Was ist eigentlich politische Kultur, was ist politischer Stil? Braucht eine erwachsene Demokratie solch vermeintlich antiquiertes Handwerkszeug, sollte eine emanzipierte und selbstbewusste Gesellschaft den Anstand der sie Regierenden zum Maßstab für den gesenkten oder gehobenen Daumen machen? Wir sollten uns alle den 2. Juli 2018 als Landmark einprägen, als Wasserscheide für den Begriff von politischer Kultur. Nichts ist mehr so wie vor diesem Tag und wir alle haben es jetzt in der Hand zu entscheiden, ob es ein endgültiger Abschied ist, ob Politik nur noch ohne Kultur, Stil und Anstand möglich ist.
Gewissenserforschung ist ja eigentlich etwas für geweihte Räume der Kirchen und wie diese eher aus der Mode gefallen. Sie kann aber hilfreich sein bei der Bewertung außergewöhnlicher Vorgänge. Als denn: Wie sehr haben wir das politische Gemetzel der vergangenen Tage zwischen „Schwesterparteien“ mit klammheimlichen Voyeurismus verfolgt? Wie sehr haben wir dem aberwitzigen Treiben insgeheim oder gar offen eine Verlängerung gewünscht, es suhlt sich so schön, wenn die Dolche zwischen den Gewändern blitzen. Wie sehr haben wir unsere politische Kultur zum Teufel gejagt, weil es hier um ja um Größeres ging: den politischen Mord an einer inzwischen derart verhassten Kanzlerin, dass dafür auch jedes auch noch so stümperhafte Mittel recht ist. Wie sehr zählt für uns nur noch genau dieses Ergebnis: Merkel muss weg?
Der 2. Juli 2018 ist auch deswegen ein denkwürdiges Datum, weil er in aller Brutalität zeigt, wie unter unseren Politikern dieses Land kulturell und stilistisch verlottert ist. Gebrochene Worte, absurde Versprechen, Rücktritte von Rücktritten, Verwechslung von Amt und Person („Ich lasse mich nicht von einer Kanzlerin entlassen, die nur wegen mir Kanzlerin ist“), Großmannssucht der kleinen Geister, schamlose Geiselhaft staatlicher Institutionen für randständige Parteiinteressen: auf der nach unten offenen Benimm- und Stilskala gibt es keine Halten mehr, jede Benchmark wird geschlagen, das Niveau sinkt ins Bodenlose. Und wir sinken frei nach Max Liebermann mit: „ick kann ja nich so viel fressen wie ick kotzen möcht“.
Was für eine verheerende Bilanz von 12 Jahren Angela Merkel auch in dieser Kategorie. Denn selbstredend ist ein Regierungschef immer auch verantwortlich für politische Kultur, für das Niveau und den Stil von Debatten und Auseinandersetzungen, ja auch für das Entwickeln von Visionen, auch wenn der chronisch überschätzte Staatsbeamte Helmut Schmidt lieber zum Arzt ging. Wenn nur die „Sache“ zählt und alles vom „Ende her gedacht“ wird, verkommt Politik zu kalter Technokratie, zum emotionslosen Abarbeiten von Vorgängen. Politik ohne jede Empathie lässt die Handelnden wie Wolfsrudel zurück, Politik ohne jede Empathie zerstört schleichend jede demokratische Kultur und dann auch demokratische Struktur.
Der 2. Juli 2018 wird eines Tages den Zeitgeschichtlern herhalten müssen, wenn sie einen Zeitpunkt für Politik ohne Kultur in diesem Land ausmachen werden. Für den endgültigen Zerfall von gewohnten Strukturen, von Parteien, von Tabus. Ab jetzt darf jeder, wie er will, keine Rücksicht, keine Kollegialität, kein Worthalten, ach ja, auch keine ausgefeilte Strategie für weiter fällige politische Auseinandersetzungen mehr: alles kann in Minuten wieder abgeräumt und „entschuldigt“ werden. Der Holzhammer hat das Florett endgültig abgelöst.
Und es wundere sich bitte niemand, wenn die Konkurrenz nun wacker einsteigt ins stillose Geschäft. Die SPD, für die hier sogar eine Chance läge, sich als Gralshüter politischer Kultur abzusetzen von den christlich-demokratischen und christlich-sozialen Totengräbern, wird über alles springen, was mal ein Stöckchen werden will. Die politische Kultur der Sozialdemokraten ruht schon seit langem am Denkmal des unbekannten Parteisoldaten.
Die AfD wird sich rühmen und preisen („Jetzt sehen Sie, wie Jagd geht“), dass sie eine neue Variante von politischer Kulturlosigkeit ersonnen hat (Frau Weidel, ist das denn wirklich schon „Jagen“, wenn man nur anderen beim Kesseltreiben zuschaut?), die Grünen werden sich noch schamloser als bisher für eine gepflegte Öko-Gesinnungsdiktatur empfehlen, die FDP jede Zurückhaltung fahren lassen und sich wieder zur Klientelpartei degradieren.
„Wir müssen auch auf unsere Umgangsformen achten“, erfrecht sich der bayerische Ministerpräsident Söder am Tag darauf zu mahnen. Wer ist wir, Herr Söder? Sie nicht mehr, Sie und Ihre stillosen Truppen haben in dieser Kategorie jede Unschuld verloren, Sie sind raus!
Wir sind wir! Wir haben eine Verantwortung, dass der 2. Juli 2018 nicht der Abschied von politischer Kultur war. Wir müssen auf unsere Umgangsformen achten!
