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Man beurteile nach der Qualität ihrer Sprache

Publikumsbeschimpfung

12.10.2019

| Lesedauer: 3 Minuten
Wolfgang Herles freut sich über den Nobelpreis für Peter Handke und nicht über Donald Trump.

Wie mache ich das jetzt? Soll ich mir schon wieder einen Shitstorm einhandeln, weil ich Trump für ein Verhängnis halte, was er in dieser Woche nachhaltig bestätigt hat?

I.

Die Weltmacht USA wird per Twitter regiert. Die Sätze sind so kurz wie die Gedanken des Präsidenten. In dieser Woche hat er die Kurden verraten, die einzigen zuverlässigen Bündnispartner in einer Weltgegend, die zuvor schon ein anderer amerikanischer Präsident destabilisiert hat. Solche Fehler sind nicht dadurch gut zu machen, dass man einem islamistischen Diktator das Feld überlässt. Das verdoppelt nur den Irrsinn der amerikanischen Nahostpolitik. So beschränkt ist Trump allerdings nicht, dass er nicht wüsste, was er anrichtet. Aber Wahlkampf geht vor Verantwortung. Er ist eben kein Staatsmann, sondern nur Wahlkämpfer. Der NATO-Partner Türkei bringt nun Tod und Schrecken über die Kurden, die den IS besiegt haben. Sie, nicht Trump, der das nur behauptet. Die anderen NATO-Staaten, einschließlich Deutschland, lassen es zu, lassen sich von Erdogan erpressen – der damit droht, die nächste Flüchtlingswelle frei zu setzen. Die kommt sowieso. Jemand muss die armen Kurden ja nehmen. Aber ich rege mich nicht auf, nur damit mir wieder einige hundert mails bestätigen, dass ich ein verdammter Mainstream-Idiot sei, der die Genialität des inzwischen offen größenwahnsinnigen Trumps verkenne.

II.

Wie wär´s denn, wenn wir auf dem rechten Augen weniger blind wären, auch wenn uns die linken und roten Klimafaschisten genauso bedrohlich erscheinen? Ich drehe die Hand nicht um zwischen Höcke und Rackete. Bitte! Wo bleibt der nächste Shitstorm? Ob von rechts oder links ist mir egal. Unsere Polizei kann weder Synagogen adäquat bewachen, noch Straßen und Plätze von den Aktivisten einer apokalyptischen Klimasekte räumen. Unsere Gleichgültigkeit bringt uns um. Aber darüber will ich mich nicht echauffieren.

III.

Will heute nur jubeln, mich nichts als freuen. Ich freue mich über den Nobelpreis für Peter Handke. Ein deutscher Dichter! Moment, ehe Sie loslegen. Ich sage nicht: Heim ins Reich. Aber es gibt keine österreichische Literatur. Es gibt nur die eine deutsche Sprache. Meine Liebe zur deutschen Literatur ist die einzige Form von Nationalismus, die ich mir gönne. Ich lebe in dieser Sprache. In ihr bin ich zuhause. Nicht in Berlin. Das zeichnet die Literatur Handkes aus: Sie huldigt der Sprache. Sie setzt auf Genauigkeit und Poesie. Nahezu jeder Satz ist vollkommen. Er stammelt sich nicht durch die Jargons der Gegenwart, verheddert sich nicht in aktuellen Plots. Er hat keine Botschaft außer der, dass es die Schönheit der Sprache gibt. Er besitzt Stil und er wirkt stilbildend. Dieser Stil dominiert alle seine Texte, ob er den Berg Cezannes, den Mont Saint Victoire, schreibend erwandert oder einen „Versuch über den Stillen Ort“ unternimmt. Richtig! Sein Buch über Toiletten ist hinreißende Sprachkunst.

IV.

Es endet übrigens mit dem schönen Satz: „Das Grölen, Gellen, Toben und Kreischen draußen: verwandelt in Volksgemurmel und Weltgeräusch. Los auf, zurück zu den anderen, vielsilbig, voll von Redelust.“

Handke hat sein Publikum niemals beschimpft, auch nicht mit dem frühen Stück dieses Namens. Er hat es beschenkt, weil er es nicht unterfordert hat.

V.

Womit wir wieder bei der getwitterten Weltordnung wären. Handke ist von gestern. Seine Sprache gibt es nur noch an den Rändern der Literatur – zum Glück wirft der Nobelpreis ein Licht auf sie. Wenn die Sprache zugrunde geht: Dies ist die wahre Apokalypse. Je kürzer die Nachrichten, desto gewaltiger und gewalttätiger das Gewäsch. Wir sind dabei, den Wert der Sprache, wie den Wert von Bildung überhaupt, zu ignorieren. Man beurteile bitte Trump und den Mörder von Halle an der Qualität ihrer Sprache! Der nächste Shitstorm gefällig!

VI.

Handke ist ja nicht unpolitisch. Aber auch nicht Mainstream. Er verwendete sich im Balkankrieg für Serbien. Wir supermoralischen Deutschen schlugen uns auf die Seite Kroatiens und gossen damit Öl ins Feuer des Balkankriegs. Kroatiens Staatschef Tudjman war ein mindestens ebenso übler Nationalist wie der Serbe Milosevic. Die deutsche Regierung hat auch damals die Sprache des Hasses nicht verstehen wollen und wie so oft auf dem falschen Fuß Hurra geschrien.

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92 Kommentare

  1. Nun machen Sie aber mal halblang, Herr Herles! Sie sind doch kein Schneeflöckchen. Sie werden noch gebraucht.

  2. Herr Herles, bitte sprechen Sie nicht in der Art und Weise über den besten Politiker aller Zeiten. Donald hat niemanden verraten, auch nicht Ihre geliebten Kurden.

    Öczalan sitzt nicht umsonst seit 30 Jahren im Knast. Seine Anschläge haben damals Europa erchüttert und viele Tote hinterlassen. Nach wie vor wird die PKK als Terrororganisation eingestuft. Fast alle syrischen Kurden bekennen sich zum sunnitischen Islam und Sie wißen, dass Sunniten, genau wie Shiiten, kein Erbarmen kennen. Die Kurden im Norden Syriens verstünden sich als „sozialrevolutionäre Bewegung“, die nach Autonomie von den Syrern strebe, sagte Nahost-Experte Michael Lüders im Dlf. „Sie ist liiert mit der PKK. Die Amerikaner werden sie nicht unterstützen, die Europäische Union auch nicht. “

    ** „Mein“ Präsident hat völlig Recht, wenn er sich aus diesen lächerlichen Kriegen zurückzieht. Die Illusion, muslimische Länder zu befrieden, ist aussichtslos. Dies hat er von Beginn an seiner Amtszeit auch gesagt. Jede Einmischung in diesen Regionen, führt zu weiterem Hass und zu weiteren Kriegen. Die Kurden haben ihre Pflicht getan und gut is. Donald ist nicht für deren Zukunft verantwortlich. Die Kurden wurden von Trump fürstlich belohnt und nun müssen sie ihren Weg zu einem Kurdenstaat alleine gehen. Trump ist nicht der lebenslange Betreuer der Kurden.

  3. Von mir gibt es keine Schelte! Ich konnte den Trump noch nie ab! Der ist von seiner ganzen Art her einfach fürchterlich! Seine gnadenlose Selbstüberschätzung ist zum Abgewöhnen! Aber er ist der demokratisch gewählte Präsident der USA und das muss man einfach akzeptieren! Ich kann alle demokratisch gewählten Staatsoberhäupter akzeptieren, da bin ich deutschen Politikern und den deutschen MSM Lichtjahre voraus!

  4. Ja, ich dachte besser über Tramp. Es ist ein übler Verrat, was er getan hat.
    Ein anständiger Mensch macht so was nie.

  5. Herr Herles, bitte machen Sie weiter! Und Herr Tichy, lassen sie Herles weitermachen und opfern sie ihn nicht dem Kommentatoren-Mainstream!

    Zu Handke: Dass auch Tudjman kein Kind von Traurigkeit war und z.B. die Krajina von Serben „ethnisch säuberte“: ist wahr. Aber was Milošević zusammen mit Karadžić und Mladić an den Bosniern unter den Augen von EU und UN verübte, war ein veritabler Völkermord. Vor dem „Scheibenschießen“ in Sarajevo, den Folterlagern und dem Massaker von Srebrenica waren die bosnischen Muslime in keineswegs extremistisch, bis sie sich dank großzügiger Hilfe aus Saudiarabien usw. radikalisierten. Insbesondere entwickelte sich der muslimische Opfermythos nach Srebrenica prächtig.

    Und es war schließlich das Eingreifen der USA unter Clinton (der laut Trump zusammen mit seiner Gattin weggesperrt gehört), d.h. die gezielte Bombardierung von serbischen Waffenlagern, das von Milošević verstand wurde und zum Abkommen von Dayton führte. Damit sind die Wunden der Vergangenheit immer noch nicht geheilt, aber der Massenmord zumindest an den Bosniern hörte auf.

