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Putins Taktik ohne Strategie – den 9. Mai im Rücken

19.04.2022

| Lesedauer: 5 Minuten
Offenbar sitzt der russischen Militärführung der 9. Mai als „Tag des Sieges“ im Nacken. Putin, der sich ohne Not in seinen Terrorkrieg verstrickt hat, muss in drei (!) Wochen auf dem Roten Platz irgendeinen Sieg in der Ukraine verkünden können.

Russlands Überfall auf das Nachbarland Ukraine scheint nunmehr in eine neue Phase einzutreten. Nachdem die ursprüngliche Ansicht, im Handstreich in Kiew einen pro-russischen Regime-Change durchzusetzen, gescheitert ist und die russischen Einheiten sich aus dem Norden der Ukraine zurückziehen mussten, haben sich die Invasionskräfte nun im Südosten des überfallenen Landes konzentriert. Dort stehen sie unter dem neuen Oberbefehl von Armeegeneral Alexander Wladimirowitsch Dwornikow, der bei der Vernichtung der tschetschenischen Hauptstadt Grosny und im russischen Syrieneinsatz Erfahrungen in der Vernichtung schlecht bewaffneter Einheiten und der zivilen Infrastruktur gesammelt hat. Putin zeichnete ihn dafür bereits am 17. März 2016 mit dem Titel „Held der Russischen Föderation“ aus.

Traditionelle Sowjetstrategie soll den Sieg bringen

Militärbeobachter gehen angesichts der Aufstellung der Einheiten davon aus, dass die russische Ost-Offensive nach klassischem Vorgehen der Roten Armee erfolgen soll. Danach starten die Angriffe entlang der knapp 500 Kilometer langen Frontlinie mit regionalen Vorstößen gepanzerter Einheiten, um so Schwachstellen der Gegenseite festzustellen. Sobald der Angreifer auf eine solche Schwachstelle stößt, sollen dann in einer zweiten, zurückgelagerten Front die Einheiten zusammengezogen werden und geballt durch die Schwachstelle stoßen, um so der Verteidigungslinie in den Rücken zu fallen und die dort stationierten Einheiten in einem Angriffskessel auszuschalten.

Das Problem bei dieser Vorgehensweise: Sie steht seit Jahrzehnten in den russischen Militärlehrbüchern und ist in der Ukraine und der Nato hinlänglich bekannt. Insofern scheint bislang auch nichts darauf hinzudeuten, dass die Überfallarmee tatsächlich auf solche erhofften Schwachstellen gestoßen ist. Zudem sollen die Ukrainer durch befreundete Stellen ständig Satellitenunterstützung in realtime erhalten: Sie wissen insofern, an welcher Stelle sich wie viele russische Einheiten befinden und wohin sie sich bewegen.

Damit verfügen die Ukrainer über einen erheblichen Vorteil. Nicht nur gehen Experten davon aus, dass die Satellitenaufklärung Russlands lange nicht an westliche Qualität heranreicht und zudem die feste Wolkendecke über dem Operationsgebiet nur über Infrarot zu durchdringen ist – da sich zudem die ukrainischen Einheiten nicht bewegen, sondern über die Frontlinie verteilt verschanzt den Angriff erwarten, hat Russland kaum tatsächliche, vorausschauende Aufklärung betreiben können. Die Ukrainer beherzigen den Ratschlag des chinesischen Militärvordenkers Sun Tzu: „Bewege dich schnell wie der Wind und eng wie der Wald. Greife an wie das Feuer und sei still wie der Berg.“

Sollte die klassische Vorgehensweise Russlands dennoch auf ukrainische Schwachstellen stoßen, so steht Dwornikow vor dem Problem, seine Einheiten aus der Länge des Frontverlaufs an genau dieser Stelle konzentrieren zu müssen. Erst dann wäre ein erfolgreicher Durchbruch möglich, welcher aber auch dann noch vor dem Problem stünde, nicht, wie erhofft, die gesamte Armee der Ukraine in den Kessel zu nehmen, sondern sich auf unmittelbar angrenzende Einheiten beschränken zu müssen.

Kein Vorstoß in die Tiefe des Raums

Damit scheidet der von manchen erwartete, schnelle Vorstoß in die Tiefe des ukrainischen Raums, vermutlich mit dem Ziel Odessa, weitgehend aus. Vielmehr wird sich Russland im unwegsamen Gelände in unübersichtliche Aktionen auf kleinerem Raum verzetteln und dabei seine Kräfte aufreiben. Hier wird die bisherige Partisanentaktik der Ukraine mit gezielten Angriffen kleiner Stoßtrupps weiterhin ihre Wirksamkeit entfalten können – und dieses umso mehr, da die Witterung auf Seiten der Ukraine ist.

Eine dichte Wolkendecke, die noch einige Tage Bestand haben soll, schließt eine effektive Luftunterstützung der Russen im Bodenkampf weitgehend aus. Auch verfügt die russische Luftwaffe nicht über entsprechendes Gerät wie die speziell für den Bodenkampf entwickelte Fairchild-Republic A-10 Thunderbolt II, genannt „Warzenschwein“, sondern setzt auf Kampfhubschrauber der Baureihen MI(L)-24, MI(L)-28 und Karnow Ka-52. Das Problem dieser Maschinen: Sie basieren weitgehend auf der Technologie des vergangenen Jahrhunderts und sind zwar gegen größere, bekannte Einheiten und feste Ziele erfolgreich einsetzbar, versagen jedoch im Straßenkampf in Städten ebenso wie gegen Kleingruppenkommandos. Zudem soll es Russland bislang nicht gelungen sein, für seine Luftwaffe ortsnahe Stützpunkte einzurichten. Die ursprünglich geplante Übernahme ukrainischer Flughäfen scheiterte am Widerstand der dortigen Verteidiger und hinterließ unbrauchbare Flugfelder. Die Einrichtung provisorischer Stützpunkte aber soll bislang an logistischen Problemen, den nach Regen und Tauwetter durchfeuchteten Böden – und an einer mangelnden Arbeitsmoral der russischen Soldaten gescheitert sein. Das bedeutet: Haben die Hubschrauber ihre Raketen verschossen, müssen sie sich auf einen langen, ungeschützten Rückflug begeben.

Kein Blitzsieg vorstellbar

Ohnehin stellen Klima und Bodenverhältnisse für die Invasionsarmee ein erhebliches Risiko dar. In ebenem und trockenem Gelände sollen die Panzer aus Sowjetkonstruktion mit einer Tankfüllung plus Zusatztanks eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern entwickeln können. Allerdings reduziert sich diese Reichweite in den durchfeuchteten Böden deutlich – und bereits in der Nordukraine war festzustellen, dass zahlreiche Panzer nicht einmal bis nach Kiew kamen.

Dabei ist es für eine gepanzerte Armee nicht damit getan, 500 Kilometer in feindliches Gebiet vorzudringen und dort die dann fahruntüchtigen Fahrzeuge abzustellen. Entweder, die Reichweite reduziert sich auf deutlich weniger als die Hälfte, um Panzer und Besatzung zurück zum Stützpunkt zu bringen – oder aber eine umfassende Tanklastwagenlogistik folgt dem Vorstoß und sichert über steten Nachschub im Feindesland die Funktionsfähigkeit der Truppe.

Nato-Experten bezweifeln, dass Russland nach der relativ kurzen Vorbereitungszeit bei der Umstellung vom gescheiterten Blitzvorstoß im Februar auf einen konventionellen Kriegseinsatz im April überhaupt in der Lage gewesen sein kann, hinter ihren Linien im Osten der Ukraine eine solche Logistik aufzubauen. Üblicherweise hätte nach der Erkenntnis des Scheiterns bei der Übernahme Kiews eine völlig neue Vorgehensweise strategisch und taktisch entwickelt werden müssen – orientiert an einem auf Zeit ausgerichteten Land-Angriffskrieg mit klaren strategischen Zielen. Die allerdings sind gegenwärtig nicht zu erkennen: Eine Konzentration des Einsatzgeräts im Osten bei unstrukturiert wirkenden Luftangriffen auf die bewohnten Gebiete könnten bestenfalls Sinne machen, wenn Kadyrows Vision eines „Aufrollens“ von Ost nach West geplant ist. Doch zwischen Donezk und Lemberg/Lwiw sind es über 1.000 Kilometer Luftlinie – von den zu überwindenden Widerständen auf dem notwendigerweise zu nutzenden Landweg ganz zu schweigen.

Der Überfall auf die Ukraine kennt zudem in der jüngeren russischen Militärgeschichte keinerlei Beispiel, welches – ob erfolgreich oder nicht erfolgreich – der Armeeführung Anhaltspunkte für ein erfolgreiches Vorgehen in der Ukraine bieten könnte. Weder Witterung noch Bodenbeschaffenheit – vor allem aber auch die Qualität und Motivation der ukrainischen Verteidiger sind in keiner Weise mit Erfahrungen in Afghanistan, Tschetschenien oder Syrien zu vergleichen.

Den 9. Mai im Nacken

Offenbar aber sitzt der russischen Militärführung der 9. Mai als „Tag des Sieges“ im Nacken. Putin, der sich ohne Not in seinen Terrorkrieg verstrickt hat, muss in drei (!) Wochen auf dem Roten Platz irgendeinen Sieg in der Ukraine verkünden können. Bis dahin wird es ihm jedoch nicht gelungen sein, die ihm verhasste „drogenabhängige Faschistenbande“ in Kiew aus dem Amt vertrieben zu haben. Auch die „Befreiung“ einer ukrainischen Metropole wäre eher eine Farce, da diese nur dann als Erfolg verbucht werden könnte, wenn sie wie Mariupol auf verbrecherische Weise niedergebombt wurde. Möglich, dass Putin solches dennoch nun bei Charkiw, der zweitgrößten Stadt der Ukraine, beabsichtigt. Doch mehr als eine verbrecherische Massenvernichtung an Infrastruktur und Zivilbevölkerung wird auch dort innerhalb der kommenden drei Wochen nicht zu erreichen sein.

Eine zielorientierte Strategie der russischen Invasionsarmee sei, darüber sind sich die Beobachter mittlerweile einig, nicht einmal ansatzweise zu erkennen.
Insofern deutet einiges darauf hin, dass zumindest eine „Befreiung“ des angeblich russisch besiedelten Ostens der Ukraine auf dem Roten Platz gefeiert werden soll. Militärexperten weisen allerdings darauf hin, dass angesichts der kurzen Vorbereitungszeit, der Witterungs- und Klimabedingungen sowie der logistischen Herausforderungen der übereilte Vorstoß durchaus auch in einem Desaster für die russische Armee enden kann. Ein solches hätte dann allerdings wesentlich weitreichendere Konsequenzen als nur die Niederlage gegen die Ukraine und den dann vermutlich fälligen Sturz Putins.

