Der von Lenin im frühen Sowjetrussland eingeleitete Prozess der Nationalisierung ohne Nationalstaat endete abrupt, als Josef Stalin, selbst Georgier und kein Russe, als uneingeschränkter Diktator in menschenverachtender Weise sowohl die zaristisch-imperiale Universalstaatsidee als auch den Absolutismus der Alleinherrschaft zum Herrschaftsprinzip der Räteunion machte. Im Zuge der von ihm im Sinne der kommunistischen Kollektivismusvorstellungen betriebenen Entbürgerlichung der ehemals russischen und nun sowjetischen Territorien wurde seit 1929 die Zwangskollektivierung der Landwirtschaft durchgesetzt. Sie presste in der Konsequenz die freien Bauern zurück in eine neuzeitliche Form der Leibeigenschaft – nur dass der Herr nicht mehr in seinem Gutspalast, sondern in einem staatlichen Bürogebäude in Moskau saß.
Stalins Holodomor
1932 kam es zu dem, was als Holodomor (Tod durch Hunger) in den ukrainischen Geschichtsbüchern steht und was der Deutsche Bundestag am 30. November 2022 als Völkermord anerkannt hat. Nach Zwangskollektivierung und zentraler Abschöpfung der ukrainischen Getreidelager durch Moskau – maßgeblich, um durch deren Verkauf Devisen ins Land zu holen, mit denen die Industrialisierung des Agrarstaats finanziert wurde – starben allein in der Ukraine nach unterschiedlichen Schätzungen zwischen drei und vier Millionen Menschen an Hunger. Nach russischer Lesart war dieser Massenmord eine unbeabsichtigte Folge der undurchdacht durchgeführten Zwangskollektivierung. Ukrainische und westliche Wissenschaftler gehen davon aus, dass damit nicht nur das unabhängige Bauerntum – darunter auch die Kulaken in Russland – vernichtet werden sollte, sondern dass Stalin gezielt die ukrainische Identität vernichten wollte.
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Der Zusammenbruch des russisches Weltimperiums
Das siegreiche Sowjetreich des Georgiers ließ nach 1945 kein erneutes Aufflackern nationalukrainischer Bestrebungen zu. Stalins Nachfolger Nikita Chruschtschow, im ukrainischen Donbas mit an Moskau orientierter, kleinrussischer Identität aufgewachsen und in russischer Tradition von der Idee des imperialen Universalstaats geprägt, hatte kein Problem damit, die 1774 den Osmanen abgepresste und 1783 als „für ewige Zeiten“ Bestandteil von Russland annektierte Krim 1954 der Ukrainischen SSR anzugliedern. Eine Maßnahme, die vermutlich der weiteren Sowjetisierung der Krim durch die bereits vor dem Krieg begonnene Ansiedlung von Festlandsukrainern zur Bekämpfung krimtatarischer Autonomiebestrebungen dienen sollte. Da im sowjetischen Universalstaat die Ukraine selbst unverbrüchlicher Teil des Imperiums war und für ewig bleiben würde, hatte die formelle Angliederung an die Sozialistische Räterepublik, in der Menschen mit ukrainischer Identität neben welchen mit kleinrussischer und daher nach Moskau ausgerichteter Identität lebten, scheinbar keine realpolitischen Konsequenzen.
Diese sollten sich dann jedoch ergeben, als nach 1989/90 das Sowjetimperium zusammenbrach. Neben jenen Nationen, die sich bereits 1918 aus dem Russischen Reich verabschiedet hatten und nach 1945 erneut in den Universalstaat eingemeindet worden waren, und jenen, die mit pro-forma-Autonomie den gegen Westeuropa gerichteten Gürtel russisch beherrschter Satellitenstaaten bildeten, nutzen auch zahlreiche Völker und Nationalidentitäten, die seit 1922 und bereits unter den Zaren Teile des russischen Imperiums gewesen waren, die Chance, sich in die Eigenstaatlichkeit zu verabschieden.
