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Sackgasse Parteienstaat

„Nötig ist eine anarchische Aufwallung“ – ja gerne, aber wie?

07.08.2023

| Lesedauer: 4 Minuten
Wie Wolfgang Herles sieht auch Roland Tichy den Zeitgeist wackeln: "Die Zerstörung des Normalen wird unter der Ampel normal, und die Bürger beginnen, es zu spüren. Kein Wunder, dass sich ein paar wehren. Die Mehrheit wacht langsam auf." Bei der „anarchischen Aufwallung“ bin ich gerne dabei.

Nötig ist eine anarchische Aufwallung, schreibt Wolfgang Herles in seiner neuen Kolumne, die zugleich eine Antwort an die Kritiker seiner vorhergehenden ist – darunter auch an mich –, aber weit darüber hinaus die Frage nach dem Wie des wünschenswerten Richtungswechsels anpeilt, die ich in meiner Kolumne ebenfalls ansprach: Zum Dilemma der sogenannten Liberal-Konservativen – ich bin keiner – gehört auch, dass sie nach den früheren Regeln spielen, an die sich die „Grün“-Woken und ihre schwarzrotgelben Hilfswilligen samt Zeitgeist-Medien nicht halten.

Herles kündigt ein neues Buch an, dessen Titel einen Radikalliberalen wie mich natürlich hoch neugierig macht: Was Deutschland braucht, ist eine anarchische Aufwallung, die das System herausfordert, die den Druck im Kessel erhöht. Wie? Das erkläre ich ausführlich in meinem Buch, das demnächst erscheinen wird: „Mehr Anarchie, die Herrschaften!“

Wenn ich das Buch und was Wolfgang Herles dazu in seiner Kolumne schreiben wird, gelesen habe, kann die Debatte weitergehen. Vielleicht beteiligen sich an ihr auch andere Autoren.

Herles schreibt in der aktuellen Kolumne: Wo sollen fähige, allseits akzeptierte Führungsfiguren denn herkommen? Aus den Parteien? Der Wurm sitzt nicht in einzelnen Parteien – allen –, sondern im System des Parteienstaats. Eine Kaste von Berufspolitikern hat ihn im Griff. Man wird ihn, wie er in Deutschland nun einmal entstanden ist, nicht ändern können ohne eine Reform der repräsentativen Demokratie, also vor allem der Parteien. Weniger Berufspolitiker, kürzere Amtszeiten, mehr direkte Demokratie (aber keine Räte!). Wer aber soll das tun: die Parteien, wer sonst. Die Katze beißt sich in den Schwanz.

In der Tat, die Frösche werden den Sumpf nicht trocken legen. Dann aber fragt sich erst recht, was sollen die Freunde der Freiheit tun, wenn die herschenden Woken nicht nach den Regeln von Demokratie und Recht spielen, sondern nach ihren, die sie jeweils einseitig ändern, wenn sie ihnen nicht passen?

Nicht nur Wolfgang Herles, praktisch alle TE-Autoren, schätzen einerseits den deutschen Parteienstaat ähnlich ein wie ich, wenn auch nicht so radikal, andererseits setzen sie alle, ausgesprochen oder unausgesprochen, auf seine Reform. Die einen tatsächlich, die anderen, weil sie sich ein anderes Procedere als Wahlen nicht vorstellen wollen, obwohl sie keine Illusionen über die weit fortgeschrittene Zerstörung freier Wahlen haben. Kurzum, sie wissen, meine Behauptung stimmt, dass der deutsche Parteienstaat nicht reformierbar ist – und hoffen auf seine Reform. Dass ihr Hoffen so innig und unerfüllbar zugleich ist wie das Vertrauen von vielen – nicht allen – AfD-Anhängern auf das Allheilmittel AfD, fällt beiden Seiten anscheinend nicht auf.

Der alte Stammleser Johann Thiel kommentierte meinen Beitrag mit diesen Worten: Trotz ihrer unterschiedlichen Sichtweisen, eint Herrn Goergen und Herrn Herles ihre Art, sich der Problematik zu nähern. Für beide steht nicht die Lösung selbst im Vordergrund, sondern der Weg dorthin. Ein „Haltungsproblem“ aller Publizierenden. So wollen beide lieber die Taube auf dem Dach als den Spatz in der Hand. Der eine durch unrealistische Erwartungen an die Union, der andere durch unerfüllbare Forderungen an das Parteiensystem. Auf diese Weise verweigern sich beide realistischen Lösungsansätzen, die naturgemäß immer den Charakter eines „Versuchs“ haben. Aber mehr bietet die Realität halt nicht.

Was Herles und mich sicher eint, ist, dass wir beide gern in der Bonner Republik lebten, jedenfalls bis in die Mitte der 1980er Jahre.

Thiel und Herles und andere TE-Autoren sind am neuralgischen Punkt einer Meinung: Sie setzen auf die Reformfähigkeit des deutschen Parteiensystems, Thiel meint, das geht nur mit der AfD, Herles nur mit einer „bürgerlichen“ Konstellation. Thiel würde zur letzteren die AfD hinzuzählen. Und ich behaupte, keine Konstellation und keine Partei, auch keine, die es noch nicht gibt, kann den deutschen Parteienstaat zu Demokratie und Recht führen.

Eine Stunde später schob Thiel diesen Kommentar nach: Gut beschrieben, lieber Herr Goergen, Sie haben die Situation treffend auf den Punkt gebracht. Nun stellt sich mir allerdings die Frage, ob Sie Ihre Einschätzung, das sich die AfD diesem grünwoken Kartell anschließen würde, wenn sie könnte, weiter aufrecht erhalten. Denn in diesem Zusammenhang die AfD unerwähnt zu lassen, erscheint mir ein wenig, wie soll ich es sagen, liberal-konservativ, ? es sei denn, Sie gehen davon aus, dass die Umfragewerte dieser Partei ein vorübergehendes Phänomen sind. Jedoch scheint, angesichts einer bürgerfeindlichen Politik der Altparteien, eher ein weiterer Zulauf zur AfD wahrscheinlich.

Darauf antwortete ich: Lieber Herr Thiel, die AfD ist kein Heilmittel, nur ein Placebo – ohne dass ich die Wirkung von Placebos auf die dafür Empfänglichen unterschätzen will.

Thiel, nie um einen Kommentar verlegen, replizierte: Hahaha, stimmt, die Wirkung von Placebos ist zumindest durch die Union und deren Wirkung auf namhafte Probanden eindeutig bewiesen. Bei der AfD können wir es nicht wissen, solange wir die „Einnahme“ verweigern.

Mit der Placebo-Wirkung auf Probanden der Union (die nicht genannte FDP eingeschlossen) hat er natürlich recht, er hätte seine Anmerkung auch auf manche TE-Autoren ausweiten können. Wie ich oben schrieb: Kurzum, sie wissen, meine Behauptung stimmt, dass der deutsche Parteienstaat nicht reformierbar ist – und hoffen auf seine Reform.

Johann Thiel, ich und andere Interessierte sollten auf Herles‘ Buch „Mehr Anarchie, die Herrschaften!“ warten und dann weiter diskutieren. Dabei sollten wir die Frage einbeziehen, dass politische Parteien unabhängig vom Programm strukturell „Gleichmacher“ (wofür auch immer) sind, welche die für Demokratie und Recht entscheidenden einzelnen Politiker vom Typ „Freimacher“ systematisch aussortieren. Zur freiwilligen Feuerwehr gehen die Leute nicht, um einen Feuerwehrhauptmann zu wählen und ihm beim Löschen zu applaudieren, sondern um selbst zu löschen. Bei Parteien ist das ganz und gar anders.

Noch einmal aus Herles‘ Kolumne: Der Zeitgeist kann und wird umschlagen. Es liegt in der Luft. Aber an eine Revolution glauben nur Traumtänzer.

Das Umschlagen des Zeitgeists meine ich auch immer mal wieder zu riechen, wenn auch in homöopathischen Dosen. Spürbar umschlagen wird er erst, wenn passiert, was Herles niemandem wünschen will, dass sich all die Mängel, Versäumnisse und Krisen zu einer verheerenden Megakrise ballen und das unbelehrbare Volk hart auf den Boden der Tatsachen aufprallt.

Wünschen will ich das den Bürgern nicht, die wie eh und je ihrer Arbeit nachgehen, für die Ihren sorgen und oft ehrenamtlich für andere. Den Mitgliedern des medial-politischen Komplexes, die für den Niedergang einer einst bemerkenswert gut und relativ frei lebenden Gesellschaft verantwortlich sind, wünsche ich ihren möglichst harten Aufprall auf den Boden der Tatsachen.

An eine Revolution in Deutschland glaubt wohl niemand. Ich jedenfalls nicht. So bleibe ich bis zu neuer Erkenntnis dabei: Welche Partei kanzlert, ist egal: jede Regierungskonstellation im real existierenden deutschen Parteienstaat agiert „grün“-woke, solange der aus den USA importierte Wokismus dort nicht zuerst sein Ende findet.

Wie Wolfgang Herles sieht auch Roland Tichy den Zeitgeist wanken: Die Zerstörung des Normalen wird unter der Ampel normal, und die Bürger beginnen, es zu spüren. Kein Wunder, dass sich ein paar wehren. Die Mehrheit wacht langsam auf.

Bei der „anarchischen Aufwallung“, lieber Wolfgang Herles, bin ich gerne dabei. Und natürlich erst recht bei „Mehr Anarchie, die Herrschaften!“

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161 Kommentare

  1. Also eine interessante Debatte hier auf TE, die Sie da angestoßen haben. Ein großes Lob an die beteiligten Journalisten Herles und Goergen und auch Lob für so manche sehr ausführlichen und klugen Kommentare an dieser Stelle. ABER zur Wahrheit gehört auch: Diese ganze akademische Debatte findet in einer Blase statt und ist im Ergebnis leider nicht mehr als nur heiße Luft. 
    Was Deutschland braucht, ist eine anarchische Aufwallung, die das System herausfordert“. Schön wär’s. ABER: Der hier aufgewachsene, d.h. der hier sozialisierte Durchschnitts-Deutsche trägt leider das ewige Untertan-Gen in sich. Er begehrt nicht auf und lässt viel lieber die anderen machen. Viele Wähler wenden sich mangels politischen Interesses bzw. Durchblicks lieber gleich anderen „Werten“ zu wie z.B. ihrem dritten Urlaub, der neuen Bundesligasaison oder der Besetzung des Djungelcamps. Man frage doch nur einmal die Leute auf der Straße, also den sog. „Souverän“, was er oder sie z.B. unter einer „Parteiendemokratie“ versteht. „Äh, watt fürn Ding?“
    Und ja, Herr Goergen, richtig ist leider auch: 
     „Keine Konstellation und keine Partei, auch keine, die es noch nicht gibt, kann den deutschen Parteienstaat zu Demokratie und Recht führen“. Denn die Frösche trocknen ihren Sumpf nicht aus! Warum sollte man auch seinen eigenen Ast absägen und Macht abgeben?
    Also bleibt dann nur die Rettung durch die AfD??? Pustekuchen, denn dazu müsste sie bundesweit erst eine absolute Mehrheit erringen wie z.B. in einigen Landkreisen im Osten. Oder die viel diskutierte „Brandmauer“ gegen die AfD müsste endlich einmal fallen, was aber niemals passieren wird, denn in Deutschland will keine andere Partei auch nur in die Nähe von „rechts“ kommen! Bestes Beispiel ist Friedrich Merz, der jetzt heftig zurückrudert.

    Es bleibt somit nur ein ernüchterndes Fazit: Gut, dass wir mal darüber gesprochen haben
    Aber vielleicht hat ja Herr Herles in seinem neuen Buch eine zündende Idee, z.B. die Bildung einer neuen radikalen APO oder eine neue Bewegung 20. Juli. Da würde sich dann aber Herr Haldenwang sofort draufstürzen.
    Viel wahrscheinlicher finde ich deshalb das Szenario, dass sich in diesem Land politisch nur dann etwas ändern wird, wenn sich Deutschland entweder in einen heißen Krieg hineinziehen lässt oder wenn in einem strengen Winter im wahrsten Sinne des Wortes die Lichter ausgehen und dadurch mehr als nur Klopapier in den Regalen fehlen wird. Dann erst kommt der Deutsche aus seiner Komfortzone.

  2. Da hat Herr Goergen ja wieder einmal eine interessante Debatte angestoßen. Mal sehen, ob ich alle 175 Kommentare schaffe. 20 habe ich schon, bevor ich nun erst meine Gedanken zum Thema los werden möchte. Ja, man kann die Parteienstaat für unreformierbar halten. Das ist mir jedoch zu defätistisch. Parteien haben in Deutschland Verfassungsrang. Und eine direkte Demokratie halte ich in einem so großen und komplexen Land wie Deutschland für unpraktikabel, wobei ich durchaus für mehr direkte Demokratie bin.
    Meiner Meinung nach steht unser System in der Krise, weil die Randbedingungen des Parteienstaates nicht passen. Es kommen die falschen Leute in die Politik und die bekommen dann die falschen Zielanreize. In der Unternehmenswelt gibt es das auch. Leider sogar sehr oft. Der Unterschied zum Staat ist hier die Konfrontation mit dem Markt, der Fehler emotionslos bestraft. Ich habe es schon zig Mal erlebt, dass es in Unternehmen die falschen Zielanreize (z. B. zum Erlangen eines Bonus) gab, was dann zumeist aber hektisch durchs Management korrigiert wurde, wenn sich abzeichnete, dass die Zielvorgaben in die Katastrophe führen. Gut, ich kenne mind. zwei Fälle, wo die Zielvorgaben nicht korrigiert wurden. Diese Unternehmen gibt es heute nicht mehr.
    Dass man den Parteienstaat lediglich durch Bildung neuer Parteien reformieren könnte, halte auch ich für unwahrscheinlich. Die AfD übernimmt aber immerhin derzeit eine Rolle, die der Markt bei Unternehmen hat. Dies aber auch nur, weil der polit-mediale Komplex so viel Angst vor der AfD hat. Die Macht für wirkliche Korrekturen hat die AfD jedoch nicht.
    Somit stellt sich die Frage, wie man den Parteienstaat eben doch reformieren kann. Dazu habe ich natürlich auch kein Patentrezept. Das Buch von Herrn Herles habe ich noch nicht gelesen, es mir aber vorgenommen. Da ich freiberuflich als Unternehmensberater eher Einblick in Organisationen der Wirtschaft habe, kann man vielleicht in der Wirtschaft erfolgreiche Reformkonzepte übertragen. Zunächst mal braucht man die richtigen Leute an den richtigen Stellen. Hier bietet der Staat mit lebenslanger Alimentation von Berufspolitikern eindeutig Fehlanreize. Wir bekommen so bildungs- und berufsarme Leute in Positionen, für die sie einfach untauglich sind. Beispiele in der aktuellen Politik finden sich ja genügend. Diese Leute bleiben dann auch im Falle des Scheiterns in der Politik, weil sie in der Welt da draußen ja kaum bzw. nur mit Bürgergeld überleben können. Fähige Entscheidungsträger, die es dann man in der Politik versuchen, springen dagegen viel zu schnell aus Frust wieder ab. Die verdienen in der Welt da draußen häufig ja sogar mehr. Dieses Dilemma ließe sich meiner Meinung nach lösen, wenn man generell nur Politiker auf Zeit werden könnte. Dass der Präsident der USA nur max. 2 Amtsperioden Präsident sein kann, ist einer der besten Aspekte der Verfassung der USA. Vielleicht sollte man das passive Wahlrecht auch erst dann erlangen, wenn man ein gewisses Maß an direkten Steuern (z. B. 100.000 EUR) für die Gesellschaft erwirtschaftet hat. Das lässt sich mit Steuerbescheiden ja leicht nachweisen.
    Kommen wir zu den Zielen: Genaugenommen geben die Parteien sich ihre eigenen Ziele im Wahlkampf vor. Die stehen dann in den Wahlprogrammen. Schön wäre es, wenn diese Ziele konkreter (am besten als Checkliste) formuliert wären. Und nach der Wahl müssten zumindest die Politiker der Regierungsparteien anhand der Zielerreichung entlohnt werden.
    Dies sind nur weniger Ideen als Beitrag für eine Debatte, die wir in der Tat in ganz Deutschland führen müssten.
    Das Buch von Herrn Herles muss noch warten, weil ich gerade „Humanocracy“ von Gary Hamel und Michele Zanini lese. Das Buch bezieht sich zwar auch in erster Linie auf Organisationen der Wirtschaft. Aber nach immerhin dem 1/3 des Buches sehe ich auch einige Anreize wie das Parteiensystem oder besser unser ganzes Staatssystem zum Wohle der Bürger reformiert werden kann. Aktuell nehme ich unseren Staat nur noch als dysfunktionale Zumutung wahr, wo außer Abzocke kaum noch was gut funktioniert. Auch sind inzwischen sämtliche staatliche Organisationen links-grün unterwandert, womit wir wieder bei den falschen Leuten an den falschen Stellen sind (s. o.).

    • Dass man die Frösche nicht mit dem Tockenlegen eines Sumpfes betrauen sollte, ist sicher auch Ihnen bekannt. Die „Reformmöglichkeiten“ scheinen also überschaubar.

      Was unmittelbar Erfolg verspräche, wäre eine bundesweite Neuauflage von „Montagsdemonstrationen“, also Massenveranstaltungen des Protests, in so vielen bundesdeutschen Großstädten wie möglich. Jetzt ist Zivilcourage angesagt, und davon hatten die Ossis 1989 eine Ahnung. Also Nachahmer und Trainer gesucht. Muss ja nicht unbedingt in Pfarrsälen sein.

      Den Verantwortlichen in der Regierung sollte ein Eindruck vermittelt werden, dass man nicht jeden Gesetzesmist respektieren werde und dass sich gegen die grünen Schikanen bereits jede Menge Druck im Kessel der Alltagsvernunft aufgebaut hat. Es darf ruhig eine Stimmung liberalen Aufbegehrens anrüchig werden, die die etablierten Medien sicher als Bedrohung kolportieren würden („Bürgerkriegsstimmung“). Bestandsschutz einzufordern ist eine mit unserem Recht völlig legitime Praxis. Ich bin eine bayerische „Kartoffel“ (Wirtsch.-Ingenieur i.R. vom Land), und zu jeder Unterstützung bereit.

      Am besten man begänne gleich aktuell Scholz auf seiner „Sommer-Reise“ durch seinen Wahlkreis mit dem Irrsinn seines Nichthandelns zu konfrontieren. Bei jedem Auftritt auspfeifen und ausbuhen! Wer nicht das Rückgrat besitzt sich gegen die Spinner im eigenen Kabinett durchzusetzen, kann nicht Kanzler bleiben. Und der soll sogar Jurist sein, dass ich nicht lache.

  3. Es würde mich nicht wundern, wenn man bei all dem „Geschwafel“ über anarchische Aufwallung, diese bei Habeck nicht diagnostizieren würde. Wie üblich sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Mit Vernunft kann man Habeck bekanntlich nicht kommen. Sein Handeln könnte man als verstockte Reaktion eines Zehnjährigen behandeln, aber der Mann ist bereits jenseits von gut und böse angelangt. Anarchisch (, wenn nicht gar kriminell), wäre das MIndeste, dessen man sein Tun und sein inkompetentes Auftreten und „Bemühen“ bezichtigen müsste. Es ist ihm bekanntlich vollkommen egal, dass ca. 80% der Bundesbürger sein Heizungsgesetz (GEG) ablehnen, weil es sie absehbar existenziell in Bedrängnis bringen wird. Dass es zudem die diversen Branchen im Baubereich und die Hersteller im Sanitärbereich vor unbewältigbare Probleme stellt, ist ihm offensichtlich ebenfalls sch…egal. Sein Syndikat aus Leichtgläubigen und „Wirtschaftsweisen“ (DIW et al.) folgt ihm selbstverständlich untertänigst und feiert ihn dafür. Einfach verabscheuungswürdig.

  4. Herrn Herles kann man nur bedauern, er lernt es nicht mehr. Deutsche und Anarchie? Lachhaft. Tucholsky: Die deutsche Revolution fand wegen schlechter WItterung in der Musik statt.

  5. Wenn sie wehrter Hr Georgen wirklich wollen, dass wenigstens Teile des Polit Medialen Komplexes (PMK) hart auf den Boden der Realität aufschlagen, so kommen auch die nicht an der AfD vorbei: Sie ist die einzige Partei die den GEZÖRR Sumpf austrocknen will und kann. Erst wenn dem grünen Woke Funk das Zwangsgeld entzogen wird, ist der Weg frei für ein Westfernsehen der 1970/80 ziger. Gleiches gilt für den Moloch EU. Aber das passiert schon 2024 ohne großes Zutun aus D.

