Der Ukraine-Feldzug Putins ist nicht so verlaufen, wie der Herr des Kreml sich das gedacht hatte. Offensichtlich glaubte Putin den eigenen Horrorgeschichten einer brutalen Nazi-Herrschaft in Kiew, die die russische Bevölkerung knechtet, und ging davon aus, dass die Offiziere der ukrainischen Streitkräfte als alte Kameraden aus Zeiten der Roten Armee mit fliegenden Fahnen überlaufen und die geknechtete Bevölkerung am Straßenrand den russischen Soldaten mit Brot und Salz zujubeln werden. Es sollte ganz anders kommen – und die Erzählung von den Bandera-Banden, die im Hinterhalt lauern, um die Befreier zu ermorden, wandelt sich in ein Volk von Banderista, das keinerlei Vergnügen daran empfindet, sich vom großen Nachbarn zwangsbefreien zu lassen.
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
Politik folgt nicht Gesetzmäßigkeiten, sondern menschlicher Psyche
Putin sinnierte im März 2018 in einer Fernsehansprache: „Unsere Pläne zur Nutzung, und ich hoffe, dass das niemals passiert, unsere theoretischen Pläne umfassen einen sogenannten Vergeltungs-Gegenschlag. Ja, das wird eine globale Katastrophe für die Menschheit sein. Es wird eine globale Katastrophe für den Planeten sein. Aber als Bürger Russlands und als russischer Präsident frage ich: Wozu brauchen wir eine Welt, in der es kein Russland gibt?“
Das klingt fast wie abgeschrieben vom Verfasser der schlimmsten Nero-Befehle: „Deutschland wird entweder Weltmacht oder überhaupt nicht sein“. Dieser Satz stammt aus „Mein Kampf“. Viele haben darüber gelacht oder den Kopf geschüttelt. Bis sie eines Schlimmeren belehrt wurden.
Die atomare Drohung angesichts des Fehlschlags in der Ukraine ist insofern weder neu noch überraschend. Auch hier gilt: Man hätte nur rechtzeitig zuhören müssen.
Putin greift im Süden und Osten an – und könnte ukrainische Truppen einkesseln
Die Suche nach Unsterblichkeit
Putin sieht sich umgeben von Feinden. Von den Großen auf der anderen Seite des Nordpols und von den Kleinen vor der eigenen Haustür. Sein erhoffter Raid over Ukraine legitimiert sich auf der Grundlage des neofaschistischen Konzepts der „Russkij Mir“ des Vordenkers Aleksandr Dugin, in dem das vorläufige Endziel russischer Politik als die Errichtung einer russisch geführten Union von Lissabon bis Anchorage definiert wird. Es ist ein Endziel, bei dem Putin mit seinen nunmehr fast 70 Lebensjahren die Zeit fortzulaufen droht. Also lieber die Menschheit vernichten als scheitern, weil es ein Russland ohne Putin nicht geben kann und dann eben auch die menschliche Existenz an sich überflüssig wird?
Dagegen steht die eigentliche Motivation, die tatsächliche Hybris. Für Hitler war „sein“ deutsches Volk nur das Instrument, um eigene Unsterblichkeit zu erlangen. Er wollte für die Ewigkeit in den Geschichtsbüchern stehen als jener, der die arisch-deutsche Weltherrschaft geschaffen hatte: Ein Alexander der Große der Neuzeit. Wenn man so will, war er trotz der absoluten Niederlage sogar erfolgreich: Weltweit dürfte es keinen Politiker geben, dessen Name häufiger erwähnt wird und der bekannter ist. Auch das Böse kann ewigen Ruhm und Unsterblichkeit schaffen. Doch dazu muss es Überlebende geben.
Diese Hybris der Unsterblichkeit wird bei Putin ergänzt durch die Angst vor dem unmittelbaren Untergang. Längst schon hat der Geschmack von Freiheit und Selbstbestimmung auch die russische Gesellschaft infiziert. Für Putin stellen diese die eigentliche Gefahr dar – die Hinweise auf angebliche NATO-Aggressionen und eine herbeifantasierte Übernahme durch die USA dienen lediglich dem Ziel, von dieser Urangst abzulenken, seinem Volk und sich selbst ein Argument dafür zu liefern, Demokratie und Selbstbestimmung zu unterdrücken. Deshalb aber auch darf der Überfall auf die Ukraine nicht scheitern. Ein Rückzug oder auch ein ewiger Krieg wären im wahrsten Sinne des Wortes tödlich für den Leningrader; Diktatoren dürfen keine Schwäche zeigen. Das macht Putin so gefährlich und die weitere Entwicklung unberechenbar. Und es erfordert die Frage, wie diese Verstrickung Russlands in einen selbstproduzierten Sog des Untergangs dennoch zu einer Lösung gelangen kann.
Keine Kapitulation der Ukraine
Was immer auch geschehen wird: Eine Kapitulation der Ukraine wird es nicht geben. Russlands Armee wird trotz der erkennbaren Schwächen immer noch die Kapazitäten haben, die Metropolen zu zerbomben und die Trümmer zu besetzen. Doch was macht es für einen Sinn für Russlands Führung, sich selbst zum Weltparia zu machen? Die Strategie des Militärs scheint es daher zu sein, auf eine Taktik der Belagerung der Millionenstädte umzuschalten. Die Erwartung, man könne mit seinem Militärgerät zum Rathaus fahren und die Verwaltung übernehmen – gescheitert.
Polnische Experten: Die Ukraine kann den Krieg gewinnen
Das Denken des 19. Jahrhunderts, in dem sich die russische Führung verfangen hat, glaubt, den Sieg dadurch erreichen zu können, indem das Volk enthauptet wird. Den gewählten Präsidenten Selenskyj, von Putin als drogensüchtiger Nazi geschmäht, ausschalten? Die Klitschko-Brüder, die mittlerweile neben dem Präsidenten zu Symbolfiguren des Kampfes gegen die Invasoren geworden sind, ermorden?
Der russische Militärapparat kann Helden des ukrainischen Widerstands schaffen – aber dadurch den Krieg nicht gewinnen. Wen immer Putin dann auch als willfährigen Erfüllungsgehilfen zum Nachfolger einsetzen will – diese Marionetten werden dem Volk zutiefst verhasst sein und dieses auch ohne seine ermordeten Helden mit passivem und aktivem Widerstand den russischen Besatzern das Leben zur Hölle machen. Die Zeiten, in denen der Sowjetmensch Putin lebt und in denen brutale Staatsgewalt Völker knechten konnte, sind vorbei und nicht wiederherstellbar. Um der Ukraine einen „Russischen Frieden“ aufzuzwingen, muss Russland entweder einen Völkermord begehen oder das Volk vertreiben. Aber selbst damit wäre nichts gewonnen, sondern alles verloren, was man angeblich gewinnen wollte.
Kein Ausweg für den Aggressor
Putin hat sich verrannt in eine Situation, aus der er nicht mehr herauskommt. Keine Wahrnehmung der Realität, verfangen in der Hybris des eigenen Narrativs; und über allem die Illusion, eine wie auch immer gestrickte Vorsehung würde im letzten Moment alles „zum Guten“ kehren. Denn es kann doch nicht sein, dass die historische Mission, auf der er sich zu befinden glaubt, am Plebs, am Druck der Straße scheitern wird.
Militärisch könnte Russland überlegen sein, auch wenn langsam Zweifel aufkommen, ob das Pokerface Putin nicht doch all die Jahre militärtechnisch Potemkinsche Dörfer aufgestellt hat. Putins Raketen und Superpanzer – nichts anderes als Fake?
Chruschtschow wird mit dem Satz zitiert, Russland müsse all die vorgeblichen Waffen nicht haben – der Westen müsse nur glauben, dass es sie hat. Orientiert sich Putin an jenem KP-Chef, der die Entstalinisierung einleitete und die Verbrechen des Vorgängers öffentlich machte? Noch jedenfalls zeigt sich Russlands Militärmaschine in der Ukraine mit Kriegswerkzeug des vergangenen Jahrhunderts, das von ukrainischen Bürgern zerlegt wird.
Warum aber haben Kriegsminister Shoigu und Armeechef Gerassimow ihren Überfall mit unzureichendem Gerät gestartet? Warum wird der Armata-Panzer nicht eingesetzt, warum nicht das angeblich so effektive Kriegsgerät? Möglich, dass auch das Militär jener Selbsttäuschung aufgesessen ist, dass der Einmarsch zum bejubelten Triumphzug wird. Dann allerdings wäre dieses ein Totalversagen der russischen Geheimdienste. Selbsttäuschung statt Aufklärung.
Ein Marionettenregime im Partisanenkampf
Angenommen, es gelänge den russischen Invasoren trotz aller Widerstände, Kiew zu besetzen und eine Marionettenregierung einzusetzen. Und dann? Aus Moskau gesteuerte Verhandlungen, in denen die Ukraine den Osten an Russland abtritt und der Rest der Ukraine zum russischen Mündel wird? Das wären nur Verträge, die international keine Relevanz besitzen, weil zu offenkundig ist, dass sie gegen den Willen des Volkes erzwungen wurden. Sie hielten nur so lange, bis in Russland das Volk die Macht übernimmt und die Diktatoren aus dem Kreml jagt – wann immer das sein wird.
Doch ohnehin sind das nur ferne Ideen, denn vielleicht kann Russland die Ukraine besetzen. Vielleicht kann Putin eine Marionettenregierung einsetzen. Vielleicht kann Putin Teile oder auch die gesamte Ukraine annektieren. Aber auch damit hat er nichts gewonnen. Weil er jetzt schon alles verloren hat.
Wladimir Putin ist kein ungezogenes, trotziges Kind
Falls Putin davon geträumt hat, die Völker der europäischen Demokratien auseinander definieren zu können – das Gegenteil ist der Fall. Es rücken auch jene zusammen, die zuvor gegeneinanderstanden. Schon immer hat die gemeinsame Gefahr von außen als Einigungsbeschleuniger gewirkt: Der eigentliche Gründer des Deutschen Reichs war nicht Otto von Bismarck, sondern der Franzose Napoleon III.
Falls Putin davon geträumt hat, die NATO zu zerstören – das Gegenteil ist der Fall. Auch hier gilt: Nichts eint mehr, als ein gemeinsamer Feind. Und nichts macht attraktiver als das Gefühl, in der Gemeinschaft stark genug zu sein, um auch einen unberechenbaren Gegner bezwingen zu können.
Auch in Russland regt sich Widerstand
Doch Putin hat sich nicht nur außenpolitisch verkalkuliert. Falls er davon geträumt hat, mit einem militärischen Erfolg in der Ukraine die Russen hinter sich zu bringen, so wird er auch damit scheitern. Es sind nicht nur Intellektuelle, Sportler und Künstler, die trotz Androhung martialischer Konsequenzen ihren Widerstand formulieren. Selbst aus dem erweiterten Umfeld des Diktators sind erste Absetzbewegungen festzustellen. Die Russen werden einen Vernichtungskrieg gegen die ukrainischen Nachbarn nicht ewig dulden – und spätestens dann, wenn Russlands Söhne in Särgen zurück in die Heimat kommen, weil ukrainische Partisanen die Besetzung ihres Landes zu einem ewigen Krieg machen, wird die russische Führung den Halt verlieren.
Womit wir wieder bei jener Unberechenbarkeit sind. Putin kann diesen Krieg nicht gewinnen. Doch er kann auch nicht eingestehen, ihn längst verloren zu haben auch dann, wenn er die Söhne seiner Russen als Besatzer überall in der Ukraine stationieren muss.
Der Nero-Befehl als Ultima ratio?
Also doch die atomare Endzeitperspektive? Möglich, dass nicht nur Putin in dem Wahn verfangen ist, dass NATO und USA ihn mit militärischen Mitteln beseitigen wollen. Möglich auch, dass sein Verteidigungsminister Shoigu einer ähnlichen Vorstellung verfallen ist – doch anders als Putin weiß der Halbtuwine, dass es für ihn keine Unsterblichkeit geben wird. Gewinnt er Kriege, kann er seinen beiden Töchtern ein paar mehr Orden hinterlassen. Doch wozu Töchter, wenn es keine Menschheit mehr gibt, weil Putin eine Erde ohne Russland für unnötig erklärt hat?
