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Die Trump-Biden-Doktrin ist Realität

Die neue Pazifik-Politik der USA

23.10.2021

| Lesedauer: 8 Minuten
US-Präsident Biden hat klargestellt: Die Vereinigten Staaten werden ihren langjährigen Partner, die auf der Insel Taiwan beheimatete Republik China, nicht im Stich lassen. Damit folgt Biden der bereits von Trump eingeleiteten Politik, US-Interessen nur in Regionen zu sichern, in denen die Demokratie bereits fest verankert ist.

Leser des gedruckten TE-Magazins wussten es bereits – nun hat es US-Präsident Joe Biden auch offiziell gemacht. Die USA werden eine Expansion der Volksrepublik China (VRC) in das Gelbe Meer nicht dulden. Nachdem die roten Mandarine in Peking nach dem Ende der NATO-Afghanistan-Mission bereits frohlockten, die USA hätten damit den Beweis erbracht, dass sie sich aus der Weltpolitik verabschieden, hat Biden nun klargestellt: Die Vereinigten Staaten werden ihren langjährigen Partner, die auf der Insel Taiwan beheimatete Republik China, nicht im Stich lassen.

„Die USA suchen keinen Konflikt mit China, aber Peking muss verstehen, dass wir keinen Schritt zurück machen werden und dass wir unsere Positionen nicht ändern werden“, richtete Biden sein Wort an den Amtskollegen in Peking. Die USA hätten die Verpflichtung, Taiwan militärisch zu verteidigen, sollte es von der Volksrepublik überfallen werden.

Taiwan, gelegen vor der Küste der VRC an der Schlüsselstelle zwischen Ost- und Südchinesischem Meer, begrüßte Bidens Bündnisversprechen umgehend. Seit Bidens Amtsübernahme habe die US-Regierung kontinuierlich durch praktische Schritte ihre felsenfeste Unterstützung für Taiwan demonstriert, lobte die Regierung in Taipeh. Grund genug dafür besteht, denn seit einigen Wochen provoziert die sogenannte Volksbefreiungsarmee täglich, indem rotchinesische Kampfflugzeuge in den Luftraum der Inseldemokratie eindringen.

Ebenso unmittelbar die Reaktion aus Peking. Gebetsmühlenartig wurde das Narrativ wiederholt, Taiwan sei ein unveräußerlicher Teil Chinas, der kommunistische Umgang mit der Insel eine „innere Angelegenheit“. Tatsache allerdings ist: Taiwan, das die europäischen Entdecker aus Portugal „Ilha formosa“ – Schöne Insel – nannten und vor der portugiesischen Teilbesetzung ausschließlich von Austronesiern besiedelt war, gehörte lediglich von 1683 bis 1895 als Kolonie zum hanchinesischen Reich. 1945 wurde es gegen den Willen der Bevölkerung erneut China zugeschlagen – um 1949 als Republik China der maoistischen Landnahme zu widerstehen und seitdem seine Unabhängigkeit zu behaupten.

Tatsächlich geht es bei dem Konflikt mit der VRC um deutlich mehr als um den Streit um eine kleine Insel. Taiwan ist Eckpfeiler der neuen US-Pazifik-Strategie und rückte so erneut in die vorderste Linie der amerikanischen Interessen. Die ursprünglich einmal erhoffte Vereinigung unter der von Deng Xiaoping ausgegebenen Formel des einen Landes mit zwei Systemen hat sich seit dem vertragsbrüchigen Verhalten der VRC gegen Hongkong abschließend verflüchtigt. Das rote China sieht sich als Weltmacht, der niemand mehr widerstehen kann – die USA ihren pazifischen Demokratienring ernsthaft bedroht.

Über Hintergründe und Entwicklungen schrieb Tomas Spahn in der aktuellen Ausgabe des TE-Magazins ab Seite 45. Aus aktuellem Anlass veröffentlichen wir den geringfügig aktualisierten Text nun auch im TE-Online-Angebot.

Zeitenwende – Die neue US-Doktrin der Demokratie-Sicherung

Während die UN anlässlich ihrer Vollversammlung über die durch die Bevölkerungsexplosion unvermeidbare Gefahr von Hungerkatastrophen weint; die EU ihre Afghanistan-Wunden leckt und voller Unverständnis auf die Kündigung des französischen U-Boot-Deals mit Australien schaut, stellen die Angelsachsen ihre weltpolitische Doktrin von Gestern auf Jetzt. Hauptgegner Nummer Eins ist das rote China des Diktatoren Xi Jinping, das Konfliktfeld der Zukunft der Indo-Pazifik. Was unter Trump begonnen hatte, wird jetzt von seinem Nachfolger mit Leben erfüllt: Der Weltpolizist überlässt Trumps „Shithole-Countries“ ihrem Schicksal und zieht eine Brandmauer hoch um die angelsächsischen Demokratien und jene, die mit diesen Seite an Seite stehen und deren Werte teilen.

Pekings Frohlocken

Kaum hatten die USA ihre letzten Einheiten aus Afghanistan abgezogen und den paschtunischen Mohammed-Schülern der radikal-islamischen Taliban das Feld überlassen, kamen aus dem fernen Peking Jubelrufe. Nicht nur, dass Chinas Kommunisten die Chance wittern, in der Nachfolge von Russen und Amerikanern zur wichtigsten Einflussmacht am Hindukusch zu werden – noch bedeutender ist der scheinbar durch Washington erbrachte Beweis, dass amerikanische Beistandsgarantien ohne jeden Wert seien. Die USA hätten, so die durch das staatsgelenkte Medium „Global Times“ verbreitete Auffassung Pekings, mit ihrer Niederlage in Kabul ihr Scheitern als selbsternannte Weltpolizei eingestanden. Neuer Spieler in der Top-Eins-Liga sei das rote China des Xi Jinping, das sich von nichts und niemandem etwas zu sagen lassen habe und deshalb nach Tibet und Hongkong auch seinen Anspruch auf das angeblich „separatistische“ Taiwan durchsetzen werde.

Tatsächlich erweckten die Bilder des Hubschraubers, der über Kabul scheinbar letzte Botschaftsangehörige auf der Flucht vor den siegreichen Taliban auszufliegen schien, Erinnerungen an die Schmach von Saigon. Und tatsächlich läutet der am Ende zumindest überhastete Abzug der Truppen aus Afghanistan eine Zeitenwende ein. Eine Zeitenwende, die in internen US-Zirkeln nicht ohne Vorlauf war und gegenwärtig eine Neuausrichtung der Außenpolitik der nach wie vor mächtigsten Militärmacht des Planeten einläutet.

Afghanistan – US-Taktik ohne Strategie

Als vor 20 Jahren mit 9/11 das radikal-islamische Terrornetzwerk des saudischen Unternehmersohns Usama bn Ladn seinen Angriff auf das Herz der USA durchführte, war eine deutliche und nachhaltige Reaktion der damaligen US-Administration unter George Walker Bush unvermeidlich. Wollten die USA nicht zum Papiertiger werden, mussten sie reagieren – sie taten dieses, indem sie jenes Afghanistan, das nach dem Rückzug der Russen von einer radikal-islamischen Clique beherrscht wurde und den AlQaida-Kämpfern Schutz bot, besetzten und ein pseudo-demokratisches Regime einsetzten.

