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Der Paygap: Wenn man seine Leser für blöd hält

24.08.2018

| Lesedauer: 4 Minuten
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Journalisten führen ihr Publikum manchmal ziemlich an der Nase herum. Ein gutes Beispiel lieferte neulich ein IT-Magazin zum Thema Lohnunterschied zwischen Mann und Frau.

Journalisten führen ihr Publikum manchmal ziemlich an der Nase herum. Mittels diskreter Umgehung der Fakten pimpen sie gerne mal ihre Schlagzeilen und meinen dann, es merkt keiner. Ein gutes Beispiel lieferte neulich das IT-Newsportal Golem.de. Es titelte: „Weibliche IBM-Angestellte verdienen in England 14,6 Prozent weniger.“ Ein ganz schön krasser Lohnunterschied. Ungerecht und diskriminierend. Denken sich wohl alle, die nicht weiterlesen – und viele lesen nach der Schlagzeile nicht weiter.

Im Textteil steh dann: „Zwischen beruflich gleichgestellten Frauen und Männern betrage der Unterschied etwa ein Prozent.“ Beruflich gleichgestellt heisst, gleiche Position und Qualifikation. Der Lohnunterschied (Paygap) von Frauen und Männern mit gleicher Position und Qualifikation beträgt bei IBM also etwa ein Prozent. Das ist praktisch nichts, NOTHING. Es ist so wenig, dass es keinen Piep wert wäre – ausser eben, man lässt in der Schlagzeile den zentralen Punkt weg.

Einen nicht-bereinigten Paygap für eine reisserische Schlagzeile zu instrumentalisieren, ist unprofessioneller Journalismus. Es ist ein manipulativer Versuch, seine Leser in bestimmte Denkbahnen zu lenken, nämlich dass IBM ein diskriminierender Arbeitgeber ist. Man nimmt in Kauf, dem Unternehmen zu schaden und dazu gehört eine zünftige Portion Verschlagenheit. Golem.de ist mit 1,92 Millionen Unique Usern im Monat (Quelle: Agof) kein Winzling.

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Ich tat also, was man in so einer Situation tut, ich twitterte den IBM-Text und schrieb an die Golem-Redaktion: „Wenn der 14%-Paygap aus der Schlagzeile im Textteil – und unter Berücksichtigung relevanter Fakten – plötzlich auf 1% schrumpft. Manche Journalisten gehen offensichtlich davon aus, dass ihre Leser ein bisserl verblödet sind.“ Die Antwort: „Wir sind hier anderer Meinung: Ein Paygap von 14 Prozent ist auch dann relevant, wenn er nicht darauf zurückzuführen ist, dass Frauen und Männer in derselben Position ungleich bezahlt werden, sondern darauf, dass Männer offenbar bessere Aufstiegschancen haben als Frauen.“

„Offenbar“ ist eine Projektion des Schreibers. Eine subjektive Annahme. Dass bei IBM mehr Männer aufsteigen, kann auch daran liegen, dass die Frauen dort nicht unbedingt aufsteigen wollen, oder viele Frauen nicht bereit sind, Vollzeit zu arbeiten, oder die Firma schlicht weniger Auswahl an Damen hat. Denn Tatsache ist: Wie ein Computer zusammengesetzt ist, interessiert die Mehrheit der Frauen dieses Planeten etwa so sehr wie das Innenleben eines Doppelschlitztoasters. Mit IT&Co. können Frauen im Durchschnitt weniger anfangen als Männer. Die feministischen Kreise aber, die den Paygap permanent als unerschütterlichen Beweis für systematischen Sexismus und Diskriminierung durch das böse Patriarchat anbringen, haben sich entschlossen, von dieser Realität keine Notiz zu nehmen. Unterstützt werden sie dabei von vielen Journalisten, die statt in gesicherte Beweise lieber in eine ideologisch motivierte Meinungsbeeinflussung investieren.

Stuart Reges, Dozent für Informatik an der University of Washington mit 32 Jahren Berufserfahrung, widerspricht der Behauptung, dass Lohnunterschiede auf Männer und ihre patriarchalischen Organisationen zurückzuführen sind. „Frauen wollen weniger Computerwissenschaften studieren als Männer und eher keine Karriere als Software-Ingenieur anstreben“ – dieser Unterschied sei hauptsächlich verantwortlich für Lohnunterschiede in der IT-Branche, schrieb er jüngst im Onlinemagazin Quillette.com. Die Darstellung von Autoren, Professionellen und Aktivisten, dass Frauen systematisch von den lukrativen Branchen in der IT ausgeschlossen werden, sei ein gefährlicher „Oppression Narrative“, eine Erzählung, die auf Unterdrückung basiert.

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Dass die Geschlechter unterschiedliche Interessen haben und darum unterschiedliche Berufsentscheide treffen, hat schon der Dokumentarfilm „Gehirnwäsche, das Gleichstellungsparadox“ (2010) gezeigt. Der Soziologe Harald Eia hat herausgefunden, dass sich Frauen in Norwegen, dem Land mit der mustergültigsten Geschlechtergleichheit weltweit, trotz intensiver staatlicher Förderprojekte für frauentypische Berufe entscheiden – die halt oftmals schlechter bezahlt sind. In Norwegen ist fast 90% des Pflegepersonals weiblich, 90% aller Ingenieure sind männlich, obwohl die Regierung seit Jahren versuche, Männer für den Pflegeberuf zu begeistern und Frauen für das Ingenieurswesen. Mit Diskriminierung habe das nichts zu tun.

Das bestätigt auch ein User, der auf meinen Golem-Tweet antwortete: „Ich bin Software-Entwickler. Es gibt kaum Kolleginnen. Wenn doch, überproportional aus Osteuropa oder Indien. Und viele werden nie zum besserverdienenden Senior-Entwickler, weil sie vorher die Branche wechseln. Das verzerrt die Statistik enorm.“

Frauen haben bei uns die freie Wahl und wollen trotzdem nur sehr selten als Ingenieurin oder Programmiererin arbeiten. Die freie Wahl, noch so ein Zankapfel. Denn genau an der Stelle ruft die selbsterklärte Beschützer-Fraktion erneut dazwischen „Die ist doch gar nicht frei!“ – weil Frauen ja in diese gesellschaftlichen Schablonen und Stereotypen hineingedrängt werden. In ihrer Entrüstung entgeht ihnen, dass sie Frauen mit der Behauptung bei der Studien- oder Berufswahl jegliches selbständige Denken absprechen, sie zu hilfsbedürftigen Geschöpfen machen, die nicht in der Lage sind, Entscheide für sich zu treffen (wie solche Frauen dann bei Lohnverhandlungen oder in Führungspositionen reüssieren sollen, wäre dann die nächste Frage).

