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Kindisch, aber gefährlich

Das Kernkraftwerk in Saporischschija und Russlands Politik der verbrannten Erde

11.08.2022

| Lesedauer: 9 Minuten
Die russischen Okkupanten verminen offenbar ein ukrainisches Kernkraftwerk, um mit der totalen Katastrophe zu drohen. Zugleich trennen sie es vom ukrainischen Netz, um zu zeigen, dass die Geländegewinne dauerhaft russisch bleiben sollen. Aber das Ziel, die ganze Ukraine zu nehmen, ist vorerst auf Eis gelegt.

Wäre es nicht so dramatisch, könnte man geneigt sein, Russlands Führung nebst ihren Erfüllungsgehilfen in den Sandkasten für schwererziehbare Kinder zu stecken, damit sie sich dort einmal so richtig austoben und sich gegenseitig auf den Kopf herumhauen können. Russlands mörderische Politik bewegt sich zwischen einem bockigen „Ich will“ und einem „wenn es nicht mir gehört, dann keinem!“ Der angeblich so schlaue und berechnende Wladimir Putin offenbart die Mentalität eines Leningrader Straßenbandenbosses. Seine Adlaten sind die Schläger des Soziopathen.

Die Drohung mit dem Super-GAU

Seit fast schon Wochen beherrscht das Kernkraftwerk Saporischschija die Schlagzeilen des russischen Terrorüberfalls auf die Ukraine. Wobei der Name des mit sechs Reaktorblöcken größten Kernkraftwerks Europas irreleitet. Tatsächlich liegt es am Südufer des zum Kachowkaer See gestauten Dnjepr gegenüber der Stadt Nikopol. Der Dnjepr bildet hier die Demarkationslinie zwischen den Verteidigern der Ukraine und den russischen Invasoren, welche das Kraftwerk Anfang März nach einem mit Raketenfeuer flankierten Angriff besetzten.

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Jüngst nun sind auf dem Gelände des Kraftwerks und der ihm angeschlossenen Kraftwerkstadt Enerhodar wiederholt Raketen niedergegangen – Russland und die Ukraine beschuldigen sich gegenseitig, mit dem atomaren Feuer zu spielen. Und während noch die Anschuldigungen hin und her gehen, meldet sich der Befehlshaber der russischen Streitkräfte im besetzten Kraftwerk zu Wort. Generalmajor Walerij Wassiljew wird in russischen Medien mit dem Satz zitiert: „Hier wird entweder russisches Land sein – oder verbrannte Erde.“ Aus einer Ansprache des Chefs der ABC-Waffendivision an die dort stationierten Russen sollen folgende Worte stammen: „Ihr als Befreier werdet den härtesten aller Aufträge bekommen – und ihr werdet ihn ehrenhaft ausführen!“

Der Auftrag: Westliche Geheimdienste gehen davon aus, dass die russischen Okkupanten damit begonnen hatten, das Kraftwerk zu verminen, um es im Fall eines Rückzugs zu sprengen und damit den Süden der Ukraine zur atomaren Wüste zu machen. Jewhenij Zymbaljuk, ukrainischer Vertreter bei der Internationalen Atombehörde IAEA: „Was dann im Radius von 40 oder 50 Kilometern um das Kraftwerk passieren würde, wäre mit Tschernobyl und Fukushima absolut nicht vergleichbar.“

Russland kappt die Stromverbindungen

Auch wenn Wassiljews Zitate später kommentarlos verschwinden, so liegen sie doch ganz auf der Linie des Wladimir Putin, der erklärt hatte, dass eine Welt ohne Russland nicht wert sei, zu existieren. Offiziell bestätigt wird dann nur, dass das Kraftwerk massiv mit russischen Luftabwehrstellungen ausgerüstet wird. Während die G7-Staaten gegen den Wind reden und die sofortige Rückübergabe der Anlage an die Ukraine fordern, lässt Russland wissen: Die Stromleitungen nach Norden in die Ukraine werden gekappt und neue zur russischen Krim gelegt.

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Womit spätestens jetzt auch zweierlei klar wird: Die russischen Geländegewinne werden nach russischer Lesart unmittelbar und unveräußerlich russisches Staatsgebiet – und das Ziel, die gesamte Ukraine im Handstreich zu nehmen, ist vorerst auf Eis gelegt.

Unabhängig davon soll nun sogar eine Delegation der Internationalen Atombehörde das besetzte Kraftwerk inspizieren dürfen. „Von unserer Seite aus sind wir bereit, maximale Unterstützung zur Lösung organisatorischer Fragen zu leisten“, lässt das russische Außenministerium wissen. Doch die UN hätten eine bereits geplante Inspektionsreise abgesagt und damit eine neue Eskalation herbeigeführt – wenig glaubwürdig, nachdem die IAEA eine solche Inspektion wiederholt gefordert hat.

Massenflucht auf der Krim

Auch andernorts auf dem „theatre“, wie Angelsachsen die killing fields des Terrors nennen, tut sich einiges. So kündigt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nicht zum ersten Mal an, die annektierte Krim zurück zur Ukraine zu holen. Während die Russen genau deshalb ihre Demarkationslinie im Süden der Ukraine ausbauen und Einheiten vom Donbas verlagern, kommt es auf der Krim zu mindestens zwölf heftigen Explosionen. Russische Urlauber filmen, wie auf dem Militärflugplatz Saky riesige Rauchpilze in den Himmel steigen und laute Donnerschläge zu hören sind. 

Ist der Krieg nun in dem angekommen, was der Kreml als Russland bezeichnet? Der von Russland als Krim-Verwalter eingesetzte Sergei Aksyonow bestätigt „die Tatsache mehrerer Explosionen im Gebiet von Novofyodorovka“. Im Internet kursieren Filmchen, auf denen Touristen fluchtartig die Krim in Richtung Russland verlassen. Anton Gerashchenko twittert einen Film entsetzter Urlauber, die auf ihrer Flucht einen einhundert Kilometer langen Stau verursacht haben sollen.

Rätsel um die Explosionsschäden

Das russische Verteidigungsministerium greift zu den üblichen Erklärungen – angeblich sei ein Fehler im Umgang mit der Munition schuld gewesen an den Explosionen. Ein Mann sei dabei umgekommen, fünf weitere wurden verletzt. Sonst gab es keine relevanten Schäden. Lew Anno Yieretz Israel veröffentlicht bei Twitter Filme, die eine andere Sprache sprechen. Reihen zerstörter Autos, deutlich entfernt vom eigentlichen Explosionsherd. Ein Stahlträger, der nach seinem Flug aus dem Seitenfenster eines Pkw ragt. Lew, der ständig Hintergrundinformationen zur Ukraine postet, spricht von mindestens 60 getöteten Piloten und Technikern. Weitere 100 seien verwundet worden. Das bestätige Informationen westlicher Geheimdienste.

Ein namentlich nicht genannter, hoher ukrainischer Militär wird zitiert mit der Aussage, es handele sich um die Folgen einer „in der Ukraine neuentwickelten Waffe“ – eine „Super-Rakete“ mit der Bezeichnung Grom. Andere sprechen davon, dass es Raketen gewesen seien, die von den US-amerikanischen Himars-Raketenwerfern abgefeuert wurden. Immerhin aber liegen zwischen ukrainischen Stellungen und dem Airfield über 200 Kilometer. Die Himars sollen nur eine Reichweite von 80 Kilometern haben. Die Washington Post berichtet hingegen von ukrainischen Spezialeinheiten, die in den besetzten Gebieten mit ortsansässigen Partisanen gegen die russische Logistik und deren Militärstellungen vorgehen.

Selenskyj als Sphinx

Selenskyj gibt sich in seiner täglichen Ansprache als Sphinx: „Dieser russische Krieg gegen die Ukraine und gegen das gesamte freie Europa hat mit der Krim begonnen und muss mit der Krim enden – mit ihrer Befreiung. Heute ist es unmöglich zu sagen, wann dies geschehen wird. Aber wir fügen der Formel für die Befreiung der Krim ständig die notwendigen Komponenten hinzu.“

Später wird sein Berater Michail Podoljak jede ukrainische Verantwortung offiziell zurückweisen: „Was haben wir damit zu tun? Vielleicht ist das einfach der Versuch, das schlechte Management innerhalb der Streitkräfte der Russischen Föderation zu verschleiern. Das ist alles. Es war eine Munitionsexplosion.“ Manchmal ist es besser, seine Möglichkeiten im Dunkeln zu lassen.  Dann twittert Podoljak: „Das war nur der Anfang!“

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Vor den Explosionen zeigen Satellitenbilder 40 Flugzeuge auf dem Gelände. Suchoi Su-30M und Su-24 sowie Transportflugzeuge vom Typ Iljuschin Il-76, die von hier aus Angriffe gegen die ukrainischen Verteidiger bei Cherson flogen. Später erklärt der Sprecher der Ukrainischen Luftwaffe, Juri Ihnat: „Nach der Explosion, die wir gesehen haben, ist klar, dass das Kontingent der Luftwaffe getroffen wurde.“ Mindestens zehn der dort stationierten Flugzeuge seien zerstört worden.

Was auch immer tatsächlich auf der Krim geschehen ist – manches spricht dafür, dass die Ukraine sich nicht mehr auf die unmittelbare Gegenwehr der russischen Angriffe beschränkt. 

Am Dienstag explodierte im besetzten Novooleksiivka, direkt an der Meerenge zur Krim, ein Munitionsdepot. Die Entfernung zur Front beträgt mehr als 150 Kilometer. Am Mittwoch gegen 11 Uhr MESZ wird ein Brand im Öldepot von Yeisk am russischen Ufer des Asowschen Meeres gemeldet. Was Folge ukrainischer Aktionen oder lediglich dem russischen Schlendrian geschuldet ist, lässt sich nicht feststellen.

Das Muskelspiel russischer Straßenbanden

So gilt auch für die angebliche Bereitschaft, das Kernkraftwerk lieber zu sprengen, als es an die Ukraine zurückzugeben: Möglich, dass der russische ABC-Waffenspezialist nur ein wenig mitspielen wollte im verbalen Muskelspiel russischer Straßenbanden. Möglich auch, dass seine Worte ohne Absegnung von Oben in die Öffentlichkeit gerieten. Für die Bewertung dessen, wie sich Russland seit dem 24. Februar 2022 aufführt, spielt es keine Rolle.