Das Problem dieses Einsatzes: Die USA hatten zwar ein taktisches Ziel – doch keine Strategie. Die Frage, was am Ende der Intervention stehen solle, wurde militärisch zu keinem Zeitpunkt gestellt. Politisch gab der Thinktank des damaligen Außenministers Donald Rumsfeld die Antwort. Dessen Neokons (Neu-Konservative) vertraten die Auffassung, dass die Weltbevölkerung allenthalben danach dürste, ihre überkommenen, antidemokratischen Traditionen zu überwinden und durch das Modell der Demokratie nach US-Muster zu ersetzen. Und ausgerechnet die deutsche Bundesregierung, die mit ihren Hilfstruppen den US-Einsatz im vergleichsweise friedlichen Norden des Landes flankierte, ergänzte die Idee des Demokratie-Exports um den Aspekt eines afghanischen Nation-Building. Aus den zahlreichen Clans und widerstreitenden Religionen am Hindukusch sollte ein geeintes afghanisches Volk geformt werden – und das zu einer Zeit, in der die Merkel-Administration im Sinne der UN-EU-Resettlement-Initiative dem eigenen Volk mit Massenzuwanderung und identitätspolitischer Fragmentierung ein Nation-Debuilding verordnete.

Umdenken der US-Thinktanks

Je länger aber der Einsatz dauerte und je mehr Opfer auf amerikanischer Seite er forderte, desto mehr begann in den US-Thinktanks das Nachdenken darüber, ob und wie diese Ziele zu erreichen sei. Unter der Administration des Donald Trump setzte sich die Erkenntnis durch, dass der Versuch, in Regionen wie Afghanistan die westlichen Demokratie- und Menschenrechtswerte zu etablieren, ein Jahrhundertprojekt ist. Innenpolitisch stand in den USA lange schon die Frage im Raum, ob die Opfer, die für ein solches Projekt gebracht werden mussten, vertretbar sind. Und ob nicht die Bindung von Menschen und Material für derartige Projekte sogar die USA daran hindern musste, dort aktiv zu werden, wo der Kampf um demokratische Werte erfolgreicher sein würde. So rückte die Frage in den Vordergrund, ob es am Hindukusch überhaupt noch ein erreichbares, politisches Ziel gab.

Der Haupttäter von 9/11 war am 2. Mai 2011 in Abbottabad durch ein US-Spezialkommando faktisch hingerichtet worden. Der Einsatz erfolgte auf dem Territorium des angeblichen US-Verbündeten Pakistan, dessen zumindest fragwürdige Rolle nicht nur hinsichtlich der Beherbergung des seinerzeit meistgesuchten Terroristen, sondern auch bei der Unterstützung der Anti-US-Kämpfer im benachbarten Afghanistan jegliche Vorab-Information über den Einsatz ausschloss. Gleichwohl war damit das ursprüngliche Einsatzziel der USA erreicht.

So legte Trump mit dem Prägen des Begriffs der „Shithole-Countries“ den Startschuss für den Rückzug. Zwar hatte der US-Präsident damit offiziell auf Haiti und einige afrikanische Staaten gezielt – doch die Amerikaner hatten verstanden: Es gibt Länder, die es nicht wert sind, dass auch nur ein US-Dollar dort verschwendet wird, etwa gar ein US-Marine dort sein Leben verliert. Afghanistan, dieses Land in archaischer Islam-Tradition, gehörte gefühlt dazu. Als Trump Gespräche mit den Taliban über den Abzug einleitete, konnte er sich der Unterstützung der Mehrheit der US-Amerikaner ebenso sicher sein, wie diese Mehrheit heute hinter der Entscheidung des Joe Biden steht, die Mission am Hindukusch mit einem harten Schnitt zu beenden.

Das Ende der USA als Weltmacht?

Ist dieser Rückzug der USA nun aber das von der Volksrepublik China bejubelte Ende der US-Weltpräsenz? Stehen Taiwan, Südkorea oder Japan ohne amerikanische Rückendeckung da, wenn der kommfuzionistische Drache aus Peking seine Klauen nach diesen Ländern ausstreckt?

Die Frage nach der Rolle der USA in der Weltpolitik hat in den Thinktanks längst eine Antwort gefunden, mit der sich Demokraten wie Republikaner gleichermaßen anfreunden können. Sie beruht auf den Erfahrungen in Ländern wie Afghanistan und Irak – greift aber deutlich tiefer auch auf die Erfahrungen nach 1945 zurück. Erstmals reflektieren die USA einen Denkfehler ihrer Außenpolitik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, der davon ausging, dass die erfolgreichen Demokratisierungsmissionen in Deutschland und Japan gleichsam als Master überall auf der Welt würden Anwendung finden können.

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57 Kommentare

  1. China und Russland verstärken gerade ihre militärische Zusammenarbeit und führen ein gemeinsames maritimes Manöver durch! Beide Staaten beklagen dramatisch schlechte Beziehungen zum Westen! Wenn das so weitergeht, kann sich das amrikanische Militärbündnis warm anziehen!

  2. Immer langsam….die USA hat im Pazifik Raum so gut wie keine Unterstützer. Die Japaner „dulden“ die USA (immer noch als Kriegsgewinnler) in abgegrenzten Arealen. Taiwan braucht die USA für die Behauptung gegen China….hat aber sonst mit den USA nichts am Hut. Australien macht zwar „mit“ aber immer mit angezogener Handbremse….sollte China die Kohle und Erzimporte aus Australien boykottieren…..wäre das Land von heute auf morgen pleite. Bleibt noch Süd-Korea….die mit Hilfe der USA eine mögliche Invasion aus NK vorbeugt. Aber auch dort ist die USA nicht gerade „beliebt“. Die restlichen Pazifik Staaten haben sich längst Richtung China ausgerichtet…und fahren zur Zeit recht gut damit. Eine Schnellbahn-Trasse Peking-Bangkok ist in Planung. Ein Kanal durch Süd-Thailand, der den Seeweg rund um Singapur abschneidet und Tage und Kosten einspart…..die USA haben schon unter Obama versucht am Pazifik Fuß zu fassen….es hat nicht geklappt…unter Trump schon mal gar nicht….und Biden?…naja…ein Solidaritäts-Angebot mit Taiwan….ob das im Ernstfall eingehalten wird? Da darf man skeptisch sein.

  3. Zitat: „es sind Länder ohne Rentensysteme, wo man nur auf Versorgung durch eigene Kinder zählen kann. Klar, dass jeder möglichst viele haben will“

    > Wobei hier aber auch sehr bemerkenswert ist, dass die Erwachsenen Kinder zeugen damit sie später im Alter von diesen/deren Kindern vetsorgt werden, andererseits ist den Kinderezeugern aber auch schon völlig klar und bewußt, dass deren zig in die Welt gesetzten Kinder keime Arbeit und Zukunft haben werden. Und trotzdem werdrn Kinder wie am Band gezeugt.

    Ubrigens: ähnliches Denken und Verhalten dieser Erwachsenen kann man auch hier bei uns in Deutschland beobachten wenn sie hier sind. Da werden dann auch hier bei uns erst mal Kinder auf Teufel komm raus gezeugt obwohl man keinerlei Arbeit hat um die Kinder eigenständig versorgen zu können.

