<
>
Wird geladen...

Plötzlich sind alle Linken lupenreine Demokraten

19.10.2017

| Lesedauer: 2 Minuten
Nutznießer der Aufregung über die AfD-Siegesserie ist groteskerweise Die Linke. Mit der 87-Prozent-Formel wird die umbenannte und reformierte SED klammheimlich in den Kreis der demokratischen Parteien aufgenommen.

Objektiv lässt sich daran nicht rütteln: Die AfD ist die erfolgreichste Neugründung seit 1949. Keine andere Partei – weder die Grünen noch die PDS/SED – hat so schnell so viele Stimmen gewonnen und so viele Mandate errungen wie sie. Von 4,7 Prozent bei der Bundestagswahl 2013 jetzt auf 12,64 Prozent und eine Erfolgsserie bei 14 Landtagswahlen hintereinander – das hat noch keine neue Partei geschafft.

Das Entsetzen über den Vormarsch einer Partei, in der neben Nationalkonservativen auch Rechtsradikale, Völkische und Antisemiten eine Heimat haben, ist groß – bei den etablierten Parteien und vor allem im linken Lager. Denn dort gelten – in linker Logik – nur linke Radikale als gute Radikale. Die AfD-Gegner und gleichzeitigen Opfer derer Erfolge finden seit dem 24. September Trost in der der Aussage, „87 Prozent haben nicht AfD gewählt“. Was mathematisch zweifellos stimmt.

Nutznießer der Aufregung über die AfD-Siegesserie ist groteskerweise Die Linke. Mit der 87-Prozent-Formel wird die umbenannte und reformierte SED klammheimlich in den Kreis der demokratischen Parteien aufgenommen. Wenn die „Guten“ zum Kampf gegen die „Bösen“ aufrufen, zählen die Links-Genossen jetzt automatisch zu den Guten: eine abermalige Ent-SED-isierung.

Bei im Wortsinn politisch korrekter Betrachtung der politischen Landschaft ergibt sich jedoch ein anderes Bild. Am 24. September haben eben nicht nur 12,64 % für den rechten Rand gestimmt. Wer die Größe der geschrumpften politischen Mitte vermessen will, muss auch den Anteil der Linkspartei miteinbeziehen. Für die stimmten 9,24 Prozent. Macht zusammen 21,88 Prozent für zwei Parteien, die dieses Land nicht nur reformieren und verändern, sondern grundlegend umgestalten wollen – im national-völkischen Sinn die einen, im radikal-sozialistischen Sinn die anderen. 22 Prozent für die Ränder, das ist ein erschreckend großer Zuwachs gegenüber 2013, als Die Linke und die AfD zusammen erst auf 13 Prozent kamen. Dieser Trend setzte sich übrigens bei der Landtagswahl in Niedersachsen fort. Dort stimmten insgesamt 10,8 Prozent für AfD (6,2) und Linke (4,6). Zum Vergleich: Vor fünf Jahren kamen die ganz Linken nur auf 3,1 Prozent, und die AfD gab es noch nicht.

Mit ihren chauvinistischen, Anti-EU und ausländerfeindlichen Positionen stellen sich führende AfD-Politiker außerhalb dessen, was in diesem Land die „Gemeinsamkeit der Demokraten“ ausmacht. Dasselbe tun Linke-Politiker, wenn sie den Unrechtscharakter der DDR unverändert leugnen, die sogenannten Reichen teil-enteignen wollen und die Demokratie insofern einzuschränken versuchen, indem sie beispielsweise gewalttätige Aktionen der „Antifa“ wohlwollend kommentieren. Im „Kampf gegen rechts“ ist aus linker Sicht alles erlaubt. Bei allen Unterschieden gibt es auch verblüffende Gemeinsamkeiten zwischen ganz Linken und ganz Rechten: Unverhohlene Sympathien für Moskaus Expansionspolitik sowie Skepsis und Feindseligkeit gegenüber den USA. Selbst beim Thema Flüchtlinge gibt es zwischen dem Wagenknecht-Flügel und der AfD erstaunliche Überschneidungen.