  6. Lieber Herr Goergen, Ihr freiheitlicher Ansatz ist, so schön wie er gedacht ist erscheint mir nicht wirkungsvoll. Es mag paradox klingen, aber wir leben in einer Zeit und in einer Situation in der libertäres Denken nicht weiterführt. Wir haben im Westen eine immer liberalere Gesellschaft entwickelt, soweit bis sie schließlich von illiberalen Kräften genutzt wurde sich zu etablieren. Wir haben sie gewähren lassen, bis an die Grenze des Totalitarismus, an der wir heute stehen.

    Mir scheint in der Rückschau, und das können Sie als Historiker sicher genauer beurteilen, nicht die Freiheit sondern die Form der Unfreiheit im Zentrum menschlichen Strebens zu stehen. Der Ruf nach Grenzen und Halt, im Sinne von festem Boden unter den Füssen, scheint viel stärker ausgeprägt als dieser verschwommene Ruf nach „Freiheit“. Was soll das überhaupt sein, diese Freiheit, die sich am Ende jeden Daseins als Chimäre erweist.

    Wie Sie, lieber Herr Goergen und wie Herr Herles habe auch ich mich besonders mit der Bonner Republik verbunden gefühlt. Man hat sich wesentlich freier gefühlt, obwohl man es eigentlich gar nicht war. Wir standen fest unter dem Einfluss der Alliiertenmächte, die uns nach ihren Vorstellungen haben gewähren lassen. Sie haben den demokratischen Rahmen für uns abgesteckt, wir waren darin sehr frei. Und wer hat seine Kindheit wohl freier und glücklicher erlebt, der in den 50/60er und 70er Jahren, oder Kinder heute. Damals noch rest-autoritäre Erziehung, heute bestenfalls keine oder Indoktrination.

    Mit der Wiedervereinigung sind wir Deutschen weitestgehend „befreit“ worden, von dem für uns abgesteckten Nachkriegsrahmen. Wir wurden uns selbst, der „Freiheit“ überlassen, und waren damit hoffnunglos überfordert. In West wie Ost haben wir unsere Identität verloren, waren woken Einflüssen ausgesetzt und haben uns an Scheinwerte einer EU geklammert. Heute leben wir in einem „freien Europa“ – wie in einem Gefängnis. Eingekeilt zwischen Klima, Gender, Migration und gegen uns selbst gerichteten Rassismus. Alles Ergebnisse von „Freiheiten“ die vornehmlich von jenen beansprucht werden, welche darunter die Unfreiheit der anderen verstehen.

    Das ist der Punkt auf den ich hinaus will. Der libertäre Gedanke ist out, ein totes Produkt, dass keiner mehr haben will. Die „Freiheit“ kommt den Menschen im Westen zu den Ohren raus. So sehr, das man anfängt sein Geschlecht zu wechseln.

    „Verbietet und endlich etwas“ heißt es da auf Plakaten. Das sollte man durchaus ernst nehmen. Nicht umsonst hat eine Verbotspartei wie die Grünen immer noch erstaunlichen Erfolg.

    Wer also politischen Erfolg will, sollte den Ruf nach Unfreiheit bedienen. Freiheit hat jeder zu Hause in der Schublade rumliegen, kann aber mit ihr nichts anfangen, weil es nur die Freiheit der Gesellschaftszerstörer ist.

    Das Verbot des einen ist die Freiheit des anderen. Das ist heute gesellschaftliche Realität. Klassisches Beispiel, Ehe für alle verbieten. Tja, das muss man sich erst mal trauen. Was ist aber daran so schwer, wenn sich linksgrüne trauen unsere Kinder pädophilen „Erziehungsmethoden“ auszusetzen.

    Etwas „Verbieten“. Wenn man es tut, macht es auch Eindruck. Beispielhaft hierzu Söder, der starke Mann mit den Corona-Restriktionen. Wer ist hier unter Beschuss geraten, die, die nach Freiheit riefen oder jene die noch strengere Maßnahmen befürworteten.

    Wir sind ein politisch unreifes Land, geworden, so, wie wir auch eine deutliche Reifeverzögerung bei heute 30-jährigen feststellen müssen. Ein unreifes und kindisches Land das nach seinem Erzieher ruft. In den Grünen und Woken hat es einen gefunden. Diesen gilt es abzulösen, aber keinesfalls mit Freiheitsversprechen sondern mit konservativen Regeln und Verboten. Egal wie groß der links-mediale Aufschrei ist. Da scheint mir Herrn Herles Ruf nach anarchischer Aufwallung eher nicht das Richtige, haben wir diese doch bereits durch die Ampelregierung.

    Wer sich besagten Konservatismus traut, bringt ein Produkt in die Politik das kein anderer zu bieten hat. Wie ein saftiges Steak nach 30 Jahren Müsliriegel. So wird das Verbot zum ultimativen Freiheitsgefühl. Den Beweis dafür, liefen all die Diversitäts- und Randgruppen, die sich je mehr man ihnen entgegen kommt um so unfreier fühlen.

    In diesem Sinne sehe ich persönlich weniger den Reformbedarf des Parteienstaates im Vordergrund als vielmehr den Austausch seines „Mindset“ wie man heute so schön sagt. Was hätte ich gegen einen Richter der politische Urteile fällt wie jetzt auch, nur anders herum. Wenn er also Gruppenvergewaltiger statt sie laufen zu lassen, zu 30 bis 40 Jahren Haft verurteilt, wie jetzt in Spanien geschehen. Gar nichts.

    Nun werden Sie, lieber Herr Goergen vielleicht einwenden, dass ich somit ein Befürworter des Parteienstaates nur mit anderen Vorzeichen bin. Dem müsste ich dann entgegenhalten, dass wenn ein solcher ohnehin nicht reformierbar ist, mir dieser immer noch lieber ist als die jetzige Situation. Denn wer gibt mir die Garantie, dass nach einem wie auch immer umgebauten Staatswesen nicht wieder die gleichen, woken Kräfte am Werke sind. Ganz abgesehen davon, dass ausser einer Revolution oder einem Zusammenbruch kein anderer Weg dorthin in Sicht ist. Auf die Bürger und deren politische Einsicht zu vertrauen, erscheint spätestens nach Corona ein ziemlich aussichtsloses Unterfangen. Und selbst TE hatte damit so seine Probleme, hätten Sie selbst, Herr Goergen nicht als einziger frühzeitig Bedenken angemeldet und lagen damit vollkommen richtig.

    Am Ende entscheidet die Macht in der Politik, nicht die Vernunft, und der Weg dorthin ist aller Erfahrung nach, eben nicht der Gute und Edle. Deswegen, keine Illusionen.

    In jedem Fall bin ich aber sehr gespannt auf Herrn Herles Buch und die Diskussion dazu. Auch wenn mir das mit der anarchischen Aufwallung ein wenig nach Klimakterium klingt.? Aber wer weiß, vielleicht ist das der Übergang in dem wir uns gerade befinden.

    • Lieber Herr Thiel,
      am Anfang dachte ich, das sei die politische Metaphysik in ihrer Endfassung. … 😉
      Dann aber dachte ich, hm, da braucht es schon noch ein paar Anmerkungen.
      Die Macht ist die Macht ist die Macht und Gegenwehr ist sinnlos. Das ist nicht meins. Ich bin generell gegen Machtmissbrauch. Schon in der zweiten Klasse („hat ein starkes Gerechtigkeitsempfinden, dabei gelingt es ihm schon besser, sich in die Gemeinschaft einzufügen“) und heute auch noch.
      Der Machtmissbrauch braucht ein starkes Gegengewicht, sonst zerstört er, wie heute , alle und alles.
      Freiheit ist ein Ideal, dass sich schwer verwirklichen lässt, aber es ist keine Illusion.
      Es ist die „Eigendynamik der Macht“, dass sie nach einer Totalität strebt, wie wir sie heute erleben. Dieser Eigendynamik der Macht entgegenzuwirken ist schwer. Innerhalb von Parteien gelingt das überhaupt nicht mehr. Außerhalb von Parteien muss es gelingen.
      Die etwa 81 Millionen Deutschen, die nicht Parteimitglieder sind, sind aufgerufen, dem Machtmissbrauch der Parteien ein Ende zu setzen.
      Dazu soll man auch aus libertären Quellen schöpfen.
      Dazu muss man sich erst einmal klar machen, dass die FDP Null liberale Politik macht. Die haben neben dem rotgrünen Institut der sogenannten „Liberalen Moderne“ einfach nur den Begriff „liberal“ besetzt und verhindern gerade eine liberale Partei und eine liberale Politik.
      Kernelemente einer liberalen Politik sind
      bürgerliche Freiheitsrechte.
      Was hat die FDP in Corona Zeiten zur Wahrung dieser Rechte beigetragen ? Nichts !
      Transparenz und Finanzkontrolle
      Hat die FDP von der Leyen wegen der Pfizer Deals angeprangert ? Nein.
      Haldenwang und Kramer gebärden sich wie Generalsekretäre der Regierungsparteien. Die FDP schaut genüßlich dabei zu.
      Durch die Energiewende ins Nichts wird bereits seit 1998 dieses Land zerstört. Dann kommt die Nordstreamsprengung. Dann kommt die Energiekrise. Dann kommen 10 Sanktionspakete der Regierung, die Deutschland energiepolitisch zerstören. Dann klemmt auch die FDP die letzten 3 Kernkraftwerke ab.
      Komplette energiepolitische Zerstörung des Landes ist jetzt der neue liberale Freihandelspakt.
      Das Libertäre stößt auch an Grenzen. Es ist ja schon auffällig, dass es eine Philosophie der Gutverdiener ist. Ich möchte in einem Land leben, in dem jeder eine bezahlbare Krankenversicherung hat, auch der ärmste und kränkste. Darauf haben die Libertären, mit denen ich sprach keine Antwort. Soviel Sozialstaat muss mindestens sein, über anderes kann man reden.
      Zurück zur Eigendynamik der Macht. Die Parteien und Politiker leiten ihre Macht nicht im Geringsten vom Volke ab. Ausnahme ist die kommunale Ebene. Dort funktioniert Demokratie noch.
      Typisch in allen langlebigen Parteien ist der komplette Bruch mit der Basis. Siehe z.B. Pfizer Deals bei von der Leyen, Maskendeals bei Jens Spahn.
      Die Basis versteht sich. Aber sie wird auf Bundes- und europäischer Ebene von den eigenen Leuten verraten und verkauft. Das wirkt dann so, dass teils sogar langjährigen Mitglieder der CDU insgesamt AfD wählen, weil die Freude mit der eigenen Basisarbeit haben, aber auf Bundes und Europaebene verraten und verkauft werden. Wie eben bei den anderen Parteien auch.
      September 2021 „Wir die Grünen sind eine Friedenspartei.“ Keine Waffenlieferungen in Kriegsgebiete. Baerbock wenige Monate später : Wir stopfen die Ukraine mit Waffen voll, egal, was die deutschen Wähler denken. Das ist aber nicht dumm, sondern es ist realistische Machtpolitik.

    • Lieber Herr Thiel, danke für diesen ausführlichen Kommentar. Ihrem Satz kann der Historiker leider nur zustimmen: „Mir scheint in der Rückschau … nicht die Freiheit, sondern die Form der Unfreiheit im Zentrum menschlichen Strebens zu stehen.“ Und als Beobachter des Zeitgeschehens hatte ich schon mal geschrieben, der weltweite Wettbewerb gehe nicht um Freiheit oder nicht, sondern leider nur um verschiedene Formen der Unfreiheit. Der Bürger Goergen wird nicht aufhören, etwas anderes zu wollen. — Also lesen wir erst mal Herles‘ neues Buch.

      • Machen wir, Herr Goergen. Nur noch meine Antwort an JustineN, denn ich befinde mich gerade in einer „anarchischen Aufwallung“.?

    • Ja, ich stelle die Dinge scheinbar auf den Kopf, und zwar ganz bewusst, weil sich Liberal-Konservative, Konservative, Liberale oder wie man sie nennen will, ihr eigenes gedankliches Gefängnis bauen und darin gefangen sind.

      So wie auch Ihre Ausführungen, liebe JustineN, es belegen. Es sind die Narrative von Freiheit, Gerechtigkeit, Menschenwürde, Glück und dem Guten an denen man sich festhält. Nichts davon gibt es wirklich. Alle diese Begriffe sind Skalare, die nur in relativer Form auftreten und immer an der eigenen persönlichen und gesellschaftlichen Situation sowie im Vergleich zu anderen gemessen werden müssen.

      Freiheit gibt es nicht. Es gibt nur das Laufställchen der Unfreiheit, dass wir nach unseren Vorstellungen gestalten und dann Gesellschaft nennen, wozu auch die Staatsform gehört. Die einen fühlen sich darin frei, die anderen unfrei. Das ist eine universelle Konstante menschlicher Geschichte, ja des Daseins an sich. Was für den einen eine „freie Bürgergesellschaft“ ist, nimmt der andere als „Unterdrückungssystem durch ein antifeministisches Patriarchat einer Ausbeutergesellschaft“ war.

      Wenn Sie liebe JustineN frei leben wollen, müssen Sie anderen etwas verbieten. Dem Staat zum Beispiel, sie zu gängeln und zu bevormunden. Aber es ist ja gar nicht der Staat, sondern in Wirklichkeit nur jene mit anderen gesellschaftlichen Vorstellungen.

      Wenn Sie aber wie im „Bürgerlichen Lager“ üblich an das Schöne und Gute glauben, demokratische Werte, Gerechtigkeit und Freiheit überhöhen, um jedermann gerecht werden zu können, wenn wir nur alle guten Willens sind, dann, ja dann haben Sie schon verloren. Dann werden andere über Ihre Freiheit bestimmen. Herr Goergen hat es meiner Wahrnehmung nach bisher als einziger erkannt (wieder einmal) und auch ausgesprochen:

      „Zum Dilemma der sogenannten Liberal-Konservativen – ich bin keiner – gehört auch, dass sie nach den früheren Regeln spielen, an die sich die „Grün“-Woken und ihre schwarzrotgelben Hilfswilligen samt Zeitgeist-Medien nicht halten.“

      Diese Aussage möchte ich um die Erkenntnis erweitern, dass die genannten nach gar keinen Regeln spielen, sich an nichts halten. Sie glauben nicht an die von Ihnen formulierten, aufklärerischen Regeln und Narrative. Sie haben nur ihre eigenen, die sie willkürlich der Situation anpassen um die Oberhand zu behalten, Macht zu haben.

      Das ist es, wofür ich plädiere es zu Verbieten. Denn weil unsere Gesellschaft in großen Teilen so naiv war zu glauben, das Verbot stünde einer freiheitlichen Gesellschaft entgegen, deswegen sind wir jetzt so unfrei wie selten zuvor.

      Wir sollten endlich damit beginnen es jenen zu verbieten uns alles verbieten zu wollen, als darum zu betteln es nicht zu tun.

      • Liebe JustineN, im Prinzip bin ich da ganz bei Ihnen. Mir geht es wie Sie richtig erkannt haben, in meiner Provokation nicht darum, dem Bösen oder dem Defätismus das Wort zu reden.

        Meine Sichtweise basiert darauf, sich von eigenen Werten nicht einsperren, sich nicht wehrlos machen zu lassen. Wer immer der Haltung den Vorrang vor dem Notwendigen gibt oder glaubt beides stets in Einklang bringen zu müssen, ist am Ende wehrlos. Wenn man sich gegen eine Entwicklung stellt, die sich aller moralischen Fesseln entledigt hat, muss die kalkulierte Grenzüberschreitung möglich sein, ohne den eigenen Wertebereich zu vergessen. Letzters haben Sie aus meiner Sicht völlig richtig beschrieben.

        Wo die eigenen Grenzüberschreitungen liegen entscheidet jeder für sich selbst. Da aber niemand für sich in Anspruch nehmen kann keine zu begehen, sollte man frei nach Konrad Adenauer „mit dem Sack Ideale“ nicht so um sich schlagen. Das war es was ich zum Ausdruck bringen wollte.
        Vielen Dank für die interessante Diskussion. LG.

    • Schade, dass Sie nicht mit Klarnamen posten. Der Kommentar ist klasse.

  7. Ich habe das argumentative Pingpong gelesen, das Sie hier ausbreiten. Alle Autoren eint, daß Sie in der Bonner Republik bessere Zeiten gesehen und erlebt haben und nun ratlos vor dem Scherbenhaufen stehen, den die Entwicklung der letzten 40-50 Jahre verursacht hat. Die Diagnose ist klar, der Laden ist nicht mehr reformierbar. Das impliziert, es geht nur mit Gewalt, aber keiner traut sich den ersten Stein zu werfen; das verhindert ihre gute Kinderstube. Es wird wohl nur über eine unterirdische Graswurzelbewegung gehen aus Leuten, die keiner Partei zugehörig sind und trotzdem Einfluß und auch Geld haben, so eine Bewegung anzuschieben und dann macht es die kritische Masse, die das System in Wanken bringt. Wie haben es die Leute des 20.Juli geschafft so ein Netzwerk zu organisieren?
    Ohne das man die Verhältnisse damals und heute gleichsetzen darf, aber das Prinzip wäre das selbe. Darüber lohnt es sich nachzudenken.

  8. Ja, es geht um Emanzipation.
    Und zwar im Sinne der Aufklärung (Kant):
    Um die Befreiung aus selbst verschuldeter Unmündigkeit.
    Siehe a u c h Michael Wolffsohn … das Thema „ewige Schuld“ in das „Interessierte“ fast 80 Jahre nach dem elenden Krieg ein ganzes Land gründlichst getrieben und entmündigt hat.

  9. Mein Reden seit …
    Vor langer Zeit einmal NUR das Gesundheitswesen betreffend, längst WEIT mehr, schon den ganzen Staat/Parteiensystem sagte ich: Das ist nicht mehr reformierbar, das ist nur noch revolutionierbar.
    Leider (!!!) scheint sich meine Weitsicht von Vielen als pessimistisches „Geunke“ von vor – plus/minus – 20 Jahren als D. schon einmal der „kranke Mann Europas“ war immer mehr zu bewahrheiten.
    Wir sind längst und zum zweiten Mal in 20 Jahren „der kranke Mann“.
    Dank erstens der überreichlichen Geduld und immer wieder Kompromissfähigkeit so vieler Beschwichtiger.
    Wie hieß noch der brit. Premier der Adolf immer wieder „beschwichtigte“ und schließlich mitverantwortlich war für WW2 … ich glaub Chaberlain wars …
    Zweitens der perfiden assymmetrischen Demobilisation / „Salamitaktik“ der Merkel-Ära plus ihrer heutigen Adepten die dazu führte dass fast alle Parteien „ergrünten“ … und nun auch noch Stolz sind auf ihre „allumfassenden Weisheiten“. –
    Ein „Grün“ das in seinem Kern ein „Rot“ ist.
    Ein „Grün, letztlich ein verkapptes Rot“ das sich VERBAL ach so gerne einem Kampf gegen den Faschismus widmet, selbst aber im Kern genau DAS anstrebt/ist. –
    Iganzio Silone (Ex-Kommunist, später Sozialist) beschrieb diesen Vorgang vor reichlich 50 Jahren mit: Wenn eines Tages der Faschismus wieder aufersteht wird er NICHT sagen ‚ich bin der Faschismus‘. Nein, er wird sagen ‚ich bin der Anti-Fschismus‘. –

  10. Der disfunktionale deutsche Parteienstaat ist bei realistischer Betrachtung nicht von innen heraus reformierbar. Dazu müßten die Kartellparteien den Ast absägen, auf dem sie satt und selbstherrlich sitzen. Statt freiwillig Macht abzugeben ist vielmehr zu erwarten, daß sie ihre Macht und Pfründe (im Verein mit den MS-Medien) weiter ausbauen. Die notwendigen Reformen müssen also von außen angestoßen werden. Welche Akteure kommen dafür in Frage?

    Zum einen eine starke Bürgerbewegung für Freiheit, Demokratie, Souveränität, Vernunft, Gerechtigkeit und Frieden. Hierbei kann auf die Protestbewegung gegen die Corona-Politik aufgebaut werden, was durchaus schon geschieht. Den Deutschen liegt zwar weder Revolution noch Anarchie (Abwesenheit von Herrschaft), aber eine „anarchistische Aufwallung“ im Sinne von gemeinsamem Protest ist bei wachsender Unzufriedenheit auch in größerem Umfang möglich (siehe auch das Ende der DDR).

    Die AfD ist zwar Teil des Parteienstaats, aber in zentralen Politikbereichen der Gegenentwurf zum woken, us- und wef-hörigen Parteienkartell mit seiner destruktiven Transformationspolitik und steht dadurch außerhalb des herrschenden Systems, weswegen sie von diesem so vehement bekämpft wird.