Putin hat die in Russlands Städten üblichen Kämpfe krimineller Banden auf die internationale Ebene gehoben. So, wie er erfolgreich das sich mühevoll auf den Weg in einen Rechtsstaat bewegende Russland korrumpiert hat, versucht er nun, den Rest der Welt zu korrumpieren. Staatliche Ordnung und Rechtsstrukturen spielen keine Rolle. Es geht nur noch darum, welcher der Bandenbosse am Ende den Sieg davonträgt. Seinen Sieg – seinen ganz persönlichen. Nicht den eines Landes oder einer Nation.

Es geht dabei auch nicht um das, was im internationalen Gebrauch als „Krieg“ bezeichnet wird. Es geht um die primitivste Form menschlichen Umgangs: Um den hemmungslosen Einsatz brutaler Gewalt durch gedungene Schläger – so lange, bis das Opfer in seinem eigenen Blut erstickt und mit zertrümmerten Knochen am Boden liegt. Dazu gehört die Drohung, die Einschüchterung und die Terrorisierung der Opfer und jener, die ihm vielleicht zur Hilfe eilen könnten, ebenso wie grenzen- und gnadenlose kriminelle Energie.

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Es interessiert den Straßenschläger nicht, ob bei seinem archaischen Kampf um persönliche Machtillusionen hundert oder tausend oder hunderttausend Menschen auf der Strecke bleiben. Die Soziopathen der Gewalt sind empathielos. Menschenleben bedeuten ihnen nicht mehr als der Staub, der auf der Straße liegt. Deshalb lässt Putin die Menschen der Ukraine bombardieren, zerstört mit seinen Artillerie- und Raketenteppichen ganze Landstriche. Und opfert, wenn die US-Schätzungen zutreffen, bislang bis zu 80.000 Kinder seiner eigenen, russischen Mütter. Niemand von ihnen, weder der Ukrainer noch der Russe, hat für den Soziopathen im Kreml auch nur die geringste Bedeutung. Sie haben sich für ihn und seine Machtfantasien zu opfern – nur deshalb durften sie eine kleine Zeit auf diesem Planeten weilen.

Die Blutspur seit der Antike

Wer sich dem Willen des Bandenchefs nicht unterwirft, hat sich die Folgen selbst zuzuschreiben. Wer nicht bereit ist, dem Bandenboss das zu geben, was er begehrt, dem wird es mit Gewalt genommen werden. Und wenn es dem Bandenboss verwehrt wird, dann soll es eben niemand besitzen.

Es ist wie das Verhalten dieser kleinen, unerzogenen und ungesteuerten Kinder in der Sandkiste, die ihre ersten, unkontrollierten Machtgelüste ausleben. Wenn der Schwächere trotz Prügel sein Spielzeug nicht rausrückt, dann soll es lieber kaputt sein, als dass der andere noch damit spielen könnte.

Doch Putin und seine Getreuen sind keine kleinen, ungezogenen Kinder mehr – auch wenn sie sich genauso verhalten. Die Menschheit hat ihnen Machtinstrumentarien in die Hände gegeben; geeignet, die Welt zu zerstören.

Man könnte geneigt sein, dieses Verhalten, diese Affinität zur totalen Destruktion einschließlich der Vernichtung seiner selbst statt der Anerkenntnis einer Niederlage, als unmenschlich und krank zu bezeichnen. Tatsächlich allerdings ist es das nicht. Es ist lediglich der Beweis, dass sich die Menschheit in den vergangenen 5.000 Jahren nicht um ein Jota weiterentwickelt hat. Ganz im Gegenteil: Je größer der wissenschaftliche Fortschritt, desto minimaler die Fähigkeit zum zivilisierten Verhalten. Putin ist nur der weitere, traurige Beweis einer Erkenntnis, die sich als die Blutspur der Psychopathen durch die Weltgeschichte zieht.

Die Herrscher der Antike zogen aus, um von den Nachbarn Tribute einzutreiben. Wer nicht freiwillig gab, der wurde gezwungen und bei Widerstand ausgeplündert, versklavt oder ermordet. Der Assyrer Sanherib beschreibt in seinen Annalen voller Stolz, wie er jedes Jahr einen Feldzug plante und durchführte. Immer fühlte er sich dabei im Recht und selbstverständlich die Götter an seiner Seite.

Schlimmer als die Herrscher der Antike

Auch daran hat sich nichts geändert. Putin ist nichts anderes als jener Sanherib. Wobei – nein, das stimmt nicht. Für den Gottkönig von Ninive waren die Feldzüge unverzichtbar, um sich seinen eigenen Luxus sichern zu können. Das hat immerhin noch einen Hauch rational nachvollziehbarer Vernunft auch dann, wenn darüber tausende ihr Leben geben mussten. Für einen Putin aber kann dieses Argument nicht zählen. Sein Land hat alles, um seiner kriminellen Bande jeden Luxus zu sichern.

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Für Putin geht es um Irrationales. Um das Gefühl von persönlicher Bedeutung. Um den Eintrag in den Geschichtsbüchern Russlands als großer Wiedervereiniger der herbeifantasierten russischen Erde. Insofern kann man für einen Sanherib noch ein wenig Verständnis aufbringen. Selbst der Leningrader oder Moskauer Bandenboss darf noch einen Hauch von Verständnis erwarten dafür, dass er in eine Gesellschaft geboren wurde, in der Gewalt über Recht steht.

Für einen Putin jedoch kann es nicht den Hauch von Verständnis geben. Statt Reichtum zu stehlen, vernichtet er das Volksvermögen seiner Russen. So ist der russische Staatsfond nach Angaben des Finanzministeriums in Moskau allein vom 1. Juli zum 1. August 2022 von 211 auf 198 Milliarden Dollar geschrumpft. Bei gleichbleibender Situation ist er spätestens in 16 Monaten auf null – und das, obwohl die in die Höhe geschnellten Einkünfte für Gas und Öl täglich Milliarden in die russischen Kassen spülen. Doch Putin braucht das Geld des Fonds, der eigentlich für Zukunftsinvestitionen gedacht war, zum Stopfen von Haushaltslöchern. Löcher, die sein Terrorüberfall auf das Nachbarland gerissen hat und täglich reißt. Die Opfer hier: Jene Russen, die immer noch in Verblendung zu ihren Chefterroristen hinaufschauen und nicht wahrnehmen, wie absolut bedeutungslos sie für ihn sind.

Putins Umkehr der Realität

Ob Russe oder Ukrainer oder sonstwas: Wer einem Putin nicht gibt, was ein Putin will, der hat sich um sein Existenzrecht gebracht. Deshalb wird der Überfall auf den Nachbarn als militärische Polizeiaktion kaschiert. Deswegen wird gegen jedes Völkerrecht jedem, der den Überfallenen zu Hilfe eilt, mit derselben brachialen Gewalt gedroht. Dabei gilt immer noch: Offiziell befindet sich Putins Russland mit niemandem im Krieg. Es gibt in der Ukraine keine Kriegsverbrechen, weil es keinen Krieg gibt. Es gibt nur die kriminellen Exzesse einer terroristisch agierenden, aus dem Kreml gesteuerten Bande. Und genau deshalb ist es glaubwürdig, was Wassiljew wissen ließ. Dass Putin notfalls lieber eine atomar verseuchte Ukraine hinterlässt, als auch nur einen Quadratzentimeter des eingeheimsten Territoriums aufzugeben.

Wenn die Ukraine nicht Putin gehören darf, dann darf sie niemandem gehören. Schon gar nicht den Ukrainern, die es in Putins Weltbild nicht gibt, weil sie nationalistische Faschisten sind, die ihre eigentliche, russische Nationalität verraten. Allein das schon offenbart die Perversität des Denkens im Kopf des Soziopathen: Weil die Nation der Ukrainer im faschistischen Denken des russischen Nationalisten nicht sein darf, wird der terroristische Faschist zum Befreier und das Opfer zum Faschisten.

Putin – ein Soziopath ohne jede Ehre

Auch deshalb ist Putin mittlerweile ehrloser als jeder jener Bandenbosse, die in den Städten Russlands um ihre Claims kämpfen. Die Bandenbosse kennen den Kompromiss und die Verhandlung, wenn sie erkennen, dass sie ihr Ziel mit der Anwendung von Gewalt derzeit noch nicht erreichen können. Putin kennt nicht einmal mehr das – auch wenn sein verblendeter Freund aus der Hannoverschen SPD es nicht zu erkennen vermag.

Der Soziopath spielt um alles oder nichts. Und wird nur noch unberechen- und unnahbarer, wenn, wie jüngst geschehen, nun selbst schon auf der Krim vielleicht ukrainische Raketen einschlagen, um dort einen Militärflugplatz einsatzunfähig zu machen. Sollten demnächst ukrainische Raketen auf russischem Territorium ihre Ziele suchen, wird das Verhalten der Kreml-Kriminellen abschließend jede Rationalität verlieren. Dann wird sich der skrupellose Täter abschließend selbst zum Opfer stilisieren und nach erbarmungsloser Vergeltung rufen.

Denn auch das gehört zur Psyche eines Soziopathen: Er nimmt die Wirklichkeit nicht wahr. So, wie der Untergang der Moskwa einem zufällig ausgebrochenen Kombüsenfeuer und einem auf keiner Wetterkarte erkennbaren Sturm geschuldet war, so sind die Explosionen auf der Krim lediglich die Folge eines unbedachten Umgangs mit russischer Munition. Die Wirklichkeit ist das, was sich im Kopf des Soziopathen abspielt. Nicht das, was außerhalb des Kopfes geschieht. Mit Realität hat das nicht mehr das Geringste zu tun. Deswegen kann Putin diesen Kampf nicht verlieren – auch wenn Russland daran zugrunde gehen sollte.


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81 Kommentare

  1. Mit der Verminung des AKWs Saporischschija legt Putin einen weiteren Grundstein für sein weiteres geisteskrankes Vorgehen gegen Europa und den Westen. Mit seinem neuesten Faustpfand glaubt er die vermutlich große Zahl der Appeasement-Politiker im Westen auf Kurs halten zu können (d.h. erpressen zu können, mit der Analogie zu Tschernobyl) und die klare Kante der westlichen Falken vermeiden oder hinauszögern zu können. Leider scheint die Sprache der Diplomatie keinen Einfluss auf Putin mehr zu besitzen.

