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Glaubenssackgassen

Putin und Trump im Tunnelblick

10.04.2017

| Lesedauer: 2 Minuten
Welcher Autor immer über etwas anderes schreibt als pro oder contra Assads Schuld, darf sicher sein, dass er an den Putin-Fans vorbeischreibt. Sie lesen in jedem Beitrag nur bis zum ersten Indiz, ob er pro oder contra Putin/Assad ist und urteilen dann.

Ein Witz meiner Schulzeit half mir im Studium. „Hast du für die Naturkundeprüfung alles gelernt?“, fragt der eine. Der andere sagt: „Nein, nur über die Würmer weiß ich alles.“ „Ja, aber was machst du, wenn der Lehrer nach dem Elefanten fragt?“ „Dann antworte ich einfach, der Elefant hat einen wurmförmigen Rüssel, die Würmer teilt man ein…“

Das Lieblingsgebiet des Professors zu kennen, nützte sehr. Nannte ich das richtige Stichwort, waren wir bald dort – auf vertrautem Gelände. Mut zur Lücke ist das strategische Konzept, das damit verwandt ist: bei Suntzi ebenso nachzulesen wie bei Clausewitz.

In der politischen Öffentlichkeit haben diese „Würmer“ einen fatalen Verwandten, den Tunnelblick. Wir können das im Streit um den U.S.-Raketenangriff auf den syrischen Luftwaffenstützpunkt sehen.

Die harten Anhänger von Trump sitzen in der Falle. Mit dem U.S.-Luftschlag hat er ihre Erwartung – nicht nur – auf seine Zusammenarbeit mit Putin schwer enttäuscht. Ihr Tunnelblick auf Trump den „Erlöser“, der es der politischen Klasse und der gesamten U.S.-Elite sowie vor allem den Medien gezeigt hat und nun auch dem Rest der Welt, vor allem in Europa zeigen wird, hat sie jeder Perspektive beraubt. Sie wirken regelrecht gelähmt, in Schockstarre. Sagen sie gar nichts?

Doch, durchaus. Die Schnittmenge zwischen harten Anhängern von Trump und Putin in Deutschland und Europa ist nahezu 100 Prozent. Die Trump-Fans reden als Putin-Fans weiter. Als harte Anhänger von Putin (plus Assad) interessieren sie nur Argumente, Fakten und Beweise, die ihre Überzeugung stützen, dass Assad nicht hinter dem Giftgasangriff oder Giftgasanschlag steckt. Was diese Auffassung stützt, begrüßen sie, was Assad des Giftgaseinsatzes gegen das eigene Volk beschuldigt, weisen sie zurück, garniert mit übelsten Beschimpfungen. „Experten“, die ihre Überzeugung stützen, sind willkommen, andere sind keine Experten oder gekauft (die False Flag Variante ist genau so unbewiesen wie die Schuldzuschreibung an Assad).

Welche Gründe Trumps Regierung tatsächlich für den Raketenangriff hat, interessiert nicht. Dass die öffentliche Begründung der „Bestrafung“ für ein Kriegsverbrechen nur die Verpackung ist und nicht der wahre Grund, interessiert Putins Anhänger ebenfalls nicht oder unter ferner liefen. Warum die U.S.-Marine Kräfte in die Gewässer vor Nordkorea schickt? Interessiert nicht. Warum Putin still hält? Interessiert nicht. Dass der Weitergang der internationalen Politik vor allem – wie schon immer –  von Interessen abhängt, aber garantiert nicht von der Frage, ob Assad es war oder nicht? Interessiert nicht. Das sind ja alles „Elefanten“ und keine „Würmer“.

Welcher Autor immer über etwas anderes schreibt als pro oder contra Assads Schuld, darf sicher sein, dass er an den Putin-Fans vorbeischreibt. Sie lesen in jedem Beitrag nur bis zum ersten Indiz, ob der Artikel pro oder contra Putin/Assad ist und „urteilen“ dann. Der „Elefant“ hat einen „wurmförmigen Rüssel“, die „Würmer teilt man ein …“

Ob den Fans von Putin und Trump klar ist, dass sie sich damit genauso dogmatisch verhalten wie jener Teil der Medien, dem sie zu Recht Einseitigkeit vorwerfen? Die nur danach einteilen, wer pro und contra Merkel und Schulz ist? Die Argumente und Fakten der „Haltung“ unterordnen?

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69 Kommentare

  1. Ich frage mich was der Artikel soll? Ich bin kein Trump Fan und auch kein Putin Fan. Ich kann aber den Strategien von beiden folgen. Mit dem Wissen, was die beiden anstreben und was sie antreibt, kann ich deren Verhalten nachvollziehen.
    Es macht zumindest ein wenig Sinn. Um es an einem Vergleich deutlich zu machen. Man kann gegen jeglichen Krieg sein und trotzdem einen Rommel oder Patton als tauglichen General einschätzen.
    Was die Berichterstattung der meisten Medien über Putin und Trump angeht schaue ich mir nicht nur die Richtung des Berichtes an sondern erstmal den Verfasser. Die Liste der Schreiber, welche ich mittlerweile schlicht ignoriere ist recht lang.
    Bei Politikern ist es ähnlich. Was z.B. ein Feldenkirchen oder Prantl sagt interessiert mich nicht mehr. Beide haben sich selber zu oft disqualifiziert. Was ein Brok, eine Roth ein Özdemir von sich gibt ignoriere ich ebenfalls aus gutem Grund.
    Stegner, Maas, Merkel und Co. laufen bei mir unter Satire. Da erwarte ich eh nur inhaltsloses Geschwafel.
    Ich denke , dass sie hier viele Leute falsch einschätzen.
    Das Putin und Trump in Deutschland relativ gut angesehen sind liegt schlicht am Vergleich mit deutschen Regierungsvertretern. Ich empfinde unsere Volksvertreter als peinlicher.

  2. Hallo No Name, wie sie in der Resonanz auf ihren Beitrag sehen, so möchte auch ich mich für ihren Beitrag bedanken. Ich hatte den Eindruck, sie schreiben mir aus dem Herzen. Das klingt ein wenig emotional aber dieselben Gedanken über genannte Themen bewegen mich seit den Vorkommnissen in der Ukraine. Das war der “ Klick “ . Seitdem umfachreiche Recherchearbeit im Netz. Sie kennen sicher die Rede von Georg Friedman vor dem coucil of foreign relations. Damit ist doch alles
    gesagt über die Beziehung uSA-Rußland.

  3. Es stimmt schon, dass sehr viele Leute heutzutage die Beurteilung der Faktenlage anpassen an ihre vorgefassten politischen Idolordnungen. Die Beurteilung der Giftgasangriffe muss so geschehen, dass dabei Putin auf keinen Fall in Misskredit kommt, oder umgekehrt. Assad ist dabei fast egal. Und dass sich das hysterische Trump=Hitler-Bild unbedingt aufrecht halten lässt oder eben das Gegenteil.

    Der Artikel hier ist überschrieben mit „Glaubenssackgassen“. Sicher trifft das die Lage, wenigstens teilweise: andererseits ist die Kumulation von Deutungen in bestimmten Lagern so alt wie die Menschheit, nur scheint mir die Fixierung auf einzelne konkrete Idole vor 1918 nicht so stark ausgeprägt gewesen zu sein. Davor bezog sich das Lagerdenken eher auf Strukturen und Ämter (z.B. pro Monarchie, contra Papsttum etc., pro Gewaltenteilung, contra, pro Republikanismus, pro Nationalismus etc.).