Während der an seiner Alkoholkrankheit gescheiterte Demokrat Boris Jelzin sich vom russischen Universalstaat verabschiedete und einen Prozess, den das Habsburger Reich bereits nach 1918 erleben musste, akzeptierte, klammerte sich die vom Geheimdienst KGB dominierte Gruppe der Großrussen um den Leningrader Wladimir Putin an dem anachronistischen Universalstaatsgedanken fest. Nachvollziehbar dabei ist, dass Putins Weltbild jenen innersowjetisch-internationalistischen Zeitraum nach Lenins Usurpation bis zur Machtergreifung durch Stalin zwar nicht ausblendet, jedoch als eine Phase des Verrats an Russland betrachtet.Tatsächlich ist jener gescheiterte Versuch Lenins, durch eine Stärkung nationaler Identitäten eine großrussisch-zaristische Restauration zu verhindern, aus Putins Sicht Verrat an Russland. Vielmehr müssen im Rahmen der Großrussland-Ideologie alle separatistisch-nationalen Bestrebungen auf dem Boden des früheren, großrussischen Universalstaats als unmittelbarer Angriff auf Russland gewertet werden. Putins Satz, wonach der Zusammenbruch der Sowjetunion die größte globale Katastrophe des 20. Jahrhunderts gewesen sei, muss jedem Nicht-Großrussen als absurd erscheinen – für ihn jedoch ist dieser Satz gesprochene Wirklichkeit und Phantomschmerz zugleich.
Putin in der Tradition des anti-ukrainischen Genozids
Der Überfall auf die Ukraine, der faktisch 2014 begann und das Ziel, das aus Moskauer Sicht unverbrüchlich mit Russland verknüpfte Territorium der Kleinrussen zurückzuholen, bereits damals fest im Auge hatte, legitimiert sich aus Moskauer Sicht in dieser Vermengung des universellen Staates mit einem internationalistisch behaupteten Antinationalismus, der sich paradoxerweise aus einem rassistisch-russischen Nationalismus speist.
Erdogan: Segeln im Windschatten Putins
Der schizophrene Blick auf die Wirklichkeit
Sergej Lawrow, Außenminister Moskaus, erklärte erst am 1. Dezember einmal mehr, dass es sich bei dem Terrorüberfall eben nicht um einen herkömmlichen Streit um irgendwelche Territorialansprüche oder Rohstofflager handelt. Die Zerstörung der ukrainischen Infrastruktur, die die Bevölkerung der Ukraine dem Kältetod aussetzen soll, rechtfertigte er mit der Behauptung, diese Infrastruktur stütze „die Kampfkraft der ukrainischen Streitkräfte und der nationalistischen Bataillone“. Die allein diesem einen Satz innewohnende Schizophrenie wird dem als intelligent geltenden Mann nicht einmal mehr bewusst, wenn er gleichzeitig von „nationalistischen Bataillonen“ und „ukrainischen Streitkräften“ spricht.
Cherson aufgegeben … und Moskau schweigt
Deshalb wiederum zeigt sich die Absurdität der russischen Staatsidee in jenem abstrusen Konstrukt, das aus der vermeintlichen Verteidigung völkerrechtswidrig annektierter Gebiete gegen den rechtmäßigen Eigentümer einen Angriff auf den russischen Staat herbeifabuliert. Putin rechtfertigt sein Handeln damit, dass sich sein Opfer gegen ihn zur Wehr setzt – ein Motiv, dass die russische Argumentation durchgängig begleitet, dadurch aber nicht an Absurdität verliert.
Russland ist zum Verlieren verdammt
Mit der russischen Staatslogik erklärt sich zudem, weshalb Verhandlungen mit Putin tatsächlich obsolet sind. Jeder mögliche Friedensschluss setzt voraus, dass die russische Führung von ihrer Staatsideologie Abstand nimmt und das Ende Russlands als Universalstaat akzeptiert. Solange das nicht geschieht, werden aus Moskauer Sicht Verhandlungen nur dann erfolgreich sein, wenn sich das Opfer bedingungslos unterwirft. Ein Waffenstillstand, von manchen Appeasern im Westen anempfohlen, dient bis auf Weiteres nur als Feuerpause zur Neustrukturierung der russischen Invasionsarmee.