    Dass die bisherigen militärischen Aktivitäten der Ukraine überschaubar blieben, verdankt sich vermutlich der Tatsache, dass die Rüstungsindustrie in den USA, was die Produktion von Lenkwaffen mit größerer Reichweite betrifft, bisher hinter den Erwartungen geblieben ist (auch aufgrund der Kosten) und die Notwendigkeit einer entschiedenen Zeitenwende noch nicht hinreichend in D’land erkannt worden zu sein scheint. Erst gegen Ende des Jahres erwarte ich, dass die Produktion von Lenkwaffen und Mehrfachraketenwerfern der Nachfrage wird folgen können. Ob diese Produktion sowohl gegen Russland als auch gegen China ausreichend sein kann, ist wohl ein zusätzliches gewichtiges Problem der verfügbaren Ressorcen.

    Die USA mögen ebenso verkommene Parteistrukturen besitzen, wie sie eine Vielzahl der europäischen etablierten Parteien aufweisen, aber die Institutionen der USA werden nichts unversucht lassen, gemäß ihres Verfassungsauftrags, auf völkerrechtsmäßigen Prinzipien zu bestehen und größenwahnsinnige Autokraten, wie Putin, in die Schranken zu verweisen.

    Die militärische Auseinandersetzung wird weiter eskalieren, wenn es nicht gelingt, die russischen Streitkräfte entscheidend zu schwächen und damit Reakionen im Inneren des Machtapparats von Putin zu bewirken. Die von Herrn beschriebene Psychlogie des Soziopathen Putin, scheint mit keineswegs abwegig zu sein. Die Verminung des AKWs S. lässt eigentlich keinen anderen Schluss zu.

  2. Hurra. Vorwärts. Wahrheit!
    Russland hat eine Untersuchung der Atomaufsichtsbehörde IAEA gefordert, jedoch kann Kiew dies mithilfe der USA in der UN blockieren.
    Kiew fürchtet natürlich, das die Kriegsgefangenen des Asow Bataillons aus Mariupol aussagen. Also wurde deren Gefängnis bombardiert.
    usw.
    Englische Presse dichtet das alles um. Und TE bringt es, ohne zu prüfen. Übrigens arbeiten in allen AKWs der Ukraine russische und ukrainische Spezialisten zusammen, damit es mit dem Strom klappt.
    Kiew will eine Katastrophe – und wenn Europa noch so betroffen wäre, die britische Presse schert das nicht. Man hetzt so vor sich her. Ich bleibe dabei . Die ukrainische Armee wird ihre „Führung“ ausrangieren. Es ist nur eine Frage des Grades der Zerstörung dieses Landes.

  3. Wer beschiesst da eigentlich fleißig dieses Kraftwerk, auch wenn die Granaten oder Raketen den Reaktorhüllen nichts anhaben können? Es sind die netten Ukrainer, die den Russen nur ein Wrack überlassen wollen, indem sie die Kühlung der Reaktoren zerstören, um diese dann in eine Kernschmelze übergehen zu lassen, welche dank der intakten Hülle und der Notkühlung (die war in Tschernobyl aus) zum Glück ungefährlich bleiben würde, aber die Reaktoren dauerhaft unbrauchbar machen würde.
    Wenn die ukrainische Armee wirklich glauben würde, sie würde das Gelände zurückerobern können, wäre das dümmer als selbst jede Polizei der Welt erlaubt. So viel zu den Gerüchten über die Verminung durch die Russen. Das tut richtig weh diesen Artikel zu lesen. Eine Auszeit von dem Thema könnte vielleicht helfen, aus dieser Einseitigkeit in der Betrachtung der Ereignisse herauszukommen. Sachlichkeit heißt noch lange nicht, dass man Putin entschuldigt oder gar zustimmt.

  4. Tut mir leid das schreiben zu müssen: dieser Artikel ist eine einzige Aneinanderreihung von Vorurteilen gegen Russen.
    Man kann die Verteidigung des AKW von Saporiischschja und den Angriff auf den Militärflughafen auf der Krim auch ganz anders deuten.
    Hat Russland ein Interesse, das von ihm besetzte Kernkraftwerk anzugreifen? Nein! Wenn es Raketeneinschläge dort geben sollte, dann weil die Ukraineregierung durchdreht und eine Politik der verbrannten Erde betreibt. Interessiert es Politik und Medien im Westen, dass Selenskj täglich mit den Opfergaben der EU-Staaten die Zivilbevölkerung im Donbass beschießen läßt? Die Berichterstattung ist im Westen mindestens so einseitig, wie in Russland.
    Der Angriff auf der Krim, weit weg von der Front, deutet auf aktive Mitwirkung der USA in diesem Krieg hin, da die Ukraine über keine Mittelstreckenraketen dieser Reichweite verfügt. Es ist die Politik der Nadelstiche gegen Russland, die extrem gefährlich ist. Ich befürchte in Kürze eine unerwartete Eskalation dieses Konfliktes. Eigenart der Russen, des „Russischen Bären“ ist es, eigene Niederlagen herunterzuspielen. Umso ernster nehmen sie diese allerdings, sodass ich eine Antwort Russlands auf die US-Kriegsführung in der Ukraine erwarte, mit der niemand gerechnet hat. Die russische Führung sagt selbst:“Wir haben noch gar nicht richtig angefangen“.

    Vergessen wir nicht, worum es zu Anfang ging: es ging um rote Linien, die USA und EU laut Russland überschritten hatten, über die Russland am Verhandlungstisch reden wollte aber sowohl von den USA als auch von der EU wurden diese Forderungen und Verhandlungen darüber direkt und brüsk zurückgewiesen. Dann nahm die Rutschbahn in den dritten Weltkrieg, den m. E. die US-Plutokraten herbeisehnen, seinen Lauf. Ja, ja, der Westen, das sind die guten, ich weiß.
    Dann sterben wir eben für den globalen Machtanspruch der US-Plutokraten als US-Kollateralschäden, wie man das gewohnt ist.

  5. In Washington D.C. steht ein Memorial, das der 100 Millionen Opfer verbrecherischer Sozialisten wie Lenin, Stalin, Mao usw. gedenkt. Putin als KGB Agent steht in dieser Kontinuität. Große Teile der SPD aber auch der Leser wollen das offenbar verdrängen. Ihnen sei empfohlen Dokumente wie Archipel Gulag, Schwarzbuch des Kommunismus oder Hannah Arendts wirtschaftliche Abhandlung zum Stalinismus zur Kenntnis zu nehmen, um ihre Freundschaft zu Verbrechern zu überdenken.

  6. Zu Herrn Spahn wollte ich eigentlich nicht mehr kommentieren und das tue ich auch nicht. Aber einen wohlmeinden Rat könnte er vielleicht in Erwägung ziehen, und Herrn Selenski davon überzeugen, dass ein KKW kein Übungsobjekt für Jungartilleristen ist. Hier wird eine Grenze überschritten, denn ganz egal wer drin sitzt oder vorne am Tor klingelt, es ist nicht nur das eigene Leben, was da vor die Hunde geht. Wir sahen, was Tschernobyl angerichtet hat über tausende Kilometer. Hier, das muss Herr Selenski wissen, ist die echte, ganz dicke rote Linie. Ansonsten können die Herrschaften in ihren Ländern soviel Krieg spielen, wie sie wollen. Die ganze Welt in den Abgrund zu stürzen, weil dieser oder jener Oligarch seine Schäfchen nicht mehr ins Trockene bekommen hat, dafür ist dieser Preis zu hoch ! Und wenn die Nato nicht begreift, dass sie dort absolut nichts zu suchen hat, dann ist sie nicht nur schlecht berate, nein , diesmal geht das auch für die neue Welt in die Hosen, wie so vieles in den letzten Jahren. Und, Herr Spahn, nicht ärgern. Trotz der höchsten Anstrengungen hat man nicht nur Freunde.

  7. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte in seiner täglichen Ansprache alle Behördenvertreter zu Verschwiegenheit auf. Sie sollten sich mit Kommentaren zur militärischen Lage zurückhalten, um Operationen nicht zu gefährden. „Krieg ist definitiv nicht die Zeit für Eitelkeiten und laute Stellungnahmen“, so Selenskyj.Nach den Explosionen auf einen russischen Luftwaffenstützpunkt auf der Krim hatten die „New York Times“ und „Washington Post“ unter Berufung auf nicht genannte Regierungsmitarbeiter berichtet, ukrainische Streitkräfte seien dafür verantwortlich. Die Regierung in Kiew verweigert eine Aussage darüber, wer hinter den Explosionen steckt“.https://www.focus.de/politik/ausland/das-ukraine-update-am-12-august-selenskyj-erteilt-mitarbeitern-maulkorb-russland-verdoppelt-angriffe_id_72885571.htmlDer shooting Star unter den Influencern Selensky sagt „Krieg ist definitiv nicht die Zeit für Eitelkeiten und laute Stellungnahmen“
    das hat schon eine gewisse Komik und ist schon zynisch. So viel Wahrheiten will der Gute nicht.
    Der Russe im Allgemeinen und Putin im Besonderen taugt halt immer als Feindbild. So schäbig Putins Angriffskrieg auch ist, Selenskyi ….