    Sie werden mit Direktwahlen (wie an anderer Stelle als Alternative zur derzeitigen Verfilzung) politischer Führungspersonen und „Repräsentanten“ dieses Glaubens- Problem, das Sie ja richtig beschreiben, mögicherweise verstärken, auch wenn Sie damit die Verantwortungslosigkeit und Gesichtslosigkeit der Parteiendemokratie reformieren. Zumindest besteht ein Risiko in die von mir skizzierte Richtung. Aus genau diesem Grund bin ich skeptisch gegen das Konzept der Direktwahlen.

  4. An Noname
    Ich teile Ihre Ansicht bezüglich Putin.
    Der Mann handelt sehr besonnen und wohl überlegt. Gerade wenn man bedenkt, wo die Nato-Ostgrenze sich mittlerweile befindet. Versprochen war
    bei der Wiedervereinigung etwas anderes. Eine “Vereinigung“ Europas mit Russland wäre grandios, was für ein gewaltiger gemeinsamer Wirtschaftsraum. Das würde den “Amis“ das Genick brechen. Dies ist denen natürlich bewusst. Siehe das “Die Welt als Schachbrett.

  5. Herr Goergen, Sie schrieben ´zum Kommentar von Andres : “ Genau das ist das Problem, um das es mir ging: Glauben statt wissen.“
    Sind Sie in diesem dualen Denken nicht sehr eingeschränkt in der Beurteilung von Personen oder Ereignissen?
    Es gilt, gewiss ist nur, dass es nichts Gewisses gibt.
    Jeder Mensch hat nun von wem immer einen Verstand und ein gewisses Maß an Logik mitbekommem. Es gibt Vertrauen in Informationsquellen und Personen wie das Gegenteil und unterschiedliche Quellen.
    Dort wo es keine sicheren Beweise gibt, kann nur der menschliche Logos weiterhelfen. Man muß die einzelnen Mosaiksteine an Informationen Zusammensetzen und nach ihrer Wahrscheinlichkeit beurteilen und abwägen. Es gilt dabei auch der Spruch der Lateiner „CUI BONO“ und wer sagt was? Ein gerüttelt Maß an Skepsis hilft die Sachlage zu beurteilen.
    Es ist eine andere Art der Beurteilung jenseits von Beweis (den es selten im Krieg und Politik gibt) und Glauben.

    • Sorry, komme nicht mit. Die Moderatoren bei TE können Tatsachenbehauptungen von Tragweite nicht stundenlang recherchieren. Wer keine Quellen mitliefert oder keine leicht prüfbaren, kann nicht mit Freischaltung seines Textes rechnen.

      • Herr Goergen, mein Kommentar ist bewußt keine Antwort auf eine Antwort einer …. sondern ein eigenständiger Beitrag zu ihrem Statement.
        Den ersten Kommentar von Andres kenne ich nicht – fehlt der Bezug zur Nachprüfbarkeit einer Behauptung, kann der Verfasser dies durch eine entsprechende Ergänzung seines Kommentars leicht beheben – es bedarf keiner intensiven Diskussion.
        Glauben ist nicht nachprüfbar, sonst wäre es eine Behauptung.
        Selbst wenn Sie eine Behauptung auf ihre Quelle nachprüfen, wissen Sie immer noch nicht, ob der Inhalt dieser Behauptung richtig ist – die Quelle kann bereits falsche Angaben machen. Im Krieg der Worte und Bilder ist man schnell Manipulationen ausgesetzt – hierauf bezieht sich mein Kommentar – also wie wahrscheinlich ist eine Aussage (etwa der Giftgas Einsatz durch Assad) – es gibt derzeit nur Bezichtigungen und Verneinungen. Glauben bei allem Vertrauen sollte man in der Kirche lassen und eine Abwägung (Wahrscheinlichkeit) machen – Natürlich kann Assad verantwortlich sein – es brächte ihm keinen Vorteil – nur Nachteile – nur er wär dann ein Narr und sollte als solcher das Feld räumen, Narren in der Machtposition sind unberechenbar und gefährlicher als ein böser Autokrat – beides halte ich nicht für Wahrscheinlich.

  6. Nur 1 Statement:, evtl. Gruß in die Nachbarschaft, Darmstadt, das stimmt bzgl. Neuaufbau d. total zerstörten Innenstadt, dachte ich mir auch immer, hätte man besser machen können, Beispiel Freudenstadt.

    Meine Mutter u. meine Oma waren zu Kriegsbeginn beide Erwachsene u. ich habe sehr vieles im Leben avon Ihnen erzählt bekommen aus dieser Zeit. Der älteste Bruder meinr Mutter mußte nach Rußland und fiel mit 18 ! Jahren u. mein Vater, früh gestorben, war im 2. Weltkrieg Feldwebel u.a. in Afrika, Rommel.
    Mehr gibt es für mich nicht mehr dazu zu sagen,
    Ach noch 1 allerletztes Wort zu den anderen Leserveröffentlichungen hier zum Thema, die ich kurz durchlas, größtenteils Binsenweisheiten u. altbekannte Dinge bzgl. dem Nahostkonflikt, Ursachen, Wirkungen u. Involvierte…..

  7. Sehr gut, ich bin ein alter Linker, von der alten Art, undogmatisch, der in seinem Leben bis auf NPD, alles mal 1mal gewählt hat, auch schon 1mal die AfD. Ich glaube niemand mehr seit langer Zeit. Meine Vorstellung, sehr unrealistisch klar, ist, daß Parteien u. Regierungen da sein sollen, Probleme eines Landes zu lösen oder gar nicht erst zustande kommen zu lassen. Und allein bei den für mich größten Problemen, Invasion v. Milliionen mit Folgen, Euro/EZB Chaos mit Folgen sehe ich im Moment keine Partei die zu 100% oder annähernd die Sachlichen Dinge verfolgt u. will, die meiner Meinung notwendig wären, auch nicht die AfD, obwohl die von der Richtung zumindest nicht verkehrt liegt. Ich bin enttäuscht, desillusioniert u. ratlos, kurz vorm Resignieren.

    Zum Thema Syrien äußere ich mich nicht mehr, daß können alle hier besser oder die bei Plasberg gestern, was ich nicht sah. Das ist mir die Zeit nicht mehr Wert.

    • Hallo Poco 100,
      wenn sich bis September keine neue Option einer Union ohne Merkel und
      dem Programm von 2005 ergibt, denke ich, ist AfD wählen nicht zu umgehen, denn ich mag mir nicht vorstellen, wie die Propagandamaschine
      einen Sieg der Etablierten auch als Zustimmung für die Migrationspolitik
      der BK ausschlachten würde.
      Dabei hätte eine mögliche demografische Lücke am Arbeitsmarkt aus den
      Reihen der arbeitslosen Jugendlichen aus Europa geschlossen werden
      können, wenn es politisch gewollt gewesen wäre.
      Angeblich sind wir doch eine große EU-Familie.
      Vor mehr als 40 Jahren habe ich ein Europa erleben dürfen, das mit der EU
      nur das „E und das „U“ gemein hat.

  8. Danke sehr, das geht runter. 🙂

    Aber ich les Herrn Goergen auch ganz gerne. Da ist sicher Platz für uns Beide.

  9. Das „Problem“ mit Trump ist, daß sich eben verschiedene Kräfte dort ausdrücken, und die Leute wollen Hoffnung auf Besserung haben. Daß ein Trump am Ende, wenn man leidenschaftslos draufblickt, vermutlich größerenteils auch nur eine scheinbare Alternative ist, angeboten durch die Eliten (wie unser Globalisten-Produkt Martin Schulz), kommt einem bitter auf, will man nicht glauben. Das ist der Dreh- und Angelpunkt, Trump selbst als Präsident, als „The Donald“, ist ein „Produkt“, er ist nicht Donald Trump, er ist, soll sein, ja was eigentlich, Retter, Befreier, moderner Kreuzritter für die entrechteten Menschen?