  6. Bei Trump bin ich persönlich voll bei Ihnen. Seine „Charakterschwächen“ in einer existenziellen Krise möchte ich mir nicht ausmalen.
    Ihre Angst ins „Heim ins Reich“-Fraktion geschoben zu werden, sobald Sie Handke in der deutschen Literatur verorten finde ich sehr interessant: schauen Sie ´mal: in das gerade in der Bundesrepublik so sehr angesehene Paulskirchenparlament von 1848/49 schickten Wahlkreise vom Mittelmeer!! bis ins heutige Dänemark, vom heutigen Litauen bis nach Luxemburg und Liechtenstein Ihre Abgeordnete.
    Das damalige Einheitsbestreben ( alle Bürger deutscher Zunge in einem Staat zu vereinen) war neben dem Demokratiegedanken damals zumindest ebenbürtig!
    Dass zwischen damals und heute 170 Jahre extrem prägende und verhängnisvolle Geschichte liegen sollte auch klar sein. Das darf aber nicht so weit führen, dass verzerrende Halbwahrheiten die Geschichte bestimmen.

  7. Liebhaber der deutschen Sprache? Liebhaber? Da fallen mir ein Benn, Brecht, Bernhard und Bachmann zum Beispiel. Mann und Koeppen auch. Aber bevor ich so bescheiden werde wie Sie, sehr geehrter Herr Herles, werde ich lieber abstinent. (Mehr Schitt gibt’s heut‘ nit.)

  8. Ich lese Herles immer gerne. Ich muss auch nicht immer mit allem einverstanden sein, was ich hier lese. Also, auf jeden Fall weitermachen! Unbequeme Dinge regen zum Denken an.

  9. Ach, werter Herr Herles, hören Sie auf. „Die Weltmacht USA wird per Twitter regiert. Die Sätze sind so kurz wie die Gedanken des Präsidenten.“ Sofern die „Weltmacht USA per Twitter regiert (wird)“ – was solls? Ist das ein Grund zur Kritik? Es funktioniert – um Längen besser als bei seinem Vorgänger. Ich würde mir nichts sehnlicher wünschen, als dass unsere Ewigkeitskanzlerin dieses Verfahren von Trump übernähme.

    Und „so kurz“ sind die Gedanken des Präsidenten denn auch nicht. Immerhin erinnert er sich seiner Wahlversprechen und setzt sie Schritt für Schritt um. Beispiele gefällig? Amerika first! Ja, was denn sonst? Wofür wurde er gewählt? Und was die „kurzen Sätze“ anbelangt: die rühme ich mir, sie sind für jedermann verständlich und politisch wie gesellschaftlich wirkungsvoll.

    Unverständliches und zusammenhangloses Kanzlerinnengeschwurbel scheint für Sie wohl eine Quelle der Inspiration zu sein.

    • Herr Herles hat die Bundeskanzlerin nun wirklich sehr oft und sehr deutlich kritisiert.
      Ihre Unterstellung ist daher völlig unangebracht.

    • Der Feind meines Feindes wird nicht automatisch mein Freund.

  10. Möglicherweise hat Trump hier wirklich den bisher größten Fehler seiner Amtszeit begangen. Wir sollten dennoch erstmal abwarten, wie sich die Sache tatsächlich entwickelt.
    Als Europäer sitzen wir ohnehin nur noch auf den Zuschauerrängen und wenn es wieder zu Fluchtwellen nach Europa resp. Deutschland kommt, haben wir auch das in erster Linie Merkel und Co zu verdanken und nicht Trump.
    Schon mer ma, dann sehn mer scho…

  11. Sehr geehrter Herr Herles, Handkes Stellungnahme für Serbien habe ich nicht ganz nachvollziehen können.
    Serbien war der 1. Teilstaat Jugoslawiens, der dominierende und wenn auch eigenständig dann doch in Bezug auf die UDSSR oder irre ich?
    Mit dem Zerfall der UDSSR zerfiel auch Jugoslawien und es hätte nicht von Serbien aus reorganisiert werden können.
    Slovenien und Kroatien waren sofort im Westen und auch wenn die Serben es evtl. anders sehen oder sahen, sie liegen auch in Europa.
    Die Zukunft Serbiens konnte nur Europa sein und um einen nach dem 2. Weltkrieg neuerlichen sicher ebenfalls freundlichen Zugriff der USA auf Europa zu verhindern, mußte die je Selbständigkeit der ehemaligen Teile Jugoslawiens gesichert werden.
    Da die Türkei enger Partner der EU war, schien mir ein nicht auszuschliessendes Bündnis von USA und Türkei zur Rettung der Muslime im Kosovo schwerwiegender als nationale Gefühle Serbiens.
    Sogesehen würde ich die Situation Serbiens nicht mit der Kroatiens vergleichen.
    Meine Zustimmung zum Kosovo-Einsatz war strategisch und humanitär, denn die Gefühlslage eines „vernichteten“ Staates konnte ich mir nicht einmal in meinen schlimmsten Überlegungen ausmalen.
    Es war für mich kein Krieg sondern das Setzen einer roten Linie INNERHALB Europas und ich verknüpfte es immer mit dem Angebot an Serbien zu einem vollwertigen Mitglied der EU werden zu können.
    Ich habe mich schlecht gefühlt, weil dieser Einsatz teils medial ganz anders begleitet wurde, so im Sinne von Gut und Böse, nun ja, nicht wirklich etwas Neues.
    Deshalb habe ich Herrn Handkes Geste als eine interpretiert, die das Verbindende aufrechterhalten wollte.
    Das westliche „Kriegsgeschrei“ hat man evtl. dennoch durch diesen Einsatz befördert.
    Herr von Weizsäcker war wohl dagegen und viele mehr.
    Ich war Gott sei Dank nicht entscheidend, aber für mich persönlich habe ich Herrn Clinton so negativ eingeschätzt wie Sie jetzt Herrn Trump.
    Ich hielt einen Zugriff der USA für mehr als wahrscheinlich und hoffte nur, dass niemand zu Schaden kommt. Ein Irrwitz, wie ich jetzt urteilen würde. Ich habe einfach gehofft, dass die Serben nicht gegen Europa kämpfen würden und meinte mich auch erinnern zu können, dass sie keine rühmliche Rolle im Entstehen des 1. weltkrieges gespielt hatten.
    Es war für mich persönlich eine entsetzliche politische Situation.
    Heute gehe ich davon aus, dass diplomatisch sehr viel mehr möglich gewesen wäre.
    Dazu bedarf es aber immer derjenigen, die es kommunizieren und durchsetzen können.
    Ich konnte es selbstverständlich nicht und vertraute auf die ausweglos beschriebene Situation als richtig wiedergegeben.
    Nachdem ich die Medien in den letzten Jahren mitbekommen habe, würde ich mich jetzt als kompletten Idioten bezeichnen.
    Ich werte es als eine Tragödie, in der sich evtl. niemand richtig verhalten hat.
    Das ist dennoch ein kleiner Teil meines Lebens und sicher des Lebens von Herrn Handke.
    Schön, dass er jetzt geehrt wurde.
    Der Friedensnobelpreis hätte es nicht sein können.

    • Tito war 1980 verstorben. Es gab also ein Jahrzehnt um die Serben “ zur Brust zu nehmen “ und unter Druck zu setzen ein föderales Jugoslawien zu organisieren, oder den Zerfall ohne Bürgerkrieg hinzunehmen. Die europäischen Länder haben in ihren Botschaften, und in den Balkan-Abteilungen der Ministerien, zweistellige Millionenbeträge dafür verbrannt, um die jugoslawische Entwicklung seit 1980 minutiös zu verfolgen – sie haben aber keine effektive Politik formuliert. Hanke hatte und hat ganz recht zu Serbien. Im Ergebnis haben wir eine sehr große Zahl von verbitterten, europaskeptischen und russophilen Serben, und mit Kosovo einen souveränen Staat für ehemalige UCK-Terroristen und die albanische Mafia, die kaum voneinander zu trennen sind. Selbst Gerhard Schröder hat die Bombardierung Serbiens als Fehler eingestanden.

  12. Äh ja, was für ein grotesker Vergleich.
    „Man beurteile bitte Trump und den Mörder von Halle an der Qualität ihrer Sprache!“

  13. Was mir (leider) jetzt erst auffällt:
    „MAN BEURTEILE NACH DER QUALITÄT IHRER SPRACHE“
    Ich beurteile Menschen (das schliesst auch Journalisten & Politiker ein) mehr nach ihren Taten!
    Sprache ist wie eine Maske, die man sich über das Gesicht zieht. Nicht umsonst gibt es den Job des Redenschreibers. Sollte man einen Politiker, einen Journalisten beurteilen nach seiner Rede, seinem Text die/den ein Anderer geschrieben hat? Ich denke „eher nein!“
    Gerade deshalb sollte sich ein Journalist auf das berichten beschränken (denn Fakten sind weniger subjektiv und leichter verifizierbar) und mit Kommentaren vorsichtig sein. Belehren geht gar nicht!

    • „Nicht umsonst gibt es den Job des Redenschreibers.“

      … und den des Twitterschreibers.

  14. Die Polizei sollte vor allem anderen die Sicherheit der Einheimischen (z. B. vor roten Ampeln in Limburg) gewährleisten und nicht jede Minderheit bevorzugen. Dann gäbe es wahrscheinlich noch viel viel weniger Leute die einen Hass auf bevorzugte Minderheiten entwickeln.

  15. Herr Herles, warum so larmoyant?

    Aber abgesehen davon, in einem Artikel die Schönheit der deutschen Sprache zu loben und gleichzeitig Anglizismen zu benutzen, entbehrt auch nicht eines gewissen Humors, wenn im vorliegenden Falle auch sicher nur unfreiwillig.
    Daher stehen Sie zu ihrer Sprache, sagen Sie:
    „Ein Sturm von Scheiße“ – und alles wird gut.

