur Ukraine, auch wenn Anderes von interessierten Kreisen im Westen publiziert wird. Es wird deshalb nicht richtiger.
      Ja, Ukraine und Russland, wen´s interessiert möge bitte in der einschlägigen Literatur über den urbanen Beziehungen nachlesen. Die Kiewer Rus, der Ausgangspunkt für das heutige Russland, mit den vier Söhnen, worunter auch der Sprengel Moskau fiel, und eine unglaublich Enge Verbundenheit mit der Herkunft in dieser Richtung hat.
      Das ist schöner wie jeder billige Krimi.

  44. … weil bei solchen Bezeichnungen der Angreifer immer vorn und der Verteidiger hinten steht „. Deswegen muß der Krieg von 1870/71 auch Französisch-Deutscher Krieg heißen, da Frankreich Preußen ( das Deutsche Reich entstand erst nach dem Krieg ) den Krieg erklärt hat. Das habe ich schon mehrfach erfolglos kritisiert, und so erwecken die kinken Medien eben den Eindruck, daß Preußen Frankreich den Krieg erklärt hat.

    • Entsprechend dem Deutschen Bildungsfernsehen hat der Urahn-Faschist Bismarck den Krieg mit der Emser Depesche ausgelöst.
      Die lesenswerte Abhandlung von Friedrich Engels „Über den Krieg“ fehlt bereits im Wikipedia-Werksverzeichnis. (vermutlich zu nationalistisch)

      • Haben Sie denn nicht brav im Qualitätsschulunterricht gelernt, dass die Depeche total dolle im Ton verschärft wurde, weil rausgekürzt wurde, dass der Kaiser gerade über die Veranda schlendert, und dass so eine total echte Tonfarbänderung den Tod von tausenden total rechtfertigt?

      • Richtig, @ Ben Goldstein. Die Emser Depeche war noch gar nicht übermittelt, als MacMahons „Armée du Rhin“ längst im Elsaß stand um über die Pforzheimer Steige gen Osten zu ziehen und das bis dahin ungetreue Süddeutschland vom preusischen Rest im Norden abzutrennen. Wenn schon Geschichte, dann bitte richtig.

    • Da haben Sie im Grundsatz Recht – weshalb dieser Krieg in der angelsächsischen Literatur auch „Franco-Prussian-War“ heißt.
      Nun das Aber: Die Bezeichnung „Deutsch-Französischer Krieg“ wurde von den Deutschen selbst im Überschwang ihrer nationalen Begeisterung angesichts des gemeinsamen Sieges über Frankreich eingeführt – also nach heutigem Narrativ ein bösartiges Framing jener ultrarechten imperialistisch-nationalistischen Chauvinisten. Insofern muss ich die linken Medien hier jetzt ausnahmsweise einmal in Schutz nehmen: Sie können sich einfach nicht von ihrer Denkwelt in den Kategorien jener Nazichauvifaschos des 19. Jahrhunderts lösen …

    • Wer über die Hintergründe über den Ausbruch des ersten Weltkrieges mehr wissen möchte, dem empfehle ich die Lektüre von Oliver Clark, Professor für Geschichte in Cambridge und Australier von Herkunfts wegen. Titel des Buches : “ Die Schlafwandler“, absolut erhellend und für die künftige Geschichtsschreibung in Sachen Authentizität unerlässlich bzgl. eines fundierten Wissens in diesem Zusammenhang. Es geht dabei um die Vorgänge ab der Proklamation des 2. Deutschen Kaiserreiches zum Ende des Krieges zwischen Frankreich und Deutschland 1870- 1871, zu Versailles und der damit verbundenen Revanchegelüste der Verlierer dieser Auseinandersetzung

  45. Das ist ganz bitter für Erdogan! War es jetzt Realitätsverlust oder Selbstüberschätzung, dass er glaubte, Putin würde sich seine Sperenzchen tatenlos anschauen ? Putin hat nicht die große Klappe wie Erdogan, dafür aber die Mittel, um ihn auf Normalmaß zurechtzustutzen. Mit dem Kauf des russischen Raketenabwehrsystems wollte er wohl vorab bei Putin schon mal gut Wetter machen, konnte gleichzeitig die Amerikaner brüskieren und sein eigenes giftiges Süppchen kochen. Da war sich einer seiner Sache zu sicher. Alte Weisheit: Hochmut kommt vor dem Fall.