In den nächsten vier Jahren werden sie gemeinsam in der Opposition sitzen, Die Linke und die AfD. Sie werden nicht nur die neue Regierung bekämpfen, sondern sich auch gegenseitig nichts schenken. Doch bei allen Unterschieden haben sie einen gemeinsamen Feind: unsere offene Gesellschaft, unsere europäische Orientierung und unsere enge Bindung zum gesamten Westen. Es sind eben nicht nur ein paar Versprengte, die eine andere Republik wollen, sondern 22 Prozent der Wähler. Genau das soll mit der 87-Prozent-Formel verdeckt werden – im Interesse der Linken.

Unterstuetzen-Formular

WENN IHNEN DIESER ARTIKEL GEFALLEN HAT, UNTERSTÜTZEN SIE TICHYS EINBLICK. SO MACHEN SIE UNABHÄNGIGEN JOURNALISMUS MÖGLICH.

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

30 Kommentare

  1. Doch:
    https://www.afd.de/wp-content/uploads/sites/111/2017/01/2016-06-27_afd-grundsatzprogramm_web-version.pdf

    S.15-22, Kapitel 2, Europa und Euro

    2.4 Volksabstimmung über den EURO

    Wir fordern, das Experiment EURO geordnet zu beenden.
    Sollte sich der Bundestag dieser Forderung nicht anschließen, muss über den Verbleib Deutschlands im Währungsverbund eine Volksabstimmung durchgeführt werden.

    Das komplette Kapitel 2 ist hochinteressant, der Rest allerdings auch. Allein die Präambel ist schon vielversprechend, denn dort wird angekündigt, dass die Forderung nach Volksabstimmungen nach dem Schweizer Vorbild bei evtl. späteren Koalitionsverhandlungen NICHT verhandelbar ist.

  2. Der zweite Fokus der Nationalen auf den Sozialismus kann aber auch nicht „rechts“ sein. Meiner Einschätzung nach hat sich die Definition des Parteienspektrums über die Jahre hinweg verwässert. Und zwar in der Art, dass weiter rechts = radikaler umdefiniert wurde. Das mag zuerst kurios erscheinen, aber von der rein politischen Gesamtausrichtung, sehe ich die NPD links von der AFD. Was natürlich nicht bedeutet, dass die AFD noch dogmatischer wäre, als die NPD. Im Gegenteil, sie ist von ihrer Ausrichtung her weniger dogmatisch, aber weit bürgerlicher, als die Nationalen, deren Fokus ja stark auf einer kollektivistisch organisierten Arbeiterschaft liegt. Da ist die AFD deutlich liberaler ausgerichtet.

  3. Herr Müller-Vogg, also Ojektivität ist was anderes!

    Was sie tun, ist fast schon Diffamierung der AfD, auf jeden Fall das Klischee der linken MSM erfüllt! Vielleicht sollten Sie sich mal das Parteiprogramm der AfD zu Gemüte führen, ihr jetzt Geschriebenes überdenken und dann noch einmal schreiben!

  4. Ich wage mal die steile These aufzustellen, dass die Altparteien keineswegs demokratischer sind als Linke und AFD. Wenn man nur einen Blick darauf wirft, wie oft die Gesetzesvorhaben der Etablierten vom BVerfG einkassiert wurden, ja diese trotzig die Grundrechtsverstöße beispielsweise bei der Vorratsdatenspeicherung wieder und wieder begangen haben, kann ich mir nicht vorstellen, dass man es überhaupt schlimmer machen kann.