    Es gab mal Zeiten im Land, da wurden sich ERST EINMAL Gedanken um ein Zuhause und um eine Arbeitstelle gemacht und ERST DANN anschließend Kinder in die Welt gesetzt. Manche (Drittwelt-)Kulturen kommen scheinbar aus ihrer Haut nicht raus und könnrn ihr altes und rückstandiges Fenken eben micht ablegen.

  4. Wer hat mehr bei einem Waffengang zu verlieren? Ich meine, daß das heutzutage genauso entscheidend sein kann, wie die potenziellen Gewinne.

  5. Sie meinen die islamischen Staaten: Indonesia, Egypt, Sudan, welche die Bev’exlosion vorantreiben. Gehoeren eher nicht zu ZAfr/Asia

  6. Die uns konservativ-Liberalen eigene Überzeugung, westliche Werte verleihen automatisch westliche Stärke, ist naiv. Überheblich wird es, zu glauben, Chinas Führung denke das gleiche, und sähe deshalb am Ende immer von einer Konfrontation ab.

    Geostrategisch wird ein kommunistisches Taiwan das südliche Festland unangreifbar machen und gleichzeitig Dominanz gegenüber Korea und Philippinen projizieren. Vor allem aber gegenüber Japan.

    Denn wer in Taiwan seine Truppen hat, kann leichter Okinawa einnehmen, wer Okinawa einnimmt, halbiert Japans Seeterritorium. Japan muss bei Angriff auf Taiwan handeln und bastelt bereits kräftig an der Atombombe.

    Machen wir uns also auf eine militärische Eskalation bereit. Denn die KPC wird nicht fallen, wenn ihr Taiwan-Exkurs scheitert, gleichzeitig ist der Gewinn enorm. Das Eindringen chinesischer Kampfjets in Taiwans Luftraum (egal wo dort) ist eine indirekte Kriegserklärung, denn sie bedeutet (auf Dauer) eine No-Flight-Zone, d.h. kein Passagier- oder Logistikairliner wird noch Taiwan ansteuern können.

    • Nur weil die Einheitspartei in China immer noch den alten Namen beibehalten hat, muss man nicht glauben dass Staat und Wirtschaft heute noch „kommunistisch“ seien.

      • Ich verstehe Ihren Punkt nicht den Sie versuchen zu machen?

        Spielt das irgendeine Rolle wie Theorie-getreu die KPC Marx oder Engels Lehre auslegt? Wohl kaum.

        „kommunistisches Taiwan“ meint hier doch eindeutig ein von Festland eingenommenes Taiwan.

        Ob in China super-woke Latteschlürfer herrschen, Rassisten oder islamistische Mullahs spielt geostrategisch keine Rolle.

  7. Die USA waren noch nie eine große Kriegsmacht. Sie haben ihre Gegner immer nur mit einer erdrückenden materiellen Überlegenheit geschlagen. Die USA selbst sind durch 2 Ozeane geschützt. Ich würde nicht darauf wetten, dass die USA ernsthaft irgendetwas verteidigen.

  8. Asien ist die Zukunft und wir sind nach Rumsfeld das alte sozialistische Europa, wo es sich nicht mehr lohnt sich zu engagieren.

    Die USA müssen Taiwan zu Hilfe eilen, sollte dieser Inselstaat angegriffen werden, denn tun sie es nicht ist ihr Ruf weltweit dahin und dann brauchen sie sich nirgendwo mehr sehen lassen, weil ihre Zuverlässigkeit in Frage gestellt wird.

    Im übrigen werden die Japaner und die Südkoreaner aus eigenen Sicherheitsinteressen heraus nicht tatenlos zusehen, wenn die Festlandchinesen auf die Idee kämen, Taiwan anzugreifen. Das allein würde schon ausreichen um erst recht aktiv zu werden und das ganze könnte in einem Weltkrieg im pazifischen Raum enden, ähnlich wie in Europa unter Hitler, nur mit eventuellen anderen Auswirkungen, wenn man die heutige Waffentechnik betrachtet.

    Für Rot-China wäre es ein unkalkulierbares Risiko und wenn sie vernünftig sind, lassen sie es bleiben, denn die könnten über Nacht in ihren Ballungszentren von der Landkarte verschwinden und das kann doch niemand verantworten wollen, wenn er noch Herr seiner Sinne ist.

    Das Säbelgerassel der Chinesen scheint eher dem Umstand gezollt zu sein, daß man nach innen Stärke zeigen will und auch die Zeit immer knapper wird um über das Alter neue Jahrgänge vom Krieg auf beiden Seiten zu überzeugen und da die US-Armee den vierfachen Wehretat besitzt, wird es derzeit nicht möglich sein, dessen Schlagkraft zu überstehen.

    Demzufolge kann man nur empfehlen ruhig zu bleiben, denn diesen Krieg werden sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht überleben und was dann kommt steht in den Sternen, die Folgen für die ganze Welt werden dann auch unausweichlich bleiben.

    • Das Problem beim Säbelrasseln nach Innen: Irgendwann glaubt es das Volk und erwartet Umsetzung. Kommt die nicht, verliert der Säbelrassler sein Gesicht. Und in China gibt es kaum etwas schlimmeres.

  9. Was wir in Europa benötigen, ist eine Rückkehr zu einem klaren Nationalismus. Wer nun sofort wieder „Juli-Krise“ oder 1939 ruft, versteht nicht, daß die damaligen Kriegsszenarien eben Ausfluß des hohen Überschusses an jungen Männern waren, den zumindest bis zum Ersten Weltkrieg auch die Auswanderung in die USA nicht beseitigte, sondern den unvermeidlichen Krieg nur hinauszögerte. Davon ist der geburtenschwache und dekadente Kontinent meilenweit entfernt. Die Überalterung ist inzwischen so stark, das mindestens zwei volle Generationen (also mindestens 50 Jahre) an deutlichem Geburtenüberschuß notwendig wären, um wenigstens auf eine Demographie wie in den 1920/30er Jahren zu kommen. Darüber hinaus dämpft die zunehmende Überfremdung mit außereuropäischen, insbesondere islamischen (also national diffusen bis ambivalenten) Einwanderern die nationalen Bewußtseinszustände in den europäischen Kernnationen und wird ab einem gewissen Punkt Grenzfragen und Sezessionen hervorrufen, da sie das Konzept der europäischen Nation obsolet machen.
    Ohne diese nationale Rückbesinnung aber kann der Kontinent nicht zu sich selbst finden. Es ist ein Ammenmärchen enttäuscher Transatlantiker, daß die Alternative zur amerikanischen Hegemonie (wie sie de facto ja schon seit 1917 besteht) eine Unterwerfung unter China wäre. Tatsache ist vielmehr, das Europa in der sich nunmehr herausbildenden Welt nur eine periphere Region ist. Seine interessanten Rohstoffe sind weitgehend verbraucht (als Hinweis die zunehmende Energiekrise und dem Mißdeuten der Lieferkrise von Rohstoffen und Halbprodukten als nur einer der Logistik anstatt einer abnehmender Wichtigkeit) seine Bevökerung überaltert und ist wenig konsumaffin, seine geistigen Fähigkeiten durch Dekadenzeffekte verkümmert. Weder Nordamerika noch China brauchen Europa, nicht einmal mehr strategisch – und Rußland, das kein Teil Europas ist und nie war, übrigens auch nicht, sonst wäre es 1990 nie freiwillig aus Mitteldeutschland abgezogen.

