Der unerträgliche Lärm lähmt. Der Krieg setzt Emotionen frei, nicht klare Gedanken. Zum ersten Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine wäre es nicht verkehrt, ein paar Schritte zurück zu machen, um das monumentale Schlachtengemälde aus einigem Abstand zu betrachten, und auch das Gebäude der Weltgeschichte auf sich wirken zu lassen, unter dessen Dach es hängt.
I.
Was also haben der – in deutschen Augen – göttliche Gorbatschow und der teuflische Putin gemeinsam? Bündige Antwort: Beide haben wider Willen das Gegenteil dessen geschaffen, was ihnen vorschwebte.
II.
Der Kommunist Gorbatschow war von der Utopie beseelt, den Kommunismus zu reformieren. Sein Bemühen mit Glasnost und Perestroika war aufrichtig. Doch übersah er das Entscheidende: Der Kommunismus ist nicht reformierbar. Das System brach in sich zusammen. Die Sowjetunion zerfiel. Die Deutschen profitierten davon. Gorbi gab seine bankrotte Filiale DDR günstig ab. Dafür verehrten ihn die Deutschen, in Russland galt er als Idiot.
III.
Im Grunde hat die Welt Gorbatschow zu „verdanken“, dass Putin an die Macht kam. Zwar hat er ihn nicht gefördert wie sein alkoholgeschwängerter Nachfolger Jelzin, doch mit dem Ende der Sowjetunion entstand das Machtvakuum, das gewissenlose Oligarchen nutzten, ehe sie sich den noch gewissenloseren Putin als Instrument aussuchten. Es war der nächste galaktische Irrtum. Gefangen in Abhängigkeit von Putin, verlieren sie ihr Vermögen. Der Herr hat es gegeben, der Herr hat es genommen. Den Rest erledigen die Sanktionen des Westen. Auch die schlimmste Geschichte hat tragikomische Aspekte.
IV.
Gorbi, der Menschenfreund, Putin der Menschenverächter. Auch Putin erreicht das schiere Gegenteil dessen, was er mit Gewalt anstrebt. Sein Ziel ist es, in die Geschichte als der Zurückeroberer des russischen Imperiums einzugehen. Er handelt immer nach dem selben Schema: Putin hetzt russische Minderheiten – im Donbas, in Transnistrien, in Georgien und anderswo auf und schürt den Konflikt, ehe er seine Truppen schickt. Auch anderen ehemaligen Sowjetrepubliken droht das Schicksal der Ukraine. Was er damit erreicht hat, ist die endgültige Erfindung der ukrainischen Nation. Wie auch immer das Schlachten ausgeht, er hat die einstigen Brudervölker einander unheilbar verfeindet. Die Ukraine sucht ihr Heil im Westen. Keiner hat mehr getan für den Zusammenhalt und die Stärkung der Nato als Putin. Er wird damit nicht nur als Kriegsverbrecher, sondern auch als einer der großen Dummköpfe in die Weltgeschichte eingehen.
V.
Das System, das Putin in Russland geschaffen hat, wie soll man es nennen? Kleptokratisch-faschistische Präsidialoligarchie? Oder einfach Sankt Petersburger Mafia? Er hat sich mit einer Räuberbande ein riesiges Land unter den Nagel gerissen. Dabei hat er sich verrannt, und es gibt keinen Weg zurück. Sibirien ist eben nicht Sizilien. Selbst wenn er heute noch das Töten beenden, seine Truppen abziehen und die Krim mit blau-gelber Schleife zurückerstatten würde, bekäme er keinen Friedensnobelpreis.
VI.
Wie sind die vielen unverbesserlichen deutschen Putinversteher zu verstehen? Auch sie sind nur im Kontext der einstigen Gorbimanie zu begreifen. Putin profitierte lange vom Ruf des guten Kremlherrschers vor ihm. Naiv wie die Deutschen sind, rechneten sie nicht mit einem Rückfall in finstere Zeiten und begaben sich bedenkenlos in die verheerende Abhängigkeit von Russlands Energiequellen. Lange haben fast alle – nicht nur Gerhard Schröder – Putin für einen lupenreinen Demokraten halten wollen. Der Mann kann auch noch deutsch! So schlecht kann er also gar nicht sein. Man hätte ihn nur nicht provozieren dürfen. Dazu kommt die unverwüstliche Russlandliebe der Deutschen. Sie haben Russland Katharina die Große, zahllose preußische Generäle und den Marxismus gestellt und zum Dank die DDR bekommen. Das verbindet. Und dann noch der deutsche Pazifismus. Er steht auf einem festem Fundament, das nicht Friedensliebe heißt, sondern Schiss. Nicht behelligt werden wollen die Deutschen und sich am liebsten aus allem heraushalten, außer mit deutschem Know-how. Das macht sie überall beliebt. Putins Krieg hat sie tief verstört. Gegen das, was sie heute erleben, war der Kalte Krieg geradezu kuschelig.
VII.
Würde Putin in Sachsen um Exil bitten – viele Sachsen würden es ihm wohl nicht verwehren. Napoleon ließ sich auch noch auf St. Helena als Kaiser titulieren. An solchen Kleinigkeiten soll es nicht scheitern.
Umbau und Transparenz reichten eben nicht aus, das Programm von Gorbatschow war allzu rhetorisch: es fehlte die Einrichtung des Rechtsstaates. Zugleich hätte man die Staatsbetriebe nicht von heute auf morgen abräumen dürfen, weil über sie allr Sozialstruktur über der KLeinfamilie lief, auch in der DDR lief das dämlich. Wirtschaft war Gorbi. wichtiger als das Recht, aber genau das war der Fehler:
Ohne Rechtssicherheit ist weder Zivilität noch eine nicht- korrupte Privatwirtschaft möglich: Niemand im Westen brachte Gorbatschow das bei – und verhielten sich damit als Anfänger in der Politik! Trottelig waren D., die EU und die USA! Sie haben kleinbürgerlich- ängstlich bis erstaunt zugeschaut, wie ein UDSSR- Reich kollabierte und sich Kriminelle das Land nahmen! Und heute jammern sie darüber!
Lange Zeit war die USA- „Privaten“ nur daran interessiert, die Rohstoffquellen der UDSSR billigst zu übernehmen, Europa schaute zu und glotzte blöd. Seitens des hilflosen Kremls wurde der Geheimdienst als letzte Gewaltmacht in Russland und damit dann der besonders skrupellose Putin ins Rennen geschickt, um das zu stoppen und rückgängig zu machen. Die deutsche Regierung hätte damit rechnen müssen, dass soetwas passieren könnte, schaute man sich nur die russ. Geschichte und deren grenzenlose Brutalität an. Aber man träumte lieber romantisch und schaute weg: igitt, wir denken doch nicht in Geopolitik!
Starker Tobak, aber zu meinem Bedauern nicht ganz von der Hand zu weisen. Ich selbst habe durch Anschauungsunterricht gesehen, was man seitens der Treuhand und anderer Potentaten dort nach dem Fall der Mauer veranstaltet hat. Die Bewertung, die sie sicher aus diesen Gründen so krass formulieren, speisen sich aus diesen Vorgängen. Soweit für mich nachvollziehbar .
Werter Herr Herles,
auch wenn ich Ihre Beiträge ansonsten sehr schätze; in diesem Artikel haben Sie pure Meinungsmache verbreitet, und zwar nach allen Seiten:
Eine bisschen mehr Differenzierung wäre mehr gewesen.
Die Ursache für die vielen Putin-Versteher ?
Die Unbildung und Unwissen und damit verbunden, die geistige Unreife,
der großen Masse der Menschen.
Wenn man bedenkt was Lügenpropaganda aus Menschen machen kann.
Beim Tode eines faschistischen Verbrechers, wie Stalin, der 32 Millionen Menschen deportiert hat und davon 5-10 Millionen (genauer weiß man es nicht) ermorden ließ, haben Millionen Russen geweint.
Aber auch in Deutschland sind Millionen von Menschen auf die Nazi-Lügenrethorik reingefallen.
„die sinnvollere Haltung gewesen: Neutralität“
Leider ist dies nur ein frommer Wunsch,
der in der heutigen Realität nicht machbar ist.
Die kolportierte Russiche Geschichte ist eine Geschichte von Lügenmythen.
Auch jetzt fallen noch nimmer viele schlichte Geister auf Putins Lügenrethorik rein, Medien, Politik und insbesondere im ungebildeten Volk.
Es geht bei der Ursache dieses Krieges nie um die NATO-Osterweiterung.
Schlichtweg nur einevorgeschobens Lüge um die faschistischen Ziele Putins zuverschleiern.
Allerdings hatte er diese ja bereits 2 Tage vor Kriegsbeginn selber kundt getan.
„alles russiche Volkund *russiche Erde* zu vereinen“
worzu er die erfunden Lüge verbreitete
„Ukrainer sind Russen“
Es geht um den historischen russichen Imperialismus schon seit zaristischen Zeiten, der unter Stalin einen faschistischen Charakter angenommen hat.
Dies wird nun zunehmend auch in den Medien und Politik, in Europa und derganzen Welt, verstanden.
Bei Stalin war der „Internationalen Sozialismus“ die Lügentäuschung zur russifizierung der eroberten Völker.
Um Sozialismus jedoch, ist es Stalin nie gegangen.
Sehr geehrter Herr Herles,
gelegentlich lese ich Ihre Kolumnen ganz gerne. Dieses Mal allerdings haben Sie es geschafft, mich recht gründlich zu ärgern. Fing schon heute früh an und jetzt ab 20.15 Uhr wird der Ärger elektronisch.
Ach ja, zwischendurch war ich übrigens in Berlin bei der Friedensdemo.
Gorbatschow war kein Idiot.
Putin ist keiner.
Wer Gorbatschow und / oder Putin versteht, ist kein Idiot.
Wer aber beide für Idioten hält … ist gewaltig im Irrtum.
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Gorbatschow hat den Kalten Krieg beendet.
Damit hat er auch den Stalin-Churchill-Roosevelt-Pakt vom Ende des zweiten Weltkriegs zur Gefangenschaft und Zerstückelung ganz Europas beendet.
Gorbatschow hat es durchgesetzt, dass die Länder wieder frei und selbständig wurden, die von der Roten Armee besetzt worden waren.
Ohne Blutvergießen. Und ohne Vorbedingungen.
Im Nachhinein zeigt sich, dass dies geopolitisch naiv war.
Der Westen hat den Kalten Krieg einfach fortgeführt, als ob nichts wäre.
Den Gewinn haben sie gerne eingestrichen, aber ein Russland, dass sich zurückgezogen hat, ist immer weiter bedrängt worden.
Gorbatschow hat es schlichtweg versäumt, die Rechte der russischen Minderheiten in den freigegebenen Ländern abzusichern.
Und er hat es verabsäumt, verbindliche völkerrechtliche Verträge abzuschließen, die verhindern, dass die Ukraine Teil der NATO wird und dortige Raketen und dortiges Militär zur direkten Bedrohung für Russland und seine Hauptstadt werden.
Gorbatschow hat sich nicht vorstellen können, dass der Westen für Gier, respektlose Machtausübung ohne Rücksicht auf Verluste und Missachtung steht.