Russland ist um Russlands Willen dazu verdammt, diesen von ihm initiierten Terrorangriff zu verlieren, weil es auf anderem Wege sein historisch überholtes Universalstaatsmodell nicht überwinden wird. Aus genau diesem Grunde sind gegenwärtig auch alle Überlegungen im Westen, ob und wie man mit Putins Russland zu einer friedlichen Lösung kommen könnte, unsinnig. Die russische Führung hat sich derart in ihr selbstgestricktes Weltbild versponnen, dass sie keinen Ausweg mehr findet. Sie ist aus ihrer Sicht ebenso zum Siegen verdammt, wie sie aus der Sicht der Zukunftsfähigkeit der russischen Bürger zum Verlieren verdammt sein muss.
Das bedeutet aber auch, dass sich das moderne Russland derzeit nahtlos in die Ahnenreihe mit den zaristischen und stalinistischen Tyrannen stellt. Putins Russland findet zum beabsichtigten Auslöschen der Bevölkerung ukrainischer Identität keine Alternative. Und das ausschließlich deshalb, weil die den europäischen Russen genetisch eng verwandten Ukrainer durch Russlands Handeln über die Jahrhunderte eine eigene, nationale Identität aufgebaut haben, die mit dem großrussischen Universalstaat nicht kompatibel ist.
Dabei wäre dieser zaristische Universalstaat auch unter Putins Prägung selbst dann nicht mehr restaurierbar, wenn es ihm tatsächlich gelingen sollte, die Ukraine territorial dem russischen Imperium einzugemeinden. Denn Russland mag zwar dann die Ukrainer in der Ukraine ausrotten – doch die ukrainische Identität wurde seit Beginn des Überfalls umso stärker mit jedem Schuss, der aus einem russischen Gewehr auf einen Ukrainer abgegeben wurde. Der ukrainische Partisanenkrieg gegen die russische Besatzung wäre ebenso unvermeidlich wie exilukrainische Zusammenschlüsse, die Russland von außen das Leben schwer machten.
Russland kann den Krieg nicht beenden
Gleichwohl wird Putins Russland seinen Feldzug gegen die ukrainische Identität um des Erhalts seiner Universalstaatsidee willen fortsetzen, bis es entweder sein Etappenziel der Rückführung des ukrainischen Territoriums erreicht hat oder ihm die militärischen Kräfte ausgegangen sind und seine dann vermutlich neue Führung die Universalstaatsvorstellung überwindet. Der angedrohte und durch die Terrorangriffe auf die Infrastruktur versuchte Kältetod jener Menschen, die in der russischen Logik eigentlich kleinrussische Mitbürger unter aufgezwungener, faschistischer Gewaltherrschaft sind, soll dazu nun das Mittel sein, nachdem Russlands Armee auf dem Feld versagt hat.
Doch auch diesen Versuch der Vernichtung ihrer nationalen Identität werden die Ukrainer überstehen – weil ihre Nationalidentität mittlerweile stark genug ist, auch diesen Versuch, und sei er noch so menschenverachtend vollzogen, überstehen zu können. Und weil der Westen mehr und mehr die tatsächliche und ihm mental fremde Motivation des russischen Vorgehens verstanden hat und begreift, dass ein universalstaatliches Russland auch unabhängig von der Ukraine eine permanente Bedrohung seiner Nachbarn darstellen wird.
Schon1928 erklärte der amerikanische Kongressabgeordnete Victor Berger im amerikanischen Kongeress:
„Wenn die Ursachen die gleichen bleiben werden, die zum 1.WK geführt haben, dann wird dieser Krieg nicht der letzte gewesen sein, sondern nur der erste in einer Reihe von Kriegen die folgen werden, in dem der nächste immer zerstörerischer sein wird als der vorherige.“
Da finden wir die Kontinuität, auch dieses Krieges.
Da gehören, schon in geschichtlicher Tradition, auch Russland und China dazu.
Wann der nächste große Krieg folgen wird, ist keine Frage des „ob“, sondern nur des „wann“.
Paradoxal, je länger es dauern wird bis dahin, desto zerstörerischer wird er sein.
Es sei denn es gelingt der Menschheit, der wetlweiten Vernunft die Oberhand zu verleihen. Worauf aber sehr wenig Hoffnung besteht.
Denn alle rüsten für den Krieg, um „Frieden“ zu schaffen. Ihren „Frieden“.
Sehr geehrter Herr Spahn, ich möchte und muss, ihnen eine sehr tiefgreifende Kenntnis der europäischen Geschichte bescheinigen.