  8. Ich muss mittlerweile nur noch schmunzeln und mein Puls bleibt mittlerweile völlig ruhig, wenn ich die Artikel von Tomas Spahn zum Krieg in der Ukraine überfliege.
    Ohne diesen oder andere seiner Artikel im Einzelnen kritisieren oder in seiner inhaltlichen Ausrichtung en Detail kommentieren zu wollen hätte ich mir von Ihm als historisch gebildeter Zeitgenosse jedoch übergreifend und insgesamt eine Einbettung dieses Konfliktes in den geopolitischen Gesamtkontext sowie die tieferen (historischen) Ursachen gewünscht und erwartet.
    Das dies in seinen i.d.R. sehr emotional und antirussisch daherkommenden Artikeln und Wortmeldungen zu diesem Thema nicht der Fall ist hat mich überrascht. Man kann über die Gründe nur spekulieren….Aber: Jeder hat das Recht auf seine Meinung. Auch und gerade Journalisten eines „Meinungsmagazins“.
    Ich meine nur: Solange die Grundlagen unserer heutigen geopolitischen bzw. globalen machtpolitischen Weltordnung, die zwischen ca. 1890 (Beginn des US-Imperialismus bzw. der USA als expansiv-aggressiver Faktor auf der Weltbühne – Stichwort: Kuba, Philippinen, usw.) bis 1913 (Gründung der Fed als finanz-kapitalistische unversiegbare Triebquelle und nährende Mutter für die weitere globale Expansion) gelegt und 1916/17 (de facto rein machtpolitisch und global-ökonomisch motivierter Eintritt der USA in den europäischen Kriegsschauplatz und faktisch unprovozierte Kriegserklärung der USA an Deutschland unter fadenscheinigsten Begründungen – die bis heute noch als „offizielle Sieger-Geschichtsschreibung an Schulen und Hochschulen in Deutschland standardmäßig und ausschließlich gelehrt und eingetrichtert werden) ihren ersten geopolitisch nachhaltig relevanten (im Nachhinein vorläufigen) Höhepunkt fanden, nicht bald ebenso nachhaltig wieder korrigiert werden, wird die Welt nicht geheilt werden können. Das was wir nun vorbereitend mit Bezug auf China sehen gleicht erschreckend dem Muster von vor 1914/17. Die USA sind Kern des Problems nicht die Lösung. Die USA unterhalten über 750 Militärbasen in über 80 Staaten dieser Welt. Die USA. Nicht Russland und auch nicht China und auch nicht die (sich selbst schon kurz vor dem Ziel als semidemokratisch-halbautokratisch und übergriffig geführter Bundeszentralstaat wähnende) EU oder sonst ein Staat vergleichbarer demographischer/ökonomischer Größe auf diesem Planeten.
    Der Krieg in der Ukraine ist nur der nahtlose Wurmfortsatz der weltweit expansiven US-Politik (mit Bezug auf Europa US-NATO-Politik) – übrigens insbesondere unter Präsidenten der Democrats.
    Dieser Krieg in der Ukraine ist mittlerweile ein Krieg zwischen Russland und der NATO mit ukrainischem Bodenpersonal. Die Ukraine verheizt dabei ihre Jugend für die globalen Interessen der USA und verfällt der Propaganda der perfide und heimtückisch eingeflechteten Begriffe und Narrative von „Freiheit“ und „Unabhängigkeit“ von Tag zu Tag mehr anheim.
    Putin ist (mir) dahingehend völlig egal. Er ist nur eine von vielen Figuren, die kommen und die gehen oder gegangen werden, der letzten 120 Jahre auf dem globalen Schachbrett der USA.

    • Das scheint bei vielen nicht mehr möglich, wenn es um Russland geht. Egal ob in alternativen Medien oder im Mainstream. Wie ich einen Peter Scholl Latour vermisse.

  9. Sehr geehrter Herr Spahn, insbesondere unter dem Eindruck vieler Ihrer intelligenten und kenntnisreichen Artikel auf TE kam ich nicht umhin, meine Augenbrauen immer mehr hochzuziehen, je weiter ich Ihren Artikel las.
    Man kann, auch im Lichte historischer Begebenheiten über den Russland-Ukraine-Konflikt sehr verschiedener Meinung sein. Auch über die Recht- oder Unrechtmäßigkeit. Aber es gibt auch ein paar Fakten, deren Wahrheitsgehalt keinen Spielraum für Interpretationen zulassen.
    Einer dieser Fakten ist die russische Militärstrategie. Vergleichen Sie die mal mit der US-amerikanischen. Die Amis hätte die Ukraine erst mal plattgebombt, bevor sie Bodentruppen geschickt hätte. Da wäre besonders in den Städten kein Stein auf dem anderen geblieben. Woher ich das weiß? Ich weiß es aus zig Militäraktionen der Amis, bei denen sie genau so vorgegangen sind. Ob Vietnam, Kambodscha, Afghanistan, Syrien, Irak, um nur einige zu nennen. Die Russen jedenfalls haben anscheinend vor, zivile Verluste und Zerstörungen möglichst gering zu halten.
    Was wir immer wieder hören, ist westliche Kriegspropaganda. Berichterstattung aus Russland via z.B. RT deutsch oder anderen Sendern hat die EU unterbunden. Warum wohl? Damit man die „Nachrichten“ der ÖR nicht anzweifeln kann? Warum, z.B. sollten die Russen das von ihnen bereits im Februar eroberte AKW Saporischschija unter Feuer nehmen? Ihre eigenen Leute? Diesen Widerspruch versuchen Sie damit aufzulösen, dass die Russen dabei sind, den Konflikt zu verlieren und deshalb verbrannte Erde hinterlassen wollen. Dann würden sie allerdings das AKW nicht beschießen, sondern mit mehreren großen, beim Abzug zurückgelassenen Sprengladungen von innen erledigen.
    Das nenne ich kognitive Dissonanz! Es ist nämlich genau umgekehrt, was ja sogar Selenkij schon einräumte, dass nämlich der Krieg durch die Ukraine nicht mehr zu gewinnen ist, trotz westlicher Militärhilfe.Die Ukrainer scheuen sich nicht, kriegsrechts- und menschenrechtswidrig Militäroperationen aus zivilen Einrichtungen vorzunehmen und die Reaktion der Russen darauf als „Kriegsverbrechen“ hinzustellen. Dabei ist die Handlungsweise der Ukrainer selbst das Kriegsverbrechen. Auch der Beschuss des AKW wird nicht von Russen sondern von Ukrainern durchgeführt! Wollen sie damit den Westen erpressen, mit einem von ihnen selbst herbeigeführten Supergau, der wesentlich größer wäre als damals Tschernobyl? Ich befürchte es fast.
    Ich würde Ihnen dringend empfehlen, sehr geehrter Herr Spahn, sorgfältiger zu recherchieren und vielleicht auch mit Vor-Ort-Korrespondenten zu kommunizieren, bevor Sie einen solchen Artikel schreiben. Die Welt ist nicht schwarz-weiß, es gibt viele Schattierungen, und Vorurteile sind selten gute Wegweiser zu einer wahrheitsgetreuen Abbildung dessen, was wirklich ist.

  10. Werter Herr Spahn, vielleicht lesen Sie mal, was Hermann Hesse am 3. November 1914 in der „Neuen Züricher Zeitung“ schrieb, mit dem Titel: “ O Freunde, nicht diese Töne!“:
    „Jeder, der im Felde steht und täglich sein Leben wagt, habe das volle Recht zu Erbitterung und momentanem Zorn und Haß, und jeder aktive Politiker ebenso. Aber wir anderen, wir Dichter, Künstler, Journalisten – kann es unsere Aufgabe sein, das Schlimme zu verschlimmern, das Häßliche und Beweinenswerte zu vermehren? Uns andern, die es mit der Heimat gut meinen und an der Zukunft nicht verzweifeln wollen, uns ist die Aufgabe geworden, ein Stück Frieden zu erhalten, Brücken zu schlagen, Wege zu suchen, aber nicht dreinzuhauen (mit der Feder!).“

  11. Ja, ist klar. Das KKW steht seit dem 28. Februar unter russischer Kontrolle. Da macht es doch Sinn, sich selbst zu beschießen. Und diese „Wenn wir untergehen, dann nehmen wir alle mit!“ ist eher eine ukrainische Philosophie. Die Einrichtung wird auch weiterhin mit ukrainischem Personal, jedoch unter russischer Aufsicht betrieben. Also noch einmal, reichlich sinnfrei. Und die Region heisst übrigens Saporischschja und das KKW Saporoschskaja.

  12. Überraschend hohe Zahlen nenne der Economist, heißt es bei express Österreich. Fast 200 000 tote ukrainische Soldaten, sodaß ein Leser erbittert fragt: „War es das wert, Selenskji? War dieses Opfer für Nato und USA es wert?“
    Ich erinnere mich noch gut an zahlreiche Artikel bei Tichyseinblick, daß Russland ständig am Verlieren sei. Bin sicher, andere Leser erinnern sich auch daran.

    • Ohja
      Es gab Tage da hab ich mit der Schlagzeile gerechnet.
      Die tapferen ukrainischen Soldaten stehen vor Moskau.
      Aber das ließe sich ja doch zu leicht überprüfen.

  13. Hier hat sich eine Blase gebildet, in der einige Teilnehmer nicht zu wissen scheinen, was Krieg tatsächlich für die davon heimgesuchten bedeutet. Nur wer ihn bereits in seiner ganzen Grausamkeit bereits selber erleben musste, wie auch ich, kann ermessen, was da tatsächlich schlimmes abläuft. Geht hin mit euren Angehörigen und macht mit. Egal auf welcher Seite, dann lernt und leidet ihr bitter für bestimmte rein theoretische Ansichten. Bereits im Zweiten Weltkrieg wurde durch fortschreitende militärische Möglichkeiten, der schlimme Krieg nicht mehr nur an der Front ausgetragen, sondern von Anfang an grausam und gnadenlos gegen eine ganze Zivilbevölkerung bis in die hinterste Region geführt. Das ist eine schlimme Kollektivbestrafung. Gegen die angeblich Schuldigen, aber auch die tatsächlich vielen Unschuldigen. Wobei immer die Schuld angeblich immer beim Anderen liegt. Die tatsächlich Schuldigen auf beiden Seiten haben für sich und ihre Angehörigen dafür gesorgt, dass sie und ihre Angehörigen kaum von den Folgen betroffen. Funktioniert aber oft nur für die Sieger. Großer Leidtragender und Opferbringer beider Seiten ist und bleibt immer das gemeine Volk. Jeder sollte heute eigentlich wissen, ein begonnener Krieg, egal warum, ist auch immer ein Verbrechen gegen die ganze Menschheit und ihre Menschenrechte.

    • Ja, Krieg ist mit Sicherheit grausam, hier stimme ich Ihnen absolut zu.

      Doch ausgehend davon, dass jeder über sein Leben und Dasein selber entscheidet oder entscheiden können sollte, behaupte ich, dass für mich ein mir aufgezwungenes Leben in Sklaverei und Unterdrückung ebenfalls grausam und uberhaupt nicht tolerierbar wäre/ist. Wobei ich hier auch meinen mir nahestehenden Liebsten denke.

      Also, wenn dann miteinander reden wollen nichts hilft, was hier nun machen??
      Meine Meinung und Entscheidung hier ist einige Zeilen w.o. zu lesen.