So argumentiert auch die renommierte US-Philosophin und Autorin Christina Hoff Sommers. In ihrem Meinungsstück bei der Huffington Post von 2012 zitierte sie eine Studie der American Association of University Women (AAUW), die herausgefunden hat, dass der Paygap nahezu verschwindet, wenn man relevante Variablen wie Branche, Ausbildung und Länge am Arbeitsplatz miteinkalkuliert. Der 23 Prozent Lohnunterschied sei einfach die durchschnittliche Differenz zwischen den Löhnen bei Männern und Frauen, die Vollzeit beschäftigt sin. Wichtig sei, dass man die „bereinigte“ Lohndifferenz bei der Berechnung nimmt. „Wenn es wahr wäre, dass ein Arbeitgeber Jill für dieselbe Arbeit weniger zahlen müsste als Jack, dann würden clevere Unternehmer all ihre männlichen Arbeitskräfte feuern und sie mit weiblichen ersetzen, und einen riesigen Marktvorteil geniessen“, so Hoff Sommers.

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Meistens bleiben bei Lohndifferenzen einige wenige Prozent übrig, die trotz der einkalkulierten Faktoren nicht erklärbar sind. Vielleicht liegt es daran, dass Frauen tendenziell schlechter verhandeln. Vielleicht entscheidet manchmal einfach persönliche Sympathie. Das ist menschlich – und kann Männer genauso treffen. Und es gibt wohl auch Männer, die ihren Geschlechtsgenossen mehr bezahlen und ihnen die besseren Jobs zuschanzen. Das ist ungerecht und gehört bekämpft. Ich wäre die erste, die sich beschweren würde, bekämen meine männlichen Kollegen mehr Honorar für die gleiche Kolumne. Nur, so einfach ist es auch da wieder nicht. Wäre ich Chefin, würde ich mehr Faktoren als nur „gleiche Arbeit und Qualifikation“ in meine Honorarberechnung einfliessen lassen, wie etwa den Bekanntheitsgrad eines Schreibers, das Spektrum seiner Themenwahl, seine Flexibilität bei spontanen Textanfragen, die Resonanz auf seine Kolumnen (wie oft geteilt online, wie viele Kommentare im Schnitt etc.).

Unternehmen sind sensibilisiert, bemühen sich um Fairness in der Lohnfrage. Journalisten, die den Narrativ einer strukturellen geschlechtlichen Lohnungleichheit unkritisch verbreiten, dienen der Sache nicht. Aber man kann Medien keinen allzu grossen Vorwurf machen, denn einerseits leben sie von Clickbaiting, andererseits ist das Überwinden der eigenen Vorurteile geistig auch nicht gerade einfach, da können Fakten noch so hartnäckig sein.

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57 Kommentare

  1. Software-Entwicklerinnen sind daher rar, weil das abstrakte, theoretische, räumliche u. konstruktivistische Denken Frauen schwerer fällt.

  2. Während meines Studiums an einer FH in BaWü (88 – 93) gab es 2 „Bereiche“: die technischen Studiengänge wie Elektronik, Maschinenbau und Informatik und den Berech Sozialarbeit. Grob geschätzt würde ich bei den „TechnikerInnen“ (ich verwende das Binnen-I, juhe!!) das Verhältnis von Männern zu Frauen (damals) als etwa 20:1 einschätzen. Es gab wirklich kaum Mädels… und wenn … schweigen wir besser darüber. Bei den „SozialarbeiterInnen“ war das Verhältnis fast umgekehrt proportional: geschätzt 1:10. Das alleine erklärt schon die schlechteren Aufstiegschancen der Damenwelt in den Technikberufen. Wenn keine da ist, kannst keine befördern.

    Das Verhältnis hat sich heute vermutlich etwas gebessert, dennoch würde ich auf mindestens 5:1 für die Herren bei den Technik-Studiengängen tippen. Ich bin allerdings schon länger „raus“ … vielleicht kann ein jüngerer Leser hier Aufschluss geben?

  3. Ich habe mittlerweile den Eindruck, das die Masse derer, welche sich heutzutage als Journalisten bezeichnen, in keinem anderen Berufszweig unterkommen könnten, wo es auf Redlichkeit und Gründlichkeit ankommt. Ob das diesen Leuten eigentlich bewusst ist?
    TE scheint mir eine der letzten kleinen Inseln der verbliebenen Redlichen zu sein.

  4. In irgendeinem youtube-Clipp, wo Gysi etwas über sein Leben sagt, zu seiner Biographie befragt wird, habe ich folgendes gefunden.
    Auch die Volkskammer (DDR-Bundestag) wurde von vielen fleißigen Frauen, die schlecht bezahlt waren, geputzt. Nach einiger Zeit gingen diese Frauen in Rente und es gab niemanden, der den Job machen wollte.
    Die Lösung des Problems war dann der „VEB Putzteufel“, der D-Mark bekam um in WestBerlin Asrüstung zu kaufen und die Löhne wurden angehoben. Damit war das Problem gelöst. Der Unterschied war nun aber, dass außer der Sekräterin (die schlechter bezahlt wurde) dort keine Frauen sondern nur noch Männer arbeiteten.
    Das sollte einem dann doch zu denken geben, gab es übrigens auch Gysi.

  5. Vor Jahren habe ich in Indien als Praktikant gearbeitet. In der Firma war die Hälfte der Software-Entwickler weiblich. Ich denke zwar auch, dass Frauen andere Ziele haben als Männer. Welche es genau sind, kann ich als Mann nicht sagen. Vielleicht gefällt es vielen Frauen in einer männerdominiert kompetitiven Arbeitswelt nicht? Ich glaube aber einfach nicht, dass Frauen gar nicht interessiert wären, habe aber nicht so gut recherchiert wie Sie.

  6. Sehr geehrte Frau Wernli, Harald Eia ist kein Soziologe, sondern ein Komiker und Unterhaltungskünstler. Er hat die Gabe, mit scheinbar naiven Fragen aufgeblasene Spinner wie Genderlogen ins Messer laufen zu lassen. Seine Profession ist dem Thema Pay-Gap angemessen – aber ihn bitte nicht zum Soziologen machen. Das ist ja, als ob man einen Genderlogen als Wissenschaftler bezeichnen würde!