Er musste dann aber selbst erleben, dass Russland nicht zum ebenbürtigen Partner wurde, sondern weiter als Feind behandelt wird.
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Die USA haben alleine im Irakkrieg etwa eine Million Tote zu verantworten.
Die Todeszahlen in der Ukraine werden derzeit mit etwa 200.000 Soldaten und 50.000 Zivilisten angegeben.
Die USA haben die Welt via NATO seit 1990 mit diversen Kriegen überzogen. Alleine bei Barack Obama waren es wohl sieben.Die haben wohl noch einige Hundertausend Tote Vorsprung.
Der us-amerikanische Imperialismus ist wohl von anderer Art als der von Ihnen geschilderte bzw. behauptete russische.
Die USA toben sich weltweit zu Lasten der Zivilbevölkerung aus. Afghanistan, Lybien, wo auch immer. In Erdteilen, mit denen sie niemals zu tun hatten. In Ländern, die niemals zu den USA gehört haben. Dort, wo niemals auch nur irgendwo eine us-amerikanische Minderheit im Land lebte und benachteiligt worden ist.
Russland tobt sich in Ländern aus, in denen eine nennenswerte russische Minderheit teils real benachteiligt worden ist. In Ländern, die mal zur UdSSR, also zum „russischen Imperium“ gehörten.
Die USA sind das einzige Land dieser Erde, das jemals Atombomben auf bewohnte Großstädte geworfen hat. Das hat eine ganz eigene unmoralische Qualität.
Noch mal kurz zu Libyen. Gadaffi war ein Schurke. Hat es aber das Land zu einem besseren Land gemacht, dass die USA ihn beseitigt haben ?
Das Leben der Menschen dort hat sich dauerhaft verschlechtert. Weniger Bildung, weniger Gesundheit, weniger Strukturen, mehr Bürgerkrieg. Hätten die USA da die Pfoten von gelassen, wäre heute immer noch ein Schurke an der Macht, aber die meisten Menschen dort hätten ein besseres Leben.
Deutschland hätte auch ein besseres Leben, wenn nicht ein Schurkenstaat, wie z.B. die USA, Nordstream weggesprengt hätte und wenn wir uns nicht selber durch Energieboykott (z.B. PCK Schwedt) und diverse Sanktionen nicht selber Schaden zufügten.
Die Mitgliedschaft in der NATO schützt Deutschland nicht davor, dass Nordstream weggesprengt wird. Die Mitgliedschaft in der EU auch nicht.
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Wer aufhört zu herrschen, der wird beherrscht.
Gilt für Deutschland. Wir haben nichts zu melden.
Eine transatlantische Führungsschicht macht, was die USA Deutschland anschafft. Egal, was hier die Bürger denken oder brauchen.
Gilt auch für Russland. Die Beendigung des Kalten Kriegs hat nicht dazu geführt, dass Russland und die Russen in Frieden leben konnten.
Sondern USA und NATO haben das Vakuum ausgefüllt, das Gorbatschow hinterlassen hat.
Dieses Vakuum musste auch innerhalb Russlands ausgefüllt werden.
Russland hatte aber erlebt, dass die Demokratisierung unter Gorbatschow und Yelzin nicht dazu geführt hatte, dass Russland in der Welt als gleichberechtigter Partner anerkannt wird.
Ganz im Gegenteil, es hatte sich zum Klops gemacht.
Es hatte ganze Landstriche preisgegeben.
Es hatte russische Minderheiten im Stich gelassen.
Es hatte es möglich gemacht, dass die NATO auf russisches Kernland vorrückt, wie Russland zuvor auf Kuba vorgerückt war.
Die kürzeste Entfernung zwischen Florida und Kuba beträgt 661,89 km Luftlinie.
Das war den USA eine massive Kriegsdrohung am Rande des Atomkriegs wert.
Wenn aber die NATO an die russische Grenze vorrückt, dann soll die Russische Föderation das klaglos ertragen.
Die Entfernung zwischen Moskau und Kiew beträgt 864,9 Kilometer. Und Raketen sind seit den 1960er Jahren schon noch etwas leistungsfähiger geworden.
Die Rücksichtslosigkeit von USA und NATO und CIA, der 2014 die Regierung in der Ukraine gestürzt hat, hat in den jetzigen Krieg geführt.
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Die Truppe um Putin ist in anderer Weise kriminell, als die Truppe um Blackrock, um Goldmann Sachs, um Biden, um Nuland, um den CIA.
Dennoch; ich möchte an dieser Stelle ein wenig provozieren, indem ich mal behaupte, Putin hat unter den Rahmenbedingungen, die er vorgefunden hat, in den vergangenen Jahrzehnten einen relativ guten Job gemacht.
Da wird es dann in der aufgeheizten Diskussion schon heikel, nicht als Kriegspropagandist gebrandmarkt zu werden. Der Krieg ist eine Sauerei. Die eben in erster Linie Putin zu verantworten hat. Der Krieg muss ein Ende finden.
Das Machtvakuum innerhalb Russlands hat Putin ausgefüllt.
Innerhalb des Landes allerdings sind die bürgerlichen Freiheiten auf das gründlichste wieder abgeschafft worden.
Die Erosion der russischen Macht hat Putin bändigen können.
Die Fliehkräfte sind gebändigt.
Dennoch: sowohl er als auch der Westen sind jetzt in der Sackgasse.
Diesen Krieg kann keiner gewinnen.
Die Ukraine blutet aus.
Russland blutet aus.
Und Deutschland blutet auch aus.
Deshalb ist es im Interesse aller Beteiligten, jetzt zu verhandeln.
Bevor es noch mehr Tote und noch mehr Zerstörung gibt.
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Es ist zynisch, die Ukraine auszubluten, damit Russland ausblutet.
Nur Waffenstillstand und verhandeln hilft.
Die EU war nicht in der Lage, auch nur einen Hauch zu einer europäischen Friedenslösung beizutragen, obwohl dieser Krieg in Europa tobt.
Zwischen Staaten, die zum europäischen und zum christlichen Kulturkreis gehören, fällt der EU n i c h t s ein um Waffenstillstand und Frieden zu stiften.
Das sind die Schlafmützen, die irgendwann auch mal einen Friedensnobelpreis abgekriegt haben. Es ist an der Zeit, diesen Preis wegen erwiesener Untätigkeit abzuerkennen.
Da fällt dem autokratischen China mehr zur Waffenstillstandsstiftung ein, als der EU. Das will schon was heißen. (Allerdings wäre es sehr wünschenswert, dass die wunderbaren Chinesen besser mit ihren Landsleuten in Tibet, in Hongkong und mit den Uighuren umgehen.)
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Der Krieg tobt eben auch, weil sich NATO, USA und EU gegenüber Russland völlig respektlos verhalten und nicht etwa nur, weil der böse Putin neue Weltreiche erobern möchte.Er muss nicht alles kampflos hergeben, was Gorbatschow übriggelassen hat.
Eine Friedensordnung für die Region müsste folgendes berücksichtigen
1) Wie wird das Sicherheitsinteresse für das russische Kernland handfest abgesichert ?
2) Wie werden die strategischen Interessen der Russischen Föderation angemessen abgesichert ?
3) Wie werden die vitalen und kulturellen Interessen der russischen Minderheit in der Ukraine handfest abgesichert ?
Tatsächlich ist die Krim im 18. Jahrhundert russisch erobert worden und gehörte seit 1783 zu Russland. Die möchten nicht vom Schwarzen und vom Mittelmeer abgeschnitten werden.
Ich kann mir nicht so recht vorstellen, dass Russland die preisgeben wird.
Jedes Vorrücken auf die Krim führt zu einer unerträglichen Eskalation des Krieges.
Eine Friedensordnung muss allerdings sicherstellen, dass von der Krim aus keine Übergriffe auf die Ukraine ausgehen.
Angesichts der Verwerfungen seit 2014 wird eine befriedete Ukraine nicht ohne UN-Friedenstruppen auskommen. Die müssten aus Ländern kommen, die weder von der russischen Föderation noch von der NATO abhängig sind und weder dorthin noch in die Ukraine Waffen oder Munition liefern.
Der Don Bass wird Teil der Ukraine bleiben. Ein Autonomiestatut wird wahrscheinlich zur Absicherung der Rechte der russischen Minderheit erforderlich sein.
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Wer zu Waffenstillstand und Verhandlungsfrieden findet, der erspart seinen eigenen Landsleuten einen „Abnutzungskrieg“ und weitere milliardenschwere Zerstörung.
Tausende oder gar Zehntausende eurer Landsleute werden nicht sinnlos ihr Leben lassen müssen, im Namen der „Abnutzung“, die in Wirklichkeit eine Abholzung von Menschenleben ist.
Besinnt euch auf das Verbindende.
Besinnt euch auf das positive an der europäischen Kultur.
Besinnt euch auch auf das gemeinsame, wenn auch geschwächte christliche Erbe.
Baut Brücken zueinander, statt sie zu zerstören.
Die Ukraine gehört zu Europa.
Russland auch.
Lasst nicht zu, dass sie ausgegrenzt werden.
Hetzt sie nicht gegeneinander auf.
Und lasst nicht zu, dass sie sich selbst gegeneinander aufhetzen.
Es ist jetzt an der Zeit, sich eines Besseren zu besinnen.
In Deutschland. In den USA. Bei der NATO. In der Ukraine. Und in Russland auch.
Fangt an, euch nobelpreisverdächtig zu verhalten, und ihr werdet ein Segen sein.
Eigentümlicherweise ,Herr Herles , denke ich bei dem Wort „ Putin „ an seine Rede vor dem Bundestag als er um eine eindringliche Zusammenarbeit des Westens und Ostens bat . Ich denke an die Worte des Putin als er der NATO die Mitgliedschaft anbot . Ich denke an die eindringliche Warnung Putins die Ukraine weiter aufzurüsten,sie in die NATO aufzunehmen..
ich denke an die Worte des George Friedman das es das vordringlichste Ziel der amerikanischen Administration sein muß eine friedvolle und enge Zusammenarbeit Deutschlands und Russlands auf jeden Fall zu verhindern.
Weder bin ich „ Ukrainefan noch Russlandfan „ allerdings bin ich ein Freund des Friedens . Und Never bevor hörte ich derartige Worte zum Einmarsch der Amerikaner und Verbündeten im Irak ,in Lybien ,in Syrien und in allen weiteren Militäroperationen des „ werteorientierten Westens „
Für mich persönlich ist Putin und seine Art russischer hybrider Kriegsführung ,die Unmenschlichkeit der Soldateska ,die Bestialität der Folterer,die Verschleppung und Russifizierung usw. weder überraschend gekommen noch waren sie unvermeidlich. – Aber erschreckend sind sie alle ,die Putin und seine Schandtaten hier offen verherrlichen oder Apologeten sind, indem sie von einer angeblichen Nato- Einkreisung Rußlands sprechen. Diese waren und sind Kollaborateure eines faschistoiden Mafiaregimes ,das alle zivilisatorischen Menschenrechte und Errungenschaften mit Füßen getreten hat. Sie sollten künftig genau wie die Kollaborateure zu Zeiten des Hitlerfaschismus bereits jetzt und in aller Ewigkeit mit diesen grausamen Taten konfrontiert werden. Hätte man z.B. in England die Mosleys 1938 noch so agitieren lassen? Nein, in keinem Fall! Man kann und muß sie unter Aufsicht und Anklage stellen. Alle ,die gefährlich sind, müssen identifiziert werden, bevor sie weiteren Schaden anrichten können, vor allem wenn sie einmal z.B. führende Politiker waren . Viele machen sich schon bereit, um als Quislings,Petains oder Husaks ganze Länder zu übernehmen im neuen Imperium.