      • Die das bei uns einführen – mit denen kann man schwer reden. Mangels kommunikativer Kompetenz. Und weil bei denen tatsächlich nur schwarz – weiß gilt, ein „sowohl als auch“ durch zugrunde liegende Schriften vielfach unmöglich ist.
        Wenn Selenskyj seine Leute ablenkend dort im Donbass deshalb umbringen lassen würde – schlimm, alleine, dass man auf solche Gedanken kommt.
        Lesen Sie über Epigenetik. Das mit der eigenen Freiheit wie Entscheidung kann sich, durch solch permanent stattfindende unbewusste Übertragung, leicht als Trugschluss herausstellen.

  14. „…um mit der totalen Katastrophe zu drohen. Zugleich trennen sie es vom ukrainischen Netz, um zu zeigen, dass die Geländegewinne dauerhaft russisch bleiben sollen.“

    Heieiei.

    Wenn die Russen das eingenommene AKW verminen, dann um es gegen Rückeroberung zu sichern. Ein ganz normaler taktischer Vorgang.

    Und natürlich haben sie es erobert, weil es von strategischer Bedeutung ist, die Kontrolle über die Energieversorgung des Gebietes auszuüben.

    Jede Militärführung würde genau dasselbe tun. Genau so, wie keine Militärführung ihre eigenen Stellungen beschießt. Damit ist auch geklärt, wer da auf das Gelände des AKW schoß: Die ukrainischen Angreifer versuchten einen strategischen Artillerieschlag gegen russische Kräfte und die von ihnen besetzte Infrastruktur.

    That´s all. Ganz nüchtern, sachlich und nachvollziehbar.

  15. So ist es. Sogar Scholz gewinnt in meinen Augen ungemein dadurch, dass ich auf seine Mit-Politiker schaue.

  16. Es genuegt, sich die Replik und „Argumentation“ der Putinistas anzuschauen, die wie auch in diesem Fall so gut wie nie auf den Text bzw dessen Inhalt eingehen. Die, uebrigens auch von den Gruenen fans bekannte, Reaktion besteht regelmaessig aus folgenden Teilen, die sich so skizzieren lassen : Aber die USA sind genauso oder noch schlimmer, die Ukraine ist rechts und ihr Regime ist kriminell, das ukr. Regime hat zig tausend Russen ermorden lassen, der Verfasser haelt es mit den Amis und sollte im uebrigen mehr Verständnis fuer den“ armen Kerl“ Vlad aufbringen und die Geschichte beweist, dass die Ukraine ohnehin zu Russland gehoert. Die Fähigkeit oder der Wille, auch nur ansatzweise auf das einzugehen, was der Autor tatsaechlich schreibt, auch argumentativ ablehnend, ist erwartungsgemaess gleich Null. Man greift selbst ad personam an. Dass die USA selbst durchaus handfeste globale oder imperiale Interessen verfolgen und die Gruenen diese aus „ideologischen“ Gruenden massiv unterstützen, ist klar, ändert aber rein gar nichts an den schwerstkriminellen Handlungen des Herrn Putin, der nicht nur anfing, sondern nun offenbar immer weiter eskaliert. Voellig unabhängig von Treiben von Biden und Co ist Putin genau das, was der Autor beschreibt. Ein imperialistischer, psychopathogischer Schwerverbrecher, der sich unter Anwendung aller Mittel nimmt, was er will oder es zerstört, wenn er es nicht bekommt. Fuer Faszination oder Projektionen diverser Art gibt es keinen Anlass und natuerlich wird man durch eine realistische Beschreibung der Aggression und der Person Putin nicht zum Fan der USA und der Gruenen. Ebenso (soziopsychologisch) aufschlussreich wie politisch und gesellschaftlich bedenklich bleibt der Umstand, dass sich ein sehr grosser Teil des Demos in diesem Land inzwischen in Linksgruene (Unterart Hipster) , Putinistas und Muslime aufteilt, allesamt nicht nur demokratisch eher problematische Zeitgenossen. Den Gruppen geht es offenbar nicht um Demokratie, Freiheit und Recht, sondern um den totalen Sieg ihres Anfuehrers (oder ihrer Anfuehrerin) ueber den „Feind“. Die dahinterstehenden Prozesse duerften sich mehr ähneln, als es den einzelnen Gruppenvertretern recht ist. Zumindest die jeweiligen Reaktionen und Einlassungen auf Kritik bzw andere Auffassungen sind, nicht zufaellig, vergleichbar. Die Reflexe der Anhaenger, die Zuschreibungen und auch die Diktion, in der Regel auf bestimmte Zentralfiguren mit „Führerprojektion“ bezogen, koennen mit den Reflexen der jeweils anderen Gruppen bei bereits persoenlicher Infragestellung ihrer Angebeteten ausgetauscht werden. Erwartungsgemaess sind hier Ausführungen zu Demokratie, Recht und Freiheit eher „wirkungslos“. Die Führer und Apologeten maßen sich allesamt das „Recht“ an, Alles fuer das von ihnen jeweils verkündete Ziel tun zu duerfen und die Anhaenger jubeln dazu, je totalitaerer und gewaltsamer, umso mehr. Interessant, dass sich die Gruppen gegenseitig den Zivilisations – und Regelbruch vorwerfen und rege bemüht sind, in die Opferrolle zu gelangen, sei es von „Nazis“ , von „Unglaeubigen“ oder eben des Westens resp der USA.

  17. Für mich alles nur Brot und Spiele und Putin ist Teil dieses Spiels der neuen Weltordnung. Warum verschwand er plötzlich aus der Liste der Global Leaders aus Schwabs Elitengruppierung? Je mehr man sich beliest, umso mehr verfestigt sich der Eindruck, hier wird weltweit mit gefakten Karten gespielt und das genau so, dass man die Regeln nicht kapiert.

    • Schon verrückt, dass der verstossene YGLeader mit seiner Reaktion auf die Aussenpolitik der Ukraine, der EU, der USA und NATO eben genau das tut, was bei diesen Staaten/Organisationen dazu führt, dass die Agenda des WEF vorangetrieben wird. Das kam den Sozialisten ja wie gerufen. Endlich wieder eine Mglkt, die Bürger noch weiter zu Untertanen zu degradieren.

  18. Der Feinsender meldet:
    Russland verstärkt derzeit die Luftabwehr rund um das KKW.
    Es wird also künftig für die Russen schwieriger werden, die eigene Verteidigungslinien zu überwinden um das KKW zu beschädigen.

  19. Obwohl ich eine andere Meinung zum Ukrainekrieg vertrete, begrüße ich die Meinungsvielfalt von TE, im Gegensatz zu den MSM.

  20. Neben den Toten sind auch die Verletzten ein Riesenproblem. Die dürften in ihrer hohen Anzahl ein Problem für die Lazarette und Ärzte werden. Auch hier wäre ohne westliche Hilfe eine Kriegsverlängerung undenkbar.
    PS: Man kann das Aufnehmen und langsamer abspielen. Oder einen Muttersprachler um die Details bitten. Ev gibt es Untertitel als Option im Player.

  21. Herr Spahn, Sie können es nicht lassen. Es ist hinreiched bekannt, dass die Ukraine palestinänsische Methoden verwendet. Das bemängeln auch viele ausländische Beobachter, denn die Ukraine benutzt die eigene Bevölkerung als Schutzschild. So ist es durchaus möglich, dass das AKW von ihnen selbst vermint wurde und deswegen vom Netz genommen wurde.

    Sie wissen so wenig, dass es schon ärgerlich ist, Ihre dauernden Attacken zu lesen. Ich bin mir sicher, dass Sie Tschaikovsky aus Ihrer Musiksammlung verbannt haben.
    Terrorinvasoren waren die Deutschen vor wenigen Jahrzehnten, Terrorinvasoren waren die Amerikaner im Irak, in Syrien, in Afghanistan. Wenn Sie die Bedeutung der Worte nicht kennen, lassen Sie es bleiben.

    • Diese Woche kam ein Bericht von AI,dass die Ukraine militärische Stellungen in Krankenhäusern und anderen Einrichtungen stellt.
      Vor ein paar wochen war in der Welt ein Bericht, über eine Uno-Untersuchung von einem Angriff auf ein Pflegeheim Anfang März.
      Auch hier war eine militärische Stellung in dem Pflegeheim eingerichtet worden.

      Sehr wirksame Methode. Entweder der Gegner greift nicht an, dann wirkt der menschliche Schutzschild, oder er tut es doch, dann kann man es propagandistisch ausnutzen.

  22. Beide Angriffe sind kriegsrelevant. Die Moskwa war das Flaggschiff und der Stützpfeiler der Schwarzmeerflotte und besonders mit ihren Aufklärungssystemen und Raketen schlagkräftig.
    Und bei diesen heftigen Explosionen wurden auf jeden Fall große Mengen an Munition vernichtet. Und mehrere zerstörte Flugzeuge wären beachtlich und der Verlust von einigen Dutzenden Piloten, Technikern oder anderen Spezialisten ziemlich schwerwiegend.

    PS: ALLE Mitlesenden wissen das ich ziemlich russlandfreundlich bin, aber etwas Realismus schadet nicht nur den Transatlantikern 😉

    • Hallo Thorsten. Ich finde es ja toll, das Sie das Potenzial der Moskva hervorheben, aber damit ist sir noch nicht kriegsrelevant. Die Moskva hat bisher genau welchen Beitrag im Krieg geleistet? Wurden Raketen von ihr verschossen? Wurde sie zur Aufklärung eingesetzt? Ich habe bisher nur von ihrem Untergang gehört. Wie die potenziell kriegsrelevante Bismarck, die aber zumindest vor ihrem Ausscheiden noch die Hood versenkt hat.

      • Sie vergessen zwei der wichtigsten Aspekte in einem Krieg, den moralischen Faktor und das Prestige. Für beide war die Zerstörung der „Moskva“ und vor allem auch die eher „unrühmliche“ Art und weise ein schwerer Schlag und Verlust für die Russen, nicht nur, weil es das Flaggschiff der Schwarzmeerflotte und eines der kampfstärksten und wichtigsten Schiffe der gesamten russ. Flotte war.