    Die Stellung Europas bis ins 20. Jahrhundert beruhte auf der Mischung aus demographischer Gesundheit, der Befreiung von allzu starken religiösen Zwängen, der guten Verfügbarkeit von Energieträgern (zuerst Holz, dann Kohle) und einer ausreichenden Enge, die dazu trieb, das Glück jenseits der angestammten Scholle zu suchen. Diese Effekte sind verbraucht.
    Die Nationen Europas müssen daher zuerst im eigenen Haus aufräumen und sanieren. Bis dahin sind sie nur Zuschauer und sollten sich aus der Weltpolitk soweit heraushalten, wie es nicht ihre eigenen Interessen betrifft. In Mittelost interessiert uns nur das Öl und ggf. und sei es aus einer gewissen Moral und Nostalgie heraus, Israel, sonst nichts. Afrika ist für Europa bis auf weiteres verloren, das sitzt China fest im Boot. Es ist nur darauf zu achten, und das notfalls mit Gewalt, daß Europa nicht über Massenmigration die Kollateralschäden der chinesischen Ausplünderung des schwarzen Kontinents abbekommt.
    Ein gewisses Maß an Wohlstandsverlust ist in Europa ebenso unvermeidlich wie unerläßlich, da der Kontinent sonst nicht aus seiner Lähmung und Dekadenz herausfindet. Die Linke hat das durchaus erkannt, antwortet darauf aber nur mit einer asketischen und autoaggressiven „Klimapolitik“, die den Kontinent aber bloß in demographische Selbtextinktion und Verarmung führen wird. Die europäische Rechte ist aber auch deswegen so marginalisiert, weil sie sich bislang weigert, für den Kontinent eine andere Perspektive als die Restauration der Hochphase in den 1950er/60er Jahren zu entwerfen, welche jedoch unmöglich ist. Wenn sie je wieder Einfluß erlangen will, wird sie darum nicht umhinkommen. Gelingt es – es gibt keine Gewähr – können die Nationen Europas im 22. Jahrhundert zurückkommen. Bis dahin bleiben wir Zuschauer. Auch die Briten werden bald verstehen, daß sie für die Amerikaner, bei aller Sprachgemeinsamkeit, auch nur eine abgelegene Insel im Ostatlantik sind.

    • Europa hatte seine Hochzeit in der Epoche der europäischen Kolonialreiche, UK und Frankreich in erster Linie, in zweiter Linie Holland und Belgien mt dem Besitz von Indonesien und Begisch.Kongo, Spanien und Portugal hatten ich mit den südamerikanischen Unabhänigkeitsbestrebungen schon früher aus einer führenden Rolle verabschiedet. In Abfolge WKI und WKII verloren sowohl Frankreich in Subsahara, Algerien, Vietnam ihren imperialen Status ebenso wie UK mit der indischen Unabhänigkeit, Verlust der afrikanischen Kolonien aus notgedrungener Einsicht, diese nicht mehr halten zu können.
      Russland war immer janusköpfig, Spätestens seit Peter dem Großen und der Gründung von St.Petersburg schaute ein Gesicht nach Europa, das andere nach Asien. Allerdings war Russland immer auch ein Bestandteil europäischer Politik und Begehrlichkeiten von den Kriegen, die Schweden gegen Russland führte bis zu Napoleon und Hitler. Russlands Interessen in Asien waren mit der Erschließung Sibiriens immer groß, sie reichten teilweise bis Alaska, das erst durch Verkauf in US-amerikanischen Besitz kam. Das Ende der Sowjetunion, bedeutete auch den Verlust der unten den Zaren erworbenen asiatischen Regionen von Usbekistan, Turkmenistan bis Kasachstan und anderen. Ob Russlands neuerliche Anlehnung an China militärpolitisch und als Abnehmer von Rohstoffen, vor allem Gas, Bestand haben wird, bleibt abzuwarten.
      Europas Rolle kann in den nächsten Jahrzehnten im sich anbahnenden Konflik USA/China, alter Hegomon/Nachwuchshegomon mit ungewissem Ausgang nur abwartender Natur sein, schon aus demographischen Gründen , Kriegsindex/Heinsohn. Sollte China sich Taiwan schnappen oder es versuchen, militärischer Konflikt mit den USA wahrscheinlich, wäre die Frage NATO-Fall oder nicht.Das chinesische Projekt „neue Seidenstrasse“ Richtung Europa wäre damit allerdings gestorben, was vermuten läßt, dass China auf eine Invasion wohl eher verzichtet. Das kann allerdings nur eine Vermutung sein und nicht mehr.

    • Sie verpacken aber gar viel zusammen in Ihren Comment, und nicht alles passt zusammen.
      Trotzdem, ich wurde sogar ihnen mehr Punkte geben, weil ich es richtig finde, wenn Leser ihre Gedanken hier niederschreiben.

    • und Rußland, das kein Teil Europas ist und nie war, übrigens auch nicht

      Das kann man bedauern. Da Sie auf 1917 angespielt haben, erlauben Sie mir einen weiteren Ausflug in den Konjunktiv, in dem sich das Deutsche und das Russische Reich ins Benehmen gesetzt und verständigt hätten. Diese Kombination wäre wohl schwerlich zu Stoppen gewesen, weswegen die angelsächsisch dominierten Mächte alles versuchten (und Erfolg damit hatten), daß es dazu nicht kam.

      C’est la vie, Sellerie…wieder einmal.

  10. Die EU wird sich weder für das eine noch für das andere entscheiden. Sie wird weiter zwischen den Stühlen stehen und jammern, dass niemand sie zum Sitzen auffordert!
    Die EU ist dermaßen mit sich selbst beschäftigt, dass sie sich in keinster Art und Weise mit iher tatsächlichen realen Umgebung beschäftigen kann.

  11. ich sags mal so als deutscher und irgendwie auch als in dem Kontinent Europa lebender….
    seit 1917 haben die USA sehr gut an den Konflikten in Europa profitiert(finanziell und weltbedeutungstechnisch) und hier Ihre Basen vorverlegt,anstatt direkt aus Ihrem Kernland herraus weltweit eingreifen zu müssen.
    Dieser Profit ist jetzt aufgesogen,also ziehen Sie weiter.
    Das es da eine „Völkerfreundschaft“ gegeben habe,war immer nur politiker-sprech-Nebel,die Nachkriegs-Sateliten hatten nie eine eigene Stimme.
    Ich sehe es gar nicht so falsch,das es noch Nationen gibt,eine EWG der Nationen würde weitaus ruhiger und besser handeln als der Moloch aus Bürokraten aus Brüssel

  12. tja,da kurbeln Trump und Biden im Grunde nur „Obama’s“ Arab-Spring zurück auf normal,so wie dessen Aussenminister um Mursi heulte,wird nun statt dem vorherigen Chef Mubharak eben Sissi unterstützt.
    Als Insider,was das Land angeht,war das von Anfang an der richtige Weg,wenn 80% der Bevölkerung im Grunde mit den Muslimbrüdern sympathisieren,muss man da einen Deckel drauf halten

  13. ein kluges China wird 100 oder 500 Jahre warten

  14. Herr Haeberle, nun lassen Sie mal die Gruppe „Jung und gelangweilt“ außen vor. Die schippernden Mädels sind real irrelevant.
    Aber glauben Sie ernsthaft “ Ohne China als Werkbank der Welt und führender US-Dollar – Devisenbesitzer würden in den USA und der EU längst die Lichter ausgehen.“ Glauben Sie daran, ernsthaft?