Ich lese die wöchentlichen Kommentare des Herrn Herles immer sehr gerne. Morgens, beim Kaffee. Weil die leicht zu lesen und sehr amüsant sind. Ich mag einfach seine blitzsaubere oberflächliche Polemik. Mit dem Kommentar zu Gorbatschow/ Putin hat er sich mal wieder selbst übertroffen. Wirklich seriöse, inhaltlich anspruchsvolle Kommentare lese ich dann später…
Nun, Herr Herles, Ihre Leserschaft eint zu einem hohem Prozentsatz ein ziemlicher Amerikahass. Für diesen ist sie auch bereit , einen Putin zum starken Staatsmann oder auch zum Opfer zu verklären oder in faktenfreier Ostalgie zu schwelgen . Leider haben die Medien, auch die alternativen, viel zu dieser blinden Amerika Antipathie beigetragen. Umso mehr Respekt, daß Sie ihnen den Spiegel vorgehalten haben.
„Wie sind die vielen unverbesserlichen deutschen Putinversteher zu verstehen?“
Bei all meinen Gesprächen in der Schweiz und über Skype mit Kollegen in anderen Ländern, eint die Putinversteher universal der Antiamerikanismus.
Noch nie waren sich so viele Linke und so viele Rechte so einig. Heute war sogar eine „Friedens“-Demo in Bern, Schweiz, organisiert von Kommunisten und anderen Linken wo Konservative und Rechte mit der Antifa zusammen standen. Das müsste eigentlich den Rechten schon ein Hinweis sein, dass sie vermutlich auf der falschen Seite stehen.
Bei den erwähnten Diskussionen frage ich immer auch ob sie nicht dankbar seien für den Schutz 1945-90 vor dem Kommunismus. Antwort: Jein. Wenn nicht die Amerikaner uns geschützt hätten sondern sonst wer, dann schon. Lieber Rot als etwas Dankbarkeit zeigen gegenüber den Amis. Nur noch Schizophren.
Im März 2018 erkennt die NATO offiziell an, dass die Ukraine eine NATO-Mitgliedschaft anstrebt.
Da war sie Realität, Putins „Kubakrise“ und die Reaktion darauf war wissentlich vorprogrammiert. Übrigens steht es jedem frei für seine Meinung einzustehen und die Tastatur mit einer AK47 zu tauschen.
“ Idiot “ scheint mir für beide nicht zu passen. Weder in einem klassischen, noch in einem neuzeitlichen, umgangssprachlichen Verständnis. Gorbatschow hat sich aus einem benevolenten, idealistischen Impetus geirrt. Weder sein unmittelbarer Nachfolger als Präsident, noch die vorhandene Staatselite, waren in der Lage das politische und wirtschaftliche Chaos, die Oligarchisierung und die gleichzeitige Verarmung von dutzenden von Millionen zu verhindern. Nur deswegen kam Putin Ende 1999 zum Zug. Putins Impetus waren immer nur Macht und Geld. Der Junge aus der Communalna in Leningrad wird zum mächtigsten und reichsten aller Oligarchen. Auch die Staatsphilosophie eines Alexander Dugin beschäftigt sich nur mit Macht, nie mit Gemeinwohl. Deshalb kann Gorbi weiterhin als Guter gezählt werden, und Putin als das Gegenteil.
In der propagandistisch aufgeheizten Diskussion ist es sicherlich kein Nachteil, wenn man sich mit Fakten befaßt. Wer die Vorgeschichte und Hintergründe dieses Konflikts kennt, der gibt renommierten Kritikern wie Prof. Mearsheimer oder Prof. Engdahl recht, wenn sie die USA dafür verantwortlich machen. Zusammen mit den Briten haben sie diesen Krieg lange geplant und vorbereitet, intensiv seit dem ebenfalls von ihnen gesteuerten Maidan-Putsch bzw. regime change 2014. Danach wurden die ethnischen Russen, die in den betreffenden Gebieten des Donbass die große Bevölkerungsmehrheit stellen, vom Kiewer Regime systematisch unterdrückt und massakriert (weit über 10.000 Tote). Der Krieg begann also schon damals. Die Minsker Abkommen bezüglich weitgehender Autonomie wurden von Kiew und seinen westlichen Unterstützern und Mentoren nicht umgesetzt: Putin wurde zwecks Aufrüstung hingehalten und getäuscht (wie von Merkel, Hollande und Poroschenko jüngst sogar eingeräumt). Die russische Invasion begann erst, nachdem wichtige Sicherheitsgarantien für Russland abgelehnt wurden und die Angriffe auf die Separatistengebiete stark zunahmen.
Dieser Krieg wurde also provoziert und man mag an eine Aussage des berühmten Diplomaten und Schriftstellers Niccolo Macciavelli denken: „Nicht wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt.“
Natürlich hat Putin gegen den völkerrechtlichen Grundsatz der Unverletzlichkeit der Grenzen und der Souveränität der Nationen verstoßen (wie die USA bekanntlich schon oft). Aber: Das Völkerrecht sieht ebenfalls die Selbstbestimmung der Völker bzw. Ethnien und vor allem die Wahrung der Menschenrechte vor. Das Kiewer Regime hat sich mit westlicher Rückendeckung über beides hinweggesetzt. Was für den Kosovo möglich war, wurde in diesem Fall verwehrt, weil es amerikanischen bzw. westlichen Interessen widersprach.
In diesem Zusammenhang sei auf einen interessanten Artikel von Prof. Michael Hudson verwiesen, der sich mit den Zielen und dem Vorgehen der USA sowie der künftig Deutschland zugedachten Position befaßt:
https://www.nachdenkseiten.de/?p=91280
Die Wurzel des Unheils ist die emotionalisierende und pseudomoralisierende Propaganda. Sie läßt die Fakten verschwinden und lähmt bei vielen den Verstand. Die regelrecht produzierten Meinungen und Urteile (veröffentlichte Meinung) haben mit Realität und Objektivität wenig oder nichts zu tun. Gerade die Deutschen müßten das aus leidvoller Erfahrung eigentlich wissen, aber wieder einmal scheint sich zu bestätigen, daß aus der Geschichte nicht gelernt wird.
Es ist leicht und bequem, sich mit dem propagandistischen Strom treiben zu lassen, aber wer Wahrheit und Vernunft sucht, muß gegen den Strom zur Quelle schwimmen. Die Möglichkeit dazu haben wir (noch).
wer immer gegen den Strom schwimmt , sieht nie das Meer. Und Meinungsmache einfach nur umzukehren, macht es auch nicht richtiger.
Ab Punkt VI muss ich widersprechen, denn der Krieg dauert jetzt 1 Jahr und genau so lange gibt es in der deutschen Öffentlichkeit auch die Polarisierung in die Guten und die Bösen mit immer denselben Argumenten. Da ist Ihr Beitrag – mit Verlaub – fast schon langweilig, wenn es nicht so ernst wäre. Da sind zum einen die „guten“ Kiesewetters und die Strack-Hofreiters, die am liebsten sofort aus allen Rohren zurückschießen würden, um schnell einen glorreichen militärischen Sieg über den bösen Aggressor einzufahren. Auf der anderen Seite sind da die „bösen“ Prechts, Welzers, Schwarzers, die als unverbesserliche Friedensromantiker, Putin-Versteher, unsolidarische Hilfeverweigerer und Idioten eingestuft werden.
Ich gebe zu, für mich persönlich haben die Wagenknechts die besseren Argumente, und es wäre schon ein guter Anfang, diese Andersdenkenden nicht pauschal als die „bösen“ Idioten, Schisser oder Putinversteher zu diskreditieren.
Schon seit Anbeginn des Krieges stelle ich mir immer dieselbe Frage, glaubt jemand ernsthaft an einen militärischen Sieg der Ukraine, ohne dass der Westen noch weiter massiv eingreift? Und wie weit ist der Westen, also WIR, selbst bereit zu gehen und welchen Preis zu zahlen? Und ab wann glaubt man, dass ein Herr Putin mal eben so seine Truppen wieder zurückzieht? Das beantwortet hier niemand. Und die Medien interessiert nur, dass der Protest Wagenknechts die Rechten und die „böse AfD“ stärken könnte.
Aber eines ist doch nach diesem einem Jahr mehr als deutlich geworden – Wagenknecht hatte doch recht: die Sanktionen gegen Putin, die ebenfalls „die Guten“ immer wieder als Erfolg bringend verkauft haben, haben in Wirklichkeit NICHTS gebracht, außer dass die Preise bei uns explodierten, Putin mehr Einnahmen hatte als je zuvor und in Deutschland bei einem strengeren Winter mal eben die Lampen und die Heizungen ausgegangen und unsere ganze Versorgung zusammengebrochen wäre.
Hauptsache, man ist solidarisch mit einem Land, dass weder in der EU noch in der Nato ist und rettet die – was war das noch mal ?– ach ja, die westlichen Werte. Aber was ist dann eigentlich mit diesen Werten in unseren Städten, deren Oberbürgermeister bisher nie genug Schilder aufstellen konnten mit der Aufschrift „Refugees welcome“, und jetzt plötzlich bei Nancy jammern und jammern, sie könnten das nicht mehr stemmen? Und was ist jetzt eigentlich mit den Erdbebenopfern aus der Türkei und aus Syrien, die unsere Nancy gerade erst besucht hat? Was ist mit den Armuts- und Klimaflüchtlingen aus Afrika? Was ist mit den Feministinnen dieser Welt, für die sich unsere Annalena so stark macht? Zu den westlichen Werten zählt dann aber auch, dass unser Karl für all diese Hilfesuchenden ausreichend Wohnraum, Pflegeplätze und Krankenhäuser mit Notaufnahmen bereithält, die allerdings ja schon für die Einheimischen fehlen.
Hervorragende Analyse. Dass Sie damit bei 90% der hiesigen Kommentatoren keinen Beifall ernten, ist Ihnen natürlich schon vorher bewusst gewesen. Dank auch an Herrn Tichy, der Ihnen nach wie vor Ihren Samstagplatz hier einräumt. Wollte ich nur mal persönlich loswerden, braucht nicht veröffentlicht werden.
Hier haben sich sicher keine unfähigen Politiker nach Oben geschummelt.
Denke Dummheit, Opportunismus und ein gerütteltes Maß Sozioparthismus gehören zur Grundvoraussetzung, um in den möglichen Kreis der politischen Aufstiegskandidaten zu kommen. Egal welcher Partei!
Der eigentliche Aufstieg findet dann über Netzwerke der Macht statt, die unterstützend, informierend und beschützend agieren.
