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Keine Medaillen für Reporter

Olympia: Großer Sport, kleiner Geist

10.08.2024

| Lesedauer: 3 Minuten
In der Kategorie der „unglücklichen Verlierer“ haben die Deutschen am besten abgeschnitten. Eine Enttäuschung nach der anderen. Das sollte in einer Gesellschaft, in der sich Leistung immer weniger lohnt, nicht wundern.

Eine Woche Urlaub von der Politik sollte es sein. Vor der Olympiaglotze. Eindeutig ein Suchtverhalten. Bilanz.

I.

Ganz politikfrei waren die Spiele nie. Die Erregung um die Eröffnungsfeier. Nichts gegen ein provokatives Spiel mit der eigenen Tradition. Die mit dem Kopf unterm Arm singende Marie Antoinette aber war kein Wagnis. Mir hätte das Haupt des Propheten gefallen – wie es Regisseur Hans Neuenfels schon vor Jahren in Berlin in Mozarts Idomeneo auf der Opernbühne gezeigt hat. Warum queerer Schabernack nur mit dem christlichen Abendmahl? Weil der nichts kostet. Im schrillen Kostüm der Satire unterwirft sich die Kunst dem Zeitgeist.

II.

Warum machten Fraumänner nur beim Frauenboxen mit und nicht auch Mannfrauen bei der rhythmischen Sportgymnastik? Weil dort nichts zu gewinnen gewesen wäre. Im Sinne des Sports ist die Natur nicht gerecht. Was haben zwei Meter zwanzig große Basketballer mit Fairness zu tun? Warum werden sie überhaupt zugelassen? Oder nicht wenigstens ein eigener Wettbewerb für Normalgroße ausgetragen? Radsportler mit abnormalen Herzen haben auch ungedopt einen Wettbewerbsvorteil. Wer absolute Leistungsgerechtigkeit sucht, hat im Sport nichts verloren. Die Sache mit der algerischen Boxerin kochte nur deshalb so hoch, weil außerhalb des Sports Queerness als Ideologie betrieben wird – und am Ende die Athletin auch noch für islamistische Propaganda herhalten muss.

III.

Sport sollte nicht für politische Zwecke benutzt werden. Deshalb ist mir auch der sogenannte Medaillenspiegel ziemlich gleichgültig. In der Kategorie der „unglücklichen Verlierer“ haben die Deutschen am besten abgeschnitten. Eine Enttäuschung nach der anderen. Das sollte in einer Gesellschaft, in der sich Leistung immer weniger lohnt, nicht wundern. Siege für das eigene Land sind nice to have, aber nicht der Grund für die Faszination des Sports. Der besteht eben darin, dass es bei den meisten Sportarten nicht nur auf das Ergebnis ankommt, sondern auf Körperbeherrschung, Kraft, Eleganz, Persönlichkeit. Stabhochsprungweltrekordler Armand Duplantis begeistert nicht, weil er Schwede ist. Medaillenspiegel sind auch deshalb anachronistisch, weil ausgeprägter Individualismus in den meisten Sportarten Voraussetzung für den Sieg ist. Die gedopten Staatsathleten Chinas interessieren uns nicht, sollen sie gewinnen, so viel sie mögen.

IV.

Das Schönste an Olympia? Die Vielfalt. Zweiunddreißig Sportarten, die sonst meist im Schatten bleiben, Klettern, Skateboard, Wildwasserpaddeln, Bogenschießen, Surfen, ganz zu schweigen von Basketball (besonders in der 3×3-Version), Volleyball, Hockey oder Rugby. Diese Mannschaftssportarten sind dem Kicken mindestens ebenbürtig, wie nicht nur das atemberaubende Handballviertelfinale Deutschland-Frankreich gezeigt hat. Sie sind der Beweis, dass auf die absolute Dominanz von „König“ Fußball gut und gern verzichtet werden könnte. Es ist ein ausgemachter Skandal, dass das quotengeile öffentlich-rechtliche Fernsehen Gebührenmillionen unterm Jahr überwiegend für Fußball ausgibt und die wichtigsten Sendungen Sportschau und Sportstudio fast ausschließlich dem Fußball bis hinunter in die dritte Liga vorbehalten sind. Die Gebührensender könnten Profifußball gut und gerne den kommerziellen Sendern überlassen. Als ich einmal (anlässlich meines Buchs „Die Gefallsüchtigen“) mit dem damaligen ZDF-Verwaltungsratschef, dem rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck, über den verfehlten Programmauftrag der öffentlich-rechtlichen Anstalten stritt, fiel ihm zu deren Verteidigung ein einziges Argument ein: der freie Zugang zur Fußball-Bundesliga. Das ist absurd.