Selbstverständlich meldet der Militär pflichtgemäß die Erfüllung des Befehls, die „Abschreckungswaffen“ in Alarmbereitschaft versetzt zu haben. Das gehört zum militärischen Spiel, zu Bluff und Druck in der Hoffnung, einen bereits verlorenen Krieg dennoch zum Erfolg machen zu können. Möglich auch, dass Shoigu und sein Militärchef sogar bereit sind, die Schuld eines Massenmords an widerborstigen Ukrainern und anderen auf sich zu laden. Aber ist ein Shoigu auch bereit, die Vernichtung der eigenen, genetischen Linie zu verantworten, indem er einen dann vielleicht doch finalen Nerobefehl exekutiert und damit jegliche Debatte über einen Klimawandel und all die anderen Themen der verwirrten Menschheit final beendet?
Menschen sind Menschen auch dann, wenn sie sich unmenschlich verhalten. Es sei denn, sie hätten nichts mehr zu verlieren. Putin, Verlierer auch dann, wenn er sich in der Ukraine als Gewinner feiern sollte, mag dann, wenn er nichts mehr zu verlieren hat, die Welt mit in den Untergang nehmen wollen. Nicht so aber jene, die hinter den Kulissen die Fäden im Kreml ziehen. Auch nicht jene Oligarchen, die zwar mit Putin vieles verlieren können, aber immer noch genug von ihrem geraubten Vermögen werden retten können, um ein sorgenfreies Leben leben zu können. Vor allem aber nicht jene Russen, die wirklich nichts anderes als Menschen sind. Einfache Menschen mit Empathie, mit Familien, mit Träumen und mit dem Kompass der Menschlichkeit, der ihnen sagt, was Recht und was Unrecht ist.
Putin mag sich in einen ewigen Besatzungskrieg in der Ukraine verstricken – doch mit jedem Tag, mit jeder Stunde, die vergeht, vergeht sein Ansehen, sein Einfluss, seine Macht. Bevor er die Welt und damit Russland vernichtet, wird Russland ihn vernichten. Die Zeit läuft gegen ihn – und sie läuft von Sekunde zu Sekunde schneller.
Wer hat sich denn die Seins-Frage bei den US-Angriffskriegen gestellt, das ist doch alles an den Haaren herbeigezogen und das zögerliche Angreifen der Russen vor Kiew ist vermutlich nur dem Umstand gezollt, möglichst viele Zivisten noch heraus zu lassen, damit die Schäden in dieser Richtung klein gehalten werden können, denn das dürfte derzeit die einzige Begründung sein, warum sie so langsam von außen nach innen dringen um den Leuten noch die Möglichkeit geben zu fliehen. Außerdem ist auch die nicht vorhandene Störung durch ukrainische Kräfte beim russischen Konvoi das sichtbare Zeichen, daß sie nicht in der Lage sind, dem noch zu begegnen.
Das wiederrum nützt die Ukrainische Regierung für Propaganda-Zwecke aus und soll lediglich die eigene Befindlichkeit unterstützen, was sicherlich ein Irrtum ist, denn die Russen werden nicht zurückweichen, die warten derzeit nur ab, bis sie mit härteren Bandagen aus genannten Gründen operieren können und dann werden die Chancen sich zu halten nur noch äußerst gering sein und das Gerede mit dem Widerstand nach dem Krieg kann man auch vergessen.
Deutschland selbst ist das beste Beispiel wie wir handzahm danach wurden und das kann man auch nicht mit Aghanistan vergleichen, wo undurchdringliche Gebiete noch Widerstandsnester beherbergen konnten, was dort aber nicht möglich ist und so macht man sich selbst besoffen, was aber nicht der Realität entsprechen wird und daran wird die Russen niemand hindern, denn ihr Eindringen war kein Zufall, sondern Absicht und das werden sie sich auch von niemand nehmen lassen.
Das schlimme an der gesamten Betrachtungsweise sind die Verzerrungen von Realitäten und dabei ist niemand geholfen und wer einen aussichtslosen Kampf fortführt mag ja seine Gründe haben, am Ende diktiert der Sieger das Geschehen, auch das ist nicht neu, allenfalls gewöhnungsbedürftig.
Die Behauptung, der Westen habe die Ukraine „in diesen Krieg getrieben“, ist entweder an Absurdität kaum zu überbieten oder ich muss verpasst haben, dass ukrainische Truppen in Russland einmarschiert sind und ukrainische Flugzeuge Moskau bombardiert haben – und das alles auf Geheiß der NATO?
Geschichtsklitterung vom Feinsten!
Wenn sie wirklich Herr Müller sind, dann haben sie vollkommen unverdient noch keinen Krieg erleben müssen. Wer so leichtsinnig mit dem Leben anderer umgeht, der ist gefährlich für die heutige Menschheit. Er sanktioniert dazu noch nachträglich Hitlers Kriegsgrund. Wo heute wieder gewaltige militärische Macht mit großen Opfern auch im zivilen Bereich gegen einen anderen Staates notwendig, um ihn für eigene Ziele gefügig zu machen, ist das ein Kriegsverbrechen. Dafür kann und darf es keine Entschuldigung geben. Kein freiheitliches System kann so schlecht sein, wie so ein System das Menschenopfer braucht um sich durchzusetzen.
Ihrem Kommentar stimme ich voll zu. Eine persönliche Abneigung gegen Putin hilft bei der Einschätzung dieses politschen Problems nicht weiter. Grundsätzlich bin ich der Meinung, daß ein Land sich seine Bündnispartner aussuchen kann. Wenn aber das Bündnis eine Gefahr für ein angrenzendes anderes Land darstellt, dann darf dieses Land, aus Gründen des Selbsterhalts, sich auch rubust verteidigen. Die Frage, die es zu lösen gilt ist also, muß ein Land es hinnehmen, daß in unmittelbarer Nachbarschaft einen existentielle Gefahrenquelle entsteht? Putin hin, Putin her. Wer glaubt nach Putin käme ein Politikertyp nach Geschmack von Annalena Bärbock oder Biden, irrt.
„Um der Ukraine einen „Russischen Frieden“ aufzuzwingen…“ – werter Herr Spahn, in der russischen Sprache das Word „Mir“ hat 2 verschiedene Bedeutungen – „Frieden“ und „Welt“, im Konzept „Russkij Mir“ es geht nicht um den „Russischen Frieden“, sondern um die „Russische Welt“.
Es macht einen schier fassungslos, wieviele „Putin-Fanboys“ sich in diesem Forum tummeln und den russischen Autokraten/Diktator zum Opfer einer bösen NATO-Verschwörung hochjubeln. Der arme „Wladi“ konnte ja gar nicht anders, als die Ukraine aus einem Akt der Selbstverteidigung heraus und in einem Akt der Nächstenliebe für die vor einem Genozid stehenden Russen im „Donbass“ zu überfallen. Wie soll doch der berühmte jüdische Maler Max LIebermann angesichts der „Machtergreifung“ von 1933 – angesichts des Verhaltens Putins zeitlos aktuell – angeblich gesagt haben: „Ick kann ja nich/nich halb so ville fressen, wie ick kotzen möchte“.
Selbst dann, wenn die Ukraine demokratische Defizite hat, steht sie in ihrer politischen Entwicklung weit über derjenigen Russlands, was der eigentliche Grund für Putin und sein oligarchisches Kleptokratenregime sein dürfte, diesen, möglicherweise mittel- bis langfristig die eigene Herrschaft gefährdenden, Staat zu beseitigen.
Dabei ist das, was er sich in seiner Fernsehrede als „Rechtfertigung“ zusammenreimte bzw. zusammenreimen ließ, historisch gesehen zum einen hanebüchener Unsinn und verstößt zum anderen gegen geltendes Völkerrecht, das Russland nach der Auflösung der Sowjetunion vertraglich anerkannte – und damit die Unabhängigkeit derjenigen früheren Sowjetrepubliken, die dies wollten. Es ist völlig unerheblich, ob sich Russland damals in einer Phase der Schwäche oder der Stärke befand, als es diese Unabhängigkeitserklärungen anerkannte. Da kann Putin noch so greinen, dass die Auflösung der Sowjetunion die größte Katastrophe des 20. Jahrhunderts gewesen sei.
Umgekehrt wird ein Schuh draus: die „Glorreiche Oktoberrevolution“ und die ihr folgende Errichtung der Sowjetunion (woran die Deutschen leider nicht ganz unschuldig sind!), die sich nach einer kurzen liberalen Phase, in der sie ihren unterschiedlichen Nationalitäten die Möglichkeit des Ausbruchs aus dem zaristischen Völkergefängnis bot, wieder zum Völkergefängnis zurückentwickelte, diesmal jedoch zuerst unter leninistischen, dann – verheerender noch – unter stalinistischen Vorzeichen, war – neben den 12 Jahren des „3. Reiches“ – die größte Katastrophe des 20. Jahrhunderts. In jeder Beziehung: geistig, moralisch, kulturell, politisch, ökonomisch, ökologisch und humanitär. Dieses pervertierte System erwies sich, allen Bestrebungen Gorbatschows zum Trotz, als unreformierbar und endete zu Recht 1990/91 in einem völligen Bankrott.
Dass Putin dieses „letzte Kolonialreich“ nun offensichtlich mit brachialer Gewalt restituieren will, wobei er den kommunistischen Ungeist durch den Ungeist des „Rechtes des (vermeintlich!) Stärkeren“ (mit einem dünnen „ideologischen“ Firnis eines panslawistischen Hypernationalismus) ersetzt, führt direkt in das 19. Jahrhundert des in dieser Weise (das Europa der gleichberechtigten demokratischen Vaterländer ist nicht tot und auf jeden Fall zukunftsträchtig) überholten nationalen Machtstaates zurück.
Es bleibt, für Putins „Großrussisches Reich“ das Schicksal zu erhoffen, das schon die alte Sowjetunion ereilte: „it ended with a whimper, not with a bang“.
Das wäre nicht nur im Interesse der Weltgemeinschaft (auch derjenigen Mitglieder, die Putin immer noch ergeben sind), sondern auch im Interesse der Russen, die seit nunmehr über 100 Jahren unter verschiedenen Regimen immer die Belogenen und Betrogenen waren und sind.
(Und nun freue ich mich auf möglichst viele „Tiefdaumen“).
Das mit dem ko…. hinsichtlich der Putinversteher kann ich nachvollziehen, geht es mir doch ähnlich wenn ich die linke Mainstream-Presse verfolge und das ist nur der gerechte Ausgleich bei der Bewertung einer Sachlage, die nicht von allen gleich gesehen werden muß, weil das nun mal so ist auf der Welt und auch immer so bleiben wird.
Propaganda hüben wie drüben. Jemand wie Peter Scholl-Latour fehlt, um die Interessen und die Geschehnisse in diesem Konflikt transparent zu machen.
Die Ratio wurde ersetzt durch die Bedienung niederer Instinkte und soll nur der jeweiligen Seite helfen und die fällt prompt darauf herein, was ein sichtbares Zeichen des eigenen Unvermögens ist, schwere Kost zu verarbeiten, was aber notwendig wäre um mit Problemen fertig zu werden, weil wir sonst in eine abgrundtiefe Desorientierung fallen, die nahezu alle vernünftigen Handlungen unmöglich machen.
……um gegen die im dienst der nato stehenden fanatisierten politiker und medien anzukommen, sollte man mit den hintergründen des ukrainekonfliktes vertraut sein! doch aus dem vorstehenden artikel kann ich das nicht schließen! er erzählt lediglich vom baldigen ende eines üblen burschen namens putin!
bye, bye von den inseln unter dem wind, wo ich noch krank vor lachen über die regierungserklärung bidens und dem damit verbundenen kindischem theater bin!
….russen und ukrainer sind übrigens n i c h t meine feinde! feinde sind eher politiker, die mit kriminellen methoden ihre ziele durchsetzen wollen und daher vor den internationalen gerichtshof gehören! das könnteputin sein, aber auch obama und diejenigen, die jugoslawien zerstört haben! und menschenfeindliche ideologien, wie der islam, der sich mit dem dschihad gegen die ungläubigen richtet und schon für hunderte von millionen toten verantwortlich ist!
Das ist kaum anzunehmen. Wir sehen ja, in welchen moralischen Überlegenheitsrausch sich der Westen gerade hineinredet und -schreibt.
Dieser Krieg, diese Aggression, fußt auf der unterlassenen Vergangenheitsbewältigung der Russen mit ihrem verbrecherischen Kommunismus.
Der Ukraine Feldzug sei, so der Autor, also nach 7 Tagen schon gescheitert…und dies bei solch einer enormen Landfläche. Und woher will der Autor wissen, ob nicht die Ukraine doch noch kapituliert ? Diese Glaskugel des Autors ist ja phänomenal.
Warten wir doch erst mal ab, anstatt schon einen Abgesang im Nero Stil zu prognostizieren.In diesen Zeiten ist es wichtig nicht der westl.oder russ.Propaganda zu erliegen.