Was man auch feststellen muss: die Demos gegen die Migrationspolitik finden an den falschen Stellen statt! Anstatt eineR Großdemo irgendwo sollten viele kleinere Demos überall dort stattfinden, wo die CDU ihre Partei- und Abgeordnetenbüros hat; MÖGLICHST GLEICHZEITIG. Nur die CDU selber kann Merkel abschießen, also müssen wir deren Abgeordneten und Parteischranzen zeigen, wo der Hammer hängt und was Volkes Wille ist! Dass nicht Merkel ihre Jobs garantiert sondern nur der Wähler!
,,Die AfD wird sich rühmen und preisen („Jetzt sehen Sie, wie Jagd geht“), dass sie eine neue Variante von politischer Kulturlosigkeit ersonnen hat (Frau Weidel, ist das denn wirklich schon „Jagen“, wenn man nur anderen beim Kesseltreiben zuschaut?),‘‘
Lieber Herr Albrecht Prinz von Cro,
Ihr Beitrag in Ehren, aber er suggeriert Ihr unausgeprägtes Wahrnehmungsvermögen. Die AFD hat mitnichten eine neue Kulturlosigkeit ersonnen, sondern die Debatten im Bundestag zeichnen sich immer durch Sachlichkeit und Kompetenz aus. Die Kulturlosen sitzen in den Rängen der Grünen und SPD, von dort kommen die unsachlichen und lauten Zwischenrufe, sodass ein Redner der AFD den Sitzungspräsidenten schon mal auffordern muss für Ruhe zu sorgen. Und Ihre Wahrnehmung, dass die AFD nicht die Ursache (Jagen) des Kesseltreibens ist, ist geradezu drollig!
Zitat: „Frau Weidel, ist das denn wirklich schon „Jagen“, wenn man nur anderen beim Kesseltreiben zuschaut?“
Ja, das ist es, denn ohne die AfD und ihre Hartnäckigkeit, die immer mehr Zustimmung bei den Deutschen findet, hätte es dieses Kesseltreiben gar nicht erst gegeben. Die AfD treibt die Regierungsparteien politisch vor sich her, bis in den politischen Suizid (so hoffe ich jedenfalls).
Ist das etwa keine Jagd?
Und was die Tonalität der Auseinandersetzungen angeht: wer hat denn angefangen mit den Verunglimpfungen politisch Andersdenkender als Nazis, Rassisten, Faschisten? Wer finanziert Antifa-Schlägertrupps mit Steuergeldern, die Autos abfackeln, Häuser beschmieren, Fensterscheiben einschmeißen, sofern diese politisch Andersdenkenden gehören (wobei andersdenkend nicht etwa bedeutet, faschistisch zu sein, ganz im Gegenteil, die Antifa und damit ihr Hauptauftraggeber SPD benimmt sich faschistisch!)? Es ist nicht nur verbale Stillosigkeit, die hier Platz greift, sehr geehrter Herr Albrecht Prinz von Croy.
Und nicht vergessen: der 4. Juli ist Unabhängigkeitstag! Eine schöne Vision auch für uns Deutsche!
Eine Kanzlerin, die per „ordre mufti“ geltendes Gesetz aushebelt und der Autor kommt mit „Kultur“. Bunte, heile Welt …
Aber, aber …
… machen wir uns nichts vor. „Kämpfer“ sind immer zwei Seiten der gleichen Medaille. Die eine will Gesetze machen, die andere Richtlinienkompetenzinhaber/innen.
Beides ist gleichermassen eine Überschätzung der demokratischen Funktion eigenen Person und kann zugleich als Ausdruck eines gewissen „Demokratur“-Verständnissses gedeutet werden … nach der Vorstellung, dass der Gewinn der Wahl ein Freibrief für Benehmen und Handeln darstelle.
Die jeden Morgen eigenhändig vorgenommene Zwangsverlesung der jeweiligen Amtseide über den „Rundfunk“ durch deren Inhaber würde da vielleicht für mehr Aufmerksamkeit der Protagonisten auf ihre eigentliche Aufgabe sorgen.
In London wie in Washington ist das ja derzeit auch sehr gut „zu besichtigen“.
Die Keimzelle dieses Chaos‘ hierzulande liegt aber im problematischen Umgang mit dem Grundgesetz in Art. 16/16a und einer Auslegung der Dublin III Regeln in Art 11. 3, die offensichtlich für eine Mehrheit oder eine qualifizierte Minderheit nicht akzeptabel ist. Solange diese rechtsstaatliche Frage nicht gelöst ist, wird der Staat nicht zur Ruhe kommen können.
Ein Zeichen von politischer Qualität, das, für sich genommen, gar nicht übel ist. Das die Methoden, dieses Problem zu lösen, nicht immer als fein bezeichnet werden können, scheint dabei eher ein Zeichen von Verzweiflung zu sein.
Dem Souverän scheint das alles weitestgehend egal, jedenfalls nach den veröffentlichten Zahlen des bekannten Politbarometers, das dabei keineswegs auf Sturm steht … . Als Ergebnis dessen bekommen wir die Politik und auch den Stil, die wir verdienen.
Die Liste von Merkels Errungenschaften wird immer länger.
Es begann nicht gestern, dass fairer Umgangston verlassen wurde. Jedes Ignorieren der Nöte und Bedürfnisse der Bürger ist eine respektlose Zurücksetzung durch die Volks-Vertreter. Wer als Politiker gar nicht wissen will, für wen er Politik macht, für den ist Anstand ein Fremdwort. – Und ich denke mit Entsetzen an die Steigerungsform, als Politiker sich herausnahmen, Bürger pauschal mit abwertenden Begriffen würdelos herabzusetzen. Dem allem folgten sogar viele Medien und verschärften den Umgangston. Wer nicht ihrer persönlichen Weltsicht entspricht, wird als Unwerter deklassiert. – Humanität wurde mit eigenem, selektivem Inhalt gefüllt und benutzt, um Zwang auszuüben und Schaden zu ignorieren. Nur wer sich als Gleicher unter Gleichen sieht, schätzt den anderen sowie die Errungenschaften guter Gemeinschaft.