  23. Was Sie geflissentlich übersehen Herr Spahn ist die Tatsache, das bei einem AKW Super GAU sich der gesamte fallout bei Ostwind über Russland ausbreitet. Diese unabsehbaren Auswirkungen kann selbst der von Ihnen so titulierte Soziopath W. Putin nicht im Kalkül haben.

  24. Nachdem jetzt doch etwas Farbe in die Diskussion kam, hier nochmal der Hinweis auf einen erhellenden Artikel: „Deutsche „Qualitätsmedien“ decken Kiews Angriff auf AKW“. Sapere aude

  25. „…so liegen sie doch ganz auf der Linie des Wladimir Putin, der erklärt hatte, dass eine Welt ohne Russland nicht wert sei, zu existieren.“

    Gibt es zu diesem vermeintlichen Zitat auch ein Beleg?

  26. Sehr geehrter Herr Spahn, bevor Sie einen weiteren Artikel zum Ukraine-Krieg schreiben, sollten Sie unbedingt „Die Utopia Methode“ von G. Gracia gelesen haben.

  27. „Der Stastsfonds ist von 211 Milliarden auf 198 Milliarden geschrumpft“

    Wie steht es um den Deutschen Staatsfond? Ach, wir haben ja gar keinen.
    Nur 100 Milliarden Schulden zum Wehrkraftaufbau, bisher 30 Milliarden an „Entlastungspakten“, einige Fantastilliarden, die der Michel für Strom und Wärme demnächst an den finnischen Staatsfonds weiterreichen darf.

    Egal, ob irgendwo auf der Welt ein Psychopath sein Unwesen treibt, unser Psychopathen-Kredit ist immer noch nicht abgetragen.

  28. TE ist meistens doch sehr fair und betrachtet alle/viele Seiten eines Geschehens. (Sogar schon bei Thema „Trump“ ….)
    Geehrter Herr Spahn, auch wenn ich Ihre Haltung respektiere -nicht teile- , so zeichnet es doch eine sehr eingeschraenkte Kenntniss -und mit Verlaub- ein Fuellhorn westlicher Propaganda.
    Eine sehr mutlose Rhetorik.
    Zu den Anschlaege von 9/11 konnten die USA die Menschen noch im Kampf „Gut gegen Boese“ einen. Auch wenn bereits viele die Ursachen kritisch hinterfragten.
    Diese Einigkeit funktioniert heute weniger, denn je.
    Ob Corona, Migration, Russland, Inflation, Klima, Afghanistan, etc …… Der Staat schafft Spaltung. Keine Einigkeit. Weil viele Menschen begreifen. Immer oefter.

    • Wir leben im Heute!
      Da müssen Handlungsweisen besonnen überlegt werden.
      Aufarbeiten und Schuld zuweisen bleibt für später.
      Jetzt muss zielführend gehandelt werden, tatsächlich aber besteht die „Führung“ nur aus Kindergärtnern und Trampolinspringern. Auch wenn unsere Medien sie als „Politiker“ hochloben.

      • Ich weiß wirklich nicht, welche Berater Frau Baerbock im Auswärtigen Amt hat ?

        Vollprofis scheint es dort weniger zu geben ? Einige sind natürlich schon professionell und haben etwas auf dem Kasten, allerdings zweifle ich langsam ein wenig an der Qualität des Beraterpersonals.

        Die Berater im Auswärtigen Amt hätten schon im Februar 2022 voraussehen können, dass Rußland sich auf die massiven Sanktionen über Jahre vorbereitet hatte. Moskau war also darauf eingestellt und konnte so die Sanktionen bis heute gut abfedern, was man vor allem sehr gut am stabilen Rubel-Kurs erkennen kann.

        Warum ist das alles in Berlin von Frau Baerbock ignoriert worden ?

        Artikel des Daily Telegraph vom 24.2.2022 zur Abfederung der Sanktionen durch Rußland. Dort hätten es die Berater im Auswärtigen Amt und Frau Baerbock schwarz auf weiß nachlesen können:

        Greater Russia is now a full-spectrum commodity superpower, less vulnerable to sanctions than Europe itself (telegraph.co.uk)

        Weiterer Artikel des Daily Telegraph zu diesem Themenkreis vom 22.2.2022 hier:

        Vladimir Putin controls the supply chain of western technology, so who is bluffing? (telegraph.co.uk)

        Baerbock hätte es also wissen müssen !

        Deshalb gehe ich auch davon aus, dass sich das BRD-Außenministerium bei Rußland total verschätzt hat.

        Rußland ist von Berlin grob fahrlässig zum Schaden Deutschlands unterschätzt worden !

        Frau Baerbock hat noch Ende Februar 2022 in Brüssel in ihrer überheblichen Art davon geträumt, Rußland wirtschaftlich zu ruinieren:

        Baerbock spricht in Brüssel: Beschlossenes Sanktionspaket „wird Russland ruinieren“ – n-tv.de

        Baerbocks Schuß ist aber nach hinten losgegangen und ich frage mich, wer hier wen ruiniert ?.

        So kann man sich in Berlin täuschen, wenn man eine falsche und wenig durchdachte bzw. wenig vorausschauende Politik gegen Rußland betreibt.

        Sogar die Ölsanktionen der EU sollen laut der Financial Times nicht so recht flutschen, weil russische Ölladungen, die in Länder außerhalb der EU gehen, weiter in London versichert werden können. Gewiefte Juristen haben im Regelwerk einige Schlupflöcher und Ausnahmetatbestände gefunden:

        West eases efforts to restrict Russian oil trading as inflation and energy risks mount | Financial Times (ft.com)

        Im Mai 2022 gab der US-Rüstungskonzern Raytheon laut der Financial Times bekannt, dass es Probleme bei der Produktion der Stinger-Raketen geben würde.. Paris hat an die Ukraine 18 Caesar-Artillerie-Systeme zukommen lassen, es bräuchte aber laut dem französischen Hersteller Nexter 18 Monate, um neue Caesar-Systeme herzustellen…

        Auch bei der Produktion der Munition gibt es laut der Financial Times zahlreiche Probleme. Es fehlt der NATO vor allem an Material und an Computer-Chips. Auch werden massive Probleme in den Lieferketten festgestellt…

        https://www.ft.com/content/d413576c-c4d5-4ca6-9050-58f3f8dc3c00

        An allen Ecken und Enden fehlt es der NATO bei der Munition auch an ausreichenden Vorräten…

        Ich frage mich wirklich, wie die NATO die Großoffensive der Ukraine im Südabschnitt im August 2022 umsetzen will ?

        Rußland sitzt m.E. nicht nur militärisch und industriell am längeren Hebel, was sich immer mehr die kommenden Wochen und Monate auch im Energiesektor bemerkbar machen wird.

        Es ist ein Katz und Maus Spiel, das Putin jetzt mit Berlin veranstaltet.

        Wo sind die politischen Vollprofis, die Deutschland aus dieser teilweise selbst verursachten Krise führen können ?

      • Sie sanktionieren ja schon seit 2014 – genau wie sie seit 2014 Gelder und Waffen in die Ukraine transferieren, wobei das nicht vollständig sein muss, was sie bei wiki da aufführen:
        https://de.wikipedia.org/wiki/Sanktionen_gegen_Russland_seit_dem_%C3%9Cberfall_auf_die_Ukraine
        https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Sanktionen_nach_der_Krimannexion_durch_Russland
        Auch mit der Liste der Auslandshilfen für die Ukraine ab 2014 lohnt es sich zu beschäftigen: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Auslandshilfen_f%C3%BCr_die_Ukraine_seit_2014
        Ein „mehr desselben“ bei erfahrener Wirkungslosigkeit, ja geradezu halsbrecherischer Gefährlichkeit für die eigene Bevölkerung und die eigene Wirtschaft – wie dumm kann man sein?

  29. Da hat einer die russische Spezialoperation immer noch nicht verstanden. Mit dummen Beleidigungen des Präsidenten Putin gewinnt man keinen von den Amis angezettelten Krieg. Herr Präsident Putin schickt die Heilsarmee und ein paar Schützenvereine und gewinnt so ganz nebenbei Kilometer um Kilometer. Jetzt nimmt er denen sogar noch ein wichtiges Kraftwerk weg. Jetzt wirds dunkel im Land. Die von den westlichen Kriegstreibern unterstütze ukrainische Gegenoffensive läuft seit Wochen. Geländegewinne sind im Minus.  

    • Mir ist zuletzt durch einen aktuellen Artikel in der Financial Times aufgefallen, dass der Krieg in der Ukraine nicht dafür gesorgt hat, dass Putin überall auf der Welt isoliert worden ist.

      Im Gegenteil. Die Türkei mit Erdogan wird ihre Wirtschaftsbeziehungen mit Rußland und Moskau sogar weiter intensivieren:

      Alarm mounts in western capitals over Turkey’s deepening ties with Russia | Financial Times (ft.com)

      Die Annäherung zwischen der Türkei und Rußland soll mehrere Hauptstädte in der EU alarmiert haben, weil Rußland dadurch westliche Sanktionen umschiffen könnte.

      Laut dem obigen Artikel wird das russische Mir-Bezahlsystem in der Türkei zugelassen.

      Russen können dann also ohne die Visa- und Mastercard, die in Rußland sowieso suspendiert worden sind, in der Türkei ihre Rechnungen über das Mir-System begleichen.

      Das Mir-System soll laut Erdogan den Tourismus mit russischen Gästen fördern und voranbringen. Die Türkei sehnt sich nach Deviseneinnahmen. Ich glaube, es wird sogar der Rubel in der Türkei akzeptiert ?

      Ich finde den Vorgang auch deshalb interessant, weil die Türkei als NATO-Staat sich hier ganz gezielt gegen die USA und die EU stellt.

      Die BRD-Regierung würde so etwas aus Feigheit niemals wagen.

      Nach einer totalen Isolierung Rußlands schaut das eher weniger aus.

      Im Westen soll deshalb kollektiv Panik ausgebrochen sein.

      Hintergrund:

      Russia – Turkey trade deal causes collective west panic – The Duran

  30. DAS AKW ist von russischen Soldaten beswtzt, meldet Selensky. Und danach wird es von russischen Raketen beschossen. (Friendly Fire?).
    Herr Spahn versuchen Sie sich als neutraler Journalist und nicht als einer der die Meinung der USA und unserer Politiker von sich gibt.
    In diesem Krieg wird gelogen, daß sich Balken biegen. Vorschlag: Beschäftigen Sie sich mal mit Banderas und denAsov Truppen.