Leider gibt es viel zu wenige Menschen die auch nur Ahnung von Geschichte haben, geschweige denn tiefergehende Kenntnisse.
Wie sie richtig schreiben hat der „Panslawismus“ weit in die Geschichte zurück reichende Wurzeln, als „Nationalismus“ in Europa eine Triebfeder aller europäischen Großmächte war.
Genaugenommen beginnt er schon im 11. Jhd., aber massiv und millitaristisch erst in jüngerer Vergangegenheit, wie sie in ihrem Artikel richtig erwähnen.
Schon ab dem 17. Jhd., dem untergehenden osmanische Reich hinterher, hat sich der Panslawismus ausgerbreitet.
Bis man im 19. Jhd. von dem „kranken Mann am Bosporus“ sprach.
Den, die französischen und englischen Imperialisten vor dem „zaristischen Panslawismus“ retten wollten, indem sie den „Krimkrieg“ von 1853 anzettelten (sh. Menschikow Depesche). Die Folge war eine totale Niederlage des zaristischen Reiches und seine Verdrängung aus Osteuropa und vom Balkan.
Allerdings hat dies den zaristischen und osteuropäischen Panslawismus nicht ausgerottet.
In dem, insbesonderen durch die Österreichische Monarchie geführten Kammpf gegen das Osmanische Reich, war russiche Unterstützung immer höchst willkommen. (schon die bürgerliche Revolution 1848 wurde mit Hilfe zaristischer Truppen im KuK Reich niedergschlagen)
Im Zuge der Verdrängung des osmanische Reiches aus Südosteuropa Ende des 19. Jhd. gelangte der russische Panslawismus zu neuer Blüte.
Aber auch in den Ursachen des 1.WK u. 2.WK spielte der Panslawismus eine nicht geringe Rolle als auslösendes Moment, der im Hitler-Stalin Pakt vom 23.08.1939 auch seinen Niederschlag fand.
Leider aber auch in Jalta, haben die Allierten dem „stalinistischen Panslawismus“ und Expansionismus kein Stoppschild gestellt, sodern ihm ganz Osteuropa ausgeliefert. Eine der Mitursachen des jetzigen „Putin Panslawismu“ als Ursache des Krieges.
Jeder mögliche Friedensschluss setzt voraus, dass die russische Führung von ihrer Staatsideologie Abstand…
Wenn man stets von 100% Anpassung des Verhandlungspartners ausgeht, machen Verhandlungen natürlich nie Sinn. Seltsam nur, dass sie trotzdem oft genug ein zumindest akzeptables Ergebnis haben, auch ohne das eine Seite sich den Vorstellungen der anderen Seite völlig unterwirft.
Leider entspricht das, was Sie schreiben, dem, was die St. Petersburger Trollfabrik im Auftrag des Kreml verbreitet.
In Wirklichkeit haben wir es beim Putinismus mit einem Regime zu tun, das viele Charakteristika des Faschismus italienischer Prägung aufweist: Führerkult, Militarismus, Polizeistaat, systematische Unterdrückung und Inhaftierung der Opposition, Chauvinismus, Imperialismus. Gerade wir Deutschen sollten uns diesem Wiederaufleben des Faschismus entgegenstellen, der sich heute hinter dem Propagandabegriff Antifaschismus versteckt.
Es gibt unterschiedliche Schätzungen, weil es keine genaueren Daten gibt. Durch die Volkszählung ein Paar Jahre später schätzt man die Zahl der Opfer auf bis zu 8 Millionen Menschen, wobei die Mehrheit nicht in Ukraine war.
Das kann man jetzt sehen wie man will. Wenn man aber Hungersnot 1932/33 nur in Ukraine und dann politisch motiviert als Genozid erkennt, macht man klar, dass die verlorenen Menschenleben nie das Problem waren. Man braucht nur einen Vorwand um eigene politische Ziele zu erreichen.
Vlt hatte SU eine Präferenz, wenn as um Ethnie der Opfer ging. Das war aber aus der Geschichte nicht zu erkennen. Alle mussten leiden und sterben. Jeder war so oder so zu dem Fundament der neuen Weltordnung (damals durch Kriege nur auf ehemalige Russland begrenzt)
Das alles spielt aber in der postfaktischen Welt von heute keine Rolle – wie man in dem Artikel sieht.