Passt doch. Die Politiker passen sich an das Niveau der Neubürger an, die keinerlei kulturelle Erziehung genossen haben, da sie meist nur ein einziges Buch kennen und seinen Lehren folgen. Ein Buch, geschrieben von einem irren pädophilen Frauenhasser, der die Individualität des Menschen verabscheute, Andersgläubige tot sehen wollte und seinen Anhängern Lügen und Betrug erlaubt, wenn sie nur der Verbreitung seiner Lehre über diesen Planeten dienen.
So schlimm ist das Buch von Heiko Maas nun auch wieder nicht.
Es braucht viel mehr als „politische Kultur“ und „politischer Stil“. Es braucht vor allem Vernunft.
„Wenn die Macht keine Vernunft hat, dann hat die Vernunft keine Macht.“ (Uwe Steimle)
„Schade, wenn auch konservative Autoren wie Sie oder manche Schreiber auf der „Achse“ meint …“
Sorry, „meinen“ sollte es heißen.
„Die AfD wird sich rühmen und preisen („Jetzt sehen Sie, wie Jagd geht“), dass sie eine neue Variante von politischer Kulturlosigkeit ersonnen hat (Frau Weidel, ist das denn wirklich schon „Jagen“, wenn man nur anderen beim Kesseltreiben zuschaut?)“
Ohne AfD-Bashing geht es anscheinend nicht, werter Herr von Croy. Meinen Sie denn tatsächlich, irgendetwas von dem Konflikt zwischen CDU und CSU, der die Schlagzeilen bestimmt, hätte stattgefunden ohne den Dauerdruck durch die immer wieder in den Schmutz geschriebene AfD? Jene AfD, die überall ausgegrenzt wird, die als als Oppositionsführerin in manchen TV-Sendern nicht einmal Erwähnung findet, wenn es um die Meinung der Opposition geht, deren Repräsentanten zweimal im Jahr in Talkshows eingeladen werden (Grüne zweimal pro Woche), nur um sie in die Enge zu treiben und irgendein halbgares Statement herauszukitzeln, das man gegen sie verwenden kann. Und dennoch ist die junge Partei präsent, fast omnipräsent – sie steht wie der berühmt-berüchtigte Elefantz im Raum, sie ist wirkmächtig.
Schade, wenn auch konservative Autoren wie Sie oder manche Schreiber auf der „Achse“ meint, der AfD grundsätzlich erst einmal einen Kinnhaken mitgeben zu müssen. Dabei hat diese Partei, in der ich die CDU der Vor-Merkel-Ära sehe, in den wenigen Monaten ihrer Zugehörigkeit zum Deutschen Bundestag schon viel, viel mehr für unser Land getan als die Kanzlerin in 13 Jahren – vom immensen Schaden, den letztere angerichtet hat, ganz zu schweigen.
Bei dem heutigen Kulturbetrieb, seiner handelnden Personen und dessen Niveau ist Politik unglaublich kulturbeflissen, jedoch nicht kultiviert.
Nach Frau Nahles Androhungen können wir doch zufrieden sein, dass niemand einen Kieferbruch davon getragen hat. –
Nicht „Politik ohne Kultur“, sondern, viel schlimmer, P o l i t i k o h n e R e c h t ist seit Langem bei uns die fatale Direktive regierungsamtlichen Handelns. Die der Exekutive kraft Verfassung obliegende Bindung an Recht und Gesetz wird nicht mehr nur simuliert, sondern fortlaufend pulverisiert. Zugleich aber von oben herab anderen Ländern hanebüchene Vorhaltungen machen wegen vermeintlich rechtsstaatlicher Defizite. Es ist alles nur noch zum Fürchten und Grausen in diesen unseren vollends auf den Hund gekommenen Landen.
Nein, Ihrer Darstellung ist insoweit zu widersprechen, als die derzeitige, leidenschaftlich geführte, Diskussion sowohl sachliche als auch persönliche Komponenten aufwies. Gerade wenn man die Technokratie und Ideenlosigkeit der Kanzlerin zu recht rügt, ist das Engagement von Seehofer und der CSU zur Erreichung ihrer Ziele erfrischend und ein Höhepunkt der Politik gewesen. Nach Jahren des stillen Duldens läutet die CSU – endlich – das Ende der Ära Merkel ein. Hierfür kann es gar nicht genug Applaus geben. Dabei Stil und Contenance einzufordern ist legitim, aber angesichts der zugrunde liegenden grundsätzlichen Fragen elememtarer Bedeutung zu fromm gedacht. Politik ist regelmäßig eine emotionale Angelegenheit. und das hat Horts Seehofer deutlich gemacht. Sicherlich nicht immer ganz stilsicher, aber mit der nötigen Charakterstärke! Hut ab!
Die Sitten sind doch nicht erst jetzt unterirdisch verroht. Das geht schon eine ganze Weile so, wie man bestürzt immer wieder beobachten kann. Jetzt ist allerdings ein Punkte erreicht, wo nichts mehr zu übersehen ist. Z.B auch die bewusst herbeigeführte Teilung unseres Landes in die Guten und die Schlechten (Dunkeldeutschen) hat tiefe Gräben aufgerissen und Wunden erzeugt. Das mag manchem politischen Akteur nützlich erschienen sein. Der Preis ist hoch und das Motiv zutiefst unanständig.