Und nach durchaus Jahrzehnten sind dann ein Scholz, Habeck und eine Bärböckin an der Macht ;o)
Es ist aber immer schon interessant gewesen wenn solche Artikeln erschien haben: man ist zwar gereizt aber liest die Kommentare und manchmal lernt noch aus denen was dazu. Das gleiche passiert hier und passiert jeder Woche am Montag auf Achse wenn die wochentliche Bashing von Putin und Russland praktiziert wird. manchmal kann auch herzlich lachen. Der Krieg ist vlt auch nicht so eine Sache bei der man lachen sollte aber auf Weinen wird noch Zeit kommen, denk ich.
Wie wäre es denn, wenn wir die Menschen einfach in ihren Ländern selber entscheiden lassen?
Putin lebt in der Tradition Stalins und des Bolschewismus. Wie Hannah Arendt in ihrer wissenschaftlichen Untersuchung über Entstehen und Elemente des Totalitarismus feststellt besteht zwischen Nationalsozialismus und Stalinismus kein grundlegender Unterschied: zwei Varianten der gleichen Medaille. Nur der deutsche Michel kapiert das nicht. Dadurch baut sich neues Desaster auf.
Genauso wie Karthago muss Russland zerstört und unseren „Werten“ unterworfen werden. So wird das auch passieren. Der Westen hat zu viel investiert, um davon wie aus Afghanistan zu fliehen. Ob uns also Bürger im Westen oder spezifisch in Deutschland das irgendwie hilft dass wir Unmengen von Russen und Ukrainer sterben ließen um „unsere“ Hegemonie zu erweitern?
Die Frage ob dem Mann aus Kreml etwas gelungen ist oder nicht will ich gar nicht angehen. Ich bin sicher wir im Westen vor allem in D. und Regime in Kiev können uns in dem Erfolg bis jetzt und auch nach dem „Sieg“ suhlen. Besonders als D. würde ich mit solchen Artikeln aufpassen, schließlich sind wir zwar ein Vasallenstaat aber nicht eins der man vertraut, sonst wurden unsere Verbündete unsere Infrastruktur nicht zerstören wollen.
Ach noch eins. Der durchschnittliche Russe hat unter Putin besser gelebt, als in den Regimen die, der Westen angegliedert hat wie zB Ukraine. Klar geht dem Land nicht so gut wie uns. Der Startpunkt war aber anders, außerdem arbeiten unsere Polit-Adeligen hart damit das so nicht bleibt.
Putin und Gorbatchov waren Idioten? Ja kann es sein. Ich schaue mich auf die Mischpoke die uns regiert und mir wird es schlecht.
Ich verstehe (und kenne) weder Biden noch Putin noch Habeck.
Aber ich verstehe, was diese Politiker in der Realität bewirken, welchen Interessen sie dienen, wem sie (wenigsten finanziell) schaden. Viel mehr interessiert mich an Politik generell auch nicht.
Ich sehe Politik primär egoistisch, ob sie mir eher nützt oder eher schadet. Moralische und ideelle Fragen würde ich eher mit Freunden, Beichtvätern oder Therapeuten erörtern, sicher zu allerletzt mit Berufspolitikern oder politischen Journalisten.
Die Boulevard-Erregungen, wer welchen Job bekommt und damit persönlich ausgesorgt hat interessieren mich wenig bis null, offensichtlich geht’s ja auch nicht um meinen Job incl Ausgesorgt haben.
Aber ob jemand seinen irgendwie errungenen, politischen Job gut macht, d.h. meine Interessen eher fördert als schädigt, interessiert mich.
Seit Merkel (spätestens) dominiert bei uns für mich eindeutig Politik gegen meine Interessen, insb die wirtschaftlichen. Hohe und immer höhere Steuern und Abgaben an den Staat sind nie im Interesse der Zahlenden, gleich gar nicht, wenn mit dem Geld nur Schwachsinn angestellt wird, anstatt zb unsere Infrastruktur auszubauen, zu verbessern etc
Insofern sind die meisten Berufspolitiker für mich Witzfiguren bis korrupte, skrupellose Verbrecher/Betrüger.
Das schüren des geopolitischen Konflikts mit Russland schadet meinen Interessen, insofern bin ich neudeutsch „Putinversteher“. Ich habe schlicht nichts von der Nato-Osterweiterung, mit oder ohne Ukraine, weder mehr Wohlstand, noch mehr Sicherheit. Die „Erweiterten“ vermutlich auch nicht.
Dass Russland als nukleare Supermacht seine internationalen Interessen ggf mit Gewalt durchsetzt, muß ich wie bei anderen Supermächten zur Kenntnis nehmen und akzeptieren, solange ich nicht selbst Supermacht bin und „mitreden“ kann, also meine Interessen ggf auch robust vertreten kann.
Unsere „linke“ Staatsdoktrine „Wandel durch Handel“ war den Umständen entsprechend clever und offensichtlich erfolgreich. Das meint, dass es uns selbst gut damit ging (in Bezug auf eigenen Wohlstand und Frieden) und sich die Riten Riesen Russland und China stark gewandelt haben, uns ähnlicher wurden wie ganze Generationen nicht.
Wären „wir“ nicht den Meinung gewesen, Russland müßte es sich bieten lassen, dass wir ihm militärisch (und wirtschaftlich) immer weiter auf die Pelle rücken, ohne vorher zu fragen ob es so ok ist, nenn es zb NATO Osterweiterung, gäbe es heute keinen Ukrainekrieg. So wie wir für Regimechanges sorgen können, wo es uns interessiert (zb Lybien oder Irak), können das Russland und China auch. Und 2013/14 haben „wir“ (also Obama/Nuland) in der Ukraine die Saat für eine umgekehrte Kubakrise gelegt, die heute Ukrainekrieg genannt wird.
Das was sehr clever oder sehr dumm, jedenfalls nicht in meinem Interesse. Ich will weder Krieg in Europa noch Millionen Flüchtlinge im Land, noch Verdreifachte Energiepreise, noch abwandernde Wirtschaft, noch Wohlstandsverluste, noch weiter steigende Steuern und Abgaben, egal ob „wegen“ Klima oder Putin, will nicht noch „mehr Staat“ und staatliche Gängelung usw usw.
Nichts davon entspricht meinen Interessen, egal ob sich von Union bis Grüne alle einig sind, das alles toll zu finden.
In der Konfliktzone der USA zu Russland und später sicher auch China, ist für uns wenig bis nichts zu gewinnen, aber viel zu verlieren. Sprengungen unserer Infrastruktur durch Freunde macht unsere Feinde oder potenzielle Wettbewerber fast schon wieder sympathisch, solche Freunde brauchen nicht einmal wir Obernaivlinge, Trottel, Alt/Neunazis, Klima+Coronaleugner etc
Deutschland wurde nach 1990 in eine rudimentäre Souveränität entlassen, die durch Sprengung der NS1+2 Pipelines neu bewertet werden muß. Das politisch brüllende Schweigen dazu heißt für mich nur, dass unsere Regierung nicht willens oder fähig ist, meine Interessen als Bürger dieses Landes zu vertreten. Alte Zweifel daran wurden aktuell bestätig.
Die alte Gewissheit, dass es sich natürlich als Vasall der USA im Zweifel immer noch besser leben läßt, als als Vasall Russlands oder Chinas oder in Neutralität, wird von mir mittlerweile in Frage gestellt.
Köppels „mehr Schweiz wagen“ ist das für mich mit Abstand beste und klügste, was ich mir politisch vorstellen kann. Also Lichtjahre von dem entfernt, wofür Union, Spd, Grüne und FDP heute (und wohl bis auf weiteres) stehen. Die Faust bleibt in der Tasche, da ich bei uns keine politischen „Revolutionen“ ohne vorher gelöste Bahnsteigkarten erwarte, also bleibt bis zum persönlichen Abflug nur der Voldemort-Schwefel-Protest, die Wahl der Falschen und das verstehen von Putin, wie egal mir seine Psyche auch immer sein mag.
Und ob unsere Schlümpfe unsere Altbestände zur baldigen Verschrottung in die Ukraine verschenken, ist mir natürlich auch egal, denn es gibt kein richtiges Leben im Falschen. Und wir sind schon vor Jahren an so vielen Kreuzungen so kolossal falsch abgebogen, dass es jetzt wirklich egal ist, welch weiterer Unfug noch produziert wird. Wenn möglichst wenige dabei sterben, ist das erreichbare getan, ein Happyend ist in diesem Roman nicht mehr vorgesehen, zumindest kein kollektives.
Indem wir jetzt den Bückling vor den Demokraten in den USA machen, verhindern wir den Krieg auf Deutschem Boden nicht.
Die Unverbesserlichen (deutschen Putinversteher = diskriminierend) in der Geschichte waren immer dann vorausschauend, wenn es um Einflussnahme von Staat und Medien auf des Gehirn der Untertanen ging. Und, ist die Kacke mal am Dampfen, haben die Deutschen nichts gewusst.
Wenn es doch so ist, dass die Russen nur mit Gewalt an feindlicher Übernahme von anderen Nationen gehindert werden können, dann bitte schön, sollten wir auch eine anständige Kriegspartei werden. Warum eiern die Befürworter so herum. Ich verstehe das nicht. Ist es das Motto, wir sind im Krieg- hoffentlich geht keiner hin? In welchen Schützengraben der Demokratie in Deutschland ist die Diplomatie stecken geblieben? Haben wir keine Menschen in der Politik mehr, die für einen Dialog geeignet sind? Offensichtlich ist, dass die Medien in Deutschland gerne Krieg hätten, weil sie dann wieder Kriegsberichtserstattung liefern können.
Entschuldigung, aber ich konnte jetzt nicht wirklich unterscheiden, wen Sie hier angesprochen haben. Westdeutsche Politiker, oder schlechthin alle „Wessis“?
Also ich kann jedenfalls Ihre unschöne Anfeindung nicht zurück geben. Ich mache mindestens einmal im Jahr Kurzurlaub im „Osten“ (zuletzt auf Werder) und habe die Menschen dort als sehr nett und aufgeschlossen erlebt.
Ein journalistisch sehr schlecht gemacht Bericht. Handwerklich minderwertig und komplett falsch. Gespickt mit Lügen, Demagogie, unhaltbaren Unterstellung ohne jegliche Belege. Angesichts der brisanten Kriegslage einfach nur blanker Unsinn. Aber immerhin US-Kriegs-Propaganda vom feinsten.
Volle Zustimmung, Herr Herles! Wie sich hier manche DDR-Apologeten auskotzen, ist widerlich. Die sollten sich noch mal die Wahlergebnisse vom März 1990 ansehen. Auch wenn sich manche Enttäuschung eingestellt hat, die DDR einschließlich Russen-Panzer und SS20-Raketen will nur eine verschwindende Minderheit wieder!
„Menschen aus der DDR …“ Aha, wenigstens „Menschen“ sind sie, die aus er DDR, die unsere schöne BRD kaputt gemacht haben.
Sind das die „Menschen aus der DDR“, die selben, die heute in Berlin demonstrieren? Sind das die Kaputtmacher?