V.

Warum übertragen eigentlich ARD und ZDF Olympia? Doppelter Aufwand. Wenn es schon beide machen, müssen sie sich auch vergleichen lassen. Das Erste liegt deutlich vor dem Zweiten. Es hat die besseren Experten (zum Beispiel Frank Busemann, Leichtathletik, und Andrea Petković, Tennis) und insgesamt die besseren Reporter. Unschlagbar Pferdepoet Carsten Sostmeier beim Reitsport, der allerdings, um in seiner Diktion zu bleiben, den emotionalen Sattelgurt lockern sollte. Das gilt generell: Die Reporter drehen gern durch, weil sie glauben, Entertainer zu sein. Ein Irrtum. Das Sprachniveau reicht nicht für die Medaillenränge. „Emotionen“ ist das Lieblingswort der meisten TV-Schaffenden. Auf Platz zwei das Wort „unfassbar“, auf Platz drei „Wahnsinn“. Nur erklären können sie nicht. Der Journalismus dankt ab.


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28 Kommentare

  1. Das ist ja mal interessant, Herr Herles scheint ein echter Sportfan zu sein, soviel Stunden wie er sich Olympia reingezogen hat! Was den Medaillenspiegel betrifft, stimme ich voll zu: anachronistisch, aus der Zeit, in der verschiedene politische Systeme ihre Überlegenheit beweisen wollten. Ansonsten muss man staunen, dass überhaupt noch Deutsche (jenseits des Fußballs) irgendwas gewinnen. Streicht nicht dieser Staat die Sportförderung ständig weiter zusammen? Man braucht das Geld ja schließlich für die große Transformation und Umvolkung. Na Ihr wisst schon!

  2. zwei Dinge:

    • solange sich die heutige CDU samt ihrer Führung nicht klar und deutlich von der Ära und der Person Merkel distanziert, die die Grundlagen gelegt hat für das Schleiffen der Gewaltenteilung, die Klimahysterie und die „Freude am Durchregieren“ seit der Coronazeit, wird sich nichts ändern im Lande. Das gleiche gilt für die Causa ÖRR.
    • was macht eigentlich die Werteunion – Rohrkrepierer ?
  3. Die gedopten Staatsathleten Chinas interessieren uns nicht, sollen sie gewinnen, so viel sie mögen.

    Das die Chinesen in Sportarten siegten, in denen Doping nicht der ausschlaggebende Faktor darstellt, ist Hr. Herles anscheinend verborgen geblieben.
    Turnen, Gymnastik, Turmspringen, Tischtennis sind chinesische Bastionen.
    In den Doping anfälligen Sportarten wie den Lauf und Wurfdisziplinen ist genau welche Nation stark dominierend ? Die 400m Hürden Siegerin in 50,37s (WR) Mc Laughlin-Levrone könnte auch als Mann durchgehen.

    Die deutsche Olympia Mannschaft ist deutlich über den Erwartungen geblieben, die Übertragung und Kommentierung durch ARD / ZDF ist wirklich sehr gut.

  4. „Das Schönste an Olympia? Die Vielfalt. Zweiunddreißig Sportarten, die sonst meist im Schatten bleiben, Klettern, Skateboard, Wildwasserpaddeln, Bogenschießen, Surfen, ganz zu schweigen von Basketball (besonders in der 3×3-Version), Volleyball, Hockey oder Rugby.“
    Leider hat die Vielfalt auch ihre Gegenseite. Zum Beispiel Sportarten, die komplett uninteressant sind, weil sich dem Zuschauer das Geschehen nicht erschließt. Da schippern Segelboote schwer nachvollziehbar durch die Gewässer, da bedienen Schützen die Pistole, wobei der Zuschauer nur unbewegte Gesichter zu sehen bekommt.
    Auch über Merkwürdigkeiten wie Breaking, BMX-Race und Modernen Fünfkampf kann man geteilter Auffassung sein, ebenso wie über das penetrant dopingverseuchte Gewichtheben. Und warum Taekwondo und Ringen nicht durch spannendere und inzwischen wesentlich populärere Sportarten wie MMA ersetzt werden, ist ebenfalls eine Frage. Aber bei Trendsportarten hinkt das IOC in seiner jugendlichen Frische bekanntlich 30 bis 40 Jahre hinterher, wie die jüngste Entdeckung Breakdance zeigt. Vermutlich dürften wir uns 2028 dann über Aerobic als neuer Disziplin freuen.