Lieber Prinz von Croy,
der zweite Juli mag ein besonderer Tag sein, eine Wegmarke in Fragen politischen Stils und Anstands, aber nur bezogen auf die letzten Jahrzehnte, während deren wir uns mit unserem Land wieder versöhnt glaubten und uns auf gutem Weg wähnten.
Müssen wir tatsächlich überrascht sein, dass der Weg noch weit sein wird, oder man längst wieder falsch abgebogen ist?
Schauen wir uns unsere Eliten an, die Schaltstellen in Politik, Medien, Kultur und Geisteswissenschaft besetzen. Sind das entspannte, sich selbst gewisse, in sich ruhende Menschen, die Land und Bürger aus dem Innersten mögen, sich gar als repräsentativer Teil ihrer Bürger empfinden nur das nur das Beste für Land und Bürger im Sinn haben?
Was können wir von „Eliten“ erwarten, die offensichtlich die eigene Zivilisation. Kultur, Religion und Menschen verachten, es geradezu bekämpfen? Was können wir von diesen Menschen erwarten, die Teile der Gesellschaft – die sie eigentlich vertreten sollen – als Pack, Schande und Dunkeldeutschland bezeichnen?
Nichts Gutes wahrscheinlich, und dann schon gar nicht Stil und Anstand!
Ich widerspreche höflich. Der von Ihnen beschriebene Zustand ist bereits seit Jahren zu besichtigen. Der 2. Juli hat lediglich ein Schlaglicht darauf geworfen. Den sog. Eliten mangelt es an Bewustsein für ihre Verantwortung für das Land, als auch an Respekt vor den Bürgern. Die Achtung vor dem Amt ist deshalb nicht vorhanden. Die paternalistische Gesinnung der medialen und politischen Eliten reduziert den verachteten, dummen Bürger zum europäischen Gattungswesen Mensch, über welches sich bequem, weil rechtfertigungslos, verfügen läßt.
Von welcher politischen und demokratischen Kultur schreiben Sie hier? Wo soll diese gewesen sein? Seit Jahren wird von den „etablierten Parteien“ das Staatsvolk und dessen mehrheitlicher Willen ignoriert, sogar so weit, dass sogar dessen Existenz in Abrede gestellt wird, seit Jahren wird dessen Staatsknete überall und ungefragt zum Fenster hinaus geworfen und verbrannt, nach Europa, über den Euro, bis hin zu „Schurkenstaaten“, wie It, Gr und Türkei. Wo hat Angela Merkel, die Rechtsbrecherin, je demokratische Kultur besessen? Selbst die Parteitagsbeschlüsse ihrer eigenen Partei ignoriert sie. Ich kann Ihnen wirklich nicht folgen, Eure Hoheit Prinz von Croy.
Die politische Kultur hat sich bereits deutlich vor dem 2.Juli verabschiedet.
Ich kann und möchte die Fehlleistungen hier nicht alle aufzählen.
Ich bin aber sicher, die meisten TE-Leser kennen sie alle.
Kann sich noch jemand erinnern, wann das letzte Mal ein Politiker durch Verzicht auf sein Amt eine persönliche Verantwortung getragen hat?
Was sich mit jedem weiteren Fall steigert ist die unverschämte Selbstverständlichkeit, mit der einfach zur Tagesordnung übergegangen wird.
Und ist der Ruf erst ruiniert, regiert es sich ganz ungeniert.
Da muss ich leider auf ganzer Linie widersprechen!
1. Wann hätte es je Preise für Kultur, Stil und Anstand in der Politik gegeben? In jedem Parlament der Welt wird erbittert gestritten, gelogen, getäuscht und der Gegner mit allen legalen Mitteln bekämpft.
2. Im Bundestag wurde in den letzten Jahren viel zu wenig gestritten, weil es überhaupt keine echte Opposition mehr gab. Das Parlament ähnelte eher einem Schlafsaal als einer demokratischen Institution.
3. Die Debatte über die Sicherung unserer Grenzen ist alles andere als ein „randständiges“ Parteiproblem. Sie ist von existenzieller Bedeutung für das Land!
4. Der 2. Juli 2018 wird wohl kaum in die Geschichte eingehen – dagegen sehr wohl der 4. September 2015, mit dem der skandalöse Asylmissbrauch begann.
5. Und ja, die AfD ist am Jagen. Und wie! Ohne sie wäre kaum so viel Bewegung in die Debatte gekommen.
Im Übrigen brauchen wir neben dem politisch korrekten Moralpodest nicht noch eine Podest für Kniggge`s Benimmregeln in der Politik. Da haben wir ganz andere Probleme!
Unsere Politiker haben schon lange keinen anstand mehr. Nach dem Wahlergebnis 2017 hätte Frau Merkel anständigerweise zurücktreten müssen. Von der Leyen die Umstandssoldatin, Scholz in Hamburg und auch Schäuble hätte niemals Finanzminister werden dürfen nach der Koffer Affäre.
Klartext reden ist mir lieber als PC.
Und wenn, warum sollte einseitig Herr Söder raus sein und nicht Martn Schulz oder Kai Gniffke?
Danke für diesen guten Artikel. Er spricht mir voll und ganz aus der Seele (Herzen passt hier nicht). Es war wirklich ein billiges Laientheaterstück und zeigte im Endeffekt nur die wahren Gesichter nach 12 Jahren ADM. Diese schlimme Frau hat sich die Leute selber herangezüchtet.
Auf eine Politik ohne Anstand und republikanische Haltung (Merkel) folgt der Verlust der Haltung als solcher.
Ihrer Einschätzung von Frau Weidels Aussage gestern kann man nur zustimmen. Die AfD ist gerade dabei, sich echte Chancen auf eine bürgerliche Alternative zu verbauen.