  5. Zur AfD nur noch eins wenn sie das maasche Zensurgesetz zu Fall bringen und ein Untersuchungsausschuss Merkel imitiert werden kann, hat sie für mich ihre demokratische Aufgabe in Anspruch genommen. Mir den Glauben an eine wehrhafte Demokratie unseres Landes zurückgegeben. Merken sie denn nicht auch, wie unsere etablierte Politikkuktur der der SED immer ähnlicher wird. Darum bin ich um so enttäuschter, dass Martin Schulz es nicht geschafft hat!

  6. Ich muss sagen, genau das hat mich auch gewundert! Das Schmuddelkinderimage hat man – dank sei der AfD – ablegen können. Aber Herr Müller Vogg ich finde noch etwas anderes irritierend. Jeder vierte türkischstämmige hat die ADD gewählt. Ein Partei von Erdogans Gnaden. Gar sein Konterfei zierte die Wahlplakate. Ich glaube hier zieht eine noch größere Gefahr für Demokratie und Gesellschaft herauf.

  7. Lieber Herr Müller-Vogg, lesen Sie bitte das Parteiprogramm der AfD: von prinzipieller Europa- und pauschaler Ausländerfeindlichkeit kann bei dieser Partei keine Rede sein. Sie entspricht fast genau der CDU aus der Vor-Merkel-Zeit, die Sie bestimmt nicht mit diesen Begriffen in Verbindung bringen würden.

  8. Lieber Herr Müller-Vogg, legen Sie sich wieder hin!
    Es sit ja unerträglich, was Sie wieder und immer wieder der AfD andichten:
    Einer Partei, die mehr Akademiker und (ausgeplünderte)Selbständige in ihren Reihen hat, als mehrere „bürgerliche“ Parteien zusammengenommen!

  9. Naja, ich weiss nicht ob dieser Vergleich nicht mächtig hinkt.
    So traurig wie es ist, aber bisher waren gerade die Linken, also die Partei – nicht der Bundestagsrest, die einzig halbwegs ernst zu nehmende Opposition. Das hat sich mit dem Erfolg der AfD schlagartig geändert. Man hat einen gemeinsamen neuen Feind und was früher mit den Grünen gemacht hat, dann mit der PDS, macht man heute mit der AfD. DAS versteht die Einheitspartei nämlich unter Demokratie !!! Populismus zum eigenen Zwecke. Leider haben es MSM und Afd-kritische freie Presse bis heute verpasst, die angeblich verfassungsfeindlichen (lach) und gesetzeswidrigen AfD-Parteiprogrammpunkte aufzuzeigen. Das man dies nicht will, liegt wohl daran, dass viele dieser Punkte noch vor ein paar Jahren in den eigenen einheitsparteilichen Programmen standen und dass man natürlich in keinster Weise will, dass jemand die Deutschland-u.verfassungsfeindlichen Äusserungen von SPD-u.Grünenpolitikern aufarbeitet.
    Deutschland hat keine echte Demokratie, sondern ein System in denen abgewählte Regierungsparteien und solche, die die absolute Mehrheit nicht in Regierungsverantwortung sehen will, Mauschel-Koalitionen zum Machterhalt schliessen können. Fehlt eigentlich nur noch der auch namentliche Zusammenschluss der Einheitspartei mit ihren Blockflöten. Dann wäre dieser Haufen komplett in dem Einer dem Anderen kein Erfolg gönnt, um keine Stimmen zu verlieren. Um das Wohl der Bürger geht es schon lange nicht mehr. Und zum grossen Dank, dürfen sich diese Bürgerverachter noch selbst die Diäten erhöhen, weil sich dieser Parteienfilz durch Bundestag, Bundesrat, bis hin zum machtpolitisch-bestimmten Bundespräsidenten zieht. Seit Weizsäcker hat kein Präsi mehr im Sinne der Bürger gehandelt !!!