  16. +

    ..man kann sich seine Leser hier nicht aussuchen –

    und

    ob Roland Tichy sich fragt, *wie er manchen der Geister, die er rief, wieder los wird*

    werden wir wohl nie erfahren…

    +++

  17. Herr Herles – wenn Sie das nächste Mal zu einer Sicht über Trumps Handlungen finden wollen, stellen Sie zuvor doch eine ganz einfache Frage: ‚Was nützt oder schadet es Amerika?‘.
    Wenn Sie, wie Frau Merkel, immer nur die Frage stellen: ‚wie geht es der Welt damit?‘ finden Sie einfach keine Antworten. Denn: er ist der Präsident AMERIKAS und nicht, wie Frau Merkel, eine Präsidentin der gesamten Weltgemeinschaft. (Allerdings eine eingebildete, wenn auch mit 87% Wählerzustimmung.)

    Einen noch:
    „Man beurteile bitte Trump und den Mörder von Halle an der Qualität ihrer Sprache“ – da haben Sie eine wichtige Ergänzung unterschlagen: „… und wage dergleichen ja nicht bei Frau Merkel“.

  18. Da hat Wolfgang Herles natürlich recht, die Zahl der Trump-Feinde ist auf TE überschaubar. Ein Ästhet wie er wird mit Trump immer ein Problem haben, selbst wenn der sich wieder in einen lupenreinen Atlantiker verwandelte. Allerdings geht es beim Thema Trump auch fast nie um ihn, sondern um seine Absage nicht nur an den Linksliberalismus, sondern auch an den Deal der Nachkriegszeit, den die USA mit den Europäern geschlossen hatten. Den kann man grob in etwa so zusammenfassen: Wir ersparen Euch angemessene Investitionen in eure nationale Sicherheit, das Geld dürft Ihr in Konsum und Sozialstaat versenken, dafür aber finanziert Ihr uns unsere Rüstung über ein globales Schuldenkarussel, dessen Rückgrat der US-Dollar ist. Diesen Deal hat Trump aufgekündigt. Er beendet bzw. zieht sich aus allen Kriegen zurück, die nicht im nationalen Interesse der USA liegen. Im arabischen Halbmond haben die Amerikaner keine Interessen, Saudi-Arabien und Israel werden sie notfalls mit Atombomben verteidigen, der Rest einschließlich der Kurden ist ihnen egal. Das akzeptieren sie inzwischen so als Turf der Russen, wie diese wissen, daß sie sich z. B. niemals in Mexiko oder Kuba einmischen und in Venezuela niemals militärisch intervenieren dürften.
    Das bedeutet aber auch konkludent, daß die nukleare Garantie der USA für Deutschland und Europa nicht mehr gilt, sollte sie das je getan haben. Bislang reagiert das linke Deutschland drauf mit einem trotzigen und selbstmitleidigen Gesinnungspazifismus, das rechte Deutschland gibt sich der Illusion hin, die Russen könnten dazu gebracht werden, für uns die Schutzmacht zu spielen, damit weiter das Geld überwiegend für Renten und Sozialstaat ausgegeben werden kann. Doch die DDR-Zeit bekommen wir ebensowenig zurück wie die westlichen 80er Jahre.

    Obwohl ich oft nicht folgen kann, kann ich Wolfgang Herles gut verstehen. Wir sind die gleiche Generation, aufgewachsen in der alten BRD, Adoleszenz in den 70er, die besten Zeit (nach dem 20. Geburtstag) in den 80ern – kein Vergleich zu heute und der Phantomschmerz über diese Zeit, den fühle ich wie er. Abed es hilft nichts – diese Zeit ist vorbei.

    • Den Phantomschmerz kann ich manchmal kaum ertragen. Andererseits stell ich mir, bspw., bei jeder Form von Herumgehacke auf Trump vor, was in dieser Welt los wäre, wenn es stattdessen Hillary Clinton wäre: Weißenselbsthasszwang, GenderIrgendwasGap bis zum Erbrechen und ne bescheuerte Göre aus Schweden als US-Ministerin. Nur ein Schlaglicht, aber der Schrecken dahinter…

  19. Ich bedauere sehr, daß die wieder einmal ausgenutzten Kurden jetzt im Stich gelassen werden. Aber die lamentierenden EU Europäer könnten doch die USA ersetzen und die Kurden militärisch unterstützen, statt dies von anderen zu fordern, zumal die Folgen des Desasters im Nahen Osten und die Immigrantenflut Europa und nicht die USA ruinieren. Ein militärisches Eingreifen Europas im Nahen Osten ist natürlich illusorisch. Ich wollte damit nur darlegen, daß auch Herr Herles Opfer nur von anderen fordert, statt von seiner so heiß geliebten EU.

  20. “ Ich drehe die Hand nicht um zwischen Höcke und Rackete“. Na dann mal her mit den Beweisen, daß Höcke der geistige Arm von durchgeknallten Judenhassern und Attentätern ist. Oder reicht schon die Aussage von der tausendjährigen deutschen Geschichte ? Ich glaube Höcke wird vorsorglich nur als Dämon und Popanz aufgebaut, um etwaigen Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Klappt aber nicht, ob Herles und anderen das nun passt oder nicht. Vom linken Mainstream werden sie gemeinsam mit Höcke in der Hölle verortet. Der Vergleich mit Rackete hinkt deswegen nicht nur, er hat ein formidables Holzbein !

  21. Bitte nicht niederdrücken lassen, lieber Herr Herles, von irgendwelchen Shitstorms!
    Wir freuen uns jeden Samstag auf Ihre Analysen – egal, ob sie uns in allen Punkten gefallen oder zum Widerspruch reizen. Das ist doch der Spaß bei der Sache.
    Ihre Liebeserklärung an die deutsche Sprache z. B. fand ich wunderschön! Sprachverhunzung, Sprachverdrehung, Begriffsverfälschungen, verschwurbelte Vernebelungen usw. wären viele Beiträge wert – von der Vernachlässigung der Bildung heute ganz zu schweigen …
    Mein Wort zum Sonntag:
    „Die Dummen hasten, die Klugen warten, die Weisen gehen in den Garten“ (chin. Sprichwort). So sollten wir es machen. Der goldene Oktober lädt dazu ein. Das schafft Abstand, macht den Kopf frei und lässt uns lächeln trotz aller Widrigkeiten …

  22. Zu Peter Handke: Ich gebe zu, dass ich heilfroh war, als ich hörte, dass sich das Nobel-Komitee gegen Greta Thunberg entschieden hatte.

    Dass sich das Komitee dann auch noch für den „Milosevic-Unterstützer“ Handke entschieden hatte, zeigt, dass man in Schweden nach den Komitee-Skandalen wieder Tritt gefasst hat.

    Wobei das Thema Jugoslawienkrieg differenziert zu betrachten ist. Der IStGH ist in dem 2615 Seiten starken Urteil über Karadžić zu folgendem Schluss gekommen:

    „Aufgrund der der Kammer vorliegenden Beweise gab es unterschiedliche Interessen zwischen den bosnischen Serben und der serbischen Führung während des Krieges. Besonders kritisierte und missbilligte Milošević wiederholt die Politik und die Entscheidungen des Angeklagten und der Führung der bosnischen Serben. Die Kammer ist nicht überzeugt, dass die in diesem Verfahren vorgelegten Beweise ausreichen, dass Slobodan Milošević dem gemeinsamen Plan zugestimmt hat.“

    Also, so ganz falsch kann Peter Handke in seiner Beurteilung nicht gelegen haben.

  23. Richtig: „Wie wär´s denn, wenn wir auf dem rechten Augen weniger blind wären, auch wenn uns die linken und roten Klimafaschisten genauso bedrohlich erscheinen? Ich drehe die Hand nicht um zwischen Höcke und Rackete.“
    Und es ist gut, dass Sie auch hier querdenkerisch aktiv sind!!!

  24. So ist es, was allein Frankreich mit der Wegbombung von Gaddafi zur Destabilisierung eines ganzen Kontinents angerichtet hat, nur weil dieser sich weigerte, die Ölreserven seines Landes auszuliefern, ist nicht nur zumeist unbekannt und wird hierzulande geflissentlich verschwiegen. Die USA haben ihre Einflußsphären und nutzen diesen oftmals unheilvoll, aber immer wenn die dilletantischen Europäer irgendwo auftauchen, dann wird es wirklich gefährlich. Man bedenke nur, was diese für absurde und politisch brisante Grenzziehungen vollzogen haben, bis in die jüngste Zeit. Man könnte das ewig fortführen.

  25. Peter Handkes angeblich so superbe Sprache empfinde ich nur als aufgeblasen. Ich habe es ehrlich versucht, aber dann (schon vor ein paar Jahrzehnten) aufgegeben, mich dort durchzukämpfen, um am Ende bei einer ziemlich irrelevanten und, wie ich fand, trivialen Seelenregung anzukommen. Was der Mann schreibt oder nicht schreibt, interessiert mich seitdem nicht.

  26. Wer Trump in der Kurdenfrage kritisiert (und zwar mit Recht), muss auch Europa, und hier besonders die Deutschen, kritisieren, dass es die Kurden ebenfalls nicht schützt. Und als Kritiker aus Deutschland sollte man dies vornehmlich tun und nicht durch Trump-Bashing vom Versagen der eigenen Regierung ablenken.

