Den Namen Raphaël Glucksmann muss man sich merken. Er ist die Scharnierstelle zwischen französischen Linksradikalen und Establishment. Womöglich wird er noch zu Höherem berufen. Denn Glucksmann ist ein „Liberaler Sozialist“ in den Reihen jener linksradikalen Volksfront, die am Sonntag die Wahlen in Frankreich gewonnen hat.
Bereits bei der Bündnisgründung musste klar sein, dass die unterschiedlichen Linksparteien kaum zusammengehen konnten. Dass man sich zähneknirschend darauf einigte, in der Ukraine-Frage auf Kiew umzuschwenken, war auch jenen einflussreichen Zentristen wie Glucksmann zu verdanken, die sich im Gegensatz zu Jean-Luc Mélenchon eine gewisse Andockbarkeit ans juste milieu bewahren wollten.
In vielen Punkten stellt Glucksmann das genaue Gegenteil zur Truppe der radikalen Linken dar. Glucksmann ist putinfeindlich eingestellt, im Gegensatz zu vielen Palästinensertuchträgern fraternisiert sich der 44-jährige Nachfahre aschkenasischer Juden mit Israel. Als Mitglied der Spinelli Group verfolgt er eher eine Föderalisierung der Europäischen Union, während viele linke Mitstreiter mit Brüssel fremdeln. Er gilt als Anwalt des Klimaschutzes.
Aber nicht nur dieses zum Establishment konforme Profil macht Glucksmann interessant. Sein Vater André Glucksmann galt als linker Essayist, der jedoch mit dem Alter auf neokonservative Positionen umschwenkte – und etwa den Nato-Einsatz gegen Serbien 1999 oder den Irak-Krieg der USA im Jahr 2003 begrüßte. Er war Unterstützer eines unabhängigen tschetschenischen Staates.
Raphaël Glucksmann war von 2008 bis 2012 Berater des georgischen Präsidenten Micheil Saakaschwili, dem die „Rosenrevolution“ den Weg geebnet hatte. Er heiratete die georgische Innenministerin Eka Zgouladze (von der er mittlerweile geschieden ist), die 2014 die ukrainische Staatsbürgerschaft erlangte und bis 2016 als stellvertretende Innenministerin fungierte.
Freundlich ausgedrückt: Glucksmann ist „westorientiert“.
Als Regisseur, als NGO-Mitglied und politischer Berater bedient Glucksmann das Bild des Aktivisten, wie es Blätter vom Schlage des Standards lieben: authentisch, ein Politneuling, ein Journalist, ein Menschenrechtsverteidiger. Dass die obigen biografischen Fakten dem widersprechen – die Proteste in Georgien 2007 ließ sein Pate Saakaschwili gewaltsam bekämpfen, ihm wird die Verprügelung eines Oppositionspolitikers angelastet –, überschaut man wie so häufig in den Massenmedien.
Seine Partei Place publique definiert sich als links, pro-europäisch und ökologisch. Sie setzt sich für ein soziales und ökologisches Europa ein. Kommt einem dieses Programm bekannt vor?
Die EU-Wahl war demnach eine Testwahl für Glucksmann – die er bravourös gemeistert hat. Die Parlamentswahlen haben vorerst die Kommunarden in den Vordergrund gestellt, doch Leute wie Glucksmann werden größere Ambitionen haben als reine Blockadepolitik. In vielen Belangen steht der Sozialist, der lieber von „Sozialdemokraten“ spricht, wenn er seine Parteigefährten meint, dem Staatspräsidenten Emmanuel Macron deutlich näher als vielen Alliierten. Er wäre aus Sicht der Eliten in Paris, Brüssel und Washington der geeignete Kandidat. Jetzt muss er nur noch schmackhaft gemacht werden.
Wie weit die Anti-Le-Pen-Koalition dafür bereit ist zu gehen, das hat sie am letzten Sonntag gezeigt. Womöglich hat Macron, der selbst unter dem Sozialisten François Hollande begann – letzterer heute im linksradikalen Bündnis untergekommen –, einen Kronprinzen gefunden.
Genau sowas konnte man ja schon erwarten: linksliberal-grüne Kandidaten, die dann das Rennen in dieser angeblich radikalen „Linksfront“ machen. GANZ ÜBEL!!!!!
Ich platziere diesen Kommentar einfach mal hier hinein. Was hindert Putin daran, seine ganzen Atomwaffen gen Westen zu schicken?