Einziges was dieser Krieg uns zeigt, ist Willkür, die ist am bestens bei der Beschreibung der gleichen Phänomene zu sehen – zB die Zerstörung der Infrastruktur: in Kosovokrieg war gerecht und gut vlt weil wir es getan haben. Die serbische Regierung hatte die Wahl: aufzugeben oder weiter der Bevölkerung leiden lassen. In dem Ukrainekrieg ist der Russe böse und begeht Zivilisationsbruch, indem er (meist) Elektrizitätswerke zerstört. Dabei wurden Wasserwerke in Doniezk über Jahre gezielt angegriffen – ein Akt des unermesslichen Humanismus.
Holodomor ist auch interessant. Ein Genozid an Ukrainern, bei dem mindestens die Hälfte der Opfer Russen, Kasachen und andere Völker waren – genauere Zahl kennt keiner aber bei der Volkszählung ein Paar jahre später fehlten ungefähr 8 Millionen Menschen. Wenn 3-4 Millionen Ukrainer waren dann sind sie nicht mal die Mehrheit der Opfer. Dass Stalin es egal war, wer und wie stirbt will man hier gezielt nicht wissen. Der Staat damals hat ziemlich wenig Gnade gehabt. Das Sterben aufgehört hat entweder wenn man mit den Kulaks fertig war oder wenn man bemerkt hat, dass es so nicht weiter geht. Wie vorsichtig Stalin mit allem dem was ihm in SU zu Verfügung stand, umgegangen hat, konnte man an Säuberungen in der Armee sehen.
Ist mit mehreren anderen Dingen so. Was ist, will man nicht wahr haben. Schon gar nicht der Autor des Artikels.
Ich will hier die Russen nicht verteidigen oder behaupten, dass sie besser als die Amis oder generell wir in NATO sind. Das ist mMn nicht der Fall. Wir herstellen mehr Waffen und diese sind meist besser als die russische. Unsere Satelitenaufklärung ist auch besser. Wir sprechen andere Sprachen und glauben an unterschiedlichen Dingen. Mehr Unterschieden bit es nicht.
Hätten wir echt die Menschenrechte, die Demokratie und so ein Zeug gewollt, würden wir nie Zelensky an der Macht ließen und würden wir vlt nach Referendum und ev. auch Bevölkerungstausch gestrebt. Das konnte einige Tote weniger bedeuten.
Est ist schon erstaunlich wie kriegsgeil die Deutschen sein können, wenn man ihnen das als eine gute Tat verkauft. Ganze diese Propaganda und „Gedenkkultur“ haben sich gelohnt, nicht wahr?
Was NATO angeht – die Amis wollen hier ihre Stützpunkte haben – gut, wenn sie für sie bezahlen. Ukrainisches Militär (geschult in diesen Stützpunkten) hat hier aber nichts zu suchen.
Die Denkschablonen des 19ten Jahrhunderts von zaristischen Imperien und Panslawistischen Reichen führen heute nicht weiter. Die drei Großmächte USA, VRC und Russische Föderation handeln geostrategisch. Die Gedanken von H. Kissinger und George Friedmann hierzu sind konstruktiver.
Herr Spahn soll doch einmal erklären warum:
1. Die USA bisher 40Mia $ in die Ukraine gesteckt haben
2. Der offizielle Gebrauch der russischen Sprache von der ukrainischen Regierung verboten wurde
3. Der NATO-Beitritt in der ukrainischen Verfassung steht.
4. Die Minsker Abkommen von der ukrainischen Regierung nie eingehalten wurden.
Alles friedensförderne Maßnahmen.