  31. Ich muss leider sagen, dass ich die Artikel bei TE zu der Thematik recht einseitig finde.
    Natürlich ist es richtig, ausführlich über die schlimmen Verfehlungen Putins zu schreiben. Gerne würde ich hier aber auch mal etwas dazu lesen, wieso die Ukraine eines der korruptesten Länder der Welt war. Oder wie der ukrainische Präsident so ein großes Vermögen anhäufen konnte.
    Stimmt es, dass in der Ukraine Menschen, die sich Rußland zugehörig gefühlt haben diskriminiert wurden?
    Oder warum die Ukraine sich so stark gegen einen scheinbar übermächtigen Gegner verteidigen konnte. Woher kamen die ganzen Waffen, die bereits vor dem Krieg in der Ukraine stationiert waren?
    Sicherlich wurden diese Themen hier auch schon kurz angesprochen, aber eine entsprechende ausführliche Analyse der „anderen Seite“ lese ich hier meist nur selten.

  32. Nur eine kleine Anmerkung, weil sie so gegen den Teufel Putin kämpfen. Aserbaidschan geht mit Hilfe der Türkei wieder einmal gegen Armenien vor. Russland ist derzeit die einzige Schutzmacht der Armenier. Sollte Putin und Russland geschlagen werden, was Sie ja wünschen, würden Aserbaidschan und die Türkei genau das ausnutzen, um sich möglichst viel (oder alles?) von Armenien zu schnappen.
    Ich bin auf Ihren Kampf-Artikel gegen Erdogan und Ihre Schuldzuweisung an die Deutschen („Nach 100 Jahren schauen wir beim 2. Völkermord gegen die Armenier zu“) gespannt.
    Sie schaffen das!

    • Über Syrien, wo Erdogan beständig weiter ins Land eindringt und Teile erobert, wird so gut wie gar nicht berichtet. Darüber, dass dort Plünderungen Richtung Türkei stattfinden, auch nicht.

  33. Auch rhetorische Eskalation und Propagandalügen werden der transatlantischen Front nicht zum Sieg in der Ukraine verhelfen. Wenn wir in Europa keinen Selbstmord begehen wollen, ist endlich Zeit für Verhandlungen mit Russland.

  34. Naja. Entscheidend ist wie der Krieg am Ende ausgeht. Russland wird er massiv schaden. Der Ukraine auch. Europa ebenso. Beim Rest der Welt weiß ich es nicht. Manche werden davon profitieren.

    • Der Gewinner wird China sein. Die USA wird ihrem schlechten Ruf als „Kriegsanstifter“ zum eigenen Vorteil wieder gerecht.
      Und vermutlich werden Russland und China leichter Waffen exportieren, um den Westen zu ärgern.

  35. Was ist denn das für ein einseitiger Anti-Putin Lobbyisten Artikel ala Bild-TV ???
    „Okkupieren“ (in Besitz nehmen) wollte/hat der Westen (USA/EU) doch zuerst die Ukraine, und NICHT Russland, – obwohl das STOP-Zeichen aus Moskau deutlich formuliert worden ist.
    Jetzt ein „AKW“ zu benutzen, das die Russen „verbrannte Erde“ hinterlassen wollen, ist billige westliche Propaganda, – denn das hätten die Russen viel einfacher machen können.
    Desweiteren glaubt der Artikel-Schreiber Tomas Spahn an einen „Endsieg“ der „Ukraine“, – was völlig absurd ist, – denn an Russland hat sich schon Napoleon, Hitler ausgebissen und demnächst auch der „Westen“ (USA/EU).

  36. An den Autor: Der Staat ist nicht Gott, sondern das Gegenteil davon! Der Sozialist und Staatsgläubige kapiert das nur nie!

  37. Man kann diese ewigen Schauergeschichten vom bösen Russen wirklich nichtmehr lesen und ernstnehmen. Man kann davon ausgehen, daß die Russen die bis jetzt eroberten Gebiete, also auch das KKW, nicht aufgeben und auch nicht verlieren werden. Wenn die Ukrainer also das KKW schon beschießen und damit eine Katastrophe provozieren, vielleicht wäre also das Legen von Minen um das KKW also ein Eigenschutz bzw. ein Schutz vor Anschlägen?! Aber auf so etwas kommt der böse Russe sicher nicht. Und vielleicht wäre mal ein Bericht zu den Vorwürfen von Amnesty International an die Ukraine angebracht. Nicht um die völlige Einseitigkeit zum Ukrainekonflikt zu kaschieren, sondern rein interessehalber.

    • Ukrainekonflikt

      Was wollen Sie mit so einem beschönigenden Ausdruck bezwecken? Der Überfall des imperialistischen Agressors auf sein Nachbarland ist ein brutaler Krieg, in dem Kinder von Grantsplittern verstümmelt, Zivilisten von Bomben zerfetzt werden und in dem Putins primitive Truppen plündern, vergewaltigen, foltern und ungehemmt jede Art von Terror ausüben. Das ist kein „Konflikt“!

      • Von welchen durch Granatsplitter zerfetzten Kinder schreiben Sie denn? Meinen Sie die Kinder aus den Gebieten der russisch-sprachigen Minderheit?

        Stimmt, das ist kein Konflikt. Das ist ein Gemetzel.

      • Nennen Sie es wie sie wollen. Mein Post galt im übrigen in erster Liie dem Thema KKW, nicht mehr und nicht weniger. Und ja, daß Rußland in die Ukraine einmarschiert ist ist ja wohl unbestritten. Leider genauso, wie dieser Krieg eine Vorgeschichte, auch unter Beteiligung der Ukraine, hat, in der sich all das offenbart, was an Politik so widerwärtig und schmutzig ist.

  38. Also soweit meine Informationen hat Russland das Kernkraft schon Monate besetzt. Das ukrainische Personal arbeitet dort weiterhin. Jetzt soll also Russland auf sich selbst schießen und sich selbst vermindern? Laut meinen Infos hat der ukrainische Angriff auf das Kraftwerk auch 2 Stromleitungen durchtrennt deswegen der Stromausfall. Scheint mir plausibler zu sein als Ihre Vermutungen. Nicht umsonst hat Russland eine Sondersitzung der UN gefordert. Warum werden die Atombehörden nicht dort hin geschickt wie von Russland gefordert? Das gleiche mit dem Gefängnis der Kriegsgefangenen von der Ukraine beschossen und die eigenen Soldaten umgebracht. Wieso kommt keine unabhängige Untersuchungsbehörde wie Russland gefordert hat?

  39. Auch wenn die Wahrheit bekanntlich in solchen Fällen immer als Erstes stirbt – diese Meldungen tun mir bei dem Versuch, sie einzuordnen, schon fast körperlich weh.
    Was sollte der Sinn hinter einer Sprengung des Kraftwerkes sein und wem würde es etwas nützen? Siehste…
    Hat für mich in etwa so eine Aussage wie bei anderen großen Kriegsverbrechen. Da waren die Angaben der Ukrainer und dann dazu die vorhandenen Bilder – irgendwie nicht so passend. Auch kommen Stück für Stück Berichte von (auch westlichen) Augenzeugen, welche seltsamerweise ganz andere Geschichten erzählen.
    Die wichtigste Sache zum Kraftwerk ist aber, wer hat denn versucht, dort eine IAEA Untersuchungskommission vor Ort zu bekommen und wer hat das verhindert? Siehste…

  40. Mich hat nur gewundert, dass das AKW nicht schon viel länger „eingenommen“ worden ist.
    Aber bitte: Die Ukraine bekommt immer noch Gas aus Russland.
    Die Ukraine bietet mitten im Krieg den Deutschen Strom aus ihrem AKW an.
    Was bitte schön ist das für ein Krieg?
    Man stelle sich vor, Frankreich hätte im WK 2 noch mitgeholfen, den Deutschen Strom für ihre Rüstungsfabriken zu liefern.
    Lt. unserer Sektschlürfenden IM ist in Kiew ja wohl auch überhaupt nichts zu spüren von einem Krieg.
    Was soll das sein?

  41. „Der Auftrag: Westliche Geheimdienste gehen davon aus, dass die russischen Okkupanten damit begonnen hatten, das Kraftwerk zu verminen, um es im Fall eines Rückzugs zu sprengen und damit den Süden der Ukraine zur atomaren Wüste zu machen.“

    Also alles Spekulation. Politik als Pokerspiel… Und der „Frieden schaffen ohne Waffen“ war nicht in der Lage, den Krieg zu verhindern. War nicht in der Lage, sich erobern zu lassen. Und das gehört dummerweise zum Frieden ohne Waffen unbedingt dazu. Und ist nicht in der Lage, das Spiel in Richtung Verhandlungen zu drehen.

    Verbrannte Erde kann Russland auch ohne Verstrahlung erreichen. Man schaue nur auf D und Baden-Württemberg mit seinem gesprengten Atomkraftwerk.

    Im übrigen hinterlassen Pandemie und Sanktionen auch verbrannte Erde. Genauso wie unsere Energiewende oder unser kaputtes Bildungssystem. Langsam und unter dem Radar bis das Ende dann spektakulär wird.

    Es ist die Zeit gekommen für Hoffen und Beten. Und helfen werden weder der Klimagott, noch die kleinen Kleber mit ihrem Klebstoffgott.

  42. Mit den vermutlich durch ein Sabotageteam ausgelösten Explosionen hat die Ukraine einen großen Erfolg erzielt. Russland wird wohl seine Strategie überdenken müssen, denn solche Verluste sind untragbar. Vor allem wenn viele Spezialisten getötet oder verletzt werden.
    Die Ukraine droht auch mit dem Beschuss des AKWs, wenn es ans russische Stromnetz angeschlossen wird.
    Vermutlich wäre das sinnvollste es erst einmal herunterzufahren, um einen Gau zu vermeiden.
    Wenn ich den Artikel zu Ende lese, dann wird ist klar, dass der Krieg noch weiter eskalieren muss.

  43. Wer sich dem Willen des Bandenchefs nicht unterwirft, hat sich die Folgen selbst zuzuschreiben. Wer nicht bereit ist, dem Bandenboss das zu geben, was er begehrt, dem wird es mit Gewalt genommen werden. Und wenn es dem Bandenboss verwehrt wird, dann soll es eben niemand besitzen.