Wer im Diskurs die Meinungsäußerung von anderen, die nicht seine Ansichten teilen,
mit „abkotzen“ diffamiert, disqualifiziert sich selbst und hat offensichtlich ein Problem dem im Grundgesetz garantierter Recht auf freie Meinungsäußerung.
Hören sie endlich auf den ach so demokratischen Westen als das Non plus ultra zu klassifizieren. Ich brauch bloß auf die Entwicklung hierzulande schauen und es wird mir speiübel. Die Slawen Putin und Selensky sind Feinde im Kampf und Brüder im Geiste. Keiner, auch nicht Putin, trägt die alleinige Schuld am Geschehen.
„Im Grunde hat die Welt Helmut Kohl zu „verdanken“, dass vdL an die Macht kam. Zwar hat er sie nicht gefördert, auch nicht ihr alkoholgeschwängerter Vorgänger Junker, doch mit dem Ende des freien Europas entstand das Machtvakuum, das gewissenlose Oligarchen nutzten, ehe sie sich die noch gewissenlosere vdL als Instrument aussuchten.
Das wäre jetzt die EU-Version zu Herrn Herles Eingangstext. Spare mir auch noch eine Deutschlandversion mit Merkel und eine US-Version mit Biden zu schreiben.
Es ist schon eine traurige Herablassung wie Herr Herles hier die Deutschen beschreibt, wenn sie endlich einmal NICHT dem „Eliten“-Blödsinn hinterherrennen.
Die Deutschen wollen kein Krieg – das zu kritisieren können sich nur naive „Nie-wieder-Intellektuelle leisten, deren Bücher, Essays, Filme und Betroffenheits-Kunstwerke zu den Weltkriegen, ganze Bibliotheken füllen, die aber jetzt nach Waffen und nach Krieg schreien.
Es ist schon ein interessantes Phänomen dem Herr Herles vielleicht einmal nachspüren könnte. Der „einfache Mann auf der Straße“ will keinen Krieg, nirgendwo. Es sind immer die Politiker und ihre „intellektuellen“ Schlaumeier die ihn herbeiführen, und wenn er dann da ist, nach Kräften in Gang halten. Vielleicht hat es etwas damit zu tun, dass sich der einfache Bürger diese selbstgewisse moralische Aufgeladenheit eben nicht leisten kann.
Vielleicht sollten die edlen Kritiker dieses abgrundtief bösen Putins einmal zur Kenntnis nehmen, das dieser mehr geflüchtete Ukrainer auf genommen hat als guten Polen und die noch besseren Deutschen zusammen.
Macht den Eindruck als hätten die „einfachen Ukrainer“ längst mit den Füssen abgestimmt, zu wem sie eigentlich gehören.
Einer Ihrer besten Artikel, Herr Herles. Einwandfrei analysiert. Für mich ist die Friedensbewegung ein Produkt der permanenten roten Propaganda, wie ich sie seit den 70er Jahren zuerst nur an den Unis, dann bis in die Medien und Politik erlebt habe.
Die „Abrüstung“ sollte ja stets nur vom Westen erfolgen. Die Roten waren ja die Guten. Dass man in der DDR nach dem Zusammenbruch viel mehr Waffen gefunden hat, als offiziell angegeben. Eine Lappalie. Nie mehr davon gehört.
Und die permanente rote Propaganda nach dem Motto „Westen böse“, „Osten gut“ kann man ja jetzt sogar noch hier im Forum nachlesen.
Anmerkungen eines Teilzeitputinverstehers: Werter Herr Herles, stellen Sie bitte der Putinherrschaft nicht den ach so demokratischen Westen gegenüber, insbesondere Deutschland, das schon mitten auf dem Weg in eine woke Diktatur ist. Nähere Einzelheiten dazu entnehmen Sie bitte den tagesaktuellen Verlautbarungen der totalitär gesinnten Ansammlung un/eingebildeter Typen, die sich Regierung nennt.
siehe das neue Denuntiationsportal von Familienministerin Paus, in Zusammenarbeit mit der Am. antonio Stiftung
Eine Frage noch; wäre es nicht wirklich zielführend zu versuchen, und herauszufinden, warum es Kommenatoren/Meinungen gibt die auch die USA/NATO/EU in der Veratwortung sieht? Warum sehen doch nicht wenige ein riskantes Spiel dieser Organisationen? Und warum klammern fast alle Medien das aus? Das wäre ein Dienst am Bürger und hilfreich für die Meinungsbildung. UNd was sind die wahrscheinlichsten Ziele Russlands, EU/NATO/USA. Aus meiner Sicht wird alles ausgeklammert. Wie schon Migration, Klima usw. wird ausschließlich in Gut und Böse sortiert und argumentiert. Ist das intellekuell nicht beängstigend dünn?
Vielen Dank, Herr Herles für die schöne Zusammenfassung. Treffend. 🙂
Die Oligarchen haben Putin nicht ausgesucht. So etwas hat es im Zarismus nie gegeben. Man kann die Oligarchen mit den altrussischen Bojaren vergleichen. Die wurden auf dem Marktplatz zur Freude des Volks ausgepeitscht. (Beispiel Chodorkowski)
Die orthodoxe Welt ist rechtgläubig. Es gibt Schwarz und Weiß. Die Wahrheit wird zentral verwaltet. Das ist schon seit Iwan Kalita so, der noch den Steigbügel des niedersten Abgesandten des Sultans Bajazet küssen mußte. Mit der Übernahme der Beamten der Goldenen Horde ist eine straff zentralistische Ordnung entstanden.
Wie soll man eigentlich richtig reagieren, wenn der Nachbar immer in der eigenen Hauseinfahrt parkt? Sprich, Nato Truppen im Baltikum und auf der Ostsee ihre Kriegsspielchen treiben und im Süden ein Land aufgerüstet wird. Da darf der Eine natürlich nicht gegen die Tür von Nachbars Wagen treten, während der Nächste mit dem Schrotgewehr auf abgetriebene Luftballons über seinem Grundstück ballert. Ist nur der ein Idiot, der rundherum zugeparkt wird, während der Andere, der das veranlasst, selbst aber auf jeden Luftballon schießt, die Krone von Gottes Schöpfung ist?
Eigentlich haben die Amerikaner Putin geschaffen. Ja, Jelzin war ein Säufer, und das ist noch das Schmeichelhafteste, was man über ihn sagen konnte. Aber wiedergewählt wurde er, weil die Amerikaner viele Milliarden (infltionsbereinigt noch mehr!) in seinen Wahlkampf steckten, indem sie Zeitungen aufkauften etc. Was folgte, war erst der eigentliche Zusammenbruch der russischen Wirtschaft mit einer durchschnittlichen Lebenszeitverkürzung um 3 Jahre. Wer vergleichen will: selbst wir haben es mit Corona und Impfwahn nur auf 5 Monate geschafft, und Russland hat etwa doppelt soviele Einwohner wie wir.
Ist es dann wirklich überraschend, wenn der russische Geheimdienst den Tschetschenienkrieg wieder aufflammen lässt und „ihr Mann“ Putin dann als erstes die Pressefreiheit wieder beerdigt, nachdem die Amerikaner diese gegen die Russen so missbraucht haben?
Putinversteher? Selbstverständlich muss ich meinen Gegenüber verstehen, ich muss ihn nicht mögen und ich muss nicht seiner Meinung sein, aber ich muss ihn verstehen um meine eigenen, hoffentlich richtigen, Entscheidungen daraus ableiten zu können. Das ist ein Grundsatz in einer erfolgreichen Geschäftsanbahnung.
Da ich bei diesem Konflikt ausschließlich auf die Informationen von Dritten angewiesen bin und keinen direkten Zugang habe, bin ich in meiner Bewertung vorsichtigt. Was ich mit Sicherheit weiß es geht auf BEIDEN Seiten um Interessen. Interessen die oft nicht mit den Interessen der Bevölkerung kompatibel sind, die bezahlt nämlich die Rechnung wenn es schief gegangen ist.
Wenn wir wieder beim verstehen sind, ich kann BEIDE Seiten NICHT verstehen.
Russland das größte Land dieser Erde mit den größten Bodenschätzen dieser Welt sollte eigentlich keine weiteren Gebietsansprüche brauchen. Zudem aus dem Reichtum an Bodenschätzen ein sehr gutes Geschäftsmodell mit Wohlstand für die Breite der russischen Bevölkerung entwicklen können. Hinsichtlich der Urkraine wäre aus meiner Sicht eine treffende Argumentation möglich gewesen. Russland ist im 2. Wk aus dem Westen angegriffen worden mit 27 Millionen Opfer auf der Seiten der Sowjetbürger. Mit diesem Argument hätte man auf eine neutrale Ukraine bestehen können. Das Problem russischer Minderheiten hätte man eventuell analog dem Saarland und dem Elsass lösen können. Hier haben ja zwei ehemalige Erzfeinde D und F auch einen Frieden gefunden. Nun zum Westen. Ich habe den kalten Krieg bei der Bundeswehr noch erlebt. Ich durfte noch alle russischen Panzertypen auswendig lernen. Ich fand die friedliche Annäherung an Russland positiv und richtig. Besser Geschäfte machen als Panzermodelle auswendig lernen. Der Weg zu Russland, zu einer wirtschaftlichen, unkomplizierten und verlässlichen Energieversorgung war richtig und gut. Es gibt in einem Geschäft keine einseitige Abhängigkeit. BEIDE Geschäftspartner sind in einem Geschäft voneinander abhängig. BEIDE müssen ihren Part erfüllen. Es gibt keine bedingungslosen Geschäfte. Ich kann nicht verstehen warum der Westen, wir, es soweit kommen lassen haben und nicht unsere Position viel besser, geschickter in unserem Interesse ausgespielt haben. Um das zu können muss ich meinen Geschäftsparter verstehen. Wir haben eine gute Position gehabt, es war lange Zeit diesen Krieg in der Ukraine zu vemeiden. Mit dem Beginn dieses Krieges, der nie hätte entstehen dürfen, war es schon viel zu spät. Der Konflikt hätte viel früher gelöst werden müssen. Vielleicht muss man diese Entwicklung auch in einem viel größeren, umfangreicheren Kontext sehen. Wie oft weiß man das aber erst danach……
Ihr erster Absatz trifft es auf den Punkt. Diesen Ansatz zu Ende gedacht ergibt sich auch ein verwirrendes unverständliches Bild. „Wir“, die unverbesserlichen, nicht zu verstehenden deutschen Putinversteher, verstehen Putin eigentlich gar nicht. Verstehen tun ihn nur Journalisten die nicht zu den Verstehern gehören. Warum nun die sich zu den Nichtversteher gehörenden uns Verstehern in jedem Beitrag verständlich machen wollen wie Putin zu verstehen ist, versteh ich nicht.
