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Ohne Durchblick

Verkehrswende? Der reinste Bahnsinn

21.10.2019

| Lesedauer: 7 Minuten
Der Plan klingt so simpel: Die Bahn fährt uns alle Klimasorgen fort. Deshalb wird die Mehrwertsteuer auf Zugfahrkarten von 19 auf sieben Prozent gesenkt und der Flugverkehr verteuert. Aber hat sich irgendjemand in Berlin gefragt, ob die Bahn die zusätzlichen Passagiere überhaupt befördern kann?

Die können nicht einmal ihren grünen Märchenprinzen vor dem chaotischen Bahnalltag schützen. Es ist der 12. September, ein Donnerstag. Um 17.21 Uhr wird im ICE 296 von Frankfurt nach Berlin klar: Die Bahn kann nicht zum Klimaretter der Bundesregierung werden. An diesem 12. September ist selbst Robert Habeck am Boden: Der Grünen-Chef sitzt in der 1. Klasse auf dem Fußboden im Gang.

Für Kunden der 2. Klasse ist das im Berufsverkehr, besonders montags und freitags, der alltägliche Bahnsinn. Stehen für viel Geld im schnellsten Zug Deutschlands, gern aber auch im überfüllten IC oder Regionalexpress.

Gleichwohl will die Bundesregierung mehr Menschen zum Bahnfahren animieren. Dazu soll die Mehrwertsteuer auf Bahntickets ab 1. Januar 2020 von 19 Prozent auf den ermäßigten Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent sinken. Das bedeutet eine Senkung der Ticketpreise um zehn Prozent. „Wir geben die Absenkung eins zu eins an unsere Kunden weiter und verzichten darüber hinaus auf eine Preiserhöhung“, erklärt Bahnchef Richard Lutz.

Insgesamt rechnet die Bahn mit einem jährlichen Plus von fünf Millionen Fahrgästen allein durch die Absenkung der Mehrwertsteuer. „Attraktivere Preise werden mehr Nachfrage auslösen“, weiß Lutz. Wie er die vielen Leute in seine ramponierten, oft defekten und übervollen Züge stopfen will, weiß er nicht. Auch das Bahnnetz ist marode.

Täglich rollen rund 40.000 Züge verschiedener Bahnunternehmen über das deutsche Schienennetz mit einer Streckenlänge von rund 38.500 Kilometern. Es ist das längste in Europa. Im Jahr der Bahnreform 1994 waren es noch 44.600 Kilometer. Größter Netzbetreiber ist mit aktuell 33.440 Kilometern die Deutsche Bahn mit ihrer DB Netz AG. 27.000 Züge fahren dort täglich.

Etwa 2.700 Stellwerke überwachen und steuern insgesamt fast 66 300 Weichen und Kreuzungen sowie gut 700 Tunnel. Ein- und Aussteigen kann der Kunde an 5.660 Bahnhöfen und Haltepunkten. Es ist ein gigantisches System, das täglich bis an seine Grenzen am Laufen gehalten werden muss.

Nur rund 60 Prozent des Schienennetzes (20.286 km) sind elektrifiziert. E-Loks können hier dank Oberleitung fahren. Der Anteil der Elektrifizierung steigt stetig, jedoch viel zu langsam: Laut Bundesregierung sollen bis zum Jahr 2025 erst 70 Prozent des Schienennetzes über eine Oberleitung verfügen. Die Diesellok wird uns noch lange Zeit erhalten bleiben.

Seit der Bahnreform 1994 wuchs die Verkehrsleistung um 47 Prozent. Doch gleichzeitig ist der Verkehr insgesamt gewachsen, die Schiene holt also nur langsam beim Marktanteil auf. Die Straße bleibt Nummer 1. Das wird durch das künftige Klimadiktat der Bundesregierung nicht viel anders werden. Vor allem im Gütersektor ist die Bahn nicht in der Lage, schnell und flexibel auf Kundenwünsche zu reagieren. Ein ernsthafter Konkurrent für die Lkw-Transportbranche sähe anders aus.

Bahn fährt an der Leistungsgrenze

Seit Jahren ist bekannt, dass die Bahn an ihre Leistungsgrenzen stößt. An neuralgischen Netzstellen kommt es bei der Eisenbahninfrastruktur zu zahlreichen Engpässen. Zwar wird wieder mehr gebaut und erneuert, dennoch kommt es gerade deswegen zu vielen Langsamfahrstellen und Umleitungen und damit zu längeren Fahrzeiten. Kein Wunder, dass die Pünktlichkeit im DB-Fernverkehr 2018 bei nur 74,9 Prozent lag. Derzeit fahren die Züge mit einer Pünktlichkeitsquote von 76,5 Prozent. Doch der Hauptfeind der Bahn kommt noch – der Winter.

Eine Folge der Infrastrukturüberlastung ist, dass auf den Hauptverkehrsstrecken kaum zusätzliche Züge fahren können. Vor allem entlang der Nord-Süd-Hauptkorridore des Schienengüterverkehrs stoßen Teilstrecken immer wieder an die Belastungsgrenze.

Besonders heftig geht es beim Zuggedrängel an den Großknoten Hamburg, Hannover, Köln, Frankfurt am Main, München und Berlin zu. Aber auch die untere Rheintalbahn (Köln− Mainz), die Strecken zwischen Hannover und Hamburg, zwischen Würzburg und Fürth sowie die Oberrheintalbahn zwischen Karlsruhe und Basel ächzen unter der Zahl der Züge. Einzelne Streckenabschnitte der beiden letztgenannten Netzbereiche hatte die DB Netz AG schon lange als überlastet eingestuft. Deswegen wird fast überall gebaut. Und das dauert.

Allein 2019 müssen die Bahnkunden 800 Baustellen gleichzeitig auf dem Netz ertragen – mit Umleitungen und längeren Fahrzeiten. Die Deutsche Bahn muss rund 1.500 Kilometer Gleise, 300 Brücken und rund 650 Bahnhöfe sanieren. 10,7 Milliarden Euro machen Bahn und Bund dafür locker. Vor allem die ICE-Hauptmagistralen sind nach 30 Jahren verschlissen. Die dringend nötigen Arbeiten an Gleisen, Weichen und Technik auf der Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg werden zum Beispiel in vier Abschnitten seit Juni 2019 durchgeführt:

  • 3⁄4 Hannover–Göttingen (11. Juni bis 14. Dezember 2019)
  • 3⁄4 Göttingen–Kassel (23. April bis 15. Juli 2021)
  • 3⁄4 Fulda–Würzburg (2022) 3⁄4 Kassel–Fulda (2023).
Die Bahn bleibt Dauerbaustelle

Die Bahn hatte im Zuge ihres geplanten Börsengangs die eigenen Planungskapazitäten radikal heruntergefahren und ganze Ingenieurbüros aufgelöst. Eine privatwirtschaftliche Bahn sollte ihren Bau mit den Erlösen aus dem Aktienverkauf neu organisieren. Die Politik sagte aber später den Börsengang ab, und die Aktienmilliarden fielen aus. Der Bund sprang nicht ein, so fehlte der Bahn viele Jahre das Geld.