  10. Herr Hugo Müller Vogg, man kennt sie ja noch als Bild-Kolumnist und zeitgleich als Merkel-Hofberichterstatter. Letzteres ist etwas gewichen und der Realität angepasst. Zitat ihres Textes:“Mit ihren chauvinistischen, Anti-EU und ausländerfeindlichen Positionen
    stellen sich führende AfD-Politiker außerhalb dessen, was in diesem Land
    die „Gemeinsamkeit der Demokraten“ ausmacht.“ Zitat Ende. Könnten Sie das auch etwas näher erläutern anstelle die Populismuskeule zu schwingen? Was ist konkret an der AfD ausländerfeindlich, meinten sie die illegale Masseneinwanderung durch Brechung aller möglichen Gesetzte?
    Nächstes Zitat:“Doch bei allen Unterschieden haben sie einen gemeinsamen Feind: unsere offene Gesellschaft, unsere europäische Orientierung und unsere enge Bindung zum gesamten Westen“. Zitat Ende. In wie fern ist das das Feindbild der AfD? Wenn sie mit offener Gesellschaft die grenzenlose Masseneinwanderung in die Sozialsysteme meinen, dann gebe ich Ihnen recht.

  11. Eigentlich bin ich ein großer Freund des unabhängigen Journalismus (gerade auch auf dieser Seite), nur konnte ich diesen Artikel einfach nicht lesen.
    Ich bin gerade mal 20 Jahre alt und selbst ich stolpere über den Satz „Mit der 87-Prozent-Formel wird die umbenannte und reformierte SED
    klammheimlich in den Kreis der demokratischen Parteien aufgenommen.“
    Mein Freund, sind wir nicht mittlerweile über das ganze möchtegernkommunistische hinweg? Die Linke (lässt sich übrigens sogar auf einer liberalkonservativen Seite wie dieser nachlesen) macht vernünftige Vorschläge für eine demokratische Regierung; die ständige Denunziation als Kommunisten ist genauso schlimm wie der rotgrüne Mainstreamdreck, der die AfD durchweg als rechts tituliert.

    Etwas mehr Seriösität bitte!

  12. „Aus welchem Grund sollten die etablierten Parteien denn Vorschläge von
    einer Partei abschreiben, die „eine andere Republik“ will??“

    Weil – auch, wenn das in der Politik ein populäres Argument zur Diskreditierung unliebsamer Ideen ist – es nicht automatisch etwas über die Qualität eines Konzepts aussagt oder den Wahrheitsgehalt eines Statements aussagt, von wem es gekommen ist; insofern ist das kein Argument. Wenn Sie suchen, finden Sie auch Konzepte der Nazis, die andere Parteien anderswo eingeführt haben; das heißt aber nicht, dass die betreffenden deswegen einen faschistischen Staat in ihrem Land etablieren wollten.

  13. Werter Herr Klose, was darf man sich denn unter einem „Spuerillu“ vorstellen?

    • Superillu ist ein Boulevardblatt. Praktisch eine ostdeutsche Bildzeitung. Weiß nicht, ob es noch produziert wird.

  14. Danke.
    Ich bin auch kein Faschist und kein Nazi.
    Ich bin seit 40 Jahren friedlicher Netto-Steuerzahler.

    Sie haben recht.
    Es gehört heute wesentlich mehr Mut dazu, sich als AFD-Wähler zu outen, als z.B. als Homosexuelle.
    Von den Promis hätte bislang nur Professor Otte den Mut.

  15. Genau und das wird etwa bis 2130 dauern. Danach wird man sich mit der Merkel-Diktatur auseinandersetzen.
    Bis dahin werde ich mich auf Wolke 7 setzen. Luja!

  16. Nonsense, Aufarbeitung muß parallel verlaufen, bzw. schon längst abgeschloßen sein! Sonst stimmt was nicht in einer Demokratie!
    Stalinistische Diktatur erst nach NASPD Diktatur aufzuarbeiten ist ein frommer Wunsch der Linken! So kann man Geschichte verfälschen und die Macht usurpieren! Und die Linken kömpfen mit allen Mitteln um sich reinzuwaschen!