Putin befindet sich auf einer Mission, nämlich fordergündig das alte russische Reich wieder herzustellen, welches Gorbi durch seine Politik zerstört hat. Tatsächlich will er sich Europa unter den Nagel reissen, da er dort die „Idioten“ verortet hat. Ein verweichlichtes, beschränktes, von dummen Gänsen geführtes Europa, welches sich sofort jedem Aggressor unterwirft. Mit etwas Widerstand wird er gerechnet haben, aber auch mit einer großen Unterstützung durch die Schwarzers und Wagenknechts dieser Nation, die nach wie vor das Große und Ganze seines Planes nicht sehen wollen. Und ihn wird es nicht im geringsten interessieren als was er in die deutschen Geschichtsbücher eingehen wird.
“ Er steht auf einem festem Fundament, das nicht Friedensliebe heißt, sondern Schiss.“ und diese „Schiss“ ist durchaus begründet. Immerhin haben die Deutschen einst mächtig auf die Mütze bekommen. Mein Opa kam aus russischer Kriegsgefangenschaft. Das derzeit laute Kriegsgeschrei in Deutschland kann ich mir nur noch damit erklären, dass die Plärrer keine Erzählungen von ihren Großeltern mehr hörten.
Beliebt macht die Deutschen in der Welt nicht das Know How, da sind andere Länder inzwischen viel besser, beliebt ist das Geld, das aus Deutschland in die ganze Welt verschickt wird.
Deshalb sollte gerade im deutschen Interesse Frieden in der Ukraine einkehren. Wie lange Deutschland sich den Krieg leisten kann, das ist die Frage. Da muss man kein Putinist und auch kein Pazifist sein, wenn man Frieden um des lieben Geldes Willen herbei sehnt. Es sind nicht nur Steuergelder, die auf dem Schlachtfeldern der Ukraine verbrannt werden, es sind auch Gelder der Sozialkassen für die Versorgung der ukrainischen Flüchtlinge.
Naja, es gab und gibt böse und gute Oligarchen. Michail Borissowitsch Chodorkowski z.B. ein russischer Unternehmer, früherer Oligarch und ehemaliger Vorstandsvorsitzender des heute insolventen Ölkonzerns Yukos gilt als guter Oligarch. Immerhin hat Genscher höchstpersönlich dafür gesorgt, dass er in die Schweiz ausreisen konnte.
Wie auch immer, es ist eh zu spät, dass Deutschland sich raushält. Selenskyi hat ganz geschickt Deutschland in sein Kriegsgeschehen hinein gezogen. Er liebt halt unser Geld.
»Politische Fehleinschätzungen und falsche Weichenstellungen früherer Bundesregierungen« münzt die ukrainische Seite umstandslos in moralische Erpressungen um“. Habermas
In einem Konflikt gibt es meist zwei Seiten, die ihre je eigene Argumentation für die einzig richtige halten. Die Propagandamaschinen laufen auf beiden Seiten. Natürlich ist Putin der Aggressor, da er die Ukraine überfallen hat. Wenn man sich jedoch die Frage stellt, ob denn der Konflikt bei einem Entgegenkommen des Westens vermeidbar gewesen wäre, so kann man sehr wohl auf die Idee kommen, dass dies durchaus möglich gewesen wäre. Es wird keinen Sieg der einen oder der anderen Seite geben. Irgendwann werden beide Seiten verhandeln. Mit der Maximalposition Wir-sind-die-Guten-ihr-seid-die-Bösen wird man am Verhandlungstisch nicht weit kommen. Mein Mitgefühl gilt den Menschen in der Ukraine, die wie in jedem Krieg den Preis für die Macht- und Geldgier von Politikern auf beiden Seiten zahlen müssen. Und ja, man glaubt es kaum, Macht-und Geldgier gibt es auch im Westen. Welchen Preis sie für ihre Freiheit und Unabhängigkeit zahlen wollen, müssen am Ende die Ukrainer selbst entscheiden.
Herr Herle, Sie sprechen mir aus der Seele.
Ich habe zwei Ergänzungen. Über die Putinversteher, die Ihre Liebe zu Russland aus einem unbändigen Hass auf die USA speisen, kann man viel erfahren, wenn man auf den Seiten der „Neuen Rechten“ mitliest. Da findet man verträumte Ideologie in vielen Artikeln und unglaubliche Dummheit in Leserkommentaren: die Südukraine soll unter dem Deckmantel „New World Order“ (=WEC/Schwab) entvölkert werden, damit ein neues Siedlungsgebiet für die Israelis geschaffen wird. Putin ist eingeweiht und Mitwirkender.
Zu den Pazifisten in Deutschland gehört neben dem Prädikat „Schiss“ noch das Charakteristikum Wohlfeilheit, Frieden für billiges Gas. Dafür lässt man einen Verbrecher gerne gewähren und ein Land verwüsten.
Diesen Satz sollte man an jede Plakatwand hängen: „[…] der deutsche Pazifismus. Er steht auf einem festem Fundament, das nicht Friedensliebe heißt, sondern Schiss.“
Mit Prognosen soll man bekanntlich vorsichtig sein.
Ob Putin böse ist, böser jedenfalls als andere Führer solcher Riesenreiche, vermag ich nicht zu beurteilen. Was ich so aus Rußland höre klingt eher danach, daß es sich dort als „Normalmensch“ ganz passabel lasse. Mit staatlicher Repression sei es auch halb so wild, es gebe durchaus eine sehr lebendige und freche Opposition (das „Feindliche-Agenten-Gesetz“ ist bekanntlich mehr oder minder aus den USA abgeschrieben, es verbietet auch nicht deren Tätigkeit, die müssen bloß ihre Finanzierung offenlegen, und auch deutscher Staatsfunk (Deutsche Welle) kann dort arbeiten – anders als RT in Deutschland) und was Opposition ist, was Terrororganisation, ist letztlich Ansichtssache jeweiliger Regierungen. Auch in der Bundesrepublik kam es zu merkwürdigen Todesfällen, etwa das auffallende Zeugensterben rund um den NSU-Komplex. Dort Balkonsturz, hier Blitzdiabetes – also, ohne das werten zu wollen, ich erhalte mich dazu eines Urteils.
Und, was mir Russen noch mitteilten: Der Lebensstandard in Rußland verbessert sich seit Putins Amtsantritt deutlich, und gäbe es dort morgen Wahl, würde der ganz ohne irgendwelche Manipulationen eine deutliche Mehrheit erhalten.
Aber ich war selbst noch nie in Rußland, vielleicht erzählen mir meine Bekanntschaften auch was vom Pferd und sicher schwingt auch sentimentaler Patriotismus mit, das sind ja Leute, die nur befristet in Deutschland sind (Studium, Arbeit, hat nichts mit dem Krieg zu tun) und loben ihre Führung weil sie fürchten ich sei ein verkappter KGB-Spitzel, kann ja alles sein.
Was den Krieg betrifft: Manche sagen, Putins Strategie sei komplett gescheitert, andere sagen, das wäre so geplant gewesen. Ukrainisches Militär (und damit westliche Ausrüstung) wird bei größtmöglicher Schonung eigener Truppen „abgenutzt“ (widerlicher Ausdruck – es handelt sich um eine Metzelei) und darum rücke man nur ganz betulich vor, und der beeindruckende aufmarsch auf Kiew sei nur ein Ablenkungsmanöver gewesen, um gegnerische Truppen zu binden. Ich bin kein Kriegsexperte, aber ganz unlogisch klingt das für mich nicht.
Ob Putin ein Idiot ist oder doch ein kluger Staatsmann, wird sich mithin noch erweisen müssen – siehe eingangs erwähnte Prognosenproblematik.
PS: „Würde Putin in Sachsen um Exil bitten – viele Sachsen würden es ihm wohl nicht verwehren.“ Bin kein Sachse, aber gegen Herrn Putin als Nachbarn hätte ich auch nichts einzuwenden. Allein schon, weil er Deutsch spricht.
Lieber Herr Herles. Sie haben es leider nicht verstanden, denn es ist viel einfacher. Der Feind meines Feindes ist mein Freund. Putin kann gern kommen, aber allein.
Werter Herr Herles, so sehr ich Ihre Beiträge schätze, aber hier machen Sie es sich leider sehr einfach. Politik ist nicht nur Schwarz-Weiß und entsteht auch nicht aus dem Nichts heraus, auch Putins Politik nicht. Sie unterschlagen leider die durchaus seit Jahren verhängnisvollen polit. Aktivitäten des Westens, allen voran der USA, nicht nur zu Rußland oder zum Ukrainekrieg, der auch noch eine ganz besondere Vorgeschichte hat, die natürlich auch Putins Politik beeinflußt hat, sondern generell. Was da in der Welt angerichtet wurde und auch Rußland betroffen hat kann und sollte man nicht einfach so ausblenden. Das ist für Ihren sonstigen Weitblick und Scharfsinn doch sehr erstaunlich und schade. Nicht ohne Grund hat es Putin daher auch so einfach darauf hinzuweisen und davon zu sprechen, daß nun eine grundsätzliche Änderung der Weltpolitik notwendig ist und die Zeit des Weltpolizisten USA beendet werden muß, wobei ihm ja nicht nur die eigene Bevölkerung weitgehend zustimmt, sondern auch viele Länder dieser Welt, egal ob China, Indien, Brasilien und wohl die meisten Länder in Afrika und Südamerika. Diese simple Trennung zwischen Westen Gut, Rußland Böse, Biden, Johnson & Co. Engel, Putin der Teufel ist einfach absurd und nicht die Realität. Sie schreiben „Auch die schlimmste Geschichte hat tragikomische Aspekte“. Das ist durchaus richtig, aber auch jede Geschichte und alle Politik haben ihre Vorgeschichte und Hintergründe und werden von allen beteiligten Akteuren gemacht und bestimmt, direkt oder indirekt.
Zum ersten Mal in den Jahren, in denen ich ihre Kolumnen sammle, bin ich sprachlos!
Egal durch welche Brille man die interessensgeleiteten Irrungen und Wirrungen von Staatenlenkern in Vergangenheit, Gegenwart oder auch in Zukunft betrachtet und bewertet, der Blick zurück in den dunklen Abgrund der Vergangenheit macht den Blick nach vorne in eine noch ungewissere dunkle Zukunft leider auch nicht besser. Was politische Gemeinschaftsprojekte und Eitelkeiten von Staatenlenkern und deren Vasallen dem Zeitgeist entsprechend hervorbringen, wird uns täglich schwer verdaulich serviert. Der Appetit auf mehr ist längst vergangen.
Werter Herr Herles, ich fasse ein wenig zusammen: gut gemeint ist das Gegenteil von gut gemacht.
Vieles von ihren Zeilen lässt sich 1 zu 1 auf die dümmliche deutsche Abhängigkeit zu den egoistischen USA übertragen. Die neue, ruinöse Energieabhängigkeit von den USA ist zur größten Freude der Grünen ein Ergebnis des ach so einseitig von Putin herbeigeführten Konflikts. Der gutgläubige und unter massivem materiellem Druck stehende Gorbatschow wurde vom Westen über den DDR und NATO Tisch gezogen. Siehe Oder- Neiße Grenze, NATO Osterweiterung.
Man stelle sich vor, RUS würde seine Nähe zu Kuba und Venezuela so umsetzen wie die USA die ihre zu Polen. Kriege haben immer mehrere Väter und jedes Mal sitzt einer davon in Washington.