  5. „Das Schönste an Olympia? Die Vielfalt. Zweiunddreißig Sportarten, die sonst meist im Schatten bleiben, Klettern, Skateboard, Wildwasserpaddeln, Bogenschießen, Surfen, ganz zu schweigen von Basketball (besonders in der 3×3-Version), Volleyball, Hockey oder Rugby.“

    Neuerdings gehört auch Veits-Tanz zum Programm.
    Passend zur peinlich-woken Eröffnungs-„Feier“.

  6. …und das alles schreibt der Mann, der die CDU immer noch für die Problemlöserin und den Nabel der politischen Welt hält. Mit einer starken, (echt)wertebasierten CDU, die solche Figuren wie Merkel, Shäuble, Merz, Günther, Wüst, Laschet und Konsorten kalt gestellt hätte, wäre ein derartiger Verfall mit all den hier beklagten Auswüchsen nicht möglich gewesen. Das Schöne ist: Das Pendel beginnt sich langsam aber sicher in die Gegenrichtung zu bewegen. Das führt bei den woken Linken zu immer schrilleren Reaktionen, aber genauso drückt es die rückgratlose CDU langsam aber sicher in Richtung Bedeutungslosigkeit. NOCH sind sie allenthalben bei 30%, aber wenn sich erweist, daß es in (Bundes-)ländern, wo die AfD regiert, deutlich besser und schneller voran geht, wird es kein Halten mehr geben und die CDU folgt dem Beispiel der italienischen Demokrazia Cristiana ins Nirvana. Und das ist auch gut so.

    • „……Das Schöne ist: Das Pendel beginnt sich langsam aber sicher in die Gegenrichtung zu bewegen…..“

      Stimmt, deckt sich mit meinen Beobachtungen.
      In Thüringen noch deutlicher als in Sachsen, was wohl mit dem Führungs-Personal zusammenhängt.

      Die Zahl der Langzeitahnungslosen allein in NRW ist größer als die gesamte Ostwählerschaft. Also kein Grund für Merz & Co. in Panik zu verfallen.

      Solche Leute wie die heutigen Sturen der CDU-Führung und ihre Anhänger, bis tief ins alternative Leitmedium hinein, nannte man im Ostblock Betonköpfe.

  7. Sie irren, Herr Herles. Keine internationale Sportveranstaltung Kommt ohne den Bezug auf entsendende Nationen aus. Olympia schon gar nicht.

  8. Endlich kennen wir Athleten, von denen wir noch nie etwas gehört hatten. Morgen sind sie wieder vergessen. Es gibt einfach zu viele.

    Wir kennen sie durch die Interviews, falls man das kennen nennen kann. Die Fragen sind so einstudiert wie die Antworten und damit nur noch zum Gähnen.

    Dieses Mal hat es allen „Spaß gemacht“. Vorher jahrelang geschunden, vom Trainer regelmäßig zusammengestaucht, den Wettkampf verloren. Einige wurden im Rollstuhl rausgefahren. Am Ende renkt der Medizinmann wieder die Knöchel ein, Bänderdehnungen dauern schon mal länger und verhindern womöglich den nächsten Provinzwettkampf …aber „es hat Spaß gemacht“.

  9. Punkt II ist ja wohl voll daneben.
    Der große Unterschied trotz der individuell unterschiedlichen Eignugnen ist, dass jeder (sic!) Profi-RadsportlER den Radsportlerinnen davonfahren kan, nicht nur die mit den „abnormalen“ Herzen.
    Ein Victor Wembanyama ist trotz seiner 2,24m keine Übermacht im Basketball. Was aber wohle zutrifft ist, dass ein deutsches Drittligateam wohl die weiblichen Olympiasieger schlagen würde (selbst mit vllt geringerer Durchschnittsgröße).
    Natürlich ist Sport niemals „fair“ in Hinsicht auf gleiche Voraussetzungen, aber eine Person mit XY-Chromosomen in einem körperlichen Wettkampft gegen Frauen gewinnen zu sehen, hat auch überhaupt keinen inspirierenden Charakter. Und dann auch noch ausgerechnet Boxen.