Gesetzt den Fall es ist vorsätzliches Gaga oder Dada oder sonstwas. Dann wäre das Vertrauen verloren, Neuwahlen wären das Gebot der Stunde. Also was nun? Fiktive Wahlen?
komisch (falsches Wort?!?):
02. Juli – 20. Juli!!!
Wen wundert das alles wirklich noch? Eine Parteienoligarchie, die sich dieses Land angeeignet und wie ein Krebsgeschwür durchwuchert hat und der es nur um politische Macht und um persönliche lukrative Privilegien, Posten und Pöstchen geht und nicht um Heimat, Volk oder gar Demokratie, nicht mal mehr um Rechtstaatlichkeit, Sicherheit und Gerechtigkeit, benimmt sich eben so schmutzig, stillos und skrupellos, wie man in der Wahrheit und Realität ist und handelt. Irgendwann fallen eben alle Masken, spätestens aus Angst und im Kampf um die genannten Pfründe. Das Ganze ist eine Schande, eine Farce und ein Trauerspiel für unser Land und die Demokratie!
„Wir müssen auf unsere Umgangsformen achten!“
Ja, das unterschreibe ich Ihnen sofort.
Wenn aber die Politik gleichzeitig Spiegelbild der Gesellschaft ist, so fällt allenthalben das massive Fehlen von Umgangsformen auf.
Wo sind die Vorbilder? Es scheint ja beschlossene Sache zu sein, unsere Nachkommen komplett in Watte zu packen und ihnen gar nichts mehr zu vermitteln, außer einem heliozentrischen Weltbild in dem jeder denkt: „Ich bin die Sonne!“ In solch einer Gesellschaft dürfen wir uns doch über nichts mehr wundern.
1982 wurde in der denkwürdigen Debatte anlässlich des Misstrauensvotums gegen Helmut Schmidt der unparlamentarische Ausdruck „Lümmel“ gerügt. Na, auch geschmunzelt? Sehen Sie, so verschieben sich Werte.
Mit dem bundesdeutschen Hang allem und jedem mit Toleranz und Verständnis zu begegnen, schaffen wir genau den Rüpeln, Stillosen, Grobianen und Pöblern den Spielraum, den sie sich folgenlos nehmen können.
Und so zieht sich von Joschka Fischers im Bundestag dem Präsidenten entgegengeschleudertes „A…loch“ eine direkte Linie zu den Seehofers und Nahles, Stegners und Hofreiters von heute. Und ausnahmsweise möchte ich mal Bundeskanzler a. D. Gerhard Schröder zitieren: „Was wir brauchen ist ein Aufstand der Anständigen. Wir dürfen nicht mehr wegschauen.“
Danke für diesen Appell zur Bewahrung der politischen Kultur! Stil und Anstand sind keine rein äußerlichen Qualitäten, sondern sie geben einer inneren Haltung adäquate Formen. Wenn dieser Zusammenhang stimmt, dann versteht man auch, warum Stil und Anstand in der Politik, genauer gesagt: in der Regierung, die letzte Schwundstufe erreicht haben. Wer sich über die Rechtsgrundlagen unseres Staates stellt wie die Kanzlerin und ihre Parteifreunde, dem ist nicht nur alles zuzutrauen, sondern er hat schon eine für den Rechtsstaat und jede Humanität entscheidende Grenze übertreten. Der Staat wird zur Beute politischer Parteiungen. Das Volk ist stumm. Aus welchen Quellen soll dieses verkommene Personal noch Anstand und Stil schöpfen können?
Das neueste Politbarometer zeigt über 60 % Zustimmung für die Richtlinienkompetenzinhaberin.
„Das Volk ist stumm“ ???
Das Volk ist vom Hintern bis zu den Ohren tätowiert, schaut begeistert Demütigungsfernsehen und ist entweder ständig betrunken oder schrumpft sein Gehirn durch Dauersport zu Walnußgröße.
Goethe … eine holländische Käsesorte?
Demokratie? … wir wählen doch!
Empathie? … wir halten Hunde und Katzen, denen wir uns widerspruchslos unterordnen statt sie zu erziehen … duzi duzi … .
Kulturträger? Priester missbrauchen kleine Jungs, sich hirnlos gebende POP-Stars werden angebetet und Politiker nur wahrgenommen, wenn sie herumschreien … .
Mode als Kulturausdruck? Klar, knappste Bekleidung, möglichst durchlöchert, Nazi-Frisuren für die Herren, Buntgefärbtes Struppi-Styling für die Damen … .
Essen … wird doch alles fabriziert. Selbst aufgemacht statt selbst gemacht.
Wer will da vom Politiker Grandezza erwarten? Das verstehen die Leute doch gar nicht mehr. Gebrüll ist angesagt, die „Sprech-Schauen“ zeigen es … .
„Schöne neue Welt“ der Extreme … ..
Würde nur die politische Kultur und der politische Anstand leiden, wäre es zwar bedauerlich, aber mit dem Durchlaufen einer weniger guten Sozialisation zu erklären, aber in diesem Falle haben wir es nicht nur mit dem Unvermögen von Kultur und Stil zu tun, sondern es sind geradezu unanständige, wenn nicht gar gesetzesbrecherische Methoden im Spiele und das von Leuten, die dem Recht verpflichtet wären was sie ja im Auftrag selbst gestaltet haben und dennoch maßgeblich verletzen und das ist das Perfide an diesen Typen, denen man nur noch Verachtung entgegenbringen kann und dabei bemüht ist sie zu Fall zu bringen, denn was sind denn das für Vorbilder für die Gesamtgesellschaft und insbesondere für unsere Jugendlichen, wenn die Rechtsbrecher dadurch selbst zur Räuberbande werden und dabei von Verantwortung sprechen, widersprüchlicher geht es wohl kaum.