Der ultraradikale Mélenchon ist ein Gefahr für die französische Nation.
Und er wird eine national denkende Kraft, geschweige denn eine Präsidentin namens Le Pen, niemals tolerieren.
Im Gegenteil, er wird den Islamo Gauchisme befeuern, bis Frankreich zerstört ist. Insofern ist der Grundgedanke, auf der linken Seite eine etwas liberalere Alternative zu etablieren, durchaus richtig.
Macron nähert sich dem Ende seiner politischen Führungszeit. Wenn er abtritt, bleibt sonst nur noch die Wahl zwischen hart links und hart rechts.
Und da besteht die Gefahr, so sieht es jetzt ja auch aus, dass hart-links sich kurzfristig dann doch noch eine Mehrheit zusammenzimmert.
Und das wäre das Ende Frankreichs. Das sollte keinesfalls passieren.
Haben Sie überlesen, dass Mélenchon „russlandfreundlich“ und „europakritisch“ ist bzw. sein soll? Also in zwei zentralen außenpolitischen Punkten mit dem RN harmonisiert?!
Hufeisen auch in Frankreich? Wackelig, da die harte Linke in Frankreich viel näher am radikalen Islam hängt als bei uns. Aber man weiß nie. Das kann bei einschneidenden Ereignissen auch ganz schnell kippen.
Israelfreundlich, Putinhasser, Militarist, EU-Freund und Anti-Kapitalist.
Also auf allen Ebenen das genaue Gegenteil von Verstand.
Wer braucht noch so jemanden?
Ein „Antikapitalist“ ist dieser Glucksmann ganz bestimmt nicht als Israel- und EU-Freund, das geht nicht zusammen!
An seiner Ex-Frau lässt sich gut ablesen, aus welchem Milieu Glucksmann stammt.
Glucksmann war verheiratet und hat zwei Kinder mit Salome Surabischwili, der aktuellen Präsidentin von Georgien – eine Tatsache, die aus der deutschen Wikipedia kürzlich gelöscht wurde. Die englische Version ist (noch) genauer.
Derzeit tut sie alles , um Georgien in den Krieg zu involvieren, wobei sie vom Parlament ausgebremst wird.
Salome Surabischwili stammt aus einer georgischen Familie, die 1917 aus Russland nach Frankreich geflohen waren.
Sie war Studentin bei Zbigniew Brzinsky.
Ihr Karriereweg führte über den französischen diplomatischen Dienst bis zur georgischen Aussenministerin. Wie genau es gelungen ist, eine französische Diplomatin zur georgischen Ausenministerin zu machen und von da aus zur Präsidentin wissen wohl nur die beteiligten Geheimdienste.
Wer sich in Surabischwilis Georgienpolitik einliesst, versteht schnell, daß es ihre Aufgabe ist, Georgien ins US-Imperium einzugliedern.
Glucksmann dient denselben Herren wie Macron.
Die Unterschiede sind innenpolitischer Natur.
Genau wie Macron betreibt er das geopolitische Geschäft von Hochfinanzamerika.
Glucksmann als Premierminister, geduldet von Danièle Obono, Rima Hassan und Jean-Luc Mélenchon? Das wird der Alija französischer Juden Auftrieb geben.
Da passt wie die Faust aufs „Auge“ das vdL den Green Deal (Abzocke für uns alle) weiter voran treiben will:
https://apollo-news.net/koalition-gegen-rechts-von-der-leyen-und-gruene-einig-ueber-zusammenarbeit/
Es ändert sich nichts, solange Macron, vdK oder bei uns die Union weiter „mitspielt“ ohne eine Alternative.
Danke, die Beschreibung genuegt. Ein fast idealer WEF’ler. . Wieweit seine Sympathien fuer die Juden rein praktisch gehen, wird man sehen. Ein sozialliberaler Klimaschuetzer passt immer. Noch dazu ein überzeugter EU’ler und damit Supranationaler. Perfekt.
Das Problem wird sein, daß das Geld der anderen ausgeht. Die „Anderen“ sind aus französischer Sicht die ungeliebten Nachbarn im Osten.
Glucksmann sei „Nachfahre askenasischer Juden“ heißt es im Artikel, was aufgrund seines Namens auch nicht verwundert. Aber er ist ein Freund der Massenmigration, dabei verlassen schon seit längerem viele Juden dieses Land. Das wird weiter zunehmen.