  17. Mir unverständlich wie Herr Müller-Vogg die Grünen bei seiner Betrachtung ausklammert. In Ihrer Radikalität und ihrem Willen dieses Land nach ihrem Geschmack umzuformen, stehen sie den beiden erstgenannten in nichts nach. Außerdem haben sie im besonderen Gegensatz zur AfD und in geringerem Maße auch zur Linken einen Medienapparat im Hintergrund, der deren Vorhaben aktiv durch wohlwollende Berichterstattung unterstützt. Für mich sind die Grünen somit gefährlicher für die Zukunft unseres Landes als die Linken – Regierungsbeteiligung winkt zudem. Ich denke, dass es sich Herr Müller-Vogg auch etwas leicht macht mit der Aussage, dass die AfD den rechten Rand des Spektrums darstellt. In einer insgesamt über die Jahrzehnte immer weiter nach links gerückten politischen Landschaft – man vergleiche Aussagen von SPD Politikern aus den 70-ger, 80-ger Jahren mit denen von CDU-Politikern aus den 2000-ern und mit denen aller Politiker von heute – kann die AfD zu überwiegenden Teil als Sammelbecken enttäuschter Konservativer betrachtet werden. Das Ziel dieser Menschen ist aber nicht die grundlegende national-völkische Umgestaltung, sondern die Restitution dieser Nation, die bereits jetzt durch fortwährendes politisches Versagen bis zur Unkenntlichkeit internationalisiert wurde. Die AfD mit den Linken in einen Topf zu werfen, in den doch eigentlich die Grünen mit hinein gehören, ist m.E. nicht anderes als eine Frechheit, die sich Herr Müller-Vogg in seine Nibelungentreue zur CDU herausnehmen zu können glaubt.

  18. Nur einmal zur historischen Erinnerung : Die Linke ist die Nachfolgepartei der SED/PDS, sie hat lediglich den Namen geändert, aber die Protagonisten von heute, waren zum Teil schon früher, zu DDR-Zeiten, tätig bzw. haben sich nie glaubhaft von den Verbrechen der SED und dem „Schild und Schwert der Partei“, die Stasi, distanziert. Diese Partei ist verantwortlich für über 1000 Mauertote, 270.000 politische Häftlinge, Weiterführung von Konzentrationslagern, wie Buchenwald, ökonomische und ökologische Verwüstungen in Mitteldeutschland, Zerstörung von Familien, gewaltsame Verhinderung von Reisefreiheit, Verbot von Büchern, Sprengung von Kulturgütern, Ermordung von Regime-Gegner im In- und Ausland, Diebstahl, Unterstützung der RAF….. Die SED hat 40 Jahre ohne Opposition alleine regiert und nichts konstruktives zustande gebracht. Jetzt erdreistet sie sich, anderen demokratischen Parteien Nachhilfeunterricht in Parlamentarismus und Demokratie zu geben. Die AfD ist eine bürgerliche und marktwirtschaftlich orientierte bürgerliche Partei, dessen schräge Vögel, die es in jeder Partei ( Beck, Edathy, Roth, Stegner, …) gibt, irgendwann mal ausgesondert bzw abgewählt werden. Es zeugt nicht gerade von Geschichtswissen, wenn andere Parteien, mit der SED-Nachfolgeparteit eine Art Nationale Front gegen eine Partei machen, die in ihrem Programm der CSU aus der Strauß-Ära ähnelt und die weit davon entfernt ist, auf Flüchtlinge zu schießen, wie es die Grenztruppen der DDR auf Geheiß der Vorläuferorganisation der Linken gemacht haben.