Putin’sche Dörfer statt leistungsfähiges Kriegsgerät?

Ohnehin reiben sich die westlichen Beobachter und Militärs jetzt schon die Augen. Die angeblich so überlegene Armee Russlands erweist sich in der Ukraine weitgehend als begrenzt leistungsfähige Sammlung von Kriegsgerät aus der Zeit der Sowjetunion. Der mit viel Brimborium vorgestellte Armata wurde bislang auf dem Schlachtfeld nicht gesehen. Spätestens aber bei der Neuausrichtung des Überfalls wäre ein solches Hochleistungsgerät unverzichtbar. Zudem hat sich auch der angebliche Einsatz einer Hyperschallrakete offensichtlich als Propagandashow herausgestellt. Gesehen hat eine solche Rakete noch niemand – nicht einmal Putin, der sie einst anhand einer Computersimulation präsentierte.

Die Zweifel an der Leistungsfähigkeit Russlands gehen sogar noch weiter. Bislang wurde befürchtet, Russland könne auf dem Gefechtsfeld taktische Atomwaffen einsetzen. Doch haben die Nato-Beobachter nicht den geringsten Hinweis darauf, dass solche Waffen tatsächlich existieren – und schon gar nicht darauf, dass sie irgendwo in Bewegung gesetzt worden wären. Wenn nun schon Russland in der Ukraine in einem höchst gewagten Schnellschuss alles auf eine Karte setzt oder setzen muss, dann hätten solche Waffen zumindest in die Nähe des Einsatzortes gebracht werden müssen, um im absoluten Ernstfall der unvermeidbaren Niederlage vielleicht noch das retten zu können, was ohnehin nicht mehr zu retten wäre. Also auch hier nichts anderes als „Putin’sche Dörfer“, wie es ein polnischer Nato-Offizier im internen Gespräch nennt?

So deutet nun einiges darauf hin, dass Russland gegenwärtig auf dem besten Weg ist, eine weitere Erkenntnis des Sun Tzu lernen zu müssen: „Strategie ohne Taktik ist der langsamste Weg zum Sieg. Taktik ohne Strategie ist der Lärm vor der Niederlage.“

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91 Kommentare

  1. Ich kenne ja die militaerische Expertise des Tastaturstrategen Spahn nicht, ich selbst kann -immerhin- noch auf einen Reserveoffiziersdienstgrad verweisen, wenn auch bei der (Bundes-)Marine (insofern haette ich hier weitaus Substantiierteres zum versenkten Kreuzer „Moskva“ schreiben koennen).
    Da hat man zwar mit Taktik und Strategie des Landkrieges nicht so sehr viel zu tun; doch ist nun einmal als Tatsache festzustellen, das ein (noch dazu unterlegener und in seiner motorisierten Mobilitaet mittlerweile erheblich eingeschraenkter) Verteidiger keinesfalls auf der ganzen Laenge der Front gleich stark aufgestellt ist.
    Wenn also der Angreifer (hier Russland) die Front auf Schwachstellen hin „abklopft“, um an diesen dann die Kraefte zu konzentrieren, dann ist der Verteidiger gezwungen, seinerseits Kraefte an der Einbruchsstelle zusammenzuziehen.
    Da wird es dem Verteidiger wenig nuetzen, sich vorher an anderer Stelle „verschanzt“ zu haben – schon ueberhaupt nicht, wenn der Angreifer die Luft- und Materialueberlegenheit besitzt.
    Naeheres kann saemtlichen Bewegungsoperationen des 2.Weltkrieges entnommen werden, deren Lehren insofern bis heute gueltig sind.
    Zu den Aufklaerungsmitteln gestatte ich mit die Bemerkung, das bereits die sowjetische Armee der 1980er Jahre nicht mehr mit Sputniks im Weltall herumflog.
    Die hatten schon vor 35 Jahren leistungsfaehige Satelliten (mit diesen Dingen war ich selbst befasst).
    Zudem sehe ich eine nicht geringe Schwierigkeit darin, die Aufklaerungsergebnisse der sicherlich der russischen Armee ueberlegenen NATO-Technik in die noch immer i.W. sowjetisch geschulte und ausgeruestete strategische und v.a. taktische Fuehrungebenen der ukrainischen Truppen „einzuspeisen“. Zumal wenn diese Fuehrungsebenen mittlerweile, wovon nach 2 Monaten Krieg und nachhaltigen, russischer Angriffen besonders auf dieser Ebene mit einiger Sicherheit auszugehen ist, in mindestens grossen Teilen zerstoert worden ist.

  2. Nicht „der Westen“ hat Putin dazu getrieben einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen ein souveränes Nachbarland vom Zaun zu brechen.
    Alle Nato-Osterweiterungen seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurden von den sich von Russland bedroht fühlenden, freigewählten Regierungen der ehemaligen Ostblockstaaten beantragt – und das, wie sich spätestens seit 2014 mit der Installation russischer Marionettenregime auf dem Gebiet der Ukraine (Luhansk und Donezk) und der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim gezeigt hat in einer realistischen Einschätzung des Bedrohungsszenarios.
    Niemand hat Putins Russland dazu „getrieben“ Städte wie Mariupol dem Erdboden gleich zu machen.

  3. Also ich erkenne eine Strategie bei Putin. Am 12. Juli 2021 wurde ein Artikel von Putin veröffentlicht mit dem Titel: „Über die historische Einheit von Russen und Ukrainern“. In dieser Hetzschrift des Hobbyhistorikers Putin spricht er der Ukraine die Nation und Staatlichkeit ab und bezeichnet das Gebiet als russische Provinz bzw. Kolonie. Je nachdem wie man es übersetzt. Jeder Putin-Troll kann die Worte des Russen-Führers nachlesen. Am 5. Dezember 1994 hatte Russland im völkerrechtlichen Vertrag (Petersburger Memorandum) die Staatlichkeit und die Grenzen der Ukraine (inklusive Krim und Donbass) anerkannt und garantiert. Als Gegenleistung übergab die Ukraine alle in der Ukraine befindlichen Atomwaffen an Russland als Nachfolgestaat der Sowjetunion. Der Überfall auf die Ukraine 2014 bis heute ist bewiesenes Unrecht in Reinform. Der Krieg vom 24. Februar 2022 ist das Ende dieser Entwicklung und das Ende Russlands als Teil Europas. Es wird kein Russland innerhalb der europäischen, westlichen Welt geben. Russen sind uns künftig so nah wie Nordkoreaner und Inder. Also ich werde Russen das spüren lassen.

  4. Nur wenn der Kreml die Katastrophe nicht mehr vertuschen kann, wird es enden … d.h. auch wenn im das Geld ausgehen.
    Folglich tut die SPD und Rohstoff Mafia alles, dem ZAREN finanziell zu unterstützen, d.h. weiter „GAS KAUFEN“ … was für eine Lachnummer – ist eben das Steinmeierische Spinnennetz …
    Gas gibt es anderswo genug … ist eben nur teurer … Norwegen, Nordseeküste, Algerien, Italien, USA, Kanada, etc. – die Liste ist lang *- einzig der Wille fehlt ! Merke: was jetzt an Wirtschaftskraft wegfällt, kommt nach dem Ende des Krieges wieder zurück + Wiederaufbau … das dürften auch die Granden in Berlin wissen

  5. Nicht nur die fehlende Strategie ist das Problem. Offensichtlich sind die russischen Soldaten auch schlecht ausgebildet und beherrschen ihre eigenen Waffensysteme nicht. Bestes Beispiel dafür ist der Abschuss des milliardenteuren Lenkwaffenkreuzers Moskwa mit zwei ukrainischen Low-Cost-Raketen. Ein Schiff, das drei verschiedene Luftabwehrsysteme an Bord hat. Keins davon hat funktioniert. Dazu kommt, dass die Besatzung vom Schiff geflüchtet ist, obwohl man es wohl noch hätte retten können. Das allein zeigt die Motivation dieser Offiziere. Mit solchen Leuten kann man einen Krieg nur dann gewinnen, wenn der Gegner durch noch mehr Desorganisation glänzt.

    • Dies kann man durchaus so sehen, und wie sie richtig schreiben ist diese Situation durchaus entweder mit Unfähigkeit erklärbar oder aber mit Überheblichkeit denn musste das Schiff wirklich so dicht an der Küste patrouillieren?
      Nichts desto trotz zeigt es, dass Schiffe trotz aller Abwehrsysteme in Küstennähe anfällig sind für solche Geschosse.
      Und zumindest war dieses Ereignis, wenn es denn eine Neptun war, ein Signal, dass dieses System zum Exportschlager werden lassen könnte, da es wohl beachtlich billiger sein wird als brittische order amerikanische Systeme.

  6. Nicht nur die fehlende Strategie ist das Problem. Offensichtlich sind die russischen Soldaten auch schlecht ausgebildet und beherrschen ihre eigenen Waffen nicht. Der Abschuss des Lenkwaffenkreuzers Moskva ist das beste Beispiel dafür. Dass zwei ukrainische Low-Cost-Raketen ein milliardenteures Kriegsschiff versenken, das eine dreifache Luftabwehr an Bord hat, ist alleine schon kaum zu glauben. Und dass die Besatzung dann vom Schiff flüchtet, obwohl man es möglicherweise noch hätte retten können, zeigt die Motivation dieser Offiziere. Mit solchen Leuten kann man keinen Krieg gewinnen!