    Sehr richtig! Wer sich der großen Transformation nicht freiwillig unterzieht, der wird mit Gewalt dazu gezwungen: Im Winter wird gefroren, komme da was wolle!
    Das KKW Emsland wird mit Gewalt abgeschaltet, NS2 wird mit Gewalt NICHT in Betrieb genommen. Das sind Dinge, die schon vor dem russischen Einmarsch auf der Fahne der Grünen und Roten standen! Und wenn im Winter alles still steht, dann ist es jenes ukrainische KKW und Putin ist schuld!
    Dazu passen auch die Lügen, dass man mit Katar Gaslieferungen vereinbart hat. Und es werden noch viele andere Dinge aufkommen von denen wir bisher noch gar nichts wissen! Warum sonst die grüne Panik vor Volksaufständen und die Innenministerin glaubt gar nichts davon. Die Soziopathen beschränken sich beileibe nicht auf Russland!

  44. Werter Herr Spahn, auch wenn das Narrativ beständig im Westen verbreitet wird, wo finde ich die Information, dass Moskau die gesamte Ukraine erobern/annektieren will. Aus Moskau habe ich nichts darüber gefunden. Ich würde mich wirklich freuen, wenn Sie die bloße Behauptung mit einem/mehreren Links hinterlegen würden.
    Wohlan…

    • Schon zu Anfang des Krieges verlangte Putin den Rücktritt der „Nazi“-Regierung in Kiew. Das schließt wohl die ganze Ukraine mit ein.

    • Hören Sie Ihrem Idol nicht zu? Putin hat das seit Beginn des Überfalls wissen lassen – und sogar schon im Jahr 2008. Insofern kann man ihm zumindest nicht unterstellen, hier nicht die Wahrheit gesagt zu haben.
      Das Ziel war und ist, die behaupteten faschistischen Nationalisten – das sind alle ukrainischen Staatsbürger, die sich als Ukrainer und nicht als Russen definieren – zu vernichten und die angeblich faschistische Regierung durch eine Moskau-hörige zu ersetzen. Das ist die de-facto-Annexion. So, wie gegenwärtig die russischen Gouverneure offen erklären, in den bereits besetzten Gebieten sogenannte Referenden durchführen zu lassen darüber, dass sich das besetzte Gebiet der Russischen Föderation anschließt, sollte es dann auch in der gesamten Ukraine weitergehen.
      Insofern scheinen Ihre russischen Quellen offenbar nicht zureichend.

      • Die neueste Aussage von lavrow ist, dass man in Kiev einen regime change anstrebt. also nichts mit Annexion.
        Regime change, auch nichts besonderes. machen die USA immer wieder.

        Immer wieder gab es die Aussage: „ob die Ukraine in dieser Form noch existieren wird“, zb. von Medvedjew.
        Das kann verschiedenes bedeuten.
        Es kursieren vielerlei Gerüchte, dass zb. Polen und die Westukraine
        irgendwie fusionieren könnten.

    • Hat Moskau nicht auch im Januar noch behauptet nur ein Manöver durchzuführen und nicht in die Ukraine einmarschieren zu wollen?
      Behauptet Moskau nicht auch bis heute, gar keinen Krieg zu führen, sondern nur eine ‚Spezialpperation“?

      Wie naiv muss man sein um auf die Lügen und Propaganda eines kriegsfühtenden Regimes hereingefallen?

    • Werter Herr Precht, Sie finden den einschlägigen und grundlegenden Aufsatz Wladimir Putins vom 13. Juli 2021 – ins Englische übersetzt: „On the Historical Unity of Russians and Ukrainians“ – ohne Mühen auf der Website des Kreml: http://www.en.kremlin.ru.>misc>66182. Der Aufsatz wurde sogar schon in Wikipedia mit Quellenangabe kommentiert. Ich verstehe nicht, wie Sie das übersehen konnten, wenn Sie so eifrig nach dieser Information gesucht haben. Auch den übrigen relativ ahnungslosen „Putinisten“ im Forum empfehle ich, sich einmal mit den relativ leicht zugänglichen Originaldokumenten aus der „Feder“ des russischen Präsidenten und seiner Berater zu beschäftigen.

  45. Herr Spahn, warum verstehen sie nicht die Politik Russlands ?. Man muss immer beide Seiten in Betracht ziehen. Wir sind nicht die guten und die anderen sind auch nicht die guten. Es sind Menschen und die muss man versuchen zu verstehen. Mindestens versuchen.

    • Der ganze Westen ist Pleite. Deswegen, die letzte Rettung: Russlands unermessliche Bodenschätze. Dieses Ziel wird weiter verfolgt. Ukraine ist nur eine Etappe und Selenskij ist austauschbar. USA und China wollen unbedingt diese „unermessliche“ Bodenschätze.

  46. Das mag alles richtig sein, aber welcher große politische Führer ist kein Soziopath? Wir dürfen uns nicht von deutschen Politikern täuschen lassen – die haben nichts zu melden und können so ihr Potential nicht ausspielen.

    • Sie verwechseln das vermutlich mit Psychopath. Dass die meisten Führer Soziopathen sind, halte ich für Unsinn, psychopathische Züge haben allerdings die meisten vorzuweisen. Mehr oder weniger…

    • Eine rhetorische Frage, die ich allerdings in meinem Text nicht gestellt habe, da ihre Antwort zu offensichtlich ist.

  47. Ich hatte nur die Überschrift gelesen und sonst noch nichts, da wusste ich zu 100% welcher Verfasser dies geschrieben hatte! Und ich hatte mich nicht getäuscht; ist schon witzig.

  48. BITTE MÄßIGEN SIE SICH

    im Ton, Herr Spahn. Wenn unsereins sich hier nur etwas zu deutlich äußert über die linksgrüne Plage, die wir am Hals haben, dann wird es vom Moderator kassiert. Wenn Sie selbst sachliche Leserbeiträge wünschen: Sie haben auch eine Vorbildfunktion. Bitte gehen Sie mit gutem Beispiel voran und reden in einem sachlichen Ton über Wladimir Putin. Danke.

    • Wollen Sie etwa bestreiten, dass Putin als Bandenmitglied in Leningrads Hinterhöfen groß geworden ist? So etwas prägt.

    • Die Sachlichkeit von Herrn Spahns Ton über Wladimir Putin ist nach meinem Empfinden exakt angemessen. Herr Spahn hat den psychopathischen Straßenschläger Putin mitsamt seiner großmäuligen Schlägertruppen absolut zutreffend charakterisiert. Putin, Lawrow, Medwedjew, Kadyrow und wie die ganzen Mitglieder der Straßenbande noch heißen, sind der Abschaum der Menschheit.

    • Also mal sachlich:
      1. Putin ist ein Kriegstreiber. Er hat zweifelsfrei die Ukraine überfallen.

      2. Putin ist ein Kriegsverbrecher. Er hat zweifelsfrei das Völkerrecht gebrochen.

      • Duesentrieb D, das ist falsch. Putin hat zuerst – nämlich 2014 – einen Bürgerkrieg in der Ostukraine angezettelt, und illegitim ukrainisches Staatsgebiet annektiert. Die Nato ist ein Verteidigungsbündnis und Russland kein angemessener Gegner (wie sich jetzt in UA überdeutlich zeigt) weil lediglich eine Regionalmacht, mit einem wie Herrn Spahn, so richtig benennt, „Soziopath“ als Staatspräsident.

      • „Die NATO ist ein Verteidigungsbündnis“? Interessant zu sehen, wo sie sich bisher „verteidigt“ hat:

        Jugoslawien, Irak, Libyen, Maidan-Putsch, ganz zu schweigen von diversen Putschen in v.a. Lateinamerika, die die USA ganz alleine hinbekommen haben…

    • Ach , Herr Spahn , die ganze Sanktionspolitik des Westens gegen Putin unterstützt doch nur die Geschäftsinteressen der USA zum Erhalt des Petrodollars . Frieren gegen Putin ist eine Werbemasche unserer Politiker .Kriege wurden immer wegen Rohstoffen geführt , nie wegen Demokratie . Also frieren wir demnächst zum Erhalt des Petrodollars . So wird ein Schuh draus .,

    • Ich war dem Westen gegenüber loyal, so lange er noch Westen war. Als es echte Werte wie Freiheit und daraus resultierenden Wohlstand gab. Als die USA noch das Land des „bald eagle“ und nicht das marodierender Migrantenbanden oder BLM-Chaoten waren. Als es im Westen noch nicht den heute zu verzeichnenden Linksdrall gab.

      Für Dinge wie „gender“, LGBTQ oder „woke“ würde ich als westlicher Soldat meine Knochen nicht hinhalten, noch viel weniger um das Alles auch noch im Rest der Welt zu verbreiten. Nur ca. 17% der Weltbevölkerung leben in der westlichen Hemisphäre, also ca. 80% wollen das nicht. Für mich sind das keine Werte, sondern zivilisatorische Fehlentwicklungen

      Ich muss sagen, ich verstehe heute noch etwas mehr den von mir hochgeschätzten Schriftsteller Knut Hamsun, einen großen Freund der deutschen aber auch der russischen Kultur.

      Nach 2 Amerikaaufenthalten entwickelte er sich andererseits zu einem ausgeprägten Kritiker bestimmter Facetten der US-Kultur – und hat damit die oben beschriebenen zivilisatorischen Fehlentwicklungen schon im Ansatz vorher gesehen. Der links gedrehte Westen ist bei weitem nicht mehr so stark wie er selbst denkt – und er wird täglich schwächer.

      Und büßt immer mehr an moralischer Legitimation ein. Eine Kultur, die sich auf dem Sägen am eigenen Ast, verlogenen „Werten“, der Bespitzelung und gesellschaftlichen Vernichtung Andersdenkender gründet kann nicht auf Dauer Bestand haben. Der Westen muss sich erst wieder neu sortieren und ordnen, bevor er dem Rest der Welt „Werte“ vermitteln will.

      Ich werde den Westen erst dann wieder unterstützen, wenn das Unrecht der US – „Wahlen“ (für mich war das Ganze erwiesenermaßen Wahlbetrug – kurz vor Ende der Auszählung lag Trump noch satt vorn, und dann kamen die Briefwahlen…) von 2020 wett gemacht und Trump wieder zum Präsidenten gewählt wird.

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