Bitte nicht den Sport vergessen, wo ein Trainer nach 12 Jahren vom DfB weiter als Trainer eingesetzt wird, obwohl dieser Trainer die Verantwortung fuer das Desaster ,,Der Mannschaft,,uebernehmen wollte? Durch Seilschaften geht jede Demokratie zugrunde!
„Wir müssen auf unsere Umgangsformen achten!“
Wir müssen leider eher auf die Rückkehr zum Rechtsstaat und dem was er beinhaltet (Gleichheit vor dem Gesetz, Freiheit, Respekt vor dem Anderen UND dem Sinn des Gemeinwohls) zurückkehren, dann hat es sich ganz schnell ein Ende mit diesen ruppigen Vertretern der eigenen Interessen.
Außerdem bin ich der Meinung wenn eine Gruppe ständig die Spielregeln der Zivilisation bricht, dann kann nicht erwartet werden, dass die Geschädigten weiterhin mit „Stil und Kultur“ antworten. Das Strafrecht lädt ja auch nicht zum Nachmittagstee sondern straft. (Jedenfalls früher)
Frau Dr. Merkel erst seit 12 Jahren „am Ruder“? Seltsam, mir kommt es viel länger vor, so um die zwanzig Jahre. Ja, die Verlotterung der politischen Kultur ist sehr unansehnlich und ulkus-ventriculi-fördernd. Aber wohl nur die Spitze des Eisbergs. Wenn eine Kulturnation so von der Lust am Untergang (F. Sieburg) geschüttelt wird, so besessen von der Verdammung der eigenen Geschichte ist, zugleich so gerne hip-urban und cool-ironisch sein möchte (P. Tauber / J. Böhmermann), dann geht der gesamte Narrenzug des Zeitgeistes in diese Richtung: Verfall, Erschlaffung, Sehnsucht nach Auflösung. Da wohl keine kriegerische Zerstörung von außen droht, werden wir nun unfreiwillig Zeuge eines Prozesses, dessen Ende leider ungewiss ist, ggf. wird unser Leben (auch dank dem Verfall der staatlichen Autorität und der althergebrachten Sitten der Zugewanderten) in nur wenigen Jahren wieder „nasty, brutish and short“ (T. Hobbes).
Was soll denn noch der Ruf nach ‚mehr Stil‘ auf einem in Chaos untergehenden Schiff, dessen verblendet den Crash-Kurs haltenden Steuerleute jeden hysterisch als ‚braunen Schmutz‘ beschimpfen, der die Gefahr benennt?
Merkelregime. Sie kennen sie doch! Ich glaubte lange Zeit auch daß Gertrud Höhler mit ihrem Buch und ihren Thesen über die Kanzlette („Die Patin“) verkaufswirksam übertreibt. Die Realität stellt mittlerweile alles in den Schatten. Zweitschlechtester Deutschlandchef seit ’33 mit auswechselbarem scheindemokratischen Abnick-Gruselkabinett. Wo „führt“ (das war Absicht!) das alles noch hin?
Ich denke doch zu Merkels Vision einer neuen Weltgesellschaft.
Bis dahin heisst es, sich einfügen und spätestens dann erst recht…
Nur mal überlegt.
Eigentlich könnten das Merkels Gesprächspartner aus DDR-Tagen wissen.
Ich glaube nicht, dass sie das nach der Wende noch kultivierte.
Wovon träumte Merkel?
….genau, beim nächsten Messermord werde ich sehr darauf achten keine aggressiven Worte in meinen Protest einfließen zu lassen.
Man sollte immer so sprechen wie AKK vorgestern Abend im TV!
So geht politische Kultur!
(Ich dachte einen Augenblick das ist eine Wiederholung eines alten DDR Nachrichtenkommentars und dann dachte ich: das ist eine Animation, so redet doch kein Mensch!
Doch, es war political correctsprech!
Danke
Gruß
L.J. Finger
Der Stil und der Anstand in der Politik ist immer so weit ausgeprägt soweit man als Politiker/Abgeordneter im Bundestag/Partei, einen persönlichen Charakter besitzt, der vom Elternhaus und Kindes an, von Anstand und guten Umgangsformen geprägt worden ist.
„Der chronisch überschätzte Staatsbeamte Helmut Schmidt“
Also Herr Croy, das klingt für mich gewissermassen so, als hätten Sie in den letzten Jahrzehnten vornehmlich gelitten oder wollen Sie mir die Kohljahre als Kultur der Politik verkaufen mit Stil und ANSTAND?
Es sah natürlich nach etwas aus, wenn jemand wie Kohl nach dem Großen griff, aber da möchte ich für mich festhalten wollen, dass das Greifen-nach noch keinen Großen macht.
So gesehen hätte ich viel länger leiden können, aber Politik in unserer parlamentarischen Demokratie, vor allem nach dem Missgreifen von Geschichtsträchtigkeit durch Hitler, durfte sich in der Gesellschaft abspielenund auf kleiner Flamme köcheln, wenn Sie mich fragen.
Aber ich könnte mir fast denken, dass ein Seehofer ähnlich leidet wie Sie, vielleicht noch mehr, weniger als Inbegriff „aristokratischer“ politischer Würde, aber aus Achtung vor ziemlich weit auch zurückführendem politischen Anstand, der m.E. schon in Bayern gepflegt wird, ohne dass ich das inhaltlich immer mittragen könnte.
Wenn Sie mich wählen lassen zwischen einer ehmaligen FDJ-Sekretärin, aus doch wohl „privilegierten Kreisen“ durch die Honeckerregierung und einem vielleicht manchmal auch nur um Anstand bemühten Horst Seehofer, dann werde ich damit kein Problem haben.