  7. Der 08.05. hat zweifellos große historische Bedeutung und Symbolkraft und mag am 09.05. so oder so gefeiert werden, da dieser Feiertag und Erinnerungstag keinen historischen, militärischen oder gar aktuellen Bezug zur Ukraine besitzt.
    Am 09.05. muß nichts geklärt oder abgeschlossen sein, was die Ukraine betrifft.
    Im Übrigen muß eine militärische Analyse beide Seiten betrachten.
    Material, Personal und Nachschub sind für beide Seiten maßgebliche Faktoren und natürlich „das Schlachtfeld“ auf dem der Krieg stattfindet. Die Strategie ist offensichtlich, östliche und südliche Gebiete sollen erobert und gesichert, also alle ukrainischen Verbänden und kämpfenden Truppen dort besiegt und ggf vernichtet werden, wenn sie Angebote der Kapitulation und des Rückzuges ignorieren. Also geht es ganz klar um die russische Westgrenze und die Schwarzmeerküste bis Odessa.
    So sehr Verteidiger in befestigten Stellungen grds einen taktischen Vorteil besitzen mögen, ist die Verteidigung von Städten mehr die Frage, welcher Grad an Zerstörung für die eine oder die andere Seite noch vertretbar ist, wenn keine geordnete Übergabe erfolgt, wie zb in Mariupol
    Das zeigt für mich eher das Dilemma der Ukraine. Diese verfügt nur noch über rudimentäre Luftwaffe und vermutlich auch nur über ein sehr begrenztes Arsenal an Fernwaffen, sprich Raketen. Die Zerstörung der Moskwa mag dem Ego geholfen haben, nur steht dem die Verwüstung ganzer Landesteile bis um Kiev und die Zerstörung fast der gesamten militärischen Infrastruktur der Ukraine gegenüber. Die Ukraine verfügt scheinbar über keine nennenswerten Luft und Seestreitkräfte mehr, womit sich deren Arsenal faktisch auf Bodentruppen beschränkt, sicher ergänzt durch evtl hoch motivierter Amateure/Zivilisten. Diese mögen durch die Freunde der Ukraine mit Antipanzer und Flugabwehrwaffen ausgestattet worden sein und doch ist damit alleine kein Krieg zu gewinnen. Auch diese „leichten“ Verbände brauchen Nachschub und Logistik, Verpflegung der Soldaten mit Nahrung und Munition etc. Mariupol zeigt, daß zweifellos Verzögerungen erreicht werden können, der russische Angriff aufgehalten und beschäftigt werden kann, sich Kampfhandlungen aber immer, früher oder später, auf konkrete Orte konzentrieren und nicht wahllos irgendwo in der Fläche stattfinden. Spätestens dann ist es um leichte Verbände ohne Nachschub und Luftunterstützung geschehen, ihr Untergang faktisch gewiss. Und dieses Muster ist in allen östlichen und südlichen Städten der Ukraine und deren Umland zu erwarten, früher oder später.
    Ich bleibe bei meiner Auffassung, dass dieser Konflikt 100x diplomatisch vermeidbar gewesen wäre und war, das Scheitern von Minsk I+II vermeidbar gewesen wäre, wenn insb die USA und Nato ein Interesse daran gehabt hätten.
    Aber man gefiel sich in der Rolle, die Ukraine zu ermuntern und auszurüsten, sie möge gegenüber Russland keinerlei Zugeständnisse machen, sie können und dürfe Nato+EU-Beitritt begehren, was zufälligerweise auch den Nato und EU Interessen entsprach – allerdings nicht den russischen Interessen.
    Das war und ist der Erzfehler von Nato, EU und der aktuellen Regierung der Ukraine, der dem aktuellen russischen Vorgehen den Boden geebnet hat.
    Jetzt aber gelten andere Logiken und Eigendynamiken, primär rein militärische. Dessen ungeachtet bleibt immer wieder erwähnenswert, dass „der Westen“ nach wie vor Rohstoffe von Russland bezieht und bezahlt, Russland auch entsprechend liefert.
    In dieser Gemengelage war es geradezu närrisch vom „Westen“, die Situation „Ukraine“ derart zu eskalieren, dass ein heißer Konflikt/Krieg daraus entsteht, auch wenn dieser lokal begrenzt ist und „nur“ die Ukrainische Bevölkerung die Zeche für politische Fehlentscheidungen trägt.
    Ein Jammer für diese und mal wieder kein Ruhmesblatt für USA, Nato und EU, die zwar Putin medial 24/7 zum neuen Hitler erklären, aber reibungslos Rohstoffe „von ihm“ kaufen. Und diese simplen Realitäten können durch keine Propaganda übertüncht werden, egal wie gerne unsere „Granden“ dies unsichtbar machen würden. Das Kainsmal der Abhängigkeit von russischen Rohstoffen ist ihnen auf die Stirn gebrand.
    Diese Verlogenheit ist schon beachtlich.

  8. Ukraine kann den Krieg nicht gewinnen. Russland kann ihn aber verlieren. Ist kein Widerspruch. Ukraine braucht Waffenlieferungen, um nicht zu verlieren. Russland bombardiert die gesamte Ukraine, selbst Gebiete weitab vom Donbass. Putins Hetzschrift aus dem Sommer 2021 hat deutlich gemacht, worum es ihm geht. Die Ukraine ist aus der Sicht Putins ein nicht existenter Staat, ein künstliches Gebilde, eine russische Provinz. Also nutzt er den Krieg als Mittel, diese Provinz wieder in sein Imperium einzugliedern. Jetzt versucht er, Neurussland einschließlich des erweiterten Donbass unter seine Kontrolle zu bringen. Im Anschluss daran wird er das gesamte Gebiet östlich des Dnepr abtrennen. Deswegen bombardiert er Charkiv, was weder zum Donbass noch zu Neurussland gehört. Der Krieg wird niemals enden, solange es Ukrainer gibt. Das Geschwurbel von angeblichen ukrainischen Faschisten ist Polemik von Putin-Trollen. Diese Faschisten hat es nie gegeben. Ukrainische Nationalisten gibt es schon. Das sind ehrenwerte Menschen, für die Eigenstaatlichkeit und Souveränität der Ukraine nicht verhandelbar sind. Für mich ist das auch nicht verhandelbar. Auch der Bestand der BRD ist für mich nicht verhandelbar. Putin-Trolle sind Argumenten nicht zugänglich. Seit 1169 geht die Ukraine ihren eigenen Weg. Damals nämlich eroberte der Großfürst von Wladimir und Susdal die Stadt Kyjiv und plünderte sie. Von da an orientierten sich die Kiever Rus nach Westen und die Neue Rus nach Moskau. Es gab nie wieder eine Annäherung, ausgenommen die gewaltsame Unterwerfung. Faschisten sitzen allein im Kreml. Das sind Leute mit imperialen Gedanken, neue Hitlers, die Krieg einsetzen, um ihr Imperium zu Lasten anderer zu vergrößern. In unserem heutigen Europa ist für solche Faschisten kein Platz. Russlands Wirtschaft wird bis 2025 kollabieren. Was dann mit dem Imperium passiert, kann sich jeder denken.

  9. Die russische Propagandamaschine rollt mitten durch die Kommentarspalten der „alternativen Medien“, die in Deutschland der Opposition eine Stimme gaben und geben.
    Die vorsätzliche Verdrehung von Täter und Opfer in Putins völkerrechtswidrigem Angriffskrieg gegen die souveräne Ukraine, das Aufgreifen und Verbreiten der Propaganda der russischen Staatsmedien und der gezielten Desinformationskampagnen russischer Geheimdienste in den Foren von Reitschuster, Achgut und leider auch hier in Tichys Einblick ist der infame Versuch, die sehr erfolgreiche Kritik an den unhaltbaren Zuständen in unserem Land für Putins Propaganda zu instrumentalisieren.
    Nach der Devise, „wenn Du die Verbreitung der Wahrheit nicht verhindern kannst, ertränke sie in einem Meer von Lügen!“ werden die toten Zivilisten von Mariupol, Butscha, Borodjanka denen in die Schuhe geschoben, die unter Einsatz ihres Lebens den russischen Aggressor bekämpfen und alle eindeutigen und augenfälligen Beweise für das mörderische Treiben der Besatzer geleugnet.
    Die regierungskritischen Meinungsportale dürfen nicht in Ihren Kommentarfunktionen zu Erfüllungsgehilfen russischer Propagandalügen missbraucht werden!
    Lassen wir es nicht zu, dass neben den unzähligen Opfern und dem menschlichen Elend in der Ukraine, diese auch noch in unseren Medien verhöhnt werden.

    • Viel Dank für diesen Kommentar. Auch ich lese TE wegen seiner liberal konservativen Blattlinie und der damit einhergehenden Offenheit Informationen darzulegen welche in linkslastigen Medien verschwiegen werden.
      Ich bin ebenfalls sehr verwundert wieviele Poster hier Putins aggresiven National-Bolschewismus verteidigen, der ja das genaue Gegenteil dessen ist , was seitens TE vertreten wird (wie zB in den sehr informativen und Klartext sprechenden Artikeln von Herrn Tomas Spahn)
      Seltsam finde ich, dass sich soviel Leser mit Sympathien für den national-bolschewistischen Kurs Putins bei einer liberal konservativen Zeitung einfinden.
      Liberal konservativ kann man recht gut an der Adenauer Ära wie folgt festhalten:
      1.) Klares eindeutiges Bekenntnis zur NATO. Die NATO schützt unsere Freiheit, und auch die Freiheit unserer östlichen Nachbarn, welche wie die BRD der Nato beitraten um Schutz gegen den kommunistischen Imperialismus, bzw nach dem Zerfall der Sowjtunion und dem Aufstieg Putins, Schutz gegen Putins national bolschewistischen Imperialismus. (wären die baltischen Staaten nicht in der NATO hätte sie Putin schon längst besetzten lassen.)
      2.) Klare Westbindung, klares Bekenntnis zur liberalen rechtsstaatlichen Demokratie. Dass es auch in diesem System viele Fehler gibt, welche durch Menschen gemacht werden, ist offensichtlich, aber es ist auch das einzige System in dem man friedlich für Änderungen von Fehlern eintreten kann und es friedlich zu Änderungen kommen kann (wie der große Liberale Ludwig von Mises schon 1927 schrieb).
      3.) Klares Bekenntnis zur freien Marktwirtschaft (= dem Kapitalismus) weil dies das einzige System ist in dem Menschen frei leben können.
      Punkte 1) bis 3) sind Adenauer und Erhard (=liberal konservativ), und zu 100% das Gegenteil dessen wofür Putin steht.

  10. Ich bin nur wahrlich kein Freund des russischen Angriffskrieges, aber hier werden mir viel zu viele hätte, könnte, müsste verwendet. Und Ihre Experten: sind das diejenigen, die die Widerstandsfähigkeit der Ukraine anfangs eher in Stunden als in Tagen bemessen haben. Ob dieser Plan B genau nach Lehrbuch erfolgen wird, wissen wir erst danach. Darauf verlassen würde ich mich als ukrainischer Generalstab allerdings nicht. Zum 9. Mai: ja, je schneller ein Sieg gemeldet werden kann desto besser, vor dem 9. Mai noch besser. Aber aus Putins Sicht könnte ein weiteres EIGENES „Siegesdatum“ in ein paar Monaten den russischen Gedenkkalender durchaus erweitern und historischen Glanz auf ihn persönlich werfen, denn außer dem 9. Mai gibt es nur wahrlich nicht viel Siege Russlands zu feiern! Wie es letztendlich ausgeht, weiß ich auch nicht, da der Westen de facto schon Kriegspartei ist.