    Das werden wir nicht durchschauen. In der Tat, es gibt Szenen, wo man ihm abnehmen kann, daß er wirklich etwas zum Besseren verändern will. Nun sitzt der Mann inmitten einer Natterngrube, und, wir sollten das nicht vergessen, er kommt auch aus einer solchen. Mafia oder deep state, das kennt er alles. Der Mythos vom Außenseiter wurde ja extrem befeuert, umso skeptischer müßte man sein, wer einem das verkaufen will und so einen trotzdem ins Amt läßt…

    Der Punkt ist: es ist in der Tat etwas schiefgelaufen mit der Wahl, womit die Progressiven / Demokraten sowie Eliten und der deep state nicht gerechnet haben. Die Aktionen die da liefen, waren so dermaßen überzogen, daß einen deren nackte Panik förmlich ansprang. Wozu das jedoch alles, wenn Trump doch nur ein Eliten-Produkt ist? DAS ist die Frage, die keiner von uns beantworten kann.

    Eins jedoch ist sicher: hinter den Kulissen tobt – nicht nur in Washington – ein echter, harter Kampf, an vielen Stellen und auf vielen Ebenen.

    Und ja, ich glaube, und hoffe vor allem, daß Trump da was reißen wird.
    Nicht weil ich sein Fan bin, sondern, weil der Mensch Hoffnung braucht.

    In einem Punkt allerdings, ist es für mich mehr als Hoffnung: betrachte ich Putin, ist dieser Teil der BRICS-Allianz, die ein nichtglobalistisch gesteuertes, föderales Finanzsystem, weg vom Betrügerdollar, installieren wollen und früher oder später auch werden. Die Tatsache, daß Trump hinter den Kulissen in durchaus positiven Operationen mit Putin und Anderen erfolgreich zusammenarbeitet, läßt hoffen. Putin hat aus bestimmten Gründen eine, sagen wir mal, ab einem bestimmten Zeitpunkt seines Lebens, nicht-elitäre Sichtweise auf die Dinge dieser Welt. Und exakt das läßt sich für mich an vielen seiner Handlungen und Aussagen / Pressekonferenzen ablesen: der Mann benimmt sich oft, verglichen mit den üblichen globalistischen / US-Politikern nicht wie ein Hühnerhaufen, sondern eher wie ein Erwachsener, wenn man sich seine Statements anhört / ansieht. Sicher, auch Putin kommt aus einer bestimmten Schule und verkörpert bestimmte Machtinteressen. Ich kann da aber viel mehr föderale, kooperative, anti-globalistische Ansätze bei ihm entdecken, als bei den diversen Vertretern und Nutznießern eines im Untergrund vernetzten, kriminellen deep state, die einfach die reinsten Gauner sind, um es mal moderat auszudrücken. Auch Merkel und die ganzen EU-Zentralisten gehören dazu, die uns solche Bauchschmerzen machen, und natürlich deren Entourage / Seilschaften, die hier eine ständige antidemokratische Oligarchie bilden.
    Die Zeiten einer solchen Weltordnung sind jedoch vorbei, die Entwicklung läuft in die andere Richtung, gottseidank. Nur hat der deep state eben auch das Monopol auf die Medien, und blendet alles aus, was seiner Machtstellung schadet und uns anders informiert. Wir sehen das ja beim Kampf um die Meinungsherrschaft im Internet, der mit allen diktatorischen und rechtsbeugenden Lügenmärchen geführt wird. Die Entscheidung kann also nur lauten: mehr Transparenz, mehr Diskurs, mehr Freiheit. Und wenn ein Trump das in Kooperation mit Putin oder anderen BRICS-Staaten voranbringt, dann: bin ich natürlich FÜR Trump. Was denn sonst. Es ist blöd und es ist irgendwo vielleicht unlogisch, aber Hoffnung gehört einfach dazu, denn aus Gedanken werden Worte und Taten, ist doch so…

  10. Also ich würde Herr Goergens zwar in der Hinsicht Recht geben, dass in der causa „Trump gegen Assad“ ziemlich viel im Dunkeln bleibt. Das Ganze stinkt förmlich nach Absprache mit Putin/Assad a la: „Ich steh daheim ziemlich unter Druck. Lass mich mal ein paar Bomben werfen. Das hilft immer um die Bevölkerung hinter sich zu scharen und die Kritiker zum Schweigen zu bringen. Es kommt ja niemand zu Schaden, weil es nur ein Scheinangriff ist.“

    In der Frage nach Fakten ist jedoch auch die „Assad ist Schuld“-Fraktion ziemlich still. Wo sind denn die Beweise, dass wirklich Assad hinter dem Giftgasangriff steckt und nicht (wieder) „Rebellengruppen“ und interessierte Geheimdienste „false-flag“-Angriffe durchführen?

    In solchen unübersichtlichen Szenarien, wo man niemals alle Fakten kennt, hat es sich bewährt nach den Devisen „Wem nützt ist es?“ und „Die einfachste Antwort ist meist die Richtige“ zu handeln. Keine dieser Devisen weist auf Assad hin. Die einzige mögliche Motivation für ihn könnte sein, dass der Angriff Teil eines Deals mit Trump war, um diesem einen Vorwand für den benötigten „Scheinangriff“ zu liefern. Das halte ich aber für extrem weit hergeholt. Viel wahrscheinlicher ist ein false-flag, um die Amis wieder hineinzuziehen, weil den Rebellen langsam die Luft ausgeht. Das Trump da mitmacht und mehr als ein paar Scheinangriffe befiehlt, bleibt aber unwahrscheinlich.

  11. Die Tatsache, das die Urheberschaft der Giftgasattacke keineswegs geklärt ist, deutet darauf hin, das wir es bei den westlichen Politikern durch die Bank mit Idioten zu tun haben.

  12. Es hat nichts mit Tunnelblick zu tun, wenn man Fragen stellt und keine Antworten bekommt, die eine Sachgrundlage haben. Wie bereits in allen Zeiten höchster Propaganda – ob 9/11 – Irakkrieg oder Abschuß eines Zivilflugzeuges über der Ukraine. Wie geht der Kriminalist vor? Er sucht zuerst das Motiv. Das Motiv allein entscheidet in der Regel die Täterfindung. Warum ist die Klärung von Unfallflucht so schwer? Es gibt prinzipiell anders als bei Vorsatz keinerlei Motiv und man ist auf reale Spurensicherung angewiesen. Semester 1 kriminalistische Ausbildung. Motiv als Täteridentifizierung. Syrien: Motiv eines Giftgasangriffes für Assad zum jetzigen Zeitpunkt? Null.

    Motivlage Trump: bereits kurz nach der Wahl kehrte er auf den mainstream ein und verurteilte den Krimakt und fordert die Rückgabe an Ukraine. Im Fortgang jetzt nach einem ungeklärt myteriösem Giftgaseinsatz bombardiert er ohne weitere Klärung wichtiger Fragen und Antworten als „Imagegefälligkeit“ an alle bisherigen kritiker Assad. Was soll man dazu sagen? Aber das geneigte Propagandaopfer tendiert dazu zu denken – blanker Opportunismus. Derart blanker Opportunismus, das man fast meinen könnte, hinter dem Giftgas steckt nicht der Russe als Rache für die Kehrtwende Trumps in Punkto Krim gegenüber seinen Freundschaftsavancen an Putin vor der Wahl sondern gar der Ami selbst, um im jetzt positiven Weltöffentlichkeitslicht zu glänzen und den bisherigen Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Zynisch mag man auch denken, es war ein koreanisches Stassiteam – Scherz beiseite, Assad? Ganz sicher der Letzte der dies tat, geht man rein nach dem Motiv.