Ganz einfach. Die Landfläche entspricht der Afghanistans. Der Ausgang ist also nicht schwer vorauszusagen. Die Frage ist eher ob das wirklich das Ziel ist. Womöglich geht es nur darum alles kaputt zu schlagen, z.B. damit die Westukrainer das Elend der Ostukrainer am eigenen Leib erfahren, um sich dann zurückzuziehen. Also eine Art Racheaktion.
Also ich schaue mir die UN Sitzungen an und ich stelle fest, die Ukraine ist Russland nicht nur durch moderne Propaganda sondern auch durch Anwälte haushoch überlegen.
So hat Ukraine sich selbst wegen dem angeblichen Genozid an Russen angezeigt (so habe ich das jedenfalls verstanden), um klare Verhältnisse zu schaffen, wenn sie frei gesprochen wird. Gleichzeitig zeigte sie Russland wegen Genozid an Ukrainern an, weil sich Beweise stapeln, dies nicht zu letzt dank einfachster heute verfügbarer Technik wie Handykameras und GPS Tagging.
Russland hätte also die Ukraine anzeigen sollen und nicht einmarschieren sollen. Mit diesem Schritt der Ukraine sieht Russland nun endgültig gar nicht gut aus.
So wie die Sache diplomatisch läuft, stellt sich eher die Frage was wird langfristig aus Russland, weniger was wird aus der Ukraine. Da die Parallelen zu Nazi-Deutschland derart hervorstechen, wäre eine Teilung des Landes in verschiedene UN Bewachte Zonen am plausibelsten.
Der UN Botschafter, Vasily Nebenzya, scheint übrigens die Genozid Geschichte tatsächlich zu glauben. Dazu sollte man sich den Beginn der Verhandlungen bei der UN anschauen und auf seine Körpersprache und seinen Umgang mit dem Ukraine Gesandten achten.
Die Ukraine: Durchschnittseinkommen in den Städten ca. 150-170$ im Monat, etwa ägypthisches Niveau, auf dem Land ca.50$ im Monat, etwa wie in Äthiopien. Im Gegensatz zu Afrikanern müssen die Ukrainer davon noch erhebliche Heizkosten im Winter stemmen. Afrikanische Armut bei europäischem Bildungsniveau. Man denke daran, wenn mal wieder Spenden gesammelt werden für Schulen in Afrika.
Es ist die Korruption, in Afrika wie in der Ukraine, dem korruptesten Land Europas.
Die Ukrainer streben nach westen, weil sie sich mehr Wohlstand erhoffen. Russland und Ukraine rangieren korruptionstechnisch auf ähnlichem Niveau. Es kann nicht überraschen, daß sie ihre Hoffnungen auf Europa setzen.
Die historischen Motive, die Putin anführt, sind zur europäischen Wohlstandsverheißung nicht konkurrenzfähig. Das scheint mir die Wurzel der Putinschen Fehleinschätzung zu sein.
Die Ukrainer kämpfen nicht für Freiheit, wie es der im Moment allgegenwärtige Propagandakitsch erzählt, sondern für die Hoffnung, daß das Leben künftig etwas leichter und besser wird, und Hoffnung ist das, was Russland nicht bietet. „Brudervolk“ füllt nicht den Kühlschrank und zahlt keine Rechnung. Nicht umsonst definiert Dante Alighieri die Hölle als den Ort, an dem es keine Hoffnung gibt!
Wie realistisch sind diese Hoffnungen, die am Ende Deutschland finanzieren müsste (wer sonst?)? Kann Deutschland neben Klima-Corona-Mitleidsmigration aus 3.Welt, Schulden“vergemeinschaftung“ et c. auch noch für 44 Millionen Ukrainer einen höheren Lebensstandart finanzieren?
Wenn jeder, der glaubt daß das geht, mir einen Euro schenken würde, wieviel Geld hätte ich dann?
Ein weiterer Punkt, den wir Moralisten einfach nicht begreifen können. Die Leute dort wollen Wohlstand, soziale Sicherheit, ein ökonomisch besseres Leben. Das giklt für die Ukraine, das gilt für den Nahen Osten. Wenn sie das dann haben, werden sie sich vielleicht um die Frage der Demokratie kümmern. Den Weg dorthin finanzieren währenddessen wir. Mann lasse sich das mal bitte von Exil-Ukrainern und -Russen erklären, so wie ich, dann weiß man, was die wahren Gründe für dieses Desaster sind. Nur die in Berlin und Mainz wissen das nicht. Schon komisch.
Putin hat schon verloren. Selbst wenn es militärisch gelingt die ganze Ukraine zu besetzen, holt er sich selbst damit unerbittliche Feinde in sein Lager. Und wie immer wenn es ans bezahlen geht, werden viele Menschen erst wach, wenn sie zwangsweise teuer etwas bezahlen sollen, was ihnen nichts nutzt oder sogar schadet. Es wird dauern, aber der Keim der Unzufriedenheit wird sich stetig vermehren und jedes seiner Opfer an seiner angeblichen Unfehlbarkeit nagen. Dieses von ihm irrational selbst geschaffene Problem ist militärisch nicht mehr zu lösen. Da helfen auch keine Atomwaffen wenn es im eigenen Reich anfängt zu knistern, weil ein stetiger neuer Unruheherd droht es zusätzlich zu belasten. Putin mag der Welt noch so viele Opfer abfordern, aber er ist auch nur ein sterblicher Mensch und wer hoch pokert kann alles verlieren. Zumindest dürfte sein Abgang nicht glorreich werden.
Die Sowjetunion hat sich als Hegemonialmacht über Ostmittel- und Osteuropa (bestärkt durch den „glorreichen“ Sieg im „Großen Vaterländischen Krieg“ über den „Nazi-Faschismus“) über sieben Jahrzehnte gehalten und schien für ihre Gegner und ihre Anhänger im Westen (die allerdings kaum je mit dem Gedanken gespielt haben dürften, ins „Paradies der Werktätigen“ überzusiedeln) als Modell für die Zukunft unbesigbar zu sein („Von der Sowjetunion lernen, heißt siegen lernen“). Vermutlich berauschten sich die Altherrenriege im Kreml und ihre armseligen Herrscher über die sozialistischen „Bruderländer“ in einer Weise an dieser Vision, die sie die Realität bis zuletzt ausblenden ließ. Erich Honecker ist nur ein, aber besonders aussagekräftiges, Beispiel dafür.
Dabei war die Sowjetunion schon unter Lenin (solange er noch im Vollbesitz seiner geistigen und körperlichen Kräfte war) spätestens aber unter Stalin, moralisch bankrott (was viele linke Intellektuelle in Westeuropa jedoch nicht wahrhaben wollten; einige sollten ihre Illusionen nach der Flucht vor Hitler bitter büßen).
Allen vordergründigen militär- und raumfahrttechnologischen Erfolgen zum Trotz (Trägerraketen, Sputnik) war die Sowjetunion den westlichen Industrieländern zu KEINEM Zeitpunkt gewachsen (weder militärisch, und schon gar nicht im Bereich ziviler Technologie; man hatte nicht einmal ein Niveau erreicht, das es erlaubt hätte, aus dem Spionagediebstahl westlicher Technologie nachaltig Kapital zu schlagen), aber selbst (und gerade!) der untaugliche Versuch, den Westen (logisch widersinnig, vermutlich dialektisch!) „zu überholen, ohne (ihn) einzuholen“ trug zur wirtschaftlichen Zerrüttung des Sowjetreiches bei, was für jeden, der es wissen WOLLTE, spätestens seit dem Ende der 60er Jahre und dann in den 70ern (den bleienen Breschnew-Jahren) offenkundig war.
Helmut Schmidt sprach von der alten Sowjetunion völlig zu Recht als einem „Obervolta mit Raketen“.
Die Ironie lag darin, dass genau das, was die lange Hegemonie des Sowjetimperiums über seine Vasallen und seinen Einfluss auf die dekolonialisierten jungen Völker in Afrika, Asien und Lateinamerika sicherte, nämlich seine Überrüstung, ihm am Ende das Genick brach.
Putins „Reich“ ist nicht mehr die alte Sowjetunion. Richtig. Es hat nach dem chaotischen Niedergang der Jelzin-Jahre ökonomisch wieder einigermaßen Tritt gefasst. Aber…
Dieses „Trittfassen“ ist im Wesentlichen der erweiterten Ausbeutung von Rohstoffen (Gas, Kohle, Öl) zu verdanken, die keinen Gedanken an die technologische Zukunft „danach“ verschwendet, was viele „Ölscheichtümer“ am Golf sehr wohl tun. Dass im Bereich der Computertechnologie (Cyberwarfare) einige Erfolge zu verzeichnen sind, ändert nichts an der Nichtnachhaltigkeit der putinschen Wirtschaftspolitik.
Mit dieser Art von „Rohstoffpolitik“ lassen sich Abhängigkeiten im Westen erzielen, wie wir nicht erst seit dem Beginn des Ukrainekrieges wissen. Vorübergehend zumindest.
Möglicherweise hat Putin durch seine Rohstoffgeschäfte auch eine üppig gefüllte Kriegskasse angehäuft und denkt, damit und über die Geschäfte mit China (von dem er zunehmend abhängiger wird!) westliche Sanktionen locker überstehen zu können. Eine Zeit lang dürfte das sogar funktionieren.
Auf der anderen Seite verstärkt seine Gewaltpolitik die Abhängigkeit des Regimes von einer ständig zu steigernden Rüstung, die bei der grundsätzlichen ökonomischen Schwäche (Russland rangiert hinter Italien!) nur zu Lasten des Lebensstandards der Zivilibevölkerung gehen kann. „Kanonen statt Butter“ dürfte in Zukunft auch einer der Zielkonflikte dieses Regimes sein.
Es bleibt abzuwarten, inwieweit die Stabilität des Systems davon berührt wird.
Grund zu Schadenfreude besteht allerdings nicht. Zunehmenden Druck über militärische „Erfolge“ nach außen „abzubauen“, (um „Stolz“ auf das eigene Land zu generieren) ist eine Strategie, die nicht erst Putin „erfunden“ hat.
Es ist der Besitz von Atomwaffen, der Putin, der sich zunehmend in eine Sackgasse manövriert, so gefährlich macht.
Leider lässt das System keine neue Wertung zu. Aber ich kann Ihnen nur voll zustimmen. Erinnere mich noch an die Zeitungsartikel, als nach dem Hitler-Stalin-Pakt Kommunisten an Stalin ausgeliefert wurden. Als fünfzehnjähriger wurde ich als letzte Reserve im April 1945 noch eingesetzt, um den russischen Vorstoß auf Berlin zu stoppen. Es war furchtbar. Aber was für eine technisch rückständige russischen Armee die deutsche Wehrmacht vor sich hertrieb, war schon erstaunlich. Ohne die erreichte Lufthoheit der Westmächte und deren Zerstörungspotential und deren Militärhilfe für die Sowjets wäre es auf einmal wohl kaum so schnell gegangen. Was nutzt hoch technisierte Kriegsführung, wenn sie nicht einsetzbar? In den letzten Monaten des Krieges konnten kaum noch deutsche Panzer fahren, noch Flugzeuge überhaupt starten. Treibstoff und Munition fehlten. Aber dieser Sieg eines eigentlich weit zurückgebliebenen Staatswesen bescherte ihm durch die Übernahme fortschrittlichster Technik und Wissenschaft erst mit dem Sprung zu einer militärischen Weltmacht. Reparationen, mehr noch die zwangsweise überführten vielen deutschen Spezialisten trugen zumindest dazu bei. Inwieweit die westlichen Alliierten durch die Übergabe halb Europas als uneingeschränktes Herrschaftsgebiet damit diesen materiellen Aufstieg weiter sicherten oder sogar förderten, bleibt im Dunkeln. Und wie es Atommacht wurde, ist ja bekannt. Selbstverständlich gibt es auch dort hervorragende Wissenschaftler und Ingenieure. Aber das System hat größte Schwierigkeiten, komplizierte und hohe Genauigkeit verlangende Technik in die Massenproduktion zu bringen. In der DDR als Ingenieur tätig, habe ich oft genug mit russischer Technik meine Probleme gehabt. Aber auch im täglichen Leben konnte man oft russische Kriegstechnik leiden sehen. Ganz abgesehen vom Leben der normalen Soldaten, das noch wesentlich primitiver war, als das der DDR Bevölkerung. Aber auch das Siegen lernen hatte so seine Tücken. Da musste Mais angebaut werden, wo der Boden völlig ungeeignet und in Rinderoffenställe froren die Rinder in harten Wintern an. Ganz abgesehen von vielen anderen Kuriositäten. Vom Kampf ukrainischer Nationalisten nach dem Krieg, der in der Öffentlichkeit wenig bekannt, gibt es im polnischen gebirgigen Grenzgebiet eine größere Region, die erst nach einer mehrjährigen zwangsweisen Evakuierung der heimischen Bevölkerung im Sinne der Kommunisten befriedet wurde. Aber selber fand ich bereits Ende Mai 1945, bei Nahrungssuche in der Köpenicker Mittelheide, acht wahrscheinlich von den Russen hingerichtete Ukrainer. Dem Anschein nach sogenannte Fremdarbeiter alle in gleicher ziviler Kleidung. In der Nähe befand sich eine solche Unterkunft. Auch damals schon gnadenloses Verhalten und ein früher Tod. So kommen nun die grausamen Erinnerungen an das Kriegsende und die erste Zeit danach immer wieder auf. Es ist unverantwortlich, was heute immer noch Machtmenschen anderen an Grausamkeiten zu fügen können und dabei noch ruhig schlafen. Es scheint, die Welt hat nichts gelernt aus der Vergangenheit, sonst würde man sie als Massenmörder verurteilen, anstatt ihnen noch zu folgen.