Die Propaganda-Lügen müssen aufhören. Es gab und gibt kein Sprachverbot für russisch in der Ukraine. Sie darf offiziell gesprochen und geschrieben werden. Auch dürfen Druckerzeugnisse aller Art auf Russisch veröffentlicht werden. Auf der Grundlage von Lügen ist kein politischer Diskurs möglich. Die Ukraine kann sich jedes Staatsziel geben, dass sie will. Wenn das Parlament den NATO-Beitritt als Ziel bestimmt, ist das legitim. Schließlich ist die Ukraine seit Ende der Sowjetunion ein unabhängiger Staat und als solcher von Russland anerkannt. Ob die NATO die Ukraine aufnehmen will, bestimmt wiederum die NATO, nicht die Ukraine. Das Minsker Abkommen wurde von keiner Seite eingehalten, denn es war ein FAKE-Abkommen des Genossen Steinmeier. Eine kriegerische Landnahme durch Russland kann und wird niemals per Abkommen besiegelt werden. Russland ist zu Europas permanenter Bedrohung geworden. Zudem bedroht Russland alle seine Nachbarn. Deswegen wollen die alle in die NATO. Schweden und Finnland hat niemand gezwungen, der NATO beizutreten. Sie wollen das allein aus Angst vor einem russischen Überfall. Europa braucht Russland nicht. Wäre Russland über Nacht verschwunden, Europa hätte damit kein Problem.
„Weil der Westen die tatsächliche Motivation des russischen Vorgehens verstanden hat, dass Russland auch unabhängig von der Ukraine eine permanente Bedrohung seiner Nachbarn darstellen wird.“ Eine für den Westen bedrohliche Sichtweise, die nicht der Wahrheitsfindung und dem Friedensschluss der Konfliktparteien im politisch erzeugten Duckmäusertum kapitalistischer Prägung zuträglich ist.
Das „Völkergefängnis“ Sowjetunion hat zu existieren nie aufgehört. Es ist in dem imperialen Denken vieler Russen tief verwurzelt. Gerade weil Russland der Welt nix aufzubieten hat, was Menschen ködert, gibt es sich imperial. Menschen werden mit Wohlstand geködert, mit lebenswerten Produkten. BRD kann Autos und Maschinen, Amis können Cola & Lifestyle, Japaner und Korea können Konsumenten Elektronik. Jeder Russe trägt Nike und telefoniert mit Apfel. Russland hat Menschen nix zu bieten außer Völkergefängnis und imperiales Gehabe eines Mafia-Paten im Zarenkostüm. Gilt für Russen genauso wie für die Welt. Nichts macht dieses Land attraktiv. Absolut nichts.
Richtig, und die Konkurrenz des Westens fürchtet der Kreml wie der Teufel das Weihwasser. Daher seine völlig irrationale Westophobie – die aus seiner Sicht natürlich absolut rational ist. Problem: Eine russische Mauer nach Vorbild Berlin geht nicht, dazu ist das Land denn doch zu groß.
Die Schweizer Bankiersvereinigung schätzte, dass ca. Fr. 150-200 Milliarden russische Vermögenswerte in der Schweiz gebunkert sein dürften. Für die Sanktionen wurden nur ca. 10 Mrd. gemeldet. Die Briten uvam. haben strukturell ähnliche Probleme. Deutschland ganz besonders. Es geht nicht um ein paar Villen und Yachten. Auch wenn Schätzungen schwierig sind, es ist nicht auszuschließen, dass einschließlich der Zentral- und Geschäftsbankguthaben mehr als € 1000 Mrd. in Europa zu finden wären, wenn man denn möchte. Wenn man dann Nägel mit Köpfen macht, und nicht nur einfriert, sondern mit Sondergesetzen mit Bezug auf die wirtschaftlichen Schäden, und die Kosten der Wiederaufbauhilfen für die Ukraine, ganz kalt enteignet und in einen Ukraine-Relief-and-Reconstruction-Fund einbringt( UKR-RRF) dann könnte es in Moskau einen Putsch gegen das Putin-Regime und seine Staatsideologie geben, und zu einem Waffenstillstand in der Ukraine führen. Man könnte sehr leicht zuerst einfrieren, und die Enteignung erst einige Monate später vollziehen. Wenn es dann, wider Erwarten, keinen Putsch in Moskau gibt, dann hätte man wenigstens einen hochdotierten UKR-RRF. Wir sollten und könnten Mittel und Wege finden, um die wirtschaftlichen Daumenschrauben gegen Russland fester zu ziehen.