    Aber das ist eben das Schöne an Propaganda – es braucht keine Beweise Andersdenkende zu vernichten sondern bloß Vermutungen, Unterstellungen, Beschuldigungen und Manipulation. Wie bei Massenvernichtungswaffen des Irak und Abschuß von MH17. Alle die Fragen stellen und juristisch sachliche Belege fordern müssen Irre, Verschwörungstheoretiker und blinde Trolle sein, geht doch gar nicht anders.

    Fakt aber bleibt das Assad seine bisher wackelige Machtposition mehr als behindern und schwächen dürfte durch Giftgaseinsatz und für derart dumm halte ich den auch nicht, ohne ihn als Friedensengel darstellen zu wollen.

  13. Lieber Herr Görgen,

    so wie die Schönheit scheint auch die Wahrheit in den Augen des Betrachters zu liegen.
    Da sie meinen Kommentar mit der Begründung nicht nachweisbarer Tatsachenbehauptungen aus dem Verkehr ( Euphemismus für Zensur ) gezogen haben , hier noch einige Anmerkungen:

    Zur Zahl der getroffenen Raketen.
    Zitat: Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Generalmajor Igor Konashenkov, sagte: „Die Wirksamkeit des US-Angriffs war sehr niedrig.“ Nur 23 der 59 Tomahawks kamen überhaupt im designierten Ziel auf der Luftwaffenbasis an.

    Das mag stimmen oder nicht, sollte aber zunächst wie die Aussage anderer Sprecher anderer Verteidungsministerien behandelt werden- als eine Möglichkeit. Wenn man nun die Bilder des nahezu unversehrten Flughafens nach dem Angriff anschaut (z.B Sequenz auf dem russischen Sender Russia von Jevgeny Poddubny) scheint es plausibel zu sein , das nicht 59 Präzionsraketen getroffen haben können oder wie eine Boulevardzeitung einenTag nach den Angriffen berichtete: „Es habe den Flugplatz förmlich zerrissen.“ Den Link lasse ich hier weg, da sie das nicht möchten. Was scheint Ihnen plausibel, das alle ihr Ziel gefunden haben oder nicht. ? Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten . Es wurden Raketen abgefangen bzw umgelenkt ( hierfür gibt es auch ein Video französischer Herkunft). Oder die Navy hat nur ca ⅓ der Raketen abgeschossen , berechnet dem amerikanischen Steuerzahler aber 59 Stück. Auch nicht sehr glaubwürdig, oder ?

    Zum Besuch John Mccains in Syrien: Leicht nachrecherchierbar: Ende Februar Besuch in Nordsyrien mit diversen Rebellengruppen

    Zu den Weisshelmen: Gibt es ausreichende Infromationen, dass diese NGO von dem ehemaligen britischen Geheimdienst-Offizier und private Security-Spezialist, James Le Mesurier, gegründet wurde , und vielfältige Finanzierungsquellen hat. Sie haben diverse Verbindungen in die Rebellengruppen hinein. EInige Angehörige sind auf der amerikanischen Terrorliste gelistet und es wurde mindestems einem führenden Mitglied die Einreise in dei USA verboten, obwohl die Organisation als solche u.a auch von USAID finanziert wird.

    Und letztlich Bombentote im Irak: Die kurdische Nachrichtenagentur Rudaw berichtet über ca zivile 230 Tote am 23.03.2017 nach Kämpfen in und um Mossul. Weiterhin gibt es eine Artikel in der Franfurter Rundschau vom 29.03.2017 mit dem Titel:
    US-Armee nimmt offenbar mehr zivile Opfer in Kauf. Die US-Streitkräfte gehen unter Trump im Irak offenbar deutlich rücksichtsloser vor als unter Obama. Seit Anfang Januar könnte das Hunderte Zivilisten das Leben gekostet haben. Zitat: Generalleutnant Stephan Townsend: Wir haben eine Rolle gespielt. In diesem Artikel gibt es einige Hinweise auf die zerstörerischen Wirkung von Raketen, die ihr Ziel treffen. Und hier schliesst sich der Kreis zum Eingangsstatement.

    Jetzt ist es nur noch eine Frage, ob man den Quellen glauben möchte oder nicht. Dies wiederum hängt sicher von der eigenen Präferenz der Wirklichkeitsoptionen ( so möchte ich es mal nennen) ab. Ich wollte mit meinem Leserbrief darauf hinweisen, dass es ausser der reinen Clubzugehörigkeit, zum Trump oder Putinlager oder wem auch immer wie sie es in Ihrem Artikel umschrieben haben, noch andere überlegenswerte Aspekte gibt …

    • Auch dieser Kommentar kommentiert nicht meinen Beitrag, sondern vielleicht den von Herrn Steinhöfel. Sie schreiben „Jetzt ist es nur noch eine Frage, ob man den Quellen glauben möchte oder nicht. “ Genau das ist das Problem, um das es mir ging: Glauben statt wissen.

      • Nein, dieser Kommentar kommentiert die Tatsache , dass sie meinen ersten Kommentar gelöscht haben. Ja, mit dem Wissen ist es wie mit den Kindern anderer Leute und den eigenen. Die Kinder anderer Leute nerven, die eigenen sind das tollste was es gibt auf der Welt

  14. Bis auf den „lupenreinen Psychopathen“ d’accord 😉

    • Danke,

      das „lupenreine P“ war eine Anspielung auf Schröder.

  15. Tunnelblick kommt öfter vor, als man denkt und ist weder Alleinstellungsmerkmal von Lesern, noch von Journalisten. „Wenn man weiß, wer der Böse ist, dann hat der Tag Struktur!“ (D.Ganser)
    Ich persönlich finde es im Tunnel viel zu eng und verbringe daher meine Freizeit auch nicht unter Tage, sondern in der Luft – da ist der Horizont etwas weiter…
    Und bei Putin, der ja auch gut deutsch spricht, gibt es eine ganze Menge interessante Informationen, die nicht von RT stammen. Ich lese aber auch kritische Berichte gern zuende, auch das erweitert den Horizont.
    Wer jedoch Höhenangst hat oder kurzsichtig ist, der ist im Tunnel sicher besser aufgehoben. Doch Vorsicht vor LKW-Vorfällen! Die enden im Tunnel meist schlimmer, als in Berlin.

  16. „Daß die öffentliche Begründung der „Bestrafung“ für ein Kriegsverbrechen nur die Verpackung ist und nicht der wahre Grund, interessiert Putins Anhänger ebenfalls nicht oder unter ferner liefen.“

    Wissen Sie, an was mich Ihre Diskussion erinnert? An Katyn. Die Londoner Statuten von 1945 befahlen, daß alles Material der Siegermächte gegen Deutschland ungeprüft zu übernehmen sei. So schaffte es Katyn, von den Sowjets begangen, als Anklage in die Nürnberger Prozesse gegen Göring, obwohl jeder wußte, wer der eigentliche Urheber war. Man führte diese Farce 45 Jahre lang! fort, die Briten begründeten die Unterdrückung der Wahrheit, und hier kommt es, „weil es die Berufung des Westens auf moralische Werte untergraben könnte und man auf Stalin angewiesen war“.