  10. Viel zu viele und oft viel zu ähnliche Sportarten, teils Urlaubssport, manche Disziplinen an den Haaren herbeigezogen.

    Eher hippiges „Spiel ohne Grenzen“ statt klassisches Olympia. Der Wert einer Goldmedaille relativiert sich, wenn es zu viele Wettbewerbe gibt und die Sieger wegen zu großer Ähnlichkeit der Übungen beliebig werden. Der Sieg wird als Glückssache sichtbar, nicht als wirkliche Leistung.

    Unterscheidungen von Ergebnissen, die nur um Hunderstelsekunden differieren sind sinnlos, weil diese Unterschiede kein Sportler mit dem Körper und kein Schiedsrichter mit bloßem Auge kontrollieren kann. Man kann nur Dinge kontrollieren, die oberhalb der Reaktionszeit liegen. Was nicht physisch kontrolliert werden kann, ist ebenfalls Glückssache.

    Sinnlose Vergleiche: Schießen auf Scheiben im paarweisen Vergleich mit KO-Runden (Viertel-, Halbfinale), wo ein vom Gegner abhängiger Vergleich gar nicht stattfindet. Man hat niemanden besiegt, nur besser geschossen. Warum nicht alle ihre Pfeile schießen lassen und die Teilnehmer in einer Tabelle vergleichen?

    Sinnlos auch Vergleiche im Surfen. Keine Welle ist wie die andere. Objektive Vergleiche unmöglich, die Bewertungskriterien konstruiert und steril. Das gilt auch fürs Turnen. Lasst Bewegungskunst Kunst sein und Sport Sport!

    Ferhsehen: Bei dermaßen vielen Disziplinen muss der Sender ständig zwischen ihnen hin und her zappen. Selten bekommt man etwas am längeren Stück. Konzentration auf seltene Sportarten ist so nicht möglich. Was rechtfertigt, dass Seltenes überhaupt olympisch sein muss? Lasst Urlaub- und Modesport einfach mal für Urlaub und Freizeit sein!

  11. Wer schon die Bundesjugendspiele völlig entkernt, sollte sein Staats-TV davon abhalten, für Olympia GEZ-Millionen zu verpulvern.

  12. Wenn Deutschland angeblich bei der sportlichen Leistung schwächelt, dann sind wir in einem aber weiterhin Weltmeister: im Nörgeln und uns selber schlecht machen.
    Wie man auf die Idee kommt, ein paar mal unglücklich knapp jenseits des Treppchens zu landen sei symptomatisch für eine Land, in dem sich Leistung nicht mehr lohne, verstehe wer will. Man misst sich mit den Besten der Welt und alleine die Olympiaqualifikation zu schaffen ist nicht nur eine Topleistung sondern auch das Resultat jahrelangen intensiven Trainings und so gesehen eine Beleidigung gegenüber den deutschen Athleten, sie in eine Kiste mit „Leistung lohnt sich nicht mehr“ zu packen.
    Und wie haben wir immer mit Bewunderung auf die stimmlichen Ausraster vor allem südeuropäischer auf britischer Reporter geblickt, wenn sie ein Tor oder einen Sieg ihrer Athleten zig-sekundenlang in überschwänglicher Begeisterung regelrecht ins Mikro brüllten während sich deutsche Reporter mit einem ruhigen „Flanke, Tor Müller“ begnügten.
    Sport ist neben Leistung eben auch Unterhaltung und Emotion. Gut so!
    Und eher zeugt dieses zu kritisieren von kleinem Geist.

  13. Nichts gegen ein provokatives Spiel mit der eigenen Tradition.
    Ja, genau. Wer A wie Abendmahl sagt, der muss auch K sagen, wie Kreuzigung.
    Die Abschlusszeremonie wird der absolute Knaller.
    Da stehen 3 Kreuze auf der Bühne.
    In der Mitte wird symbolisch der weibliche Jesus mit Überbreite und Heiligenschein festgenagelt.
    Zu seiner Rechten der IOC Chef Dr. Thomas Bach, der die wunderbare Neuinterpretation mitgetragen und abgesegnet hat.
    Zu seiner Linken Thomas Jolly, der geniale Schöpfer der Neuinterpretation.
    Abschließender Trialog
    Denn das Wort von Olympia ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden, ist es Gottes Kraft.
    Exeunt.