Erst in den vergangenen fünf Jahren erhielt der Konzern wieder mehr Finanzspritzen des Bundes. Doch die Sanierung der maroden Gleise, Weichen, Bahnhöfe und Stellwerke ist inzwischen zu einem Generationenprojekt geworden. Die Bahn hat sich mit 19,5 Milliarden Euro hoch verschuldet, der Konzerngewinn schrumpft.

Allein für die Verdoppelung des chronisch kränkelnden Schienengüter­ verkehrs mahnt eine Engpassanalyse des Netzwerks Europäischer Bahnen 118 Einzelmaßnahmen an 90 Strecken und Abschnitten auf dem deutschen Netz mit einem Gesamtvolumen von 7,26 Milliarden Euro bis zum Jahr 2035 an. Mehr Verkehr ist eigentlich das Letzte, was die Bahn in dieser Situation gebrauchen kann.

Darüber hat die Große Koalition bei ihren Beschlüssen fürs Klima offen­ sichtlich nicht nachgedacht. Doch zu jedem guten Märchen gehören schließ­lich goldene Versprechen. Die Bahn kündigte daher auftragsgemäß an, Ende 2022 zusätzlich 30 neue Hoch­ geschwindigkeitszüge zu kaufen. Selbstverständlich „klimafreundliche Züge für die deutschen Rennstrecken“, wie Vorstandschef Lutz ankündigte – vor allem für die Verbindungen Berlin− München und Köln−Frankfurt.

Anders als das derzeitige Flaggschiff ICE 4 sollen diese neuen Züge 300 Kilo­meter pro Stunde schaffen. Der Auftrag wird aber erst ausgeschrieben, und das kann dauern, genauso wie die Herstel­lung der Züge. Von der Bestellung der jüngsten ICE­4­-Flotte mit 300 Stück im Jahr 2011 bis zur Auslieferung der letz­ten Züge werden am Ende über zwölf Jahre ins Land gegangen sein.

Doch zurück zum Bahnalltag: Signal­störungen, Baustellen, Umleitungen, Ausfälle, übervolle Züge und Stehen im ICE oder Regionalexpress gehören zum Berufsverkehr wie die Pfeife zur Dampflok. Vom langsamen WLAN in der 2. Klasse ganz zu schweigen.

„Die Kapazitätsprobleme bei der Bahn sind fehlende Züge und das ab­ gefahrene Netz“, weiß der Fahrgastver­band Pro Bahn. Da stellt sich natürlich die Frage, ob denn die Bahn ihre Klima­schutzaufgabe überhaupt erfüllen, also mehr Leute befördern kann. „Ganz klar nein!“, sagt Pro­-Bahn­-Sprecher Karl­ Peter Naumann. Das werde nur auf Teilstrecken möglich sein, aber schon gar nicht bei den Netzknoten, im Nah­verkehr oder bei der S­-Bahn. Zum Bei­spiel werde über eine Neubaustrecke Mannheim−Frankfurt seit fast 25 Jah­ren geredet. Jetzt sei man erst in der en­geren Planung. Bauzeit dann bestimmt gut 15 Jahre.

Naumann weiß noch mehr: Zwischen Hamburg­-Hauptbahnhof und Harburg gebe es eine S­-Bahn­-Strecke, die so we­nig Signale habe, dass die Züge nur alle fünf Minuten fahren könnten. Der Be­darf für drei bis vier Züge in zehn Minu­ten sei aber da, was einer Verdopplung des Angebots entspräche.

Und noch ein Beispiel: Die Strecke Rostock−Wismar sei in den 1990er­-Jah­ren ausgebaut worden. Dort führen die Züge seitdem fahrplangenau. Doch wenn die Züge nur fünf Minuten Ver­spätung hätten, breche der Regelzug­ verkehr zusammen. Pro Bahn nennt das alles eine „Schönwetterbahn, die für den plötzlichen Krisenfall nicht ge­wappnet ist“.

Immerhin glaubt die Opposition den politischen Bahnmärchen der GroKo nicht: „Eine schnelle Verlagerung von mehr Personen­ und Güterverkehr auf die Schiene ist eine politische Illusi­on“, stellt FDP­-Verkehrsexperte Tors­ten Herbst klar. „Erst wenn das Netz massiv ausgebaut und modernisiert ist, wird die Schiene für Personen und Gütertransport deutlich attraktiver“, so Herbst. Aber das werde viele Jahre dauern.
Herbst bringt noch einen weiteren Gedanken ins Spiel. Das Schienennetz solle aus dem DB­-Konzern herausgelöst und von einer neutralen staatlichen Ge­sellschaft gemanagt werden. „Dies för­dert den Wettbewerb im Personenfern­verkehr und schafft bessere Angebote für Reisende.“

Hoffen auf Wunder durch Technik

Nun aber soll die digitale Wundertech­ nik ETCS eine Kapazitätssteigerung um 20 Prozent auf einem erneuerten Netz bringen. Modernisierte Signalstrecken sind jedoch keine Garantie für schnellen Fortschritt. In Berlin gehören Signal­störungen und Zugausfälle fast zum Alltagsbetrieb. Selbst das hochtechno­ logische ETCS verursachte auf der Ende 2017 nach fast 25 Jahren endlich fertig­gestellten Hochgeschwindigkeitsstrecke Berlin−München Störungen und Verspätungen. Die Technik ist völlig neu und anspruchsvoll, ortsfeste Signale werden durch digitale Baken (Eurobalisen) ersetzt. Allerdings können nur Züge mit ETCS auf diesen Strecken fahren, und dichtere Zugabstände führen bei technischen Problemen schneller zum Stau auf der Schiene.

Um mit der technischen Entwicklung im Netz Schritt zu halten, rüstet die Bahn jetzt auch ihre ICE-3-Flotte mit der neuen Funktechnik aus. 17 Fahrzeuge der Baureihe 407 erhalten bis 2022 ETCS-Ausstattung. Die Züge sollen auf der Neubaustrecke Wendlingen–Ulm fahren, in Belgien sowie zwischen Paris und Straßburg. Die Deutsche Bahn investiert dafür rund 30 Millionen Euro. Die neue Technik haben bereits alle ICE-Züge an Bord, die Berlin und München verbinden.

Mehr Auslastung mit neuer Software

Doch auch der Softwarekniff funktioniert nicht sofort; denn der Aufbau des digitalen Bahnbetriebs mit ETCS- Korridoren wird erst ab Januar 2020 durch eine DSD GmbH organisiert werden. Sie soll den industriellen Rollout dieser Zukunftstechnologie in der Fläche vorbereiten. Zudem wird es zunächst nur Starterpakete für die großen ETCS-Vorhaben geben. Zusätzlich muss die Bahn dann noch alle Züge, also auch den Regionalexpress und die Regionalbahnen, digital umrüsten, wenn sie auf ETCS-Strecken fahren.

Derzeit knirscht es fast überall im heruntergefahrenen Netz. Hinzu kommt der ebenso notwendige wie zeitraubende Ersatz veralteter Relais in vielen Stellwerken, für die es kaum noch Ersatzteile gibt. Wie in der Sowjetunion werden alte Relaisanlagen ausgeschlachtet, um Ersatzteile für noch in Betrieb befindliche zu bekommen. Derzeit funktionieren noch über 1200 Relais- und Drucktastenstellwerke, fast 300 elektromechanische und mehr als 650 mechanische von insgesamt über 2600 Stellwerksanlagen im Bahnnetz.