  7. Zu den Fakten : 1.Dieser Gap ist bei seriösem Vergleich
    marginal 2. die Damen bevorzugen auch im akademischen Bereich reine „ Laberfächer“ gerne mit Weltverbesserungs – oder Pippi – Langstrumpfoptionen. Hier gibt es Überhänge, die den Preis drücken und die „ Wertschöpfung“ hält sich in Grenzen, im Klartext sind es überflüssige Kostenfaktoren. 3. Offenbar scheuen Damen klare Ergebnisverantwortung, Messbarkeiten und deren Folgen und damit besser bezahlte Technik und Naturwissenschaften. 4. Das „ Bildungssystem“ ( der Kommentator ( Personalleiter a.D. )hat als Gasthörer ein Philosophiesemester „ begleitet“ ) begünstigt massiv reines ( verschultes ) Auswendiglernen. Sobald es nicht mehr auf erlerntes -und praktisch nie verstandenes – Wissen ankam, kam von den durchaus zahlreichen ( Lehramts )Damen nichts mehr und die Herren waren unter sich. Nebenbei war das Wissen der Damen äußerst übersichtlich. 5. Natürlich wird damenseits hier massiv Rosinenpickerei betrieben 6. Nicht wenige Damen haben relativ wenig Skrupel, Eigenschaften karriereförderlich einzusetzen 7. Männer werden mindestens so oft „ benachteiligt“ wie Frauen, eher häufiger.Diese Form hat weniger mit dem Geschlecht, als ganz anderen „ Mechanismen“ zu tun ( ecce homo ). 8. Das Selbstbewusstsein vieler Damen steht auf eher tönernen Füßen und ist massiv von Gunstbezeugungen bestimmter Herren abhängig. Emanzipation ? Diese Aufzählung bezieht sich auf Deutschland und beansprucht keine Vollständigkeit.

    • … was so ein schrumpeliges Y-Chromosom alles anrichten kann.
      Meine Güte! Besonders Punkt 8 beeindruck mich. Ehrlich.

      • Da fühlt sich aber jemand ertappt. Ich habe in meinem Leben viele solche Damen ertappt. Ihre Behauptungen hielten nie einer sachlichen Fakten orientierten Überprüfung stand. Es gibt aber auch Frauen, die das zugeben und sich nicht vereinnahmen lassen wollen.

  8. Der Feminismus „kämpft“ ja heute nicht mehr wirklich nur für die Rechte der Frau,
    es wird auch gegen die Realität gekämpft. Den Schaden hat unsere Gesellschaft.

  9. Danke Frau Wernli. Ich glaube, dass inzwischen auch Frau Schwarzer begriffen hat, dass der Feminismus total aus dem Ruder gelaufen ist.

  10. Ich frage mich, wie hätte ein Mann diesen Artikel geschrieben. Ich werde es nie erfahren.

    Auf jedenfall aber habe ich meinen Blickwinkel auf das Thema erweitern können. Neue Fakten und Analysen die bestimmt auf die Reise ins www gehen.

    Ich bin auch dafür, dass Sie mehr Geld bekommen und der Kriterienkatalag der Belohnungen, in Ihrem Sinne erweitert wird.

  11. Ansonsten sollten Pflegeberufe besser bezahlt werden

  12. Liebe Frau Wernli, ……
    Was war nochmal mit dieser Person von Hewlett Packard bei den Republikanern?

  13. Nein, Frau Wernli, das ist kein „unprofessioneller“ Journalismus. Leider ist das heute NORMALER Journalismus. Und deshalb halten nicht nur Journalisten ihre Leser für blöd. Sondern umgekehrt auch. Und zwar mit grösserer Berechtigung.
    Das Beispiel vom Paygap, das sie bringen, ist alt. Es beinhaltet ungefähr so viel Intelligenz wie die Behauptung, dass Männer diskriminiert werden, weil sie beim Kindergebären stark unterrepräsentiert sind. Trotzdem ist das über Jahre immer wieder aufgewärmt worden.
    Ebenso wie die angeblich steigenden Armutszahlen in Deutschland. Dass diese Zahlen durch eine bestimmte Relation zum Medianeinkommen (60%) bestimmt werden und absolut gar nichts darüber aussagen, was sich ein „Armer“ tatsächlich leisten kann, wird regelmässig verschwiegen.
    Noch hanebüchener wird das ganze, wenn von „Kinderarmut“ die Rede ist. Hier wird fleissig auf die Tränendrüse gedrückt, ohne daran zu erinnern, dass Kinder nicht geschäftsfähig sind und man Armut eigentlich nur bei Erwachsenen feststellen kann.
    Bei der Kriminalitätsrate von Ausländern wird ebenso manipuliert wie bei der Feinstaubbelastung oder bei angeblich hochgefährlichen Stoffen in Lebensmitteln.
    – Mittlerweile kennzeichnet dieser ubiquitäre Lügenstil des zeitgemäss vergrünten Journalismus unsere ganze Gesellschaft. So wie David Riesman vor Jahrzehnten unsere moderne westliche Gesellschaft als „die einsame Masse“ (lonely crowd) diagnostizierte, können wir unsere Öffentlichkeit heute als „die grünverarschte Masse“ bezeichnen.
    Und der MS-Journalismus ist nur noch eine ganz normale Dienstleistungsbranche, die diese Dauer-Verarsche aufrechterhält – zum eigenen Nutzen.

  14. Ich arbeite in der IT im öffentlichen Dienst. Wir haben einen deutlich geringeren Frauenanteil in der Belegschaft und die Kolleginnen verdienen cum grano salis weniger als die Kollegen. Dafür ist die Erklärung ganz einfach. Gleiche Stelle und gleiche Qualifikation vorausgesetzt sieht der TVöD sog. Erfahrungsstufen vor, die durchlaufen werden müssen, sodass ältere Mitarbeiter mehr verdienen als jüngere. Letztere müssen schon sehr gut sein, um den Altersvorsprung über Qualifikation einzuholen. Da die Kolleginnen meist deutlich jünger sind, verdienen sie auch weniger. Das findet sich aber eigentlich überall so, wo Frauen erst in den letzten 25 Jahren so langsam „Männerdomänen“ „erobern“. Die Erfahrungsstufen als Teil der Tarifautonomie sind übrigens in den meisten Tarifverträgen zu finden.
    Dann könnte man noch nach Funktionszuschlägen nachfragen (Sicherheitsbeauftragte, Brandschutz und was es da sonst noch so gibt). Nach Zuschlägen für die Übernahme von Not-, Nacht- und Schichtdienst. Die Liste ist lang.

  15. Solange Frauen der Ansicht sind, dass sie nach Jahrzehnten der Halbtagstätigkeit eine Vollzeitrente zu erhalten haben, solange wird es Artikel geben, die die „Armut“ der Frauen beschreiben. Es werden halt immer nur die Ansprüche berücksichtigt, nie die, die diese Ansprüche bezahlen müssen.