Mit Ermächtigung zum autoritären Regieren der eigenen Bevölkerung hätte eine Enteignung aller russischen Vermögenswerte im Westen nichts zu tun. Man sollte auch nicht von vornherein ausschließen, dass die USA mitmachen würden. Die autoritären Machtstaaten sollten wisen, dass es auch eine Eskalation des Wirtschaftskrieges geben kann. Das Putin-Regime sollte wissen, dass der Westen Russland dem chinesischen Drachen zum Fraß überlassen kann. Aber ein sehr großer Teil der russischen Elite will sich eher mit dem Westen arrangieren, als dass Mutter Russland von den Chinesen in kleine, mundgerechte Stücke geschnitten, und mit Stäbchen gegessen wird. Wir wissen einfach nicht, wie und wann, und ob überhaupt, der zweifelsohne europäische Teil der russischen Elite zu einem Putsch gegen den Putin-Wahnsinn bereit und in der Lage wäre.
Hier geht es aber nicht um eine willkürliche Enteignung nur wegen eines Regimewechsels. Es geht um den Wiederaufbau der Ukraine aus Mitteln des Angreifers, die dem Westen zugänglich sind und als Reparationen verwendet werden können.
Russland hat durch diesen Krieg klar ausgedrückt, dass es zu allem bereit ist, um das russische Imperium aka UdSSR unter Missachtung des Selbstbestimmungsrechts der Völker wieder herzustellen. Es ist das letzte europäische Kolonialreich, das Völkergefängnis Europas, das es im positiven Sinne verdient hat, sich in Folge eines verlorenen Krieges zum Guten zu verändern und seine imperialistischen Ambitionen dem Willen zur Kooperation mit wechselseitigem Benefit zu opfern. Der Westen muss sich der Wiederkehr des Faschismus in Gestalt des Kreml-Regimes entschlossen und wirkungsvoll entgegenstellen. Das wird uns etwas kosten, keine Frage. Frieden und Sicherheit sind nie umsonst.
Ich weiß nicht warum der Artikel so abgefasst wurde. Wir werden nie erwachsen, wenn wir aus der heutigen Perspektive über die Weltgeschichte urteilen. Der Artikel ist ein Urteil und zugleich das Tun von befreundeten Nachbarstaaten, die die zehnfache Anzahl an Menschen haben verhungern lassen oder Kriege mit einer Lüge angefangen, ausgeblendet.
Isolierte Betrachtung polarisiert.
Russland wird Weißrussland genauso überfallen, sobald Lukaschenko erneut wackelt. Dann rollen wieder russische Panzer gegen ein „Brudervolk“. Das Märchen vom Brudervolk ist übrigens ebenfalls eine sowjetrussische Erfindung.
Es wird immer ein Ringen um Platz Numero Uno geben. Denn das ist der beste Platz am Büffet.
Das Moralsieren ist lediglich ein propagandistisches Mittel und es lohnt sich zu überprüfen, ob sich wirklich alle an die Moral halten, die eingefordert wird.
Russland muss sich aus der Ukraine zurückziehen. Oder hinausgekämpft werden. Russland muss Sicherheitsgarantien geben, nicht umgekehrt. Aber die Garantien sind das Papier nicht wert, auf dem sie stehen. 1994 hat Russland das Budapester Memorandum unterschrieben. Man darf auch an den Moskauer Vertrag von 1970 erinnern. Alles später vom Kreml gebrochen. Russland hält sich an keine Verträge, jedenfalls dann nicht, wenn es in der Position der Stärke ist. Russland bedroht alle seine Nachbarländer, nicht umgekehrt. Oder glaubt jemand, dass Lettland, Litauen oder Moldawien Russland angreifen wollen? Absurd.
Russland hat die Ukraine überfallen, obwohl es schon den von Steinmeier erdachten Diktatfrieden mit dem Minsker Abkommen gab, wonach Russland für seinen Überfall auf Luhanks und Donezk sowie die Krim belohnt wurde. Alle 3 Gebiete wurden Russland nach Steinmeiers Minsker Abkommen zugeschrieben. Aber das reichte dem Kreml nicht. Er war noch gieriger. Er will alles. Also begann der Kreml den großen Krieg gegen die Ukraine.