Sollte es gelingen, Glucksmann zu installieren, wird er ein zweiter Macron werden.
Ich fürchte, der würde ein noch größeres Übel als Macron werden!!
Nicht Politiker, sondern Staaten haben Interessen, und so denke ich, daß ein Glucksmann kaum andere Politik machen würde als vorher die anderen Ministerpräsidenten der Macronie – die wiederum selbst der Versuch ist, Frankreichs altes Selbstbild als „Grande Nation“ und Epizentrums Europas mit dem Postnationalismus, Universalismus und Hyper-Liberalismus der heutigen Eliten in Einklang zu bringen – was allerdings scheitert. Am Ende aber wird er dem folgen, was sich für Frankreich daraus ergibt, solange sich das Land nicht insgesamt dreht. Wie persistent so etwas sein kann, sieht man auch hierzulande: Ein moralisch aufgeladener Hyper-Pazifismus mit deutlichem Mißtrauen gegenüber dem Westen gehört zu Deutschland, solange es dem politischen Konzept der alten Bundesrepublik folgt, absolut nichts für die eigene Sicherheit tun zu wollen und diese an andere zu delegieren. Dieser Pazifismus ist bloß von der Linken heute auf die Rechte gewandert, aber er bleibt Linie Deutschlands, solange es sich nicht als Nation begreifen will. In diesem Sinne handelt auch jede französische Regierung, egal ob sie vom RN oder dem Linksblock gestellt wird. Seit Clemenceau „les boches payera tout“.
Dazu fehlt als Berater nur noch der linke Philosoph Bernard-Henri Georges Lévy. dann ist die Grande Nation auf dem richtigen Weg.
Keine Frage dass dieser Typ der Wunschkandidat der woken Schickeria ist. Ich sehe nur keinen Grund, warum die Linksextremen um Melenchon und seine Islamogauche-Freunde sich ihm unterordnen sollten. Das wird wohl eher darauf hinauslaufen, dass er zwar MP wird, aber im Endeffekt nur von Melenchons Gnaden und sobald er dessen Kurs nicht mitträgt (z.B. beim Thema Steuererhöhungen oder Israel) ist er weg vom Fenster.
Es ist zu befürchten, dass Glucksmann sehr impulsiv ist und seine inhaltlichen Präferenzen, wie seine Lebensabschnittspartner, öfter wechselt. Nachdem F pro kWh nur ca. 10% des deutschen CO-2-Ausstoßes verursacht, hat Klimaschutz aus französischer Perspektive eine andere Bedeutung, als bei uns. Eine “ Föderalisierung der EU“ ist auch in F nicht breit zustimmungsfähig, weil Paris keine Provinz von Brüssel werden wird. Die Idee eines repräsentativ-demokratischen EU-Bundesstaates, VSE/USE, war, ist und bleibt ein Irrweg. Ein historisch-politisch heterogener Staatenbund, EU-27 oder EU-33, wird keine “ Nation „. Die politischen Eliten waren und sind nur leider zu denkfaul, und zu pfründeverhaftet, um Organisatonsmodelle zu finden, die anders als ein Bundesstaat sind, aber Verträge, Institutionen und Verfahren haben, die das Ganze größer machen als die Summe seiner Teile. Bei Glucksmann, ein Sozialist, muß man auch befürchten, dass er immer davon ausgeht, dass der Wohlstand auf Bäumen wächst, und dass “ Politik “ nur aus Verteilung besteht.
Wer Klimagedöns zu den Zielen zählt, gehört zu den Grün:innen – wovon es heutzutage sehr viele Farben gibt. Für mich alle inakzeptabel. (In Buntschland gibt es noch schwarze Grüne, gelbe Grüne, rote Grüne, dunkelrote Grüne… in Frankreich wohl ähnlich.)
Glucksmann scheint nicht nur, er ist „anschlussfähig“. Interessant wird sein , was der Antisemit Melenchon, bislang die führende Figur im Linksbündnis, dazu sagt, wenn Glucksmann ihm den Rang streitig machen will, das Bündnis zu dominieren. Frankreich steuert in ein großes politisches Durcheinander, die Linksfrontisten, vor allem aber Melenchon und seine Truppe wollen nach ihrem Sieg die ganze Macht, Glucksmann tendiert in Richtung Zentristen, die Melenchon genau so wenig ausstehen kann wie den RN. Das Zweckbündnis hat sein Ziel, den RN von der Macht fernzuhalten zunächst erfüllt, was jetzt die Franzosen erwartet zu prognostizieren, wäre eine Aufgabe für Spieltheoretiker, sämtliche Interessen aller Beteiligten angemessen zu berücksichten, um das Spiel um Macht und Einfluss realpolitisch auszubreiten
Glucksmann ist der Kandidat der transatlantischen Globalisten.