  16. Man könnte den Beitrag auch auf „Angebot und Nachfrage erklären den Preis“ reduzieren. Gefragt sind: Dachdecker, Bauarbeiter auf der Autobahn, V2A-Schweißer, Herzchirurgen, Dirigenten und Ballerspiel-Programmierer. Angeboten werden Friseusen, Nagelstudiobetreiberinnen, Fußpflegerinnen, Politologinnen und Theologie-Abbrecherinnen. Fragen? Nur eine: Warum sprechen Sie, geschätzte Frau Wernli, von „der Paygap“, wenn Sie schlicht „die Lohnlücke“ oder „die Gehaltskluft“ meinen?

    • Ich glaube Frau Wernli ist mehrsprachig aufgewachsen?

  17. na ich weiss nicht… ich höre grad amy whinehouse. warum sollte die gute sich um computer kümmern?

    • Dann hätte sie sich vielleicht nicht tot gesoffen. RIP…

  18. Die Löhne in der Textielindustrie sind auch deshalb so tief, weil Frauen keinen Aufschlag für die Näherinnen bezahlen wollen und sich lieber ein neues, noch modischeres Teil kaufen möchten.
    Das musste auch mal raus.

  19. Wann befasst sich eigentlich jemand mit der life expectancy gap?
    Dann sähen einige Rechnungen ganz anders aus

  20. Auch ich vermute, dass viele Journalisten die falschen Sachen, die sie schreiben, selbst glauben. Einmal weil sie ideologisch verblendet sind. Aber auch, weil Vieles, über das sie schreiben, über ihren Horizont hinausgeht.

    Welcher gute Physiker geht in den Journalismus, um über Energiepolitik zu schreiben? Welcher wirklich gute Volkswirt, der gleichzeitig von Statistik und ihren Fallstricken wirklich Ahnung hat, geht in den Journalismus? Wenige. Die Berichterstattung „Wirtschaft“ ist deshalb enorm schlecht, und das schließt die Blätter, die als „Qualitätsblätter“ angesehen werden, ein. Leider. In anderen Fächer ist es sicherlich nicht besser.

  21. Wenn Frauen was studieren, dann sehr häufig Germanistik, Berufsziel: Germanin. Wenn nicht, dann Verkäuferin oder Friseurin. Bin Chemiker, dort gibt es paar Frauen, wir waren immer schon fortschrittlicher als etwa die Physiker oder gar die Ingenieure. Denn Chemiker muss kochen können … . Wenn die Männer so wären wie die Frauen nu‘ mal so sind, dann säßen wir heute noch im Urwald, täten Banana fressen und f … frohlocken. Kurz, wir wären immer noch Bonobos, mit denen wir bekanntlich gemeinsame Vorfahren haben, zusammen mit den Schimpansen. Ein guter Trick der Evolution, diese kleine Differenzierung, wa? Bin für Matriarchat nach Vorbild der Minakabau. Dort erben nur Frauen, die Männer werden nur zum Zwecke der „Besuchsehe“ ins Haus gelassen, dann zurück in den Männerkral – keine Ahnung, was die dort machen, sicher nicht arbeiten … . Begründung dafür ist die sprichwörtliche Unzuverlässigkeit der Männer, denn „ein Mann ist wie Asche auf einem Baumstumpf – der leiseste Windhauch trägt ihn davon“. Hat sich nicht durchgesetzt, leider, weil die Typen eben nix gearbeitet haben, getreu nach Ester Vilar in ihrem Buchtitel: „Der dressierte Mann“, uralt, bestimmt noch antiquarisch erhältlich bei Wilsberg, Ekki und Paula.

  22. Der kalkulierte „gender pay gap“ wird immer bestehen.
    Er ist ein wichtiges Instrument um politische Forderungen zu stellen.
    Nicht auszudenken wenn der tatsächlich nicht mehr wäre.

    Im Übrigen. Wenn ich mir die Ausbildungsmöglichkeiten von jungen Leuten heutzutage
    anschaue: noch nie hatten diese so viel Freiheit wie heute um das auszusuchen, was sie wollen.
    Und wie sind die Geschlechterverteilung bei Pflegeberufen , Erzieher. : Hoher Prozentsatz
    weiblich.
    und bei technischen Berufen: genau andersrum.
    Die jungen Leute haben die Freiheit und sie wählen weit überwiegend die klassishcen Berufe.

  23. So wie die Frauen kann Händchen für Technik haben so haben Männer eben auch kein Händchen, wenn es um das älteste Gewerbe der Welt geht….Kinder zu bekommen und so den Fortbestand des Menschen zu sichern.

  24. Der Mainstream-Feminismus ist die Fortsetzung des Patriarchats mit anderen Mitteln. Auch ihm geht es inzwischen nur noch darum, Frauen zu beherrschen, zu entmündigen, und in Rollenklischees zu pressen, ohne sie um ihre Meinung zu fragen. Dass er dabei gern mit dem alten Patriarchat zusammenarbeitet, wenn’s ihm passt, zeigt das Beispiel Prostitution, doch das ist hier nicht das Thema.
    Wenn Menschen Dinge tun, die mit Verstand nicht zu erklären sind, improvisiere ich gern ein wenig mit Evolutionspsychologie und Jung herum: Ich stelle mir vor, welche Funktion dieses Verhalten in einer Affenbande vor etlichen Millionen Jahren gehabt haben könnte. Die wird von einem allmächtigen Alphamännchen angeführt, einem Erzpatriarchen, der eifersüchtig seinen Harem bewacht. Zur Seite steht ihm ein Alphaweibchen. Es ist dem Alphamännchen blind ergeben, doch sein Status hängt davon ab, den Harem bei seiner Stange halten zu können: Es hält die niederen Weibchen davon ab, unerlaubt herumzuvögeln, stattdessen treibt es sie ständig zur Arbeit an (damals wohl meist Futter sammeln). Im Gegenzug steht es ihnen mit seiner Weisheit und Erfahrung zur Seite, insbesondere im gefahrvollen Umgang mit Männchen.
    Passt irgendwie, oder? Der Patriarch ist ein Transvestit namens Feminismus. Die Feministin, das selbsternannte Alphaweibchen, fährt mit Hardware, die seit einer Million Jahren kein Update hatte. Und es versucht verzweifelt, die Frauen den Wünschen des Alphas anzupassen, auch mit roher Gewalt. Das der Alpha nur eine Sammlung weltfremder Slogans ist, zu der sie selbst kräftig beiträgt, kann das Tier in ihr nicht begreifen. Der Instinkt liefert das tiefe Gefühl der absoluten Wahrheit, ein Grundgerüst, das dann per Holzhammer in die Wirklichkeit integriert wird.
    Grundsätzlich gilt: Egal, was Gesellschaft, Relideologien, Staat, Rollenerwartungen, Arbeitgeber, an Forderungen an Sie stellen – solange sie nicht gelernt haben, diese als höfliche Bitten zu formulieren und Ihre Meinung dazu zu respektieren, können Sie sie ohne nachzudenken zum Teufel schicken. Für den Erhalt der Freiheit ist es immens wichtig, auf Augenhöhe zu bestehen, bevor diese nicht hergestellt ist, ist es völlig egal, wer Recht hat. Am Ende müssen Sie mit der Gesellschaft einen Kompromiss aushandeln. Doch dabei sind Sie beide gleichberechtigte Partner. Im Idealfall, interessiert am gegenseitigen Wohl.