Gleichzeitig jagt eine Hiobsbotschaft die andere: „veraltet“, „verspätet“, „überlastet“. „Nur jeder fünfte ICE funktionsfähig“, so oder ähnlich lauten die Schlagzeilen. Zwar habe die Bahn seit dem Jahr 2016 in ihren Instandhaltungswerken deutlich mehr Züge mit Schäden repariert, heißt es in einer DB-Vorstandsvorlage. Das entspreche immerhin einer Steigerung von 45 Prozent. Doch da „der Schadenseingang im gleichen Zeitraum anstieg“, also mehr ICE-Züge mit Schäden in der Werkstatt eintrafen, erhöhte sich die Anzahl der ICEs, die mit Mängeln die Werkstatt wieder verließen, sogar um 17 Prozent.

Zu diesen Schäden zählen etwa kaputte Toiletten, Verkleidungen, Sitzplatzanzeigen und Kaffeemaschinen. So geht jeder ICE laut den Bahndokumenten mit 21 Fehlern wieder auf die Strecke. Dazu kommen organisatorische Mängel. Fahrgäste kennen die einschlägigen Ansagen: „Heute mit geänderter Wagenreihung.“

Bahnfahren statt Fliegen – wirklich?

Zum Schluss muss mit einer weiteren Politiklegende aufgeräumt werden: Die Bahn könnte noch mehr Fluggäste auf die Schiene holen, heißt es. Dafür will die GroKo Inlandsflüge künftig arg verteuern. Doch die Flugpassagiere, die nach der Fertigstellung der Schnellfahrstrecken die Zugfahrt als Alternative in Erwägung ziehen – zum Beispiel zwischen Köln und Frankfurt, Hamburg und Berlin oder seit 2018 auch zwischen Berlin und München –, hat die Bahn längst eingesammelt. So konnte sie ein Jahr nach Eröffnung der Schnellfahrstrecke Berlin–München bereits das Flugzeug als Verkehrsmittel Nummer 1 zwischen den beiden Städten ablösen.
Wer jetzt noch fliegt, tut das in der Regel, weil er in einem Zubringer für Fernflüge von den Airports Frankfurt, München und Düsseldorf sitzt. Das wird auch in Zukunft so sein. Und dann kann natürlich noch verfügt werden, dass Bundestagsabgeordnete und die Mitarbeiter der Ministerien mit Doppelstandorten nicht mehr fliegen, sondern die Bahncard 100 nutzen. Aber das rettet das Klima nicht.


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96 Kommentare

  1. Deutschland hat fertig. China baut jetzt den Transrapid ohne die Deutschen auf 1200 km und das hieße zum Beispiel Berlin – München in einer Stunde: und auch der Bejing Daxing Airport war planmäßig nach vier Jahren eröffnet. Was macht eigentlich BER?
    Und was bitte geht Geschäftsreisende die Umsatzsteuersenkung an. Selbst ein gesenkter Nettopreis macht ein wegen Verspätung geplatztes Geschäft nicht wieder wett. Und grüner ist der Bus, nicht nur die Farbe. Annalena Habeck wird uns den Rest geben und irgendwann werden auch die Schrebergärten in Berlin eine Preisgrenze brauchen. Ich bin dann mal weg…..

  2. Das muß man nicht so ernst nehmen und könnte z.B. von den Indern lernen: Wenn’s mal wieder etwas voller wird, ist oben auf dem Dach und rund um die Wagons außen noch genug Platz, wo man sich festhalten kann!

  3. @Gerd Garstig – Ihr Blickwinkel bez. des Ressourcenverbrauchs ist zu eng. Da Sie nicht der einzige Fluggast sind und der Luftverkehr mehr als 2 Städte verbindet, brauchts dafür eine Menge Fughäfen, Radaranlagen f.d. Luftstraßen, Flugzeuge und Personal. Das einzige, das sie sich sparen sind die Schienen.
    Die als Einsparungsargument zu nehmen wäre allerdings Schwachsinn.
    Da Flugzeuge außer der Energie zum Vorankommen auch noch Energie aufwenden müssen um in der Luft zu bleiben, brauchts bei der Bahn schlicht weniger KWh pro Tonnenkilometer als beim Luftfahrzeug (nein. Ballons gelten nicht).

    • @Werner2k, ich empfehle Ihnen sich mal die Konstruktion der sog. „Festen Fahrbahn“ für Hochgeschwindigkeitsstrecken (z.B. München Berlin) näher anzuschauen. Da ist alles komplett betoniert + entsprechend Tunnel, Rettungstunnel, riesige Brückenbauwerke etc. , also nix mit „Sie sparen nur die Schienen“.
      Ich denke zwar grundsätzlich auch, dass der Luftverkehr mehr Ressourcen für die Fortbewegung verbraucht (quantitativ kann ich das leider nicht mit halbwegs belastbaren Zahlen darlegen), aber der Heilsbringer , wie anscheinend viele meinen, ist die Bahn sicher auch nicht.

  4. Die Bahn hat noch ein ganz anderes Problem zu bewältigen. Das ist die Alters- und Kompetenzstruktur ihrer Mitarbeiter. In den nächsten 10-15 Jahren wird so viel Kompetenz aus dem Unternehmen ausscheiden, welches man mit der aktuellen Qualität der Berufseinsteiger niemals ausgleichen kann. Natürlich wird man auf Innovation und Software setzen. Nur bei der Bahn ist man bei sowas überfordert und Zeit und Geld reichen sowieso nicht aus.

  5. Ein muß man zu der Rostock-Wismar Strecke sagen: die Züge haben an mehreren Stationen – z.B. Bad Doberan – Standzeiten, um den entgegenkommenden Zug abzuwarten. Die Strecke ist auf weiten Passagen nur eingleisig. Trotzdem ist sie erheblich zuverlässiger als die Trasse der RE1 von Rostock nach Hamburg. Vielleicht gerade weil ausschließlich neue Dieselzüge dort fahren und die häufigen Stromausfälle und Oberleitungsstörungen keine Rolle spielen. Wer einmal in Sichtweite des Rostocker Bahnhofs im ICE ohne Strom gewartet hat lernt es zu schätzen. Falls dieser nicht gerade gebrannt hat und in Schwerin endete (12.10.2019)…

  6. Ich will eigentlich die alten Bahnzeiten nicht schön reden, aber wenn heute ein modernes Stellwerk ausfällt, liegt die Bahn in einem halben Bundesland im Koma, siehe Brand in Mühlheim. Der Ausfall eines elekromechanischen Stellwerks hatte höchsten regionale Auswirkungenfür die Strecke, wenn da nicht gerade die Stromversorgung betroffen war, sogar noch weniger. Und bei mechanischen Stellwerken waren die Auswirkungen noch lokaler. Nur, da brauchte man viel mehr Personal und Personal ist sehr teuer. Entscheidend für den Betrieb sind aber nicht die Signale, man denke an den Unfall durch abgelenkte Fahrdienstleiter vor einigen Jahren in Bayern, sondern das Stellen der Weichen.