    Hatte Sikorski einen Tunnelblick, sein tschechischer Pilot, bevor es von Gibraltar aus naserunter in den Ozean ging?

    Das Thema sollten nicht Fans sein, sondern „Verpackungen“, zu denen man im Westen „aus Gründen der Berufung auf moralische Werte“ genötigt wird, und Personen, bei denen man meint, auf sie angewiesen zu sein.

    Putin regiert ein Land, in dem für über 50% der Bevölkerung Stalin der Beste je für Rußland war. Mit was will man das zur Verbesserung demokratisch ersetzen? Mit Volker Beck, Claudia Roth, Angela Merkel, Sankt Martin? Haben wir wirklich das Patentrezept für Rußland, oder maßen wir uns das nur an?

    Assad regiert ein Land, in dem die sunnitische Mehrheit der Sharia einem demokratischen System den Vorrang gibt. Merke Iran, je mehr die von außen eingesetzte Regierung das Liberale propagiert, umso radikaler wird die Reaktion!

    Tunnelblick ist immer negativ. Nur bleibt der eine folgenlos, der andere prägt. Preisfrage: Welcher war in der Vergangenheit destruktiver, der in den MSM verbreitete, oder die Reaktion darauf…

  17. Wer hat jetzt von wem abgeschrieben, oder wurde sich mit AchGut abgesprochen?

  18. Ich habe Ihren Beitrag gelesen. und kommentiert:
    Hans Druchschnitt —-Guest—-vor 9 Stunden

    Ihre Fakten reiche, logische Schilderung, die sogar nicht zu mit den
    in den MSM verbreiteten Nachrichten(wohl von „nach richten“ der
    Wirklichkeit) übereinstimmt wird sie in den Augen Mancher zum
    dogmatischen Putin-Fan machen. In Ihrem Fall werte ich das wie einen
    Ehrentitel.

    Hochachtungsvoll
    H.D.

  19. Kann ich alles unterschreiben, No Name, bis auf den witzigen, hoffentlich nicht ernst gemeinten Satz: „Den Putin hab ich immer als lupenreinen Psychopaten wahrgenommen.“ – Weiter unten widersprechen Sie ja auch diesem Urteil, wenn sie schreiben: „Aber als Partner halte ich ihn für berechenbar. Die deutsche Politik hat ihm übel mitgespielt. Ich finde, er hat das recht locker weggesteckt.“ Also: Kein Psychopath. Für mich ist Putin unter den vielen Psychopathen, die auf dem politischen Parkett dieser Welt ihr Wesen treiben, das Gegenteil eines seelisch kranken Menschen.

    Da sich zu meiner Überraschung an Putin, auch auf TE, die Geister scheiden, würde ich gern mal in einem gesonderten Beitrag Putin’s bisherige Politik diskutieren, insbesondere die Krim-Frage, denn die steht ja wohl im Zentrum der Putin-Beurteilung.

    • Danke,

      Das eine schließt das andere nicht aus, war aber auch ein bißchen auf „Schröders“ Bemerkung mit dem „lupenreinen Demokraten“ hin geschrieben. Ist allerdings schon so als hier noch unter Schröder die Putin-Euphorie groß war, war ich bei Putin sehr skeptisch.

  20. @NoName: Sie beschreiben exakt meine eigene Wahrnehmung und Beweggruende. Ich bin 100% ihrer Meinung und lasse mir von niemanden einen Tunnelblick unterstellen. Ich bin Realistisch und passe meine Denkweise den Umstaenden an. Ich bin nie verbissen nur auf einer Seite sondern waege Fuer und Wider ab und positioniere mich dann.
    Nur bei einem Punkt ist meine Meinung unverrueckbar: Krieg loest keine Probleme. Krieg ist die Folge der alle 80-100 Jahre wiederkehrenden kapitalistischen krise.

    • Danke für die Antwort.

      Dass man seine Denkweise den Umständen anpasst, wollte ich darstellen.

      Krieg löst keine Probleme. Im Syrien wie im Ukraine-Konflikt geht es um Geld und Geopolitik.

  21. Warum sollte Assad oder Putin Giftgas einsetzen, Hellerberger? Nur mal EINE Theorie dazu – würde ich mal gern von Ihnen hören.

    Warum Moslems Köpfe abschneiden und den Terror nach Europa tragen, wissen wir.

    1. Da sie keine Atomraketen oder Cruise Missiles besitzen, können sie praktischer Weise nur mit den Mitteln kämpfen, die sie haben. Assymetrischer Krieg.

    2. erfüllen sie den Auftrag Allahs, so wie ihr Prophet Mohammed ihn schlafend im Traum verstanden haben will.

    Darüber müssen wir nicht spekulieren; es ist unstrittig. Wir wissen es, und daher hinkt Ihr Vergleich zwischen dem Giftgas, was nichts als eine Vermutung ist, und dem alltäglichen Terror der Moslems, der Fakt ist, auch wenn der Mainstream von Narren und Einzeltätern faselt.

  22. Unstrittig ist nur der Raketenangriff der USA auf Syrien. Alles andere* wird bestritten und ist deshalb offen für Spekulationen. Der eine singuläre, unstrittige FAKT aber genügt mir, um ein Urteil zu fällen. Denn NICHTS – und schon gar nicht die UN-Charta – rechtfertigt diesen Raketenangriff. Punkt.

    *Mit alles andere meine z. B: ob überhaupt Giftgas im Spiel war, wer es eingesetzt hat; wem der Raketenangriff gegolten hat, wen oder was getroffen werden sollte … .

  23. Die Frage der dichotomisch in Richtung pro oder contra „Assad-Schuld“ kommentierend verengten Tunnelblicke hat sich gottlob mittlerweile als gänzlich irrelevant verflüchtigt oder doch entscheidend relativiert, da der große Vorsitzende und noch größere Hoffnungsträger der SPD sich in einem heute (Montag, 10.04.2017, Seite 3) in der „Welt“ veröffentlichten Gastkommentar global wegweisend und universal Zuversicht verheißend zu den erschütternden Giftattacken in Syrien und den daraus weltweit resultierenden Problemen geäußert hat.

    Folgen wir unmittelbar seinen erlauchten Worten politisch weit vorausblickender Zukunftsgestaltung:

    „Mit der Bombardierung durch die USA als Reaktion auf den Giftgas-Angriff droht jetzt eine militärische Konfrontation zwischen den Supermächten USA und Russland. Das ist eine dramatische Entwicklung, die zeigt, dass die Konfliktlösung in Syrien oberste Priorität auf der internationalen Agenda haben muss. Dabei muss Europa eine aktivere Rolle einnehmen.“

    Ja natürlich, was denn sonst, fällt es einem wie Schuppen von den Augen.
    Und weiter heißt es:

    „Deshalb muss Europa unabhängig von der Debatte in der Euro-Zone, unabhängig von dem Streit über die Flüchtlingspolitik oder von sonstigen Richtungsdebatten bei dieser entscheidenden Frage endlich zusammenkommen. Wir brauchen eine diplomatische Lösung des Konflikts, nicht Bomben oder eine weitere Eskalation.“

    „Wow“, ist man da jählings versucht auszurufen, und „Menschenskinder“, fragt man sich unwillkürlich, warum ist denn bloß niemand vorher auf diese höchst originelle, selten glorreiche und geradezu unschlagbar erfolgversprechende Idee verfallen? Da müssen erst Jahrzehnte eines mörderisch und desaströs wütenden Konflikts ins Land oder in die Welt gegangen sein, bevor ein gleichsam aus dem politschen Nichts des Euro-Landes in das grelle bundesdeutsche Licht katapultierter Großhoffungsträger der SPD auf das Allernaheliegendste und bislang sträflich Vernachlässigte aufmerksam macht: Eine d i p l o m a t i s c h e Lö s u n g wird gesucht.