Und weil dem so ist, wird er mit Sicherheit aussichtsreicher oder -reichster Kandidat, gruselig!!!
Sorry Herr Gallina, einen Mann, der Berater von Saakaschvili war, kann man wirklich nicht für einen ernsthaften Politiker halten. Saakaschvilis politische Aktivitäten zeugen von einem psychopathischen Charakter, um es etwas gemäßigter auszudrücken. Ich empfehle Ihnen, sich die Aktivitäten von Saakaschvili etwas genauer anzuschauen.
Wie um Himmels Willen kommen Sie auf diese Interpretation des Artikels?
Ich glaube Sie haben meinen Kommentar nicht verstanden. Wer drei Jahre einem Saakashvili gedient hat, hat jegliche Glaubwürdigkeit verloren.
Das herrschende Etsablishment wählt schon die für sie Richtigen aus.
Die momentan, einzige richtige Vorgehensweise eines Staatspräsidenten, sehe ich in Viktor Orban. Er, in meiner Anahme, tariert die Geschehnisse aus. Er wartet Entwicklungen ab um erst dann Entscheidungen zu treffen wenn diese unvermeidlich werden. Der Druck aus Brüssel zeigt, welches Demokratieverständnis in der EU vorherrscht. Merkel hat zum Teil ähnlich agiert. Sich die Optionen bis zum Schluß zu erhalten. Allerdings gibt es einen Unterschied. Die eine Option endet im Verrat, die andere in der Verpflichtung zum Amtseid.
In Frankreich ist offenbar nicht Religion das Opiums fürs Volk, sondern telegene Senkrechtstarter, die aus dem Hut mitten in die Arena springen. Das war mit Macron so, und nun gibt es diesen neuen linken Vogel, Glucksmann, Liebe Franzosen, lasst euch nicht nochmal für dumm verkaufen. Denkt an Nizza, Charlie Hebdo, Bataclan, Samuel Paty und all die anderen Toten, Enthaupteten, Verstümmelten, an eure täglich brennenden und entweihten Kirchen. Fragt ihn: „Glucksmann, wie hältst du´s mit der Migration?“
Glucksmann ist – wie sein Vater – radikal pro-israelisch, er würde deshalb noch ganz andere Töne anschlagen nach einem islamistisch motivierten Attentat!
Von allen seinen Attributen her gesehen bestens für den Job geeignet. Ergänzend (auch wenn es keinen verwundern wird): der Mann ist eifriger Propagandist einer europäischen Massenimmigration.
Kann man sich nicht ausdenken, so was. Weder die Linke noch die Rechte weiß, wie und was ihnen durch wen geschieht. Demokratie leicht gemacht.
Interessante Persönlichkeit. Mal schauen, was wird.
Eine Verschlimmbesserung, nichts weiter. Hängt eure Hoffnungen nicht an Personalien.
Hoffnungen auf was – auf noch mehr Klima-Kabale, die man im französischen Fernsehen nicht mal mehr hinterfragen darf?
Hoffnungen worauf? Wenn Macron bekanntlich ein WEF-YGL ist, was kann man schon von seinem designierten „Thronfolger“ erwarten?
> Glucksmann ist putinfeindlich eingestellt, … Er gilt als Anwalt des Klimaschutzes.
Eher der Klima-Kabale, mit der Finanzoligarchen Billionen kassieren wollen ohne sich die Bohne um Nebenwirkungen zu kümmern. Wer für etwas besseres nächstes BlackRock-Quartalsergebnis nicht sterben möchte, müsste gegen die Dysotopie heftigen Widerstand leisten.
Kürzlich in TKP gelesen – selbst 80% Dekarbonisierung würde bereits kräftige Entvölkerung bringen.
klingt nach einem „internationalem“ Transatlantiker,“sozial“ getarntes WEF-Zöglingchen.
Macron war so ähnlich,bevor sein „Meteoritenaufstieg“ begann…
die Eliten finden eben immer wieder genau die richtigen „Wundertüten“,und die Wähler fallen drauf rein