  14. Was der deutschen Mentalität – soweit sie linksgrün inspiriert ist- doch sehr entgegen kommen müsste, ist der Gedanke, dass sich eine Änderung des Geschlechtes via Gang zur zuständigen Behörde wesentlich mehr lohnt als Können und Anstrengung.

  15. Zum Medaillenspiegel: er soll ja aufzeigen, wie gut eine NATION insgesamt bei den Spielen da steht. Ich frage mich jedoch, warum dann die „deutschen“ Mannschaftsführer beim Hockey und Fußball als EINZIGE mit der Regenbogen-Binde und nicht mit den Farben der Nation auflaufen. Eigentlich müssten diese dann aus dem Nationenspiegel von Deutschland herausgenommen werden und in einer eigenen Kategorie auftauchen. Denn für Deutschland haben sie ja offensichtlich nicht an den Spielen teilgenommen!

  16. Dass der Sport in diesem Format nicht frei von der Verwendung fuer bekannte Zwecke bleibt und der Mensch versucht, in seinem Sinne korrigierend oder manipulierend einzugreifen, ist nicht neu. Der Sport hat ja die unangehemne Eigenschaft, dass er sehr schnell ein unmanipuliert sehr korrektes Ergebnis ueber die Konkurrenzfaehigkeit liefert. Bei vielen deutschen Athleten liegen fuer ihr Scheitern, von den gelieferten „Begruendungen“ abgesehen, quasi die Ursachen vor, die wir auch ausserhalb des Sports kennen. Zum einen fehlt es am hinreichenden Training ( Kondition), an der Technik ( sagen manche sogar selbst), haeufig aber am sogen Mindset. Die Leute haben massive Probleme mit dem ohne Zweifel vorhandenen Druck, wenn es genau jetzt darauf ankommt und sind teilweise erstaunlich „locker“, auch nachher, wenn man sieht, worum es fuer einen Leistungssportler hier eigentlich geht. In den allermeisten Faellen bleiben sie mehr oder weniger deutlich unter ihren eigenen Möglichkeiten. Wer das Spirtjahr, z. B. in der Leichtathletik, verfolgt, stellt fest, dass die OS ( max dazu noch die Deutschen Meisterschaften ohne nennenswerte, zumal internationale, Konkurrenz) fuer die deutschen Teilnehmer der einzige Wettbewerb sind, bei dem sie sich der internationalen Konkurrenz stellen. Damit ist zuverlässig gewaehrleistet, dass sie es nicht „lernen“, mit diesen besonderen Situationen, in denen sie liefern muessen, umzugehen. Mitunter sind die Sportler dann sogar noch vom physischen Einsatz ihrer Gegner, siehe Basketball, ueberrascht, die tatsaechlich mit aller Macht gewinnen wollen. Etwas, was in Sch’land vermutlich nie noch Erstaunen hervorruft. Natuerlich ist der Leistungssport, “ psychologisch“ interessant sind uebrigens die Goldmedaillen im Kugelstossen der Frauen und in der rhythmischen Sportgymnastik, ein Abbild der Verfasstheit dieser Gesellschaft und nicht zuletzt auch des Funktionaersunwesens.

  17. Ganz gegen meine sonstigen Gewohnheiten muss ich den ÖRR mal verteidigen: Zwischen Ende November und Ende März bekommen Sie samstags und Sonntags oft 12 Stunden Wintersport am Stück geboten. Es gibt eben doch nicht nur Fussball.

  18. “ Warum übertragen eigentlich ARD und ZDF Olympia ? “ sollte leicht zu beantworten sein. Beide haben die nötigen personellen und technischen Kapazitäten, die alle beim Olympia-Einsatz beschäftigt sein wollen. Schon bei Olympia-London konnte man hören, dass die Deutschen mehr Personal und Technik in London im Einsatz hatten, als alle amerikanischen, kanadischen und australischen Sender zusammen. Das wird in Paris nicht wesentlich anders sein. Wir sind ein reiches Land !