  15. Deutschland wurde „befriedet“, aber nichts wäret ewiglich….

  16. Die VR China, so genau sollte man schon sein, konnte bislang keinen Angriff auf Taiwan starten. Es könnte sein, dass die Funktionäre jetzt die Situation wegen Afghanistan anders einschätzen. Wenn sie sich da mal nicht gewaltig täuschen.

  17. Wissen Sie eigentlich schon, weshalb die Chinesen die NEUE Seidenstraße in Asien und Europa und den zweiten Panamakanal in Nicaragua bauen dürfen?

    Ihre Zustimmung in einer gewissen Angelegenheit haben sich die Chinesen von den anderen Großmächten in Wahrheit sehr gut bezahlen lassen!

    Die Chinesen sind seit altersher halt ein Händlervolk und eben nicht auf militärische Eroberungen aus!

  18. Die Westler verstehen die Chinesen in der Regel überhaupt nicht richtig!

    Das bevölkerungsreichste Volk der Welt hätte schon immer mit ihrer wirklich gewaltigen Armee viele Staaten wirklich spielend leicht komplett erobern können!

    Der Grund dafür, das die Chinesen das nicht machen ist ganz simpel!

    In diesen fremden Ländern wohnen ja, igittigitt, NICHT Chinesen, die als fremde Menschen eventuell fremde Ideen in ganz China verbreiten könnten, um so die Harmonie der chinesischen Gesellschaft dauerhaft zu untergraben!

    Und das ist auch bereits seit Jahrtausenden oberste Staatsdoktrin der Chinesen!

    • Haben Sie schon davon gehört, dass China nach Tibet und seit Jahren nach Afrika Tausende von Chinesen umsiedelt? Sicher nur wegen der Jahrtausende alten Harmonie….

    • Vasallen zu haben, also Staaten, die von China in erheblichen Umfang abhängig sind, dürften die Chinesen allerdings nicht ganz abgeneigt sein und sei es über ökonomische Verflechtungen und sonstige engste Verbindungen handelspolitischer Art (Kredite) ohne Alternaiven. Die chinesische Expansion in Afrika ist Beispiel. Militärische Eroberungen, wie sie in den siebziger Jahren einmal in Vietnam versucht wurden und scheiterten, waren nur Episoden.
      Allerdings sollte man nur sehr bedingt aus vergangenen Epochen auf zukünftige Möglichkeiten und Ereignisse schließen, wenn man Realist bleiben will.

  19. Zitat 1: „Der Pekinger Jubel angesichts des US-Rückzugs aus Afghanistan mag zwar verständlich sein – begründet ist er nicht und er sollte schnell verstummen. (………………). Die Trump-Biden-Doktrin der neuen US-Außenpolitik lautet: Demokratie sichern statt Demokratie exportieren

    > Womit in Richtung China guckend eigentlich alles gesagt wäre.
    Ob die chinesische Führung tatsächlich selber glaubt was sie da bzgl der USA und Taiwan lauthals verbreitet, kann man nur raten und vermuten. WENN aber Ja, dann muß man annehmen, dass die chinesische Führung mittlerweile in immer höheren Sphären zu leben scheint und Größenwahnsinnig geworden ist.

    Wobei es hier dann aber auch verwundert, dass die Chinesen anscheinend kein bißchen das amerikanische Denken zu verstehen scheinen und was die „kleinen“ Unterschiede zwischen irgendwelchen Shithole-Countries wie zum Beispiel Afghanistan und Demokratien wie Taiwan sind.

    Und was die USA und Afghanistan betrifft, hier hätten die USA schon allerspätestens nach der Eliminierung Bin Laden’s abziehen sollen und Afghanistan Afghanistan sein lassen sollen. Wobei unsere eigenen Soldaten spätestens wieder abgezogen worden sein sollten als sich die USA in Afghanistan militärisch eingerichtet hatten. Denn das -auch- dieses islamische Afghanistan weder bereit noch willens war und ist eine westlich-demokratische Zwangebeglückung zu wollen und akzeptieren, das war schon damals selbst mir Blödie völlig klar und bewußt.

    ~~~~~

    Zitat 2: „Die EU wird sich entscheiden müssen: An der Seite der USA den Kampf gegen die neuen Imperialisten aufnehmen – oder sich an der Seite Chinas gegen die USA positionieren.“

    > WOBEI sich die EU das auch umso mehr sehr genau überlegen sollten, da China -auch- immer mehr Einfluß in Afrika nimmt und somit auch immer näher an das westliche Europa rückt(nicht zu vergessen das China ja selbst auch schon auf einzelne EU-Länder wie Griechenland zugreift und Einfluß nimmt).

    Übrigens:
    Was die weit über ~1500 Mrd Euro aus EU-Brüssel für die No-Border und „Weltenrettung“ betrifft wo wir dann allesamt beste Freunde, allle gleich und glücklich sind, hier gibt es -meiner Erinnerung nach- auch von der UN einen grad erst erfolgten ähnlichen Vorstoß indem die UN mehrere 100 Mill. Euro für Menschen- und Frauenrechte(uäm) an afrikanische(?) Staaten locker gemacht hat(zumindest meine ich mich zu erinnern, dass ich hiervon grad erst vor kurzem etwas auf den Teletextseiten gelesen hatte).

    Wenn ich sehe wie zum Beispiel hier in Dummland unsere Rechte, Gesetze und Rechtssprechung immer weiter getreten und verdreht werden UND der Antisemitismus, ISlamismus und die kulturfremde Gewalt millionenfach ins Land und unsere Sozialsysteme gelassen UND geholt werden, sollten EU-Brüssel und die UN diese Gelder besser mal für Deutschland bereitstellen.

    • Wirklich ein dummer Comment.
      Studieren Sie die Aussenpolitik seit 1867 der USA, dann verstehen Sie, weshalb Sie so falsch liegen.
      Besonders die Cembrowski Doctrine des Admirals‘ wird Sie eines besseren lehren.
      Im Gegensatz zur eu (nicht Europa) und den USA existiert China seit fast 4,000 Jahren.
      Mein Fokus betr. EU ist primaer auf die trad Laender Europas (D/F/I/NL/E), und diese 5 Kernlaender, vorallem D muss sich entscheiden, FUER SEINE EIGENEN INTERESSEN zu kaempfen.
      Weder fuer die Amis, noch fuer Polen oder andere durchgeknallte Baltics.
      Und diese Interessen kann D ohne imperiale Machtdemonstrationen durchsetzen…..wenn es denn wollte.