Ich würde sagen wollen, Seehofer hat sich stets bemüht und ich denke, dass ich ihm das gut anrechnen kann.
Er wollte nicht Gott auf Erden sein, was ich wiederum seiner Weisheit anrechnen werde.
Kurz, gewogen und nicht zu leicht befunden.
Wenn es ihm möglich ist, wird er seinen Hut nehmen.
Durch so etwas geht man nur einmal, wenn man mit sich und der Welt im Reinen bleiben möchte.
Und jetzt wieder zu dem, was sich bei uns so Politik nennt.
Man kann das auch anders sehen. Kulturen sind sehr verschieden. Manche streben Multikulti an, auch wenn das vermutlich nicht im Rahmen der politischen Debattenkultur gemeint ist. Wer kann denn schon sagen, welche Kultur die richtige ist? Der eine liebt die Kultur des Islam und wird wilkommen geheißen sie hier auszuleben. Andere oder auch die Gleichen gestehen Frauen und Mädchen weniger Rechte zu als Männern. Dann gibt es welche, die bei Kindern Körperteile abschneiden, wegen der Religion, oder die Tieren deshalb bei lebendigem Leib die Halsschlagader aufschneiden oder die mehrere Ehefrauen haben oder 13-jährige Mädchen heiraten. Wieder andere möchten, dass alle Menschen gleich sind oder gar keine biologischen Geschlechter mehr haben sollten und dass alles Familie ist was sich als Familie fühlt. Das ist alles Kultur. Und alles ist zulässig in Deutschland. Dabei ist es sehr verpöhnt eine andere Kultur zu beurteilen und vielleicht negativ zu bewehrten. Jetzt gibt es in der Politik eben auch Multikulti. Ich denke, dass man eine Kultur nicht vorschreiben kann, denn wie soll die denn aussehen? Ähnlich ist es mit den viel beschworenen europäischen Werten, die immer dann hervorgekramt werden, wenn einem nichts anderes einfällt. Doch auch diese Werte sind unterschiedlich. Polen vertritt andere Werte als Schweden oder als Spanien. Es gibt keine europäischen Werte, denn jeder definiert sie anders, je nach Interessenlage. Die europäischen Werte sind nirgends für jeden einsehbar definiert und niedergeschrieben. Weil Kultur und Werte also sehr unscharfe und individuell stark unterschiedliche Maßstäbe sind, sind sie ungeeignet um Politik, Staaten und Völker demokratisch zu regulieren. Aus diesem Grund gibt es Vorschriften und Regeln, die in Gesetzen und Vorschriften niedergelegt sind. Selbst darüber streitet man vor Gericht und braucht Anwälte als Spezialisten. Aber imerhin gelten diese Vorschriften und Regeln für alle Personen und Firmen in Deutschland gleich. Wenn der Staat und die Politik wieder dahin zurückkehren würden, wo die Gesetze durchgesetzt würden, dann wären schon viele Probleme gelöst. Man bräuchte keine Einhaltung von Kultur oder Werten zu fordern, denn Vorgänge wie in den letzten Tagen in der deutschen Politik wären gar nicht notwendig. Diese Einschätzung betrifft nicht nur die Asylfrage, wo Sachleistungen vorgesehen sind, wo Arbeitsgelegenheiten z.B. zur Pflege der Unterkunft oder im kommunalen Bereich verpflichtend sind und wo Vermögen vor Erhalt von Leistungen aufgebraucht werden muss. Es betrifft auch die Euro-Politik mit dem Bail-Out-Verbot oder viele andere Themen. Dorthin müssen wir wieder zurück.
Angst essen Seele auf
Wenn Angst zur Panik wird, werden die Aktionen irrational zur Surrealität
Die CSU kämpft in Bayern um ihren Status und damit ihr politisches Überleben – Seehofer gibt Merkel die Schuld am Desaster und Merkel tut alles, dieses Desaster weiter zu befeuern.
Natürlich jagt die AfD das links-liberale Juste Milieu mit jeder Meinungsumfrage in Angst und Panik.
Dem ist nichts , aber auch gar nichts hinzuzufügen …..
Hallelujah !
Sie irren sich, wenn Sie sagen, dass die Politik von Empathie getragen werden müsse, H. Schmidt ein „Beamter“ der Macht und „Technokrat“ gewesen sei. Gerade die Emotionalisierung der Macht hat das Chaos verursacht, weil eine Politik, basierend auf Emotionen, schnelle Entscheidungen hervorbringt, die weder auf ihre Rechtmäßigkeit noch auf ihre Vernunft, also auf die Folgen hin, geprüft werden kann und darüber hinaus völlig undemokratisch abläuft. Das sieht man z. B. bez. der Atomkraft-Abschaltung und der ebenso willkürlichen, einsam entschiedenen Grenzöffnung. Ich erwarte nicht von allen Bürgern ein vernünftiges Handeln, aber ich erwarte von einer Regierung sehr wohl vernunftbetontes Handeln.
Wenn man das geschriebene Recht, GG, nachfolgende Gesetze, demokratische Gepflogenheiten bricht, gibt es weder bindendes Recht noch einen bindenden Verhaltenscodex. Die kulturellen Leistungen, erkämpft nicht nur innert der Zeit seit dem 2. WK, werden durch dieses Verhalten der Regierung Merkel auf den Müll geworfen. Das heute sichtbare Chaos ist durch sie und der willigen verbliebenen Helfer entstanden.