    Diese Partei ist mit ihren Forderungen nach direkter Bürgerbeteiligung und anderen demokratischen Reformen, nach nationaler Souveränität und Friedensorientierung, mit der Ablehnung von woker Transformation, kulturfremder Massenzuwanderung und destruktiver, autoritärer Klima-/Energiepolitik sowie ihrer generellen Forderung nach Volksherrschaft statt (fremdgesteuerter) Elitenherrschaft der natürliche politische Verbündete einer solchen Demokratie-Bewegung (eventuell kommt noch eine Wagenknecht-Partei dazu).
    Schließlich werden noch ausländische Einflüße hinzukommen, wobei die politische Entwicklung in den USA von besonderer Bedeutung sein wird. Der gesamte sog. „Wertewesten“ steht angesichts einer schweren Demokratie-, Legitimations- und Glaubwürdigkeitskrise vor einer historischen Weggabelung: fortgesetzte Eliten- bzw. Oligarchenherrschaft mit Demokratiesimulation oder aber demokratischer Aufbruch, um dem eigentlichen Souverän: den Bevölkerungen, zur Macht zu verhelfen.

  11. Zum Thema Parteien und Demokratie, Rudi Dutschke Im Gespräch mit Günter Gaus (1967):
    „Günter Gaus im Gespräch mit Rudi Dutschke (1967) [ENG SUB] / Interview“
    https://www.youtube.com/watch?v=SeIsyuoNfOg
    Wie heisst es so schön:
    „Im Westen nichts Neues.“
    Ich erspare mir hier die Minuten-/Sekundenangaben. Ist insgesamt sehenswert.
    Heute haben wir in der Tat das dort von Rudi angekündigte 2-Parteien-System, nämlich:
    die AfD und die Anderen (Blockparteien).

  12. Sehr geehrter Herr Goergen.
    Wenn ich es richtig beobachte/beobachtet habe, dann sind die Deutschen absolut kein Volk der Duckmäuser.
    Nein, sie sind ein Volk derer, denen man immer wieder gerne Untertänigkeit vorwirft.
    Aber was, oder wer hat uns dann eigentlich, mindestens nach dem II. WK, dazu gemacht?
    Ist es denn nicht so, dass es „gut erzogene“ Kinder geben muss?
    Ist es denn nicht so, dass nur gut erzogene Kinder im Leben belohnt werden?
    Nun, die Antwort auf die Frage nach einer Anarchie ist daher sehr einfach.
    Sie lautet hier und da allenthalben Resignation!
    Auf Ihre Bücher warte ich daher erst gar nicht, denn ich eskaliere bereits in die Resignation hinein.
    Und eine sehr einfache Begründung gibt es von mir gleich mit. Und die lautet:
    An diesen Rattenfängern der Altparteien mache ich mir die Finger nicht schmutzig.
    Sie sollten ihren Kopf eben einfach nicht zu weit aus dem Fenster hängen, denn manchmal kommt von oben etwas.
    Und glauben Sie mir, dabei warte ich nicht erst auf die AfD.
    Tja, mit meinem Überlebenswille, der durchaus im Einklang mit meiner Resignation ist, haben die wohl nicht gerechnet.
    SOLLTEN SIE ABER!
    Nur noch ein kleines Problem, das ich dabei habe.
    Ich weiss ob vieler meiner Mitbürger nicht mehr so recht, wo meine EIGENTLICHE Frontlinie verläuft 😉

      • Zensur ist noch schärfer – aber halt undemokratisch.

    • Und was hat „die Deutschen“ so „wohlerzogen“ gemacht??
      Siehe dazu Michael Wolffsohn „Ewige Schuld?“ Hier im shop!!!

      • Darüber sinniere ich auch oft. Habe bisher in 3 „deutschen“ Staaten gelebt (wenn man Österreich mitzählen darf, immerhin hat dieses Land die gleiche Kriegs-Historie im 2. Weltkrieg).
        Geboren in der DDR, als Jugendliche in den Westen geflüchtet, seit ein paar Jahren lebe ich nun in Österreich.
        Was mir persönlich aufgefallen ist: die Ossis und die Ösis haben nicht diesen extremen Schuldkomplex aufgebaut wie Westdeutsche. Dieser Schuldkomplex zieht sich durch alle Schichten, die Wessis wurden da extrem indoktriniert mit der „ewigen Schuld“.
        Ich hatte vor Jahren einen Arbeitgeber (Background: Wessi+ Grünen-Wähler), der sagte mal sinngemäß zu mir, als ich mir über die damals beginnende Massenmigration Sorgen machte: „Damit müssen wir Deutsche nun leben. Denn wir haben eine Schuld auf uns geladen, die wir nie wieder gutmachen können.“
        Wenn ich mich hier in Österreich so umsehe, haben diesen Komplex die Menschen hier niemals aufgebaut. Die FPÖ hat auch nicht dieses extreme Schmuddel-Image wie die AfD in Deutschland. Viele sagen hier ganz offen, dass und warum sie FPÖ-Wähler sind…

      • Genau von diesem anerzogenen „Schuldkomplex“ redet Michael Wolffsohn.

  13. Wenn man das BILD-Interview mit Lang vom Wochenende liest könnte man drauf kommen, dass im Kabinett ein nie endender Geldfluss mündet – und nicht, dass der Souverän zum Aufkommen der Steuern, zumal noch solchen, die ihm und seinen Nachkommen nie zu Gute kommen werden, gepresst wird.
    Die verteilt dort Milliarden nach Gutdünken – wenn wir sie lassen.

  14. Welche die hier sind haben sehr wohl reiche Brüder – zum Beispiel in den Golfstaaten. Man wird sehen, was die weiter vorhaben, zumal sie noch gar nicht so richtig ins Blickfeld geraten sind.

  15. Ich bin liberal und konservativ. Aber nicht liberalistisch. Der Liberalismus hat erst diese unsäglich erratische Toleranz gegenüber dem Zeitgeist auf fruchtbaren Boden gedeihen lassen.

    Zustimmung bei der Vermutung, dass nicht nur Coke und Wirigleys Kaugummi aus den USA kommen, sondern auch Wokismus und nicht zu guter Letzt, Filme aus den USA, die auch hier ein Massenpublikum vor die Breitwand der Kinos gelockt haben. Mit anderen Worten: Nicht nur Schlechtes kommt aus den USA, und Deutschland ist das fast schon typische Auswanderungsland in die USA für Deutsche, wenn man die White Pages mal so nach deutsch klingenden Namen durchsucht.

    Deutschland hat sich nach dem Krieg in die Hände der USA begeben. Das behaupte ich einfach mal. Kulturell, politisch und technisch (digital) weitestgehend.

    Dass die Deutschen mit ihrem Selbstbewusstsein, mit dem Begriff Nation, im Gegensatz zu den Amerikanern offensichtlich Probleme haben, die Einordnung von Demokratie nicht in ihr persönliches Koordinatensystem politisch denkenden Grundsatzes haben, zeigt sich in der mangelnden Widerstandskraft gegen Minoritäten, die derzeit hierzulande das Deutschland in eine sozialistische Planwirtschaft unter Einbindung der totalen Meinungskontrolle, mitsamt der oktroyierten gendergerechten Sprachnutzung transformieren wollen. Nation- ein Begriff mit viel psychologischem Input, wird schon deswegen als populistisch, gleich völkisch desavouiert und gilt als verbrannt, weil total Nazi.

    Mit aller Macht durch Unterstützung der Staatsmedien – mit Klimamumpitz, Masseneinwanderung angeblicher Fachkräfte, bis hin zu „das darfst du essen, das nicht“.

    Amerikaner kämpfen für ihre demokratischen Rechte. Deutsche werden vor Gericht gezerrt, wenn sie für liberal Konservatives stehen, sich ihre Körper selbstbestimmt behalten wollen und sich nicht vorschreiben lassen wollen, wie sie ihre Kinder erziehen sollen. Judikative ist Teil des unsäglichen links-grünen Zeitgeistes, aus dessen Schoß die autoritäre Agenda geboren ist.

    Kurz gesagt, ich stimme zu, dass es den deutschen Anarcho-Typus nicht gibt.

    Daher eine besondere Leistung von Michael Ballweg, der in Berlin seinerzeit um die 300 000 „Querdenker“ (an der ich auch teilnahm) um die Siegessäule versammeln konnte.

    Am Ende bleibt für mich als Wähler nur die Alternative. Eine Partei in blauer Hoffnung. Schlimmer kann es nicht kommen. Es sei denn, die AfD macht die Fehler, die die CDU über 16 Jahre gemacht hat und nun sich in dieser eigenen ideologischen Falle befindet. Angepasst an denZeitgeist Wokismus und Autoritarismus. Aus der kommt sie nicht mehr heraus, weil die Partei Abschied von der Bonner Republik genommen hat. Sie hat sich konservativen Werten ein ein für allemal verschlossen. Ein Revival scheitert daran, dass es die Alternative dafür gibt.

    Eine Meinung, die diametral zu der Auffassung von Herrn Herles steht.

  16. Lieber Herr Goergen,
    die „Revolution“ läuft bereits! Allerdings geht sie von der „Schranzenklasse“, aus, also von „oben“. Die „Strassenbataillone“ sind mit den NGO’s (Near Government Organizations) längst in Stellung gebracht – ja, sie marschieren bereits.
    Nicht umsonst verweigert Herr Haldenwang, den Unterschied zwischen Ethnie und Demos zur Kenntnis zu nehmen. Er gibt den Feldherrn zur Absicherung dieser „Schranzenklasse“ oder polit-medialen Komplexes..
    Während ich dieses schreibe dudelt gerade „A Nation once again …“ auf meinem Intel-9 Prozessor Desktop.
    Alles hat seinen Grund – und vieles wiederholt sich.
    „I don’t like it, but I guess things happen that way.“

  17. Statt auf etwas wie einen Messias zu warten (vorher spielt Lionel Messi beim FCB), oder auf einen Bauernaufstand mit Mistgabeln vor dem Bundescanceleramt zu hoffen, würde ich der hier und anderorts schreibenden Intelligentia raten sich zur Schwefelpartei zu outen und sie argumentativ intellektuell zu fordern und damit zu fördern. Wer denn, wenn nicht ihr? Giovanni Di Lorenzo, der verwokte ehemalige Schlachthof-Intellektuelle? Oder gar der Kuscher Döpfner? Vor wem habt ihr noch Angst? Vor dem schon japsenden Haldenwang?
    Die Anarchie ist übrigens schon angebrochen. Sie läuft nur in die falsche Richtung, in Neu-Beirut-Kabul-Damaskus, sprich Duisburg-Frankfurt-Berlin.

  18. Jemand anders schrieb unlängst, dass die Woken mit ihrer diktatorischen Aufoktroierung eines perversen Welt- und Menschenbildes inzwischen eine Autoimmunerkrankung unserer Kultur darstellen. Ich fand das sehr treffend, konnte es doch nur deshalb soweit kommen, weil die Behandlung von sexuellen Orientierungen (damit einhergehend political correctness, gender, queer, LbSpwkce…) durch ÖRR und Politiker unserer Gesellschaft ein Frontalangriff auf unser Schamgefühl war und ist. Ob es ein Freud‘sches Zitat ist, „Der Verlust der Scham ist das erste Zeichen von Schwachsinn.“ ist unerheblich, man streitet sich darüber. Schon früher, bspw. 1910 in der „Die Deutsche Schule“, Band 14,wird von manchen Psychopathologen der Verlust des Schamgefühls als „sicheres Anzeichen von Schwachsinn oder Entartung“ diagnostiziert…Der beste Schutz vor den Gefahren der Sexualität ist die Schamhaftigkeit, und die Psychopathologie lehrt, daß der Verlust des Schamgefühls ein sicheres Anzeichen von Schwachsinn oder Entartung ist.“„Anarchische Aufwallungen“, auf die der Autor gemeinsam mit Herrn Herles jetzt warten will, hat es in der jüngsten Vergangenheit mehrfach gegeben. Sie waren allesamt getragen vom Erschrecken über die Ignorierung der einfachsten menschlichen Gegebenheiten, wie die Fragen nach Sicherheit, Geborgenheit, kulturelle Identität, Menschlichkeit, Anstand, Sitte, Scham. Das gilt – ob der Autor das möchte oder nicht – für die Pegida-Bewegung, die Montagsspaziergänger, die Nichtgeimpften, die offenen Briefe von Wissenschaftlern, die dem Narrativ des menschengemachten Klimawandels andere wissenschaftliche Argumente entgegenhalten, die Initiativen wie „Stolzmonat“, und natürlich für die AfD. Wer bei der Gründung vor 10 Jahren dabei war, konnte das „Unerhörte“ dieses Vorgangs spüren, die Anmaßung, sich gegen die Merkelsche Alternativlosigkeit zu positionieren. Ja, Aufwallung pur, anarchisch sowieso, das haben die Reaktionen der Etablierten bis heute zur Genüge bewiesen. Deshalb alle Unterstützung der AfD als inzwischen „etablierte“ Stimme des gesunden Menschenverstandes, der nirgendwo anders mehr anzutreffen ist. Des Autor’s Argument, eine Partei kann niemals die Lösung sein, ist schnell ad absurdum geführt, er möchte bitte zum Beispiel nach Ungarn blicken, wo es dem allseits geschmähten Herrn Orban wunderbar gelingt, das menschlich Normale hochzuhalten. Der normale ungarische Bürger muss sich nicht schämen, so wie wir uns schämen müssen, die woke Zerstörung unseres Menschseins so lange zu dulden und weiter auf irgendwelche anarchische Aufwallungen zu warten – die dem Autor und Herrn Herles aber dann auch noch genehm sein müssten.

  19. Was ist in Wolfgang Herles gefahren? Vor wenigen Wochen noch rief er im Gespräch mit Mathias Matussek ängstlich: „Aber die AfD ist doch auch keine Lösung!“ als Matussek in einem Nebensatz die Schwefelpartei erwähnte, ohne sie anzupreisen, sondern sie lediglich beiläufig ansprach. Und dieser Wolfgang soll nun plötzlich anarchistische Gedanken hegen? Wer oder was hat ihn erleuchtet? Neulich setzte er noch Hoffnungen in eine Wandlung des Friedrich Merz zu einem echten Oppositionsführer, der das Versagen der Ampel schonungslos aufklärt und eine echte Alternative aufzeigt. Diese Hoffnung scheint recht schnell verpufft bzw. an der Realität gescheitert zu sein. Nun schauen wir mal, was es mit der anarchistischen Aufwallung auf sich hat, hoffentlich erschöpft sie sich nicht in Appellen an die Systempolitiker, sondern in konkreten Handlungsanweisungen.

    • Herr Herles ist vor allem ein hochbegabter Texthandwerker – für ein sprachlich funkelndes und vieldeutiges Schmankerl wie „anarchische Aufwallung“ (im Hintergrund höre ich hier E. Jünger…) bin ich ihm als Ästhet dankbar. Argumente liefert dann ggf. begleitend eher Herr Goergen. Ob sie überzeugen, sei dahingestellt.

  20. Das Problem der konservativen Wähler ist die Uneinigkeit, dass jeder Bedenkenträger was anderes unter Bürgerlichkeit versteht und in eine andere Richtung rennt. Viele auch zu feige sind, sich zu bekennen. Das sieht man auch an manchen Kommentaren wie „…ja, wenn der Höcke nicht wär“ oder „…ich würde die ja wählen, wenn die rechten Ränder nicht wären“. Glaubt irgendjemand, für die Wähler der Altparteien spielt die Antifa oder Grauen Wölfe eine Rolle?

    • Erst dann, wenn alle auf dem Boden der Tatsachen angekommen sind. Wobei hier welche in Millionenstärke anwesend sind, die im Umgang mit Waffen mehr als geschult sind – und gegen solche, die nicht ihren Weg gehen, auch bedenkenlos einzusetzen bereit sind. Was immer noch all zu oft vergessen wird, bei Betrachtungen jedweder Art.

    • D I E N S T A U F S I C H T S B E S C H W E R D E??
      Formlos….fristlos…zwecklos.
      Ansonsten: Chapeau!

    • Senk ju. Als Altersgenosse stimme ich Ihnen gerne zu:
      Ohne etwas Wirksames zu tun und ohne endlich in die Pötte zu kommen wird das nichts mit dem zivilen Widerstand. Auf geht’s – jetzt!

  21. Chaos durch Chaos zu ersetzen, ist keine Lösung. Was kommt nach der gewünschten Anarchie, die nicht lange dauern darf? Werden die wahrscheinlichen und eventuellen Strömungen richtig eingeschätzt?

  22. Unter “ anarchischer Aufwallung- anarchischer Lust “ wird jeder etwas anderes verstehen. Eine Interpretation davon findet sich auch auf der CSD-Parade – anarchische Dekonstruktion der kulturell geprägten Moral und des Privaten. Es scheint mir ein Irrtum zu glauben, dass radikal-liberal, mit Neigung zu anarcho-libertär und Sozialdarwinismus, grundsätzlich und konkret besser wäre als der beklagte, linksradikal-progressive Zeitgeist. Geboten wäre ein Energieschub zur Überwindung von Lethargie und Konformismus rechts der Mitte. Wenn sich genug Leute finden, die Energie ( Denken, Handeln, Geld ) investieren wollen um etwas zu ändern, dann müßte diese Energie immer kanalisert werden um etwas zu bewirken. Die Kanalisierung braucht immer auch Führung zur Formulierung von Zielen und der Definition von Wegen und Methoden um diesen Zielen näher zu kommen. Man könnte an die Atlas-Initiative/Krall/Maassen denken, oder direkt an eine Veränderung der CDU von unten. Die CDU wird sich nicht überschaubar von oben ändern, dafür sitzen die großen und kleinen Parteioligarchen zu fest im Sattel. Wenn sich aber relativ kurzfristig die Mitgliedschaft deutlich erhöht bis verdoppelt, und die neuen Mitglieder von allen Mandatsträgern liberal-konservaties, pragmatisches Positionieren und Handeln einfordern, dann können diese Parteimitglieder nicht lange ignoriert werden. Meine Idealvorstellung von einer Überwindung der Parteienoligarchie, wie er von allen, die dort zwischen 1960-2000 hauptberuflich mitgewirkt haben, durch aktives Handeln und Unterlassen geschaffen wurde ( er ist nicht von selbst entstanden) wäre, dass alle politischen Parteien zusammen nicht weniger zahlende Mitglieder haben als der ADAC.

    • Da sind ein paar nüchterne, realistische Einschätzungen dabei (Organisation, Führung).

      Warum aber gelingt es der Parteibasis mit ihrem Stimmgewicht nicht, die Parteihierarchie von unten durch die Instanzen anders aufzustellen? Liegt es an der bloßen Zahl, die eigentlich jetzt schon reichen müsste, oder doch an anderen Faktoren (Führungsriege, „Alphatiere“), die nach unten durchwirken?

  23. Ich lebe nicht mehr in Deutschland. Erste Gedanken dazu kamen beim Leben im Corona-Lockdown mit bayerischer Ausangssperre. Überwacht auf der Couch sitzen und ergeben zu ertragen, was das unerschöpfliche Schwachsinns-Füllhorn der Politik als nächstes über einen auskübeln wird.

    Letzer Tropfen war eine winzige Kleinigkeit: Auf einem Montagsspaziergang von einer biederen Hausfrau als „Nazi“ beschimpft zu werden. Nun, diese Dame ist so etwas wie ein Symbol für mich geworden. Und sie hat mich überzeugt, dass es einstweilen wirklich keinen Sinn hat. Und ich bin zu alt, um die paar Jahre, die ich noch aktiv leben kann, mit Ärger und Warten zu verschwenden.

    Ich habe es noch keine Sekunde bereit, gegangen zu sein. Aber natürlich mache ich mir Gedanken. Was würde ich z.B. bei diesem Heizungsgesetz tun? Wahrscheinlich klagen, verweigern, die ganze Skale zivilen Ungehorsams abspulen, und darauf hoffen, dass auch viele andere dies tun, so dass der Staat viel zu überlastet ist, hier im Einzelfall viel Gewalt auszuüben.

    Vielleicht hat Habeck es ja geschafft, mit seinem Irrsinn selbst diese „Nazi“ rufende Hausfrau derart in die Ecke zu treiben, dass ihr auch gar nichts anderes übrig bleibt, als so zu handeln. Eine schwache Hoffnung, von der ich nicht abhängen möchte. Wahrscheinlich ist sie auch hier ein von der Klimapanik gestörtes Freund-Feind-Erkennungssystem.