  20. Der Donald, der war vernünftig, ein Businessman und kein Berufspolitiker.

  21. Die Positionierung der EU resp. Deutschlands und leicht abgeschwächt einiger Laender Europas hat bereits begonnen, wozu nicht nur Merkel einen wichtigen Beitrag geleistet, der uebrigens schon voreinigen Jahren von ihr gestartet wurde, spaetestens seit dem Ende der Präsidentschaft Obamas, der allerdings auch bereits eine gewisse Neuorientierung zum ostasiatischen Raum zeigte, allerdings etwas halbherzig. Waehrend es bei den meisten Laendern allerdings eher um die wirtschaftlich oder finanzielle Unterstützung geht, kommen bei anderen Regimes politideologische Motive oder Sympathien fuer das chinesische „Modell“ dazu. Bekanntlich halten manche nur dieses System fuer „geeignet“, mit den Problemen dieser Zeit fertig zu werden, von der persönlichen Affinität der Merkelmacronriege zur Allmacht des Herrn Xi ganz zu schweigen. Wie dem auch sei, aber vermutlich haben die USA inzwischen auch „erkannt“, dass in einigen Laendern Europas, in vielen Faellen nicht zufaellig failed states, wirtschaftlich ohnehin, systempolitisch stark wankend, eine Neuorientierung stattfindet, die auch den Neigungen der jeweiligen Gesellschaften entspricht. Allerdings haben auch die USA, eigentlich aus mindestens 2 Gesellschaften bestehend, noch ein paar durchaus massive Probleme im Innern zu loesen, deren Ausgang alles andere als klar ist. Das koennte dann auch aussenpolitisch interessant werden, wo offenbar auch das aktuelle Regime (erwartungsgemaess) die von Trump begonnene Linie fortsetzt.

  22. Propaganda wird nicht wahrer, wenn man sie kritiklos wiederkäut. Imperien von Rom bis Washington ging und geht es stets um Plünderung ihrer Vasallenstaaten, nie um Demokratie. Die Vorbereitungen Chinas zur Einnahme Taiwans laufen offenkundig auf allen Ebenen mit beängstigendem Fanatismus auf Hochtouren. Wer sollte diese Übermacht wie daran hindern? Möge kein Weltenbrand entstehen.

    • Warum erwähnen Sie nur Rom und Washington? Gab und gibt es sonst keine Imperien? Die Weltsicht der Deutschen ist einfach katastrophal.

  23. Ein Witz jagt den nächsten:
    +++Damit folgt Biden der bereits von Trump eingeleiteten Politik, US-Interessen nur in Regionen zu sichern, in denen die Demokratie bereits fest verankert ist.+++
    Dann möge der Präsident schnell mal in all den Ländern damit beginnen, wo die Art der US – amerikanischen Vorstellungen von Demokratie überall nicht verankert sind. Wenn ich da an die vielen Militärstützpunkte der USA, in sehr unterschiedlichen Ländern denke, um nur als Beispiel Saudi Arabien mit seiner „fest verankerten Demokratie“ zu nennen.
    Die USA waren schon immer ein Meister der gefühlsduseligen Propaganda. Statt zu sagen: Ab jetzt lassen wir alle anderen Länder einfach nur in Ruhe, ohne sich dort immer wieder in deren inneren Angeleigenheiten einzumischen, mit ihrem Militär und ihren Geheimdiensten. Länder, welche die USA nicht bedrohen und militärische angreifen können, die aber zu Angreifer, Feinden und Terroristen, der USA gestempelt werden. Und sollten sie damit anfangen nicht immer und überall von Amerika zu reden, denn Amerika sind viele Länder, aber nicht die USA allein.

  24. Historisch unzutreffend. Siehe oben.
    Vor der holländischen Besetzung im Jahr 1624 war die Insel ausschließlich von Austronesiern besiedelt – Verwandte der Philippinos und Ozeanier.
    China kolonisierte und hanisierte Taiwan erstmals gewaltsam von 1683 bis 1895. Dann trat für ein halbes Jahrhundert Japan an dessen Stelle. 1945 wurde die Insel der Republik China zugeschlagen. 1947 kam es zu einem blutigen Aufstand gegen die neuen Herrscher aus Nanjiing.1949 verlegte die Kuo-mintang ihren Regierungssitz nach Taipeh – gefolgt von rund 1,5 Millionen Bürgerkriegsflüchtlingen. Seitdem bewahrt Taiwan seine Unabhängigkeit gegen die Volksrepublik. Die diktatorische Regierungsform der Kuomintang wurde in den 90ern in eine heute funktionierende Demokratie nach westlichem Muster umgebaut.
    „Seit Jahrtausenden zu China gehören“ sieht anders aus. Selbst dann, wenn man nicht die kommunistische Machtusurpation mit „China“ verwechselt.
    Bitte keine fakten-befreiten, propagandistischen FakeNews verbreiten.

  25. Nach einem TV Bericht sind die Chinesen davon überzeugt die USA wirtschaftlich und Militärisch bis Mitte des Jahrhunderts überholt zu haben, so ein ehem. Oberst der Chinesischen Armee. Diese Einschätzung der VRC könnte ein tödlicher Fehler sein. Die Chinesen schwören ihre Armee propagandistisch auf mögliche Kriegseinsätze ein. Die USA haben mit Hiroshima und Nagasaki bewiesen das sie bereit sind sich gegen solche Imperialistischen Aggressoren mit allen Mitteln zu wehren. Wir haben zur Zeit nur die Wahl zwischen 2 oder 3 Hegemonialmächten. Unter oder mit welcher können wir am besten leben? Da gibt es wohl nur eine Antwort, die USA. Die EU selbst ist noch keine Macht.

    • Dann sehen Sie das ja so wie ich. Kriegsverbrechen interessieren die Grossmächte doch nicht, die braucht man zur Aburteilung der Verlierer.

  26. Herr Spahn,
    ich hoffte, dass Ihre Analyse der weltpolitischen Ambitionen der USA und anderer demokratischer Volkswirtschaften vollumfänglich zutrifft. Leider ist es bei weitem nicht so klar, dass die USA dem chinesischen Machtanspruch etwas entgegensetzen können. Erstens sind die wirtschaftlichen Abhängigkeiten der westlichen Volkswirtschaften von China enorm und zweitens sind auch die Amerikaner – gleich den Europäern – keinesfalls ein homogenes Volk von Demokratiebewahrern. Die Machtverhältnisse sind unklar und an den Küsten und in vielen urbanen Zentren beherrschen multikulturelle Anywheres den politischen Diskurs. Dass eine Familie Biden, die angeblich lukrative Beziehungen zu chinesischen Geschäftspartnern pflegt, in der Taiwanfrage unberechenbar ist, würde ich unterstellen. Wir sehen gerade an den Verwerfungen der globalen Lieferketten, wie vulnerabel die westlichen Wohlstandsstaaten sind. Die jahrzehntelange Wohlstandsverwahrlosung hat dazu geführt, dass man meinte, Wohlstand gibts gratis aus der Leitung, eine moderne industrielle Wertschöpfung ist nur Klima-, Umwelt- und Arbeitnehmer-schädigend und Leistungsgerechtigkeit ist ein Konstrukt alter weisser Männer. China hat mit seinen Autarkiebestrebungen, dem Anerkennen industrieller Tätigkeit als Wohlstandsbasis und dem weitgehend homogenen Volk von weit über einer Milliarde Menschen viele Stärken. Da ist das erhebliche Demokratiedefizit im Land möglicherweise noch nicht bedeutsam, zumal wir in den westlichen Demokratien eine zunehmende Einengung der Diskurskorridore erleben.

    • Es ist überhaupt nicht ausgeschlossen, ob nicht der „Westen“, vermutlich weniger die USA aber die EU, nicht doch den autoritären Weg, Gesellschaften zu organisieren, wie z.B. China, in Zukunft bevorzugen oder weiter freiheitliche Modelle verfolgen. Das regide Corona Regime z.B. in Italien oder jetzt in Österreich deuten in eine gewisse Richtung, die grüne Ökowirtschaft ebenfalls.