  19. Es gehört schon ein gutes Stück ideologisierten Feindbildes dazu, die Linke und die AfD auf eine Stufe zu stellen und ein gleichermaßen anti-gesellschaftliches Potential zu unterstellen. Die Linke, aka PDS ist die direkte Nachfolgepartei der SED. Diese war es, die unzweifelhaft verantwortlich war für antigesellschaftliches Handeln. Darunter das Einsperren und die Bespitzelung der eigenen Bevölkerung, verantwortlich für Schießbefehl und die Veruntreuung und Beseitigung von Milliarden an Volksvermögen. Was hat denn die AfD verbrochen, was auch nur im Entferntesten daran heranreichte? Ganz im Gegenteil hat es sich die AfD auf die Fahnen geschrieben, auf die Einhaltung europäischer Verträge und Vereinbarungen zu pochen (Dublin, No Bailout etc.), ebenso wie auf die Einhaltung Deutscher Gesetze (Artikel 16a GG). Man muss wirklich nicht mit der AfD sympathisieren, um zu erkennen, dass der Vergleich mit der Linken wahrlich hinkt.

  20. Bei der AfD sind keine Antisemiten vertreten!
    Es gibt anständige Politiker wie Alexander Gauland, welcher- obwohl die Bundestagswahl anstand- den Schneid aufbrachte und die ständige Verunglimpfung der Wehrmacht durch Fakten entgegenzutreten.
    Es gibt vielleicht ein paar „Völkische“ in den Reihen der AfD, aber diese denken nicht völkischer wie die Regierung in Israel oder in Finnland.
    Antisemitismus aber gibt es nicht. Die Kritik an der Masseneinwanderung von Arabern (mehrheitlich Semiten) ist jedoch nicht antisemitisch.
    Die „offene Gesellschaft“ wiederum ist ein Werbetrick des George Soros, der damit ganz andere Interessen im Blick hat.

  21. Sehr geehrter Herr Müller-Vogg,

    Sie vergessen, dass die CDU als Volkspartei nach dem Krieg all die Nationalen, Völkischen und Antisemiten zu integrieren und damit zu entschärfen verstand. Die Stärke der AFD ist u. a. die Folge davon, dass die CDU plötzlich nach der Heiligsprechung stebt.

    Genau wie die Linke und deren Mitglieder plötzlich reingewaschen sind von allen Verstrickungen in der DDR. Die 21 Mrd. DM SED-Parteivermögen, welche Gysi und Konsorten bis heute haben verschwinden lassen, interessieren niemanden mehr. Aber irgendwo ist das Geld und irgendjemand macht etwas damit.

    Ich war Jahrzehnte in Schüler Union, Junger Union, RCDS und CDU aktiv und kann mich erinnern.

    Pharisäertum und Bigotterie haben derzeit Hochkonjunktur.

  22. Das sehe ich etwas anders. Der Aufschwung bei den Linken kommt daher, weil die SPD ihr Klientel verkauft hat. Die AFD ist das Ergebnis des Versagens von CDU und SPD. Auch dass Medien und andere Parteien die AFD bekämpfen hatten wir schon einmal, damals als die Grünen zum ersten Mal in den Bundestag eingezogen sind, gab es ähnliche Kampagnen. Heute möchte man eine Koalition mit dieser Partei eingehen. Die abstrusen Vorstellungen der Grünen sind eine größere Gefahr für Deutschland als die AFD und Linke zusammen.

  23. Herr Müller-Vogg, der Wahlkampf ist vorbei.

    Nur der alte Muff, durch den so vieles zerdeppert wurde, sitzt mit 87% immer noch im Parlament.