    • alles richtig. nur ist der feminismus der krankhafte neid der gesellschaft. ausgedrückt in der weiblichen form. ich finde es mittlerweile recht lustig.

  25. Das Golem.de solchen Schwachsinn verzapft ist erbärmlich. Sie haben eigentlich einen guten Ruf in der Branche.

    Golem vergleicht „offenbar“ offensichtlich lieber „Äpfel mit Birnen“. Das grenzt an „Fake-News“. Gibt es da keine juristische Handhabe?

    • golem ist eine weiteres schreibsel, was erwartest du?

  26. Übrigens: bei den Arbeitsunfällen gibt es auch einen skandalösen Gender-Gap: Männer haben eine erheblich höhere Wahrscheinlichkeit, bei der Arbeit zu verunglücken, tödlich oder überhaupt. Der Fall vom Baugerüst ist halt gefährlicher als der vom Bürostuhl. Dieser Gender-Gap-Skandal ist der linken Presse aber einen feuchten Kehricht wert. Niemand außer den Witwen dieser Männer interessiert sich nur im geringsten dafür. Gibt es eigentlich noch jemanden außer mir, der das empörend findet?

    • Find ich nicht empörend. In machen Berufen haben Frauen eben nichts zu suchen, ganz einfach.

  27. EIN HERZLICHES KOMPLIMENT VON MEINER SEITE,
    für diesen gewohnt erhellenden und couragierten Beitrag von ihrer Seite, hochgeehrte Frau Wernli. Ich habe was Frauen angeht schon längst an dieser Welt gezweifelt, sie sind ein Lichtblick in dunkler Nacht. Ein leider sehr seltener, aber das schmälert ihr Verdienst keineswegs, es unterstreicht es vielmehr. Veuillez accepter tous les compliments concevables, on ne peut que vous adorer. Chapeau mille fois!

    Zur Sache. Da gibt es ein paar Dinge festzuhalten:

    -Im öffentlichen Dienst (und das ist wohl in den meisten Ländern so) wurde noch nie ein Unterschied gemacht zwischen Mann und Frau. Für dieselbe Einstufung gibt’s dieselbe Kohle. Und das war wohl schon vor dem Ersten Weltkrieg so.
    -Frauen machen auffälligerweise sehr selten die dreckigen oder gefährlichen Arbeiten. Müllmann, Straßen- und Kanalarbeiter, Fernfahrer, Arbeiter an Hochspannungsleitungen, etc., all dies waren und sind männliche Domänen. Und ich habe noch nie gehört, dass Frauen hier Quoten fordern. Warum wohl nicht?
    -Ein Beispiel aus der Arbeitswelt: Nehmen wir an, da sind 10 Personen, die nach Stücklohn („Akkord“) bezahlt werden. Am Monatsende hat keiner davon denselben Lohn. Alle bekommen einen Grundlohn (und der war und ist bei Frauen derselbe, zumindest für dieselbe Tätigkeit) und darüber hinaus eine Prämie je nach Leistung. Wenn es sich bei den 10 um Männer handelt macht keiner Trara. Wenn aber eine Frau darunter und zufälligerweise nicht auf Platz 1 ist heißt es gleich „pay gap“: Unsinn hoch 10. Und jeder versteht das. Vielleicht kein unterbelichteter linksgrüner Studienabbrecher. Aber sonst jeder.
    -Männer erleiden zehn mal so häufig tödliche Arbeitsunfälle wie Frauen, haben die gefährlicheren stressigeren Jobs und eine deutlich geringere Lebenserwartung. Wenn sie schon lange tot sind kann die Gattin immer noch die vom Mann erwirtschaftete Rente verprassen.
    -Für das Phänomen, dass Frauen nur für Jobs in der Chefetage Quoten fordern gibt es in der Soziologie schon einen Begriff: „apex fallacy“. Es handelt sich bei den Kampfemanzen nicht selten um verwöhnte höhere Töchter, die alles an der Lebensleistung ihres Papi messen (der sich oft mit enorm viel Ellbogen nach oben geboxt hat). Für den niederen Proll, den ganz einfachen Arbeiter ist bei diesen linksmoralheuchelnden Tugendprahlerinnen kein Platz. Der soll für ein paar Kröten malochen, damit sie ihre überdrehten Ideen realisieren können. In den USA haben die Arbeiter es sich nicht mehr gefallen lassen, für die sich auf Wohltätigkeitsveranstaltungen selbstbeweihräuchernden Gutmenschglitterati zu schuften und haben Trump gewählt. Auch hier werden die Leute langsam wach.
    -Die Weltgeschichte ist noch nicht zu Ende geschrieben. Warum ist man so unendlich vermessen, zu meinen man hätte jetzt schon letzte Wahrheiten was das Verhältnis Mann-Frau angeht? Ich als Mann möchte gar nicht jede Tätigkeit ausüben, die man traditionell Frauen zuschreibt. Ich bin mal so macho wie viele Refutschis und sage: mir zu unmännlich. Umgekehrt kann ich mir vorstellen, dass viele stressige Jobs vor allem im Bereich der Chefetage Frauen keineswegs immer nur zum Vorteil gereichen. Die können u.a. zu Vermännlichung führen. Und ich weibliche Frauen. Und Frauen wollen (denk ich mal) männliche Männer. Vielleicht sieht die Zukunft der Geschlechter eher so aus, dass man versuchen wird wissenschaftlich die Geschlechtsspezifika zu erforschen um das Leben (auch das Berufsleben) für Mann und Frau zu optimieren. Es wäre schön, wenn Frauen immer femininer und Männer immer maskuliner würden. Ich glaube sie hätten mehr davon als von Mannsweibern und Pantoffelheld-Eunuchen.

    Zum Schluss ein Bonmot des Kulturphilosophen jean Jacques Rousseau: „Die Frau hat die Pflicht, dem Mann zu gefallen.“ Und wenn sie das tut schätzt der Mann sie auch. Punkt.

    • die frauen sind betrogen. sie versuchen sich der ganzen emanzipiererei anzupassen. dadurch sind sie ‚verarscht‘. und betrogen von ihren vorreiterrinnen. teilweise wissen sie das sogar, können sich aber nicht gegen ihre feinde auflehnen. traurigerweise sind sie dermasen indoktriniert, dass sie nicht verstehen können, wo sie eigentlich stehen. ich habe kein mitleid mit denen.