    Nein. Ich bin überzeugt, dass die Verweigerung und der passive Widerstand des Volkes ist das Einzige ist, was diesen entarteten Staat noch stoppen könnte. Aber das wird noch dauern, wenn es überhaupt kommt. Bis dahin bleibt nur, eine Partei zu wählen, die wenigstens ein Bewusstsein für das hat, was die Berufspolitiker der Altparteien angerichtet haben.

  24. Diese Betrachtungen sind doch eher für das Feuilleton als für die Praxis! Ältere Herren in ihrer Blase. Natürlich stimmt vieles, wass beide (Herles und Goergen) sagen. Aber wie wollen sie den Zustand, dass sich die (Alt)parteien den Staat zur Beute machen, beenden? Vielleicht kann die AfD hier hilfreich sein? Ein Versuch (Praxis!) wäre es wert, ohne Garantie.

    • Originelle Idee, uns zwei aus der einen in die andere Blase locken wollen.

      • Die AFD als „Blase“ – müssten sie erstmal mit Fakten belegen!
        Die AFD-Politiker, die von der Links-Grünen Parteienfront + CDU
        und den geifernden Staats-Medien mit Rufmord täglich attackiert
        werden – und zur Einschüchterung der AFD-Politiker und möglicher
        Wähler bei Gelegenheit auch von der ANTIFA körperlich terrorisiert
        werden – befinden sich nicht in einer Blase – sondern im ungleichen
        Kampf um Freiheit, Recht, Demokratie und Erhalt Deutschlands
        – gegen eine diktatorische und terrorisierende Staats-Tyrannei!
        Die Frage ist – wählen wir den Goliath, stärken wir den David oder
        warten wir als Zuschauer auf das Ende!

  25. Positiv ist anzumerken, dass „man“ die Symptom – und Befundstufe allmählich ueberwindet, wenn auch einige Einflüsse etwas kurz kommen, und sich der Frage zuwendet, wie geht es wieder aufwärts. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass ein gewisser Zeitdruck herrscht, Fakten geschaffen wurden und immer noch werden. Lösungen haben unter anderem auch mit Zeitfenster und Gelegenheiten zu tun, wobei mitunter die kurzfristig wirkende etwas kleinere Loesung zur Verhinderung des Desasters und als Einstieg in die grosse, systemisch / strukturelle Lösung taktisch sinnvoll waere. Mit welchem Problem wir es realiter zu tun haben, wird aktuell in einem Artikel auf Achgut zum Thema „Intensivbetten“ deutlich. Nicht vergessen sollten wir bei Ganzen einen Faktor, der zuletzt bei der, interessanterweise nicht weiter verfolgten, Frage “ wer hat Nordstream“ in die Luft gejagt „, eine Rolle spielt. Es waere falsch anzunehmen, dass wir es hier mit einer unabhängigen Nation zu tun haben und mit einem politisch frei agierenden Politpersonal, unabhängig von dessen eigenen Interessen und Performance. Wieweit die systemisch/ strukturellen Gestaltungsspielraeume reichen, ist fraglich. Diese Frage stellt sich allerdings bereits bei der Wahl bestimmter Parteien bzw deren Handeln im Regime. Von Souveränität kann in Sch’land nur sehr eingeschränkt die Rede sein. Von einem Souveraen auch nicht. Die Ausgangslage koennte kaum schlechter sein, von den mentalen Zustaenden der Gesellschaft ganz zu schweigen. Wer die grundsaetzlich begruessenswerte Idee verfolgt, die Gesellschaft oder der Demos richtet es reformatorisch selbst, träumt. Er träumt auch, wenn er glaubt, Systeme oder Subsysteme reformieren sich selbst. Nach dem Befund, der deutlich weiter Und tiefer gehen muesste als die positiven Ansätze waeren die Ressourcen und ihr Zustand zu pruefen und deutlich realistischer als heute die „innere Reformfaehigkeit“. Empirische Erfahrungen helfen. Keines der Systeme und ihrer gekaperten Institutionen, der ÖRR, ist von reformfaehig und die Hauptaufgabe der Erneuerer nach deren radikaler Abschaffung ist es dafuer zu sorgen, dass auf dem Boden der conditio humana nicht ( immer) wieder das Gleiche entsteht. Mein Eindruck ist, dass die AfD zumindest einige grundsaetzliche, systemisch/ strukturelle Probleme, die sie partiell auch selbst betreffen, zumindest erkannt hat und auch offen bis selbstkritisch behandelt. Das ist neu. Systeme – und Strukturen folgen nicht nur „internationalen“ Vorgaben, sondern auch der entsprechend konditionierten, psychokognitiven Verfasstheit. Es fehlt ( gewollt) u. a. seit dem Ende des WK II an Metapolitik und Politik. Fuer einen „demokratischen Wandel“ fehlen mir nahezu sämtliche individuelle und kollektive Voraussetzungen. Da wir keine Massentherapie veranstalten koennen, wird es im ersten, logischen Schritt nur um einen raschen, operativen Stopp zur Vermeidung der Katastrophe gehen. Im zweiten Schritt muss eine nicht systemaffine bzw systemkritische Partei den Emanzipations – und Demokratisierungsprozess mit durchaus fundamentalen Massnahmen einleiten. Massive Widerstände und Aktionen der aktuellen Systemnutzniesser sind vorprogrammiert. Der Augiasstall ist im Vergleich zu dem was zu tun ist, ein Sonntagsspaziergang. Die Gegner dieser Reformation sitzen nicht nur im Kartell, sondern auch in der liberalkonservativen Mitte. Die hat sich aehnlich komfortabel „eingerichtet“. Bildlich gesprochen : Je groesser und tiefer die „Fäulnis“, desto groesser und tiefer die OP und desto mehr Antibiotika. Ein Blick auf die Entwicklung sollte diagnostisch genuegen. Symptompseudobehandlungen a la CDU bringen es nicht. Und die „Wiederherstellung“ eines Organismus, der sich erwartbar als anfaellig und wenig resistent erwiesen hat, auch nicht.

  26. Die derzeitige Misere in Deutschland beruht doch im Wesentlichen auf dem fundamentalen aggressiv vertretenen Irrtum des menschengemachte Klimawandels und seiner erfolgreichen Bekämpfung durch Dekarbonisierung Deutschlands. Die einzige Partei, die da nicht mitmacht, ist die AfD. Deswegen muß sie an Macht und Einfluss gewinnen. Alles andere ist nebensächlich.

    • Die derzeitige Misere beruht darüber hinaus auf der Verdummung und fortwährenden Indoktrinierung der Massen – mit welchem Thema auch immer.
      Und das wird auf der Ebene jedweder Parteien, gar im Parlament, tatsächlich nicht mehr zu lösen sein.
      Niemand, der rational auf der Sachebene argumentiert, kann mit jemanden, der Wolkenkuckucksheim bevölkert, in Diskurs treten, gar Konsens erarbeiten. Und mit denen, die beständig (illegal!) einreisen, schon gar nicht.

      • Völlig richtig! Die Verdummung bedient sich der perversen Gleichstellung von Umweltschutz und (umweltschädigenden) Klimaschutz. Wer gegen den Klimaschutz ist, ist eine Umweltsau. So erklärt sich die Fehlleitung infantiler Klebedummköpfe und ihrer Verteidiger.

    • Der deutsche Pauschalzeitreisende wird keinen Humbold mehr hervorbringen. Nicht nur weil Traumschiff und die opportunen Medien sich nur ihren eigenen Träumen und nur gezwungenermaßen sich denen des überwiegend infantilen Publikums verschrieben haben (und vice versa), welches seinen metaphysischen Endzeck regelmäßig im sonnengottgleichen Delux-Dasein anzustreben scheint.
    • Die weißen Flecken der Geographie haben sich zudem zu Brennpunkten einer globalen Klimakrise gewandelt, die bereits von vorauseilenden Wissenschaften ausgiebigst interpretiert werden. „Archaische“ Herausforderungen für normale Sterbliche existieren nur noch für waghalsige Extremsportler. Dabei werden die ganz offensichtlichen Probleme des menschlichen Alters und die des respekt- und anspruchsvollen Umgangs miteinander zunehmend von woken, profitorientierten Animateuren mehr oder weniger elegant geschickt umschifft, ausgeblendet, oder in zurückgebliebenen Regionen durch polizeiliche, ggf. militärische Operationen erledigt.
    • Die Domestizierungsbestrebungen von Wohlfahrtsstaaten und die Konsumentenvergötterung der diversen Wirtschaftszweige leisten zu Friedenszeiten ganze Arbeit. Wer da von der platten Ökonomie berücksichtigt wird, ist, aufgrund des betreuten geistigen Klimas von Kindesbeinen an, pflegeleicht und intellektuell relativ verführbar, ausgewiesenermaßen nahezu alle gelungene Barbies und Kens, jedoch meist ausgelaugt von ständiger Bedürfnis- und Bewusstseinslosigkeit und ganz den staatlich verordneten Ängsten unterworfen.
    • Diese Bescheibung lässt eine enge Affinität zum politisch angetrebten Prototyp einer prosporierenden Bilderbuchgesellschaft vermuten. Animateure sind die realen Politikdarsteller in den Parteien, von denen man sich als Normalverbraucher jedoch lieber fernhält. Diese Szene ist i.d.R. bereits von Versagern jeder Art bevölkert. Das gilt bis in die kommunale Ebene, wo Besitzstandswahrer und solche, die es werden wollen, dominieren. Schwer von Überregulierung gezeichnete „Institutionen“ kämpfen zudem um ihre Bedeutung und eine leistungslose Alimentierung. Wer würde das leugnen?

    Also nach Herrn Herles sollte man nun mit „Anarchie“ versuchen die verkrusteten und bedrohlicher werdenden Strukturen wachzurütteln?

    Anarchie war historisch meist das Produkt von Syndikaten. In Südeuropa leben gewisse Kreise noch heute nach entsprechend „liberalen“ Vorstellungen. Sie landen damit aber über kurz oder lang im Umfeld einseitiger „privater“ Rechtsvorstellungen, will sagen krimineller Anstrengungen und übergriffigen, durchwegs fragwürdigen Clanstrukturen („Mafia“).

    Eine „gute“, allgemein politisch akzeptable „Anarchie“ könnte die Fähigkeit zum Generalstreik darstellen und das Drohen mit diesem Instrument gegenüber der politischen „Klasse“. Wie massiv das politische Versagen sein müsste, dass allgemeine Arbeitsniederlegungen auch ein Thema für den Mittelstand darstellen könnten, will sich niemand so richtig vorstellen. Ob Habeck es ermöglichen könnte, wird sich auch kaum jemand vorstellen wollen. Und der Sauerländer hält von Anarchie sowieso nichts.

  27. Volle Zustimmung: entscheidend ist, inwieweit es den konservativen Kräften in den USA gelingt, die Herrschaft der woken Ideologie zu brechen. Ohne diesen Rückenwind aus den USA erscheint es kaum möglich, hier in D den ganzen Irrsinn von RotGrün zu überwinden.
    Nicht unterschätzen sollte man allerdings auch nicht den offensichtlich steigenden Veränderungsdruck aus unseren europäischen Nachbarstaaten. Hier vollzieht sich längst eine deutliche Gegenbewegung Richtung Rechts, der sich D auf Dauer nicht wird allein entgegenstellen können.
    Völlig unklar ist zudem noch, welche Rolle der inzwischen unfassbar hohe Anteil der Migranten in D für die zukünftige gesellschaftliche Entwicklung des Landes hat. Hier können ganz andere Aspekte zum Tragen kommen, die die altbekannte Frontlinie zwischen Links und Rechts als völlig lächerlich erscheinen werden lassen…

    • Das kann schon sein. Man sollte mal an einer Brennpunkt-Schule mit einer Umfrage das Ausmaß der „Wokeness“ junger Migranten ermitteln.

      • Die wird dort mit Gewalt eingedämmt werden.
        Als Lehrer wollte ich solche Inhalte oberhalb der Grundschule nicht vertreten zu müssen gezwungen sein.
        Da wird ja schon an ganz anderen Themen gescheitert.

  28. Waren die von Ihnen, Herr Goergen, zu Recht mit Begeisterung geschilderten Vorgänge jüngst in Oeventrop ein Beispiel für eine kleine „anarchische Aufwallung“?

  29. Die Frage aus der Sicht des „kleinen Mannes'“ ist doch, ob trotz der behaupteten Nicht-Reformierbarkeit des Parteienstaates dieser in der Lage wäre, der völlig irren Energiewende und der aus dem Ruder gelaufenen Migrationspolitik etwas entgegenzusetzen- was natürlich einem Verzicht auf die Dienste der Grünen gleichkäme.

  30. „Idiotes“ nannten sie solche im alten Griechenland, die sich nicht um das, was um sie herum geschah, kümmern wollten und sich aus öffentlichen-politischen Angelegenheiten heraushielten und keine Ämter wahrnahmen, auch wenn ihnen dies möglich war. wiki
    Und Bärbel Bohley sagte bereits 1990, dass es mit dem Kreuz am Wahltag nicht getan ist.
    Es müssen!! sich welche von uns, so gut sie können, endlich politisch engagieren – und das heißt ja nicht, dass man dafür in Parteien eintreten muss, sondern vielleicht genügt es schon, da wo man steht und wo es sich lohnt, seinen Standpunkt zu veröffentlichen und zu markieren.
    Denn ohne das entsteht diese bräsige Lethargie, der wir nur durch Aktivität, in welche Richtung auch immer, entkommen können und für einen Staat in unserem Sinne aufstehen müssen.
    Reichlich spät für all das ist es eh schon. Denn andere haben schon zugegriffen und greifen immer mehr – wenn auch heimtückisch hinterrücks.

  31. Eine „anarchische Aufwallung“, so so. Also wallt das auf und fällt gleich darauf zusammen oder? All die Diskussionen über die Reformierung unserer Demokratie, die wenn man ehrlich und objektiv ist keine mehr ist, oder die Umgestalltung der Parteienstrukturen, ist politische Onanie. Jeder, der noch halbwegs alle bei einander hat, muß zu dem Schluß kommen, daß das was der „Wertewesten“ unter Demokratie versteht gescheitert ist. Das betrifft nicht nur DL auch wenn bei uns der Wahnsinn besonders weit fortgeschritten ist. Unsere woke Gesellschaft ist Grünlinks verseucht bis ins kleinste Glied und egal was wir tun wollen, es wäre ohne Chance denn die Verblödung bzw. die Machtübernahme duch die Verblödeten ist fast schon abgeschlossen.

  32. Solange der Parteistaat besteht, ist die Afd im Augenblick die einzige Alternative zu Blockparteien.
    Ich persönlich sehe die Rettung in den kritischen Medien und Journalisten wie Sie und unterstütze nach Kräften finanziell Tichys Einblick, Kontrafunk und einige anderen. Ich beobachte mit Vergnügen, dass kritische Medienwirken, langsam, aber sicher!
    Zu dem Punkt „den Menschen geht es noch zu gut „möchte ich meine Erfahrung teilen. Ich war bei einer Versammlung der Unternehmer bei einer IHK. Zum ersten Mal war die Stimmung so brisant und unterirdisch wienochnie. Die Vorsitzende, so wie Geschäftsleute haben die Grünen und die Ampel zerpflückt. Ohne Blatt vor den Mund zu nehmen. Ich hatte den Eindruck, gleich kommt Faeser und verhaftet uns alle und verteidigt die Demokratie. An Kritik wurde nicht gespart. Es flattern offenbar wöchentlich Brandbriefe bei IHK rein mit Forderungen und verzweifelten Rufen. Geschäftsschliessungen, Entlassungen sind in greifbarer Nähe wenn sich etwas nicht ändert.
    Es ist offensichtlich, lange kann das die Ampel nicht aussitzen. Die Lawine rollt.

  33. Der Zeitgeist wankt? Ich glaube das kaum; es ist nur so, daß wir an einen Punkt kommen, an dem sich Materielles in den Ungeist mischt und ihn in Irritationen versetzt. Es gibt genau Einen Grund für das Wanken: das Heizungsgesetz. Dieses nämlich rührt an der materiellen Existenz der Bürger. Wer droht, seine Existenz zu verlieren, der wird den Regierenden untreu, die er bislang gewähren ließ.
    Das ist auch der Grund für das Zwischenhoch der AfD. Bedenkt man, daß auf der Hälfte der Legislatur stets die Opposition gut, die Regierung schlecht dasteht und daß die AfD nun mal die einzige Oppositionspartei ist, so sind ihre Umfragewerte nichts Außergewöhnliches; sie werden in ihrer Höhe allerdings durch die Existenzängste befeuert.

  34. Ein gefälliger Artikel.
    „Anarchische Aufwallung“: Ein neuer Begriff – erinnert aber an einen Ruf von der Seitenlinie eines Fußballspiels.
    „Kein Wunder, dass sich ein paar wehren. Die Mehrheit wacht langsam auf.“ Eine lahme Schlußformel. Sich jetzt erst recht zurücklehnen und abwarten, wer noch alles aufwacht. Ohne jede Aktivierungsenergie.

  35. „…als er auf der Versammlung in Magdeburg von der „multipolaren Weltordnung“ fantasierte?“
    Neben den meisten Ländern auf dieser Welt hat eben auch ein Donald Trump, und deswegen ist er so verhasst, begriffen, dass die Zeit des Hegemons abgelaufen ist.

  36. „Helfen wird auch kein Volkstribun. Deren Schicksal in der späten römischen Republik sollte heutigen Bestrebungen eine deutliche Warnung sein.“
    Es kann nur der Mut der Verzweiflung sein: Glauben Sie die Matrosen in Kiel Anfang Nov. 1918 konnten ernsthaft davon ausgehen, dass in wenigen Tagen, das ganze Land aufstehen würde und die teilweise tausendjährigen Monarchieen in wenigen Wochen Geschichte sein werden. Die konnten davon ausgehen, dass sie das Standrecht erwartet, haben aber noch der Überzeugung „Hier stehe ich und kann nicht anders“ gehandelt.

    • Gehe größtenteils mit Ihnen. Ob kein Matrose (s)einen Sozialismus wollte, kann ich nicht bejahen. Nur realen Sozialismus konnte man damals ja nur in Russland seit einem Jahr beobachten, der noch um seine nackte Existenz kämpfte. Forderung nach Sozialismus gab es. Wie und ob man dies aus heutiger Sicht verurteilen kann, ist sehr schwer zu beurteilen, da ja die Verantwortlichen des Ersten Weltkrieges, der bis dahin absolut ungekanntes Massensterben auf den Schlachtfeldern gesorgt hat, nicht die Marxisten waren.

  37. Eine anarchische Aufwallung ist wie einmal Blähungen. Es muss ein anarchischer Wirbelwind durch das Land fegen und den trägen Blödmichel aus seiner Wohlfühlzone blasen. Ein für allemal. Aber alles, was nach Aufstehen, nach Revolution, nach Neuem, nach Ungehorsam riecht, kommt beim kleinen Michel gar nicht gut an. Kein Wunder, kann er, der Großteil, nicht alle natürlich, als Inividuum nicht überleben, nur im Kollektiv. Dieses würde ebenfalls weggeblasen, oder zumindest das Dach mitgerissen, und dann steht das kleine Michelein im Regen und heult und weiss nicht, was es machen soll. Aber da sind doch die übliche Feinde, die Landsleute. Die sind seit Jahrhunderten an allem schuld.

  38. Zitat: An eine Revolution in Deutschland glaubt wohl niemand. Ich jedenfalls nicht. So bleibe ich bis zu neuer Erkenntnis dabei: Welche Partei kanzlert, ist egal: jede Regierungskonstellation im real existierenden deutschen Parteienstaat agiert „grün“-woke, solange der aus den USA importierte Wokismus dort nicht zuerst sein Ende findet.

    Ganz genau so ist es. So lange Gates, Soros, Agora Clan, Silicon Valley, Black Rock, JP Morgan oder Goldman Sachs, Rockefeller, Bezos usw. mit ihren Milliarden Wokismus fördern und unterstützen, dazu noch die Demokraten in der Regierung, ändert sich hier wenig. Denn unsere Politiker folgen deren Anweisungen. Das ist Fakt!

    Das die AfD uns auch reinlegen könnte, und sich in einer Koalition plötzlich immer mehr angleicht, kann durchaus kommen. Das kann niemand ausschließen. Ich persönlich glaube, man wird sich angleichen, um koalitionsfähig zu sein. Frau Weidel hat jetzt schon einiges zurückgenommen. War man vorab noch für einen Dexit bzw. Zerschlagung der EU Brüssel, ist man nun gemäßigter unterwegs. Auch Nato verlassen ist kein Thema mehr. Daher denke ich, da werden noch einige Zugeständnisse folgen.