Der unerträgliche Kriegslärm lähmt, wie recht Sie haben, Herr Herles! Und mir fällt auf, daß bisher ein „Jahrestag“ immer ein Grund zum Feiern war, sonst würde es heißen: „…..jährt sich zum….!“ WAS wird hier gefeiert? Mich lähmt das ganze nicht nur, es macht fassungslos, wütend und ist sehr beängstigend, denn WAS kommt nach dem „ersten Jahrestag“!?
Gorbi und Birne haben leider das Thema „Ostpreußen“ nicht abgearbeitet – evtl wäre das Weltgeschehen anders geworden, wenn D und RUS wieder Nachbarn wären ?
Zum anderen gehe ich davon aus, dass Jelzin medikamentös „als Alki“ dargestellt wurde und das auch schon von der Petersburger Mafia. Wie sonst ist es möglich ?
Der Russe ist leider bis heute ein totaler Leibeigener der Bonzen …
Nein Herr Herles, ich lasse mir von Ihnen keinen „Putinversteher“ unterjubeln.
Es ist doch bezeichnend, dass ausgerechnet die Ostdeutschen, welche unter der Russenbesatzung 40 Jahre lang am meisten gelitten haben, heute als fast die Einzigen im Land in der Lage sind, den Russen nicht schwarz-weiss sondern differenziert zu sehen, während im Westen noch immer das alte Feindbild und der Schlachtruf: „Der Russe steht vor der Tür“ vorbehaltlos funktioniert.
Aber es ist wahrscheinlich der alte „Besserwessi“ der da nicht nur bei Ihnen hoch kommt und von dem wir es seit 30 Jahren gewöhnt sind, dass er uns hier im Osten die Welt erklärt.
16 Jahre lang fuhr eine unsägliche Regierungsgestalt regelmäßig zu Putin um dort Geschäfte zu machen und ich kann mich an kaum einen kritischen Kommentar im Blätterwald erinnern, der das grundsätzlich in Frage stellte. Putin war schon vor dem Februar22 ein Despot, warum erreichen uns Ihre und die zahlreichen anderen Ergüsse der Mainstreammedien über die Schreckensgestalt Putin erst heute wo es Regierungslinie ist?
Herr Herles verortet, in eigentlich ausgestorben geglaubter paternalistischer Wessiattitüde, die Ostdeutschen noch immer unter Schockstarre.
Besonders die Sachsen, denn 33 Jahre nach dem Mauerfall leiden die noch immer unter kollektiven Stockholmsyndrom.
Dass die Leute im Osten Russland toll finden ist kein Wunder. Nach 40 Jahren Propaganda. Erstaunlich finde ich nur das Stockholm -Syndrom: 40 Jahre wirtschaftliche Ausbeutung und Zerstörung durch den Kommunismus, Eingesperrt sein im eigenen Land – und jetzt wieder Nähe zu Russland, versteckte Liebe zum Kommunismus? Ostdeutschland wurde m.E. durch die 40 Jahre Kommunismus mehr geschädigt als ich gedacht habe. Davor graut es mir.
„Versteckte Liebe zum Kommunismus“, in Ostdeutschland…?!
Schauen Sie sich mal die BT-Wahlergebnisse an, darin könnten Sie erkennen, wo die „versteckte Liebe zum Kommunismus“ ein neues zu Hause gefunden hat.
Den Kommunismus haben nicht die Russen erfunden, das war einer aus Trier :-).
Für Einsperren und Ausbeuten in der DDR haben Deutsche gesorgt und Westdeutsche haben über Neckermann gern von der Ausbeutung profitiert.
Sie werden es nicht glauben, die Russen, also die denen wir täglich begegnet sind, haben uns nichts getan, die haben noch nicht mal nach der Disko unsere Weiber belästigt.
Stockholm lag damals und liegt noch in einem sozialdemokratisch regierten westlichen Land.
Die Herles’sche Putintypisierung und die seiner deutschen Groupies trifft zu. Im Russland dieses brutalen Bruderlandeinverleibers eine gesellschaftliche Alternative zum Westen zu verorten, ist absurd. Dementsprechend halten sich die Migrationsströme putinverstehender Deutscher gen Russland in Grenzen. Das alles heisst nicht, dass weite Teile des Westens nicht ebenfalls in einem ideologisch begründeten Verrottungsprozess stecken, der dringend aufgehalten werden muss, damit am Ende nicht auch ein Desaster der Putin’schen Größenordnung resultiert.
Das ist ein schwaches Argument: Dann geh doch zu Putin! Nein, geh ich nicht wozu auch? Dass die Russen ärmer sind als wir ist auch klar, aber nicht zu früh freuen: Die Klimakleber und ihre Regenbogenfreunde tun gerade alles, um dieses deutsche Land was sie so abgrundtief hassen, auch ganz arm zu machen.Putin hin oder her, ich fürchte mich vor Leuten wie Habeck deren Lebensziel „Deutschland verrecke“ ist, wer solche Leute in diese Positionen bringt braucht vor dem Russen doch keine Angst zu haben…
Frage an Herrn Herles: Warum hat Putin über 20 Jahre gewartet mit seinem Eroberungsfeldzug, wo es doch angeblich sein großer Plan war? Was hat Putin jetzt genau davon, dass er Minderheiten in anderen Ländern „aufhetzt“? Was bringt ihm das innenpolitisch? Herr Herles zeigt mit diesem Artikel wunderbar wie wenig er über die russisch Gesellschaft weiß, es ist genau andersrum, er gilt den meisten Russen als zu weich, zu nachsichtig, zu naiv im Umgang mit dem Imperialisten USA, welche ihren kranken verfaulten LGBQT – Staat nach Russland transformieren wollen. Es ist ein Kulturkampf, Abtreibung, Black Lives Matter und Klimapropaganda, Ehe für Alle, Gottlosigkeit und Genderquatsch gegen die traditionelle Familie zwischen Mann und Frau… Was wollen SIE Herr Herles, auf wessen Seite stehen SIE?
„es ist genau andersrum, er gilt den meisten Russen als zu weich, zu nachsichtig, zu naiv“
Das kann man aber nur wissen, wenn man es auch wissen will. Dann könnte man auch wissen, dass es in Russland einflußreiche Politiker gibt, die, kämen diese an die Macht, das Problem Ukraine ganz anders zu „lösen“ gedenken.
Das ist eine von vielen sehr vernünftigen Fragen, warum er mit der Rückeroberung des Reiches so lange gewartet hat. Und nachdem er dann schon im Donbass war, hat er nochmal 8 Jahre mit der weiteren Eroberung gewartet, damit der Gegner in Ruhe tüchtig aufrüsten kann. Das ist schon ganz schön hinterlistig und imperialistisch noch dazu. Und wie der Herr Herles weiss, was der Putin denkt. Beeindruckende Fähigkeit! Klappt das Gedankenlesen nur bei Putin oder auch bei allen anderen? Schade, dass die von unseren pipelinesprengenden Verbündeten abgerichtete Transatlantifa doch wieder unflätig rumpöbelt. Die letzten Wochen ging es hier nachgerade konstruktiv zu. Bedauerlich.
Eigenartig, wie die meisten unsere im Westen sozialisierten „Brüder und Schwestern“ ganz anders auf „Die Russen“ blicken, als die, die fast 50 Jahre mit ihnen zusammen gelebt haben. Und komme man nicht mit dem Stockholsyndrom, denn Übergriffe gegen Deutsche durch „Russen“ in der DDR waren außerordentlich selten. Ich weiß nur von einem einzigen während der ganzen Zeit. In der Garnison mitten in der Stadt waren 40.000 Mann stationiert.
Mit Pkt. VII haben Sie recht.
In der Sendung Talk im Hangar vom 24.02. saß eine Ukrainerin und ein Redakteur von Monitor.
Beide wollten einfach nicht verstehen, dass Wagenknecht und Schwarzer einfach keinen Krieg akzeptieren wollen.
Putin hin, Aggressor her. Wer diese neuerliche Materialschlacht a la I.WK befürwortet und vor einer Ausweitung bis hin zum III.WK kein „Schiss“ hat, sollte nicht „von zu Hause aus“ Menschen
beleidigenbelehren, sondern selber an die Front gehen.Tut mir leid, aber mir standen keine anderen Worte als Antwort zur Verfügung und hoffe, dass ich jetzt niemanden persönlich beleidigt habe.
Der Aussage, von dem gewissenloseren Putin würde ich gerne wiedersprechen, denn so wie er dargestellt wird ist er ein Produkt des US-Hegemons, der nun seine Felle davon schwimmen sieht und nun zu allen Mitteln greift um es zu verhindern und Putin ist ihm nur zuvor gekommen, nach langen Querelen, die voraus gingen.
Ziehen wir doch Bismarck heran, der einmal gesagt hat, es gibt in der Politik keine Freunde, sondern nur Interessen und dabei ist er ähnlich verfahren wie Putin und hat den Franzosen den Krieg erklärt aus heiterem Himmel heraus und als Krönung wurde noch in der Zentrale der Franzosen, im Spiegelsaal von Versailles, Wilhem zum deutschen Kaiser gekrönt und deswegen sind solche Ausfälle von heute wie damals nichts außergewöhnliches, wenn es der Ami auch gerne hätte.
Diese ganz bewußt emotionsgelade kriegerische Auseinandersetzung ist ein Teil der neuen Kriegspropaganda um sich selbst in bessere LIcht zu setzen und im Prinzip hat man das ganze selbst angezettelt, wobei Putin nur die Reaktion ist nicht aber die Ursache allein, was man auch dabei vermerken sollte.
Das ganze kann man auch an der Verhaltensweise der Chinesen und Inder und anderen sehen, die die Auffassung des Westens in dieser Frage nicht teilen und die Zustimmung der 141 Staaten zur Beendigung der Konfrontation ist kein Zeichen der inneren Überzeugung, da will man nur nicht anecken, denn eine Forderung dieser Art kostet nichts und ist völlig unverbindlich, was dann auch hier anders ausgeschlachtet wird um noch das beste daraus zu machen.
Wie man sieht, haben Sie keine Ahnung von Geschichte und folglich auch von Politik. Es war ganau umgekehrt! Frankreich hatte damals Preußen aus nichtigem, lächerlichen Anlass den Krieg erklärt! Nach „Emser Depesche“ googeln ist hilfreich.