  7. Die Bahn nicht nutzen zu wollen hängt auch damit zusammen wer seit einigen Jahren dort so alles mitfährt.

  8. Was vielen anscheinend nicht in den Kopf geht, ist, das die Bahn deshalb teurer ist, weil sie MEHR Ressourcen als der Flugverkehr verbraucht. Dabei ist es völlig unerheblich ob das Geld der Bahn in Treibstoff, Strom, Gehälter, oder Pensionen fließt, da am Ende ALLES in irgendeiner Weise CO2 erzeugt. Beim Fliegen brauche ich nur die Maschine und zwei Flughäfen, bei der Bahn muss ich eine Millarden- Euro teure Strecke bauen und diese unterhalten. Wie vernagelt muß man sein um das nicht zu erkennen? Bahnfahren ist nicht Öko, sondern Luxus, den ich persönlich übrigens auch gern mal genieße. Und das die Bahn oft am Limit ihrer Möglichkeiten ist, weiß jeder Großstadtbewohner.

    • Die Srecken der Bahn verbrauchen z.B. auch eine Menge Fläche, zerstören Natur. Anwohner beschweren sich über Lärm. Wie ist es eigentlich mit den Abgasen aus welche die ganzen Dieselloks ausstoßen? Bei der „Umweltfreundlickkeit“ kommen manche zu ganz anderen Ergebnissen, als die welche so groß propagiert werden. Wie ist es beim Güterverkehr? Die Bahn verlagert / hat ion den letzten Jahren immer mehr Warentransport an Ihre Tochterfirmen auf die Straße verlagert. Auch Personenverkehr wurde / wird von der bahn zumindest teilweise auf die Straße verlagert. Lothar Späth beispielsweise meinte der Güterverkehr gehöre / passe zukunftsorientiert besser auf die Schiene, darum sollte sich die Bahn kümmern und der Personenverkehr gehöre / passe zukunftsorientiert besser in die Luft und auf die Straße. Hatte er recht?

  9. Warum so Pessimistisch? Na klar kann die Bahn noch mehr Menschen befördern. Die Züge müssen nur langsamer fahren. So wie in Indien, dass sich noch ein paar Leute an die Waggons klammern, und auf´s Dach setzen können. Oder schauen sie sich an, wie zu Stoßzeiten die Leute in Tokios Schimpansenexpress gepfercht werden. Da gibts an jeder Türe ein paar kräftige Herren mit weißen Handschuhen, die noch ordentlich Druck ausüben, bevor sich die Türen schließen. Meinen sie da fragt noch jemand nach einem Sitzplatz?

    • Soso, „Tokios Schimpansenexpress“ – geht’s noch eine Nummer rassistischer? Pfui Deubel! Am „Schimpansenexpress“ gibt es keine Herren mit weißen Handschuhen, da kommen Sie ohne Sitzplatzreservierung erst gar nicht rein. Aber Hauptsache, der deutsche Herrenmensch kann mal wieder marschieren und die Welt erobern!

      • Guten Morgen, ich finde es immer sehr lustig, wenn Leute wie Sie auf den Haken gehen. Es ist das umgekehrte Olli Welke Prinzip, und so ein großer Schluck aus der Gutmenschenpulle hat Ihnen ja auch gut getan. Ihnen eine schönen Tag,und schaun Sie gern wieder rein, wenn das nächste Mal erzähle, warum die Weiße Schokolade erfunden wurde.

      • Ganz im Gegenteil, ich habe echten (!) Rassismus am eigenen Leib erlebt und davon nicht wenig. Und exakt dies ist einer. Nur eben für die andere Seite. Schämen Sie sich. Pfui Deibel.

      • @StefanH
        Grüne Sprachpolizei oder wie? Wie der gemeinte Zug heißt werden Sie ja hoffentlich wissen, falls nicht, Google hilft. Ihre Interpretation, dass mit dem ironischen Begriff „Schimpansen“ die Mitfahrer gemeint sein könnten und dementsprechend gleich die Rassismus-Keule ausgepackt wird ist ja geradezu hanebüchen, und überhaupt den Begriff „Herrenmenschen“ haben ja Sie hier aufs Tablett gebracht, manche schämen sich scheinbar für überhaupt nichts mehr!

  10. Dass noch immer so viele Leute mit der maroden Bahn fahren, kann ich einfach nicht begreifen.
    Für mich ist das Verhalten der Bahnkunden ein Spiegel der Deutschen Mentalität. Ein lethargisches Hinnehmen und Erdulden. Ein bisschen Meckerei vielleicht. Aber bloß nichts ändern ! Dann lieber weiter Bahn fahren. Und sich weiter verarschen lassen.
    Das ist sooooo Deutsch.

  11. Bei einer Nutzung der Deutschen Bahn auf langen Strecken habe ich bisher bei ca. jeder zweiten Fahrt Verspätungen aus diversen (meist technischen) Gründen und damit das Nichterreichen von Anschlusszügen erlebt. Es werden dann zwar fleissig die Entschädigungsformulare verteilt, aber eine partielle Rückerstattung des Fahrpreises macht bei weitem nicht den tatsächlichen Zeitverlust wett (auf den eigenen Stundenlohn gerechnet). Auf die Entschädigung würde man also zugunsten von Pünktlichkeit liebend gerne verzichten. Warum nimmt die DB sich nicht die Schweizer Bundesbahn als Beispiel? Dort funktioniert der Zugverkehr tadellos, weil man proportional viel mehr als in Deutschland in die Bahn investiert. Solange sich die Lage bei der DB nicht ändert, ist sie auf langen Strecken keine Alternative zum Fliegen, vor allem nicht für Geschäftsreisende. Da nutzen auch 10% billigere Tickets nichts.

  12. Für sich genommen rechtfertigt allein die desolate Verkehrspolitik den Rücktritt dieser Regierung. Als Pendler vergeude ich wöchentlich bis zu 5 Stunden meiner Freizeit mit unnützen Wartezeiten für verspätete oder ausgefallene Züge und Nacharbeiten an meinem Arbeitsplatz, da es meinem AG nicht interessiert, ob der Zug Verspätung hatte.

  13. In München soll Geld für eine 4Mrd. teure Parallelstrecke der S-Bahn vorhanden sein. In der bayerischen Osthälfte fehlt seit 50 Jahren (!) das Geld für zweigleisigen Ausbau; die 10 Toten von Bad Aibling werden in Kauf genommen. Vor 60 Jahren begann eine zuerst zügige Elektrifizierung. wurde dann mit der „Privatisierung“ anscheinend zu Grabe getragen.
    Politiker privatisierten die Bahn, um höchst lukrative Posten für sich und ihre Spezln (Mehdorf ist sein Name!) zu generieren.
    Wieviel verdiente ein Bahnbeamter im Höheren Dienst, wieviel bekommt ein mittlerer (mittelmäßiger) Manager der Bahn AG? Warum funktionierte die Bundesbahn tadellos bei einem doppelt so weiten Netz? (Mir wäre lieber, die Bahn beschäftigte zehntausend Beamte mehr statt der miserabligen Absahnerblasn in den NGOs.)

  14. Nach dem „Können“, d.h. nach den Belastungsgrenzen einer Regierung, der Infrastruktur eines Landes oder der ganzen Gesellschaft zu fragen, gilt heutzutage mindestens als „kleinlich„ oder als „herzlos“, von schärferen Verbalinjurien ganz zu schweigen.