  11. Erstaunlich, dass man hier so viele Putin-Fans findet. Worin begründet sich dieses Unterstützung eines Kriegsverbrechers? Russland hat mit seiner Militärmaschinerie einen Staat überfallen und walzt den jetzt platt. Was genau ist die Rechtfertigung? Bitte jetzt nicht wieder mit dem Donbass kommen, denn darüber hätte man problemlos in der Schweiz verhandeln können. Nein, da ist ein Staat, der einem anderen einfach das Existenzrecht abspricht – und das ist vollkommen inakzeptabel und rechtfertigt gar nichts.

  12. Russland verfügt mit der SU25 „Frogfoot“ durchaus über ein leistungsfähiges Gerät, ähnlich A10. Sie wird aber kaum eingesetzt. Der Grund sind Manpads, á la Stinger, die die Ukraine anscheinend in ausreichendem Maße hat. Diese sind auch sehr wirksam gegen Kampfhubschrauber. Da von Beginn an systematische Infanterieunterstützung fehlt, ist man sehr verwundbar gegenüber hochmobilen Kleingruppentaktiken mit z.B. Squads, die der ukrainischen Armee offensichtlich von amerikanischen Special Forces seit 2014 beigebracht wurden.

    Deshalb nutzt Russland die Luftwaffe quasi als Artillerie mit Fernbeschuss aus sicherem Luftraum heraus. Plus Terror gegen Zivilbevölkerung um den Verteidigungswillen zu brechen.

    Ivan liebt Artillerie aller Art schon immer.

  13. Natürlich hat Putin keine Strategie, sondern nur noch Taktik. Er ist 70. Das ist für einen Diktator gefährlich, denn irgendein jüngerer schart immer mit den Hufen. Also setzt er alles auf eine Karte für das Geschichtsbuch.

  14. Zur Militär-Expertise des Autoren nur dies: Der erwähnte „Armata“-Kampfpanzer ist erstens noch gar nicht im russischen Heer in nennenswerter Form eingeführt (kann man sogar bei Wikipedia nachlesen), zweitens wird so ein modernes Gerät gegen die kaum noch über Kampfpanzer verfügende ukrainische Armee auch nicht gebraucht. Um gegnerische Stellungen, Haubitzen und Schützenpanzer zu bekämpfen, reichen prinzipiell die bisherigen Modelle – wobei ohnehin fraglich ist, inwieweit Moskau hier einen auf die Panzerwaffe gestützten klassischen Bewegungskrieg führt.

  15. Der Autor des Artikels stößt ins selbe Horn wie die gekauften Kartellmedien, schade. Hier gäbe es doch die Möglichkeit weitaus differenzierter zu sein. Immer dieselbe Leier, Putin mit den sowjetischen Zeiten gleichzusetzen ist gelinde gesagt falsch. Alle, die sich mit Herrn Putin auseinandersetzen, wissen wie sehr er den Kommunismus bzw. Faschismus verabscheut.
    Übrigens heute ist wieder einer der bekannteren Regimekritiker „verschwunden“ – Gonzalo Lira. Die achso demokratische Ukraine lässt Kritiker und Politiker reihenweise entführen, foltern und anschließend töten. Wie kann man den Faschismus in der Ukraine nur unterstützen? Andere Beispiele gefällig?
    Vlodymyr Struk, Denis Kireev, Mikhail & Aleksander Kononovich, Nestor Shufrych, Yan Taksyur, Dmitri Djangirov, Elena Berezhnaya
    Dass Herr Medwedtschuk, als Vorsitzender der größten Oppositionspartei in der Ukraine, als Geisel genommen wird, zeigt doch sogar öffentlich in Deutschland das Demokratieverständnis von Selensky und Co. Vor kurzem wurden in der Ukraine 11 (in Worten: elf) Oppositionsparteien verboten. Wieso schreiben Sie das nicht mal?

  16. Soweit ich das erkennen kann, was bei der umfassenden Propaganda auf beiden Seiten schwierig ist, ist Mariupol doch wohl besiegt.

    Nun geht es weiter zum eigentlichen Ziel: Ostukraine.

    Ich weiß nicht, warum man sich hier Niederlagen der Russen herbeischreibt, die es doch offenbar nicht gibt.

    Da ist wohl mal wieder der Wunsch der Vater des Gedanken.

    • Tja
      Was der Krieg noch bringen mag (etwas Wundertüten-Faktor steckt in jeder Auseinandersetzung und manchmal geschehen Wunder…) ist heute nicht in allen Verästelungen vorhersehbar, aber die Idee einer russischen Niederlage incl Abzug aus der Ukraine insgesamt, ist für meine bescheidene Glaskugel die unwahrscheinlichste aller Zukünfte.
      Ich gehe vielmehr davon aus, daß Russland erhebliche Teile der Ost-Ukraine und ihrer Schwarzmeerküste besetzen bzw annektieren wird und ein beachtlicher Trümmerhaufen „Rest-Ukraine“ (westliche u Zentralukraine) zurückbleibt, ohne nennenswerte Armee mehr, ohne Schwarzmeerzugang mehr, nach wie vor massiv von russischen Rohstoffen abhängig, wie wir auch.
      Ich denke nicht, dass Russland es noch einmal mit Verhandlungen ala Minsk versuchen, sondern jetzt ein für alle mal Fakten schaffen wird, völlig egal, ob „der Westen“ dies so akzeptiert, irgend etwas von Völkerrecht murmelt oder auch nicht.
      Die Minsker Formate haben eben nicht zur Waffenruhe und einem friedlichen Status Quo im Donbas geführt, ebensowenig die westliche Unterstützung der Ukraine durch Geld, Waffen, Berater und Co
      Diese Gemengelage definiert aus Sicht Russlands eine recht klare to-do-Liste:

      1. militärische Schwächung bis Zerschlagung ukrainischer Streitkräfte
      2. Besetzung und Sicherung von Donbas und Schwarzmeerküste
      3. Annexion dieser Gebiete, in welcher „Verpackung“ auch immer
      4. Wiederaufbauhilfe und Vorzugskonditionen für diese „neuen“ Gebiete
      5. Rohstofflieferungen an „Rest-Ukraine“ und „den Westen“ nur noch zu russischen Bedingungen zu Zahlungsart und -Weise
      6. Klärung des russischen Auslandsvermögens unter Beachtung von 5.

      Und ich erwarte in meiner persönlichen Glaskugel keine großen Überraschungen hierbei, insb keine russische Niederlage in der Ukraine oder ein Regime-Change in Russland, ebensowenig baldige Sonne+Wind Unabhängigkeit Deutschlands von russischen Rohstoffen etc pp
      Alles was „wir“ gemacht haben (von medialer Aufregung/Verteufelung bis zu Sanktionen u Unterstützung der Ukraine durch Geld und Waffen) war für Russland lange vorhersehbar, bevor der erste Schuß fiel. Auch dass vermutlich kein „westliches“ Rohstoffembargo kommen würde, weil es uns ökonomisch und gesellschaftlich selbst stärker träfe, als Russland.
      Aber mal sehen, was die Glaskugel taugt.

  17. Bis zum 9. Mai ist doch noch Zeit! Putin will die Ostukraine und Teile des Südens mit den Häfen abspalten! Das wird ihm gelingen und voraussichtlich bis zum 9. Mai! Das war von Anfang an die Aufgabe! Wir sprechen uns am 9.Mai!

  18. Stellen wir mal die Frage anders herum: Was hat Herr Selenskyy zu verlieren?

    Er wurde nur gewählt, weil er sich „anders“ als Poroschenko dargestellt hat. Nach nicht mal zwei Jahren zeigte sich, dass sich in Wahrheit nicht das geringste geändert hat. Selenskyy ist genauso korrupt.

    Seine Popularitätswerte waren bis zum Krieg nur etwas besser als die von Poroschenko, der übrigens der unbeliebteste Präsident der nach-Sowjetzeit war. Nicht mal der sehr unbeliebte Janukowytsch hat das geschafft, hatte aber dafür seinen eigenen Euromaidan. Seltsamerweise ist von den ganzen Gestalten, die damals für „Demokratie“ und gegen „Korruption“ auf die Straße gegangen sind, niemand mehr auffindbar. Die Ukraine ist unrettbar kaputt, korrupt, stand mehrfach kurz vor dem Staatsbankrott und wäre ohne westliche Gelder längst pleite.

    Was ich also zum Ausdruck bringen will: Für Selenskyy kommt dieser Krieg wie gerufen. Interessanterweise kommen aber die Motive Selenskyys wie auch der ukrainischen Politiker allgemein, die kein Interesse an einem guten Verhältnis zu Russland haben, bei Spahn nicht zur Sprache. Genauso wenig wie deren Totalversagen bei Minsk I und II, um bloß nicht die Nationalisten im eigenen Land zum bewaffneten Aufstand zu bewegen.Fakt ist: Auch die ukrainische Politik hat ein erhebliches Interesse an dem Krieg, nachdem man sich mit haltlosen Versprechungen und sinnloser Politik seit Jahren in eine ausweglose Situation gebracht hat. Jetzt fließen wenigstens die Hilfsgelder wieder und niemand schaut auf das Problem „Korruption“ auf jeder Ebene in der Ukraine.

    • Der Versuch, den Überfall Russlands durch Verweis auf die Korruption in der Ukraine zu verweisen ist wirklich jämmerlich. Ist die „Entnazifizierungs-Spezialoperation“ etwa auch eine für die Ukraine dringend notwendige „Anti-Korruptions-Spezialoperation“? „Die Ukraine hat ein erhebliches Interesse an Krieg“ – Entschuldigung, aber die Russen haben angegriffen, und das ohne jeglichen Zwang. So eine Putin-Propaganda muss man erst einmal schlucken können.

  19. So weit würde ich mich ja nicht aus dem Fenster lehnen. Der Zustand der ukrainischen Armee dürfte mittlerweile in Bezug auf Material und Munition auch ziemlich mies sein. Und da darüber praktisch nichts bekannt ist, lässt sich der weitere Verlauf kaum so detailliert voraussagen. Letztlich haben auch die Ukrainer zu wenig Truppen für eine derart lange Front und ihre Beweglichkeit dürfte auch sehr begrenzt sein. Wenn es anders wäre, hätten sie Mariupol entsetzen können/müssen.
    Die Eroberung von Mariupol und die Vernichtung eines großen Teils der Asowtruppen dort, sollten für den 9. Mai im Zweifel reichen. Landverbindung zur Krim und Vernichtung der Faschisten als Aufhänger. Möglicherweise geht es daher auch gar nicht so dringend um den großen Sieg, sondern um nice to have Erfolge.
    Die Spekulationen über die Kernwaffen sind besonders gewagt. Mögen sie richtig sein. Nur habe ich das Gefühl, dass es nicht nur bei diesem Text ein Prise zu viel an Voreingenommenheit in den Betrachtungen gibt und dies ist im Zweifel eher nicht hilfreich.