Es tut mir in der Seele weh, wenn ich lese, wie hier die Hetze gegen Putin und Russland mitbefeuert wird. Ich bin kein Journalist, aber ich bin an der Wahrheit interessiert.
Wenn man sich richtig damit auseinandersetzt und offen ist für unterschiedliche Berichte dazu, erfährt man eine Menge darüber, was in der Ukraine wirklich seit 2014 abgegangen ist. Wie man die wehrlose Zivilbevölkerung dort angegriffen hat, was man Grausames dem Volk angetan hat in bestimmten Gebieten wie Donbass. Wer hinter den wirklich schlimmen Angriffen steckt und dass viele Menschen dort die Russen begrüßen, deren Unterstützung sogar gebrauchten. Weil normale Zivilisten Armeen organisierten und mehrere Spittertruppen bildeten, um ihr Land und die Bevölkerung zu beschützen vor denen, die das Land in Beschlag genommen hatten und die Menschen dort terrorisierten. Dank dem russischen Militär erst hatten sie eine Chance auf Gegenwehr.
Wir sind nie wirklich darüber informiert worden. Ich verstehe nicht, wie man trotz so vieler Möglichkeiten für bessere Recherche immer noch so einseitig darüber berichtet.
Die Einseitigkeit der medialen „Berichterstattung“ im Westen ist vollkommen und endgültig. Vieles ist richtig, einiges jedoch für das Gesamtverständnis auch unvollständig.
Russland, das Land, dass Nazi-Deutschland 1945 besiegt hat und vermutlich auch ohne Hollywood-pathetisch aufgearbeitetes US-Gewurstel in der Normandie 1944 am Ende über Deutschland gesiegt hätte, fand sich über Nacht 1989/1990 plötzlich als der Verlierer des 2. Weltkrieges wieder. Russland hatte allerdings selbst Schuld daran – es hat mit dem Sozialismus auf´s falsche Pferd gesetzt. Dennoch scheint dieser Umstand in weiten Teilen der russichen Eliten bis heute noch nicht vollends aufge- und verarbeitet zu sein.
Dreißig Jahre später ist Russland mehr denn je in allen Belangen Randmacht – politisch, ökonomisch, technologisch, demographisch. Als Insignien seiner Macht sind ihm nur noch seine nuklearen Atomsprengköpfe geblieben. Faktisch Nichtangriffswaffen.
Russland war noch nie in seiner Geschichte so sehr mit dem Rücken zur Wand wie jetzt Anfang 2022 – außer vielleicht im Dezember 1941.
Ob die Entscheidung des Westens vom Ende her gedacht klug war und ist, Russland in bis dato noch nie dagewesener Art und Weise vollends politisch, ökonomisch, finanziell, technologisch und gesellschaftlich von der Weltgemeinschaft abzuriegeln und vom Rest der Welt zu isolieren – Sportler, Künstler, Musiker weltweit zu ächten – wird sich zeigen.
Die totale Abriegelung Russlands in allen Belangen könnte sich in der Tat noch als hochriskant erweisen. Der Westen hat sich, überrascht über seine eigene Einigkeit und Handlungsfähigkeit, vielleicht vergaloppiert. So schrecklich und unfassbar die Bilder aus der Ukraine, mitten in Europa, auch sind – der Westen spielt Vabanque. Wenn Putin realisiert, dass er am Ende ist, könnte er tatsächlich Russland mit in den Untergang ziehen.
Der schwer verletzte, blutende russische Bär könnte außer Kontrolle geraten. Es wäre theoretisch möglich, dass Putin in einer Art Verzweiflungstat und als Zeichen an den Westen einen ersten Nuklearsprengkopf irgendwo im nirgendwo des Pazifiks oder im Nordatlantik detonieren lässt.
Ein paar hundert Tonnen zerfetzter Wal und Fisch – mehr wär´s erst mal nicht.
Inwieweit Putin hier Hitler gleicht mag man sich gar nicht vorstellen.
Aber die Schockstarre der Welt wäre immens. Die Satelliten und sämtliche Aufklärungseinheiten der USA und UK haben trotz aller nach außen hin gezeigten Entspanntheit die Atom-U-Boote und strategischen Bomberflotten Russlands zur Zeit sicher mehr denn je im Blick.
Im besten Fall plant Putin bereits nachdem er seine Ziele in der Ukraine erreicht zu haben glaubt und somit seinen letzten Dienst an Russland erfüllt hat, sich zurückzuziehen, das Präsidentenamt wieder an Medwedew zu übergeben und die Strippen ggf. weiter aus dem Hintergrund zu ziehen.
Russland braucht eine Perspektive:
Das könnte eine Basis sein. Wenn dann sogar noch ein vierter START-Vertrag zwischen den USA und Russland rausspringt, hätte dieser Krieg vielleicht sogar am Ende einen tieferen Sinn, ein „Hallo wach!?“ für die Menschheit.
All das wird aber nur möglich sein, wenn Putin keine Massaker in Kiew, Charkiw, usw. anrichten lässt.
Derweil träume ich weiter….
Sie ignorieren hierbei, dass er sich früher oder später in die Enge getrieben fühlen könnte. Das könnte für uns tödliche Folgen haben. Er braucht diese Waffen nicht gegen die Ukraine, das stimmt wohl. Vielleicht aber (ge)braucht er sie gegen uns. Dann können wir uns im Himmel immer noch damit trösten, dass wir die richtige Haltung hatten.
Nein, nein, wir im Westen begehen aktuell einen kapitalen fehler, der uns das Leben kosten kann. Wir müssen damit rechnen, dass Putin zum letzten Mittel greifen wird, wenn die Ukraine nicht bald fällt. Uns wird in ARD und ZDF vorgemacht, wie „geschlossen“ und moralisch überlegen der Westen ist. Wir liefern Waffen in die Ukraine. Wir liefern Satellitenbilder. Wir verhöhnen die Russen rund um die Uhr im TV. Ein Herr Selenskyj fordert tatsächlich eine Flugverbotszone, wohl wissend, dass derjenige, der sie durchsetzt, zur Kriegspartei wird. Musikgrößen werden geschasst, die Jagd auf einen Ex-Kanzler ist eröffnet. Frei schaffende Hacker hacken in Russland rum. Es werden im Internet Tips veröffentlicht, wie wir „Putin ärgern“ können (https://www.t-online.de/digital/internet/id_100005412/mit-diesem-trick-kann-jeder-putins-zensur-unterlaufen.html) Wenn die Wirtschaftssanktionen Russland in die Knie zwingen, was ja durchaus realistisch ist, droht das Schlimmste. Lawrow hat es angedeutet.
Und: „Die Ukraine zieht eine atomare Aufrüstung in Betracht, sollte das osteuropäische Land nicht Mitglied der Nato werden. „Entweder sind wir Teil eines Bündnisses wie der Nato und tragen auch dazu bei, dass dieses Europa stärker wird, … oder wir haben eine einzige Option, dann selbst aufzurüsten“, sagte der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, am Donnerstag im Deutschlandfunk.“ (https://www.welt.de/politik/ausland/article230395181/Ukraine-droht-entweder-Nato-Mitgliedschaft-oder-atomare-Aufruestung.html).
„Politik erklärt sich nicht auf der Grundlage herbeitheoretisierter „Gesetzmäßigkeiten“, sondern durch die Psychologie der Akteure.“ Diesem Satz stimme ich zu. Und deswegen halte ich jede irrationale Reaktion für möglich.
Meine Meinung ist folglich die: je mehr wir mit der Ukraine sympathisieren und sie im Krieg unterstützen (abgesehen von humanitärer Hilfe für Flüchtlinge), desto näher kommen wir dem atomaren Untergang. Wenn es so weit ist, werden uns keine Baerbock, ein Selenskyj, keine von der Leyen und kein Stoltenberg helfen können. Ich trage nicht jedes Opfer für ein osteuropäisches Land, das weder in der EU noch in der NATO ist, mit. Mag sein, dass Putin einem „historischen Irrtum“ aufgesessen ist und wir wieder mal recht hatten. Ich will aber nicht recht haben, sondern vermeiden, als verstrahletr Zombie durch eine qualmende Wüste zu taumeln.
Die ukrain. Streitkräfte sind sehr schlecht aufgestellt und der Lähmung bzw. Einkesselung ausgesetzt. Sie müssten sich neu formieren, andernfalls wird der militärische Widerstand in wenigen Tagen zusammenbrechen. Es ist insofern ein asymmetrischer Krieg. Putin hat alle Vorteile, er kann wählen. Selenskyi muss sich entscheiden, ob er in der Westukraine eine Frontstellung aufbaut. Das kann nicht mehr von Kiew aus geschehen. Einen „Endkampf in Kiew“ sollte er nicht ansatzweise erwägen. Gelingt ihm die Neuformierung, gewährt er der russ. Armee einen beträchtlichen Raumvorteil. Aber den hat die sowieso. Das politische Schicksal der Ukraine muss vertagt werden. Am Ende wird, davon gehe ich aus, die Wiederherstellung der Ukraine als souveräner Staat stehen. Aber das wird dauern. Deshalb ist ein Dauer-Guerilla-Krieg, mag der vom „Westen“ auch noch sehr herbeigeschrieben werden, für die Ukraine keine Option.
Als „souveräner Staat“ von Russlands/Putins Gnaden?
Als wirklich souveräner Staat müsste die Ukraine (unter Rückgabe ALLER seit 2014 durch direkte Aggression oder unter tatkräftiger Mithilfe Russlands abgespaltener Landesteile) ihre politische und militärische Bündniszugehörigkeit FREI WÄHLEN dürfen.
Genau das will Putin nicht und die Bedrohung für Russland, die er als Grund für seine Aggression halluziniert, wäre selbst bei einer EU- und NATO-Mitgliedschaft der Ukraine absurd.
Die „Neutralität“, die der Kreml-Autokrat „großmütig“ offeriert, ist, bei Lichte betrachtet, keine.
Insofern ist ein Aufgeben für die Ukraine keine Option.
Einen „Endkampf in Kiew“ sollte auch Putin nicht in Betracht ziehen. Jeder, der sich auch nur oberflächlich mit der Thematik des „Häuserkampfes“ und des „Kampfes im urbanen Gelände“ befasst hat, weiß, dass auch der vermeintliche „Sieger“ dort entsetzlich blutet. „Der beträchtliche Raumvorteil“ (was soll das eigentlich sein?), den Sie Putins Armee (nach einer Umgruppierung; allein diese notwendige „Umgruppierung“ ist bereits das versteckte Eingeständnis eines Scheiterns) attestieren, wird allenfalls einen Pyrrhussieg ermöglichen.
Und was ist, wenn es Putins Armee gelingt, die ganze Ukraine zu besetzen, den offenen Widerstand zu unterdrücken und ein Marionettenregime zu installieren?
Ohne eine dauerhafte Stationierung hunderttausender von Soldaten mit schwerem Gerät wird sich ein solches Quisling-Regime keine Woche halten können. Selbst wenn Russland das – bei andauernden Wirtschaftssanktionen – finanziell länger durchhalten könnte, fehlte ihm aufgrund der katastrophalen demographischen Entwicklung mittelfristig die „manpower“ dazu.
(All das wissen die „Putinfans“ hier im Forum natürlich sehr genau. Ich halte sie nämlich nicht für so dämlich, wie man sie angesichts ihrer unreflektierten, russische Propagandanarrative übernehmenden Schuldzuweisungen an „den Westen“ halten sollte).