    • Die Software der von Russland gekauften Raktetenabwehr wird so programmiert sein, dass sie sich nicht gegen russische Flugzeuge einsetzen lässt. Der Kauf war eine ziemliche Dummheit von Erdogan, wenn er jetzt das System gegen russische Flieger einsetzen will.

  46. die kritikresistenz kann man schon hier im autoverker beobachten gehört wohl zur mentalität der osmanen.

  47. Das ist aus dem Credo der Bundesrepublik Deutschland, „Nie wieder Krieg“, als Lehre aus dem 2. WK geworden, unter der Regierungszeit von CDU, SPD, Grünen, alle jene Parteien die ihrer Parteipropaganda nicht genug Tränen vergießen können „gegen Krieg und Rechtsradikalismus“.

    Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, wurde die unter Strafestellung von Handlungen gemäß §26GG im StGB gestrichen. §80 StGB „Vorbereitung eines Angriffskriegs“ wurde seit 1. Januar 2017 aus dem StGB gestrichen. Ersetz wurde der Gesetzestext durch eine Anlehnung an die internationale Norm §8 VStGB (Völkerstrafgesetzbuch welches integrativer Teil des StGB ist), allerdings in geänderter Form, so dass die Planung eine
    Angriffskrieges nur dann strafbar ist wenn er tatsächlich auch geführt wird.
    Das heißt, wenn unsere Politiker nun lediglich Unterstützung(Planung) eines Angriffskrieges gewähren, sind sie nicht mehr strafbar, es sei denn sie beteiligen sich mit Streitkräften an dessen Durchführung.

    • Sorry, Tippfehler:

      VStGB, § 13 Verbrechen der Aggression

      (1) Wer einen Angriffskrieg führt oder eine sonstige Angriffshandlung begeht, die ihrer Art, ihrer Schwere und ihrem Umfang nach eine offenkundige Verletzung der Charta der Vereinten Nationen darstellt, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe bestraft.

      (2) Wer einen Angriffskrieg oder eine sonstige Angriffshandlung im Sinne des Absatzes 1 plant, vorbereitet oder einleitet, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
      *** Die Tat nach Satz 1 ist nur dann strafbar, wenn 1.
      der Angriffskrieg geführt oder die sonstige Angriffshandlung begangen worden ist oder
      2.
      durch sie die Gefahr eines Angriffskrieges oder einer sonstigen Angriffshandlung für die Bundesrepublik Deutschland herbeigeführt wird. ***

      (3) Eine Angriffshandlung ist die gegen die Souveränität, die territoriale Unversehrtheit oder die politische Unabhängigkeit eines Staates gerichtete oder sonst mit der Charta der Vereinten Nationen unvereinbare Anwendung von Waffengewalt durch einen Staat.

      (4) Beteiligter einer Tat nach den Absätzen 1 und 2 kann nur sein, wer tatsächlich in der Lage ist, das politische oder militärische Handeln eines Staates zu kontrollieren oder zu lenken.

      (5) In minder schweren Fällen des Absatzes 2 ist die Strafe Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren.

    • Hören Sie doch auf, ich habe jedes Mal Angst, wer mit der Legitimation eines Friedensnobelpreises andere Länder überfällt.
      Komischerweise hat der „wahnsinnige“ Trump bisher nur die Angriffskriege seines Vorgängers, des Friedensnobelpreisträgers Obama, übernommen. Vielleicht sind solche Krämerseelen sensibler, wenn es um Konflikte geht.

  48. Sehr geehrter Herr Spahn,
    wie immer eine hervorragende Aufarbeitung des Sachstandes.
    So etwas findet man in den sog. ‚Leitmedien‘ leider nicht mehr.
    Mehr als Sprechblasen werden seitens der deutschen Administration nicht kommen.
    Diese hat ganz andere Probleme und glauben Sie mir, die Bundeswehr hat in den kommenden Monaten ganz andere Aufgaben – im Inland, im Rahmen des Katastrophenschutzes … .