    Aus meiner Sicht wird also auch eine AfD nicht alles umschmeißen, was uns nicht passt. Aber man muss ihnen eine Chance geben ihr wahres ICH zu zeigen. Sind sie in einer Koalition oder sogar über 50% (was ich bezweifel), wird sich innerhalb von 100 Tagen sehr rasch zeigen, wie ihre wahren Absichten sind. Die anderen Parteien sind dagegen voll durchschaubar. Jetzt kommen wieder hohle Versprechungen, die nach der Wahl alle nicht mehr gelten. Es wird sich in den üblichen Koalitionen ohne eine AfD überhaupt nichts ändern. Alles bleibt so wie es ist.

    Zur Anarchie: Demos, Proteste, egal ob friedlich oder nicht, haben bisher gar nichts gebracht. Übrigens weltweit nicht! Das sah man an den Corona Demos. Natürlich würde das noch härter ablaufen als bei den Corona Demos. Man würde alles niederprügeln, beschießen und wegsperren, was demonstriert. Alles unter dem üblichen Narrativ, Demonstranten sind alles Nazis und wollen Demokratie zerstören, obwohl diese versuchen wieder eine herzustellen. Da wir alle unbewaffnet sind, haben wir gegen die Waffen/Methoden der Einsatzkräfte keine Chancen. Lediglich Wort-Protest ist sinnlos. Sie haben bisher nicht aufs Volk gehört, und das wird so bleiben.

    Sinnvolle Maßnahmen (meine Überzeugung), die eher wirken:

    • um eine totale Überwachung, Zertifikate digitaler Art, WHO Pandemie-Akt usw. zu verhindern, ist es ZWINGEND notwendig sich von Smartphones zu verabschieden. OHNE digitalen Internetzugang platzen ALLE Träume von IDs, Zertifikaten jeglicher Art zum Zwecke der Erlaubnis zu reisen/Orte/Geschäfte zu betreten usw. Leute, wir haben es Jahrzehnte erfolgreich ohne Smartphone Mist geschafft in JEDER Branche zu funktionieren. Wenn man meint, ohne Handy nicht auszukommen, dann bitteschön NUR eines ohne Internetzugang, also nur Telefonie/SMS.Die Digitalisierung im privaten Bereich ist die größte Gefahr für die Freiheit, ganz zu schweigen von der Verblödung und Abhängigkeit durch Apps, Spiele und unnötige Chatprogramme (reale Treffen anstatt aufs Handy tippen)
    • sich allem erstmal verweigern, was beschlossen wird. Also nicht sofort Wärmepumpe kaufen oder ein E-Auto (erste Erfolge sieht man schon). Als Konsument (!) hat man mehr Macht als man denkt, und das zieht sich durch alle Branchen (!). Schon jetzt jammern die Großunternehmen, die das woke, grüne Programm auf Kosten der Bürger mittragen, über ihre Verluste. Das bedeutet, die Bürger haben es noch in der Hand, trotz staatlicher finanzieller Pamperei der Unternehmen, diese unter Druck durch ihr Konsumverhalten zu setzen. Go woke – go broke. Die Abkehrung der Unternehmen vom woken Pfad, ist erfolgreicher als die Stimme des Bürgers bei Protesten
    • generell vor Ort, also beim Bürgermeister und örtlichen Verantwortlichen bemerkbar machen, wenn es um Wohnungen für Zuwanderer geht. Insbesondere diejenigen, die damit Kasse machen wollen, da Vermietungen so mehr Geld einbringen, ansprechen. Diese Leute wollen weiter in den Gemeinden wohnen, und ob diese es schön finden, wenn die ganze Gemeinde dann Wut auf sie hätte, bringt manchen zur Vernunft
    • bei kommenden Wahlen immer bedenken, die jetzigen Parteien haben uns das einvernehmlich angetan, was die jetzige Situation betrifft. Es gibt keinerlei Grund für sie daran etwas zu ändern. Nur um ihre eigenen Posten bemüht, versprechen sie alles mögliche vor Wahlen, nur um danach nichts mehr davon einzuhalten. Das erleben wir seit Jahrzehnten
  39. Lieber Herr Goergen, die AfD könnte die Kraft sein, ohne die die Blockparteien keine Regierung mehr bilden und keine Entscheidungen gegen die Bürger mehr treffen können. Die AfD muss dafür auch nicht im der Regierung sitzen (siehe Schweden). Ich denke, dass zumindest ein Prozess ausgelöst wird, der aus dieser Parteiensystem führen kann. Fight fire with fire.

  40. Eine gute und notwendige Diskussion ist eröffnet. Vielen Dank dafür. Weitgehend einig sind fast alle in der Analyse, differenziert im möglichen Weg aus der Krise. Ich möchte mich mit 2 Argumenten einmischen:

    1. Die Veränderung von der Bonner Republik zur Berliner Republik war ein jahrzehntelanger Prozeß, dessen Ergebnis keiner sich vorstellen konnte und keiner sich vogestellt hat. So habe ich die Erwartung, dass wir künftige Veränderungen haben werden, die auch wieder von keinem richtig vorhergesehen werden. Die Wiedervereinigung z.B.wurde auch noch wenige Monate vor ihrer Realisierung als unmöglich angesehen. Es besteht also noch Grund zur Hoffnung, dass sich Dinge zum Guten wenden. Aber jeder Bürger ist aufgerufen, den Finger in die „Parteiwunde“ und die „Parlamentarismuswunde“ zu legen.
    2. Das Argument, es muss noch alles viel schlimmer werden, hat schon F.J.Strauß vielfach geäußert. Und es wurde schlimmer, hat sich aber nicht zum Besseren verändert. Was wir brauchen ist Kommunikation miteinander und nicht nur über-einander. Wir dürfen die Vergangenheit nicht verklären, denn so gut war sie auch nicht. Demokratie lebt von dem gemeinsamen Ringen um die beste Lösung. Gemeinsam heißt nicht gegeneinander, trotz unterschiedlicher Meinungen und Überzeugungen, die respektvoll ausgetauscht werden müssen.
  41. Der tiefe Staat zu Lasten der 81 Millionen parteilosen Bürgern ist Realität.
    Die Regierungen und Parteien leiten ihre Macht nicht vom Volke ab, sondern von Organisationen, durch die sie sich vom Volke und seinen Interessen ganz und gar unabhängig machen.
    NATO , EU, WHO, Blackrock und Vanguard, Goldmann Sachs und Co., der ganze transatlantische Misthaufen und das WEF sind solche Organisationen.
    Agora Konzern und Deutsche Umwelthilfe haben mehr Macht, als alle Wähler und alle parteilosen Deutschen zusammen. Das war vor 1990 (West) mal anders. Durch den Wegfall der Systemherausforderung durch Sowjetunion und Warschauer Pakt aber hindert jetzt nichts die insbesondere us-amerikanischen Oligarchen mehr daran, ihre Macht zu Lasten der Welt zu missbrauchen und den nackten Kapitalismus ohne Mittelschicht und ohne soziale Marktwirtschaft ganz und gar durchzusetzen.
    Die westlichen Gesellschaften und die westlichen Werte werden dauerhaft zersetzt. Mit dieser Agenda der Zerstörung erledigt sich der Westen letztendlich selbst. Das ist nicht das Ende der Geschichte und es ist nicht das Ende der Welt. Nur werden sich eben andere Werte finden, die das Vakuum der spätwestlichen Dekadenz auffüllen werden. Die westlichen Werte taugen nicht mehr dazu, in den eigenen Ländern und Gesellschaften Ordnung zu schaffen und zu erhalten. Und erst recht taugen sie nicht mehr als Fundament für die Ordnung in der Welt.
    Ein Land, dass sich selbst nicht mehr ordnen kann und will, wie Deutschland, ist ein schlechter Witz.
    Wir nehmen uns jetzt Nigeria zum Vorbild, weil das ja so erfolgreich ist.
    Wir werden von Spinnern und Hohlköpfen regiert, die alles, was hier wirtschaftlich und wissenschaftlich und kulturell in vielen Jahrhunderten aufgebaut worden ist dekonstruieren. Von Leuten, die das Kreuz des Westfälischen Friedens abhängen, um beim G 7 Gipfel den Japaner nicht zu beleidigen.
    Ein Land, das sich Nigeria zum Vorbild nimmt, seine eigene Geschichte, seine eigenen Kultur und seine eigenen Erfolge verleugnet, und hier im Land keine Ordnung mehr schaffen kann, taugt nicht zum Vorbild oder zum Erzieher der Welt.
    Wir haben schon die Anarchie. Sie ist staatlich angeordnet und wird staatlich umgesetzt. Wir sind das Weltsozialamt. Wir können die Renten im Umlageverfahren nicht mehr zahlen. Rentner müssen Flaschen sammeln und kriegen am Münchener Hauptbahnhof auch noch Hausverbote und Strafverfahren wegen Hausfriedensbruch. Der Eritreische Bürgerkrieg wird in Gießen mit Unterstützung der Grünen geführt, in Stockholm auch ohne Unterstützung der grünen Partei. Die Messermorde, die Vergewaltigungen, die sexuellen Übergriffe nehmen zu. Ganz Frankreich brennt. In Berlin brennt es nur zu Silvester. In Castrop Rauxel und Essen erleben wir die Bandenkriege arabischer Großfamilien. Remmo Clan, Miri Clan und Co machen auch reiche Beute.Der Görlitzer Park in Berlin ist für Massenvergewaltigung und Drogenhandelt freigegeben.Die Außengrenzen bleiben ungeschützt.
    Wieviel mehr Anarchie wollt ihr eigentlich haben ? Reicht nicht die Anarchie, die von Amts wegen und überbezahlt hier täglich eingerührt wird ?
    Der Staat und die Parteien machen ihren Job nicht. Sie verweigern die Leistung und zerstören so Mittelschicht und Mittelstand. Die Anarchisten regieren Deutschland bereit, das ist das Problem.
    Die größten Parteienprojekte auf dem Wege zur Anarchie sind
    1) Euro, EU und EZB die bevormunden und von der Mehrheit der europäischen Parteien jedweder demokratischen Kontrolle entzogen werden, siehe „Pfizer Deal und Null Transparenz bei von der Leyen
    2) Migration und kein genügender Schutz der Außengrenzen
    3) Energiewende ins Nichts, wie seit 1998 von allen Regierungsparteien betrieben
    4) Dekonstruktion aller Werte durch den Regenbogen.
    Gott ist schwul (EKD 2023). Durch homosexuellen Verkehr zwischen Männern entstehen alle Kinder, die für ein zukunftsfähiges Deutschland erforderlich sind. Es gibt biologisch nicht nur 2 Geschlechter, sondern Dutzende.Die Polizei hisst die Regenbogenflagge, nicht die Deutschlandfahne. Die WM findet entweder mit Regenbogenflagge statt, oder gar nicht. Berliner Beauftragte dürfen Strafanzeige gegen Journalisten erstatten, trotzdem tanzt der Regierende mit ihnen beim CSD. Diverses Vortanzen ist wichtiger als Meinungsfreiheit.
    Wenn das alles erfolgreich ist, dann wird eine neue Ordnung installiert. Die staatlich organisierte Anarchie ist ein Zwischenschritt zur absoluten Herrschaft der Wenigen. Mittelstand und Mittelschicht stehen dem im Weg. Deshalb werden sie jetzt konsequent weggeholzt. Deutschland braucht keine Leistungsträger mehr, sondern nur noch Leistungsempfänger.
    Warum eigentlich soll sich irgendjemand in einem derartigen Umfeld noch ehrenamtlich engagieren ? Wenn er sich sicher sein kann, dass alles überbezahlt verschludert wird, was da ist ?

  42. Viele haben es offenbar noch nicht kapiert, in Sachen Abstieg (Infrastruktur, soziokulturelle Belange, Bildung, Ökonomie, Wirtschaft, innere Sicherheit, brain-drain etc.) ist es in Deutschland nicht 5 vor 12, sondern eher 10 nach 12. In welchem Maße und in welcher Geschwindigkeit die Grundfesten einer ehemals gut funktionierenden Gesellschaft hier torpediert und versenkt werden, ist erschreckend. Und die AFD ist ein positives Symptom davon und Reaktion darauf und vielleicht letztlich die einzige Chance auf Änderung. Ein wenig geistige „ anarchische Aufwallung“ wird da nicht reichen. Und das bewerben von Büchern, in denen trefflich darüber fabuliert wird, auch nicht. Es braucht einen Umbruch, wenn nötig einen Aufstand gegen die Zerstörer aus der Grünen und Linken Ecke. Wenn es dazu nicht schon zu spät ist, und fraglich ob ein substanzieller Widerstand mit dem Deutschen Michel generell überhaupt machbar ist.

  43. Grundsätzlich teile ich natürlich die Meinung von Herrn Goergen zur Überwindung des Parteiensystems.Man kann aber nicht den übernächsten Schritt vor dem nächsten machen. Da die Deutschen ja nicht zur Revolution neigen, werden die nächsten Bundestagswahlen im bekannten Parteienformat statt finden.
    Stellt sich zunächst die Frage überhaupt Wählen gehen oder nicht. Dabei ist gar nicht zur Wahl zu gehen in meinen Augen die schlechteste aller Möglichkeiten.Mit der Wahl der Altparteien Union,FDP, SPD, Grüne, Linke stimme ich für ein weiter so und für den weiteren Untergang unseres Landes.Mit der Wahl der „Sonstigen“, wie Basis, Freie Wähler usw. fallen aufgrund der 5% Hürde Millionen von Stimmen einfach wirkungslos unter den Tisch. Würden diese Wähler und einige von FDP und CDU sich diesmal für die AFD entscheiden, wäre ein Ergebnis an die 30% nicht unrealistisch.Insofern halte ich die Wahl der einzigen Oppositionspartei in Deutschland bei der nächsten Bundestagswahl tatsächlich für alternativlos.Natürlich wäre damit das Parteiensystem nicht überwunden, aber bei einem AFD Ergebnis nahe 30% käme vielleicht die Lawine ins Rollen, auf die ich und viele andere so sehnsüchtig warten!

    • „Grundsätzlich teile ich natürlich die Meinung von Herrn Goergen zur Überwindung des Parteiensystems.“ Heutiger zutiefst antidemokratischer Prägung natürlich. Aber wie muss ich mir die Demokratie von Morgen vorstellen ohne Parteien ( strukturiert organisierte politische Vereinigungen )? Stellen sich dann Menschen zur Wahl als Abgeordnete als völlige Einzelkämpfer, da dann Parteien ja verboten sein müssten? Aber spätestens im Parlament müssten sich ja irgendwelche Koalitionen bilden, um Gesetze vorzubereiten und zu verabschieden. Früher oder später würden sich ganz natürlich wieder neue Parteien bilden, da man ziemlich schnell merken würde, dass man meist mit denselben Abgeordneten abstimmt. Ein „Parteienstaat“ ist in der Demokratie wohl das Zwingende. Nur keine Generation kann davor bewahrt werden, diese Parteien immer wieder zurechtstutzen zu müssen.

  44. Niemand wird diesen Staat zur Demokratie führen, auch keiner, der in keiner Partei ist. Weil in der Demokratie jeder nur seine Interessen verfolgt, auch wenn er das Wort „Demokratie“ in den Mund nimmt. Damit will er sagen, dass er unanfechtbar das Gute will.

    Die Demokratie hat keine Lobby, hatte nie eine und wir nie eine haben.

    Wenn der Druck zu groß wird, kann es schon anarchisch werden. Aber es werden etliche konträre Kräfte auf der Bühne sein, und keiner weiß, wie es ausgeht. In anderen europäischen Ländern wehrt man sich frühzeitiger und in kleineren Dosen, und es ist keine Revolution. In Deutschland merkt man lange kaum etwas, aber dann kommt es umso heftiger.

    „Man“ wünscht sich drastische Änderungen, jeder im Detail etwas anders, stellt aber gleichzeitig fest, dass sich im Lande viel zu wenig dafür rührt. Was sich gerade politisch aufbaut, wird nicht für das Richtige gehalten. Aber die Lösung soll schon von anderen kommen!

    Wasch mich, aber mach mich nicht nass.

    Dabei müsste klar sein, dass in der Demokratie, in der immerhin frei gewählt wird, nichts für die Ewigkeit ist.

    Ändern muss sich freilich etwas. Aber ein großer Knall birgt o.g. erhebliche Risiken. Man könnte dafür an den Schrauben ansetzen, die die Sache festhalten: Die Berufspolitiker in den Parteien, die „die“ Partei sind. Ohne sie würden andere Karten gespielt. Allerdings bräuchte es dafür nachhaltige Publizistik, die im Berufspolitikertum „das“ Problem sieht und die Stimmung dagegen befeuert.

  45. „…praktisch alle TE-Autoren…wissen, meine Behauptung stimmt, dass der deutsche Parteienstaat nicht reformierbar ist…“ Hier kann man eigentlich bereits mit dem Lesen aufhören. Spätestens aber hier: „..Johann Thiel, ich und andere Interessierte sollten auf Herles‘ Buch „Mehr Anarchie, die Herrschaften!“ warten und dann weiter diskutieren…“. Ja. Genau. Noch auf dieses oder jenes Buch/Artikel warten. Bloss nicht die realen Möglichkeiten im Hier und Jetzt nutzen. Lieber diskutiert man noch ein wenig in seinen elitären Bonnrepublik-Salons und bleibt dort am liebsten unter sich. AfD ist pfui und die wählen sowieso nur die Ossis. Damit macht sich kein Bonnrepublikler die Hände schmutzig.
    „…Was Herles und mich sicher eint, ist, dass wir beide gern in der Bonner Republik lebten, jedenfalls bis in die Mitte der 1980er Jahre…“ Daran wäre auch nichts verwerfliches. Nur leider verharren Sie beide und auch Herr Tichy Senior in dieser Nostalgie. 40 Jahre lang hat sich die Welt aber weiter entwickelt. Werfen Sie mal einen Blick aus dem Fenster.

    • Ja ich sehe bei dem genannten auch so etwas wie Nostalgie und due Einsicht die altem zustände wiederhaben zu wollen. Wieder wer sein im systemgefüge und sich dabei gut fühlen
      Die Nostalgie nach ihren alten Zuständen wird ja immer den ossis vorgeworfen was aber ganz unberechtigt ist. Dem ossi bleibt nur übrig nach vorn zu schauen und afd zu wählen.

  46. Die Diskussion um den Parteienstaat ist unbedingt nötig. Hier eine Website dazu, die sich dem angenommen hat:
    https://parteienversagen-parteienreform.de/
    Nicht die Lösung (wer hat die schon), aber ein Beitrag zu der brennenden Frage, warum die Parteien dabei versagen, geeignetes Personal für die Führung unseres Landes überhaupt hervorzubringen.

    • Die Parteien versagen nicht – sondern die Politiker der Parteien sind „nicht“ verpflichtet sich vorm Wähler zu rechtfertigen und werden von Richtern wegen Staats-
      schädigung und Wählerbetrug „nicht“ zur Rechenschaft gezogen, weil sie von diesen Parteien in Macht und Würden gebracht wurden. – Also gibt es keinen Grund, dass verantwortungsvolle, erfahrene und Bürger-Interessen verbundene Persönlichkeiten an die Spitze der Parteien und der Regierung kommen -sondern der egoistischste, machtgierigste und korrupteste Teil der Bevölkerung – macht sich den Staat zur Beute!

  47. Man stundenlang intellektuell hin uns her diskutieren. Es ist interessant und macht in gewisser weise spaß, aber es bewirkt nichts. Letztendlich entscheidet die Kraft des Faktischen. Und da gibt es 2 Wege, entweder Anarchie und stammesherrschaft oder eine Diktatur mit einem starken Mann.

  48. die Anarchie wird kommen. „KonjunkturIndustrie hat im Juli erneut weniger produziertDie Zahlen machen wenig Mut: Auch im Juli ist die Industrieproduktion in Deutschland zurückgegangen. Analysten befürchten bereits eine länger andauernde Flaute.“ https://www.spiegel.de/wirtschaft/industrie-hat-im-juli-erneut-weniger-produziert-a-43dc86ea-6c11-4055-8c73-259d8f7c6b5d
    inzwischen bezahlen auch die Gutmenschen, die Hausbesitzer aus der saturierten Wohlstandsecke einen Teil der Kosten:
    Kommunen drehten 2022 wieder an der Grundsteuer-SchraubeIm bundesweiten Schnitt lag der Grundsteuer-Hebesatz vergangenes Jahr bei 391 Prozent – und damit 5 Prozentpunkte höher als 2021. So stark war der Wert zuletzt 2016 gestiegen. 2005 lag der Durchschnitt noch bei einem Wert von 317. Mittlerweile haben laut Analyse 79 Prozent aller Kommunen einen Hebesatz von 350 und mehr. Das Bundesland mit den höchsten Durchschnittssätzen ist Nordrhein-Westfalen (565).“ https://www.spiegel.de/wirtschaft/ey-studie-kommunen-drehten-2022-wieder-an-der-grundsteuer-schraube-a-0c589e07-f4ea-40b7-8f8a-341811f0f70e
    NRW ist das Homeland der Familienclans und Liebelingsziel der Sozialmigranten.