    Nicht nur Merkel hat immer noch nichts dazugelernt. Es gibt auch solche Journalisten…

  24. Sehr geehrter Herr Müller-Vogg,

    Ich weiß nichts über die Mitgliederstruktur der AFD, will aber nicht ausschließen, dass einige AFDler inakzeptable Ansichten vertreten. Das trifft aber nicht auf das Führungspersonal zu. Das Programm der AFD jedenfalls enthält im Wesentlichen CSU-Positionen von vor 30 Jahren, nicht Programmpunkte der NPD. Ich kann ja verstehen, dass Sie erhebliche Vorbehalte gegen die AFD haben. Warum aber machen Sie sich Kampfbegriffe der Linken zu eigen wie z.B. „Ausländerfeindlichkeit“? Die AFD fordert – wie auch Herr Kurz in Österreich – die Beendigung der illegalen Migration. Ihr deshalb eine krankhafte Ablehnung alles Fremden zu unterstellen (das insinuiert der Begriff „Ausländerfeindlichkeit“) ist linke Demagogie, die dazu dient, dem politischen Gegner eine Psychose anzudichten, um so eine Diskursverweigerung zu rechtfertigen.

  25. „Es sind eben nicht nur ein paar Versprengte, die eine andere Republik
    wollen, sondern 22 Prozent der Wähler. Genau das soll mit der
    87-Prozent-Formel verdeckt werden – im Interesse der Linken.“
    Es sind mehr als 22 Prozent, denn auch die Wähler der Linken wollen eine andere Republik. Wir nähern uns aktuell Verhältnissen wie in der Weimarer Republik, die sog. „Etablierten“ können nicht mehr so wie sie wollen und die Linken und die Rechten sitzen gemeinsam in der Opposition und wollen nicht so wie die „Etablierten“. Und die Bürger haben jegliches Vertrauen in eine unfähige, volksfremde, realitätsferne und dekadente Politikerkaste in dieser Scheindemokratie sowieso längst verloren.

  26. Sehr geehrter Herr Müller – Vogg, bestand vor der Wahl die Hoffnung, daß Ihre täglichen Wasserstandsmeldungen wider der AfD bis zum 24.09.2017 am Wahlabend ein Ende finden, sah sich eines Besseren belehrt. Munter geht Ihr vom Narrativ geprägtes Frohlocken wider der AfD weiter. Die AfD hat aber den Platz eingenommen, den die vermerkelte CDU freiwillig geräumt hat. Konservative und Liberale haben mit der AfD wieder eine demokratische Heimat. Auch Sie sollten anerkennen, daß die AfD demokratisch gewählt wurde und ihr Leitmotive ist, den Rechtsstaat wieder herzustellen, den Ihre CDU seit 9/2015 ohne Unterbrechung bis heute ungestraft mit Füßen tritt. Dieses Ziel der AfD ist nicht „rechts“, sondern rechtens! Gruß PD

  27. „…zwei Parteien, die dieses Land nicht nur reformieren und verändern,
    sondern grundlegend umgestalten wollen – im national-völkischen Sinn die
    einen, im radikal-sozialistischen Sinn die anderen.“
    Also dass die AfD unser Land grundlegend umgestalten will, finde ich ziemlich weit hergeholt. Woher kommt denn diese Annahme? Die AfD ist momentan die einzige Partei, welche dezidiert auf die Einhaltung unserer Gesetze pocht und auf den ständigen Rechtsbruch in verschiedenen Themengebieten hinweist. Also wenn Sie mit diesem Satz aussagen wollen, dass wir inzwischen in keinem Rechtsstaat mehr leben und die AfD zurück zum Rechtsstaat will, kann ich die Aussage, sie wolle unser Land grundlegend umgestalten, unterschreiben. Anderenfalls – und das ist wohl wahrscheinlicher – ist dieser Satz von Ihnen verleumderisch und unredlich. Denn Belege für diese Unterstellung liefern Sie keine. Und wenn die Inhalte der AfD verfassungsfeindlich wären, müsste man sie verbieten. Haben Sie einen solchen Inhalt bei der AfD entdeckt? Dann gehen Sie doch bitte den Rechtsweg und verklagen die Partei, wie es sich für einen redlichen Bürger gehört.
    Ich habe bisher im Parteiprogramm nichts gefunden, was unserer Verfassung widersprechen würde.

Einen Kommentar abschicken