    • Natürlich hat der große Plan der schnellen Absetzung der ukrainischen Regierung nicht funktioniert und ist kläglich gescheitert. Nur wer sagt uns denn, dass das wirklich der einzige Plan war?
      Zu Putins Kriegszielen gehörte nach seinen Aussagen, die Vernichtung der militärischen Möglichkeiten der Ukraine. Eine Flotte hat sie nicht mehr, eine nennenswerte Luftstreitmacht ist ebenfalls nicht mehr vorhanden. Die Manöverfähigkeit größerer Truppenverbände scheint ebenfalls stark eingeschränkt zu sein. In Mariupol sind 3 Brigaden darunter wesentliche Teil der Asowtruppen verloren gegangen. Nach russischen Angaben sind die technischen Verluste der Ukrainer etwa ebenso hoch wie die von der Ukraine für die Russen angegebenen, was durchaus plausibel erscheint. Nur bedeutet das eben, dass die Ukraine nur noch einen kläglichen Rest an einsatzfähigen Panzern hat, während die Russen diese Verluste noch problemlos ersetzen können. Auch ein paar Dutzend Leopard 1 ändern da nichts, zumal diese wiederum jedem aktuell eingesetzten russischen und ukrainischen Panzer hoffnungslos unterlegen sind und eine wirklich leichte Beute jeder Art von Panzerabwehr sind.
      Die neuen Fronten haben bisher keine überdehnten Flanken und deutlich kürzere Versorgungswege. Die hit-and-run-Taktik der Ukrainer wird hier kaum umsetzbar sein. Die Russen haben ganze Regimenter von Grads und anderer Artillerie geschlossen an die Front rollen lassen, während bisher die für sich betrachtet enorme Feuerkraft der Bataillonskampfgruppen nur lokal, wenn überhaupt wirksam eingesetzt wurde. So, optimistisch bin ich daher für die Ukrainer nicht. Und die amerikanischen M113 aus dem Vietnamkrieg werden daran auch nichts ändern.
      Die Sanktionen werden uns mittelfristig selbst mehr schaden als nützen. Ich rechne durchaus damit, dass Putin am 9. Mai nicht nur die Erfüllung seiner Minimalziele (Landzugang Krim, Vernichtung der Asow-Truppen, Beseitigung des Offensivpotentials der ukrainischen Armee, „Befreiung“ weiterer Gebiete der abtrünnigen Republiken) verkünden wird, sondern gleichzeitig uns auch den Öl- und Gashahn zudreht, um die weitere Unterstützung der Ukraine zu unterbinden. Er geht stufenweise vor. Da der Haupterlöse der Russen ohnehin aus dem Ölexport stammt, eine Gasleitung nach China nunmehr besteht und rund 25% des Erdgases mittlerweile auch in Russland per LNG verschifft wird, kann er sich das weit eher erlauben, als wir uns den Ausfall der Lieferungen erlauben können.
      Mit anderen Worten: wer seinen Partner und nunmehrigen Gegner unterschätzt, wird dafür sehr teuer bezahlen. Über die Überheblichkeit mit der viele im Westen auf den Kriegsverlauf schauen, kann ich nur den Kopf schütteln. „Kein Kriegsplan überlebt den ersten Zusammenstoß mit dem Feind.“ Clausewitz. Daraus zu schließen, dass der Gesamtplan der Russen nicht aufgeht, halte ich aktuell noch für sehr gewagt.

  20. Der Aggressor Putin ist nicht wegen seiner geringen Körpergröße und seiner imperialen Agenda ein Westentaschen-Stalin. Genau wie Putin ließ Stalin seine Generäle frontale Sturmangriffe zu symbolträchtigen Zeitpunkten führen, ohne Rücksicht auf militärische Sinnhaftigkeit, Taktik und Verluste, die dann exorbitant waren. Putin reiht sich auch in dessen Chronologie ein, wenn Putin behauptet, den ersten Kampf gegen den Faschismus habe Stalin gegen Finnland geführt. Real hat Stalin Finnland 1939 überfallen, wie Putin die Ukraine. Mit ähnlichen Resultaten und Verlusten…. Die Russische Armee, das Epizentrum von Kriegsverbrechen, Verrohung und militärischer Barbarei.

    • Den millionenfachen Massenmörder Stalin zu feiern ist an Widerlichkeit und Perversion kaum zu überbieten.

  21. Putin kann diesen Krieg nicht mehr gewinnen. Er hat nur noch Reservisten. Er könnte vielleicht noch sibirische Truppen gegen die Ukraine einsetzen. Aber damit riskiert er, seine Schatzkammer an die Chinesen zu verlieren. Die können warten und schlagen im rechten Moment zu.

    • Die Chinesen haben ihre aktuelle Weltmachtstellung bis jetzt ohne Krieg erreicht. Wenn sie geschickt agieren, wird Putin ihr Juniorpartner. Die Russen betteln ja schon bei den Chinesen um Kriegsgerät und mit Japan steht ein weiterer Gegner im Osten.
      Aktuell suchen die Russen Soldaten per Stellenanzeigen. Um über die Reservisten zu verfügen, muß Putin offiziell den Kriegszustand ausrufen.

  22. Die ukrainische „Regierung“ macht gemeinsame Sache mit Nationalsozialisten. Die SS-Galizien lässt grüßen. Warum wird nicht mal darüber berichtet?

  23. Der Holodomor, der gezielte Hungertod gegen die ukrainische Bevölkerung durch Stalin ist von den zivilisierten Demokratien einschließlich EU-Patlament und Vatikan als Völkermord anerkannt. Nicht so von Deutschland. Die putinsche Völkermordoperation zur Entnazifizierung der Ukraine wird von Deutschland ebenfalls verharmlost, um Putin nicht zu verärgern. Was soll damit erreicht werden, wieder einmal weder Strategie noch Taktik, nur deutscher Sonderweg.

    • Das ist eine sehr großzügige Auslegung. Die Bezeichnung Genozid wurde in den meisten Fällen bewusst umgangen. Und Deutschland ist alles andere als alleine und auch aufgrund seiner Geschichte ab 1941 durchaus zu recht zurückhaltend mit solchen Urteilen.

  24. Ob diese Mittel noch vorhanden sind wage ich stark zu bezweifeln. Wenn man die Wirtschaftsleistung der Russen anschaut und sich gleichzeitig den materiellen Aufwand für die bisherigen Kriege, Afghanistan, 2 x Kaukasus, Syrien anschaut, dann habe ich große Zweifel am noch vorhandenen Material, Munition, Racketen, Bomben…. der Russen. Von der mangelnden Motivation will ich erst gar nicht reden.

    Ebenfalls sollte das mehr oder wenige komplette Fehlen eines Unteroffizierkorps nicht unterschätzt werden.

    • Zu blöde dass die Wirtschaftleistung der USA im wesentlichen auf Konsum und Social Media beruht (ach, ich vergaß – der Wohlstand wird ja auch einfach gedruckt, als Weltwährung US$ inklusive Inflation exportiert), alles deutlich weniger Belastbar als Energie und Rohstoffe und echte Produktion.
      Einerseits kommt wirklich jede revolutionäre Neuerung der letzten Jahrzehnte aus den USA, andererseits hat man manchmal das Gefühl dort ist alles nur eine maximal aufgepumpte Blase, und wenn die wirklich mal klappt, kann sich die USA in Südamerika integrieren: 10% Superreiche, 20-30% kämpfende Mittelklasse, der Rest richtig bitterarm und rechtlos.

  25. Zur Militär-Expertise des Autoren nur dies: Der erwähnte „Armata“-Kampfpanzer ist erstens noch gar nicht im russischen Heer in nennenswerter Form eingeführt (kann man sogar bei Wikipedia nachlesen), zweitens wird so ein modernes Gerät gegen die kaum noch über Kampfpanzer verfügende ukrainische Armee auch nicht gebraucht. Um gegnerische Stellungen, Haubitzen und Schützenpanzer zu bekämpfen, reichen prinzipiell die bisherigen Modelle – wobei ohnehin fraglich ist, inwieweit Moskau hier einen auf die Panzerwaffe gestützten klassischen Bewegungskrieg führt.

  26. So sieht es aus, alles andere sind blanke Lügen!
    Russland hat dem Westen vorgeworfen, mit weiteren Waffenlieferungen an die Ukraine den Krieg in die Länge zu ziehen. „Die USA und die von ihnen kontrollierten und unterworfenen westlichen Länder und die Lügenpresse tun alles, um die militärische Spezialoperation zu verzögern“, sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu nach Angaben der Agentur Interfax am Dienstag in Moskau. „Der wachsende Umfang ausländischer Waffenlieferungen zeigt ihre Absicht, das Kiewer Regime zum Kampf ‚bis zum letzten Ukrainer‘ zu provozieren.“

  27. Man kann nur hoffen, dass Herr Spahn recht hat. Ich jedenfalls wünsche den Russen alles Schlechte.

    Wenn es nicht gelingt, die Russen hier aufzuhalten, werden uns ihre militärischen Aggressionen noch lange und immer wieder beschäftigen; angerichtete Zerstörung materiell wie in den Seelen der Unterdrückten, aber auch der eigenen Soldaten, werden unerträglich sein.

    • Man kann nur hoffen, dass Herr Spahn recht hat. Ich jedenfalls wünsche den Russen alles Schlechte.“

      Ich wünsche den Ukrainern und Russen alles Gute und bin der Ansicht, daß Herr Spahn nicht nur in seiner Wortwahl vollkommen danebenliegt.

      „Wenn es nicht gelingt, die Russen hier aufzuhalten, werden uns ihre militärischen Aggressionen noch lange und immer wieder beschäftigen; „

      „Der Russe“ braucht nicht aufgehalten zu werden. Wenn die auf Konfrontation abzielende Politik des Westens nicht wäre, wäre es erst gar nicht dazu gekommen.

      Und weswegen sollte „der Russe“ aufgehalten werden, wenn dadurch die moralische Verkommenheit und der ganze Korruptionssumpf in der Ukraine und seinen Helfershelfern zum Vorschein kommt?