Wie Russland hat die Ukraine zudem eine lange Partisanentradition. Mit vergleichsweise geringem materiellen Aufwand ließe sich das Leben für die russischen Soldaten zur Hölle machen.
Ihre historische Expertise will und kann ich mangels Kenntnissen nicht anzweifeln. Aber die Person die Sie hier beschreiben hat eine schwere Persönlichkeitsstörung.
In Deutschland sind wir leider dazu übergegangen diese Menschen nicht nur in die freie Gesellschaft zu entlassen, wahrscheinlich in der Hoffnung es regele sich von selbst, sondern wir lassen sie in allen gesellschaftlichen Positionen einfach gewähren.
Bürger die solche als Vermieter oder sogar als Chef haben können sehen wie sie damit zurecht kommen. Juristische Hilfe oder staatliche sind da Fehlanzeige. Mein Mitleid mit Politikern die sich mit solchen Übermenschen rumschlagen müssen hält sich in Grenzen.
Die Kenntnisse unserer Regierung sind aber so arm, daß sie nicht mal wissen wie gefährlich ihr Gegner ist und sie sind nichtmal in der Lage sich hier ausreichen Beratung zu holen, wo sie sonst doch ein Vermögen für Berater ausgeben. Nein, die fahren einfach einen heißen Reifen.(an dieser Stelle muß ich leider anmerken, daß nicht mal Merkel so verrückt agiert hat) Und ich bin wohl nicht die Einzige die dann daran denkt, daß dahinter auch noch handfeste andere Interessen stehen.
Darf ich daran erinnern, dass Russland trotz und alledem eine Weltmacht ist, mit dem Potential alles und jeden zu zu zerstören, wenn ihr danach ist. Im Moment kommt mir die EU- und andere westliche Politiker, nicht zu vergessen die Medien, die mit allen Mittel versuchen, den Konflikt noch weiter anzuheizen, einfach weil sie den Ernst der Lage nicht realisieren, vor wie eine Meute Terrier, die rund um einen Bären tanzen. Jeder von ihnen kann jeden Moment von der Tatze des Bären zu Hackfleisch verarbeitet werden, aber in ihrer völligen Selbstüberschätzung und ihrem fanatischen Hordengebahren, glauben sie jeder Gefahr trotzen und ohne Ende provozieren zu können. Was wäre denn daran tatsächlich so unrealistisch, zu befürchten, dass Putin, derart in die Enge getrieben, nicht zum letzten Mittel greifen würde. Eine von vielen glorifizierte Supermacht, hat aus durchaus geringeren Gründen den größten Massenmord der Geschichte initiiert und heute kräht kein Hahn mehr danach, nein, sie wurden deswegen noch nicht einmal großartig kritisiert. Ich, ganz persönlich, glaube, dass das, was zur Zeit passiert, mit Sicherheit so nicht von Putin gewollt war. Er ist höchstwahrscheinlich dem Leiden vieler langjähriger Potentiaten erlegen, die sich selbst in den Gefilden der Macht verloren haben – wer den Kreml kennt – weiß wie man sich dort in den Gängen der Geschichte verlaufen kann. Seit Jahren wird die Russische Förderation quasi nur als Resterampe des Sowjetreiches diskreditiert. Alle negativen Attribute der UdSSR blieben an ihr hängen und die Unterstützung von westlicher Seite war immer nur einerseits verhalten, andererseits stets in bester kapitalistischer Tradition nur an der einseitigen Gewinnmaximierung orientiert. Alle Forderungen der Regierung Putin blieben, meines WIssens nach, ungehört (siehe Minsker Protokoll). Es ist die unerhörte Arroganz der westlichen Scheindemokratien, die diese Situation erst heraufbeschworen haben und jetzt wird so getan, als habe man überhaupt nichts damit zu tun. Aber das ist Politik. Ein durch und durch abartiges Schmierengeschäft, wo jeder zu jeder Zeit bereit ist, den anderen ans Messer zu liefern, wenn es denn nur zu seinem Vorteil ist.
Verträge einhalten? Doch nicht mit dem „woken“ Westen. Willkür tuts doch auch wenn es „für die gute Sache“ ist.
Unsere „Spaßvögel“ in der Politik haben den Sinn von Verträgen/Rechtsstaat etc und deren Verbindlichkeit nie gelernt, bzw. haben sich unter Merkel angewöhnt, dass man sich nicht ans Recht halten muss.
M.E. fehlt im Westen das Vermögen, sich in die Perspektive Russlands und damit die von Putin zu versetzen. Vielleicht helfen folgende Beiträge Hr. Spahn, die Hintergründe dieses Konfliktes besser zu verstehen:
https://youtu.be/JrMiSQAGOS4
https://youtu.be/cUxfZtxcujk
https://youtu.be/HUnGxac1ZjE
https://youtu.be/b1HFCTXamos .
Colonel McGregor bringt die Fakten glasklar in dem Interview mit Fox zum Ausdruck. Meine persönliche Sicht: Die Europäer als die ewigen Moralisten sind einfach ideologisch verblendet, um die von Ihnen mit verschuldeten Ursachen zu verstehen; den Europäern ist auch nicht klar, dass die Ukraine für die USA keine große Bedeutung hat, außer Russland einen schweren Stein in den Weg zu legen. Und die Europäer scheinen nicht zu kapieren, dass die einzigen, die aus den Sanktionen einen Vorteil haben, die USA sind. Ich empfehle sich dazu das Video von Prof. Rieck anzusehen: https://youtu.be/gphoRPhipjE .
Weiterhin sollte man definitiv nicht vergessen, dass alle Beteiligten sich die Hände schmutzig gemacht haben. Auch die Bundesrepublik unter Merkel, die haufenweise Geld in die Ukraine gepumpt haben, ohne die Umsetzung des Minsker Abkommens als Bedingung zu setzen, insbesondere NATO, die gegen alle Vernunft die Erweiterung gen Osten voran getrieben hatten und nicht zu vergessen die Ukraine, eines der korruptesten Staaten der Welt (Platz 123 mit Russland auf Platz 120 – Quelle https://risk-indexes.com/global-corruption-index/ -) die Journalisten ins Gefängnis gesteckt, TV Sender stillgelegt, die Rente von Ukrainerns russischer Abstammung gestoppt haben usw..
Ich kann verstehen, dass Herr Selenskyj einen schnellen EU Beitritt fordert. Denn das wäre für Ihn die beste Lösung und der Jackpot, nur er versteht nicht oder will nicht verstehen, was er damit auslösen würde: Einen dritten Weltkrieg! Und wenn sich Flinten Uschi für einen Beitritt der Ukraine zur EU ausspricht, dann fehlt Ihr anscheinend das Geschichtsverständnis.
Nur als Beispiel wie Dummheit, Nationalstolz und Ideologie zum Krieg führen kann: Der 1. Weltkrieg! Der unmittelbare Auslöser, der in den Ersten Weltkrieg führte, war das Attentat von Sarajevo. Das Militär in Wien drängt auf einen schnellen Vergeltungsschlag gegen Serbien. Das Deutsche Reich sicherte Österreich-Ungarn seine Unterstützung (Bündnistreue) zu. Österreich-Ungarn stellte an Serbien Forderungen zur Festnahme der Hintermänner des Anschlags. Diese Forderungen gingen jedoch so weit, dass Serbien sie nicht alle erfüllen wollte. Russland sicherte Serbien militärische Hilfe bei Bedarf zu. Am 28. Juli erklärte Österreich-Ungarn den Serben den Krieg, woraufhin Russland ebenfalls in den Krieg eintrat.Am 1. August erklärte das Deutsche Reich Russland den Krieg und am 4. August auch Frankreich.
Wenn Frau vdL und Herr Selenskyj als Kriegstreiber in die Geschichte eingehen will, nur zu – Frau vdL ist ja bestens abgesichert, ich möchte nicht wissen, wie viel Geld auch Hr. Selenskyj abkassieren konnte!
Allein schon die Tatsache, dass Sie die Ukraine und die Nazi-Herrschaft in einem Atemzug nennen und von (ukrainischen!) Verantwortlichen schreiben, die vor Gericht gestellt werden zeigt, dass Sie sich die russische Propaganda völlig zu eigen gemacht haben und die Fakten auf den Kopf stellen. Mehr noch: damit stellen Sie jeder zukünftigen russischen Aggression, die die „historischen“ Grenzen des „Zarenreiches“ wiederherstellen will, einen Freibrief aus.
Der Aggressor ist ganz eindeutig Russland, ganz gleich, welche US-CIA-Connections in der Ukraine herbeigeschwurbelt werden.
Weshalb sollte die Ukraine mit unzureichen Mitteln etw Russland bedrohen.
Der „Beendigung“ dieses Krieges im Sinne Putins kann nur eine Friedhofsruhe unter einer Marionettenregierung folgen. Hierin eine „Hoffnung“ („hoffentlich“) zu sehen, ist an Zynismus und Menschenverachtung kaum zu überbieten.
Und wenn ich Sie richtig verstehe, missbrauchen Sie auch noch Friedrich Schiller für Ihre verquere „Argumentation“:
„Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.“
Ich spekuliere jetzt mal: „der Frömmste“ ist wohl Putin, der „böse Nachbar“ die Ukraine, die partout die Gunstbezeugungen und Segnungen eines Wladimir Wladimirowitsch Putin undankbarerweise ablehnt, oder?
Traue keinem dieser Groß-Mächte, Putin hat sich verzockt, weil alles was sich die aufstrebende Russische Gesellschaft wünscht in Zukunft mit diesem Putin unerreichbar ist…. kein Visum, keine Urlaube, kein Luxus – nur noch Unterdrückung. Anders die Chinesen – da geht es solange gut, bis einer auf die Idee einer Invasion von Taiwan kommt. Harte Zeiten auch für uns, denn die Freiheit wird von solchen Figuren wie Lauterbach oder Kretschmann in Putinmanier beschränkt – Impfung oder Pech, lassen wir uns das noch gefallen? Tun wir es den Ukrainern gleich und rebellieren gegen diese Coronadiktatur wie Ukraine gegen Putin? Wir werden es sehen, spätestens im Herbst!
Deutschland hat noch immer nichts begriffen und berauscht sich weiterhin an symbolischen Handlungen:
München entläßt den Dirigenten Gergiev, Anna Netrebko wird ausgeladen.. Lichterspiele.
Nützt den geplagten Kriegsopfern nichts, verhilft aber zu einem guten Gewissen.
Im Grunde eine Verhöhnung der Leidtragenden.
Wieder einmal Gratismut – kann höchstens bei gerichtlichen Auseinandersetzungen noch teuer werden.
„Zeichen setzen“… darin sind wir Spitze. Schon die Kleinen üben sich darin.
Vordergründig kann Putin schon allein aufgrund der schieren Übermacht an militärischer Hardware, die er ins Feld führen kann, „gewinnen“. Aber was für ein Sieg wäre das? Bestenfalls ein Pyrrhussieg. Die Härte der Besatzungspolitik die er den Ukrainern zwangsläufig oktroyieren muss (auch wenn sich sicher Quislinge finden lassen, die sich für eine Marionettenregierung hergeben), wird dafür sorgen, dass – auch im Bewusstsein des Westens – nicht so schnell Gras über die Angelegenheit wächst.
Eine formelle (und darauf liefe es hinaus: bedingungslose) Kapitulation der Ukrainer, die sie auf Gnade und Ungnade Putins Schergen auslieferte, ist keine Option, auch wenn sie von einigen hierzulande mit dem Argument vom grünen Tisch begründet wird, damit eine humanitäre Katastrophe zu vermeiden.
Es ist einer dekadenten und wohlstandsverwahrlosten „Zivilgesellschaft“ (wie mehrheitlich der deutschen) zwar nur schwer zu vermitteln und gilt als lächerliches Relikt einer überholten Zeit, aber: ist es nicht besser, stehend zu sterben, als auf Knien zu „leben“?
Richard von Weizsäcker hat in seiner berühmten Rede zum 40. Jahrestag des Kriegsendes 1945 sinngemäß betont, dass derjenige, der sich nicht mit den Lehren der Geschichte befasse, dazu verdammt sei, die Geschichte zu wiederholen.