  15. Wozu müssen die Leute überhaupt unterwegs sein??
    Sollen gefälligst zu Hause bleiben, Staats-TV gucken und den Schrebergarten pflegen!
    Horden von Rentnern fahren mit dem preiswerten BW-Ticket für 5 durchs halbe Land, und amüsieren sich auch noch dabei! ? Furchtbar!
    Wozu müssen Menschen, die nicht arbeiten, überhaupt noch den Nahverkehr belästigen?
    Ich wette, es gibt bald Zug-Berechtigungsscheine.?
    Aber nur, wenn ich genügend grüne Sozial-Pünktchen gesammelt habe.
    Beim Insektenhaus bauen oder Frösche-über-die Straße-tragen.?
    Im Ausland kann ich Fernzüge nur mit Sitzplatzbuchung benutzen.
    Wie sähe das dann hier wohl aus? Bahnkunden müssten stets mit Isomatte und Schlafsack unterwegs sein, um für alle Ausfälle gerüstet zu sein.
    Bei uns im Südwesten betreiben, Gott sei Dank, die Schweizer das S-Bahn-Netz.
    Die können das! Die Österreicher betreiben die Nightline, klappt auch.

  16. Als langjähriger Inhaber von BahnCard50/100, der gefühlt fast jede Bahnstrecke in Deutschland kennt, und der den Verfall in den letzten Jahren mit Schrecken registriert, könnte ich dazu Romane schreiben. Aber ich will mal nur einen Aspekt herausgreifen: die Absenkung der Mehrwertsteuer auf Bahntickets im sogenannten Klimapaket. Dieser symbolische Aktionismus ist zum Markenzeichen der Bundesregierung unter Merkel geworden ist, welche nicht mehr in der Lage ist strategisch denkende, rationale Politik zu betreiben, sondern sich vom täglichen, grünen Murmeltier treiben lässt.

    Was bringt diese Absenkung? Zunächst einmal weniger Steuereinnahmen. Weniger Steuern, weniger Ausgaben des Staates sind eigentlich immer gut. Profitieren tun da vor allem Reisende aus dem Ausland, denn der deutsche Bürger bezahlt dieses „weniger Mehrwertsteuer auf Bahntickets“ an anderer Stelle, wo mehr Steuern anfallen bzw. Steuern erhöht wurden. Geschäftsreisende, welche man in die Bahn bekommen möchte, interessiert die Absenkung nicht die Bohne, sie bekommen die Mehrwertsteuer ohnehin wieder. Das gleiche gilt für Unternehmen die ihre Mitarbeiter in die Bahn setzen oder ihnen Dauertickets überlassen. Dem öffentlichen Dienst ist die Mehrwertsteuer ebenfalls schnuppe, ist sowieso alles Steuergeld. Bleibt noch der angestellte, steuerzahlende Verbraucher, der aus seinem nagelneuen Diesel in die gute alte Bahn umsteigen soll, um die Oma am an anderen Ende des Landes zu besuchen: der guckt heute schon nach Spar- und Super-Sparpreisen, dem ist die Mehrwertsteuer ebenfalls egal.

    Fazit: die Absenkung der Mehrwertsteuer ist so unsinnig wie das Baukindergeld. Macht die Bahn attraktiver, sicherer, pünktlicher, komfortabler, dann fahren die Leute auch mehr Bahn. Und ganz wichtig: Bahnfahren fängt an den Bahnhöfen an, fängt mit dem Nahverkehr an. Spätestens seit 2015 eine der größten Einstiegshürden.

  17. UND NIEMALS vergessen !
    Das heutige und zukünftige Versagen der deutschen Bahn hat zwei Väter/Namen:
    1. Ex-Bahnchef M.Mehdorn, (der, der auch die AirBerlin auf dem Gewissen hat),
    und sein politischer Zuspieler,
    2. Ex-Bundesverkehrsminister, V.Tiefensee.
    Doch keiner belangt diese beiden Voll-Pfo… ähm, Verantwortlichen, zu dieser von ihnen verursachten und zu verantwortenden Misere !
    Die beiden sonnen sich heute vermutlich mit schönen fetten Pensionen irgendwo, wo es keinen Verkehrstress gibt.

    • Alle die irgendwas mit Verkehr zu tun haben, außer die Familienministerin:), sind Versager im Quadrat. Der Scheuer ist ein noch amtierendes Beispiel dafür. Schon vor langer Zeit hieß es: Genießen sie ihr Leben in vollen Zügen! Die Preise sind teils eine Unverschämtheit auch wenn jetzt die MwST auf 7% gesenkt wird. Wenn man für eine Fernreise einen halbwegs annehmbaren Preis bezahlen kann muß man mindestens 1/4 Jahr im voraus buchen. Mich würgt es immer wenn ich die Werbung im TV sehe! He Käptn, auch an Bord, da weiß aber einer wie man spart! Rund 38 500 Bahngleise, davon ein großer Teil marode. Ich hab mal gesucht, nach der Wende konnte man exakt angeben wie hoch die Durchschnittsgeschwindigkeit Aller Züge der Reichsbahn war, nämlich 40Kmh. Trotz google konnte ich eine solche Zahl für die Bundesbahn nicht finden. Ich schätze mal grob zum Vorteil der Bahn 60 Kmh. Hat jemand andere Zahlen?

  18. Das ist die gleiche dämliche Masche wie bei Wohnungsmangel. Hier fehlt es an Transportleistung, dort an Wohnraum. Beides sind Dinge, auf die man nicht verzichten kann. Wieso man glaubt, einen Angebotsmangel durch Preissenkungen mildern zu können, kann keiner erklären. Das wird nicht funktionieren.

    Das Kalkül ist einfach, daß man das schlechte Angebot zwangsweise annehmen muß, weil der Verzicht nicht möglich ist. Es ist zwar schlecht und knapp, aber billig. Sozialismus eben.

  19. „Die Schweiz hat sich verpflichtet, den längsten Eisenbahntunnel der Welt durch den Gotthard zu bauen. Ein technisch sehr anspruchsvolles Projekt. Deutschland hat sich in internationalen Verträgen verpflichtet, lächerliche 182 Kilometer durch das ebene Rheintal auszubauen. So im Vertrag von Lugano bereits 1996. Die Schweiz hat es geschafft, 63 Kilometer durch schwierigen Fels zu bohren, durch den Gotthardtunnel rollen seit 2016 Züge – ein Jahr früher als ursprünglich geplant (und sogar billiger als veranschlagt-meine Anmerkung). Zu diesem Zeitpunkt hätte die Strecke auf deutscher Seite betriebsbereit sein sollen.“ Quelle: TE, August 2017
    Wie wir ferner wissen, wurden in Deutschland angeblich für jeden Streckenabschnitt Klagen eingereicht, um den Ausbau des Streckennetzes in Deutschland zu torpedieren.
    Nimmt man alles zusammen: Die Unfähigkeit deutscher Politik in den letzten 15 Jahren, überhaupt irgendetwas zu errichten anstatt Bestehendes zu vernichten, wird auch diesen Wunsch nach mehr Bahnverkehr scheitern lassen. Ob nun Bahn, Flughafen, Rente, Sparer, Wohneigentum, Bildung, Schutz der Bürger, Euro (Target 2), Industrieabwanderung, Justiz – SIE KÖNNEN ES EINFACH NICHT. Sie können nur labern und die exorbitant hohen Steuern der Bürger verbrennen.