    • Im russischen „Schwarzen Kanal“ und von den Kanzeln der russisch-orthodoxen Kirche träumen sie ja schon von den weiteren Eroberungen: Moldau, Kazachstan, Baltikum, Polen. Denn das seinen ja auch eigentlich alles keine richtigen Länder. Selbst die Mongolei wird schon „beschuldigt“, Biolabore einzurichten.

  28. Egal welche Strategie oder auch ohne Strategie: Die Russen bomben einfach nur wild herum, ohne Rücksicht auf das Rote Kreuz oder Wohngebiete. Das sollten sich die Putinfreunde in der SPD oder hier bei Tichys klarmachen. Dieser Verbrecher träumt davon in Dresden einzumarschieren (unter dem Jubel der Sozen).

    • Korrekt. Und alle, die meinen, „der Westen“ wollte Putin „einkreisen“, sollten sich überlegen, warum „der Westen“ die Gelegenheit nicht wahrnimmt, in Russland einzumarschieren – durch die Ukraine, durch Polen oder in Asien irgendwo. Interessant auch, dass der Westen zwar Angst vor Russlands Atombombe hat (habe ich auch), aber Russland offenbar absolut keine Angst vor einer westlichen Atombombe.

      Richtig ist allerdings, dass Putins Idee von der „Größe“ Russlands ein Wahngebilde ist. In Wirklichkeit ist Russland meilenweit hinter dem Westen her, was die Zivilisation der breiten Massen angeht. Vielleicht ist es diese unbewusst empfundene Minderwertigkeit, die Putin kompensieren muss.

      • 1980 etwa bin ich mit der Transsib von Berlin nach Peking gefahren, auf der Fahrt habe ich gesehen, daß spätestens eine Tagesreise hinter Moskau die Infrastruktur eines zivilisierten Landes fehlte. Sehr gern würde ich diese Reise wiederholen, ich vermute jedoch, daß sich daran nicht allzuviel geändert hat. Ein junger russischer Bekannter hat mir erzählt, daß es auf dem Lande so gut wie keine Entwicklung gibt.

      • Russland ist eine gut bewaffnete Tankstelle, mehr nicht. Da könnte man etwas daraus machen, so wie die Emirate. Will man aber nicht!

  29. Einziges sinnvolles Ziel Putins waere die Schaffung eines Landkorridors zur Krim. Alles andere wird scheitern. Und nicht zu vergessen, die Russen stehen schon seit Monaten im Feld bei hoechst unkomfortablen Bedingungen. Die Moral wird weiter sinken.

  30. Der Witz dabei, Putin erklärt das Was und Warum und Wie ganz genau, und setzt das dann um.
    Deshalb muss wohl RT Deutschland abgeschaltet werden, das wäre sonst das neue „Westfernsehen“, ein unerträglicher Stachel im Fleisch der wahrheitstechnisch schon komplett überdehnten Westpropaganda.

    • er macht das,wozu Ihn „der Westen“ seit 2008 getrieben hat….
      im Grunde reine Selbstverteidigung,wenn man nicht komplett „eingehegt“ werden möchte.
      macht Erdoghan übrigens in seiner „Einflusszone“ genauso,stört da die USA aber scheinbar nicht

    • „Befreit“ haben uns die Russen nicht,da ging es um zwei identisch mörderische Syteme,die sich an der Gurgel sassen.
      Das hat aber mit Russland heute nichts zu tun

      • Befreit haben die Russen uns sicher nicht, aber der Blutzoll, den die Russen haben zahlen müssen, sollte uns daran erinnern, niemals wieder gegen Russen zu agieren und seien sie noch so im Unrecht. Wir haben schlichtweg unser Maul zu halten!

    • Was bin ich froh von den Amerikanern befreit worden zu sein. Meine Familie kommt aus Pommern und die konnten nix, aber auch gar nix Gutes über die „Befreiung“ durch die Russen erzählen ausser Mord, Vergewaltigungen und Plünderungen. Wenn die Amis den Russen nicht die Waffen geliefert hätten, wäre auch es für Russland unmöglich gewesen, den Krieg zu gewinnen, Wo lernt ihr eigentlich Geschichte? Wer hat denn Berlin abgewürgt? Und wer hat mit den Rosinenbombern die Stadt am leben gehalten? Mir ist allemal ein Zenlenskyj und Melnyk lieber als der Massenmörder Putin.

    • Befreit haben die Russen damals niemanden.
      Höchstens 100.000e dt. Frauen von ihrer Würde, die Menschen in der SBZ von ihrem Besitz.

      Anstatt Hitler bekamen die Mitteldeutschen damals Stalin. Großartiger Tausch.

      Und wenn Sie schon KZ´s reden, die liefen damals munter weiter, da wechselte quasi nur das Management.

    • Ich denke die Ukrainer haben einfach nicht die Stalinschen Groß-Verbrechen und Morde mit ca. 7 Millionen ukrainischen Opfern vergessen. Daß es gelungen ist, die zahllosen Verbrechen des Stalinsmus hinter den des Nationalsozialismus zu verstecken, ist einer der fatalen Gründe, daß Putin den Verbrecher Stalin heute wieder als Vorbild verkaufen kann. Sein ganz persönliches Vorbild ist er ohnehin.

    • Vor allem die Ostpreussen, Schlesier und Pommern wissen es bestimmt zu schätzen, dass die Bolschewisten sie “ befreit “ haben.

  31. Ich glaube nicht, dass russischerseits z.B. der „Armata“ eingesetzt werden wird. Er wurde doch vermutlich entwickelt, um amerikanische „Abrams“ oder deutsche „Leopard 2“ bekämpfen zu können. Der Konflikt in der Ukraine wird aber asymmetrisch ausgefochten, die Ukrainer haben gar kein schweres Gerät, was dem „Armata“ im offenen Felde begegnen könnte. Und für die Gefahr des Abschusses durch eine relativ billige Panzerabwehrrakte werden die Russen ihr modernstes Gerät nicht riskieren. Sehr interessant auch, wie die Ukrainer – deren Luftwaffe fast komplett zerstört wurde – mit Drohnen und anderen vergleichsweise billigen Waffen die russische Luftherrschaft unterlaufen (auch auf See, wie der erfolgreiche Angriff auf die „Moskva“ bewiesen hat) – gleiches Prinzip wie bei den gepanzerten Fahrzeugen. Dieser Krieg wirft für die Nato viele Fragen und Anregungen auf.

    • Die einfachste Erklärung ist, dass nach drei produzierten Armatas das restliche Geld in eine 150m lange Superjacht im Mittelmeer verschwendet wurde. Und in BMWs und iphones.

    • Der wird aus dem Grunde auch nicht eingesetzt, weil es ihn bisher nur in ganz wenigen Stückzahlen gibt und er immer noch technische Probleme hat. Die eigentliche Produktion sollte erst diese Jahr anlaufen, Ausgang unklar. Der T-14 ist wie vieles in Russland primär in Produkt der Agitation und Propaganda.

  32. Man mag ja durch die Propaganda etwas verwirrt zu sein, was wahr ist oder Legende. Aber soviel dürfte klar sein. In Syrien kämpfte dieser russ. Armeegeneral nicht gegen schlecht ausgerüstete Einheiten, sondern vom Westen hochgerüstete Islamisten.
    Wir können diesem General eigentlich dankbar sein, daß Frauen nun wieder ohne Kopftuch in den Cafes von Aleppo flanieren. Was nun im Donbass passiert kann man nicht einschätzen.

  33. Herr Spahn spricht in diesem Krieg stets alles klar und deutlich an,auch wenn es manchen Tichy-Fan nicht gefällt..
    Ich bin auch ein Tichyeinblick-Fan und verstehe bis heute nicht,wie Putin diesen unnötigen Krieg beginnen konnte.
    Klar finde ich es als Mann auch komisch,um es mal einfach auszudrücken,dass Putin Probleme hat,alt zu werden und sich wohl Botox spritzen lässt..
    Seine ganzes Gesicht wirkt wie ein glatter Kürbis,wo Regungen nur noch mit Anstrengungen vollzogen werden können..
    Ich will damit nur sagen,dass man Putin überhaupt kaum einschätzen kann…
    Fakt ist,dass Putin den Krieg begonnen hat und wenn Putin diesen Krieg nicht begonnen hätte,müsste auch niemand die Rolle im Krieg der Ukraine erwähnen,da es diese Rolle für die Ukraine ohne Putins Entscheidungen nie gegeben hätte!

    • „In Krisenzeiten suchen Intelligente nach Lösungswegen, Idioten nach den Schuldigen“.
      (Alte italienische Weisheit)

    • Wenn Sie Herrn Spahns Ausführungen als klar und deutlich und allumfassend ansehen verstehe ich nicht dass Sie Putin nicht einschätzen können. Gefühlt mehrfach täglich wird Putins physischer und vor allem psychischer Zustand, seine unmotivierte, ausschliesslich mit veralteten und für Kriege aller Art unnützen Waffen ausgestattete Armee, sowie Ziele, Pläne und Strategie (die gar keine ist) aufs Hunderstel analysiert.
      Vielleicht versuchen Sie mal Herrn Spahn
      s Bewertungen, ebenso die vieler seiner Kollegen, auszublenden und an Ihrem „nicht einschätzen können“ festzuhalten. Denn das impliziert noch andere Möglichkeiten hinsichtlich Kriegsgründen und -verlauf.

    • Vielleicht war es auch nach der Meinung der Russen der letzte Zeitpunkt, um den Aktivitäten des Westens gegenzusteuern! Unsere Diplomaten sind doch nur wegen der Fotos nach Moskau geflogen und Minsk 2 wurde nie diskutiert!

    • „und verstehe bis heute nicht, wie Putin diesen unnötigen Krieg beginnen konnte“ … hätten Sie als Russe in den letzten 7 Jahren im Donbass gelebt, würden Sie es vielleicht verstehen …

  34. Zumindest wenn diese Berichte halbwegs stimmen, scheint Russland mehrere Dinge in der Ukraine entweder völlig falsch eingeschätzt zu haben – oder die westliche Unterstützung ist wesentlich größer, als wir erwarten – oder eine Mischung aus beidem.
    Was ich allerdings skeptisch beurteilen würde ist, dass es keine „taktischen Nuklearwaffen“ in Russland gäbe etc und überhaupt alle Informationen, die aus Polen stammen. Denn Polen ist sehr dran interessiert, uns die Sorge vor einer Eskalation zu nehmen und uns immer tiefer in den Konflikt zu ziehen – der dann, bei näherem Hinsehen, vielleicht doch ein paar mehr Abgründe hat.