    • Die von vdL herabgewirtschaftete Bundeswehr muss erst mal ihre Hubschrauber wieder flugbereit kriegen.

  49. Völkerrechtlich ist die Sache ziemlich klar, wie auch die Lektüre des Sachstandsberichts der Wissenschaltlichen Dienste des Deutschen Bundestages (https://www.bundestag.de/resource/blob/563850/05f6dec762a939978c22a132ee680b9a/WD-2-029-18-pdf-data.pdf) bestätigt: neben dem syrischen Militär ist nur die Präsenz des russischen und iranischen Militärs völkerrechtskonform, da nur diese von der Regierung Syriens eingeladen worden sind.

    Mir fehlt in dem sonst sehr guten Artikel von Herrn Spahn der klare Hinweis, daß eben die Präsenz und der militärische Einsatz seitens USA, Großbritannien, Frankreichs, und auch Israels nicht völkerrechtskonform war und ist.

    • Aber solange die Letztgenannten sich an den Aktionen gegen IS/AlKaida/AlNusra u.ä. führend beteiligten, war das mit unseren bundesdeutschen Moralvorstellungen völlig konform. Nun wo die bösen Russen und Syrer obige Terroristen bekämpfen ist das höchst pfui!

      • Haben Sie , rein zufällig, noch in Erinnerung, wieviele Jahre die „Guten“ den IS und Co. quasi erfolglos „bombardierten“?
        Genau jenen IS etc., den sie vorher ausrüsteten, bezahlten, u.a. auch medizinisch versorgten, usw. usf..
        Und als Russland nach etwa 1 Jahr (echtem) Bombardement die Regimegegner auf die Verliererstraße schickte, doch seltsam, oder?
        Etwa 10 000 IS-Leute wurden auf den Soldlisten des Pentagon geführt, maximal waren etwa 60 000 dafür eingeplant.
        Wir werden nicht erst seit 2 Jahren gekonnt und gezielt belogen….
        Im Westen nichts Neues.

    • Israel wird von iranischen Truppen aus Syrien heraus mit Raketen angegriffen. Der Iran wird nicht müde zu verkünden, dass er Israel auslöschen möchte. Israel hat ein Recht darauf, sich selbst zu verteidigen.

  50. Erdogans Ruf geht nicht in Richtung der Europäer, sondern der Amerikaner. Die türkische Armee benutzt überwiegend Waffen, bei denen sie auf amerikanische Ersatzteile angewiesen ist, das gleiche gilt für Präzisionsbomben und ähnliche Kampfmittel. Solche Sachen bekommt man auch nicht aus Nordkorea oder Südafrika. Wenn Trump entscheidet, mit Putin hinsichtlich Syriens einen Deal abzuschließen, der auf Kosten Ankaras geht, so wird er die Türkei fallenlassen. Notfalls beinhaltet dieser Deal, daß sich Putin und Trump auf eine Aufteilung der Ukraine verständigen.

    Im Falle Deutschlands hat nur Bedeutung, daß unseren Politikern das Dogma der offenen Grenzen wichtiger ist als die nationale Sicherheit, Innenpolitik oder Wirtschaft. Das läßt sich schon beim Vorgehen wegen des Corona-Virus feststellen. und ist Grund für den Fatalismus hinbsichtlich einer neuen Masseneinwanderung. Die einzige Sorge der CDU ist, daß die AfD dann auch im Westen auf über 20 % anstiege. Den linken Parteien ist das egal, sie glauben, damit den Zusammenbruch der Union herbeiführen zu können und mit deren linksliberalen Wählern endgültig eine Mehrheit zu bekommen.

    So gehen die Dinge ihren Gang. Wir Deutschen sind nur Zuschauer. So ist das, wenn man eine Super-Schweiz ist.