    Wie die denn im Einzelnen aussehen soll, wird sodann wie folgt höchst prägnant umrissen:

    „Die USA, Russland und die syrischen Nachbarn werden es alleine nicht schaffen

    [Anm.: Die Syrer selbst tauchen hier bemerkenswerterweise gar nicht auf, aber warum auch mit solch nebensächlichen Petitessen sich befassen, wenn es um das große Ganze, die Lösung allen weltweiten Ungemachs geht.],

    wenn wir mit unseren Mitteln nicht auch e n t s p r e c h e n d e
    I n i t i a t i v e n ergreifen. Gerade als ökonomisches Schwergewicht kann der alte Kontinent einen Beitrag leisten.“

    Und er muss das auch. Denn, so die messerscharfe Schlussfolgerung:

    „Ohne einen Frieden in Syrien werden wir auch in Europa nicht in Frieden leben können.“

    Ja, so nur so kann es gehen, und nur so wird der Frieden in aller Welt binnen Kurzem, ja kürzester Zeit hergestellt und gewährleistet sein:

    „Entsprechende Initiativen“ also müssen unverzüglich von „Europa“, nicht etwa nur von der Europäischen Union ergriffen werden. Und alles, aber auch wirklich alles, in Syrien und der ganzen Welt, so seufzt man erleichtert auf, wird endlich gut.

    „Vielleicht hilft dieser Gedanke“,

    – Welcher nochmal konkret? Das Aufnahmevermögen des flüchtigen Zeitungslesers scheint doch arg mit der überbordenden Fülle ebenso origineller wie konstruktiver Gedanken in dem Welt-Artikel arg bis hoffnungslos überfordert zu sein -,

    so die abschießende Erwägung des sich ebenso diskret wie bescheiden aus dem Mittelpunkt des Geschehens zurückziehenden Gastkommentators,

    „damit sich die europäischen Regierungschefs endlich ihrer Verantwortung bewusst werden und statt zu Gipfelerklärungen endlich zu konkreten Entscheidungen und Handlungen kommen.“

    Ja, genau das ist es, worauf alle sehnsüchtigst gewartet haben. Endlich sagt einer, wie es ist und was sofort getan werden muss. Schöner und griffiger kann man es fürwahr nicht formulieren, und vielleicht sollte die parlamentarisch durchaus vorhandene, wenngleich bislang unverständlicherweise nicht genutzte Mehrheit von Rot-Rot-Grün im Deutschen Bundestag im Interesse einer wünschenswerten Beschleunigung des allseits herbeigesehnten Friedensprozesses unverzüglich dazu genutzt werden, mittels eines konstruktiven Misstrauensvotums den seit Langem umtriebig friedensbewegten, an der Fülle seiner Gedanken schier verzweifelnden und von einer buchstäblich hundertprozentigen Zuversicht seiner Anhänger frisch ins Amt gehievten SPD-Vorsitzenden unverzüglich auch zum Bundeskanzler zu küren.

    Bis zur Wahl im Herbst dieses Jahres, die auch unliebsame und dem Friedensprozess abträgliche Ergebnisse zeitigen könnte, darf und sollte im Interesse nicht nur Deutschlands und Europas, sondern der ganzen Welt damit nicht mehr zugewartet werden.

    • Verlorene Liebesmüh, bei diesem begnadeten Schwätzer vor dem Herrn etwas anderes als schwurbelige Betriebsamkeit und nebulöse Allgemeinplätze zu erwarten, noch dazu bei bei einer so hochkomplexen Angelegenheit wie dem Syrien-Konflikt.

      • Quod erat demonstrandum.

  24. Aus Ihrem Profilbild entnehme ich, dass Ihnen u.a. Israel am Herzen liegt – mir übrigens auch.
    Können Sie mir mal bitte kurz, aber schlüssig erklären, warum Israel sich gegen Assad stellt?
    Wenn die Islamisten von al Nusra & Co den Krieg für sich entscheiden, weil Russland Assad fallen lässt, wer glauben Sie würde dann in Syrien die Macht übernehmen und wäre damit direkter Nachbar Israels ?
    Das kann der jüdische Staat nicht wirklich wollen, oder ?
    .
    Mir ist klar, dass die Achse Iran- Syrien-Libanon u.a. auch die Hizbollah stärkt, die als Feind Israels nicht zu unterschätzen ist. Aber dieses Problem würde ja nicht dadurch gelöst, indem man die schiitische Hizbollah schwächt und dafür den Preis eines sunnitisch- wahhabitischen Terrorstaates an seiner Landgrenze zahlt.
    .
    Im Übrigen klappt die Kooperation zwischen Israel und Russland hervorragend und beide kooperieren – meist nicht so öffentlich wahrnehmbar in den dt. MSM, aber wer will, kann es deutlich sehen.
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    Was machen Sie nun mit Ihrem Feindbild ?

  25. Lieber Herr Goergen,
    .
    Ihr Artikel lädt zum Nachdenken ein, jedoch las ich unter den vielen Kommentaren auch nicht wenige, denen es in der Hauptsache nicht um Putin oder Trump als Person ging, sondern denen wesentlich die Einhaltung der UN-Charta am Herzen liegt – und damit einer politischen Lösung von Konflikten.
    .
    Nennen Sie es von mir aus „naiv“ und möglicherweise hätten Sie sogar recht damit, aber wenn ein Imperium, wie es die USA nun einmal sind (vgl. Definition Imperium), in seiner langen Geschichte schon so viele Umstürze, regime-changes und satte Kriege ohne UN-Mandat geführt hat, dann kann man entweder resignieren oder sich immer und immer wieder dagegen aussprechen – auch öffentlich.
    .
    Damit ist dann mitnichten gesagt, dass Assads oder Putins Art der Kriegsführung gegen Al Nusra & Co von jeglicher Kritik ausgespart bleiben sollten.
    Jedoch wenden sich viele Leser hier vor allem gegen diese elende deutsche Kriegspropaganda der MSM. Ohne diese sog. Journalisten wären viele Kriege gar nicht möglich, denn es braucht immer den Rückhalt der „Heimatfront“ .
    Man denke an die Lügen Scharpings vor dem ersten deutschen Kriegseinsatz nach 1945 gegen die Republik Jugoslawien – inzwischen eindeutig belegt.
    Nur mit „Auschwitz“ bzw. der sog. Hufeisenlüge war die Mehrheit der Deutschen mental für diesen Krieg ohne UN-Mandat zu gewinnen. Schröder gibt inzwischen öffentlich zu, dass es ein völkerrechtswidriger Krieg war, der auf Lügen basierte.
    .
    Aber scheinbar lernen wir nichts aus der Vergangenheit und das Imperium braucht den nächsten Krieg um aus der Krise zu kommen. Ob dabei Millionen Menschen umkommen, interessiert nicht.
    .
    Ich hatte Trump tatsächlich im Wahlkampf etwas anders verstanden – weg von den Kriegen, hin zu politischer Verständigung mit Russland und Fokussierung auf die Lösung der riesigen wirtschaftlichen Probleme in den USA.
    Anderseits halte ich es noch immer für denkbar, dass wir mit dem Angriff auf Syrien nur ein lautes Theater fürs Volk bzw. den amerikanischen Kongress erleben und hinter den Kulissen ganz andere Dinge laufen.
    Tillerson ist morgen in Moskau – wir werden sehen…

  26. Auch Sie haben es offenbar nicht verstanden. Meine Sicht der Dinge präsentiere ich überhaupt nicht. Vielmehr stelle ich FRAGEN. Das scheint ihnen vor lauter Furor – Sie sind ja doch wohl einer der im Artikel angesprochenen Dogmatiker – entgangen zu sein. Die Orthographen haben dazu das Fragezeichen entwickelt. Und so war mein Statement zwar faktenfrei, weil es nach Fakten gerade fragte, aber es war keine Sicht, weil es sich diesbezüglich neutral positionierte. Den im Sinne des kommentierten Artikels einseitigen Dogmatikern gehören ja zum Beispiel Sie an. Immerhin aber fügen Sie ihren Ausführungen die ein oder ander Mutmaßung an; das war es, was ich lesen wollte. Was ich damit mache, bleibt mir freilich überlassen. Ihre völlig unangebrachte überhebliche Polemik hätten Sie sich indes sparen können.