  28. Nicht nur der Leser ist blöd, auch der Software Entwickler ist blöd, man sollte es kaum glauben. In Diskussionsforen von Open Source Software Projekte liegt der Anteil an Frauen oft bei < 1%, obwohl die Mitarbeit in solchen Projekten weltweit jedem offen steht.

    Dennoch sieht man immer wieder, wie die kognitiv hochbegabten Techfreaks und Entwickler in der Kommunikation die weibliche Form verwenden ("wenn SIE den Debugger anschmeisst …. "), in einem reinem Männerclub reden die Männer sich also quasi gegenseitig als Frau an. Ganz besonders schlimm sind dabei die Amerikaner, Gehirn-gewaschen bis zum Abwinken.

    Wenn es nicht so traurig wäre könnte man sich totlachen ….

    • naja ich kenne das anders als softwareentwickler, ich spreche niemanden als sie an. wozu auch.

  29. Ein Arzt (männlich) arbeitet in seinem Berufsleben im Durchscnitt erheblich mehr Stunden als eine Ärztin. Die genaue Zahl weiß ich nicht; es könnten 1,5 mal so viele sein. Frauen arbeiten nicht so viel, nicht so viel an Wochenenden, nicht so viel nachts, haben Kinderpausen usw. Wen würden Sie einstellen: jemanden, der bereit ist, Überstunden zu machen, der auf Grund seiner höheren Erfahrung weniger Fehler macht? Möchten Sie von einem Arzt operiert werden, der 1 mal die Woche operiert oder einem, der es 7 mal die Woche macht? – Das muss berücksichtigt werden, ehe man einen Lohnunterschied proklamiert. Das wird fast nirgendwo getan, besonders nicht, wenn die Zahlen von Gender-Fanatikern oder Feministen kommen. Und dorther kommen sie fast immer.

    • Das ist auch meine Erfahrung. Als Freiberuflerin war ich 15 Jahre lang stets solidarisch mit Frauen und habe versucht, sie bei Engagements zu unterstützen. Nun konzentriere ich mich schon seit 5 Jahren darauf, möglichst Männer zu beauftragen, was in einem Frauenberuf (Übersetzen und Dolmetschen) gar nicht so einfach ist. Ferner habe ich meine Auftragsbedingungen so geändert, dass mich manche für verrückt halten, obwohl sie auf tatsächlichen Erfahrungen beruhen. Meine Nerven danken es mir aber. Folgende Probleme traten regelmäßig auf:

      – Verspätetes Erscheinen beim Auftrag vor Ort (wegen Kindern)
      – Der Wunsch früher zu gehen (wegen der Kinder), obwohl wir hier von langfristige geplanten 1- bis 2-Tageseinsätzen sprechen, für die der Kunde ein Honorar bezahlt und die Leute auch sehen will
      – Ständige Telefonate nach Hause während des Einsatzes und dadurch Minderleistung
      – Verspätetes Liefern von Übersetzungen wegen der Kinder oder Oma oder wegen des Urlaubs des Mannes
      – Rückgabe von bereits erteilten Aufträgen wegen Urlaub des Mannes, wegen mangelnder Lust trotz ursprünglicher Zusage
      – Ungepflegtes Erscheinen trotz Vorgabe von Businesskleidung
      – Mangelhafte Vorbereitung für Einsätze wegen der Kinder

      Verständnis wird jedesmal massiv im Namen der Frauensolidarität eingefordert und in zuckersüße E-Mails verpackt. Die Problematik (Kind krank, Oma weg) wird auf mich als Auftraggeberin abgewälzt, der Mann als Ernährer wird geschont.

      Die Frage, wie ich dies gegenüber meinen Kunden rechtfertigen soll, hat die Damen nie interessiert. Auch nicht, dass ich durch ihr Verhalten als Selbstständige Aufträge und damit bares Geld verliere. Dies zeigt auch, dass vielen Frauen bis heute nicht klar ist, wie man seinen Lebensunterhalt verdienen muss, da sie ihren Mann im Hintergrund haben.

      Und dies zeigt auch, dass Frauen mit zweierlei Maß messen andere Frauen als Unternehmerinnen nicht ernst nehmen. Denn weder belästigt die Frau ihren Mann auf der Arbeit mit solchen Forderungen, noch würde ein Mann wohl seine Kollegen damit behelligen.

      All habe ich mir 15 Jahre gefallen lassen und dann – wie erwähnt – bis ins kleinste Detail Verhaltensrichtlinien ausgearbeitet, falls ich nicht umhin komme, einschlägige Damen zu engagieren.

      Für Übersetzungen beauftrage ich nur noch ältere Männer. Sie beantworten meine Anfrage mit „Ja“ oder „Nein“ und liefern mit „Hier ist die Übersetzung“.

      Welche ein Wohltat im Vergleich zu unprofessionellen Mails, wie ich sie früher regelmäßig erhielt – meistens außerhalb der Geschäftszeiten um 19.30 Uhr, wenn die Kinder im Bett liegen: „Schön, dass Du an mich gedacht hast. Ich könnte den Auftrag annehmen, allerdings fahren wir in 1 Woche in Urlaub und wir renovieren gerade das Bad. Meinst Du, Du kannst den Liefertermin etwas nach hinten schieben?“

      Noch Fragen, warum Frauen so häufig im Beruf nicht vorankommen?

      • durchaus. sei einfach ein mann. lach.

      • Zu Maria sem Veu: Vielen Dank für diese detaillierte Darstellung!

  30. Guten Tag sehr geehrte Frau Wernli!

    Es freut mich, dass sie immer mal wieder aufmerksame und kritische Artikel zum Besten geben.

    Die Debatte um die Lohnlücke verfolge ich auch schon seit einiger Zeit und möchte noch auf Folgendes hinweisen:

    Es gibt weiteres, was man berücksichtigen sollte und verweise auf den Absatz unter der Grafik der folgenden Webseite:
    https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2017/03/PD17_094_621.html
    sowie auf folgende Webseite, letzter Absatz unter Unbereinigter Gender Pay Gap:
    https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesamtwirtschaftUmwelt/VerdiensteArbeitskosten/FAQ/GenderPayGap.html

    Man lernt, dass nach Eurostatvorgaben einige Wirtschaftsbereiche bei der Lohnlückenberechnung ausgeschlossen werden,
    wobei bei einigen mit Sicherheit auf faire Bezahlung (Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung – größere Arbeitgeber)
    geachtet wird. Man lernt weiter, dass das Bundesamt für Statistik diese Wirtschaftsbereiche mit einschließt und trotz Hinzunahme von fair(er)
    entlohnenden Wirtschaftsbereichen die berechnete Lohnlücke gleich bleibt. Das ist recht schräg und deutet darauf hin,
    dass die 6% ein statistisches Artefakt sind.