  49. Nicht nur ein Parteienstaat, sondern ein ganz mieser obendrein. Während die Wirtschaft gerade jetzt im Sommer weiter im Sinkflug ist, gehen Parlament und Regierung in die Sommerpause.
    Aber das hat ja Tradition. Schon bei Corona, der „schlimmsten Katastrophe seit dem 2. Weltkrieg“ (Merkel) reisten unsere Politiker entspannt in die Ferien, um im Anschluss noch härtere Maßnahmen durchzudrücken.
    Wenn die aktuelle Regierung wieder daheim ist, hat sie neue Kräfte gesammelt, um unserem Land den Rest zu geben.

  50. Die Anarchie kann nur von innen kommen. Es geht um das Setzen von Werten, um das Bewusstsein, um die Frage, wer sind wir, wer wollen wir sein, gibt es überhaupt ein Wir, was ist die europäische und damit auch die deutsche Identität?

    Ich glaube, das ureigene Europäische ist die Gedankenfreiheit, die Individualität statt des Kollektivs, nicht eine importierte vorderasiatische Religion, die eher ein trojanisches Pferd ist mit ihrem Dogmatismus, ihrer Unterdrückung des freien Denkens, ihrer Zensur und ihrer Inquisition.

    Im alten Europa versammelten sich überall „die Freien“, um sich zu beraten, frei ihre Meinung auszutauschen, zu diskutieren und schließlich über ihr Schicksal abzustimmen. Als Gegensatz zur orientalischen Fellachenkultur mit dem Gottkönig, den unantastbaren Priestern und dem Rest, der nichts zu sagen hatte, entstand das antike Griechenland. Die freie Rede, die Lust am Diskutieren, die Demokratie, die Philosophie, die aus dem freien Disput des freien Denkens entstand. Als Sokrates den Schierlingsbecher nahm, starb er für die Gedankenfreiheit und für das Recht auf freie Rede.

    Das Christentum und seine geld- und machtgeilen Vertreter unterdrückten diesen ureigenen europäischen Impuls, wo sie nur konnten, aber in der Renaissance brach er wieder hervor. Bevor Giordano Bruno auf dem Scheiterhaufen hingerichtet wurde sagte er zu seinen Richtern: „Vielleicht habt ihr mehr Angst euer Urteil auszusprechen, als ich es entgegenzunehmen.“ Denn nichts fürchten die Inquisitoren aller Zeiten mehr als das Individuum und seine Freiheit selbst zu denken und zu fühlen. Schiller ließ seinen Helden den König mit den Worten herausfordern: „Geben Sie Gedankenfreiheit!“

    Im Bewusstsein europäischer Identität, der Gedankenfreiheit, der eigenständigen Individualität kann sich jeder einzelne gegen die woke Unterdrückung wehren. Er kann darauf bestehen, ein Individuum, ein freier Mensch zu sein, kein Sklave einer fremden Moral. Er kann selbst entscheiden, was für ihn richtig oder falsch ist, sich nicht vorschreiben lassen, wen er zu mögen oder nicht zu mögen hat, was er zu glauben hat, was ihm zu gefallen hat und was nicht, was er sagen darf und was nicht. Er kann fordern: „Geben Sie Gedankenfreiheit!“

  51. ,,…weil sie sich ein anderes Procedere als Wahlen nicht vorstellen wollen…“

    Wie würde denn ein anderes Procedere praktisch aussehen und in welchem modernen Staat hat es bereits funktioniert?

    Oder ist das wieder ein ,,deutscher Sonderweg“,der,,naturgemäß immer den Charakter eines „Versuchs“ hat?!

    ,,Versuche“ gab es allerdings in den letzten 90 Jahren zur Genüge,
    inklusive dem momentan laufenden!?

  52. Die Grundfehler im „System BRD“ wurden bereits bei der Schaffung durch die Siegermächte angelegt. Manche bewusst, die meisten sicher unbewusst. Sie sind dabei durchaus korrigierbar ohne die zugrundeliegende parlamentarische Demokratie gleich ganz abzuschaffen. Bestes Beispiel ist die fehlende Gewaltenteilung, die ja ein Durchregieren der Parteien erst ermöglicht. Wobei diese duechzusetzen in einem Präsidialsystem wesentlich einfacher ist, weil nur die unabhängige Wahl von Parlament und Regierung(schef) eine echte Trennung zumindest ermöglicht. Allerdings sehen wir ja auch in solchen Systemen, wie in Frankreich oder den USA, den Parteienstaat am Werk. Dem könnte man nur durch konsequentes Verbot des Berufspolitikers (zeitliche Limitierung der Mandate und Berufserfahrung als Vorraussetzung für das Mandat) beikommen. Der Weg dahin ist natürlich über die bestehenden Parteien kaum möglich – zu sehr profitieren deren Protagonisten vom Status Quo. Bei der AfD ist das noch nciht so weit fortgschritten, wie bei den Altparteien, aber auch da dürfte es Widerstände geben, wenn es den Abgeordneten wirklich ans Eingemachte geht. Die einzige realistische Option sehe ich in eine Vorgehen wie damals beim Brexit und UKIP. Eine Partei die nur für den einen klar umrissenen Zweck, in diesem Fall Reform des politischen Systems weg vom Parteienstaat, gegründet wird und sich nach Erreichen des Ziels wieder auflöst.

  53. Warum geht Herr Goergen davon aus, dass „jede Regierungskonstellation“ grün und woke regiert? Ich will eigene Naivität in diesen verrückten Zeiten nicht ausschließen, aber warum sollte die AfD grün und woke regieren? Dass auch eine AfD mit der Zeit im korrupten Parteiensumpf versinkt – geschenkt. Aber spätestens in zwei Jahren haben wir die entscheidenden Wahlen, die Zeit drängt.

    • „Aber spätestens in zwei Jahren haben wir die entscheidenden Wahlen, die Zeit drängt.“ Das hieß es schon mindestens seit 2017. Ob die Zeit drängt, kann ich nicht beurteilen, da ich keinen Sitz bei der EZB habe. Die kann schon eher einschätzen, ob sie das (alleinig gültige) digitale Zentralbankgeld zusammenschustert bevor uns finanztechnisch alles um die Ohren fliegt. Gelänge ihr dies wären wir auf einer ganz anderen „Qualitätsstufe“ angelangt, die zwar natürlich nicht alle wirtschaftliche Gesetzmäßigkeiten außer Kraft setzen könnte, aber den wirtschaftspolitischen „Reformstau“ nochmals potenzieren könnte und damit den Druck im Kessel mittelfristig ins unermäßliche steigern würde.

  54. Grün plus SPD, FDP, CDU, werden weiterhin Jahr für Jahr xxx.000nde Einreisende nach Germoney hinein fluten lassen, plus deren Familien nachkommen lassen.

    Alle diese Jahr für Jahr zusätzlichen Einreisenden und die bereits in Germoney lebenden Eingereisten müssen von den Steuern zahlenden Menschen finanziert werden.

    In Germoney leben bereits xx Millionen Migranten auf Kosten des Staates/ der Steuerzahler. Jedes Jahr kommen zu diesen xx Millionen weitere xxx.000nde hinzu plus Familien Nachzug.

    Grün plus rot, gelb, schwarz wollen Ger-money’s Bevölkerung „umtransformieren“ zu einem noch höheren Migranten Anteil. Die (jungen) Migranten wählen grün – die Politiker der Grünen setzen auf dieses migrantische Wähler Klientel. Ob das für Deutschland Sinn macht, ist für die Migranten und für die Grünen nicht relevant.

  55. Sobald Deutschland im Zentralstaat EU aufgegangen sein wird, hat sich das von den Herren Herles und Goergen diskutierte Parteienproblem national erledigt, weil dann die „Großmacht“ EU die Noten, nach denen wir zu tanzen haben würden, vorschriebe.
    Ganz dumm könnte es laufen, wenn der Zentralstaat EU sich autoritär oder gar diktatorisch konstituiert. Zeichen dafür sind durchaus sichtbar – und wären aus Sicht des Zentralstaates auch denkbar. Wie sonst sollen 27 kulturell so verschiedene EU-Staaten, ein jeder hartnäckig seine Interessen verteidigend (außer Deutschland selbstverständlich) sinnvoll in einem Zentralstaat zusammenleben und -wirtschaften? Das gliche der Führung eines Flohzirkusses.

  56. Liebe Herr Goergen eine schöne Diskussion aber leider wird es mit der Umsetzung nichts, denn wer zerstört schon seine eigenen Einkünfte. Einzig ab sofort 50% für dieAfD – wäre eine kleine Chance – weil sie von vielen Posten ausgegrenzt wurde und fast alle Abgeordnete wegen ihrer Berufe relativ unabhängig sind. Leider stört der Föderalismus und bis die AfD auch Mehrheit im Bundesrat hätte ist es zu spät.
    Deutschland ist nicht mehr zu retten. Erst wenn wir uns ungebremst Im freien Fall in Richtung Venezuela bewegen wird einer um die Ecke kommen und alle jubeln dem oder der zu – Absurdistan halt.
    Leben wir solange es noch geht und vor allen in Italien, Frankreich oder Portugal Sommer und Sonne genießen. Selbst dazu sind die von der Propaganda verkündeten Hitzewellen (heute Regen und 12 Grad) ungeeignet.

  57. Sie alle denken zu kurz! Der „Wokismus“ ist Ausdruck der Dekadenz von saturierten Gesellschaften, die keine existenziellen, ja überwiegend nicht mal mehr ernsthafte Sorgen haben. Wir befinden uns zwischen dem dritten und vierten Bismarck’schen Stadium (also zwischen dem Studium der Kunsthistorik und dem gänzlichen Verkommen).
    Solange wir also keine wirklichen Sorgen haben, wird die Mehrheit bei ihrer linksgrünen Mentalität bleiben. Ob wir uns „wirkliche Sorgen“ wünschen sollten? Sie müssten schon massiv sein, damit sie die nötige Wirkmacht hätten: Krieg, wirtschaftlicher Zusammenbruch. Kurzfristige Ereignisse, selbst ein Blackout, reichen zu keiner Mentalitätsänderung. Oder haben die anlässlich der Pandemie und der Hochwasser-Katastrophe offenbar geworden Defizite irgendwelche echte Folgen gezeitigt?
    Als Utopie wäre jedenfalls das Umschwenken zu einer ausschließlich direkten Demokratie zu wünschen, bei welcher Personen (Persönlichkeiten) ihre lokale Wählerschaft überzeugen müssten.

    • Aber auch wenn sie begönnen sich Sorgen zu machen – sie würden keine Lösungen finden.
      Einmal Strom aus und damit die Verbindung zu Suchmaschinen gekappt – und aus ists. Zumal eine Masse schon heute nicht versteht, ein Thema in Ganzheit und mit seinen Auswirkungen zu betrachten und dementsprechend zielführend vorzugehen.
      Was Goergen, Tichy wie Herles und die Kommentatoren hier noch vollendet können: in Zusammenhängen denkend verstehen.

    • Ich wünsche mir die „wirklichen Sorgen“, weil ich auch an die Theorie der Notwendigkeit für echte Veränderungen glaube. Und wie schwer die Not auch sein wird – es schafft die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Denn so wie heute macht es doch keinen Spaß mehr, wenn man die unbeschwerte Zeit der 80er noch erinnert…

  58. „Wer aber soll das tun: die Parteien, wer sonst. Die Katze beißt sich in den Schwanz.“ Wer denn sonst, gerade hierzulande, wo alles strukturiert und organisiert ablaufen muss, wo Freizeittermine schon wochenlang vorher minutengenau getaktet sind und jegliche Spontanität längst verloren gegangen ist. Nennen Sie es Bewegung, Vereinigung, Club oder sonstwie aber letztendlich ist es/ wird es eine Partei, die versucht strukturiert und organisiert, die Interessen ihrer Klientel politisch zu realisieren. Dass solche Strukturen natürlich systemimmanent sich zu korrumpiertem Eigenleben entwickeln, ist so klar wie Kloßbrühe. Dass jede Generation die Parteien wieder von ihrem hohen Roß herunterholen und zurechtstutzen muss, davor wird sie auch das beste Grundgesetz der Welt nicht bewahren können. Freiheit muss man sich aktiv erkämpfen und permanent um deren Erhalt kämpfen. War zu keinem Zeitpunkt aktueller als heute!

  59. Das System des Parteienstaats kann nur durch tatsächliche Bürger aufgelöst werden. Doch der übergrosse Teil der Bürger ist wirtschaftlich wie geistig lediglich eine Art Staatsbürger, über den die Funktionsträger des Staates [gesetzgebende, rechtsprechende oder ausführende staatliche Gewalt] herrschen. Zur Gegenwehr gegen einen Parteienstaat benötigt es eine von parteiunabhängigen Bürgern ausgearbeitete und angenommene Verfassung.

    • „Zur Gegenwehr gegen einen Parteienstaat benötigt es eine von parteiunabhängigen Bürgern ausgearbeitete und angenommene Verfassung.“
      Wir sollten uns besser auf das Machbare konzentrieren anstatt zu versuchen, uns mit Widewidewitt eine genehme Realität zu basteln.
      Wer sollten diese „parteiunabhängigen“ Bürger sein? Wer bestimmt, wer legitimiert sie und wem sind sie rechenschaftspflichtig? Wie sähe eine Abstimmung praktisch aus? Das alles beiseite, bezweifle ich zudem sehr stark, dass dafür auch nur annähernd die erforderliche Mehrheit zustande käme.

  60. „Die Mehrheit wacht langsam auf.“
    Das kann ich (jedenfalls in meinem sozialen Umfeld) leider nur bei sehr wenigen sehen. Wir hatten in der vorigen Woche ein Treffen mit der Verwandtschaft. Zu späterer Stunde und nach ein, zwei Gläsern Wein kamen wir dann natürlich wieder auch auf die Politik zu sprechen. Ein Teil findet wirklich immer noch, dass die FAZ und der Spiegel brauchbare Blätter wären und fanden auch Habecks Energiepolitik in Ordnung (obwohl sie, da selbstständig, auch hohe finanzielle Verluste davon tragen).
    Dann brauche ich gar nicht weiter diskutieren. Seit der Regierung Merkel haben wir diese Gespräche in der Familie bei jedem Treffen und ich äußere mich seit unserem großen Streit während der Corona-Krise, wo ich regelrecht wegen meiner Außenseitermeinung gemobbt wurde, gar nicht mehr.
    Viele von ihnen sind frustriert, aber beispielsweise ihr Wahlverhalten zu hinterfragen, da klafft dann die kognitive Schere im Kopf.
    Dasselbe habe ich auch in meinem Kollegenkreis, auch dort sind viele immer noch so staatsgläubig, dass es weh tut.
    Ich habe nur einige wenige Freunde, die mit mir d’accord gehen (aber Freunde sucht man sich ja selbst aus). Dass eine Veränderung des Denkens in breiten Kreisen der Gesellschaft einsetzt, davon sind wir noch weit entfernt…

    • Interessant!
      Mein Familien-und Freundeskreis ist zwar von AfD-Wählern dominiert(kein Wunder bei 33% BTW21),aber da gibt es das komplette politische Spektrum.
      Auch zwei Grüne,einer davon Kommunalpolitiker,sowie eine aktive SPD-Frau.

      Manche Themen muss man zugegebenermaßen umschiffen.
      Trotzdem schaffen wir es ,vernünftig und respektvoll miteinander umzugehen.
      Auch während der Plandemie, gab es nie ernsthafte Spannungen,obwohl das Verhältnis etwa 50/50 war.
      Das macht mich stolz auf meine Familie und Freunde!

      • Ausnahmen bestätigen die zersetzende Regel!

  61. Es ist sicher schön, Bücher und Kolumnen zu schreiben und darüber zu philosophieren, was nötig wäre, damit sich etwas ändert. Das ist so eine Art psychologischer Selbsthilfe und Eigentherapie, um die Hoffnung nicht ganz zu verlieren. Aber in der Praxis und an der Realität ändert das absolut nichts. Ich gehe davon aus, daß der „Crash“ kommen muß und wird. Aber was dann? Wer zieht die Verursacher zur Rechenschaft? Woher sollen geeignete Leute kommen, die die Leitung übernehmen, um aus den Trümmern wieder etwas aufzubauen? Zumindest in Deutschland sehe ich keine Politiker oder andere Führungspersönlichkeiten, denen ich das zutraue. Lauter weichgespülte Opportunisten und Karrieristen, ohne den geringsten Ansatz von Persönlichkeit oder entsprechender Fähigkeiten. Ich habe Deutschland endgültig aufgegeben. Ich danke Gott täglich, daß ich die längste Friedenszeit, die Europa je hatte, in vollem Umfang erleben durfte und aus Altersgründen bald „abtreten“ darf. Meine Zukunft liegt hinter mir, aber die jüngeren Menschen tun mir leid. Die werden mit voller Wucht getroffen werden. Vielleicht wird es aber auch zugehen, wie in Sagen und Märchen, in denen die größte Not auch die größten Helden gebiert. Glauben wir nur alle fest daran….! Ich nicht…!

  62. Tatsächlich ist vermutlich die einzige Lösung, die allen gerecht wird, der genannte „Freimacher“. Erst, wenn die Zeit reif ist, daß eine einzelne, hochcharismatische Person den Weg an die Spitze einer der Parteien schafft, beginnt das bisherige System zu bröckeln. Jörg Haider und Geert Wilders haben es – ebenso wie Macron – gezeigt.

    Nur dann wird das Parteiensystem sich ändern, weil es sich ändern muß.

    Anarchie oder extrem direkte Demokratie hingegen sind zwar gesellschaftsreformatorische Träume, die jedoch kaum Realität werden können. Sie sagen es selbst: Die Mehrheit – auch im kleinen – wünscht sich die gute alte Zeit der westdeutschen Bonner Republik zurück – und will folglich keine umfassende Reform der Staatsarchitektur.

  63. Nach Karl Popper ist die beste Lösung ein Zwei-Parteien-Staat.

    Dem stimme ich völlig zu.

    • Im Prinzip bräuchte dieser Staat nur 2 Parteien:
      1. Die Links-Grünen
      2. Die Rechten (AFD)

      • Nichts bleibt wie es ist. Auch heute wandern welche ein, die weder mit der einen noch mit der anderen Parteienseite etwas zu tun haben wollen.
        Wissen wir eigentlich, dass wir als Souverän keine Ahnung haben, wie es um unser Land inzwischen bestellt ist?
        Denn: wer verfügt über realistische Zahlen über all die Themen, die seit Merkel uns zu Lasten voran getrieben werden? Egal zu welchem, auch zu den angelaufenen Schulden: wir sind angehalten zu glauben!!!, was sie uns veröffentlichen.

  64. In Athens gab es damals Ordnungshüter dessen Aufgabe war den Andrang der Leute bei gemeinsamen Entscheidungstreffen zu begrenzen, weil es die Bürger Interesse hatten sich and den Entscheidungsprozessen zu beteiligen. Das funktioniert in der heutigen Gesellschaft nicht. Einerseits scheuen die Leute die Auseinandersetzung, weil sie eine beim Falschdenk weitreichende Konsequenzen haben kann aber auch weil sie ohne Harmonie nicht leben können (das beschreibt man wohl mit Friede, Freude, Eierkuchen). Sie haben auch wohl aus unterschiedlichsten Gründen keine Zeit, um sich mit Informationsquellen zu beschäftigen – man plappert einfach das, was man in Mainstream gehört oder gesehen kann. In anderen Worten: „das wird schon“ läuft und will nicht ersetzt werden. Es fehlt auch an der Bereitschaft eigene Meinungen zu revidieren. Beispiel: Freund von mit, ein überzeugter Grünwähler und seit Energiekrise 2022 Kaltduscher, hat mit mir und noch einem anderen Falschdenker über Heizungsverbot diskutiert. Erst meinte er, dass es so schlimm nicht sein kann. Er war dann doch ein bisschen überrascht als ich ihm aufgelistet habe, was alles dabei gemacht werden muss und dann auch kostet. Konfrontiert damit meinte er dann, dass es tatsächlich schlechte Idee ist. Er hat auch zugegeben, dass es vlt diesmal falsch war, die Grünen zu wählen. Einige Wochen später, ein Treffen beim Bier hat er jegliche Diskussion über eher wichtigen Themen der Gegenwart gestoppt – zu ernst. Seinen Meinunsgwechsel vorher war nicht sichtbar – er war wieder wie vorher nur vorsichtiger, was die Gesprächsthemen angeht. Das war früher (also vor dem Covid) anders, auch wenn man damals auch keine große Korrekturen in eigener Weltsicht erwartete. Das gleiche beobachte ich bei anderen Freunden. Sehr wenige sind bereit ihre lange Jahre gepflegte Meinungen aufzugeben. Ich gebe auch zu, dass es schmerzhaft sein kann. Es kann auch in die Irre führen, weil man dabei zu 180% Kurswechsel tendiert, ohne darauf zu achten, dass beide Extremen eventuell falsch sein können. Um Beispiel zu nennen: entweder sind die Impfungen komplett falsch oder alle super also entweder ist man ein Vaxxer oder ein Antivaxxer.
    Meiner Meinung nach ist die Annahme, dass die Leute bereit sind, sich zu informieren und in dem Prozess teilzunehmen, falsch, schon abgesehen davon, dass die Bürgerbeteiligung hier nicht wirklich erwünscht ist.