    • Das mit der Super-Schweiz verstehe ich gerade nicht…
      Aber das wir Deutschen Zuschauer sind, bestreite ich energisch!
      Wir sind die Bauern im Schachspiel!

      • Man kann als Land in der grösse und Lage und den Interessen nicht ohne machtpolitischen Ambitionen überleben. Die Schweiz und teilweise österreich können das.

        Deshalb geht das hier alles krachen, weil Russland. China und die USA und auch die Türkei das ausnutzen.
        Wenn es hart auf hart kommt, nutzt nur eine bestimmte machtposition.

        So ist das gemeint.

  51. ** Ihre Sorge, Deutschland könnte von seiner Leyenspielschar in den Konflikt hineingezogen werden, teile ich nicht. Nicht etwa, weil die ** in Berlin dazu nicht dämlich genug sind, das schafften die locker, sondern weil »Berlin« in der NATO keine Rolle spielt. Normalerweise –aber was ist heute schon noch normal – müßten Bulgaren und Griechen nun ihre Grenzschutzeinheiten durch Militär verstärken und die grünen Grenzen durch Posten, Streifen und Greifkommandos sichern. Dann stauen sich die Menschen aut türkischer Seite, was nicht schön aussieht. Aber das Problem bliebe vor der Tür. Dazu bräuchten sie aber die Unterstützung der EU, die sich auf warme Worte beschränken wird. Das Spiel läuft derzeit klar für Putin. Von Krim und Ostukraine hab‘ ich seit langem gar nichts mehr vernommen. Und vom NATO Großmanöver hört man auch gerade nichts.

  52. Ist wohl eher die türkische Armee im Schlepptau der -vorgeschickten- muslimischen Freischärler.
    Die Windungen und Wendungen des Herrn Stoltenberg vor der Presse sind nur noch peinlich!
    Niemand in der Nato hat anscheinend die Entschlußkraft, den Willen, die Mitgliedschaft der Türkei in eben dieser Nato zumindest für eine Zeit zu suspendieren.

  53. Danke für diesen informativen und einordnenden Artikel.

    Ich vermute, dass im Kanzleramt gerade geplant wird, wie man dem türkischen Präsidenten Ansehen und Amt retten kann unter gleichzeitiger maximaler Anbiederung an das befreundete Regime im Iran.

    Vermutlich wird Erdogan aus deutschen Töpfen ein paar Milliarden bekommen zzgl. vieler neuer Kriegsgeräte und man wird ihm ein paar Hunderttausend „Flüchtlinge“ direkt (und aller weiteren vermutlich „stillschweigend“) abnehmen, damit die Türken ihre Bodentruppen „im Felde unbesiegt“ aus Syrien zurückziehen, während man dem Iran ein paar Milliarden zusagt, damit dieser initiativ auf ein „Kurdensperrgebiet“ an der türkisch-syrischen Grenze inkl. türkischer Militär-/Polizeirechte hinwirkt.

    Damit dieses Vorgehen nicht die EU sprengt, verzichtet Deutschland auf eine Quotenverteilung der übernommenen „Flüchtlinge“, nimmt zudem aus Griechenland noch ein paar weitere Zehntausend „Flüchtlinge“ auf und verpflichtet sich einseitig, die EU-Haushaltslücken des Brexit alleine zu kompensieren.

    (Und weil es zwar bizzar, aber eben drum nicht abwegig ist: Als Sahnehäubchen und unter maximalen medialen Fanfaren kann Merkeln noch einen wichtigen EU-Posten für Deutschland raushandeln, der mit Franziska Keller besetzt wird…)

    Naja, wenigstens „sind wir wieder wer“ – fragt sich nur, „wer“?

  54. Sehr geehrter Herr Spahn, können Sie irgendwie sicherstellen, dass Ihr Artikel im AA gelesen wird? Danke für soviel Klarheit im Denken und Stringenz in der Analyse. Man könnte dafür glatt eine Abteilung von Maas einsparen (ihn sowieso). Chapeau!