  27. Übrigens, Globalismus genau so wie seine dialektische Aufhebung hin zu einer rein anglo-amerikanischen Interessenpolitik, die in der jetzt zu Ende gehenden Aera globalistischer Politik (Nation building, Demokratieexport) auch immer ihre Rolle gespielt hat, liegen Ideen zu Grunde, wie sie von See-und Inselmächten gepflegt werden ,wenn man die USA als große Insel nimmt und Abkömmling des britischen Vereinigten Königreiches mit seinen verflossenen weltumspannenden Interessen, von Indien über Australien, Ägypten, den afrikanischen Kolonien bis zu den Falklandinseln und Neuseeland.
    Angedacht wurde der Globalismus und als dessen Grundlage die Einbeziehung Chinas in ein weltumspannendes politischesSystem von amerikanischen Think Tanks und gewann noch einmal rasant an Fahrt nach Ende der Sowjetunion und dem Zusammenbruch des mit der Nato konkurrienden Warschauer Paktes.
    Irrtum war, dass sich Russland nach westlichen Vorbildern demokratisieren würde, was man unter Jelzin als Nachfolger von Gorbatschow noch für möglich hielt, ebenso wie man eine fortschreitende innere Liberalisierung Chinas mit der Herausbildung eines neuen Mittelstandes in China für quasi unausweichlich prognostiziert hat.
    Die USA hat sich spätestens mit Trump, in Wirklichkeit aber schon früher, von diesen Irrtümern befreit und betreibt wieder eine rein amerikanische Interessenpolitik zusammen mit ihren Verbündeten UK, Australien, Neuseeland, Kanada, während die EU mit ihrer Ikone A.Merkel scheinbar weiterhin unverdrossen an alten globalistischen Politikmustern festhielt und auch weiterhin geneigt ist, festzuhalten.
    Interessant, dass das kommunistische China jetzt ganz unverholen die „globalistische“ Karte spielt, z.B. in Afrika aber auch bis nach Europa, Stichwort „Neue Seidenstrasse“ und insofern geneigt ist, diese Rolle von den USA zu übernehmen allerdings nicht unter demokratischen Vorzeichen sondern sozialistischen, bzw. dessen Variante STAMOKP , staatsmonopolitischer Kapitalismus, versetzt mit einigen marktwirtschaftlichen Elementen untergeordneter Natur und insofern korrespondiert mit ähnlichen etatistisch-sozialistischen Elementen in der EU.

  28. China hat mit Xi Jinping einen überlegenen Staatsmann, der von keinerlei Wahlen abhängig ist und eine langjährig angelegte, kluge Strategie verfolgt. Leider ist das Thomas Spahn nicht aufgefallen! Wer ist dagegen Biden? Ein temporärer Wackelkandidat! Es gibt mit den USA, Russland und China drei Weltmächte, die dabei sind, ihre globalen Claims abzustekcken! Die EU spielt dabei ohnehin keine Rolle und kann vernachlässigt werden. Ob das neue Pazifik-Bündnis irgendetwas bewirken wird, wenn China vollendete Tatsachen schafft, ist doch mehr als fraglich! Kann man sich Australien oder Japan als Militärmächte vorstellen, die Kampfeinsaätze fahren? Ich nicht! Dafür ist Nordkorea ein verlässlicher Verbündeter Chinas, mit einer ehrgeizigen Militärpolitik und unberechenbar. Angischts neuer Hyperschallwaffen werden die Amerikaner ist altbewährte Flugzeugträger ohnehin nicht überzeugend einsetzen können; sie machen sich künftig angreifbar. China hat als Kontinentalmacht alle Trümpfe in seiner Hand und wird sie – auch in Verbindung mit der neuen Seidenstraße – irgendwann ausspielen. Der Westen wird dabei wie immer nur zuschauen und darauf hoffen, dass die USA im Extremfall die atomare Karte zückt! Aber das wird nicht geschehen, weder bei Biden noch bei Trump!.

  29. China befindet sich schon längst im asymmetrischen Krieg mit dem gar nicht mehr so freien Westen.

    • Ich würde es nicht Krieg nennen, sondern hegemoniales Armdrücken mit dem Schwergewicht China. Leider ist der Westen nur noch Fliegengewicht.

  30. Die „Demokratie“ Marke Biden, mit Regenbogenkult und Bevorzugung ausgesuchter Minderheiten, ist nichts was man verteidigen bzw „sichern“ sollte. Diese autoritäre „Demokratie“ der Identitätslinken hat mit Freiheit nichts zu tun.

  31. Schwere Politkost am Samstagmorgen. All die Überlegungen, die vom Autor hier geäußert wurden, haben einen realen Hintergrund.
    Der Wechsel vom haben wollen zum behalten wollen. Ich würde hinzufügen: Wenn die Puste ausgeht wird langsamer gelaufen. In diesem Zustand befinden sich die USA schon 2-3 Jahrzehnte. Da läuft das Gesicht schon mal aus Sauerstoffmangel blau an.
    Aus dieser Erkenntnis heraus ist der Paradigmenwechsel der US- Außenpolik zu sehen. Man beginnt einzusehen, dass der Wunsch die Welt zu beherrschen eben halt doch nur ein Wunsch sein kann. Und weil man dies nicht nur im Ovaloffice weiß, beginnt man sich zu besinnen und die Gewichtung des politischen Handelns wieder in realistische Bahnen zu lenken.
    Zu China ist nur zu bemerken, dass die eigene Wirtschaft die besseren Möglichkeiten bereit hält, als dies den USA lieb sein kann. Wer die Staaten mal bereist hat, weiß von was ich spreche.
    In China steht die Staatsdoktrin mit dem Ziel nicht mehr zum Spielball außerchinesischer Player zu werden, an erster Stelle. Das daraus sich positiv entwickelnde Momentum für den Lebensstandart der eigenen Bevölkerung, ist die Rückversicherung für die Macht der KPC.
    Da Chinesen ein sehr ausgeprägtes Sozial-, und Staatsverständnis besitzen, ist das Aufsprengen dieses Monolithen ein eher sinnloses Unterfangen. Die USA haben das schon seit dem Koreakrieg erfahren, wo kommunistische Truppen aus China den Marsch der Amerikaner bis zum Grenzzaun oder sogar darüber hinaus nach China selbst(?) verhindert haben.
    Es wäre den Lagern zu raten, Vernunft im Umgang miteinander walten zu lassen.

  32. China unter Xi könnte es mit seiner Aggressivität übertrieben haben. Das könnte in der Tat dafür sorgen, dass in Ostasien ein Bündnis verschiedener Staaten gegen China entsteht. Dabei geht es nicht um „Demokratie“, sondern um Angst gegen dem neuen Riesen im Raum, der immer mehr Platz für sich beansprucht.
    Im Grunde wie der Aufstieg des Deutschen Reiches ab 1871 zum Bündnis von FR, GB, und Russland führte. Auch dort spielte „Demokratie“ keine Rolle.