  27. Guten Morgen, Herr Herles.
    Ich kann Ihnen in den Punkten I – VI nur vollinhaltlich zustimmen. Ja, diesmal auch in Punkt I und ganz besonders in Punkt III. Wo bleibt eigentlich die adäquate Würdigung des Literatur-Nobelpresises für Handke durch unsere Leitmedien? Nicht sein literarisches Werk wird besprochen, ich nehme an, die wenigsten der Schreiberlinge dort haben etwas von ihm gelesen, sondern es wird lediglich die arrogante Moralkeule geschwungen. How dare you, Nobelpreiskomitee!
    Und was Trumps Rückzug aus Syrien betrifft, halte ich ihn ebenfalls für falsch, gab er doch den Startschuss zur Umsetzung der Eroberungsfantasien des Sultans Erdogan, dem allerdings Seehofer noch letzte Woche devot zu Füßen lag. Wo ist eigentlich die Stimme unserer ehemaligen Verteidigungsministerin, der angeblich mächtigsten Frau Europas, die sich doch immer so beseelt mit den von ihr so unterstützen Peschmerga-Kämpfern geschmückt hat. Und wer immer „Ami go Home“ gerufen hat, darf sich eigentlich jetzt nicht beschweren.
    Mit einem Satz haben Sie übrigens den Zustand unserer Republik in vielen Bereichen gut beschrieben. „Unsere Gleichgültigkeit bringt uns um“ !

  28. Berichtigung: In meinem Leserbrief schrieb ich Irak, wo es Syrien heißen musste.

  29. ** ein bisschen machen Sie sich da schon zum Opfer Ihres eigenen Vorwurfs, bezüglich der abhanden gekommenen, sprachlichen Poesie. Ich erinnere mich da noch so gut an das (im übrigen tolle) Talk-Format, „Positionen“ (Folge: Strukturen der Macht“), in der Sie zu Gast waren und irgendwann begannen, wie ein „beleidigtes Kind“ (so ein Comment des darunter aufgeführten „Shitstorms“) ,verbal um sich zu schlagen. Ja, und ich persönlich, fand Ihren Performance dort auch nicht unbedingt „stilbildend,“ sondern vielmehr von genau jener, patzigen Schroffheit, die Ihnen doch bei Bulldozer Trump so schwer missfällt.

    Apropos: Ein „Mainstream-Idiot“ waren und sind Sie gewiss nicht. Aber, wie man bei bei Maischberger beobachten konnte, halt leider auch kein Tichyscher Stachel im FLEISCH des Mainstreams.

    Eigentlich will ich auch „mich nicht darüber echauffieren,“ aber ständig eine Tür einzurennen, um dann hinterher zu philosophieren, dass es die Tür auf einen abgesehen hat, ist doch nun wirklich langsam albern.

  30. Ach Herr Herles, nun seien Sie nicht so empfindlich! Bezüglich Trump empfehle ich Ihnen den Artikel von G. Heinsohn, hier bei TE.

    Blendet man die Demografie in geostrategische Überlegungen ein, wie Heinsohn es tut und sicher auch die sicherheitspolitischen Berater des US-Präsidenten, dann erschließt sich einem ein Bild, das zur Weitsicht führt. Soll sich Trump gegen den NATO-Partner Türkei stellen und damit die NATO spalten? Das Einzige was wir noch an funktionierender Sicherheit in Europa haben.

    Die Kurden sind noch nicht verraten. Noch halten die USA schützend die Hand über dieses so malträtierte Volk. Die Türken dagegen sind dabei, sich zu übernehmen. Wirtschaftlich liegen sie bereits am Boden. Sie werden schlussendlich alleine dastehen und nicht die Kurden. Aber bei sicherheitspolitischen Aspekten ist die Zeit großer Journalisten auf diesem Gebiet in Deutschland auch vorbei.

  31. Sehr geehrter Herr Herles, ich weiß ja nicht, was Sie noch für Mails abbekommen haben, aber die veröffentlichten Gegenreden/Kommentare zu letzter Woche mit Ihrer Trump/Johnson-Kritik als üble Nationalisten waren nicht so schlecht begründet.
    Heute veröffentlichen Sie eine Rechtfertigung, die (neben ein wenig journalistischer Selbstpreisung) das Handeln von Trump in Syrien als Beleg für Ihre These von letzter Woche heranzieht. Aber womit begründen Sie dies eigentlich?

    In der Bewertung der Auswirkung von Trumps Entscheidung bin ich noch völlig bei Ihnen. Diese Woche hat er zum ersten Mal einen richtigen Schaden angerichtet. Die Verantwortung seines Amtes hat er verraten, Ehre und internationales Vertrauen verspielt. Aber mit Nationalismus hat dies wenig oder nichts zu tun. Denn dann wären ja Merkel und Macron genau gleich nationalistisch. Sogar noch mehr. Verantwortungslosigkeit und Kurzsichtigkeit? Ja. Schlimm genug.

    Zu Handke: Es trifft auf viele Künstler zu, dass sie in ihren fiktiven Werken brillieren und in der Sicht auf die Realität (Jugoslawien-Krieg) scheitern.

    • Es gibt gute Gründe, keine Soldaten in Kriege zu schicken, die man nicht gewinnen kann. Dazu vielleicht das nicht unwichtige Buch des CIA-Analysten und Bin Laden-Jägers Michael Scheuer: Hubris. Scheuer weiß, im Gegensatz zu vielen Kommentatoren, vor allem deutschen Kommentatoren, wovon er spricht. Es gibt natürlich auch gute Gegengründe. Letztlich kann man nur sagen: es ist eine schwierige Entscheidung, so oder so. Wer hier kein Populist sein will, sollte dies anerkennen und nicht billiges Bashing betreiben. Der Präsident hat seine Gründe genannt – auf einem Niveau, daß in den deutschen Leitmedien noch nicht erreicht worden ist. Solange die EU nicht in der Lage ist, in Syrien als Ordnungsmacht aufzutreten und der Türkei ein Stopschild zu setzen, sollten Mainstream-Journalisten besser nicht die Backen so dick aufblasen. Was wäre eigentlich gewesen, wenn Trump die Anzahl der amerikanischen Soldaten in Syrien verdoppelt hätte? – Ich kann es sagen: Man hätte ihn als einen Wahnsinnigen verhöhnt. Und zwar von hasserfüllten Medien-Leuten, die von der Materie null Ahnug haben.

  32. Der Wechsel der amerikanischen Außen-und Militärpolitik, jetzt mehr als deutlich gemacht mit dem Fallenlassen der engsten Bündnispartner und Freunde in der nahöstlichen Szenerie, der Kurden, wird selbstverständlich Auswirkungen haben weltweit, vor allem in Asien, wo sich jetzt niemand mehr darauf verlassen kann, dass USA auch da ihre Rolle weiter ausfüllen will und wird.
    Expansionismus und Isolationsmus haben beide ihre Traditionen in der US.amerikanischen Außenpolitik. Beide Strömungen sind nicht zuletzt auch innenpolitisch massiv motiviert. Keine außenpolitische Entscheidung ohne innenpolitische Rückkopplungen und Interessen.

  33. Wer bezahlt die Eroberungen Erdogans?
    Merkel (DE) mit dem verlogenen Migranten-deal!

    • Gunnar Heinsohn, Weltmacht und Söhne. Da sieht es schlecht aus unter demographischen Gesichtpunkten für die USA. Wenn das moderne Gefechtsfeld allerdings in Zukunft weitgehend ohne Soldaten auskommen kann, was die Frage wäre, ist die Lage wieder eine andere.

  34. „Wo bleibt der nächste Shitstorm? Ob von rechts oder links ist mir egal. “
    das ist die einzig richtige Einstellung in Zeiten der Shitstorm „Kultur“, der Empörungsindustrie.

  35. „We defeated 100% of the ISIS Caliphate and no longer have any troops in the area under attack by Turkey, in Syria. We did our job perfectly! Now Turkey is attacking the Kurds, who have been fighting each other for 200 years….
    ….We have one of three choices: Send in thousands of troops and win Militarily, hit Turkey very hard Financially and with Sanctions, or mediate a deal between Turkey and the Kurds!“ 13:07 – 10. Okt. 2019
    https://twitter.com/realDonaldTrump/status/1182387198164946944

    Was kann man als hier Lebender schon wissen, wie diese Entscheidung zu Stande kam? Und was geschieht jetzt eigentlich, wenn ein Nato-Mitglied einem anderen in Syrien Schaden zufügt? https://www.welt.de/politik/ausland/article201772916/Tuerkische-Offensive-in-Syrien-US-Truppen-unter-Beschuss-durch-Tuerkei.html
    Und wie muss die NATO laut ihren Statuten jetzt handeln?

    Und weshalb sollten sich gerade amerikanische Soldaten von deutschen Waffen, die nachweislich in großem Umfang auf beide Seiten geliefert wurden, verletzen lassen?