Lassen wir einmal den deutschen Part in diesem Geschichtsdrama beiseite und wenden wir diese Erkenntnis darauf an, wie die von den Deutschen besiegten westeuropäischen Völker am Beginn des 2. Weltkrieges längerfristig mit ihrer Niederlage umgegangen sind. Es gab Kollaboration, ja, die man hinterher weginterpretieren wollte. Aber es gab auch Menschen, die im Lande selbst blieben und solche, die ins Exil gingen, dort Exilregierungen bildend. Zunächst passiv, nahmen sie, je mehr sich das Kriegsglück gegen die Nazis wendete, den Kampf aktiv mit den Waffen auf, die ihnen von den „Anlehnungsmächten“ (ein wichtiger Schlüsselbegriff der Partisanenkriegstheorie geliefert wurden. So schwer es ist, ihren Beitrag zum Untergang des NS-Regimes letztlich zun quantifizieren, so sicher ist, dass sie diesem Regime stark zugesetzt haben. Auch wenn sie dafür einen hohen Preis zahlten.
Die Möglichkeit, eine ukrainische Exilregierung zu bilden gibt es. Anlehnungsmächte für einen ukrainischen Partisanenwiderstand gibt es. Die Möglichkeit, diesen Partisanenkrieg auch nach Russland selbst hineinzutragen, es gibt sie.
Selbst wenn man den russischen Besitz von Atomwaffen, über die die Nazis glücklicherweise nicht verfügten (aber auch sie hatten, in Gestalt des Nervenkampfstoffes Tabun, ein Massenvernichtungsmittel in der Hand), als Unbekannte in die politisch-strategische Gleichung mit einbezieht, ändert das nichts daran, dass es möglich ist, unterhalb der Schwelle eines Atomkrieges, das Regime letztendlich zugrunde gehen lassen kann, indem man aktiv zur Überdehnung seiner (konventionellen) Kräfte beiträgt.
Hier wird man sher schnell falsch verstanden, deshalb: folgendes hat nichts mit Putin-verstehen zu tun sondern ist eine Riskoeinschätzung. Wer sich noch an Russlands Beteiligung im Syrienkrieg erinnern kann, der hat wohl noch im Gedächnis, wie schnell und brutal Putin dort aufgeräumt hat. Wer davon noch nie gehört hat, der belese sich über Vakuum-Bomben, EMP-Waffen und Hyperschall-Raketen. Damals war der US-Generalstab „überrascht“ und drosselte sein Engagement. Aus dieser Erfahrung sollte man lernen (der Schlaue lernt aus den Fehlern der anderen).
Ich habe den Eindruck, dass Putin eine rein konventionelle Kriegsführung praktiziert, weil er seinem Land die Ukraine einverleiben will. Er muss/will auch in Zukunft mit den vermutlich dereinst besetzten Ukrainern, der Zustimmung der eigenen Bevölkerung, den Ernteflächen und Bodenschätzen leben.
Klar gesagt: es ist auffällig dass der Krieg langsam verläuft. Es wäre allerdings eine grobe Torheit, deshalb in Triumphgeheul auszubrechen, und ein Trugschluß zu denken, dass das nicht auch schneller ginge. Allerdings wäre der Einsatz der fortgeschrittenen o.g. Waffen ein Zivilisationsbruch und würde Putin die Zustimmung im eigenen Volk kosten.
Nichtsdesdotrotz sollte der Westen diese Waffen im Kalkül behalten. Das Geplänkel mit Panzern und Panzerfäusten ist sehr weit unten im Arsenal.
Sehr viel Spekulation, ich spekulier mal dagegen.
Man kann sich fragen:
Was ist mit Tschetschenien?
Und dann könnte man überlegen ob das nicht mit der Ukraine genauso funktionieren könnte. Ich denke ja.
Der Artikel ignoriert den großen Player, durch den Putins Strategie leider eben doch Sinn ergeben könnte: China! Anders als viele Journalisten traue ich mir nicht zu, Putins Gedanken lesen zu können, aber wenn er wirklich davon ausging, leichtes Spiel zu haben, warum ließ er dann 150.000 Truppen an der Grenze aufmarschieren? Vielleicht ist Putin ja tatsächlich wahnsinnig geworden, aber wenn er es nicht ist, würde man gut daran tun, sein (früheres) strategisches Geschick und die Fähigkeit, viele Züge im Voraus zu planen, besser nicht zu unterschätzen. Was Putin wohl wirklich schlecht vorhersehen konnte, ist allerdings die „virtue signalling“-Spirale des Westens, die immer absurdere Ausmaße annimmt. So hat heute der Taekwondo-Weltverband Putin den schwarzen Gürtel aberkannt. Wem hilft das? Und den Willen des Westens, auch die Äste abzusägen, auf denen nicht nur die Russen, sondern man selbst daneben sitzt. Nicht nur die Medien, sondern auch die Politik des Westens scheint mir derzeit völlig von Moral und Emotionen bestimmt zu sein, die aber kein guter, sondern sogar ein gefährlicher Ratgeber sind. Und was macht der Westen eigentlich, wenn morgen China in Taiwan einmarschiert? Höchstwahrscheinlich gar nichts, denn insbesondere die deutsche Wirtschaft könnte sich ähnliche Sanktionen wie gegen Russland nicht einmal ansatzweise leisten. Das wäre dann der ultimative moralische Bankrott des Westens!
Ukrainischer Botschafter als Nazi-Sympathisant:
https://dip.bundestag.de/vorgang/etwaige-blumenniederlegung-am-grab-von-stepan-bandera-durch-den-ukrainischen/66783
Aber gut. Ist ja schon 7 Jahre her.
Ich halte stets emotionale Zurückhaltung gegenüber Rußland, ich bin, weil Deutscher, nicht auf ihrer Seite noch sehe ich für Deutschland einen Sinn darin, wenn sie gewännen. Wobei ich Tomas Spahn rechtgebe, daß dieser Krieg für Rußland nicht lohnte.
Andererseits verstehe ich das Pathos in diesem Beitrag nicht. Was mich aus dem linksliberalen Lager heraushält, ist, daß mir die Ukraine eben als Nation nicht egal ist, nicht für was sie jetzt stehen soll. Ich male mir keine blaugelbe Schminke ins Gesicht und gehe damit zu einer Demo auf eine Fanmeile, nur weil ich hoffe, daß – endlich – der Linksliberalismus auch am Dnepr ankommt und sie in Kiew jetzt auch alle woke werden und die Homoehe einführen. Genau das, was immer in Nawalny hineninprojeziert wird.
Überhaupt: Wo stünde die Ukraine denn heute, wäre sie schon seit 2014 in der EU? Vermutlich wieder kurz vor dem Austritt. Deutsche Medien hätten sie kreischend heruntergemacht, weil sie im letzten Herbst ihre Grenze zu Weißrußland geschlossen hätte, weil sie keine Muslime aufnehmen woilte. Polen wäre mit seiner Widerborstigkeit noch gar nichts gegen die Ukrainer, immerhin echte Osteuropäer. Kiew wäre ein halbseidener Ort, eine Mischung aus Panama und Liechtenstein, an dem russische Oligarchen ihr Geld waschen würden, um es dann ganz legal in der EU, also Berlin oder Paris zu investieren. Oder in Griechenland. Jeder zweite reiche Moskauer hätte längst einen ukrainischen Zweitpaß, mit dem er zum EU-Bürger würde. Heute ist das Malta, was die Boykotte der EU ohnehin ins Leere laufen läßt.
Rußland tickt anders als der Westen. Das größte Asset aller russischen Herrscher seit eh und je ist die sture Resilienz der einfachen Russen. Vielleicht nicht der Schickeria von Moskau, aber den Millionen auf dem Land, in den vielen Dörfern, da wo Rußland richtig russisch ist (Berlin hat ja mit Deutschland auch nicht viel zu tun) und alte Frauen Tomaten im Hintergarten anbauen und Ikonen in der Kirche verehren. Das ist von Berlin-Kreuzberg oder der 5th Avenue so weit entfernt wie der Mond. Deutsche Rechte projezieren ja gerne den edlen Wilden in diese Menschen, so wie das Linke mit den Muslimen tun.
Aber genau dieses Rußland bekommt Putin nicht klein. So konnte Stalin den Sowjetvölkern über 20 Millionen Tote zumuten für den vaterländischen Sieg. Gleichzeitig bleibt es, seit Peter dem Großen, immer der große Mühlstein um den Hals all derer, die davon träumen, aus Rußland eine echte Weltmacht zu machen. Und darum blieb St. Petersburg zwar immer eine Stadt, die aussah wie Paris – aber es nie werden würde. Denn es ist nicht Westen.
So wird Rußland auch diesen Krieg überleben. Wir aber hierzulande täten gut daran, uns mit unserer eigenen Erbärmlichkeit, die Putin uns aufgezeigt hat, zu beschäftigen. Rußland ist weit weg, das aber ist hier und real.
Alles völlig korrekt und 1 zu 1 dargestellt. Etwas gibt es jedoch zu beachten. Zu was Putin Willens und Fähig ist, wird sich ob seines Zustands zeigen. – 1. ist er gesundheitlich angeschlagen und zwar schwer. Das er Krebs haben könnte, geistert schon Jahre durch die Weltpresse. – 2. Im Oktober wird er 70. – 3. Was jedoch zu großer Besorgnis Anlass gibt, ist seine geistige “Gesundheit“. Und es stellt sich hier die Frage, stellt sich ihm Jemand in den Weg, serviert in ab, wenn er Ambitionen haben sollte die Welt abzufackeln? – 4. Und zu Letzt, wer kommt nach Putin? Da habe ich so 2 Personen auf dem Radar. Dann gnade uns Gott aber Allen. … Es gibt in den USA zwar auch einen debilen und dementen alten Sack (kann man wirklich nicht anders nennen), der alleine schon Unheil anrichten kann, was er Tag täglich beweist. Um ihn herum hat sich zu Allem aber auch noch eine Kompanie von Falken und “Möchte gern Profilierer“ versammelt, die wohl die Einflüssterer und die eigentliche Regierung darstellen. – Alles in Allem ist die Zeit in der wir leben seit der Kubakrise nicht mehr so gefährlich. … Und zum Schluss wie im Artikel geschrieben, Keiner hört Ihm zu! Und dem Irrlicht aus Amerika auch. Es war Alles vorhersehbar. Und zum kleinen Abschluss, unser Altkanzler ist auch nicht ganz dicht. Aber das war er noch nie. So haben sich zwei gesucht und gefunden.
Tatsächlich hat sich Putin in eine Ecke manövriert aus der er nicht mehr herauskommt. Da hat sich jemand verkalkuliert und die Situation falsch eingeschätzt. Die Gründe dafür sind letztendlich vor allem von historischem Interesse, worüber man dann dicke Bücher schreiben können (der Autor ist ja Historiker).
Aber was sagt uns das jetzt? Was sind aus dieser Erkenntnis für Schlüsse zu ziehen? Was für Handlungsalternativen leiten sich daraus ab?
Das sind nicht nur die spannenden, sondern vor allem auch wichtigen Fragen.
Dieses „große Spiel“ ist so vielschichtig, dass ich keinem Journalisten viel glaube, der zwar eine Menge von bekannten historischen und politischen Punkten zum Thema runterdudelt, aber sonst nichts bietet um seine Konjunktiv-Thesen zu belegen.
Dass das russische Volk Putin den Krieg beendet, das ist eine genauso schlechte fundierte Hoffnung wie Putins Idee, er werde von den Russen in der Ukraine aktiv unterstützt, es war. Solche Szenarien kann doch jeder aufstellen.
Vielleicht hat Putin gewusst, dass es keine Jubelstürme gibt und er hat nur diesen Eindruck erweckt, dass er das glaubt? Vielleicht will man seine beste Technik dem Westen gar nicht zeigen? Vielleicht ist das alles mit doppeltem und dreifachem Boden versehen?
Ich habe das Gefühl,das mit Putin irgendetwas nicht stimmt…Vor Jahren hat er sich Botox spritzen lassen,weil er wohl Probleme mit dem Altern hat…Sein Gesicht sieht eher wie eine Maske aus und sehr unnatürlich..
Dann setzt sich Putin mit seinen Gesprächspartner an einem 12 Meter langen Tisch,wo er dann einen Abstand zu seinen Gesprächspartnern von 12 Metern hat,um es mal salopp zu sagen.
Da denkt man sich auch,ob Putin nicht mehr richtig tickt…Und sein Einmarsch in der Ukraine lässt viele Fragen offen.
Warum,weshalb,wieso??
Die Ukraine wäre auf Jahre kein Nato-Mitglied geworden und auf Jahre hinaus auch kein Mitglied der EU.
Und die Auseinandersetzungen in den 2 Volksrepubliken ,die es schon seit 2014 gibt,hatte man größenteils im Griff und daher gibt es auch keinen Grund,die komplette Ukraine anzugreifen..
Putin wird 70 Jahre alt..Will er sich ein Denkmal setzen???