    • Nein, kann ich nicht – mir fehlt die Faxnummer vom Büro Maas. An die Pressestelle schicken bringt nix. Die sortieren vor, damit der Chef keinen Herzkasper bekommt.

      • Vielleicht könnten da ein paar Leser den Text dort per E-Mail….?

  55. Eine gute Analyse, aber in einem Punkt irrt Herr Spahn: die Deutschen werden unter keinen Umständen nach Syrien gehen. Kein Politiker käme mit einer solch abstrusen Forderung öffentlich durch. Zurecht.

    • Bei der zunehmenden Verblödung im Land bin ich mir da nicht so sicher!

  56. Deutschland soll sich in den Türkisch-Syrischen Krieg einmischen? Mit Flugzeugen? Mit beiden?

  57. Ach wie schön, Herr Spahn, Ihre kräftig austeilende Polemik zu lesen… Als Anti-Erdogan-Mensch habe ich sie wirklich genossen… 😉

  58. Jetzt wird es spannend. Das Erdogan freiwillig den Thron räumt ist zwar nicht unmöglich, würde mich aber überraschen. Stattdessen steigt die Wahrscheinlichkeit für folgendes Szenario:

    1. Erdogan erhält maximal Sprechblasenunterstützung aus Europa.
    2. Er flutet daraufhin Europa mit Flüchtlingen. Und das wo es in Griechenland jetzt schon brenzlig wird.
    3. Der Corona Virus beschleunigt den wirtschaftlichen Abschwung in Europa und das Finanzssystem bricht zusammen. Mit den dann nicht mehr vermeidbaren Dominoeffekten.

    Spätestens ab diesem Zeitpunkt geht dann die weitere Entwicklung in Europa in einen nicht mehr vorhersehbaren und auch nicht mehr steurbaren chaotischen Prozess über.

    Tja, wie sagen die Weisen aus dem Reich der Mitte wenn sie ihrem Gegenüber die Pest an den Hals wünschen: „Mögest du in interessanten Zeiten leben.“ Und Interessant wirds bestimmt.

  59. In dieser misslichen Situation, in die wir nach Jahren des alternativlosen Merkelismus geraten sind, müsste eigentlich der Ruf nach einer deutschen ‚Expertenübergangsregierung‘ erwachen.
    Offensichtlich werden wir ja von hoffnungslosen ideologisierten Dilettanten
    …zu Ende verwaltet.
    Wir schaffen das…auch noch.

  60. Das Rufen des osmanischen Sultans kann man nur als Geistesverwirrung bezeichnen, die im NATO Vertrag nicht vorgesehen ist. Man kann es nur als zynisch naiv bezeichnen, wie er meint friedliche Ländern in seinen rassistischen Krieg zur Befriedigung seiner
    Machtparanoia hinein zu ziehen glaubt.

    Gemäß Art.5 des NATO Vertrages gewähren sich die Vertragspartner gegenseitig
    Unterstützung bei einem bewaffneter Angriff „in Ausübung des in Artikel 51 der Satzung der Vereinten Nationen anerkannten Rechts der individuellen oder kollektiven Selbstverteidigung“. Gemäß Artikel 6 ist „Im Sinne des Artikels 5 gilt als bewaffneter Angriff auf eine oder mehrere der Parteien jeder bewaffnete Angriff :
    • auf das Gebiet eines dieser Staaten
    • auf die Streitkräfte, Schiffe oder Flugzeuge einer der Parteien, wenn sie sich in oder über diesen Gebieten oder irgendeinem anderen europäischen Gebiet, in dem eine der Parteien bei Inkrafttreten des Vertrags eine Besatzung unterhält oder wenn sie sich im Mittelmeer oder im nordatlantischen Gebiet nördlich des Wendekreises des Krebses befinden.

    • Naja bis jetzt hat er ja auch was erreicht.
      Versuchen kann er es ja.
      Seine brüder im Geiste sind doch hier in d. Mit der Strategie auch höchst erfolgreich.