    • Was nun die NATO und Türkei betrifft, da bin ich der Meinung, dass hier kein NATO Fall vorliegt und die Turkei von der NATO somit auch keine Hilfe u. Unterstützung erwarten kann. Denn soviel ich weiß, kann u. wird die NATO nur dann eingreifen, wenn ein NATO Mitglied von einem anderen Land/Staat ANgegriffen wird. Und das ist hier mit Blick auf die Turkei nun bestimmt nicht der Fall. Im Gegenteil, die Türkei ist -wiederholt- unberechtigt und grundlos in einem anderen Land militär. eingedrungen.

  36. Herzlichen Glückwunsch an Peter Handke für den Literaturnobelpreis. – Die allgemeine Vernachlässigung von Bildung und Sprache in Deutschland – ein weites Feld. Wer seine Identität am liebsten leugnen würde, um sich global zu verstecken, wie soll solch ein Mensch ein positives Verhältnis zu seiner eignen Sprache aufbauen. Traurig! – Ansonsten würde ich sagen, warten wir mal ab, was sich im Nahen Osten tuen wird. Die deutsche und europäische Außenpolitik ist – meiner Meinung nach – eine absolute Nullnummer. Aber wo nichts ist, kann eben auch nichts kommen. Wie wäre es mal mit eigenen Ideen und Initiativen, anstatt im Krisenfall immer USA anzurufen und darüberhinaus gerade USA immer wieder von deutscher Seite aus mit verbalem Dreck zu bewerfen. Sehr eigenartiges Verständnis von Außenpolitik!

  37. Herr Herles, Sie halten Trump für ein Verhängnis. Dazu gibt Ihnen GG Artikel 5 auch das Recht, mehr aber auch nicht.

    I.
    Ihre negative Meinung über die Art und Weise wie die Weltmacht USA regiert wird, ist gleichermaßen geschützt. So ist auch die Meinung des Präsidenten der USA. Und Sie sollten auch akzeptieren, dass Donald Trump der Präsident der USA ist. Nirgendwo in der Verfassung oder seinem Amtseid steht geschrieben, dass er seine politischen Richtlinien an den katastrophalen Fehlern von Bush 43 oder Obama 44 ausrichten und diese fortsetzen muss. Er ist auch nicht dem Sumpf der US Politiker und Verwaltung verpflichtet. Und noch weniger Ihrer abweichenden und geschützten Meinung.

    Dass der Sumpf von Washington D.C. sich eher in Ihrer Meinung widerspiegelt, spricht weder für den Sumpf noch für Sie. Bestenfalls dafür, dass die Meinung des D.C. Sumpfs mehr von Korruption, denn von politischen Grundsätzen bestimmt ist. Aus dem Verteidigungshaushalt von US $ 917 Mrd. lässt sich einiges herausschneiden, für das jede korrupte Haltung trefflich belohn wird. Diesen Sumpf trockenzulegen war ein Wahlversprechen von Donald Trump. Donald Trump ist auch angetreten, um die Politik der Regimewechsel, der gewaltsamen Demokratisierung und der Weltpolizei zu beenden. Und Donald Trump wird sich nicht weiter an der Globalisierung beteiligen.

    Diese Neuausrichtung der US Politik stößt sicherlich auf Kritik, aber das kann kein Grund dafür sein, diese neuen Ziele aufzugeben. All die sogenannten „Experten“, begonnen mit dem Vietnamkrieg, über Regimewechsel rund um den Globus, der Einschätzung der Terrorismusbedrohung, der Invasion der Ukraine, etc. belegt, dass sie in Wirklichkeit keine Experten sind.

    Donald Trump hält trotz Kritik, auch beruhend auf Ihrer Expertise, an seiner politischen Agenda fest. Dafür gilt ihm meine Anerkennung und Unterstützung.

    • Mit Verlaub, aber der Herr Trump braucht keinen einzigen Fehler seiner Vorgänger fortsetzen, er begeht genug eigene, ganz ohne Not verschuldete.
      Alleine sein tweed mit den Worten „great and unmatched wisdom“ bezeugt, wes‘ Geistes Kind er ist!

      • Wessen Geistes Kind ist er denn?

      • Da Ironie, Selbstironie, Sarkasmus und Witzemachen in der deutschen Politik so gut wie ausgestorben ist, Stichwort PC, kann sogar Herr Herles, dessen entwöhnt, nicht mehr zu sachgerechten Einschätzungen kommen.

      • Mehr noch: Versuchen Sie mal, dagegen anzuargumentieren.

        Was ist wohl klüger, einem feindlich gesinntem Medienpublikum und einem wackeligen Nato-Partner genau darzulegen, unter welchen Umständen was geschehen wird, damit diese das dann endlos sezieren / umgehen / einfordern können, oder zu sagen, ich entscheide nach meinem eigenen Gutdünken, was ich wann tue. Wer ist hier der Chef der Exekutive? Wer entscheidet, was es wann zum Mittagessen gibt? Ich. Nicht ihr! 😀

  38. Gegenfrage: was für ein Vorteil hat die USA, wenn Sie weiterhin die Kurden unterstützt? Was für ein Nachteil hat die USA, wenn sie das nicht tut?
    Trump hat schon im Wahlkampf gesagt, dass er sich aus den Krisenregionen der Welt zurück ziehen möchte. Trump liegt seit Ewigkeiten den Deutschen in den Ohren, ihre Verpflichtungen gegenüber der NATO zu erfüllen. Die Deutschen verhöhnen und beschimpfen stattdessen Trump und damit die USA, die auch die EU stabilisiert und liefern fleißig Waffen an die Türkei (und Kurden?) und finanzieren Erdogans Krieg über den Flüchtlingspakt, der dann nochmals Flüchtlinge produziert. DAS ist größenwahnsinnig.
    Wieso sollte Trump die EU kümmern, die völlig plemplem agiert? Wieso unterstützen die Deutschen nicht die Kurden? Na?
    Eben.

    • Ich gebe Ihnen insoweit recht, dass natürlich die EU eigentlich selbst etwas tun müsste (oder längst getan haben sollte), um Erdogan in seinem mörderischen und auch für Europa höchst gefährlichen Größenwahn zu bremsen. Statt dessen hat uns Merkel dem Wahnsinnigen ausgeliefert und macht auch keine Anstalten, das zu ändern. Andererseits erscheint mir Trumps Rückzug in Syrien doch auch wenig aus US-Sicht wenig durchdacht. Die US-Truppen dort waren nicht wirklich Kampftruppen, die selbst einen Krieg geführt haben, sondern haben die Kurden nur dabei unterstützt, den IS zu vernichten. Die Kurden waren dort also kampfbereite Verbündete und Hilfstruppen der USA. Diese ohne Not im Stich zu lassen, ist nicht besonders klug, wenn die USA in der Region noch Ziele haben. Klar haben sie recht, die unmittelbaren Folgen treffen die EU viel mehr als die USA. Aber die USA verabschieden sich damit aus ihrer Rolle als (illegale und selbsternannte) Weltordnungsmacht, ob im guten oder bösen. Dieser Status kostet etwas, worauf Trump immer hinweist. Er bringt aber auch enorme Vorteile. Die USA haben nach 1945 die westliche Welt (und ihre früheren Kolonien) und seit 1990 fast die ganze Welt (außer China und ein paar kleinere Staaten; seit Putin auch wieder Rußland) nach ihren politischen und wirtschaftlichen Vorstellungen geordnet. Wo die USA jetzt Lücken öffnet, stoßen andere vor, jetzt gerade eben die Türkei, es könnte aber auch dem Iran nützen, der für die syrischen Kurden ein stabilerer Verbündeter sein könnte. Wie das ganze längerfristig ausgeht, bleibt abzuwarten. Vermutlich stabilisiert der Krieg Assad und wird sich ansonsten blutig hinziehen. Aber man weiß nie, wie so was ausgeht. Die USA haben aber gezeigt, dass man sich nicht zu sehr auf ihre Hilfe verlassen kann und sie nicht zuverlässig sind. Das ist es wohl, was anderen Republikanern so sehr aufstößt. Ein schlechtes Signal an viele Verbündete der USA weltweit, vom Baltikum und Polen bis nach Taiwan und Japan.

      • Wird nicht umgekehrt ein Schuh draus, dass man sich immer auf die USA verlassen hat und diese sich im Kurden/Türkeikonflikt nicht auf ihre Verbündeten -insbesondere Deutschland – verlassen konnten? Polen ist im Übrigen mehr auf der Seite der USA als auf Deutschlands Seite. Auf Deutschland kann man sich doch als Verbündete überhaupt nicht verlassen (siehe z.B. Iran).

      • Rein US- und völkerrechtlich sieht es wohl so aus, als ob die USA gar keine kämpfenden Truppen in Syrien haben durften – weder US- Kongreß noch UN haben das je autorisiert.

        Die USA räumen also unter Trump eine vor Trump de facto widerrechtlich eingenommene Position. Obama hatte die US- Streitkräfte ausschließlich als „Berater“ der Kurden gegen den IS ins Feld geschickt in einer Ausweitung der Irak- Besetzung.

        Einen Kampfauftrag haben sie gar nicht haben dürfen, können ihn deshalb auch nicht aufgeben.

        Und ja, die USA ziehen sich – zumindest unter Trump – nach seinen Worten vollständig aus dem Nahen Osten zurück und überläßt es den Europäern, damit klarzukommen – etwas, das er wie alles Andere, das er so treibt, lange vorher angekündigt hat.