Panslawismus taugt nicht als Erklärung. Panslawismus will niemand außer Russland. Weder Polen, noch die Balkanslawen, noch Tschechen und Slowaken, geschweige denn Ukrainer glauben an den Panslawismus unter russischem Diktat. Die Idee ist so alt wie dumm. Russland führt alle Slawenvölker an. Will nur niemand außer den Russen. Ein Reich aller slawischer Völker ergibt keinen Sinn, weil niemand das heutige Neo-Stalinistische Russland als Führungsmacht will. Selbst in Belarus will das niemand. Es ist der selbe alte Ungeist, der früher UdSSR hieß oder Sowjetunion. Russische Dominanz wird es in Europa niemals geben, denn Russland hat nichts zu bieten, außer Terror und Gewalt. Keine Kultur, nur Unkultur, keine Produkte, kein Wohlstand, keine Bürgerrechte, keine Freude. Es ist ein Regime, angeführt von Mafiapaten. Ein Russland ist für die Mehrzahl der Menschen ein Albtraum. Mit Speck fängt man Mäuse. Und mit Freiheit und Wohlstand fängt man Menschen. Nicht mit Terror und Gewalt und Unfreiheit. Russland hat Menschen in Europa nichts Positives zu bieten. Deshalb will niemand, dass sich Russlands Herrschaft ausdehnt. Und genau deswegen ist die Idee vom Panslawismus erledigt.
Rußland im Zangengriff von Peter Scholl-Latour.
Die einzige Weltmacht (Im Original The Grand Chessboard) von Zbigniew Brzeschinski.
Alles ganz offen beschriebene strategische „Verschwörungstheorie“ der USA.
Aber der böse Putin.
Fragen Sie die Völker (nicht deren oft korrupte Politiker) des früheren Ostblocks, unter welcher Hegemonie sie lieber leben würden: USA oder Russland. Die Antworten wären überwältigend zugunsten der USA. Diese verfolgen eindeutige und oft selbstsüchtige geopolitische Interessen, von denen aber viele andere Länder auch profitieren. Das westliche Gesellschaftsmodell ist weltweit weiter sehr attraktiv, selbst in muslimischen Ländern. iPhones, Coca-Cola und Marvel-Filme sind auch in Russland prägend. Dieses Russland des Wladimir Putin hat der Welt aber seinerseits außer Gas, Öl und Gewalt nichts zu bieten. Unter dieser faschistoiden Kleptokratie wiegt Putin schwerer als Puschkin. Welch gewaltiges Unglück für dieses gleichzeitig so großartige und erbärmliche Land!
Putin hat dem Panslawismus den endgültigen Todesstoß versetzt: Erst die Polen, die Tschechen, die Slowaken, alle geflohen bei der ersten Gelegenheit – und nun die ukrainischen Geschwister. Die Weißrussen? Mal sehen. Erst wenn Russland sich einordnet, hat es wieder eine Chance. Kazakhstan bleibt spannend, die Türken lauern schon.
Ich kann mir vorstellen, daß Russland den Westteil der Ukraine, der früher zu Österreich Ungarn gehört hat, Lemberg, gar nicht haben will und dieses Gebiet an Polen, Ungarn und Rumänien gibt.
Wenn man den Aussagen Putins und Lawrovs glauben schenkt und die über 500.000 russischen Soldaten nebst Ausrüstung sieht, die jetzt zusammengezogen werden, kann man davon ausgehen, daß es bald keine Ukraine mehr geben wird.
Apropos Identität: Selensky will die russisch orthodoxe Kirche in der Ukraine verbieten.
Eine vorzügliche und schlüssige Darstellung putinistischer Staatslogik, die mit dem Bruch des tschetschenischen Friedensvertrages 1999 und einem verbrecherischen Krieg gegen Tschetschenien eingeläutet wurde. Es braucht also keinen bösen Feind NATO.
Richtig, aber dank ARD und ZDF, plus der Mainstreampresse und der Transatlantiker, werden das (Gesamt-) Deutschland sowie auch die Resteuropäer erst zu spät begreifen. Dann ist es mit der „schönen“ Demokratie und der Pressefreiheit vorbei!
Alles richtig Herr Spahn.
Nur warum musste der Westen und die NATO Russland so auf die Pelle rücken und warum soll das nur Putins Krieg sein ?
Auch in Kiew haben der Oligarch Selensky und seine Hintermänner von der Ostküste Interessen und die sind nicht nur von edeler Natur.
Wo ist man Russland auf die „Pelle“ gerückt? Das ist eine haltlose Erfindung. Niemand zwingt Finnland und Schweden in die Nato. Beide Staaten wollen das.