Er bekommt ja mit,dass man über verdiente demokratische Politiker aus dem vergangenen Jahrhundert so gut wie nicht mehr redet,während die grausamen Kriegstreiber wie Hitler eigentlich täglich in den Gazetten oder im Fernsehen sichtbar sind…bzw. der Ruhm dieser Despoten im negativem Sinne ungebrochen anhält..
Hängt Putins Krieg damit zusammen,im Herbst seines Lebens ewigen Ruhm zu ergattern??
Ich habe eher das Gefühl,dass sich Putin verschätzt hat und dieser Krieg mit der Ukraine auch sein Ende bedeutet.
Was er seinen Bürgern und seinem Land damit antut,ist unverzeihlich und daher wird er auch im eigenem Land vom Hofe gejagt werden..
Dies kann sehr schnell gehen…
Viel „Philosophie“, viel Mystifizierung, viel Prophetie.
Dabei ist alles viel simpler.
Die Ukraine wird diesen Krieg verlieren. Danach gibt es eine Konferenz. Ziemlich sicher wird die Ost-Ukraine abgetrennt.
Der Rest wird vermutlich neutralisiert werden. EU – oder gar NATO-Betritt ausgeschlossen.
Jetzt der Ukraine falsche Hoffnungen à la v.d. L. zu machen, verschlimmert alles nur.
Der Westen hat dort einfach nichts zu suchen.
Aber Russland schon? Aufgrund von was? Geschichte? Sollten wir uns dann nicht schnellstens Elsass-Lothringen, Ostbrandenburg, Pommern, Schlesien und Ostpreußen zurückholen? Läge in derselben Argumentationslinie.
Im Gegensatz zu den USA, der EU und China hat Russland einen fundamentalen Nachteil. Seine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit ist nicht ausreichend genug, als dass weitere Völker und Staaten daran teilhaben können. Wer also die Wahl zwischen Russland und der EU/USA hat, wird sich wohl mit hoher Wahrscheinlichkeit für letztere entscheiden. Russland hat außer einer glorifizierten Vergangenheit nichts zu bieten, was die Menschen in den alten Sowjet- und Satellitenstaaten für ihre Zukunft brauchen.
Selbst wenn sich Russland die alten Räume wieder zu eigen macht, es wird enden wie das Sowjetimperium in Staatspleite und millionenfachen Leid. Russland hat nicht die Ressourcen und Fähigkeiten einen „Russischen Frieden“ zu organisieren und zu verwalten.
Die Belagerung (und Aushungerung) Leningrads ist allen Russen bis heute im Bewusstsein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine auch nur entfernt ähnliche Taktik von der Bevölkerung hingenommen würde, und dann noch beim Brudervolk in der Ukraine. Wenn Putin schnell siegt und eine russlandfreundliche Marionettenregierung einrichtet, o.k. Welche Mafia gerade an der Macht ist, interessiert den gemeinen Russen wenig. Aber ein Krieg gegen die Zivilbevölkerung würde kaum hingenommen werden. Der „Große Vaterländische Krieg“, wie der zweite Weltkrieg in Rußland heißt, ist bis heute ein Trauma. Dieser neue Krieg könnte an den Grundfesten des russichen Selbstverständnisses rütteln. Der Untergang der Sowjetunion mag Putins Trauma sein, aber weit weniger ist er eines der Russen.
Könnte es nicht sein, dass Putin erstmal mehr nimmt, um das, was er am Ende wirklich will, die Ostukraine, sicher zu bekommen? Ich bin mir sicher, dass Putin klar ist, dass er mit einem antirussischen Volk in der Westukraine künftig nichts anfangen kann. Er wird daher, nachdem er die Ostukraine Russland einverleibt hat, darauf drängen, dass die Restukraine neutral bleibt und nicht der NATO beitritt. Und damit hat er seine Ziele erreicht. Alles Taktik!
@ permanent error
Ja, hat ordentlich gerumst in meinen Vorstellungen (die Hoffnung auf ein schnelles Ende.), meine Gedanken zurecht gestutzt. Danke dafür!
Ich kann es ganz kurz machen: ein großartiger Artikel! Ich kann hinter jedem Satz stehen. Brillant geschrieben, toll analysiert. Und es entspricht absolut der Wahrheit, was dort geschrieben steht. Dieser Krieg ist der Anfang vom Ende Putin. Und das schmiere ich jedem Troll hier hinter die Stirn.
Ich glaube trotzdem nicht, dass Putin sich bei Amtsantritt in 2000, und noch einige Jahre danach, als von Feinden umzingelt sah. Das ist dann nur jedes Jahr ein bisschen so geworden, nicht weil Putin nicht bei Trost war, sondern weil der Westen, angeführt von den USA, dann schon in Afghanistan und im Irak kriegführernd, eine Eskalationsspirale hochgedreht hat. Nach meiner Überzeugung war der Westen, angeführt von den USA, seit 9/11 nicht bei Trost. In EMEA (Europe, Middle East and Africa ) wie die USA unsere Weltregion auch nennen, waren diese Jahre das größte Blutbad und die größten Verheerungen für dutzende Millionen seit 1945. Wars of choice, wie es Obama nannte. Ich könnte mir vorstellen, dass Putin das ähnlich gesehen hat, weshalb er überempfindlich gegen alle Anfeindungen, Herabsetzungen und nationale Demütungen wurde. 2014 war ein Bruch, und 2022 war das zerschnittene Tischtuch. In der Ukraine kann er vielleicht den Blitzkrieg gegen den Staat, und den einen oder anderen Etappensieg gewinnen. Die Ukraine hat er aber für Russland endgültig verloren. Sobald die Moskauer Elite dies im Bewußtsein verdichtet, und die Bevölkerung unruhiger wird, dürfte es einen Regime-Change von Innen geben.
Das Problem ist dasselbe wie mit Merkel. Beide waren viel zu lange im Amt. Solange an der Macht verändert Menschen. Mit dem Verhalten des Westens hat das viel weniger zu tun. Diese Menschen halten sich für unersetzlich und können daher immer weniger damit umgehen, nicht das zu bekommen oder durchzusetzen, was sie wollen. Auch Merkel wurde doch nicht so, wie sie wurde, weil irgendwelche äusseren Mächte ihr nicht gewogen waren, sondern weil sie gar nicht mehr denken konnte und kann, was sie will, sei vielleicht nicht das non plus ultra. Insofern halte ich auch den Vergleich mit Stalin und nochmehr mit Hitler für nicht ganz passend. Beide waren seit ihrer Jugend, was sie waren. Putin und Merkel haben sich in den Jahren an der Macht verändert, obwohl der Samen natürlich schon da war, sonst wären sie ja gar nicht an die Macht gekommen.
Putin lebt(e) offensichtlich in einer Blase mit willigen Ja-Sagern, das kennt man auch von den Linksgrünen in D, das predige ich schon seit Jahren. Wenn man jetzt noch Schlimmeres verhindern will, dann, denke ich, muss man dahingehend verhandeln, dass die Ukraine neutral bleibt/wird und nicht in die EU aufgenommen wird, und der Osten weitgehend selbständig, ähnlich wie das Baskenland. Alles andere liefe auf eine totale Niederlage hinaus, die Russland nicht hinnehmen würde. Es wäre eine gute Lösung, aber wie groß die Chancen darauf sind, wage ich nicht zu sagen.
Die andere Lösung bestünde nur aus einer Rebellion in Russland selbst, die sehr schnell mit der Entfernung Putins aus dem Kreml endet. Die Lösung halte ich für wahrscheinlicher. Aber dann darf der Westen nicht wieder den Macho-Fehler Clintons und Obamas machen und Russland als minderwertig betrachten und behandeln, sonst baut sich unweigerlich derselbe Mist wieder auf.
Die Frage ist, wie weit die Putin stützenden Kreise ihm tatsächlich folgen wollen. Putin mag ein Diktator sein, aber hat er den Apparat tatsächlich so im Griff, wie die historischen Vergleichsfiguren Stalin und Hitler? Oder ist es eher wahrscheinlich, daß dieser „Apparat“ irgendwann die Notbremse zieht, vor allem, wenn Putin die Atomoption nutzen möchte.
Leider wieder keine realpolitisch sinnvolle Betrachtung zum Thema. Stattdessen einfachste Kost von Putin dem Eroberer und einer guten Ukraine die um ihre Freiheit kämpft. Die alte Geschichte von Gut und Böse, bei der völlig klar ist auf welcher man steht und diese entsprechend nachzeichnet. Aber wäre es nicht genau jetzt der Zeitpunkt sich nach Hajo Friedrichs, NICHT gemein zu machen, auch wenn es schwerfällt?
Vielleicht hilft es einmal davon auszugehen, dass in der Politik bekanntlich nichts ohne Grund geschieht, und dass spätestens in diesem Konflikt nur „Böse“ am Werke sind, die sich allesamt, wie immer, für die Guten halten. Russland, wie der Westen kämpfen um ihre Einflusssphären, die Ukraine versucht zum eigenen Vorteil den Westen gegen Russland in Stellung zu bringen, offenbar mit Erfolg. Um Freiheit geht es niemandem, die Völker werden nicht gefragt. Freiheit gibt’s nicht, weder auf der russischen noch auf der Seite des Westens, wie man spätestens seit zwei Jahren deutlich feststellen kann. Jeder Lüge des einen, steht eine ebenso große des anderen gegenüber, und Zankapfel Ukraine ist alles anderes als ein Chorknabe, ein zerrissenes Land, Korruption und politischer Extremismus so weit das Auge reicht.
Vor diesem Hintergrund muss die Frage gestellt werden, ob Europa wirklich gut beraten ist, diese selbst mitverschuldete Auseinandersetzung weiter anzuheizen. In dieser geopolitischen Gemengelage sind von allen Seiten Fehler gemacht worden und diese haben in die jetzige Situation geführt. Höchste Zeit inne zu halten und nicht noch weitere Fehler zu machen. Höchste Zeit das Gespräch zu suchen und nicht noch weiter Öl ins Feuer zu gießen. Waffenlieferungen in die Ukraine oder deren Aufnahme in die EU sind jetzt das schlechteste Signal, dass den Konflikt nur verschärft und ausweitet. Das EU, USA und die Ukraine, die weit mehr zu Russland als zur EU gehört, diesen Konflikt wollten und immer stärker wollen, erkennt man daran, dass eine Neutralität der Ukraine von westlicher Seite nie Thema war und jetzt wie hysterisch die Sanktions- und Kriegstrommel gegen Russland gerührt wird.
Der Selbstüberschätzung Putins steht ein Größenwahn des Westens gegenüber wie uns der Pandemie-Irrsinn und das totalitäre Gebaren westlich ach so moralisch-demokratischer Staaten von Australien bis Kanada gelehrt hat. Der in dem Artikel beschriebenen Ausweglosigkeit Putins steht in Wahrheit aber auch die Ausweglosigkeit des Westens gegenüber, der mit einem Russland klarkommen muss, dass real existiert und nicht mit einem, wie man es moralisch überheblich fordert. Auch sollten sich „die Ukrainer“ wenn es sie als solche überhaupt gibt, darüber im Klaren sein, dass sie mit einem Anschluss an diese EU möglicherweise mehr Freiheit und vor allem Identität aufgeben, als mit einem Anschluss an Russland, aber in Wahrheit geht es auch den Ukrainern mehr um Wohlstand und Partizipation als um Freiheit.
Putin hat sich möglicherweise mit dem Versuch einer Übernahme der Ukraine nach dem Vorbild der Krim übernommen. Der Westen scheint dies so wahrzunehmen wie es der Autor beschreibt und zeigt jetzt sein totalitäres Gesicht in seiner üblichen moralischen Überheblichkeit, nach wie vor ohne Bereitschaft auf Verständigung. Es ist genau diese Hybris die mehr als alles andere dazu geeignet ist die Menschheit in den Untergang zu führen, sei es durch genetische Experimente, Überwachungs- und Allmachtsphantasien oder die Herausforderung eines Atomschlags.
Für mich bleibt es dabei, Putin versucht einen Befreiungsschlag, der allerdings kaum zu rechtfertigen ist. Getrieben wurde er dazu von westlicher Arroganz und Selbstgefälligkeit. Die Empörung über sein Handeln ist pure Heuchelei.
Man mag sich ein besseres Russland wünschen, aber mit dem Wunsch nach einem Russland ohne Putin sollte man vorsichtig sein, er könnte in Erfüllung gehen. Was „anständige“ Staaten angeht sind mir leider die Vorbilder abhanden gekommen.