        Die Überraschung rührt wie immer daher, daß man ihm, dem „erratischen Großmaul“, a) nicht geglaubt hat und b) ihn für ein 6-Monate-Präsidenten hielt, Dank der eigenen Verbündeten unter den „Obama-Holdovers“ im „tiefen Staat“. Wozu also hinhören?

      • Zitat @Leon: „Wo die USA jetzt Lücken öffnet, stoßen andere vor“

        > Stimmt. Wenn ich hier an die aktuelle Situation und somit an die kurd.-syrisch Gebiete denke, die direkt an den NATO Partei Türkei angrenzen, dann halte ich den von Trump angeordneten Abzug der US Army nicht für klug.
        Denn um das Gebiet um das es hier geht, ist ja genau genommen syrisches Gebiet welches von den Kurden -mehr oder weniger von Assad gedultet/erlaubt- eigentständig verwaltet wurde. Und wenn nun dort die syrischen Kurden durch die Türkei vertrieben werden, bestände dann zB die Möglichkeit, dass sich die Russen direkt vor dem NATO Mitglied Türkei niederlassen.
        Mit den Kurden hätte es hier zumind noch einen „Sicherheitsstreifen“ gegeben(auch wenn dieser im Ernstfall nix bewirkt hätte).

        Auch von daher finde ich Trumps Vorgehen als wenig klug und durchdacht.

    • Zitat: „Gegenfrage: was für ein Vorteil hat die USA, wenn Sie weiterhin die Kurden unterstützt? Was für ein Nachteil hat die USA, wenn sie das nicht tut?“

      > Mhh, wie ich hier auch schon an anderer Stelle sagte: Ich habe vollstes Verständnis dafür, wenn Trump und die Amerikaner ihre Soldaten bzw Väter, Mütter, Töchter und Söhne zurückhaben/-holen möchten. Und das sogar auch im Fall von den Kurden. DOCH die Frage WIE hier mit den syrischen u. irakischen Kurden u. YPG/PYG vor- und umgegangen wird – also mit jenen Menschen und Verbündeten die v.a auch für uns Deutsche und der EU die Drecksarbeit am Boden gegen den IS erledigt haben und uns damit auch den IS vom Hals gehalten haben, das halte ich für falsch und einen Fehler.

      Die USA als s.g Führungsmacht hätten die Kurden u. YPG/PYG so wie geschehen nicht dem Groß-Muftie Erdowahn ausliefern dürfen. WOBEI auch nicht vergessen werden darf, dass es anfangs auch der NATO Partner Türkei war, der den IS sogar mit Waffen beliefert und sie auf eigenen türk Boden versorgt u. beherbergt haben. Womit dies dann auch eine Bedrohung für uns Deutsche und der EU geworden ist.

      Sich gegen den IS gestellt, hatten und haben sich als Erste und ganz alleine nur die Kurden und YPG/PYG Verbände. Von daher und mit Blick auf das Ganze, bin ich der Meinung, dass Trump hier hätte anders vorgrhen und handeln sollen/müssen. Wobei ich hier aber AUCH von Deutschland und der EU klare Worte gegen die Türkei und Hilfe für die syrischen u. irak Kurden erwarten würde.

    • Weil dann ihre Söhne in den Krieg ziehen müssten, da ist sich der Herr zu fein dazu, weil es dann schmutzig wird und dann kann er aus seinem Sessel ja nicht wohlfeil palavern

  39. Wir Europäer sind dank unseres Pazifismus nur noch fähig zur Empörung wenn die „Amis“ sich nicht für unsere Interessen abknallen lassen wollen. Spielen Sie den Weltpolizisten sind Sie böse, ziehen Sie sich zurück dann auch.
    Wenn wir als moralische Waffe nur das Verbale haben dann müssen wir uns nicht wundern wenn man uns Heuchler nennt.Put your money AND your troops where your mouth is!
    Merkel und ihre Gesinnungsgenossen haben in ihrer völligen Inkompetenz uns dem Herrscher der Osmanen untertänig gemacht was ihn in seinem Größenwahn bestätigt und sein jetziges Vorgehen gegen die Kurden sicher vereinfacht.
    Zu Peter Handke, Keine Ahnung, nicht meine Baustelle.

    • „Wir Europäer sind dank unseres Pazifismus…“
      Sowohl die Türken wie auch die Kurden kämpfen mit aus Deutschland gelieferten Waffen.
      So viel dazu.
      Alles bigott. Wie auch das Gutmenschentum, bei dem man allfällige Kollateralschäden auf Seite der Deutschen gerne verschweigt. Und die vom Steuerzahler zu tragenden Kosten der Chose sowieso.

  40. Sie haben ihren Standpunkt…das ist in Ordnung. Da passt das Gejammer nicht rein.
    Jeder ist nunmal so wie er ist…und man kann von anderen nicht Verlangen, dass sie das tun, was man sich selbst einbildet, was sie zu tun müssten haben.
    Sie können von Trump nicht erwarten, dass er und die USA auf Ewigkeit die Weltpolizei spielen…das überfordert die USA schlicht und einfach auf Dauer… Russland und China würde dies übrigens genauso…erst Recht überfordern. Jedes Land/Volk ist für sein eigenes Wohlergehen selbstverantwortlich. Und nur um das geht es mir!

  41. Der Autor ist gereizt und erwartet Shitstorms und Abwertung, weil er etwas deutlich anders sieht als viele der Rezipienten. Die Leser sind gereizt und haben auch ob der Eskalation der Auseinandersetzungen und erlebten Abwertungen ein wenig die Nerven blank. So landet ein endlich mal schönes Thema, die Bewunderung und Auszeichnung von Sprache, irgendwie auch mit im Schützengraben statt auf dem Podest.

    Hat jemand eine Idee, wie wir da wieder rauskommen? Das bringt doch nichts.

    • Ja, als erstes sollte der Autor mit Kritik klarkommen und der Erkenntnis, dass es abweichende Meinungen gibt? Und diese nicht im Vorfeld als „shitstorm“ abwerten. Meine (andere) Meinung zu Trumps Verhalten ist nämlich kein „Scheisssturm“.

      Wäre eine Möglichkeit.

    • Mit Kritik muss jeder, der hier seine Meinung sagt, klarkommen. Wenn z.B.ich für meine Meinung “ – “ bekomme, dann ignoriere ich das, weil das für mich keine Kritik ist. Wenn jemand mir schreibt, dass er eine andere Meinung hat, er begründet, warum er meine Meinung nicht richtig findet, dann ist das ein Meinungsaustausch. Entweder überdenke ich meine Meinung nochmal, oder ich lasse die andere Meinung so „stehen.“
      Schwierig finde ich, wenn, wie auch unter einigen Kommentatoren vorkommend, wenn ein Kommentar mit „Das ist Schwachsinn/ Blödsinn/ Quatsch usw“ beginnt. Da wird mit der Meinung auch gleich die Person entwertet. Mache Kommentatoren lese ich einfach nicht mehr, oder reagiere darauf nicht, weil ich mittlerweile weiß, dass es nicht um Argumente geht, sondern, nun sagen wir mal, um die bedingungslose Anpassung an die Meinung des Kommentators.
      Vielleicht sollten wir Kommentierenden einfach mal akzeptieren, dass jede Meinung seine Berechtigung hat. Auch und insbesondere, wenn sie nicht mit der eigenen übereinstimmt. Ansonsten: Locker bleiben.?

    • Vielleicht sollten wir mal fragen, warum Herles seinen Beitrag mit „Publikumsbeschimpfung“ überschrieben hat. Geht es ihm darum, im Sinne von Handkes gleichnamigem Theaterstück die TE-Leserschaft zu beschimpfen?

      Handkes Absicht war bekanntlich, keine Handlung zu inszenieren, sondern das Publikum selbst und dessen Verhältnis zum Theater zu thematisieren. Entsprechend wäre zu vermuten, daß Herles keine politischen Aussagen machen, sondern die Leser und deren Verhältnis zu TE herausfordern will.

      Wie ließe sich das verstehen? Versuchen wir es mal mit einem einschlägigen Zitat aus Katharina Pektor („Diese Bretter bedeuten keine Welt“ https://handkeonline.onb.ac.at/forschung/pdf/pektor-2012.pdf ) zu deuten. Sehr frei übersetzt – Frau Pektor möge mir verzeihen – käme folgendes heraus:

      Herles liefert keine Beschreibung von Ereignissen, die „die Welt in irgendeiner Form abbildet und die Leser mit dem Resultat dann unterhält oder vergrault“. Seine Beschreibung will vielmehr selbst eine Welt bilden, die Leser darin einbeziehen und überprüfen, was TE und was die Wirklichkeit sein könnte. Zweck ist, außerhalb von TE neue Verhaltensweisen und Wahrnehmungsmöglichkeiten zu gewinnen.

      Die Art und Weise, wie Herles hier die Themen „Trump“ und „Handke“ in einen Topf wirft, läßt allerdings leise daran zweifeln, ob er seinem Vorbild Handke gerecht wird – wenn er denn eine „Publikumsbeschimpfung“ à la Handke überhaupt im Sinn hatte.

  42. Lieber Herr Herles. In der Trump-Frage sehe und bewerte ich manches anders: Für die kurze knappe Bemerkung über Peter Handke und den Bürgerkrieg auf dem Balkan vielen Dank: die fatale Rolle Deutschlands ist nach wie vor ein Tabu und bedarf der sachlichen Aufklärung. Warum manchen Foristen die Nerven und guten Sitten durchgehen, wenn Dissens in Sachfragen besteht, ist für mich auf diesem Blog schwer nachvollziehbar.