  27. Ich konnotiere gar nichts. Ich stelle Fragen und bitte um Antworten. Auch ironisiere ich Putin nicht, sondern ich nehme ihn aus der Diskussion. Ein Böser darf mit Bösen, ein Guter darf es m.E. nicht. Und deswegen geht es mir um die USA. Das ist dann wohl er ein Lob, wenn Sie es richtig lesen. Ich habe einfach diese Fragen. Sie insinuieren, man dürfte nicht einmal diese Fragen haben. Und das erinnert mich in der Tat an gewisse Umgangsweisen mit Ereignissen in den Öffentlich Rechtlichen.
    Sie unterstellen mir ferner, etwas sei mir ein Beweis, obwohl ich von Beweisen nie gesprochen habe, im Gegenteil. Hätte ich Beweise, müßte ich nicht nach solchen fragen. Eben dies mache ich. Also, wo sind Ihre? Aber bitte keine weiteren Insinuationen, bei solchen unlauteren Unterstellungen bin ich doch etwas empfindlich. Nehmen Sie meinen Text wie ich ihn geschrieben haben und erklären Sie oder spekulieren Sie, aber deuten sie nichts hinein, das hilft nicht weiter.

  28. Also, die Diskussion hier bei TICHYS können Sie doch nicht meinen, Herr Goergen?

    Wenn ich ein solches Thema diskutiere, stelle ich es in den geopolitischen Zusammenhang und der beginnt weit vor dem Syrien-Desaster, nämlich mit der amerikanischen Aggression im Irak und dem Belügen der ganzen Welt, gefolgt von dem sog. Arabischen Frühling, der nichts anderes ist als der Versuch über Regime Change, dem Westen genehme Regierungen an die Macht zu bringen.

    Und er weisst den USA für die letzten fünfzig Jahre ein gutes Pfund Schuld als weltpolitischer Agressor zu. Deren False Flag-Aktionen sind legendär von Tonking, über die Brutkastenlüge bis zur Giftgaslüge zu Saddam Hussein. Den Umsturz in Chile, organisiert durch die CIA lassen wir jetzt mal aussen vor.

    Dann stellt sich für die konkret zu beurteilende Aktion immer die Frage Cui Bono oder, Wem nötzts?, wie der Schweizer sagt. In diesem Fall heißt die Antwort schlicht und einfach: Trump. Und zwar innen- wie auch aussenpolitisch. Die USA unter Obama waren politisch und militärisch raus aus der Syrien-Sache. Sie konnten nur noch zuschauen, wie Russland und die Türkei die Fäden zogen.
    Mit dieser etwas ungelenken Aktion sind sie wieder etwas näher an das Spielfeld gerückt. Ob sie drin sind, wird sich zeigen.

    Auf der anderen Seite, was sollte Assad dazu bringen, jetzt Giftgas einzusetzen? Auf ein Punktziel, was militärisch gar keinen Sinn und ihm politisch nur Probleme macht.

    Dass die sog. Rebellen mehr Gründe für einen False Flag Einsatz von Giftgas haben, liegt doch auf der Hand. Sie sind geschlagen und, wenn sie keine Unterstützung der Saudis und der USA bekommen, sind sie am Ende. Und genau danach sah es nach den vorletzten Botschaften, die Trump twitterte, aus.

    So und jetzt, was ist daran falsch? Was ist fake, was ist unlogisch? Gern diskutiete ich GRÜNDE, aber nicht nur immer Einschätzungen und Meinungen und Meinungen über Meinungen. Es gibt nämlich noch etwas anderes, nämlich Logik, nach der 1+3 immer 4 ist.

    • Adresse 1 sind Facebook, Twitter usw. Hier bei TE selten, den Kollegen, die moderieren, fallen Erstkommentaristen bei bestimmten Beiträgen auf, die danach wieder weg sind.

      • Ich würde Facebook oder gar Twitter mit den max. 140 Zeichen nicht überbewerten, vor allem nicht als Grundlage für repräsentative Aussagen. Was soll mit gewollt kurzen Texten schon Anderes zum Ausdruck kommen als scharfe Konturen?

        Solche Plattformen haben es an sich, dass sich mit der Zeit die „harten Kerne“ der Lager konzentrieren. Das wird zum Wettbewerb.

  29. Tatsachenbehauptungen, die wir nicht prüfen können, transportieren wir nicht.

    • Als wenn je irgendjemand alle in der Welt herumschwirrenden und sehr unterschiedlichen Tatsachenbehauptungen zu überprüfen instande wäre, damit wird das Spektrum der hier vertretbaren Meinungen doch bedauerlicherweise eingeschränkt.

  30. „Es geht weder um Trump noch Putin, am wenigsten um Assad.“ Exakt, schrieb ich auch.

    • Das war ja ein anderer Artikel. Aber zugegeben: dort hatten Sie’s geschrieben.

  31. Trump erfüllt doch nur ein Wahlkampfversprechen. Es werden die amerikanischen Arbeitsplätze in der Waffenindustrie erhalten. 59 Marschflugkörper verpulvert nur um Eindruck zu schinden. Überhaupt, Munition verschießen, auf wen auch immer, erzeugt neuen Bedarf an Munition, schafft also Arbeit.
    (Ich weiß, es ist purer Sarkasmus, aber jeder idiotische Krieg fordert den eigentlich heraus.) Die Welt ist zum Narrenschiff mutiert.

  32. Herr Trump ist immer noch unberechenbar. Das ist das Pfund mit dem er wuchert. Seine Handlungen bergen Überraschungen und das verunsichert.

  33. Bei radikalen Moslems wie bei Putin-Jüngern hat immer der Westen schuld. Zu 100%. Per Default.

    Armselig, aber auch amüsant.

    • wo hatte der Westen denn seit 1991 keine Schuld?

  34. Welchen Gegenüber, der gleichzeitig Kritiker ist, hat man eigentlich, wenn platte Meinungen auf platte Recherchen folgen (oder ohne Recherche), die man nicht nur in Mainstreammedien liest? Sind tatsächlich „alle Moslems potentielle Terroristen“, wie es Fr. Schunke schon schrieb? Ist Assad ein Killer, weil Steinhöfel platte US-Propaganda nachweisfrei kolportiert und seine „Meinung“ darauf aufbaut, die keine Meinung sein kann, weil die Fakten fehlen? Hirngespinste und krude Phantasien sind gar keine Seltenheit im Blätterwald.

    Die meisten Follower hat immer noch der größte Populismus. Was aber wiederum nicht heißt, dass die Wahrheit nur in der Mitte dazwischen liegen kann. Das wäre die dritte Art von Plattheit und zwar die weichgespülte.