Lesenswerter Artikel! Jedoch habe ich einen Einwand: „Die Zeiten, in denen der Sowjetmensch Putin lebt und in denen brutale Staatsgewalt Völker knechten konnte, sind vorbei und nicht wiederherstellbar.“
So optimistisch kann ich leider nicht sein. Wir sehen doch seit 2 Jahren selbst im eigenen Land, daß das möglich ist, sogar umfassender als je zuvor in der Menschheitsgeschichte!
Die Einschätzung von Herrn Spahn ist völlig korrekt, auch wenn das unseren Putinfreunden hier wieder mal nicht passt. Egal wie die Sache jetzt ausgeht, Russland hat in jedem Fall verloren.
Wollte ich just auch gerade schreiben. Es ist erschreckend, wie viel Verständnis der Kriegstreiber und Kriegsverbrecher Putin hier immer wieder erntet. Putin hat Russland in eine fürs Land katastrophale Sackgasse geführt.
Genau meine Meinung! Für den völkerrechtswidrigen Einmarsch in ein autonomes Land gibt es keinerlei Rechtfertigung. Und wäre die Landnahme der Russen legitim, könnte Deutschland ja auch in seine ehemaligen Gebiete einmarschieren. Den Putinverstehern sei ein Umzug in Putins Reich angeraten.
Das hat nichts mit Sympatie für Russland oder Putin zu tun, bitte keine Verallgemeinerungen. Ich finde die analytische Klarstellung wichtig, dass RU ein anderes Kaliber von Gegner ist als die „üblichen Baustellen“ die der Westen abgearbeitet hat. Das Rüstungsarsenal der Russen macht mir schlicht und ergreifend Angst. Putins Denkfigur „ohne RU macht die Welt keinen Sinn“ in Verbindung mit ABC-Waffen ist schon was anderes als das Geplapper irgendwelcher nordafrikanischer Potentaten. Es ist auch nicht schwierig, sich vorzustellen, was das bedeutet, wenn die Ukraine im Schnellverfahren in die EU aufgenommen wird. Können Sie akzeptieren, dass ich vor solch einem Szenario Angst habe und nicht eines Tages als Infanterist nach Osten geschickt werden will?
Tja, da lästerten alle über Donald Trump als Sicherheitsrisiko, aber wer glitzernde Goldarmaturen, Prostituierte und Golfplätze gut findet, hat keine Lust auf Weltuntergang. Bei Putin höre ich faschistische Töne raus und keineLustaufirgendwas. Jetzt ist die Zeit für russische Helden. Das erste Mal in meinem Leben würde ich mich über einen Militärputsch freuen. Er wäre wohl völkerrechtlich in Ordnung.
Das Problem ist, dass niemand an einer Lösung des Problems interessiert ist. Es ist so einfach zu sagen, es darf keinen Krieg geben. Ja, da sind alle dafür. Es bedeutet aber nicht, dass die zugrunde liegenden Konflikte gelöst werden. Diese fatale Vernachlässigung des Grundkonflikts kann uns in den 3. Weltkrieg führen, wenn aus einem lokalen Konflikt schrittweise ein globaler wird. Noch sehen NATO und China weg, aber wenn nicht mehr? Es wird keine Friedensordnung ohne Rußland geben!
Irgendwie erinnert mich das stark an Corona. Die Medien treiben die Politik vor sich her, die populistische Entscheidungen trifft und letztlich keine Ahnung hat. Glücklicherweise schafft sich die Pandemie gerade selbst ab.
Der Rußland-Ukraine-Konflikt ist eben nicht ein begrenztes Problem, es betrifft die Weltordnung und wir haben keine einflußreichen neutralen Staaten mehr die vermitteln können und jeder der vermitteln will, wie z.B. Israel, wird sofort diskreditiert. Der Krieg wird sich nicht so schnell von alleine abschaffen, er könnte uns alle treffen.
Was war doch gleich wieder die Ursache dieses nunmehr gewalttätigen Konflikts? Da war doch etwas mit Sicherheitsgarantien.
Putin mag die Eskalation verursacht haben, jedoch sind NATO, USA und EU keinesfalls „Unschuldslämmer“. Abgesehen davon werden wieder strategische Ziele in diesem Konflikt erreicht: Milliarden für die Rüstungsindustrie, die Staaten rücken näher zusammen. Es ist doch nur eine Frage der Zeit, wann dieser Konflikt als Lösungsalternative eine europäische Armee nach sich ziehen wird. Und natürlich ist wieder Notstand und wir müssen mit Ausnahmezusatnd „regiert“ werden.
Man sollte weder in der Ukraine noch in Russland die Oligarchen komplett aus dem Blickfeld verlieren. Ebensowenig wie den militärisch-industriell-politischen Komplex im Westen.
Dieser Konflikt war und ist komplett überflüssig, da er bereits weit im Vorfeld hätte politisch gelöst werden können, so man dies denn wollte.Dass dies nicht geschah, spricht Bände. Und zwar von allen Seiten.
Die Personalie Putin müssen das russische Volk schon l lösen und das ziemlich schnell. Man möge auch bitte bedenken, das in den Uniformen junge dynamische Menschen stecken und keine fast 70-Jährigen, bei denen der Sensenmann über kurz oder mittelfristig sowieso bald kommt. Nicht nur in Deutschland sollte man die Amtsperioden begrenzen, man sieht ja was dabei heraus kommt.
Abwarten, wer hier wirtschaftlich mehr zu verlieren hat. Wenn Putin angemessen auf die Sanktionen reagieren will, bleiben ihm nicht viele Möglichkeiten. Es dürfte also nur eine Frage der Zeit sein bis er der EU den Gashahn abdreht. Wie sich das auf die Deutsche und EUropäische Wirtschaft, den EUro und die EU auswirkt… da scheinen viele leider noch zu kurzsichtig zu Denken.
Es sieht ganz so aus, als wenn der Einmarsch überstürzt erfolgt war und zu mindestens zu diesem Zeitpunkt ursprünglich nicht geplant war. Das Tauwetter bindet den Vormarsch an die Straßen, d.h. eine Entfaltung zum Gefecht auf den Äckern ist unmöglich. Lange Kolonnen auf Straßen können aber nicht effektiv kämpfen oder Ortschaften ohne dafür geschaffene Umgehungsstraßen nicht einfach umgehen. Diese Truppen werden extrem langsam und können mit wenigen Kräften effektiv aufgehalten werden.
Dazu die seltsamen Mängel im Bereich der Logistik und der anfangs teilweise geradezu friedensmäßige Aufzug der Truppen, ohne Aufklärung und in dichten Kolonnen.
Sollte Putin für diesen überstürzten Einmarsch verantwortlich sein, werden ihn seine Generäle jetzt hassen. Es gibt daher aus meiner Sicht 2 Möglichkeiten: entweder, er wird gestürzt oder aber die russische Armee geht langsamer und aus gesicherten Stellungen und hauptsächlich nur noch im Osten und Süden vor, während Kiew eingekesselt aber nicht blutig erobert wird.
Die dritte Variante der weiteren Entwicklung würde hoffentlich am Widerstand der Offiziere scheitern, die einen solchen ultimativen Vernichtungsbefehl auszuführen hätten.
Für mich stellt sich die Frage, was wohl nicht passiert wäre, hätte die Nato auf eine weitere Osterweiterung verzichtet. Ist die drohende Vernichtung der halben Welt das wert ?
Sie stellen die Frage falsch! Es war nicht die NATO, die die osteuropäischen Nationen gebeten hat, einzutreten. Es waren die Nationen, die Balten, die Polen und die anderen ehemaligen Warschauer Pakt Staaten, die in die NATO wollten. Und nun fragen Sie sich einmal warum dieser Wunsch vorhanden war und in der Ukraine und anderen Anrainern des russischen Bären noch vorhanden ist? Warum haben sich diese Völker in die NATO gerettet – ja gerettet, weil sonst in diesen Ländern auch gezündelt worden wäre, wie in der Ukraine, Moldawien oder Georgien? Weil die Russen das friedliebendste Volk auf Erden sind? Weil sie sich nie in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten eingemischt haben? Weil sie kleinere Nachbarstaaten durch massiven Einsatz in innere Konflikte gestürzt und geschwächt haben, um sie sich wieder einzuverleiben? In welcher Welt leben Sie, dass sie diesen Nationen ihr Selbstbestimmungsrecht sich internationalen Organisationen anschließen zu können, absprechen, weil es dem bösen Nachbarn nicht gefällt? Russland ist als Nation heute so ziemlich das Chauvinististischste, was man sich vorstellen kann.
So ist es! Ich stimme Ihnen hier absolut zu.
Außerdem mögen jene, die sich über die NATO und deren Ost-Erweiterung aufregen, doch zum Beispiel auch mal erklären, warum sich die Russen bis zum DDR-Zusammenbruch HOCHgerüstet und massiv bis direkt an die Westdeutsche- und NATO-Grenze niederlassen durften und warum sich nun nicht auch die NATO an der russischen Grenze zeigen darf -hinzu da die NATO von den jeweiligen baltischen Staaten darum gebeten wurde UND sich dort auch nur in geringer und vertraglich festgelegter Stationierung zeigt??
Als Hamburger habe ich selber gesehen, dass sich zu den Ostblock- und DDR-Zeiten die Russen-Kasernen keine zwei Stunden Autofahrt von Hamburg entfernt befunden haben.
Doch auch sonst war die DDR vollgestopft und hochgerüstet mit russ. Militär. Darüber hat sich bisher noch kein Putin- und Rußland-Versteher aufgeregt oder erklärt warum die russ Stationierung an der deutschen Grenze was anderes gewesen sein soll.
Im (überwunden geglaubten) Kalten Krieg waren die gefährlichsten Konfliktherde dort, wo die Machtblöcke unmittelbar aneinanderstießen. Da half auch der Schutz der NATO nicht. Mit den Raketenbasen in der Türkei rückte die NATO der damaligen Sowjet-Union dermaßen auf die Pelle, dass diese das nicht akzeptieren konnte (da die Nähe dieser Raketen die Option des nicht erwiderbaren Erstschlages eröffnete). Angreifen wollte Crustchow die Türkei nicht, also antwortete er mit Gleichem und schaffte Raketen nach Kuba. Nie war die Welt näher an einem Atomkrieg. Die Lösung damals war: Jeder der Machtblöcke erlaubte dem anderen das Recht auf eine Pufferzone. Die Sowjets zogen sich aus Kuba zurück und die Amis bzw. die NATO baute ihre Raketenbasen in der Türkei ab.
Was Sie oben mit „Selbstbestimmungsrecht“ und anderen schönen Sprachformeln bzgl. der „kleinen Nachbarstaaten“ sagen, ist genau die Konstellation zu empfehlen (und natürlich durchzusetzen !), die uns damals fast einen Atomkrieg eingebracht hat. Wie nichtsbringend gefährlich Ihr Vorschlag ist, können Sie sich leicht ausmalen, wenn Sie sich vorstellen, was passiert wäre, wenn Kuba auf sein „Selbstbestimmungsrecht“ (auch als „kleinerer Nachbarstaat“) bestanden hätte und die Raketen behalten hätte. (Möglicherweise würden wir beide aus physischen Gründen dann diesen kleinen Disput hier nicht führen.)
Um es abzukürzen sage ich Ihnen, woran wir erkennen, dass dieser Konfliktherd entschärft wird. Genau dann, wenn die Ukraine auf das Angebot der EU-Mitgliedschaft dankend ablehnend antwortet, dass das für sie nur Sinn mache, wenn auch Russland diese Mitgliedschaft angeboten werde.
Stattdessen hat man Russland so lange provoziert, bis Putin einen Fehler macht. Und den hat er jetzt gemacht. Putin hat eine militärisch und politisch völlig unkalkulierbare Situation geschaffen. Alles ist jetzt möglich von schneller Beilegung bis grauenhafter Eskalation.
Ich denke, ganz zuvorderst kann die Ukraine diesen Konflikt beilegen, indem sie nicht mehr auf die Provokationen gegenüber Russland anspringt (so wird der Ukraine immer noch wie zur Befeuerung dieses Krieges die EU-Mitgliedschaft angeboten !) und endlich mal realisiert, dass sie es mit Russland als Nachbarstaat zu tun haben und nicht mit Liechtenstein.
Es geht nicht um die Besetzung der Ukraine sondern die „Finnlandisierung“ und vermutlich eine Teilung in einen Westteil für die EU und einen Ostteil für Russland. Es wird wohl auch eine ethnischen Seggregation geben, was dann die Nagelprobe sein wird.
Eine längerfristige Besetzung der Ukraine ist für Russland nicht machbar.