    • Stimmt, aber nicht vergessen, egal was gebaut werden soll, so müssen sich die Planer und später Ausführenden mit einem Wust an Klagen und Einsprüchen kämpfen. Da ist eine Genehmigung nach jahrelanger Planung noch kein Garant, daß überhaupt mit dem Bau angefangen werden kann und wenn gibt es jahrelange Verzögerungen wenn wieder ein Spezies gefunden wird von der niemand wußte, daß es die da gibt. Ihr Beispiel mit dem Tunnel ist symtomatisch, die Fehrmann-Beltbrücke steht von den Dänen gebaut mit samt Anbindung auf dänischer Seite, auf der deutschen Seite wird, trotz zusagen, nun diskutiert ob eine Anbindung überhaupt wirtschaftlich nötig ist.

    • Die meisten sind eben doch studierte Politikwissenschaftler oder gleich gänzlich ohne Abschluss, das ist es mit dem Können meistes nicht so weit her. Mathematik, Physik und Zahlen überhaupt sind diese Leuten zumeist suspekt und das schlimmste ist, dass die Partei, bei der es am allerschlimmsten ist, derzeit scheinbar massiv hinzugewinnt, unfassbar eigentlich…

  20. ich bin umgestiegen und pendel jetzt mit der Bahn zur Arbeit. Ja, die Bahn ist absolut am Limit, auch im Nahverkehr.
    Ich habe einen Kollegen, der pendelt wöchentlich von Köln nach München und nutzte eine gewisse Zeit die Bahn. Letzte Woche erzählte er mir, dass er wieder fliegt, schlechtes Gewissen hin oder her. Dann reflektierten wir ein wenig den „ökologischen“ Fußabdruck, tja da Ü50 schaut der trotz fliegen nicht schlecht aus.
    Wenn Flugreisen teurer werden, fliege ich halt ab Österreich. Das ist dann besonders lustig, da der Flughafen München ein Umsteigeflughafen für Österreicher ist. Also ab Salzburg, nach München und dann in die Ferne. Wenns doch dem Klima hilft 🙂

  21. Bilanz eines Potikversagens der Merkel CDU und der Genossen seit Jahrzehnten. Deutschland als infrastrukturelles Entwicklungsland. Marode und angewirtschaftet. Dafür Weltrettung weltweit und höchste Ansprüche. 24 Mrd. für eine Energiewende pro Jahr die nur kostet und kaum etwas bringt. Was für inkompetente Leute haben wir nur in der Regierung.

    • Wir haben sie gewählt, wieder und wieder. Somit haben wir die Politiker die wir verdienen.

  22. Ihr aufschlußreicher Artikel, lieber Herr Opitz, ist geradezu
    durchsetzt von einer Konstante, nämlich „das kann dauern“,
    quasi ein Basso Continuo. Dabei sollte Bahnfahren – auch –
    eine Form des „Vergnügens“, meinetwegen sogar ein Stück
    Romantik (wie auch immer) sein. Bei allem Respekt vor den
    Anstrengungen, die diese Institution durchaus erbringt – es
    fehlt augenscheinlich die so wichtige Kontinuität in Planung,
    Finanzierung und Ausführung. Apropos: mir scheint es nicht
    unbedingt viel zu bringen, wenn Züge immer schneller werden,
    entscheidend ist doch vielmehr eine ausreichend gute und
    verläßliche (!) Durchschnittsgeschwindigkeit. Der tägliche
    Straßenverkehr (als kleineres Modell) läßt grüßen. Aber das
    alles sind nur ein paar lockere Gedanken eines Nichtfachmannes.

    • Vor allem pünktliche Züge, um auch Anschlußzüge beim Umsteigen zu erreichen, würden deutlich mehr bringen, als kurzfristige Sprinteinlagen von hochgezüchteten Superzügen, die ständig ausfallen und kaputt sind !
      Siehe Japan, oder Taiwan !! Die Züge dort, können preiswert und pünktlich und komfortabel !

  23. Und im Übrigen sollte man endlich diese unsäglichen Entfernungsangaben in Kilometern abschaffen. Das ist misogynes, weißtoxisches Konstrukt.

    Weit ökologisch-nachhaltiger wäre beispielsweise: Der erneuerbare Energiewindpark xy ist von Berlin zwei Tagesmärsche entfernt.

    Nur so gelingt ein Umdenken!

  24. Es ist viel sinnvoller, den Verkehr zu vermeiden, als zu versuchen, den Verkehr weniger schädlich zu machen. Beispielsweise, weshalb müssen Millionen täglich zur Arbeit in die Stadt pendeln? Keiner macht das gerne. Gleichzeitig werden von den Städten Wohnungen für Menschen bezahlt, die gar nicht arbeiten und sie sich deshalb nicht leisten können. Das ist wenig sinnvoll.

    • “ Gleichzeitig werden von den Städten Wohnungen für Menschen bezahlt, die gar nicht arbeiten ….“
      Also umsiedeln? Ist das Ihre Lösung? Für München: es war NICHT die Landbevölkerung die jubelnd, singend und Teddybärchen werfend an den Bahnsteigen standen. Ich wohne im sogenannten Speckgürtel Münchens und der hat inzwischen einen Radius von 150 – 200 km. Die Stadt München verlagert ihre Probleme immer mehr auf die Kleinstädte.

  25. Bahninfrastruktur oder Bahninfarktstruktur?
    Das ist doch hier die Frage. Ist es nun edler im
    Gemüt, das Schleudern solch wütenden Geschicks
    erdulden, oder durch Widerstand …

  26. Warum gibt es kein Transrapidnetz, auf Stelzen über den Autobahnen errichtet?

    • Weil ihn GRÜNE und BAHN verhindert haben und er nach China verscherbelt wurde. Mit Entwicklungsunterlagen. Die Chinesen bauen ihn…wohl auch bald hier wenn das so weitergeht. Irres Deutschland….

    • Weil der Transrapid in Deutschland politisch nicht gewollt ist. Für die Entwicklung wurden zwar Milliarden an Steuergeld verballert. Die Chinesen haben sich aber über den geschenkten Transrapid gefreut.

      • So ist es! Deutschland war und ist zu blöde die Erfindungen der deutschen Ingenieure im eigenen Land umzusetzen – von Fax bis Transrapid haben Sie die Auswahl.

    • Tja warum wohl? Wer hat es denn verhindert? Mal drüber nachdenken.

      • Ja genau! Der Stoiber hat doch erzählt, wie’s geht!

    • Weil das Flugzeug billiger ist. Auch die Chinesen planen den TR nur auf wenigen Strecken. Er ist ein Nischenmodell. Paris – F — B – Warschau – Minsk – Smolendk – Moskau hatte ich mir damals vorgestellt. Aber dann schreien hundert andere auch nach Anschluß und hinterher ist’s wieder ’ne S-Bahn.

  27. Abgesehen von den technischen Problemen sind das alles aber keine eisenbahnspezifischen Sachen, sondern der Alltag in einer wohlstandsverwahrlosten Gesellschaft, die wegen der Masseneinwanderung ihren Sitten, durch Selbsthaß den Anstand und Verweiblichung den technischen Sachverstand verloren hat. Dafür kann die Bahn nichts, aber weil bei ihr sehr viele verschiedene Menschen zusammenkommen, vergrößert sich alles wie unter einem Brennglas.