  35. Stimmt die glorreiche russische Truppe wird von hier an die Ukraine überrollen! Bisher hat man den Gegner aus reiner Menschlichkeit geschont. Kiew wollte man ja gar nicht einnehmen, das war nur eine total schlaue Finte des alten Fuchses im Kreml und sie hat sich gelohnt!
    Nur 9 gefallene Kommandeure im Generalsrang, ein paar tausend Soldaten und ein paar hundert Flugzeuge und Panzer war der Spaß wert. Auch die 3 Kriegsschiffe die man verloren hat sollten eigentlich abgewrackt werden! Welch göttlicher Trick den Ukrainern vorzugaukeln sie hätten eine Chance gegen die hochprofessionelle russische Armee. Jetzt werden die ganzen Nazi-Ukrainer aus ihren Löchern kommen und Putin kann sie dann mit seinen Wunderwaffen ihrem gerechten Ende zuführen.
    Der Westen wird sich noch die Augen reiben wenn auch die Wirtschaft wieder läuft wie geschmiert, ich habe nämlich einen total seriösen Bericht gelesen das Putin natürlich alles vorhergesehen und heimlich seine Ölfirmen soweit ertüchtigt hat das diese jetzt ihre Technik selber warten können, bisher haben das ja die Deppen aus dem Westen gemacht. Ausserdem hat er natürlich Tiefseehäfen in eisfreien Gewässern gebaut und Pipelines nach Indien und China gelegt um da sein Öl gegen Gold zu tauschen mit dem er dann eine neue Reservewährung einführt. Ha! Der Dollar ist Geschichte.
    Ruhm und Ehre Russlands werden von hier an durch die Geschichte hallen!

    • Sie haben zweifellos recht, dass die Ukraine der russischen Armee einige schmerzhafte Verluste beibringen konnte, nur ob daß a klug war und b zum Sieg führt, erlaube ich mir stark zu bezweifeln.
      Was aus russischer Sicht vielleicht als „Blitzkrieg“ erhofft war, entwickelt sich zum „Flächenbrand“ für die ganze Ukraine, jetzt insb im Osten und Süden.
      Viele Städte wurden mittlerweile massiv beschädigt bzw zerstört, was vermutlich anfänglich weder geplant noch beabsichtigt war – warum auch?
      Irgendwann ist wieder Frieden, gibt es eine (Rest)Ukraine und diverse prorussiche oder annektierte Gebiete, sprich die Ukraine wird nachher kleiner und massiv zerstört sein, keine Luftwaffe oder größere einsatzfähige Militärinfrastruktur, keinen Schwarzmeerzugang mehr besitzen etc pp
      Russland wird seine neuen Gebiete fördern und wieder aufbauen, was USA und oder EU der Restukraine „gutes tun“ werden, bleibt abzuwarten.
      Dass diese den Wiederaufbau der Ukraine komplett finanzieren, würde ich jedenfalls heute schon ausschließen.
      Zudem läßt sich die „westliche“ Abhängigkeit von russischen Rohstofflieferungen offensichtlich nicht schnell ändern (das Geeier in Berlin spricht mehr als Bände), was Russland noch lange erhebliche Einnahmen garantiert.
      Ja Nadelstiche tun weh, dienen sicher auch dem Ego, können aber den späteren Preis sehr in die Höhe treiben, sprich den eigenen Schmerz.
      Bekanntlich bezieht auch die Ukraine einen erheblichen Teil seiner Primärenergie aus Russland und wird in künftigen „Friedenszeiten“ mit Sicherheit lieber billiges Gas und Öl aus Russland kaufen, statt alles viel teuerer aus USA etc liefern zu lassen.
      Selbst wir sehen ja, was massiv steigende Gas- und Ölpreise anstellen und da muß man kein Nobelpreisträger sein, um sich die vergleichbare Situation für die künftige Ukraine auszumalen, wollte sie auf wesentlich billigere Pipeline-Rohstoffe aus Russland verzichten wollen.
      Alle können jetzt Putin hassen wie sie wollen, in absehbarer Zeit werden alle wieder froh sein, günstiges Gas und Öl aus Russland (statt teueres LNG aus USA etc) geliefert zu bekommen, selbst wenn Putin an der Macht bleibt – wovon ich ausgehe. (Wie oft wurde schon Assad „vom Westen“ medial abgesetzt, für illegitim und zum Kriegsverbrecher usw erklärt, etc pp – allerdings regiert er in Syrien nach wie vor… Unser politisches Regime-Change-Denken erweist sich dort wie bei Putin als reines Wunschdenken der „politisch-medialen, westlichen Kaste“, mit herzlich wenig Realitätssinn, aber viel medialem Pathos, das irgendwann eher lächerlich als „kraftvoll“ wirkt)
      Und wenn nicht, ist es Putin auch egal, weil es weltweit genug Kunden für russische Rohstoffe gibt, die mit Handkuss kaufen und bezahlen. China und Indien als die beiden „Russland-neutralen“ Bevölkerungsgiganten der Welt seien nur kurz erwähnt.
      Ich bleibe bei meiner eher „unschönen“ Bewertung der Gemengelage, daß insb wir („der Westen“) verloren haben, bevor der erste Schuß auf ukrainischen Boden abgefeuert war, allem voran die USA, dicht gefolgt von uns. Unsere Sanktionen (ohne Boykott der Rohstoffe) sind schwach bis wirkungslos und schädigen gleichzeitig die eigene Wirtschaft massiv. Zudem wirken wir wie erbärmliche Heuchler, die zwar laut über Putin meckern, aber weiter russische Rohstoffe kaufen und bezahlen. Das dürfte hier zu erheblichen innenpolitischen Verwerfungen führen, die sicher nicht zeitnah durch grüne Träume von Solar und Windenergie beseitigt werden, vermutlich sterben auch diese Träume eher in der Ukraine, als dass sie die Zukunft Deutschlands der kommenden 10-20 Jahre skizzieren.

  36. Da unter seinem Régime Russland sowohl gegenüber dem Westen wie auch gegen China immer weiter zurückfällt, hat Putin einen Ablenkungs-Feldzug gegen die Ukraine inszeniert.
    Jetzt sitzt er in seinem „Führungsbunker“ und muss langsam erkennen, dass dieser Krieg nicht mehr zu gewinnen ist. Putins hat Russland nicht nur zum Paria der Welt gemacht, sondern längerfristig die Existenz des Landes in seinen heutigen Grenzen gefährdet (S. die ungleichen Verträge mit China im 19. Jh.)
    Der Grössenwahn eines Führers hat schon manches Land in den Abgrund gestürzt.
     
     

    • Ich sehe vor allem, daß Deutschland immer mehr zurückfällt, in Russland geht es nicht voran, bei uns hingegen hat man den Rückwärtsgang eingelegt. Kraftwerkspark ruiniert, Brücken zerbröckelt, galoppierende Inflation.

  37. „befreunedete Dienste“…aka CIA/MI6, also die,die dort mittels „Mlitärberatern“ schon seit Jahren das Feuer am züngeln halten in der Ostukraine.
    Einfach mal nachschlagen,wie die Bevölkerungsstruktur der Ostukraine ist,wie zb in Mariopol(90% Russischstämmige) und dann diese ganze Agitprop-Artikel mit Schlagwörtern wie „Terrorkrieg“ selbstständig hinterfragen…TE ist jedenfalls keine neutrale Informationsquelle mehr

    • Was haben Sie gedacht, was die Engländer seit 2014 so treiben ? Polo spielen in Kiev ?

      Die Engländer sind der Kern der NATO, die Keimzelle. Und sie führen seit 300 Jahren Kriege mit anderen Imperien.

      Schwach nur, dass GRU und KGB davon nichts mitbekommen haben.

    • Na super, dann haben die Russen also in Mariupol ihre eigenen Leute geschlachtet und ihre eigene Stadt zerbombt. Ist natürlich kein Bombenterror gewesen, nur eine Spezialoperation. Es gibt in einem Krieg übrigens keine neutralen Informationsquellen.

  38. Die Leistungsfähigkeit der russischen Waffen hat man in der Schlacht um Kiew gesehen. Da haben die Ukrainer die Russen vertrieben, nur zur Erinnerung.

    • Quatsch, ist wie wenn man mit angezogener Handbremse fährt.
      Sie haben mit Sicherheit noch keinen wirklichen Krieg erlebt, ich als verständiges Kind immerhin schon.
      Im Angriffskrieg gilt die Rgel 3zu 1.
      Im Städte und Häuserkampf 7 zu 1.
      Alles andere ist sinnlos, ohne eine Stadt und gedeckte Stellungen sturmreif zu bomben und schiessen.
      Lesen sie einfach mal bei den GF von Kluge, Manstein, Rommel nach.

      • und? wenn „embedded“ Journalisten zb im „desert storm“ mit in dem Humvees fahren,stört Sie das bei „Frontberichten“?
        wenn nicht,warum sollte es auf der anderen Seite anders sein?
        um einen neutralen!!!! Blick zu behalten,gilt es,beide Seiten zu betrachten,sonst fällt man leicht auf einseitige Agtprop rein…wie auf „100%“ belegte weapons of mass destruction

      • ich sehe keinen Unterschied in einem Reporter,der vor Ort auf russischer Seite berichtet,wie bei einem,der auf ukrainischer Seite berichtet.
        Beide sehen nur das,was Sie sehen sollen und tragen Ihren Teil an Propaganda (un)-wissentlich zu der Gesamtlage an Informationen bei

      • Der fundamentale Unterschied ist, ob der „Reporter“ auf Seiten des verbrecherischen Angreifers dessen Propaganda verbreitet oder, ob internationale Journalisten, Hilfsorganisationen (Rotes Kreuz, UNICEF…) und Vertreter des Internationalen Strafgerichtshofes in Den Haag die von russischen Soldaten verübten Kriegsverbrechen (u.a. in Butcha und Borodjanka untersuchen und dokumentieren!
        Russland wird die Verbrechen seiner Armeeführung und seines verbrecherischen Präsidenten sehr teuer bezahlen, wenn es diesen Krieg nicht umgehend stoppt und sich aus der Ukraine zurückzieht.

  39. Mich erinnert die Situation, gemeint ist der gesamte kriegsverlauf, am zwei Ereignisse aus der russischen Geschichte. Den großen nordischen Krieg und den finnischen Winterkrieg. Beide Male hat sich die russische Armee als groß aber unqualitativ erwiesen. Danach kam dann allerdings eine Reformphase, die das Heer modernisieren konnte. Es wäre möglich, dass wir hier Zeugen eines solchen Prozesses sind.