Wer also das immer noch, aber nur mehr auf dem Papier geltende Recht anmahnt oder gar einfordert, ist nicht der Verursacher des Chaos und der verlotterten Umgangsformen, sondern derjenige, der die guten Formen wieder einführen will. Diejenigen, die das Chaos verursacht haben, gehören von ihren Ämtern entfernt und zur Verantwortung gezogen. Wer falsch parkt, wird unerbittlich verfolgt, wer Chaos und pekuniären Schaden von 50 bis 90 Mrd. pro Jahr anrichtet – und gesellschaftlichen Schaden – wird geschützt und verteidigt. Das ist verquert! Im Grunde wird in dem Artikel, der die Verlotterung der Formen beklagt, also dem Rechtsbruch, der Willkür, der Autokratie das Wort geredet.
Gute „politische Kultur“ gab es noch nie. Politiker waren schon immer so wie sie es heute sind.
Allerdings ist unsere Gesellschaft verroht, weil Merkel und die deutsche Regierung allgemein ein maximal schlechtes Beispiel setzen. Diese Regierung spricht ständig die Unwahrheit, bricht permanent Recht, beschließt routinemäßig Gesetze, die verfassungswidrig sind, hat keinen Respekt vor EU Verträgen, versteht die Bedeutung von Demokratie nicht etc. Die deutsche Regierung ist ein allgegenwärtiges Exempel kompletter Verrohung und schreiender Verantwortungslosigkeit.
Und das strahlt in die Gesellschaft ab.
Bei aller sonstigen Zustimmung: Fällt dem Verfasser eigentlich nicht selbst auf, dass „Klientelpartei“ eine Tautologie ist? Vielleicht ist diese Wahrnehmungsverzerrung ja Teil des Problems.
Ich bin aufgewachsen in einer BRD, in der Politik noch größtenteils funktionierte. Man könnte sagen, so gut funktionierte wie sie ihrem Design nach funktionieren kann. Es gab sie, die gewohnten Strukturen und Parteien, die man wählte, nachdem man sich anhörte, was diese oder jene Partei in den jeweils aktuellen Themen amchen wolle. Es gab dabei eine ganz selbstverständliche Grenze, Tabus, Rücksicht. Man belügt den Wähler nicht. Man manipuliert die Medien nicht. Man fällt einem politischen Partner nicht in den Rücken. Sicher, ausgefeilte Strategien hatte nicht jeder zu jedem Thema in der Schublade, aber man gab sich mühe, das beste fürs Land, das beste für erstmal die eigenen, im Endeffekt dann aber doch alle Wähler zu erreichen. Diese politische BRD ist lange verblasst. Wurde ersetzt durch ein System der Gefälligkeit, der satten Bequemlichkeit. Hitzige Debatten ersetzt durch leere Stühle. Der Kampf um das, was man dem Wähler versprach, ersetzt durch die Erkenntnis, dass man statt der Treppe auch den Aufzug nach oben nehmen kann. Von der Errungenschaften der letzten Jahrzehnte kann man doch noch ein klein bisschen weiter zehren, nur noch ein Jahr, oder zwei, maximal drei, und der Nachfolger macht dasselbe: Was jucken mich morgen meine Worte von gestern? Warum sollte ich ein unangenehmes Thema anpacken, wenn es nur Arbeit darstellt, und ich’s genausogut auch lassen kann? Was juckt mich der blöde Müller von nebenan, oder der Maier der mir Briefe schreibt, mit seinen Allerweltsproblemchen. Wäre er Politiker geworden, müsste er jetzt nicht um seine Zukunft und die seiner Familie bangen. Süffisant lächelt eine Kanzerlin und ihr Hofstaat jede Krise, jede Herausforderung weg, jeden ungesühnten Rechtsbruch und setzt noch ein weiteres Mal der Schande obendrauf. Finanzen? Wird schon irgendwie. Inneres? Substanz ist noch ok. Reallöhne? Nicht unser Problem. Rechtsruck? Die sollen sich mal nicht so anstellen! Alternativ: Da kümmert sich die Presse schon drum. Nein Herr Croÿ, nicht die Eskalationen und harten Bandagen der letzten Tage und Wochen sind zu beklagen, nicht die AfD, es ist die Notwendigkeit zu alledem, die zu beklagen wäre. Die Parteien als das, was sie mal waren, was sie sein möchten, existieren nicht mehr, schon viele Jahre nicht mehr. Die Deutschen sind wie sie sind, hörig, träge und manipulierbar. Den meisten ist nicht ansatzweise bewusst, wie sie von ihrer eigenen gewählten Regierung ausgenutzt werden, am kurzen Gängelband in den Glauben eingelullt, dass die Welt um sie herum ist wie sie ist. Ist sie aber nicht. Eine Politik, die menschlich und ganzheitlich handelt, dabei mit Sachverstand an Probleme herantritt, kommuniziert und den Bürger im Mittelpunkt hat, sie ist möglich, war möglich, und wird es auch irgendwann wieder sein. Doch dafür muss das aktuelle System weg. Weg weg. Restlos weg. Und da der Fisch vom Kopf her stinkt, muss der Kopf als erstes weg. Koste es was es wolle, denn es geht um alles. Welchen Wert haben Umgangsformen und Etikette, wenn es für dieses Land um alles geht? Nun, wenn es den schönen Schein von Eintracht in Berlin kostet, dann ist ja nicht viel verloren.
Diese Politikerkaste verdient es nur, verjagt zu werden. Insofern verstehe ich nicht, warum man schon wieder die AfD ins Negative stellt? Als ob die AfD mit diesem Wahnsinn etwas zu tun hätte.
Kesseltreiben wird jetzt eher von der Regierung provoziert. Wir, die länger hier lebenden, sind mittlerweile im Kessel. Und unsere aktuellen und die zukünftigen Leiden sind um einiges unerträglicher und fataler als die der scham-, wert- und stillosen Politikerdarsteller. Diese Letztgenannten tun hier niemandem Leid!