  65. Die Frage ist nicht aus welchem Land der Wokismus stammt, sondern wer ihn Hof fähig gemacht hat. Wer ihn finanziert und davon profitierte. Global.
    Wittenberg und Luther sind nicht für den jetzigen Zustand der EV.Kirche, deren Hinwendung zum Klima Gott schuld.
    Anarchismus fordert das eigene Denken. Das ist mit einer infantilen Bevölkerung nicht zu erreichen. Die Demokratie ist längst zur Idiokratie verkommen. Unrettbar.

    • „Wittenberg und Luther sind nicht für den jetzigen Zustand der EV.Kirche, deren Hinwendung zum Klima Gott schuld.“ Da katholisch sozialisiert bin ich sicherlich der falsche Beobachter: aber haben Sie schon einmal das unterschiedliche Wahlverhalten evangelisch / katholisch hierzulande Anfang der Dreißiger Jahre angeschaut. Wieso möchten große Teile des protestantischen Klerus wieder ganz vorne die Speerspitze der „neuen Zeit“ sein? Im Neuen Testament steht weder etwas von Rassenkunde noch von Klimaschutz oder Genderismus.

      • Die Links-feministische Ideologie hat die Theologie und Kirche im
        kalten Macht-Putsch übernommen – wie die sozialistische Merkel
        die CDU, um vom Machtzentrum aus, die bestehenden Werte zu zer-
        setzen und die eigene Macht-Ideologie aufzuzwingen!

  66. Große politische Veränderungen kommen selten „freiwillig“ unter Beteiligung der Machthaber zustande. Eine Erneuerung der Mainstream-Parteien aus sich selbst heraus ist denkbar unwahrscheinlich. Ob im Sinne Karl Poppers eine Abwahl der gescheiterten Regierungsparteien durch neue Parteien wie z.B. die AfD, die Freien Wähler und evtl. weitere Neugründungen ausreicht, wäre immerhin zu prüfen, bevor man nach dem „Zusammenbruch“ oder der „Revolution“ ruft. Sollte allerdings eine friedliche Abwahl der unfähigen Regierung scheitern, scheitert höchstwahrscheinlich auch die Bundesrepublik. Das wäre eine Tragödie ungeahnten Ausmaßes! Dann würden die unweigerlich einsetzenden chaotischen Umstände einen Wandel ökonomisch erzwingen. Schlimmstenfalls würden dann wieder andere Nationen oder gar die UN über unser Schicksal entscheiden, wie es alleine im 20. Jahrhundert zweimal der Fall war.

  67. Ich fasse mal kurz zusammen:
     
    > Thiel: die AfD braucht ihre Chance.
    > Herles: eine „bürgerliche  Konstellation“ ist vonnöten.
    > Goergen: eine Lösung liegt nur außerhalb des Parteiensystems.
     
    Alle Genannten sind sich jedoch darin einig, dass die Probleme uns über den Kopf wachsen. Was also wird passieren?
     
    Rein logisch: eine der drei oben oder eine noch nicht genannte vierte. Da allein schon die drei die jeweils zwei anderen Lösungen für falsch halten, wird es wohl die noch nicht genannte Nr. 4 sein.
     
    Welche ist das?
     
    Einen Hinweis gibt der Artikel selbst durch eine Auslassung, Zitat:
    „… wenn ein Krieg alle administrativen Strukturen zerstört hat (niemand will Krieg gegen D’land führen, warum auch?)“
     
    Was ausgelassen wurde: D kann auch ohne angegriffen zu werden in kriegsähnliche Zustände geraten. Wie, das ist im Roman „Blackout“ überdeutlich beschrieben.
     
    Und genau das ist Weg Nr. 4, und um alles in der Welt würde ich mir wünschen, dass es Nr. 5 wird.
     
    Aber Wünsche haben noch nie geholfen. Realistisch sehe ich leider nur eins bis vier.
    Also: bereitet euch vor!

  68. „An eine Revolution in Deutschland glaubt wohl niemand. Ich jedenfalls nicht.“ Diese Aussage, die ja sehr oft auch anderswo getätigt wird, hat mich schon des Öfteren zum Nachdenken angeregt: sicherlich haben wir kein so revolutionäres Gen wie unsere französische Nachbarn ( was aber auch nur ein Korrektiv gegenüber dem oft als übermächtigen Zentralstaat wahrgenommenen Establishment darstellt!). Aber wer die Geschichte kennt, weiß dass es im Laufe der Jahrhunderte auch hierzulande Revolutionen und Revolutionsversuche gegeben hat. 1918 und 1989 dürfte man wohl durchaus als gelungene ( zumindest vordergründig ) Revolutionen bezeichnen. Was war aus meiner Sicht das typische der beiden Erhebungen: Lange Zeit waberte die allgemeine Unzufriedenheit unterhalb des Radars der Beobachter. Dann aber konnten die Aufständischen innerhalb kürzester Zeit große Massen mobilisieren und dadurch die Herrschenden überraschen und sie durch den hohen Mobilisierungsgrad von einer blutigen Niederschlagung abbringen. Ich glaube „träge Masse“ beschreibt wirklich am Besten den Zustand des deutschen Volkes: es braucht sehr, sehr lange bis es sich in Bewegung setzt. Wenn es aber ein Mal in Bewegung ist, lässt es sich nicht mehr so einfach stoppen.

  69. „An eine Revolution in Deutschland glaubt wohl niemand.“ Manchmal wünsche ich mir sie würden ihren Traum verwirklichen und die AfD verbieten! Vielleicht wäre DAS der Zünder!

  70. Die meisten Katastrophen entwickeln sich schleichend und kommen aus einer Richtung, über die man den Überblick verloren und gar nicht mit einkalkuliert hat. Sicherlich gibt es immer Warner, aber sie werden nicht gehört, weil es unbequem oder sonst etwas immer eine Prävention verhindert.
    Was sich momentan anbahnt, liegt in der Verklärung der linken „Ismen“ und Ideologien der gewollten Transformation, die wie angekündigt unser bisheriges Leben verändern soll, aber es wird wahrscheinlich ganz anders und viel grauenvoller werden, als die Transformer es sich vorgestellt haben.
    Es wäre zu hoffen, dass Herrn Herles Buch einen Weg aufzeigen würde um aus diesem Dilemma des Staatsverfalls heraus zu kommen. Damit dürften wir mit Spannung den „Dürresommer“ überstehen

  71. Herr Goergen hat durchaus Recht, dass der Parteienstaat nicht reformierbar ist. Und das liegt nicht an den Parteien alleine, sondern an der Trägheit und Denkfaulheit der Bürger. Der Parteienstaat verspricht dem Bürger, sich um all seine Sorgen zu kümmern, dem Bürger gefällt es, obwohl er dadurch nahezu entmündigt wurde. Schritt für Schritt entscheidet der maternalistische Staat immer mehr, was der Bürger tun soll und darf. Alle Vorhaben der letzten Jahre zielen darauf, Freiheit(en) wegzunehmen und den Bürger unter staatliches Kuratel zu stellen. Der Bürger speziell in Deutschland ist inzwischen nicht mehr geschäftstüchtig, er kann den Gesellschaftsvertrag, den er mit dem Staat abgeschlossen hat, nicht mehr in seiner Gänze begreifen und erkennt daher auch nicht mehr, dass der Staat wortbrüchig geworden ist, und die Garantien, die er gegenüber dem Bürger abgegeben hat, nicht mehr einhält. Der Vertrag wurde aus meiner Sicht einseitig durch den Staat gekündigt und der Staat weiß dies, daher setzt er sein Machtmonopol auch sehr gezielt und selektiv gegen diejenigen Bürger ein, die diesen Missstand aufzudecken drohen.

  72. Titelthema des Spiegels ist diese Woche die einzige Alternative Partei. Entgegen dem Spiegel bin ich der Meinung, dass die Bürger nicht auf diese Partei „hereinfallen“. Die blanke Notwehr zwingt zur Wahl. Denn alle anderen Parteien befinden sich in einem psdeudo-moralischem Tunnel, sie sind nicht mehr ansprechbar. Als hätte sie ein geistiges Virus infiziert. Diese alternativlose Politik muss aufgebrochen werden. Nächste Bundestagswahl ist die letzte Chance. Ich sehe keine andere Option.

    • Alleine das dumm gestaltete Titelbild dort zeigt, wie doof sie inzwischen den Nochleser einschätzen.
      Sollten sie recht haben, dass man eine Mehrheit mit solcher Propaganda lenken kann, ist eh Hopfen und Malz verloren – und Gedanken von Goergen, Tichy und Herles aus der Realität für solche wie aus der Parallelwelt.
      Vorm geistigen Auge habe ich immer wieder Fester wie die junge Nachfolgerin von Maas, die in ihren Antrittsreden im Bundestag verbal giftig wie gestenreich gegen rechts austeilten – aber nicht wirklich verstanden haben, um was es in der Politik wirklich geht. Haben sie und weitere da hin Gesetzte immer noch nicht, werden sie auch nicht. Denn auch da ist der Horizont nicht weit.

  73. Dreh- und Angelpunkt des korrupten Parteiensystems ist nunmal das Mandat und die damit verbundenen Pfründe/Posten/lukrative Geschäfte für den Mandatsträger selbst, seine Freunde und Verwandten…..
    Deswegen tut jedes verlorene Mandat weh.
    Darum geht es beim Kreuzchen für die AfD, alles Weitere später.
    Wem das schon zu viel ist, der kann ja weiter unter der Bettdecke von Anarchie träumen.

    • Ich hatte unwillkürlich das Bild vor Augen, wie zwei alte Herren in einem britischen Club über ihrem Scotch sinnierend sich an der eigenen Intellektualität ergötzen und von der guten alten Zeit träumen, als sie noch politische „junge Wilde“ waren…

      Der Denkfehler beginnt genau im Zitat von Herrn Herles: „Wo sollen fähige, allseits akzeptierte Führungsfiguren denn herkommen?“

      Wer ausgerechnet in Deutschland immer noch auf „allseits akzeptierte Führungsfiguren“ – wann bitte soll es solche jemals gegeben haben? – wartet, der hat die digitale Zeitenwende und ihre impliziten Möglichkeiten zur direktest möglichen Demokratie der vielen Einzelnen noch nicht begriffen.

      Die Menschen heute sind in einem Emanzipationsprozess von althergebrachten politischen Führungsfiguren; die digitale „An-Archie“ ist längst technisch möglich; sie ist nur noch nicht realisiert. Sie wird kommen.

      Und bis dahin verstecken wir uns bitte nicht wie unreife quengelnde Kinder hinter den natürlich vorhandenen Mängeln des Parteiensystems, sondern treten dem Wähler, der dieses System nicht ausreichend durch Erneuerung bei Wahlen in Schwung und Funktion gebracht hat, in den Allerwertesten – für Deutschland.
      😉

    • Sie sagen es!
      Ergänzt man Ihr Bild der Selbstversorger noch um die Verschneidung der Politik mit den ÖR Medien und den sich andienenden, abgehalfterten Printmedien, sind die Paten, besser Marionetten des Niedergangs genannt.
      Und wer von Anarchie träumt, vergisst, dass diese am Ende immer zu wachsenden Friedhöfen und Ruinen führt.
      Also, warum nicht den Spatz in die Hand nehmen und füttern, wenn eine Taube auf dem Dach nicht einmal sichtbar ist, nur eine Hoffnung ist?

      • Stimmt! Die Linken Revoluzzer der 1970er schäumten auch schon mit „Anarchie ist machbar – Frau Nachbar“! Letzlich nutzten die oben schwimmenden Linken die Gelegenheit – mit ihren machthungrigen Seilschaften – durch Infiltration und Zersetzung – die Machtzentren
        von Medien und Politik im „kalten Putsch“ zu übernehmen!

  74. Erzwingen laesst sich nichts. Alles hat seine Zeit. Wenn eine Revolution kommen soll, kommt sie auch. Ihr Beginn haengt nur von der Volksmentalitaet ab, und das heisst, dass es bei den Deutschen wesentlich laenger dauern wird als z.B. bei den Franzosen. Daraus folgt, dass Deutschland erst wieder am Boden liegen muss, bevor es sich zu seiner Rettung aufraffen koennte. Koennte! Ich waehle bewusst den Konjunktiv, weil es sich dieses Mal um einen bereits sehr geschwaechten Volkskoerper handeln und es fraglich sein wird, ob er noch die Kraft besitzt, wenn sie gebraucht wird. Ich druecke jedenfalls aus der Ferne die Daumen!

    • Das ist genau der Punkt! Wenn man sich unsere Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen so anschaut, erkennt man den völlig „geschwächten Volkskörper“! Viele, erschreckend Viele haben Angst,- und Essstörungen (bin selbst betroffene Mutter!), Psychologen sind quasi auf Jahrzehnte ausgebucht, die Kliniken für psychosomatische Erkrankungen platzen aus allen Nähten! Das heißt, wenn „Deutschland wieder am Boden liegt“ WER hebt es wieder auf? UNSERE Kinder sind es sicher NICHT!

      • Und es will ja auch keiner hören, dass im Fall der Fälle die Leute in Politik, Medien und Verwaltung, die für diesen Zustand verantwortlich sind, nicht in die Zeit danach mitgenommen werden können und dürfen.

      • Wer möchte die denn mitnehmen?

      • Unsere Kinder erholen sich schlagartig, in dem Moment, in dem es Hoffnung auf ein normales Leben, auf die Erfüllung ganz normaler Träume gibt und sie begreifen, womit sie diese Ziele erreichen können.
        Womit es nicht geht haben viele schon begriffen, jetzt begreifen sie (trotz Indoctrination) wie sie verarscht wurden – sie suchen sich doch bereits Formen des Widerstandes – und sie werden sie finden. Sicher!

  75. Ich bin in der Frage der Reformierbarkeit des Parteienstaates auf der Seite von Herrn Goergen. Der Zuwachs der AfD wäre zunächst natürlich eine Möglichkeit, den Kartellparteien zu zeigen, dass sie zu einer Politik für die Bürger und nicht gegen sie zurückkehren müssen. Das wäre zumindest ein Anfang, würde das generelle Problem des Parteienstaates natürlich nicht lösen. Da das Bundesverfassungsgericht ebenfalls ein integraler Bestandteil des Parteienstaates geworden ist, kann man von dort keine Hilfe erwarten. Die Beurteilung der Wahlrechtsreform durch das höchste Gericht wird dies höchstwahrscheinlich erneut bestätigen. Die werden die Entwertung des Direktmandats absegnen und ein wenig kommentieren, aber ansonsten diesen erneuten Angriff des Parteienstaates auf das Direktmandat durchwinken. Wie der herbeigewünschte Anarchismus denn konkret aussehen soll, wird uns Herr Herles wohl in seinem angekündigten Buch beschreiben. Ich bin gespannt auf seine Vorschläge, habe aber bei der allseits bekannten Untertanenmentalität der Mehrheit unserer Landsleute wenig Hoffnung.

    • Wenn der Untertan mit dem Rücken zu Wand steht, weiß auch er, dass er nur in eine Richtung kann. Das ist dann eine sehr eindeutige Form der Anarchie.

  76. Es gibt Dinge, die manchmal ganz, ganz schnell eskalieren können, wenn Ereignisse eintreten, die weder die Machthaber noch die Untertanen zum Zeitpunkt des Geschehens kurzfristig beeinflussen können.

    Ein zu erwartender, deutlich kälterer Winter als in den letzten Jahren verbunden mit einem großflächigen Zusammenbruch der Gasversorgung, eines Blackouts der Stromnetze oder des Zusammenbruchs der Lieferlogistik bei Lebensmitteln und/oder Treibstoffen schafft binnen weniger Tage ein Chaos, das die jetzige Regierung nicht überleben wird.

    Speziell in den Großstädten und Ballungsräumen wird es bürgerkriegsähnliche Zustände geben, gegen den der Sturm auf die Bastille nur ein laues Lüftchen war….

    Und ganz ehrlich: ich würde ein solches Ereignis begrüßen, damit viele Mitbürger, denen es heute noch viel zu gut geht, endlich aufwachen und in der Realität ankommen!!!

  77. Lieber Herr Goergen, leider teile ich Ihre Meinung. Auch ich sehe weder eine Möglichkeit zur Korrektur der bedrückenden Entwicklung innerhalb der Parteiendemokratie noch das Potential zu einer, relevante Teile der Bevölkerung umfassenden, Reformbewegung gegen das Parteienkartell.
    Hierzu fehlt es an zu vielem und andererseits gibt es hierfür (noch) zu viel. Die Protagonisten des mittlerweile offen ochlokratischen Parteienkartells werden weich fallen. Und wenn mal einer hart fällt, wird man das zu nutzen wissen, um die Leitplanken noch ein wenig enger legen zu lassen.
    Auf vermeintlich noch vorhandene Reste bürgerlicher Werte in der Union oder auf eine Erneuerungsbewegung unter Führung der AfD zu hoffen, halte ich für reines Wunschdenken. Erstere wurde unter Merkel ihrer Substanz beraubt und letztere halte ich für ein Spielzeug des Parteienkartells, um möglichen Unmut zu kanalisieren und abzuleiten. Ich will nicht wissen, wer da alles auf einem Verfassungsschutzticket unterwegs ist.
    Sieferle hatte Recht.

  78. Langsames Aufwachen nützt bei einem Schwelbrand nichts. Da erstickt man bevor man erwacht. Ein sanfter Tod. Aber ein sicherer Tod.

    Bezüglich der Änderung des Zeitgeistes habe ich keine Hoffnung. Längst sind die Weichen gestellt, das Vordenken und -sagen (und somit die falschen Narrative) etabliert, die Geschäfte eingetütet, die Vorgaben gemacht. Die EU spielt hier als Lobby- und Umgestalterzentrale eine Rolle und dient als europäischer Stützpunkt. Die Deutschen in ihrem streberhaften Übereifer -ohne die prüfende Instanz kritischer Medien mit hoher Reichweite- machen es wieder besonders gut, obwohl sie nichts verstanden haben. Was sie ja auch nicht sollen, und weswegen genau solche an den Schaltstellen der Macht sitzen.

    • Die EU kann ohne deutsches Geld nicht weiter existieren. Im Augenblick wird die deutsche Industrie auf Jahre gegen die Wand gefahren. Danach kommt Lastenausgleich und Enteignung des Mittelstandes und danach ist die EU tot. Erst dann wird sich etwas ändern. Den Zeitrahmen schätze ich auf 3-10 Jahre.

      • Das ist ja das Schlimme: Wir dürfen das auch noch mit unserem Geld bezahlen.
        Die EU arbeitet übrigens schon länger an einer eigenen Steuererhebung. Die kann z.B. in Form einer CO2-Abgabe an die EU erfolgen (nach erfolgreichem Testlauf in D, wo sie mithilfe von Greta und einer forcierten Protestbewegung widerstandslos eingeführt werden konnte).

  79. Was ist der Schluss aus diesem Artikel?
    Wird nichts mehr? Weiter laufen lassen bis zum bitteren Ende?
    Vielleicht doch mit der AfD versuchen (immerhin hat sie bis dato keine Chance gehabt etwas zu zeigen, ihr wird nur immer unterstellt, sie könnte es nicht)?
    Wie viele Autoren hier, das Warten auf die kleinen Feigenblätter der CDU oder FDP?
    Sich von den Grünen komplett ruinieren lassen?
    In einem gebe ich Recht, eine Revolution (also Änderung von Aussen) wird es in Deutschland (mit dem guten Deutschen Michel) nicht geben, jedenfalls nicht in Sichtweite.