Ueber die letztlich irrelevante Frage, wer oder was Putin ist und ob und wenn ja warum manche hierzulande “ Verständnis“ hegen bzw ihn anders „sehen“ als z. B. Herr Herles und die Gruenen sind „wir“ lange hinaus. Auch die grundsaetzlich und erst recht in Sch’land sehr beliebte Einteilung in Gut und Böse und die Zuordnung der Personen nach partiell psychopathologisch Befindlichkeiten spielt aktuell im konkreten Fall keine Rolle, ansonsten natuerlich durchaus. Mutti Merkel und ihre Nachfolger gehoeren ja zu den Guten, Biden und seine Hintermänner natuerlich auch. Warum, weil sie es doch gut meinen und nur Gutes wollen. Derartige eindimensionale und unpolitische Schlichtheiten fuehren niemanden weiter. Die treffen vor allem nicht immer zu. Putin ist und bleibt ein skrupelloser Schwerstverbrecher, ein Politgangster und was er sonst noch sein soll.Die Rechtslage ist klar. Aber auch das fuehrt uns der Loesung nicht einen Millimeter naeher und schließt rein logisch vor allem nicht aus, dass die Handlungen des Hegemon nicht nur falsch, weil kontraproduktiv, waren und sind, aus seiner Sicht natuerlich nicht, sondern die Zahl der Opfer immer weiter und vor allem auch sinnlos erhöht. Wir haben nicht nur ein Problem „Putin“ und dass es gewisse moegliche Sympathien oder auch Verständnis fuer ihn gibt. Das geopolitisch viel groessere Problem, das maßgeblich zum Krieg in der Ukraine beitrug und vor allem immer noch beiträgt ist der imperiale Alleinvertretungsansoruch des Hegemon, sprich seiner Machthaber mit dem Greis als Marionette. Dieser Hegemon und seine bewährten Institutionen „arbeiten“ selbstredend mit partiell anderen Mitteln, was die Ergebnisse aber nicht besser macht. Er ist seit geraumer Zeit sehr tatkräftig dabei, seine Weltordnung, die nur einen Herrscher kennt, durchzusetzen. Aktuell laesst er im Falle Russlands, seiner Sicht auf die „Mittelmacht“ entsprechend, seine Vasallen arbeiten. Er selbst wird sich um das deutlich problematischere China „kümmern“ . Im uebrigen ist es durchaus interessant, dass das schlichte und nahezu manichaeische Freund / Feindschema der USA auch in der deutschen Elite ( gruen und liberalkonservativ zusammen und endlich vereint ) gepflegt wird. Erstaunlich ist, dass trotz der mitunter beklagten Transformation, an der die US – Elite maßgeblich beteiligt ist, die Begeisterung fuer den Imperator selbst bei den Liberalkonservativen derartige Aussmasse hat. Bei den Gruenen ist die Verbindung zur US – Elite und deren Plaenen ueber die neue, schoene Welt oder die neue Weltordnung ideologisch mehr als verstaendlich. Die „Schwarzen“ “ haben entweder noch nicht verstanden, um was es in der Ukraine realiter am langen Ende geht oder sie sind letztlich das, was man schon immer vermuten musste. Die dringend noetige, mentale und politische Distanz zum Hegemon, in jeder Hinsicht, verweigern sie jedenfalls beharrlich.
Und das Schlimme ist, Herr Herles, Sei meinen das ernst.
Ich kann gar nicht ausdrücken wie gut dieser Artikel ist! Ich meine, man erwartet ja schon von Herles Gutes. Hier gibt es nur ein einziges Problem: Dass ich nie in der Lage sein werde, solche Artikel zu verfassen ;-). Man sollte ihm den Literaturnobelpreis verleihen(Augenzwinker). Aber es erweist sich wieder folgender Merksatz: es reicht nicht einen wirklich 100-prozentigen politischen Durchblick zu haben, man muss dann noch journalistisch begabt sein. Und beides ist Herr Herles. Hier muss ich mich mal mit aller Form für diesen, und für viele andere Artikel, bedanken!
Putin war nie ein Instrument der Oligarchen, sondern umgkehrt.
Er hatte sie alle in der Hand weil sie kriminelle waren die sich strafbar gemacht hatten. Damit hat er sie erpresst.
Wer spurte wurde nicht strafverfolgt.
Wer nicht spurte, wurde strafverfolgt.
Wer sich nicht strafrechtlich schuldig gemacht hatte wurde erpresst.
Wer sich nicht erpressen ließ wurde inhaftiert und mit falscher Anschuldigung zu Lagerhaft verurteilt (Chodorkowski, u.a.) oder ermordet.
Chodorkowski hatte mit dem Westen kollabiert (CIA und Ölindustrie), und zwar zum Nachteil Russlands, wenn ich das richtig erinnere. Welche Strafe hielten Sie denn dafür für angemessen?
Hatte nicht unser Genschman ihn damals persönlich abgeholt und nach Berlin gebracht? (Oder verwechsle ich da was?)
Leider wurde der letzte Weltkrieg am 8. und 10.5.1945 nur mit einem Waffenstillstand beendet und nicht durch einen Friedensvertrag. Deshalb ist es naiv anzunehmen, die BRD könne eine von nationalen Interessen bestimmte Außenpolitik betreiben. Das ging 1973 nicht und das geht auch heute nicht. Aber damals regierten andere Sozialdemokraten unser Land. Diese hießen noch Willy Brandt und Helmut Schmidt und diese fügten sich mit Bedauern in die Verhaltensregeln aus Übersee. Der Unterschied zu Scholz, Baerbock, Habeck und anderen ist, dass die neue Generation sozialdemokratistisch-grüner Politik diesen (wechselnden) Vorgaben nunmehr mit Begeisterung folgt. Im Falle der Baerbock sogar mit Fanatismus.
Gerne können Sie die Situation so sehen. Ich sehe Sie anders und habe -sorry- wenigstens bessere Argumente als „Idiot“ oder „Putinversteher“. Aber vielleicht wollen Sie ja nur ihrem Kollegen von der Achse nacheifern 🙂
Nur zwei kurze Anmerkungen:
1.Ich kenne keine „Putinversteher“, die Russland als demokratisches Land bezeichnen würden und Korruption und Oligarchenwirtschaft nicht kritisieren. Nur ist das aktuell ja nicht das Thema. Es geht schlicht um eine möglichst schnelle und lebenschonende Befriedung des Konflikts.
Wenn dagegen wenigstens die demokratischen Länder der Welt in den vergangenen 70 Jahren keine Angriffskriege geführt hätten, wäre die Welt deutlich friedlicher, als sie ist.
2.Da u.a. die Kriegsverbrecher Kissinger und Obama mit dem Friedensnobelpreis beehrt wurden, gibt es doch gar keinen Grund, diesen Preis anderen Kriegsverbrechern vorzuenthalten. Außerdem hat sich der Preis spätestens mit der Verleihung an Obama komplett entwertet.
Gorbatschow und Putin verbindet noch mehr. Beide sind Produkte des KGB. Putin war Grobatschows Man in der DDR (nicht der einzige, aber kein unwichtiger): Putin war an Gorbatschows Werk beteiligt. Sein Job war, mit Hilfe von KGB-Agenten in den Reihen der DDR-Opposition, den Blockparteien inklusive der SED „Galsnost“ und „Perestroika“ in der DDR durchzusetzen. Dresden (wo Putin residierte) kam dabei eine Schlüsselrolle zu (Modrow, Berghofer, „Dresdner Dialog“, Gruppe der 20). 30 Jahre DDR-Aufarbeitung befasste sich mit den IM des MfS. Wer Agent des KGB war, war für das MfS tabu und konnte „mutig“ sein. Der eine oder andere hat vielleicht eine Ahnung, wer in der Wende und danach auf dem KGB-Ticket gefahren ist, wissen tun wir es aber nicht und thematisiert wird es in der gesamten Aufarbeitungsliteratur praktisch überhaupt nicht. Ein paar Namen könnte man schon mit einer hohen Plausibilität nennen, aber dann würde dieser Kommentar wohl nicht durchgelassen werden. Putin ist 1989/90 genauso gescheitert wie Gorbatschow. Es ist sein Trauma. Er war Anfang 20, als er als Teil eines großen Projektes nach Deutschland kam. Er versucht heute auch seine eigene „Schande“, sein eigenes Scheitern abzustreifen. Putin steht heute einem Rußland vor, das gar nicht so weit ab ist von dem, was in den 80ern vom KGB geplant war, nur eben deutlich kleiner.
Herles schreibt diesmal erstaunlich eindimensional, beherrscht davon, dem „Kommunismus“ nochmal alles Übel der Welt anzuhängen.
Und um das Vermögen der Oligarchen würde ich mir keine Sorgen machen, die Typen sind auch anderswo noch reich.
Der Kommunismus ist das Übel der Welt. Abermillionen Ermordete durch Stalin, Pol Pot und Mao. Eine Lappalie? Ah, ich vergaß: Das war ja noch nicht der richtige Kommunismus.
Ein echter Meinungsartikel.
Meines Wissens war die große Mafiazeit vor Putin.
„Kleptokratisch-faschistische Präsidialoligarchie?“ Und wie würden sie unsere „lupenreine Demokraten“ bezeichnen, die unsere Bevölkerung in jedem Lebensbereich triezt und ausbeutet?
Ja, Sie haben recht alle, wirklich alle Lebensbereiche. Die gesamte Kultur unseres Landes, Industrie, Tod bzw. Krankheit durch die Gen-Spritze, Massenmigration, Ausbeutung des Sozialstaates, Umerziehung unserer Kinder, Abwanderung der Leistungsträger ins Ausland. Man bräuchte Tage um das Elend aufzuzählen. Es gibt in diesem Land kein Bereich, der nicht kaputt oder destabilisiert wurde seit der Kanzlerschaft Merkel bis dato. Es ist einfach grotesk sich in dieser Art und Weise über Russland zu erheben, wenn das eigene Land kurz vor dem Absturz ist. Ich verstehe nach einem Jahr Krieg in der Ukraine immer noch nicht, was wir überhaupt damit zu tun haben. Deutschland hätte die Rolle des Vermittlers und humanitäre Hilfe leisten können. Aber nachdem Frau Merkel das Minsker-Abkommen nachträglich als Aufrüstungsprogramm für die Ukraine eingestanden hat, sind wir auch in dieser Rolle nicht mehr glaubwürdig. Also, weiter mit Vollgas an die Wand!
Guten Morgen! Ich habe um Sie und mich keine Angst, denn wir sind beide alt. Sie haben dazu noch so viel Kohle um sich rechtzeitig abzusetzen. Um meine Kinder habe ich schon Angst und gerne können Sie auch Schiss dazu sagen. Irgendwie muss man die diplomatische Tür trotzdem offen halten und nach vorne schauen. Dazu gehört, dass sich beide Seiten ehrlich machen. Am Ende geht es mir um die Menschen aller beteiligten Nationen und nicht um die Befindlichkeiten von Politikern, Journalisten und Experten.
Putin ist eine Konstruktion des „Westens“, die nur etwas aus dem Ruder gelaufen ist. Er hat sein Vermögen – wie alle anderen Oligarchen – auch bei Blackrock & Co. installiert.
Blackrock ist ein Vermögensverwalter- und das machen sie sehr gut. Dort sein Geld anzulegen , macht einen zu einer „Konstruktion des Westens“ ? Das ist dann doch ganz schön viel Schlichtheit.
Kriege werden immer finanziert. Wenn sie nicht finanziert werden, können sie nicht geführt werden. Schlichtheit ist manchmal die Lösung.
Putin ohne Gewissen – mag sein. Aber nennen Sie mir einen Politiker
seit 1990, der, außer seinem Gewissen für das persönliche Fortkommen,
eines für die Allgemeinheit übrig hatte. Mir fällt für Letztgenanntes nur
Lafontaine und Wagenknecht ein. Wie es allerdings aussähe, wenn sie
zu den materiell weniger gut Gestellten gehörten, weiß allen der Wind.