    Es dürfte mehr als plausibel sein, dass nur die bestgerüstete Macht den Vortrieb in diesem gräßlich Kriegsspiel der Eroberung der Welt leisten kann, während die Anderen froh sein können, wenn es zur Verteidigung reicht, mit allem was an regionalen Einflusszonen und anderen strategischen Gesichtspunkten dazugehört. Da wird man im Detail auch mal zum Angreifer. Im großen Kontext und in der Absicht bleibt es Teil der Verteidigung. Zu kompliziert – oder zu einseitig, weil Jeder ein Schurke und alle Schurken gleich sein müssen? Und sind alle „Interessen“ grundsätzlich faule Sachen?

    Einen Zwang zum erwähnten Vortrieb der Supermacht gibt es indessen nicht. Gezwungen ist hingegen die Verteidigung.

    Solange die Ursache eines Problems nicht gelöst wird, das immer ein Kopfproblem ist, wird das Problem nicht gelöst. Auf die Lügenpropaganda, die die Ursachenreihenfolge auf den Kopf stellen will, braucht man nicht lange zu warten. Was hätte es nach Ende des Kalten Krieges für Chancen auf eine friedlichere Welt gegeben mit besseren Konzepten für Koexistenz und Kooperation! Aber die Militärfalken sahen aus ihrer Sicht andere Chancen, dominierten und griffen zu – während die Anderen zunächst kaum etwas entgegensetzen konnten.

    Ach, noch etwas: Ist oder war man Fan einer Seite, wenn man Analysen mit einem recht einseitigen Ergebnis macht? Dieser Glaube könnte auch auf einer Ursachenumkehr beruhen…

  35. 23 von 59, da gibt es zwei Möglichkeiten entweder haben die überlagerten Schrott abgeschossen (Was auch in der Vergangenheit viele „Kollateralschäden“ erklären könnte) oder Trump hätte ein tolles Entwicklungspotential für seine Waffenindustrie, denn buy amerikan bei einer Versagerquote von über 5o%, da macht er sich lächerlich…

      • Welche Möglichkeiten bezüglich der Trefferquote sehen Sie denn, lieber Herr Goergen?

    • Mist, was stand denn nun in dem Kommentar, der ist weg…?

      36 von 59 Raketen sollen fehlgeschlagen sein? Ähem!

      „Tomahawk missile. Designed in the 1970s and improved since, Tomahawks provide vital American strategic projection. Over 2,000 missiles have been launched in combat from 1991 to present. America has defeated threats in Desert Storm, the Balkans, Iraq and Afghanistan, the Sudan, at clandestine terrorist locations, and most recently in Libya. Over that time, they have proven uniquely reliable and versatile. With current Tomahawks, known as “Block IV,” missions can be planned in an hour. Once the missile is launched, controllers can alter its trajectory, change its target, or even direct the missile to loiter in the air for hours at a time. Tomahawks can strike across land, water and any environment over 900 miles from their launch points“ ( http://breakingdefense.com/2013/07/stick-with-the-tomahawk-forget-lrasm/ )

      Es wurde nach meinen Informationen ein Ziel 35 Meilen NÖ von Shayrat getroffen. Das ist auf der Karte ziemlich exakt „Abou Hakfeh Aljunoubey“, wenn ich mich nicht irre.

  36. Fakten bekommt man in diesem Krieg schon lange nicht mehr präsentiert. Wie immer legt jede Seite sich die Dinge nach Gusto aus. Angesichts der Lage übe ich Epoché, wie einst die griechischen Skeptiker. Doch muß gerade deswegen Spekulation erlaubt sein. Ich frage mich 2 Dinge:
    1. wieso kooperieren die USA mit Islam-Terroristen? Denn dies scheint einigermaßen gesichert, auch wenn das USA-Lager von „gemäßigten“ Rebellen spricht. Putin kooperiert mit Assad; aber Putin ist sowieso der Böse, und da muß es nicht wundern, daß er mit Bösen kooperiert. Aber der Hort der „westlichen Werte“, die USA kooperieren mit „gemäßigten“ Terroristen?
    Und 2. Was genau könnte Assads Strategie gewesen sein beim Angriff auf seine eigenen Bürger mit Giftgas? Stand er kurz vor einer Niederlage, daß er zum Äußersten greifen mußte?
    Nirgendwo findet man Antwort auf diese Fragen. Ich hoffe nun also hier darauf und habe das auch allen leicht gemacht, indem ich ausdrücklich Spekulationen erlaubt habe. Nur rational, bitte, das sollten sie schon sein.

    • Putin kooperiert aber auch wieder mit Erdogan, der wiederum Assad, und am besten die Kurden gleich mit, weg haben will, dafür mit entsprechenden Freischärlergruppen in Syrien kooperiert, auch den IS unterstützt, gleichzeitig zu bekämpfen vorgibt. Dann kochen die Iraner ihr Süppchen, als deren Gegenpart dann auch die Israelis. Und obwohl Araber u. Israelis angeblich spinnefeind sind, sollen in den Endtagen des Kampfes um Aleppo auf Seiten der Rebellen in einem Kommandobunker Offiziere der Saudis, der Emirate, Amis u. auch Israels festgestellt worden sein, gab irgndwo eine kleine Randnotiz, ohne daß die maßgeblichen Medien dieses Thema aufgegriffen hätten, entweder als Tatsache o. daß es Fake sei. Viele vertreten mit vielen rund um das Problem Syrien vielfältige u. offenbar auch widerstreitende Interessen.

    • Warum sollte Assad (wiederholt) Gift einsetzen? Und nicht mal gegen Terroristen, sondern gegen die eigene Bevölkerung? Ja, Eugen, das IST die Gretchen-Frage, um die alle Assad- und Putin-Hasser – auch hier auf TE – einen großen Bogen machen. Wieso wird die Frage ausgeklammert? Weil die Assad- und Putin-Hasser darauf keine einleuchtende Antwort haben. Weil diese Frage ihr Glaubensgebäude zum Einsturz brächte.

      • Assad kämpft die ganze Zeit gegen seine Bürger. Warum wohl. Nun weiß ich, es gibt doch dumme Fragen.

  37. Trump als Katalysator – habe ich auch geschrieben, macht mich zu keinem Fan.

  38. Man muss solche Artikel auch nur bis zum ersten Indiz lesen, weil der Rest dann sowieso klar ist. Wo gibt es denn in dieser Frage differenzierten Journalismus??

  39. Sprache hat schon ein paar coole technologische Eigenschaften: sie kann bis zum äußersten verbogen werden, ohne dass sie bricht.

    Nein, die Gegenseite der unterwürfigen durchideologisierten Systemmedien ist weder genauso durchideologisiert, noch so dogmatisch noch so einseitig wie die staatliche Propaganda Maschinerie.

    Diese Art der Argumentation findet man sonst gerne in der TAZ, auf alle Nicht-Linksideologen abzielend. Und genauso hilflos und an den Haaren herbeigezogen wirkend.

      • Der „liebe Gott“ als umfassendes Wesen oder als Manifestation der Wirklichkeit als solcher, ist erhaben über Gegensätze wie oben/unter, recht/links, mittig und außermittig, auch „gut“ und „böse“, „schuldig“ und „unschuldig“.

        Der Stoßsteufzer „Oh mein Gott“ kann nur verstanden werden als mehr oder weniger hilfloser Versuch, sich dieser „qualitätslosen Qualität“ in ihrer absoluten Tranzendenz und Immanenz (immerhin) anzunähern.

        lool

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