  28. Es begann mit der bescheuerten Idee die Bahn zu privatisieren,an die Börse zu bringen.
    Das erwartbare Ergebnis nach abblasen des Börsenganges haben wir nun vor uns!
    Es begann zwar mit Hartmut Mehdorn,aber er war Figur auf einem Schachbrett,für das er nicht einmal die Spielregeln bestimmen konnte.Es ist also weder die Schuld von Mehdorn oder seinen Nachfolgern,sondern das Versagen einer unfähigen Politiker Gilde,die nicht nach vollziehen kann,das bestimmte Dinge der Daseinsfürsorge in staatliche Hand gehören : die Bahn als verlässlicher preiswerter Massentransporter,die Energie,um allen Bürgern und der produzierenden Wirtschaft verlässliche und preiswerte Versorgung zu garantieren,die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung,um bestmögliche Qualität für Bürger und Umwelt sicher zu stellen,und zu guter letzt die ehemalige Post.
    Heute fällt es uns allen leider zu leicht auf die Bahn zu schimpfen,da nehme Ich mich nicht von aus,oder auf die Post,oder auf die Energieversorger!
    Letztendlich begann das Chaos erst mit der Privatisierungswelle ab Ende 1998,und damals hatten die Hasardeure von Rot-Grün das Zepter der Macht in der Hand,und es wurden die Weichen auf den Prellbock gestellt.Heute sind wir mit den meisten Dingen kurz vor dem Prellbock,und niemand ist mehr in der Lage Sand vor die Räder zu streuen um rechtzeitig an zu halten!

    Es wäre aber zu einfach jetzt ein paar für ein Gesamt versagen haftbar machen zu wollen,das von damals allen mitgetragen wurde,wovon aber heute kaum einer etwas wissen will!

    • Hallo old man,
      guter Beitrag, nur auch nach old school gehört nach einem Satzzeichen immer (Punkt oder Komma) ein Leerzeichen !
      Dann, liest sich Ihr Text viel besser !!
      Bitte zukünftig mal beherzigen. Danke.

      • Danke für den Hinweis,Ich werde mich in Zukunft bemühen an ihren Hinweis zu denken!!

    • „Soviel kostet eine Beerdigung…“ lautet der zweite Eintrag, wenn man auf Metager nach „Bahnprivatisierung“ sucht (bei Google wär`s natürlich publikumswirksamer).
      Ich habe bis heute keine Antwort auf die Frage bekommen: „Womit hat sich damals die SPD kaufen lassen, das GG (die Old Men des GG wußten schon um die Bedeutung der Daseinsvorsorge) zugunsten einer Privatisierung zu ändern?“ Die Korruption der SPD wurde für mich, jahrzehntelang aktives Mitglied, sichtbar, doch nicht erklärt.

  29. Warum gibt man Politiker langjährige Projekte in die Hand, wenn diese einen Planungshorizont maximal bis zur nächsten Wahl pflegen? Anders gesagt, warum sollen sich heutige Politiker für eine Sache gewissenhaft einsetzen und bemühen, wenn sie die mögliche Ernte dieser Arbeit nicht selbst einfahren können. Aus deren Sicht dauert Nachhaltigkeit maximal vier Jahre.

  30. Bei aller Kritik, die Abschaffung der Raucher-Waggons und Raucherabteile war doch wenigstens positiv?

  31. DB – ‚Reisen als Abenteuer‘ könnte man als Firmenmotto nehmen. Wenn man als Österreicher hört, dass wieder ein Ast auf der Oberleitung die Strecke blockiert und ein DB-Schaffner erklärt, dass man aus Baumschutzgründen diese an den Strecken nicht um 1-2 m weiter zurück roden kann, glaubt man im Kabarett zu sitzen. Nach 3 Jahren regelmäßiger Reise von Wien nach Leipzig weint man über die Einstellung des Nachtzugs über Prag – der war alt, pünktlich und bequem. Leipzig-München im ICE war eine Studie an Ausfällen, verspäteter Abfahrt (weil#s in Leipzig keine Zäune entlang der Trasse gibt, spielen immer ein Paar Irre fangen mit der Polizei – und der Zug wartet halt ein paar Stunden) und Verzweiflung b.d. Fahrgästen.
    Wenn da nur 10% mehr Transportleistung notwendig ist, bricht alles zusammen.

  32. Die Bahn AG hatte Geld um Schenker zu kaufen, um die ungarische Bahn zu kaufen und um was-weiß-ich-noch-alles zu kaufen.

    Plötzlich vor 2 bis 3 Jahren hat man festgestellt, dass kein Geld mehr da ist um die Bahn auch nur instand zu halten, geschweige denn auszubauen.

    und nun wundert man sich darüber?