    Ich habe bereits mehrfach gelesen, dass Frauen häufiger bei kleinen Unternehmen angestellt sind als Männer,
    ich erinnere mich an einen Abstand von ca. 20% bis 25%. (Ich kann leider keine Quellenangabe machen.)
    Kleine Unternehmen zahlen oftmals 10% bis 20% weniger.
    Dies würde in der obigen Statistik so wie ich es sehe nicht berücksichtigt.
    Eine kleine Kopfrechnung führt zu einem Beitrag von mind. 3 % zum Pay Gap.

    Ob das jetzt Schludereien sind oder gewollte Hemdsärmeligkeiten im Umgang mit Statistik wäre interessant zu wissen.

    Viele Grüße

  31. „Dass die Geschlechter unterschiedliche Interessen haben…“

    Und das ist auch gut so.

  32. Es gibt ein uraltes Problem. Biete ich einem Mann einen Job an, machbar, gut bezahlt.
    Dann wird der Typ, der eigentlich keine Ahnung hat und nach dem Peterprinzip aufgestiegen ist, sagen: „klar, mache ich, wann fange ich an. Ach ja, ich brauche dann noch einen Dienstwagen, auch Privat volle Nutzung“.
    Biete ich den Job einer Frau an: „Ja, ich hätte schon Interesse. Aber kann ich das denn?“
    Zugegeben, eine Menge Vorurteile. Aber ich habe es etwa so zu oft erlebt.
    Also Frauen, der schmierige Typ kann es nicht besser, ist aufgeblasen und ohne Profil.
    Hängt euch rein, ihr könnt es besser.

    • Soll vorkommen wie beschrieben, dennoch gilt in der Natur generell: je größer der Mittelwert, desto größer die Standardabweichung. In einem durchschnittlich 160 cm großen Volk wird es also weniger extrem kleine und extrem große geben als in einem durchschnittlich 170 cm großen Volk.

      Das Gleiche bei der Intelligenz. Männer haben den höheren Durchschnitts IQ, daher auch mehr Volltrottel und mehr Genies als die Frauen. Dazu kommt noch die unterschiedlich Ausprägung der Intelligenz durch Anpassung an die biologische Rolle.Tatsächlich erlebt man den Typ des Schwätzers der Intelligenz nur spielt bei Frauen mindestens so oft wie bei Männern (reden und netzwerken können sie, das muss man neidlos zugestehen …).

    • Sie haben recht, die Frauen sind teilweise zu bescheiden – im Berufsalltag auch erlebt. Daneben stehen dann die sich auf die Brust klopfenden Gorillas… 😉
      Deshalb gilt die Weisheit: „Eine Frau, die einem Manne nacheifert, ist nicht sehr ehrgeizig.“

    • Der Mann lernt vielleicht noch dazu, so dass er den Job noch ordentlich erledigt. Die Frau sattelt auf Teilzeit um, oder realisiert „Plan B“(Baby)…

      Frauen die es besser können habe ich einige getroffen, aber NICHT viele. Deutlich mehr kompente Männer, die schuften …

  33. Außer dem verschiedenen Interessen gibt es auch Unterschiede, die es Frauen manchmal schwer machen, aufzusteigen. Frauen unterbrechen nach einer Geburt häufiger die Arbeit. Frauen bleiben bei Krankheit des Kindes – bezahlt – häufiger zu Hause. Das steht nicht fest, aber darin liegen Risiken. Verträge, in denen etwas anderes fest vereinbart ist, sind sogar sittenwidrig. Bei den Anteilen von Mann und Frau an der Kinderbetreuung scheint sich in letzter Zeit langsam etwas zu ändern. Frauen sind laut Statistik häufiger krank. Ein Arbeitgeber oder ein Vorgesetzter kann sich über all das Gedanken machen. Das kann sich auch im Gehalt niederschlagen.

  34. Frau Wernli, was Sie sagen (habe es mir diesmal angehört), kann ich komplett unterschreiben. Aber es gibt ein Phänomen (s. u.), welches ich mir nicht erklären kann. Ich finde dazu auch keine Untersuchungen oder Erklärungen im Netz. Ideologen braucht man zu dem Phänomen nicht zu befragen, da man da nur ideologisch verzerrten Stuss hört. Vielleicht können Sie sich mal des Themas annehmen. Es geht um folgendes:
    Ich arbeite als freiberuflicher Unternehmensberater im IT-Bereich häufig in anderen Kulturen. Ich hatte auch mal eine Interims-Management Position in Norwegen inne. Immerhin gab es dort ein paar Frauen in der IT-Abteilung. Der Anteil an Frauen scheint dort zumindest in der IT höher als in Deutschland zu sein. Dennoch stimmt es, dass auch in Norwegen technische Berufe hauptsächlich in Männerhand sind. Dies gilt auch für die USA. Aber jetzt verlassen wir mal den westlichen Kulturkreis. Ja, in osteuropäischen Ländern hatte ich häufiger mit Ingenieurinnen, Programmiererinnen, Chemikerinnen und anderen Damen in technischen Berufen zu tun. Deutlich häufiger. Richtig extrem ist es dann in Südostasien. Bei einem Kunden der Pharmaindustrie in Bangkok gab es bis auf eine Ausnahme ausschließlich Frauen, mit denen ich zusammen arbeitete. Ich gestehe, dass ich es genossen habe. Dort war ich auch mal zu Besuch an einer Universität (als Chemiker). Unglaublich: das Verhältnis zwischen Männlein und Weiblein betrug 50 : 50 und in Computer Science waren die Damen sogar dominant. In der Folge hat man es in Südostasien deutlich häufiger mit weiblichen Führungskräften zu tun. Auch in Singapur waren die Chefs fast immer weiblich.
    Selbst im Nahen Osten traf ich auf Projekten deutlich häufiger auf Damen mit technischer Ausbildung in Führungspositionen als bei uns (insbes. auch im Iran!). Somit stellt sich doch die Frage, warum die Rollenunterschiede ausgerechnet dort, wo man sie bekämpft, besonders groß sind. Eine schlüssige Erklärung für dieses Phänomen habe ich nicht.

    • Die Asiatinnen sind schlauer als die Asiaten und als Deutschinnen?
      Oder es liegt daran, dass diese ganze Welt der Frauen wie sie im Westen besteht (Literatur, Musik, Esoterik, Soziologie etc) in Asien kaum existent ist, dort haben die Frauen vorher hart auf dem Land geschuftet und machen auch jetzt was handfestes das in barer Münze zurückzahlt (IT).