    • Da gebe ich Ihnen teilweise recht. Allerdings hat sich die russische Armee nicht nach dem „finnischen“ Winterkrieg modernisiert, sondern erst im Laufe des Kriegs mit Deutschland. Und auch wenn es dem gängigen Narrativ widerspricht: Diese Modernisierung war im wesentlichen der Militärhilfe der USA (lend-and-lease) zu verdanken, nur zu geringen Teilen der eigenen Leistungs- und Reformfähigkeit. Dazu kam, dass Russland damals eine demographisch aufstrebende Nation mit vielen jungen Männern war, die Stalin dann auch bedenkenlos in Massen geopfert hat. Beim derzeitigen Krieg fließt die Militärhilfe der USA und des Westens aber der Ukraine zu und über opferbereite junge Männer in großen Massen verfügt Russland (wie wir und die Ukraine auch) auch nicht mehr. Im Krieg ist vieles möglich, aber derzeit sieht alles danach aus, dass außer dem Hang zur Grausamkeit wenig von der russisch-sowjetischen Militärmacht übrig geblieben ist.

      • Diese Modernisierung war im wesentlichen der Militärhilfe der USA (lend-and-lease) zu verdanken …“
        Fast unerschöpfliches Personal plus unemesslich viel US-Material plus unendlicher Raum – das waren für den russischen Sieg im WKII maßgeblichen Faktoren.
        Das Personal ist nicht mehr unerschöpflich, da muss die russische Führung schon die muslimischen Völker mit ihrer hohen Geburtenrate nutzen. Die westlichen Materialressourcen unterstützen den Gegner, und im Angriffskrieg zählt der eigene Raum nichts.

  40. Zu den „taktische Atomwaffen“:
    Ja. Die russische Armee scheint sich in einem sehr schlechten Zustand zu zeigen. Da kommt man dann auch auf die Idee, ob die russischen Atomwaffen überhaupt funktionieren.
    Das könnte dazu führen, dass Putin „gezwungen“ ist, die Funktionstüchtigkeit seiner Atomwaffen auf unbewohnten Gebiet (z.B. dem Meer) zu zeigen.

    • Das muss er nicht demonstrieren. Selbst ein Bruchteil der alten „Schätzchen“ würde ausreichen die Ukraine in eine Wüste zu verwandeln, und davon hatte er 2018 mindestens 2000. Sehen sie sich die Karte an und wo die stationiert sind, da ist die Vorwarnzeit für die Ukraine nahe NULL.
      https://www.globalsecurity.org/wmd/world/russia/tactical.htm

  41. Die dichte Wolkendecke (Aufklärung) und der morastige Boden (Transport) behindern Angreifer und Verteidiger gleichermassen, und auch die Ukraine musste in kurzer Zeit Truppen aus dem Raum Kiew nach Süden/Osten verlegen. Aber während Russland Waffen und Material direkt aus Russland in den Donbass und über die Krim in Frontnähe schaffen kann muss Nachschub für die ukrainische Armme über den Landweg von Westen herangeschafft werden, ständig in Gefahr durch russische Fernwaffen. Zudem stehen immer noch russische Verbände in Belarus die eine ständige Bedrohung aus dem Norden darstellen. Mag sien das Putin die ukrainische Armee unterschätzt hat, aber ich hüte mich davor die russische Armee zu unterschätzen, den Fehler haben schon einige gemacht. Ich frage mich soiwieso wie ein ukrainischer „Sieg“ aussehen soll. Rückzufg der Russen bis zur russischen Grenze, und dann? Oder doch wieder das Nato-Lieblingsziel, kämpfen bis zum „Regime change“ in Russland, egal wie viele Opfer es kostet. Ich glaube da können wir lange drauf warten.

    • Putin hat vor allem die Waffenlieferungen sowie die Aufklärungsdaten der NATO unterschätzt.
      Wenn die Russen diese Lektion jetzt nicht berücksichtigen, dann bekommen sie weiter Prügel.

      • Kriegsmaterial wird nicht per Amazon dort ausgeliefert, wo es gebraucht wird. Was auch immer über Polen in die Ukraine geliefert wird, dessen Weg bis zur Ost- bzw Südgrenze ist lang.
        Insb schwere Waffen aka Panzer lassen sich nicht „unauffällig“ über 100e Kilometer (regelmäßig per Bahn) transportieren, was deren Chancen auf Ankunft im Kriegsgebiet drastisch reduziert, zumal die Ukraine über keine nennenswerte Luftunterstützung mehr verfügt.
        Mit der Übergabe schwerer Waffen an die Ukraine im Westen alleine, ist gar nichts geklärt oder erreicht, außer dass sich die Ukraine damit in Gebieten „verschanzen“ könnte, in denen derzeit eben nicht gekämpft wird.
        Das ändert allerdings nichts an der militärischen Lage im Osten und Süden, wo sich die Kampfhandlungen mittlerweile konzentrieren.
        Sprich Waffen nützen wenig bis nichts, wenn sie nicht dort hingelangen, wo sie gebraucht werden. Und ohne Luftwaffe ist dieser Nachschub der Ukraine massiv eingeschränkt bis gänzlich abgeschnitten.
        Insofern kann man schon sagen, daß die Zerstörung der Luftwaffe und Luftabwehr in den ersten Kriegstagen, der vermutlich entscheidende militärische Schlag gegen die Ukraine war.
        So heldenhaft die Verteidigung sein mag, sie ist faktisch auf leichte Verbände und Einheiten reduziert, die den Angreifer zwar beschäftigen und bremsen, ihn aber eher unwahrscheinlich besiegen können. Früher oder später bricht der Nachschub zusammen und es entwickeln sich Situationen wie in Mariupol, an deren Ende die Verteidiger keine echte Chance mehr haben.
        Das ist sicher bitter für die Ukraine, aber ohne Luft- und Seestreitkräfte und ohne gesicherten Nachschub in die Kampfgebiete wohl unausweichlich.

    • Die dichte Wolkendecke behindert den mehr, der ansonsten die Luftüberlegenheit hätte, also Russland. Und morastiger Boden behindert ebenfalls den mehr, der angreifen will, also Russland. Was die Entfernungen betrifft, haben sie natürlich recht, aber bislang scheint die Logistik eher eine große Schwäche der Russen zu sein, während die US-trainierten und -ausgerüsteten Ukrainer hier besser zu sein scheinen. Die Ukrainer haben auch den Vorteil der inneren Linien und auch der besseren Informationen, die die USA ihnen liefern.
      Was das mit dem „Sieg“ betrifft: Das hängt in allen Konflikten auch damit zusammen, wie weit die beiden Parteien jeweils gehen wollen. Die USA haben in Vietnam verloren, die USA und die UdSSR haben in Afghanistan verloren, obwohl sie von Anfang bis Ende das größere Waffenpotenzial hatten. Aber sie hatten im Gegensatz zu den einheimischen Kräften irgendwann im Gegensatz zu ihren Gegnern innenpolitisch nicht mehr den Willen, weiter zu kämpfen. Die Frage ist also: Wie viele Tote haben jeweils die beiden Gegner, wie hoch sind ihre Kosten und wann werden es so viele, dass die eine oder andere oder beide Parteien sehen, dass es einfach nicht mehr geht und man dann doch verhandelt.
      Was die russischen Fernwaffen betrifft: Mit dem Untergang der Moskwa sind es schon bedeutend weniger geworden und generell scheint Russland auch nicht wirklich so viele von diesen doch sehr teuren Waffen zu haben. Wenn ich die gemeldeten Einsätze in der Ukraine mit dem Feuerwerk der US-Truppen im Irak vergleiche, dann ist der Einsatz doch sehr beschränkt, vermutlich, weil man gar nicht so viele dieser Waffen hat.

      •  –„generell scheint Russland auch nicht wirklich so viele von diesen doch sehr teuren Waffen zu haben. Wenn ich die gemeldeten Einsätze in der Ukraine mit dem Feuerwerk der US-Truppen im Irak vergleiche, dann ist der Einsatz doch sehr beschränkt, vermutlich, weil man gar nicht so viele dieser Waffen hat–„.

        Nur eines haben sie bei ihrer Betrachtung leider (geflissentlich?), übersehen.
        https://de.statista.com/statistik/daten/studie/157935/umfrage/laender-mit-den-hoechsten-militaerausgaben/
        Irgendwann wird dann zur großen Keule gegriffen, da hilft auch waffenstrotzende Übermacht nichts mehr.
        Dann ist Schicht im Schacht. Gott sei Dank bin ich schon so alt das mich das kaum noch berührt.
        Und der Erdball wieder seine Ruhe vor der Mißgeburt Gottes .

    • Das stimmt so nicht ganz, woher haben Sie denn diese Info?
      Sie sollten Russland nicht überschätzen. Ein ukrainisches Sprichwort sagt: Erst kam der Frost, jetzt kommt der Schlamm.

      Bei den Russen weiß man die Truppenstärke ungefähr aber bei ca. 200.000 Militärs werden zum Beispiel 800 Tonnen täglich an Verpflegung benötigt, sie brauchen 4 Millionen Liter Treibstoff täglich und sind dafür auf lange Eisenbahnverbindungen, auch über Belarus, angewiesen.
      Die werden aber allerorts sabotiert, ganze Kolonnen sind schon durch Partisanen Anschläge aufgerieben worden. Glauben Sie die Ukrainer sind blöde? Israel hatte man 1948 auch nicht das Haar einer Chance zugedacht und? Nicht die Masse macht es, the brain macht es.

  42. Verbindungen in die Ukraine
    Busbetreiber Flixbus fährt wieder nach Kiew
    So 17.04.22 | 17:48 Uhr
    rbb24.de/politik/thema/Ukraine/beitraege/flixbus-fahrten-ukraine-wiederaufnahme.html

    „Die Sicherheit unserer Fahrgäste und Fahrer hat für uns oberste Priorität“, erklärte der Regionalleiter Michal Lehmann. „Wir haben auf den richtigen Zeitpunkt gewartet, um einige unserer Strecken, insbesondere in die ukrainische Hauptstadt, wieder aufzunehmen.“

    dz-g.ru/Und-woechentlich-gruesst-Benjamin-Fulford

    Offensichtlich handelt es sich weder um ein Ostermärchen noch um einen verspäteten Scherz zum 1. April, sondern um schlichte Wahrheit.

    • Privat kann ja jeder machen, was er will. Aber als Unternehmen finde ich das schon sehr blauäugig. In der gesamten Ukraine können jederzeit Bomben fallen. Besonders in den großen Städten und auf den Transportwegen. Irgendwo im Wald weniger.

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