  33. Tja, wer nicht will, der hat schon. Diese Länder hatten ihre Chance und haben sie dankend abgelehnt.
    Auch China wird in Afghanistan scheitern, auch wenn deren Vorgehensweise erstmal „intelligenter“ wirkt. Die Taliban werden sich schön die Infrastruktur zum Fördern der Rohstoffe aufbauen lassen und dann die Chinesen aus dem Land vertreiben.
    Und China als Weltmacht? Also bitte. China hat außer Nordkorea keine Verbündeten, steht international isoliert da und verliert seit Xi Jinping, der CCP und all den nicht eingehaltenen Versprechen weiter an Vertrauen. Wer will schon mit China Geschäfte machen. China ist kein vertrauenswürdiger Partner, weder wirtschaftlich, sozial oder gar militärisch.
    China wird sich hüten, auch nur einen Hauch mehr als Propaganda gegenüber Taiwan aufbringen, will China nicht noch das letzte Bißchen an internationaler Akzeptanz verlieren.
    China wird sich mit der CCP innerlich zugrunde richten. Schon jetzt hat dieses Land mehr innere Probleme als jedes andere Land der Welt.

    •  Und China als Weltmacht? Also bitte.“
      China zeigt dem Westen gerade seine Macht: kein Silicium, kein Magnesium, keine Chips, Medikamentenknappheit …
      Silizium ist nach Sauerstoff das zweithäufigste Element in der Erdhülle, Magnesium liegt auf Platz 9. Trotzdem wurde China zum Monopolisten gemacht. In China sind die Lagerstätten reichlich, die Umweltbedenken bei der energie-intensiven Verarbeitung der Rohstoffe gering und die Förderung günstig.
      Ach, ich vergas. Nur Russland erpresst ja die EU mit Gas.

    • Ich glaube, China nicht als Weltmacht zu sehen, ist eine komplette Fehleinschätzung. Wenn die waffentechnologische Entwicklung so rasant weitergeht, werden chinesische Hyperschallraketen die US-Flugzeugträger in einige Jahren pulverisieren können. Ich denke, dass bei den Amerikanern schon jetzt die Alarmglocken schrillen! Außerdem schafft sich China mit dem Bau der Neuen Seidenstraße genug Verbündete und Abhängige dazu.China sitzt bei der Lieferung weltweit benötigter Rohstoffe, wie Aluminium, Magnesium und Seltene Erden, am längeren Hebel. Die staatsfinanzierte chinesische Wirtschaft ist (noch) überall auf dem Vormarsch! Der Westen kann nur zuschauen; als Handlungsträger ist er längst ausgeschaltet!

    • Die Chinesen und von den Taliban – vertreiben? Das geradezu von der schieren biologischen Masse her unmöglich.

  34. das stimmt zwar aber die chinesen führen die eroberung über die geldschiene..in europa sind sie auch schon dick mit drin,siehe griechenland,wo soll das enden??? vor allen dingen dann,wenn die westliche lohnstruktur und die arbeitssicherheitslinien in china nicht oder wenig eingehalten werden,beinahe konkurrenzlose preisunterbindung.
    bekannter bestellt sehr viel bei amazon,was dafür preise gehandelt werden spottet jeder beschreibung,qualität scheint den meisten ein fremdwort zu sein,dass ist china.

  35. Vielleicht sollten sie den Artikel noch einmal ganz in Ruhe lesen.

  36. In Wahrheit kann man nur hoffen und beten. Die USA sind genauso gespalten wie wir. Ich weiß nicht, ob die Menschen jetzt noch einen Krieg mit China draufsetzen könnten. China ist nicht Irak. China ist Medikamente und Güter.
    Die Globalisten haben jegliche westliche Autarkie zerstört, oft im Glauben, dass gerade wechselseitige Abhängigkeiten Frieden schaffe. Die EU-Politik folgt auch dem Dogma. Unzufriedenheiten und schlechte Kompromisse als angebliche Friedensgarante.
    Die Wurzel ist, dass alle Handelnden für im Wesentlichen gleich moralisch betrachtet werden.
    China könnte sich Taiwan krallen und den meisten Wählern im Westen würde es am Arsch vorbeigehen, weil die Angst vor dem strafenden China überwiegt. Danke an alle dumm labernden „Geostrategen“, die vor allem Amerika als Böse darstellten und darauf drangen, dass es bloß keine alleinige Supermacht geben dürfe.

    • und den meisten Wählern im Westen würde es am Arsch vorbeigehen, „
      weil dies ein Konflikt in Asien ist. Gerade wir haben nicht das Recht uns einzumischen. Am deutschen Wesen ist noch nie die Welt genesen.

      • Das ist doch nun wirklich kein Argument, das am deutschen Wesen……….Da kann ich auch sagen, das am chinesischen Wesen die Welt nicht genesen wird. Wir können nicht weiterhin so weiter tun und verfahren, als wenn die BW nicht in kriegerischen Handlungen verwickelt ist und seien wird. Die BW ist doch nicht von alleine dahingezogen.

    • Europas Verteidigung ist, dass sich jemand schert und dieser jemand Amerika ist. Übrigens ist den Amerikanern sehr bewusst, dass sich das selbstgerechte Europa den Sozialstaat nur deshalb leisten kann, weil die Amerikaner die ganze sehr teure Abschreckung fast alleine wuppen. Ist Taiwan zu weit weg, sind auch wir zu weit weg.
      Ich gehe auch davon aus, dass sich die Chinesen hüten werden, weil Taiwan sich verteidigen wird und andere asiatische Staaten, die auf die Führungsrolle Amerikas angewiesen sind (Südkorea, Japan, Phillipinen…) zur Unterstützung eilen würden. Sie würden Amerika wohl mit reinziehen, weil sie wüssten, dass wenn Taiwan den Amerikanern zu weit weg wäre, sie selbst auch zu weit weg sein würden.
      Aber je mehr der Westen schwächelt, umso mehr werden sich Despoten herausnehmen. China ist wirtschaftlich auch in einer prekären Lage. Auch dort stehen, geradezu wörtlich, leerstehende potemkinsche Dörfer. Jeder weiß, dass da jederzeit was hochgehen kann. China reagiert gerade mit viel Autoritarismus und Fremdenfeindlichkeit. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Konflikt zur Ablenkung herhalten muss, steigt.

  37. Man sollte sich nicht in Angelegenheiten anderer Länder einmischen. Selbst wenn eine Demokratie durch einen Putsch abgeschafft wird und eine Diktatur eingeführt wird, haben andere dort nichts verloren. Nur wenn ein demokratisches Volk von extern angegriffen wird und um Hilfe bittet sollte man auch von extern eintreten. Jedes Volk hat es selbst in der Hand sich zu wehren. Tut es das nicht, dann gibt es unmissverständlich zu, dass das erreichen der Demokratie für sie nicht den Einsatz wert ist den es kosten könnte. Wenn sich ein Volk in einer Diktatur befindet wird es schwer werden dies wieder in ein demokratisches Land umzukrempeln. Ostdeutschland brauchte dazu 40 Jahre, oder wenn man die unrühmlichen 12 Jahre hinzunimmt 52. Deshalb ist es für mich traurig mit anzusehen, dass sich unser Volk den Tendenzen zur Totalität (alles ist alternativlos) nicht genug entgegen stellt. Es scheint in der Mehrheit die Gefahr zu verharmlosen oder nicht zu erkennen.

  38. Grundsätzlich halte ich die Analyse für stichhaltig und nachvollziehbar. Allerdings glaube ich nicht, dass Biden intern noch irgendetwas zu sagen hat. Sein kürzlichen Auftritt beim Townhall-Meeting war nur noch zum fremdschämen (nicht für ihn, er kann nichts dafür) und warf die Frage auf, warum ihm seine Familie das noch antut.

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