  19. Die letzten Olympischen Spiele, die ich interessiert verfolgt habe, waren die 1976 in Montreal. Es ist eine riesige kommerzielle Sportshow und damit Sportentertainment für Milliarden von Menschen. Wer sich daran erfreuen will, soll dies tun. Mir geht es größtenteils am verlängerten Rücken vorbei. Die Politisierung des Sports hat zu dieser Einstellung maßgeblich beigetragen.

  20. die hochgelobten deutschen Hockeymänner traten mit der Regenbogenbinde an und—-haben verloren.Wenn das kein Menetekel ist. Die deutschen Frauenfußballer spielten im queer-violetten Trikot gegen die USA und— haben verloren; immerhin „Bronze“ Trostpreis.

  21. ,,Die gedopten Staatsathleten Chinas interessieren uns nicht, sollen sie gewinnen, so viel sie mögen.“

    Dieser Satz ist in seiner Naivität oder Ignoranz geradezu lächerlich.
    Wer glaubt,dass im Hochleistungssport,abgesehen von Randsportarten,jemand siegt,der100%,,sauber“ist,hat keine Ahnung.

    • So ist es. Deshalb das Doping freigeben, denn die Sportler sind für ihren
      Körper verantwortlich und niemand anderes. Dann eine Erklärung abver-
      langen, daß sie für Dopingschäden selbstverantwortlich sind und bei evtl.
      anstehenden Schäden versicherungstechnisch privat vorsorgen müssen.

  22. „Das gilt generell: Die Reporter drehen gern durch, weil sie glauben, Entertainer zu sein.“
    Gegen die einseitige und vor allem hypereuphorische „Berichterstattung“ der hier gelobten Lufer und Busemann war das „Nennen Sie ihr Kind Waldemar!“ eines Heinz Florian Oertel geradezu neutral.
    Während die ÖRR-Kommentatoren ausschweifend und immer wieder wild darüber spekulierten, wie schlimm wohl die Corona-Beschwerden eines Noah Lyles oder einer Malaika Mihambo sein mögen, die beide medienwirksam im Rollstuhl aus dem Stadion befördert wurden, war bei ihnen das Interesse am gestürzten und dann regungslos am Boden liegenden Läufer des 3000m Hindernislauffinales ungefähr so hoch, wie am sprichwörtlichen Sack Reis der in China gerade umgefallen war.

  23. „Die gedopten Staatsathleten Chinas interessieren uns nicht, sollen sie gewinnen, so viel sie mögen.“
    Das stimmt, nur sollte es uns, die wir mit dem Finger auf sie zeigen, schon interessieren, wenn den „gedopten Stastsathleten“ andere davon laufen oder schwimmen. Um den Gedanken, dass vielleicht nicht nur die „Staatsathleten“ dopen gar nicht erst aufkommen zu lassen, wußten die Wahrheitsmedien pflichtgemäß einzuordnen, dass z.B. die unglaublichen Zeiten der Läufer, einzig den völlig neuartigen SCHUHEN geschuldet seien.
    Zudem hinkt der Vergleich zwischen dem Basketballriesen und der algerischen „Boxerin“ gewaltig. Wer das Basketballspiel betreibt, weiß von Beginn an, dass er dort auf Leute treffen wird, deren Körperhöhe ggf. weit über der eigenen liegt. Als sich aber ein Mädchen einst für das Frauenboxen entschied, konnte sie nicht damit rechnen, dass sie eines Tages, vielleicht gar am Tag der Erfüllung ihres Traums von den Olympischen Spielen, gegen einen biologischen Mann wird kämpfen müssen.

  24. Was heißt hier „unglückliche Verlierer“? Viele unserer Schwimmer sind nicht ertrunken, und nicht jedem Leichtathleten ist der Diskus auf den Fuß gefallen. Die von den Deutschen im Abo gebuchten Plätze 15-4 würden häufig mit neuen persönlichen Bestleistungen erreicht! Ja, ist das etwas nichts?

    Schade nur, dass das keinen Menschen interessiert (mich auch nicht…)

    • Ich hätte sicherlich auch meine Bestleistung erhöht,wenn ich meine Bestleistung beim 100m Finale gesteigert,auch wenn sie 4 Sekunden hinter der Bestzeit gelegen hätte.
      Da sollten Steuermilliarden eingespart werden,bevor Looser zur Belustigung der Massen mitgenommen werden.
      Antileistung darf weder in Politik,Medien und Sport einfach hingenommen werden.

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