  61. Ein Fall für Herrn Röttgen! Ta da!
    Zum einen wäre der IS in Syrien ohne das Eingreifen der Türkei und zum anderen mit der Drahtzieherei von Saudis nicht Möglich gewesen, noch heute unterstützt die Türkei Islamisten in Syrien.
    Röttgen hat sich zu den Menschenrechsverletzungen von Assad trefflich aufgeregt, allerdings hat er die vorher- nachher Perspektive völlig außer Acht gelassen!
    Auch hat er Syrien keine Lösung offeriert, wie man mit den Leuten die mit den brutalsten Mitteln kämpfen umgehen soll.
    Meine Meinung ist, hält man nicht dagegen, kann man es gleich bleiben lassen. Das passierte auch am Anfang im Irak u d machte die Sache am Ende nur schlimmer.
    Deshalb sollte man Putin dankbar sein, denn sonst hätten wir den IS vor der Haustür.

  62. „Mit einer anderen als der Erdogan-Regierung könnten sogar die Beitrittsverhandlungen mit der EU neu gedacht…“. Da sei Gott vor!!!

  63. Russland ist groß genug, um als eigener Player zu bestehen. Die Türkei ist es nicht. Sie kann nicht alleine im „großen Spiel“ mitmischen.
    Der Iran (auch nicht größer und stärker als die Türkei) kann es überraschenderweise schon. Allerdings unter großen eigenen Opfern (von eigenen Soldaten aber auch wirtschaftlich für die eigene Bevölkerung). Und dem Iran nutzt die „schiitische Solidarität“. Da die Schiiten eine Minderheit unter den mehrheitlich sunnitischen Moslems weltweit sind.

    • Russland hat ein riesiges Territorium ein halb so hohes bip pro Kopf und doppelt soviel Einwohner wie d.
      Russland hat ein riesiges Territorium zu verteidigen und mit Infrastruktur zu unterhalten.

      Russland hat viel Bodenschätze und kann darüber macht ausüben.
      Kann mir jemand erklären warum dann Russland ein großer Player machtpolitisch ist und D. Nicht?

      • Russland hat Streitkräfte.
        Deutschland hat die Bundeswehr.

  64. Der Despot vom Bosporus hat mindestens eines gemeinsam mit Merkel: den unbeirrbaren Glauben an sich selbst, alle, die mit ihnen zu tun haben, nötigen zu können, dies zu tun oder jenes zu lassen. Erdogan könnte man sogar noch etwas mehr Realitätssinn unterstellen, hat er doch unseren Außenminister, den Schauspieler H.Maas, durchschaut und öffentlich demaskiert: Wenn du etwas von Politik verstehen würdest, würdest du nicht so sprechen. Na ja, fast jeder hat auch mal einen lichten Moment, insbesondere, wenn es um den eigenen Vorteil geht. Unter „Haben“ kann man Erdogan noch seine offensichtliche Abneigung gegen Merkel verbuchen. Sein Größenwahn endet allerdings nicht jenseits seiner direkten Landesgrenzen, er mischt auch aktiv in Libyen mit, hat auch dort schon eigene Soldaten verloren und steht dort auf Seiten von Fajis al-Sarradsch in Tripolis, Putin unterstützt General Haftar. Also schon der 2. Kriegsschauplatz, in dem Erdogan mitmischt. Und es finden sich bestimmt noch weitere Betätigungsfelder, um das osmanische Reich wieder aufleben zu lassen. Ich bin gespannt, wie und wann diese Episode endet. Dass die Europäer oder womöglich deutsche Politiker daran Anteil haben werden, glaube ich eher nicht. Höchstens danach, wenn es darum geht, einen Wiederaufbau zu bezahlen.

  65. Es war doch klar, warum die Europäer Erdogans Türkei bisher außerordentlich pfleglich behandelt haben. Es war die Angst, die türkisch/russische Annäherung könnte die Türkei auch zu einer millitärischen Allianz mit Russland, verbunden mit einem Nato-Austritt, bringen. Russland denkt allerdings nicht daran seinen Verbündeten Assad fallen zu lassen, um Erdogan einen Gefallen zu tun, im Gegenteil.
    Die Europäer können Erdogan jetzt in jeder Beziehung kalt auflaufen lassen und Druck ausüben, Itlib zu verlassen. Erdogan ist isoliert. Wenn man jetzt seinen Betteleien verbunden mit Erpressungsmanövern Richtung Europa (Migranten) nachgibt, wäre Europa allerdings mit dem Klammerbeutel gepudert und würde sich weltweit lächerlich machen.