    • ,,Ich weiß nicht ob es besser wird, wenn es anders wird.Aber ich weiss, dass es anders werden muss, damit es besser werden kann.“
      Georg Christoph Lichtenberg

  80. Das mit den Grünen ist 35 Jahr her! Es geht jetzt um die nächsten 10! In der Zeit haben sich alle Parteien kollosal verändert, nicht nur die Grünen. Nichts bleibt, wie es ist (ohne sein Gegenteil). Die Grünen haben ungeheuer viel erreicht, ob man das nun begrüßt oder mit Schrecken sieht. Wenn die AfD nur die Hälfte davon schafft, bin ich schon ganz zufrieden und danach sehen wir weiter. Zudem unterscheiden sich AfD und Grüne ganz erheblich. Die Grünen waren eine Gründung von unten, hatten eine breite gesellschaftliche Basis in der Jugend. Die AfD ist eine Gründung von oben, hat ausser einer zunehmenden allgemeinen Unzufriedenheit keine gesellschaftliche Basis, schon gar nicht in der allesentscheidenden Jugend. Und diese Jugend besteht zunehmend aus Migranten. Da führt kein Weg daran vorbei. Jedes Konzept, das das ignoriert, ist nichts als Traumtänzerei. Die Jugend entscheidet die Zukunft, immer und ausnahmslos. Schauen wir auf die Jugend und nicht auf alte Männer … bin selber einer, aber kein Traumtänzer

  81. Ja, Herr Goergen, es muß ein harter Aufschlag sein. Die Revolution liegt den Deutschen nicht. Der maximale Verlust des Hergebrachten, bürgerkriegsänliche Zustände, auch wenn ich mir die nicht wünsche, sind wohl notwendig. Die Mehrheit ist eindeutig im Rudelmodus (Zitat Danisch). Da bleibt nur die harte Tour. Und das wird hart werden. Aber dann erst trennt sich die Spreu vom Weizen. Das was mein Vorredner @fatherted sagt ist richtig. Der Mainstream steckt den Kopf in den Sand und fährt in Urlaub. Nur nicht genau wissen wollen, wie die Realität aussieht. Es wird grausam werden.

  82. Da eine z.T. versorgte und z.T immer noch wohlsituierte Mehrheit bislang Druck bestenfalls weit am Horizont sieht, tut sich momentan und auf Sicht mal noch gar nichts.
    Und mit „der Weg ist das Ziel“ kommt man zu keinem Ziel, sondern drückt sich nur um die Antwort, wo er denn hinwollte. Quo Vadis? und nicht „Läufst Du schon?“ ist doch die Frage.
    Aber die Frage wird vermutlich weder auf Parteitagen, in Zeitungsspalten oder am Stammtisch beantwortet. Die Realität wird sich Zugang in den Köpfen verschaffen. Dazu braucht es allerdings entsprechender Impulse. Bislang spricht man über Blackout (drohende), Rezession (technisch, im 0,x% Bereich), marode Sonstwasse (die fast alle noch tun) usw. usw.. Alles droht nur in der Zukunft, nichts davon tut schon weh. (Das gleiche Problem haben die Grünen ja mit ihrem Szenario Klimawandel.)
    Solange nichts weh genug tut, geht kaum einer für Änderungen los.
    Wann der Punkt erreicht ist und wohin er führt ist ungewiss. Es braucht sich aber keiner einbilden, diesen Prozess steuern zu können. Das konnten die Oberen im Ostblock auch nicht und die Nachwehen dauern nach über 30 Jahren noch an.
    Und zum Schluss: Ehrlich gesagt, die anarchische Aufwallung von Autoren, die typisch unter I., II., III. und IV. schreiben, die ist vorstellbar, aber die wird das System nicht weiter jucken.

  83. Schon 1966 warnte der Arzt & Philosoph Karl Jaspers in seinem Buch „Wohin treibt die Bundesrepublik?“ vor der Parteienoligarchie. Fazit seiner Analyse: Die BRD weist schwerwiegende demokratische Defizite auf. Der Wähler hat in diesem System so gut wie keinen Einfluss. Die Parteien halten im Zweifelsfall gegen den Wähler zusammen. Wichtige Entscheidungen werden nicht nur nicht durch das Volk entschieden, sie werden häufig noch nicht einmal öffentlich diskutiert.Neue Parteien haben praktisch keine Chance. Das Wahlsystem, die Parteienfinanzierung u.a. Mechanismen sichern die Macht der Altparteien. Es gibt eine Tendenz zu einer indirekten Zensur und Kritiker werden mundtot gemacht.Und das schrieb er 1966. V. Weizsäcker sprach vom Parteienstaat als machtversessen und machtvergessen. Was geschah nach diesen Weckrufen? Nichts! Es muss wirklich noch viel schlimmer werden, bevor es besser werden kann.

    • @Schon 1966 warnte der Arzt & Philosoph Karl Jaspers
      Und 1968 Rudi Dutschke , auf dem Vietnamkonkress ,vor dem Neuen Faschismus , der heute von den Grünen in Perfektion praktiziert wird .
      Von den Grünen, die aufgebrochen sind genau das zu verhindern , wenn das kein Treppenwitz der Geschichte ist , was dann .

  84. Es ist egal, was man sich wünscht, um den Status Quo der erfolgreichen Vergangenheit zurück zu erhalten. Der Zug ist abgefahren. Das System ist in Auflösung von innen, siehe den bundesrepublikanischen Überbau, die EU.

  85. Zitat: Der Wurm sitzt nicht in einzelnen Parteien – allen –, sondern im System des Parteienstaats. Eine Kaste von Berufspolitikern hat ihn im Griff.“

    Im Griff haben Deutschland die Medien. Dort stecken fast ausschließlich Sozialisten. Die meisten zu blöd dazu, es selbst zu bemerken. Die Redaktionsstuben waren die ersten, die beim Marsch durch die Institutionen besetzt wurden. Zusammen mit Schulen und Universitäten. Inzwischen sind alle Schaltstellen auch in Justiz und Verwaltung von Linken besetzt. Umwelt und Klima als Vehikel für Sozialismus und Marxismus haben funktioniert.

    Da braucht man sich keine Gedanken um einen Parteienstaat zu machen. Thema verfehlt. Es wäre übrigens schön, wenn man diesen Post durchkommen ließe, auch wenn er eine andere Meinung widerspiegelt. Erst gestern wurde wieder ein kompletter Text nicht durchgelassen.

    PS: Eine anarchische Aufwallung wird es in Deutschland nicht geben.

  86. Werden sich die herrschenen Parteien besinnen und eine Umkehr vom grün-roten Wokismus einleiten? Das glaube ich nicht. Der kollektive Unter-/Niedergang ist Markenkern aller Endzeitsekten. Ja, er wird sogar als Bestätigung ihrer Visionen verstanden.

  87. Ein weithin sichtbares Zeichen wäre der freitägliche Fernsehboykott.
    Er würde m.E. größeren Furor machen als etwa Pegida und dabei den geringsten Aufwand erfordern.

  88. „An eine Revolution in Deutschland glaubt niemand.“
    Aus dieser Einschätzung spricht letztlich die gleiche Angst vor Veränderung, wie sie die Befürworter des Status Quo auszeichnet. Auch in Deutschland sind Aufwallungen und Unruhen möglich – das Ende des Kaierreichs und die Weimarer Jahre haben es ebenso eindringlich gezeigt wie der Untergang der DDR. Nur geht es den Bürgern dafür noch viel zu gut, wobei angesichts des immer noch hohen Lebensstandards 20 Prozent für eine Protestpartei eigentlich erstaunlich sind und vom Gegenteil mangelnder Aufwallung zeugen. Wer den Gedanken an elementare Veränderungen ins Reich der Fanatasie verbannt, ist seinerseits ein geschichtsvergessener Traumtänzer. Oder ist es so schwer zu erkennen, dass es in kaum einem westeuropäischen Land in den vergangenen rund 100 Jahren so viele massive politische Veränderungen gab wie in Deutschland?

  89. Der Zeitgeist wankt noch nicht, er verändert sich ein wenig, mehr nicht. Die Sympathiegewinne der AfD sind nicht mehr als die Sichtbarmachung dieser Verschiebung. Der Zeistgeist wird sich erst dann gravierend verändern, wenn dieses Land wirtschaftlich und kulturell am Boden liegt. Dies wiederum wird nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen. Daher gilt: Nur Mut……

  90. Man kann es drehen und wenden , wie man will, die AfD ist die einzige Hoffnung auf eine grundlegende Veränderung der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse in Deutschland. Sie hat bereits im Wahlkampf 2017 mit dem Slogan „Deutschland, aber normal“ geworben. Das ist genau das, wonach sich immer mehr Bürger sehnen, z.B. nach einer sicheren und bezahlbaren Energieversorgung, nach einem Stopp der Einwanderung, einer für alle erschwinglichen Mobilität und Stopp des nur den Begüterten zugute kommenden E-Auto-Wahns usw. Arbeiten muss sich wieder lohnen und ein gutes Leben in der Rente sichern. Das viele Steuergeld muss der Staat für die Bürger ausgeben, für Infrastruktur, Digitalisierung, Bildung, Gesundheit und Pflege, Bundeswehr usw. und nicht für ideologische Projekte, wie die völlig falsche Politik der angeblich alternativlosen „Klimaneutralität“. Und ja, man muss jetzt ganz dicke Bretter bohren, denn der Klimawahn, Wokismus, Kampf gegen rechts usw. hat alle Altparteien durchdrungen, leider auch Union und FDP. Mein Vertrauen ist groß, dass nur die AfD mit einer wieder mutig konservativen Union, was nur ohne Merz und Söder gehen wird, das Ruder in unserem Land herumwerfen kann.

  91. Die AfD als Peitsche gebrauchen, ohne unbedingt die Peitsche lieben zu müssen, das wär doch auch schon Aufwallung genug für ängstliche Bürger….
    Ich persönlich finde die AfD sowieso programmatisch ok.

  92. Der Bürger begann 1789 (und 1848) revolutionär. Dorthin muss er jetzt zurück („anarchische Aufwallung“).
    Jedoch: Demografische Situation (Rentner wollen ihre Ruhe) und de facto Multi-Kulti mit Vielzahl von Partikularinteressen, schließlich die Gewalt-Erfahrungen aus dem 20. Jahrhundert blockieren solch kollektives Aufwallen.
    Mein Gedanke, ebeno anarchistisch: Radikale Verweigerung, wo es geht, erst einzeln, am besten jedoch vernetzt (vergleiche Auszug der Plebejer 494 v. Chr.). Als Ungeimpfter konnte man das bereits üben.

  93. I.d.R. vollziehen sich große Veränderungen in den Formen des Alten, neuer Wein in alten Schläuchen sozusagen. Allem revolutionären Geblöke zum Trotz. Das Neue kommt getarnt im Alten. Wenn die Veränderung wirklich substantiell sind, gehen sie oft mit technologischen Neuerungen einher. Die zukünftige Gesellschaft wird sehr stark von den Möglichkeiten der IT geprägt sein. Wie, kann keiner wirklich sagen. Jetzt geht es aber darum, noch größeren Schaden abzuwenden, nicht irgendetwas neu zu bauen. Und das geht nur mit der AfD.

  94. ein alter Slogan lautet „Anarchie ist machbar, Herr Nachbar“. Anarchie muss nicht zwangsläufig laut und krawallig sein, es genügt anfänglich die Verweigerung, die leise und meist unbemerkt daher kommt. Das leise ist derzeit im Gange, angefangen bei der „Arbeitsverweigerung“ in Form von weniger Ü-Stden. und hohem Krankenstand, möglichst frühem Renteneintritt, über weniger ehrenamtliche Tätigkeiten bis hin zur Konsumverweigerung. Work life Balance übt nicht nur die Generation Z, ein Zwicken im Rücken wird für eine Woche krank genutzt, die Tafeln und die Flüchtlingshilfeorganisationen beklagen weniger Engagement der Bevölkerung, deshalb fordert unser BuPrä ein soziales Jahr junger Menschen, der Einzelhandel klagt über einbrechende Umsätze und das ist nicht einzig dem fehlenden Geld geschuldet. Wer mag denn noch in die Innenstädte (faz vom 05.08.2023 ANALYSE VON HANDYDATEN: Frankfurter Zeil verliert die kaufkräftige Kundschaft), die Wenigverdiener Singles ziehen sich ins Bürgergeld zurück etc. und die gut Ausgebildeten verlassen das Land.
    Es gibt immer mehr Anzeichen, dass sich die Menschen im Lande in die innere Kündigung vom Land zurück gezogen haben und auch das ist eine Form von Anarchie. Mag sein, dass ich eine unverbesserliche Optimistin bin. Aber ich denke, dass ein Felsbrocken anfängt zu rollen.

    • Eines kommt noch hinzu, die jungen Leute, die trotz der Transgenderindiktrination in sehr überwiegende Zahl für sich doch ein Leben „Mann/Frau/Haus/Kind usw“ wünschen, feststellen, dass ihre Träume von den grünen Hampelparteien zustört werden. Diese jungen Leute sind nicht faul, sie üben sich in worklifebalance, weil sie wissen, dass ihnen ein Wohlstand aus eigener Arbeit verunmöglicht wird.(Wofür soll man da arbeiten?)

      Das werden immer mehr, die am Anfang ihrer Lebensträume ausgebremst werden, die keine Wohnung finden, die merken, dass sie am „Gängelband“ geführt und mit woken Maulkörben versehen wurden.

      Aber die in die Kinderköpfe hineingeschulte „Brandmauer“ bröckelt, da bin ich mir sicher.

  95. Den Parteienstaat werden wir ohne ein Ende der Bundesrepublik nicht los, wenn man von seiner Unreformierbarkeit ausgeht. Ein Staat bricht aber nur zusammen, wenn ihm entweder die Bürger massenhaft davonlaufen (abwegig, die meisten Deutschen ziehen nicht einmal im eigenen Land um) oder ihm die Abgaben vorenthalten (unmöglich bei Einziehung via Arbeitgeber und Geschäfte) oder wenn ein Krieg alle administrativen Strukturen zerstört hat (niemand will Krieg gegen D’land führen, warum auch?). Also bleibt ausschließlich die Möglichkeit, innerhalb des Parteienstaats zu schrittweisen Veränderungen zu gelangen, wie das etwa in Italien oder in Skandinavien geschehen ist. Ich bin sicher, dass auch Herr Herles in seinem Buch keine praktikable Alternative aufzeigen kann, außer im Alltag etwas spielerische Subversion zu praktizieren. Die geistige Unabhängigkeit dazu hat aber schon während der Corona-Inszenierung nur die übliche Minderheit der Selberdenker (10-20 %) bewiesen. Die Masse hierzulande folgt hingegen einstudiertem und anerzogenem (vielleicht sogar ererbtem) Rudelverhalten. Damit müssen sich Libertäre (so sympathisch sie mir sind) leider abfinden.

    • „Also bleibt ausschließlich die Möglichkeit, innerhalb des Parteienstaats zu schrittweisen Veränderungen zu gelangen, …“ Im Grunde bräuchte man eine neue selbstbewusste liberal-konservative Partei (neben Union und FDP, die inzwischen doch stärker grün geworden sind, siehe Berlin, Herr Wegner). Die AfD ist im öffentlichen Narrativ so stark beschädigt, dass sie als (alleiniges) Sammellager unzufriedener Bürger nicht funktioniert, meine ich.

      • Liebe Mitkommentatoren,
        ich war mir darüber im Klaren, dass mein Statement negative Bewertungen nach sich ziehen würde. Wüsste nun nur zu gern, was die Negativ-Bewerter anders sehen? Bin lernfähig.

      • Der Ruf der AfD wird jeden Tag mehr beschädigt und das wird auch jeder anderen Partei passieren, wenn sie nicht grün und woke ist. Deshalb ist die Forderung nach einer neuen Partei absolut lächerlich: Auch dort würden sofort U-Boote platziert, eine Anti-Kampagne gestartet und die dumme breite Masse würde es glauben. Also nehmen wir das, was wir haben, und machen uns gerade.

      • „Der Ruf der AfD wird jeden Tag mehr beschädigt…“
        Das kann ich so nicht (mehr) erkennen. Politik wie MSM schneiden sich mit Hetze wie Diffamierungen inzwischen ins eigenen Fleisch – zumal, wenn man sie nach Belegen fragt.
        Ich sprach dieser Tage mit einem blinden, politisch vorher sehr bewanderten Bekannten, der seit ein paar Jahren auf Informationen aus Rundfunk und Fernsehen angewiesen ist – und der hinsichtlich der Klagen gegen Trump schlimm über den Ex-Präsidenten schimpfte.
        Als ich danach fragte, weshalb sie in angeklagt hatten, blieb er mir die Antwort schuldig und verlor sich im Allgemeinen – was ihm vordem, sehend, sicher nicht passiert wäre. Auch gelingt es mir nicht, in seine jetzige Welt erklärend einzudringen.
        Dass die sich ihm aufdrängenden Journalisten allerdings zumeist mehr als dumm sind und von der Welt nichts verstehen – so weit kann er klar erkennen.
        Natürlich werden sich weiterhin welche gegenüber Politik wie MSM hörig zeigen – aber die Wahlumfragen, so nicht fake, weisen darauf hin, dass manche beginnen, alternativ zu denken.
        Jedenfalls ein wenig?

      • Die AFD und ihre Wähler haben seit 2015 das Ziel: die Freiheit, das Grundgesetz, die Demokratie und den Erhalt von Deutschland zu schützen und unsere Wirtschaft mit ihren Arbeitsplätzen für uns und unsere Nachfahren zu erhalten! Das sind menschliche und staatsbürgerliche Werte für Deutschland, die Merkels LinksGrüne Einheits-Parteien seit 2015 vorsätzlich zersetzen und zerstören!
        Die Grundlage der AFD besteht darin, – die ureigensten und demokratischen Rechte der deutschen Bevölkerung zu erhalten und zu beschützen! Deshalb wird die AFD – von aufrechten und engagierten deutschen Staatsbürgern gewählt!

    • Ich denke die Aufteilung 20% – 80% kann schon richtig sein, es gibt eben die Alternativen und der Rest hier und bei dem Rest gibt es kaum große Unterschiede – alle wollen gut sein und Klima retten. Manche kriegen Zweifeln, wenn das eigene Kind in der Schule zu Kastration überredet wird aber das ist alles dan schon. Sozialismus mit dem freundlichen Gesicht – das ist was sie wollen, ohne sich dabei zu überlegen, dass diese Lösung (also Sozialismus) sehr stark zu faschistoiden Gesellschaftsstrukturen neigt.

      • „Laut dem Anfang August erhobenen Deutschlandtrend sind 78 Prozent der Bundesbürger mit der Arbeit der Bundesregierung weniger oder gar nicht zufrieden.“ fand ich im Artikel von Herrn Mai zu den neuesten Wahltrends.
        Unglaublich, dass man dennoch im „Weiter so“ verharrt und sich etwa in diesem %Bereich dennoch für die Wahlstimme für die „Altparteien“ hergibt?
        Wann wird die Masse bemerken, dass auf schwarzrotIIgelb nur noch ein Etikett pappt, das mit dem erwarteten Inhalt gar nichts mehr gemein hat? Bei einem großen Versandhändler würden sie solch Produkt nach dem Auspacken im Nu wieder zurück geschickt haben – hier übernehmen sie solche Pakete unhinterfragt.
        Die Grünen hingegen werden den ihnen aufgetischten Schmarrn aus der Parallelwelt bis zum bitteren Ende, wenn er hart auf die Realität aufprallt, behalten wollen.

  96. Ich sehe das in meinem Umfeld nicht. Den Leuten geht es noch zu gut. Bei mir im Viertel sind 3/4 der Leute im Urlaub….wo weiß ich nicht…aber sie sind nicht zu Hause. Also reicht es noch für Malle oder Ostsee. Solange das noch so ist und die alle noch Auto fahren „dürfen/können“ wird der große Aufstand ausbleiben. Bin mal auf den Herbst gespannt…wenn das GEG kommt und die CO2 Erhöhungen….mal sehen ob dann etwas in den Köpfen passiert….viel Hoffnung habe ich bei den meisten nicht.

  97. Was ist „Anarchie“ bei uns?
    Was bedeutet „Aufwallung“?
    Ist „einfach laufen lassen“, nach dem
    Krug/Brunnen-Motto das Beste?

    • Für wirkungsvolles Aufwallen benötigt man sich einige Gruppen. Es gibt im Augenblick nur eine Gruppe mit einer relevanten Masse, die sich einig ist und die willig und gut vernetzt ist; Eine Gruppe, die nur darauf wartet, dass Anarchie ausbricht, um die verhackstückelten Reste einer einst relativ homogenen Gesellschaft einzukesseln und unter ein neues Joch zu treiben. Jene Reste einer Gesellschaft, die politisch gewollt auseinandergetrieben wurde und die sich in nichts mehr einig ist, um sich in gemeinsamer Aufwallung gegen irgendwas wehren zu können.

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