    • Also ich finde, dass es in diesem Blog sehr sehr gesittet zugeht. Und die Beiträge meist von ziemlich sachlicher und intelligenter Natur sind. Eigentlich ist diese Seite meine politische Heimat. Ich habe auch seit Jahren vor Wut und Verzweiflung innerlich geschäumt. Ich habe mir das aber abgewöhnt. Es ist sehr ungesund. Ersatz ist Ironie und Sarkasmus. Und ein Boxsack. Denn irgendein Ventil braucht man bei diesem hier grassierenden Wahnsinn in meiner Heimat.

  43. Genau so ist (war) es. Dem ist nichts hinzuzufügen. Danke.

  44. So weit mir bekannt ist, planen die USA Sanktionen gegen die Türkei bzw. Erdogan.
    Das paßt irgendwie nicht ganz zu Ihren Ausführungen.

  45. **

    Ich stimme nicht allen zu, was Trump macht. Dass er die Truppen abgezogen hat, ist diskutabel, was ihn jedoch besonders macht in meinen Augen, ist dass er einen politischen Antihelden darstellt. Er hat Ecken und Kanten, er ist kein Heiliger und er ist kein scheinheiliger Laberer wie es zb. Barack Obama war, dessen einzige Leistung es war ein „armer unterdrückter Schwarzer“ zu sein. Sowas würde ich mir bei vielen anderen Politikern wünschen, dass sie auch mal auf den Tisch hauen, aber dazu müsste man ja Charakterstärke besitzen, was viele Politiker nicht haben.

    • Zitat: „Er hat Ecken und Kanten, er ist kein Heiliger und er ist kein scheinheiliger Laberer“

      >Nun ja, Trump ist eben kein s.g Vollblutpolitiker der seit Jahrzehnte auf irgendwelchen polit Bühnen zuhause war. Er kommt eben „nur“ aus der Privatwirtschaft und entsprechend ist sein Auftreten und seine Wortwahl.

      Vor allem Letzteres mag dann viele – und hier besonders jene aus der linksgrünen Ecke, nicht gefallen. Denn gerade denen gefallen klare Worte, harte Fakten u. Wahrheiten überhaupt nicht, weshalb dann auch besonders hier im linksgrünvernebelten Traumtänzer-Deutschland die Reg.-Medien und der Staatsfunk tagtäglich über Trump hetzend berichtet und herzieht.

      DOCH aus meiner Sicht muß und kann ich nur sagen, dass es mir doch egal und wurscht ist, ob u. wie dann ein Politiker wie zB Trump am !Reden, Twittern oder was auch imner ist. Denn ENTSCHEIDEND IST doch, was am Ende hinten raus kommt UND das es mir und meinem Land GUT GEHT. Und wenn man dann mal nicht nur den deutschen Qualitätsmedien sondern auch alternativen ausländ. Medien zuhört, dann scheint ja Trump in den USA und für die Amerikaner vieles sehr gut und richtig zu machen.

      Übrigens,
      was ich nun immer noch am überlegen bin ist, WAS nun besser ist; Trump sein -mehr oder weniger kurzes- Twittern ODER die -mehr oder weniger kurzen- Berichte/Worte unserer Lücken-, Verschweige- und Lügen-Medien??

  46. Wenn ich nicht irre, hat Trump die europäischen Bündnisstaaten einige zuvor Wochen um Mithilfe beim Schutz in Kurdistan gegen „Tayyip den Prächtigen“ (Osmanen) gebeten und ist schmählich darop gescheitert. Nun drücken alle ihre Krokodilstränen hinaus und rufen „Haltet den Dieb“ Wohlan…

  47. Aber Herr Herles, das war doch kein Shitstorm letzte Woche. Die Mehrheit der Leser war nur nicht Ihrer Meinung. Daß Trump schlechte Manieren hat, geschenkt!. Was wäre denn die Alternative in den USA. Die Clintons oder Joe Biden? Und daß für ihn „America First“ kommt? Wollte Gott, wir hätten eine Regierung mit ein wenig „Germany First“- Gesinnung! Trump verrät die Kurden jetzt in dem er sich aus Syrien zurückzieht, das stimmt. Und wir verraten die Kurden, indem wir Erdogan in den Hintern kriechen und uns erpressen lassen.

    Was die Nicht-Existenz österreichischer Literatur anbelangt, muß ich Ihnen heftigst widersprechen. Das ist eine unzulässige Vereinnahmung, die mich immer schon geärgert hat.

    Und der Nobelpreis für Peter Handke? Den hätte er, wäre das Literaturnobelpreiskomitee
    nicht jeglicher Kompetenz beraubt wäre (Bob Dylan, Elfride Jellinek), schon vor Jahrzehnten bekommen müssen und nicht zu einer Zeit, in der er eher schon vergessen ist.

  48. Ach Herr Hermes, ruhig bleiben. Wer in diesen Zeiten keinen Shitstorm auslöst ist kein engagierter Journalist.Und was ist das denn? Wie Durchfall, eine temporäre Unoäßlichkeit wie sie z.B. nach einem scharfen Essen entsteht. Diese Woche war mein Trump-Fall, hatte ich noch ein paar Reste Verständnis für einige seiner Maßnahmen ist das jetzt futsch. Der Verrat der Kurden ist ein gewaltiger Bonus für den Iran und ein Desaster für Israel. Wie sich jedes Land, jeder Informant, jede Organisation fragen muss wie verläßlich die USA als Partner noch sind. In weiten Teilen Asiens wird Panik herrschen und sich die chinesischen Botschafter vor Einladungen nicht retten können. Amerika tritt als Weltmacht ab und begibt sich auf das Level afrikanischer Clandiktaturen. Die EU steht da und kann nichts machen, nein, sie will in geliebter Untätigkeit auch nichts machen. Sic Transit Gloria Mundi – der Westen ist Toast.

  49. Wenn Sie Sprache bewerten wollten, müssten Sie die Anwendung in verschiedenen Medien miteinander vergleichen . Hat Handke jemals getwittert ? Trumps Reden zeigen ein anderes Bild als die zwangsverkürzten Tweeds. Und nein, dies ist nicht Teil eines shitstorms, sondern der Versuch einer rationalen Kritik.
    Eine komplexe, variantenreiche, differenzierende Sprache ermöglicht erst ein ebensolches Gedankengebäude – ein Hoch auf die deutsche Sprache und ein Hoch auf Peter Handke !

  50. Ja, das mit Trump mag so sein wie Sie es schreiben. Jedoch, warum soll die USA Erdogan Kontra bieten? Wäre es nicht die EU, die hier Kontra bieten müsste? Wäre es nicht sogar in erster Linie Deutschland, das Kontra bieten müsste? Ach, ich vergaß, wir haben ja praktisch kein Militär, während die USA damit gut versorgt ist – vom US-Amerikanischen Steuerzahler bezahlt!
    Kann mir mal jemand erklären, warum ein US-Amerikaner für die Sicherheit vor Asylanten Steuern in den USA zahlen soll?

    Wir haben Zeit genug gehabt – hätten wir die vielen Milliarden, statt für angebliche Flüchtlinge zu verplempern in unser Militär gesteckt, dann könnten wir auch die Grenzen der EU verteidigen. So müssen wir uns halt erpressen lassen von einem durchgeknallten Diktator!

  51. Ad II.

    Wir wär’s denn, wenn wir uns einfach wieder an die Gesetze (z.B. GG) hielten und uns weniger darüber echauffierten, aus welchem politischen Lager die „Perpetrators“ kommen (d.h. Antifa und rechte Gewalttäter genauso schnell und genauso hart verurteilen und wegsperren). Das kann die meist linke Richterschaft aber leider nicht. Doppelte Maassstäbe, eben!

  52. Sehr geehrter Herr Herles,

    die beschriebenen -aus der Sicht eines Humanisten, bedauerlichen- Symptome- führen zu einem Widerspruch, weil Sie versuchen zu „klassifizieren“. Ist Trump gut oder ist er böse? Nach meiner Philosophie gibt es (fast immer) zwei (oder mehr) „Wahrheiten“ – abhängig vom Standpunkt! So kann er gut (für die Amerikaner) UND schlecht (für die Kurden) sein! Und Merkel kann gut für die Schlepperindustrie und schlecht für den deutschen Steuerzahler sein. Vielleicht hilft Ihnen folgender Ansatz: Ist Trump Präsident der Kurden oder der Amis? Ist Merkel als dt. Kanzlerin gewählt (und erhielt dadurch Autorität und Macht) oder als Weltretterin? Manche Menschen denken „alle anderen sind primär gut“ und werden bitter enttäuscht. Ich akzeptiere, dass Menschen egoistisch, verlogen, faul, unfähig etc. sind und freue mich wenn ich in -dem einen oder anderen- ein Lichtlein von Liebe, Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und „Können“ sehe. Die werden dann meine Freunde!

    • Nachtrag: Ich rede bewusst nicht von der leeren Phrase „Menschlichkeit“, denn dazu gehören auch die ausgefeilten Foltermethoden im Mittelalter aber auch davor und danach (!)