  66. Das mit dem „nach dem großen Bruder“-Rufen kenn wir „kampferprobten“ vom Schulhof alle nur zu gut. Erdogan wird das machen, was seinesgleichen immer zu tun pflegen, wenn sie merken, dass sie nicht mehr in der Überzahl sind oder dem Gegner auf eine andere Art und weise deutlich überlegen sind: den Schwanz einziehen, sich vom Acker machen und sich als Opfer darstellen – das ist tief in deren kleinasiatisch-orientalischen Mentalität verwurzelt.
    Jetzt ist es an der Zeit, dem „Prinzen vom Bosporus“ endlich mal die Zähne zu zeigen. Griechenland macht es vor, indem es um jeden Preis, offensichtlich auch militärisch, seine Grenze vor dem einzig verbliebenen Druckmittel Erdogans schützen wird: Menschenpfand in Form von illegalen Migranten. Und die finanziellen Mittel, diesen Menschenpfand möglichst schnell an den Europäischen Schengenraum zu transportieren, hat er von uns bekommen – der sog. „Flüchtlingsdeal“ lässt grüßen.

    • So sehe ich das auch.
      Vor Corona hätten die Griechen die Migranten vielleicht „durchgewunken“ im Wissen, dass diese Horden ohnehin nach Deutschland weiterziehen.
      Jetzt ist dies allein aus epidemiologischer Sicht ein unkalkulierbares Risiko (auch die Anrainer werden die Grenzen schließen) und würde meines Erachtens einen Volksaufstand in Griechenland auslösen – siehe die Vorgänge auf Lesbos & Kios.
      Unschöne Bilder wird es in jedem Fall geben – sehr unschöne, aber eben unvermeidlich.

    • Die Prinzen sind letztendlich damit doch erfolgreich, ohne sich gross anstrengen zu müssen, oder nicht?

  67. Ein Gerhard Schröder, ein Helmut Kohl und ja auch erst Recht ein Helmut Schmidt hätten dem Erdogan sowas von die Leviten gelesen (Natürlich zusammen mit anderen EU Partnern), das der vermutlich schon lange weg vom Fenster wäre, aber unsere „Kanzlerin“ ist für sowas nicht mehr fähig, die sitzt wie einst im Okt 89 Honecker verloren in seinem Politbüro in Ihrem Kanzleramt und will das Ende nicht wahrhaben, das könnte nun aber ganz schnell gehen, ein zweites 2015 überlebt die nicht, nicht vergessen, ein Friedrich Merz könnte sofort eine Minderheitsregierung mit der FDP unter Duldung der AFD starten, klar laufen dann die Linken hier Sturm, der wird aber ganz schnell abebben.

  68. „sonst irgendein Argument existierte, deutsches Kriegsmaterial nebst Soldaten“ hat Deutschland überhaupt noch in nennenswertem Umfang solche Recourcen? Meine größte Sorge iost vielmehr, dass „Mamma Merkel“ erneut mehrere Millionen „Flüchtlinge“ in die EU reinläßt….

    • Sie haben einen seltsamen Begriff von einer „Mama“, der eigentlich positiv besetzt ist.

  69. Nein! Ob mit oder ohne Erdogan, die Türkei hat in der EU nichts verloren! Wenn Erdogan weg ist, liegt irgendwo im diesem Land bereits der nächste Islamist in einer Wiege und man muss nur abwarten, bis der dann in einer EU-Türkei die Kontrolle übernimmt.
    Mal abgesehen davon, dass das ganze EU-Projekt mit zunehmendem Tempo den Hang herunterrutscht. Besser heute als Morgen sollte dieser ganze Moloch seinen Architekten um die Ohren fliegen. Es ist nicht schade darum.

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