    • Ich könnte mir folgendes bei den von Ihnen genannten Ländern vorstellen alles in Bezug auf Akademikerinnen:

      Osteuropa. Ich habe in meiner Branche, die typisch für Frauen ist, auch viel mit Osteuropäerinnen zu tun. Im Vergleich zu den meisten deutschen Frauen sind die Osteuropäerinnen disziplinierter, zielgerichteter und extrem ehrgeizig. Noch dazu tragen sie keine Beißhemmung auf grund religiöser oder sonstiger moralischer Vorgaben. Wenn sie Kinder haben, wuppen sie auch das, arbeiten weiter, bauen sich sehr schnell etwas auf und sehen immer noch blendend dabei aus.
      Die deutschen Frauen – überspitzt – diskutieren stundenlang über selbstgekochten Babybrei, psychologisieren ihr Kleinkind, schickanieren den enteierten Ehemann, suchen hysterisch nach der besten Frühförderung und liefern Schlechtleistung im Beruf ab. Belastbarkeit: Null, aber alles auf einmal wollen.
      Auch die Großeltern sind häufig nicht verfügbar, da man Abstand braucht und extra nicht in ihrer Nähe wohnt oder weil die Großmutter noch auf Selbstfindung der 68er Generation ist und sich nicht als Babysitterin mißbrauchen lassen will.

      Asien und selbst Orient: Die Frauen dort sind nicht mit der Rettung der Welt, Umwelt und religiös-wahnhafter Ernährung belastet, die hier schon 50% der Lebensenergie vieler Frauen hier beanspruchen.
      Sie sind viel bodenständiger als die meisten Akademikerinnen hier und auch haben gesunden Menschenverstand.
      Daher haben sie mehr Kapazität für Leistung und Karriere während die Familie im Hintergrund auch auf die Kinder aufpaßt.
      Fast ALLE Akedmikerinnen, die ich in meiner geher grünen Stadt kenne, wollen zwar arbeiten, aber sich dazu nicht unbedingt den Hintern aufzeißen. Der Mann als Haupternährer ist immer noch die Rückfalllösung und muss den Status sichern.
      Immer wieder erklären mir Frauen mit kleinen Kindern, sie würden arbeiten. Bei genauerem Hinsehen handelt es sich um ein paar Tage die Woche, die keinesfall den Status (Einfamilienhaus mit Garten) in der Stadt halten könnten.
      Viele Frauen hier leben mit Illusionen und/oder wollen dem Anspruch heute gerecht werden, dass man auch als Mutter zu arbeiten hat. Dies finde ich sehr traurig, gerade wenn die Frau es nicht nötig hat – der Aldikassiererin und Bäckereiverkäuferin stellt sich diese Frage ohnehin nicht. Sie muss arbeiten, um gerade so alle über die Runden zu bringen.

      Eine weitere Variante der Frauen hier aus meiner und früherer Generationen (1967 und älter) sind jene, die den festen Willen haben, möglichst nicht zu arbeiten und beim Studium den solventen Ernährer zu ergattern.

      Was den Paygap betrifft, so besteht er für mich eher zwischen den Frauenjobs und Männerjobs. Es ist eine Schande, dass Verkäuferinnen, Putzfrauen und gerade Krankenschwestern und Kindergärtnerinnen für ihre gesellschaftlich so wichtige Arbeit so schlecht bezahlt werden.

      Da liegt das eigentliche Problem, was mit Geschlechtern, aber auch stark mit Erziehung zu tun hat. Frauen wird beigebracht, sittsam und bescheiden zu sein und nicht zu fordern. Wie sollen sie da knallharte Gehaltsverhandlungen führen oder auf die Straße gehen und ordentlichen Lohn für Pflegeberufe erstreiten?

      Die deutsche Gesellschaft ist in den oberen Schichten immer noch feudal mit Edeldamen und Edelmännern. Unten haben wir die Lohnsklaven, zu denen natürlich auch die Männer gehören. Frauen der Unterschichten haben dennoch oft größere Armut wegen der Kindererziehung. Dies betrifft auch Frauen der Oberschicht, mit denen ich allerdings wenig Mitleid habe, da sie sich dies mit ihrem Standesdünkel oft selbst einbrocken.

      Das Thema ist sehr komplex und läßt sich m.E. nicht auf einen Pay Gap reduzieren. M.E. sind die Trennung von Wohn- und Arbeitsstätte sowie die Vereinzelung die Hauptursache für Lohnunterschiede.

      Zudem müßte man man dem Elternteil, dass sich der Kindererziehung widmet, ein Auskommen sichern, das Armut vermeidet und dabei zugleich Mißbrauch vermeiden.

      Wie gesagt – alles etwas schwierig – gerade in unserer Gesellschaft der Vereinzelung und der Hippie-Träumer, wo derzeit alles auf dem Kopft steht und Leistung bestraft und Nichtleistung belohnt wird.

    • Hallo Hr. Gerle,
      hatte nicht Hr. Eia, der Soziologe aus Norwegen festgestellt, dass je freier eine Gesellschaft ist – und damit auch die Frauen – desto eher entscheiden die Frauen nach ihren persönlichen Vorlieben bei der Berufswahl.
      Vielleicht liegt in ihrer Erfahrung ein Paradoxon?
      Also je weniger eine Frau Rechte in der Gesellschaft hat, desto eher sucht sie dies im Beruf zu erreichen.
      Wir Frauen in der westlichen Welt sind bereits gleichberechtigt,
      ich denke, dass wir deswegen nicht das Gefühl haben, uns beruflich beweisen zu müssen.
      Wir haben andere Prioritäten.

      Ich für mich empfinde so, dass mir der Beruf weniger wichtig ist, als meine Familie, meine engsten Freunde.
      Deshalb kann ich mir vorstellen, dass bei anderen Frauen dies ähnlich ist
      und das Streben im Job nach Karriere deshalb weniger ausgeprägt ist.

      Für die Länder in Indochina kann ich mir das nicht erklären.

    • Markus Gerle, hmmm, ob das mit den Führungspositionen von Frauen in Südostasien so stimmt, was sie da schreiben? In Japan und Korea sei es jedenfalls anders laut Carsten Germis in der FAZ:
      » Warum sind Frauen in Japan und Südkorea, die westlicher erscheinen als andere Länder in Südostasien, selten in Führungspositionen anzutreffen? «

      http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/beruf/frauen-fuehrungspositionen-asien-13425672-p2.html

  35. Einspruch !!

    “ Einen nicht-bereinigten Paygap für eine reisserische Schlagzeile zu instrumentalisieren, ist unprofessioneller Journalismus. “

    Dieser Sachverhalt ist kein unprofessioneller Journalismus sondern Lügenpresse in Reinkultur.

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