  53. Alles gut, Herr Herles, alles gut. Ich denke, wir sollten alle einen Gang zurück schalten und uns wieder besinnen.

  54. Für Handke-Literatur bin ich anscheinend zu beschränkt. Ich habe es mal versucht, gibt mir gar nichts. Literaturnobelpreis für ihn?! Berechtigt? Das kann ich nicht beurteilen. Nobelpreis? Der ist bei mir seit Vergabe an Obama nichts mehr wert. Trump? Ihn kann man durchaus kritisch sehen. Wie fast jeden Präsidenten vor ihm. Einen Krieg hat er noch keinen begonnen. Eher Brücken gebaut. Nordkorea, Russland. Das zählt für mich.

    • UND vergessrn wir nicht auch den Irak u. Sadam!

      Wobei diese Destabilisierung des Iraks AUCH der Grund dafür war, dass sich der IS erst dort im Irak ausbreitet UND das es auch dadurch dazu gekommen ist, dass sich die irak Kurden u. YPG/PYG in Kobane -vorerst alleine ohne amerik und europäi Hilfe- zur Wehr gesetzt haben/mußten. Womit die Kurden dann und so AUCH dafür gesorgt haben, dass sie uns Deutschen u. Europäern durch ihre am Boden geleistete militär. Drecksarbeit den IS und deren Allah-Fanatiker vom Hals gehalten haben.

      UND auch nicht vergessen sollten wir hier, dass es hier auch der „tolle“ NATO Partner Türkei war, der den IS sogar mit Waffen versorgt und deren Allah-Fanatiker auf türk Boden versorgt u. beherbergt haben. Womit dies azch eine Gefahr fur die EU wurde.

      JA, ich verstehe Trump und die Amerikaner wenn sie ihre Soldaten zurück haben wollen. Hierfür habe ich vollstes Verständnis. DENNOCH bin ich mit Blick auf die irak u. syrischen Kurden u. YPG/PYG der Meinung, dass Trump und die USA hier hätten anders vorgehen u. handeln sollen/müssen. WOBEI ich hier auch von Deutschland und der EU klare Worte u. Maßnahmen gegen die Türkei UND Hilfe für die Kurden erwarten würde. Verdient haben es sich diese Kurden wahrlich.

  55. Lieber Herr Herles,

    auch wenn ich Ihnen grundsätzlich zustimme, so bin ich trotzdem ein Anhänger von möglichst viel klarer Information in kurzen Sätzen:

    Z.B. Trump Aussagen „Amerika First“ oder „Ich erwarte, dass Deutschland sein Militärbudget auf die vereinbarten 2% erhöht“ mögen richtig oder falsch sein, aber die Aussage hat einen sehr hohen klaren Informationsgehalt in Bit pro Wort gemessen“

    Dagegen sind Merkels Sätze „Wir schaffen das“ und „Fluchtursachen bekämpfen“ lediglich inhaltsleere populistische „Wieselsätze“

    Der Literatur-Nobelpreisträger Bob Dylan hat meine Gefühle zur gegenwärtigen deutschen Politik auf den Punkt gebracht:

    „And if my thought-dreams could be seen
    They’d probably put my head in a guillotine
    But it’s alright, Ma, it’s life, and life only…“

  56. A PROPOS LITERATURNOBELPREIS

    Ein anderer Preisträger, der in Deutschland geborene und aufgewachsene Hermann Hesse (der bemerkenswerterweise 1946 erster Preisträger nach dem Krieg war), wurde ausgezeichnet u.a. für seinen Roman „Steppenwolf“. Worum geht es da? Um jemand, der durch zu viel zivilisatorische Zwänge krank und neurotisch wird. Wenn das schon vor dem Krieg ein Thema war (übrigens immer wieder auch von anderen Literaten aufgegriffen, so z.B. von Edward Albee in seiner „Zoo Story“), um wei viel mehr dann heute in Zeiten von Gender und „political correctness“?

    Die zunehmende Gängelung schränkt unsere Freiräume immer mehr ein. Denk- und Äußerungsverbote, Meinungskanalisierung in immer enger werdende Korridore sind Gift für Demokratie und freiheitliche Gesellschaft. Die ja auf dem Prinzip beruhen sollten „Einschränkungen nur dann wenn unbedingt geboten.“ Nur bei uns gibt es eine Einschränkungsinflation.

    Wenn es einen „Nobelpreis für Freiheit“ gäbe, für mich wäre Donald Trump erster Anwärter. Es ist eine Wohltat, sich ihn im Original anzusehen. Das hat eine enorme kathartische Wirkung, man fühlt sich danach ungemein ausgeglichen. Er kämpft für alle freiheitsliebenden Menschen (vor allem die Männer, die wesentlich mehr Freiraum brauchen als Frauen) lässt verbal den wilden Stier raus, während es hierzulande immer mehr Pantoffelhelden, Waschlappen und Muttersöhnchen gibt.

    Trump schert sich nicht um hohle Etikette, ist echt, unverlogen, unverfälscht, geradlinig, ehrlich. Bewundernswert auch die Souveränität, mit der er allen Angriffen seiner (zunehmend hilfloser und unqualifizierter wirkenden) politischen Gegner widersteht. Gerade gestern Abend/heute früh (nach unserer Ortszeit) hatte er wieder 2 Rallies, war in Sachen Wahlkampf unterwegs. ich habe mir beide live und mit großem vergnügen angeschaut.

    Unverändert ist er ein Publikumsmagnet, die Leute strömen in Massen herbei, um ihn zu sehen. Er beschimpft die Leute nicht, er wird von ihnen geliebt wie kaum ein Präsident zuvor (Empfehlung: auch hier unsere Geisterfahrer-Mainstreammedien sowie die Obama-Hofpresse in den USA ignorieren, die leben in einer Parallelwelt). Der Unterhaltungswert von nur 5 Minuten einer seiner Veranstaltungen ist um eine 1000-er Potenz größer als die der politisch korrekten heute-show Clowns hierzulande. Unsere westlichen Gesellschaften waren noch nie zuvor so devital und von falschen Werten geleitet. Trump bricht diesen Panzer der Verkrustung und revitalisiert unsere tote Szene.

    Indem er fortwährend auf den Putz haut (und das ist bitter nötig in dieser verlogenen, blechernen, aber auch schlappen Zeit) lässt er alle freiheitsliebenden Männer wieder hoffen.

  57. Werter Herr Herles, kein Grund mit Shit zu werfen, ein ganz nüchterner Blick auf Trump:
    er braucht kein eigenes Engagement in diesem Gebiet. Sollte es Flüchtlinge geben, dann gehen die in die EU, nicht in die USA, die sind weit weg und der Atlantik zu groß für Flüchtlingsboote. Die Europäer und insbesondere die deutschen Moralweltmeist geben für Verteidigung nichts aus und erwarten weiterhin, das die Amerikaner für sie den Kopf hinhalten. Warum sollten sie?
    Geld allein reicht nicht, sieht man an der Beziehung Deutschland Türkei, wir sind erpressbar, die USA nicht. Trump kann handeln wi er will, wir können das nicht, wir müssen bezahlen und wenn das nicht reicht eben hinnehmen, was Erdogan entscheidet. Wir haben Umstandsmode für Soldatinnnen (weiblich oder divers) Trump kann einen Flugzeugträger schicken.
    Vielleicht sollten wir demonstrieren? „Wer nicht hüpft ist gegen die Kurden“…

    Der Gaga-Staat ist Deutschland, nicht die USA.

  58. Naja, nach dem Zusammenbruch Jugoslawiens traten eben die alten Beziehungen wieder zu Tage. Kroatien ist ein traditioneller Verbündeter Deutschlands und Österreichs. Serbien hingegen sollte schon im 1.WK „sterbien“, da es ein traditioneller Verbündeter Russlands ist. Mit Moral hatte das alles nichts zu tun. So wenig wie die heutige Ukrainekrise.
    Auch wenn es damals wie heute moralisch verbrämt wird, es liegen glasklare strategische Überlegungen zu Grunde.
    Trump mag ich auch nicht, aber er ist mir lieber als seine dem. Konkurrenten.

  59. Sie sehen Trump als Weltpolizist, der er nicht sein will. Da sieht er Verantwortung bei den Europäern. Die sollten sich jetzt vor ihrer Haustüre beweisen.

  60. „Solche Fehler sind nicht dadurch gut zu machen, dass man einem islamistischen Diktator das Feld überlässt.“
    Wenn der beschränkte Trump dort so schmählich versagt, dann ist dies die Stunde unserer hochintelligenten Bundeskanzlerin! Mit ihrem multilateralen Ansatz hätte sie vielleicht durch Gespräche Erdogan auf den richtien Weg bringen oder durch den Einsatz der deutsch-französischen Brigade für den Schutz der Kurden sorgen können.

  61. So so, der Abzug von Truppen aus einem fremden Land ist heute schon ein Indiz für „offenen Größenwahn“?
    Wie glücklich können wir dann sein, dass Angela „wir schaffen das“ Merkel bei der Aufnahme des männlichen Teils der gesamten Dritten Welt und Alimentierung aller anderen Erdenbewohner, bei der Eurorettung und bei der Rettung des Weltklimas im Alleingang so bescheiden ist.

    • Die Kleinigkeit des fortgesetzten täglichen Grundgesetzbruches lassen wir auch einfach mal beiseite. Das ehemalige Deutschland hat keine Grenzen mehr, kein Recht und keine Sicherheit, Hauptsache wir arbeiten uns an Trump und Boris ab.

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