  33. Mit einer gewissen Häme zählt Herr Opitz akribisch auf, was bei der Bahn schlecht ist, nicht läuft. Wissen wir alles. Was er nicht sagt, ist: Wie man es anders machen könnte. Hier bei diesem Thema stört mich der altliberale Ansatz von TE, dann einfach zu sagen: Ei, dann fahren wir doch Auto. So wie viele erst wieder glücklich zu sein scheinen, wenn in jeder Gaststätte jeder Kettenraucher, ganz frei und liberal, wieder seinen Qualm den Nichtrauchern ins Gesicht blasen darf.
    Wir wissen, daß die Bahnprivatisierung ein Fehler war. Sie hat die Bahn von einem in erster Linie den Mitarbeitern verpflichteten Unternehmen (die Beamtenbahn) zu einem dem Gewinn verpflichteten Privatunternehmen gemacht. Um Fahrgäste ging es schon lange nicht mehr, vermutlich endete das bereits mit dem 1.Weltkrieg. Aber klar war nie, wer denn profitieren sollte. Heute wissen wir es: Der Bundesfinanzminister und die Pensionskassen. So wie die Autofahrer für die Rente rasen müssen über die Mineralölsteuern, zahlen auch Bahnkunden an den Staat. Ist das tatsächlich beendet?
    Am Anfang sollte aus meiner Sicht doch erst einmal eine gesamtgesellschaftliche Verständigung stehen, was man eigentlich will. Kollektive Personenbeförderung ist nicht kostendeckend zu betreiben, wenn die Fahrpreise eine Höhe haben sollen, die den Konsum auch der kleinen Leute schützt. Das ist seit 150 Jahren bekannt und führte schon in den 1860er Jahren in Deutschland zur nahezu völligen Verstaatlichung des Eisenbahnwesens. Wer also als gesellschaftliches/ Staatsziel festlegt, daß Personenverkehr in erster Linie mit möglichst geringem Primärenergieeinsatz erfolgen soll, muß auf die Eisenbahn setzen und dementsprechend die Kosten sozialisieren. In urbanen Verdichtungsräumen, das kann ich als häufiger Besucher in den USA sagen, ist auch mit sehr breiten Straßen und Stadtautobahnen der Verkehr nicht mit dem Pkw zu organisieren, dabei spielen Umweltaspekte eine untergeordnete Rolle, wenngleich wir nur von Glück sagen können, nicht die Smog-Lagen von Peking oder Los Angeles zu haben.
    Das Problem der Eisenbahn ist aber nicht nur eine verschlissene Infrastruktur. Fahrgäste vermeiden in der Regel einen Modalbruch beim Fahren – wer öffentlich fährt, will am Endbahnhof nicht einen Leihwagen für die letzten 10 Kilometer nehmen oder auf Taxi angewiesen sein, das soviel kostet wie die ganze Zugfahrt. Dadurch, dass gerade die Nebenbahnen abgebaut wurden seit den 80er Jahren, ist die Bahn im Personenverehr viel zu großstadtorientiert. Somit bedient sie schon lange nicht mehr die Verkehrsbedürfnisse des ländlichen Raumes.
    Auch hier mangelt es zuerst an einer gesellschaftlichen Verständigung. Für die nachgewachsenen Generationen steht das Auto nicht mehr in dem Maße für Freiheit und Unabhängigkeit wie für die Generationen, die sich nach dem 2. Weltkrieg begeistert motorisiert hatten. Der gesellschaftliche Konsens, wieder stärker auf kollektivistische Verkehrsmittel zu setzen, und dann auch deren Beschränkungen zu akzeptieren, ist meiner Ansicht nach da oder erreichbar. Doch dann müsste in ganz anderem Maße in den Bahnverkehr investiert werden, und Neubau wäre vor allem in der Fläche notwendig. Die Fixierung auf den Straßenverkehr hat dazu geführt, dass sich Siedlungszentren eher von den aus dem 19. Jahrhundert stammenden Schienenstrecken wegentwickelt haben als zu ihnen, dem müsste die Schiene jetzt folgen. Auch die Fixierung auf hohe Geschwindigkeiten ist teurer Unsinn. Ab einer Fahrzeit von 4 Stunden wird eine Bahnfahrt (oder jede andere Reise) immer als „zu lang“ empfunden und versucht, sie mit einem schnelleren Verkehrsmittel zurückzulegen. Oder, sie eben zu vermeiden. Und ja, auch wenn das jetzt für viele sozialistisch klingt: Es wird zuviel gereist. Konsultants, die mit ihren Bordkoffern die Bahnhöfe und Flughäfen verstopfen, sind kein Ausdruck effizienten Wirtschaftens, sondern nur von Dekadenz. Im Zeitalter von Internet und VR ist das immer weniger nötig. Wir kritisieren meist die Fernreise nach Bali, doch der Hauptverkehrt entsteht durch Pendeln und Tagesfahrten. Die Freiheit nehm‘ ich mir? Gut, aber dann kostet sie. Städte wie Frankfurt am Main sind ein Unding. Sie bieten nahezu so viele Arbeitsplätze wie sie Einwohner haben, als Dank gibt es die größte Skyline Europas. Nur: Die Frankfurter Wirtschaft, überwiegend inzwischen eine Büro-Wirtschaft, kann aus der Stadt heraus nicht einmal jeden dritten Arbeitsplatz besetzen, da die zu größeren Teilen eingewanderte Einwohnerschaft dafür weder das Wissen, die Bildung noch den Umgang oder das Interesse mitbringt. Also muß die Bahn und der Pkw aus einem Radius von 100 km täglich Hunderttausende von Pendlern, die die Qualifikation erfüllen, herankarren und abends wieder in ihre Eigenheime in Taunus, Wetterau und Odenwald zurückschaffen. Etliche von ihnen übrigens Stadtflüchtlinge, die ins „Grüne“ wollten, um der Multikulti-Unwirtlichkeit der Stadt zu entfliehen – und um dann konstant jene Parteien zu wählen, die diese Stadt zu dem gemacht haben was sie heute ist.
    Wie man sieht, hängt bei der Bahn alles mit allem zusammen. Die Deutschen Bahn kann für ihren Zustand am allerwenigsten, sie existiert nicht in einem luftleeren Raum. Bildungsverfall, Dekadenz und Masseneinwanderung und deren Gemeinkosten setzen ihr gleichermaßen zu. Insoweit, Herr Opitz: Bahn-Bashing oder „Mehdorn ist an allem Schuld!“ helfen wirklich nicht weiter.

    • Sie haben viele Dinge richtig benannt,es wird ihnen aber mit Daumen nach unten gelohnt.
      Nichts hat sich geändert,der Überbringer der schlechten Nachricht wurde früher geköpft,heute ist man humaner,es reicht der nach unten gerichtete Daumen!!
      Ich bin einmal gespannt wie viele Daumen nach unten Ich einheimse,Ich äußere mich ähnlich wie Sie und nehme dazu noch andere in Schutz!

    • Die negativen Bewertungen kann ich nicht nachvollziehen – von mir gibt es „Daumen hoch“.

      Ich möchte gern wieder eine Bundesbahn haben, wo man mich als Beförderungsfall betrachtet, nicht beschönigend als „Kunden“, wo uniformierte Bahner Beamte sind und Respektspersonen (und vorhanden!) und wo man seine Uhr nach stellen kann, wenn Zug durchfährt.

      So kenne ich das nämlich noch „von früher“, und seinerzeit gab es Bahnchaos allenfalls bei „Bundesligazügen“, den sehr seltenen Verspätungen durch Selbstmorde auf der Strecke oder Freitag/Sonntag, wenn Bahnen mit trinkfreudigen Bundeswehrrekruten vollgestopft waren (was in aller Regel aber eher harmlos war – womit nun die Selbstmorde nicht gemeint sind, diese traurige Sache gibt’s wohl immer).

    • Wie man es anders machen könnte? Fahren Sie nach Japan und gucken Sie, wie die das bei der JR so machen. Das ist keine Drittweltbahn wie die Deutsche Bimmelbahn. So kann man, wenn man nur will und ordentlich Geld reinsteckt. Inlandsflüge überflüssig. Aber da müsste man halt andere Prioritäten setzen …

      Und bevor jetzt irgendwelche Klugsch***** daherkommen: Ich bin mit denen hunderttausende Kilometer gefahren, sehr viel auch auf Nebenstrecken und sogar im JR-Bus 🙂

    • Eine Erklärung für die negative Bewertung Ihres Beitrags hier könnte dieser Satz sein:“Der gesellschaftliche Konsens, wieder stärker auf kollektivistische Verkehrsmittel zu setzen, und dann auch deren Beschränkungen zu akzeptieren, ist meiner Ansicht nach da oder erreichbar.“
      Das Schlüsselwort ist „kollektivistisch“. Es gibt eben in der Gesellschaft keineswegs einen Konsens, daß Methoden, die man so etikettieren kann, die Bedürfnisse des Einzelnen angemessen abdecken. Ich kann aus eigener Anschauung in Berlin vielmehr bezeugen, daß individuelle Verkehrsmittel sich ungebrochener Beliebtheit erfreuen und die Fahrzeiten durch ihre Nutzung sich annähernd halbieren.

      Gut zu erkennen an allen möglichen sharing- Angeboten, vom Elektroroller bis zum Auto, die hier rege genutzt werden. Offensichtlich schätzen die Leute die Attraktivität der kollektiven Fortbewegung nicht so ein wie Sie. Wer sich mit Nutzern unterhält, hört viele Klagen. Meist wird die Unzuverlässigkeit moniert, an zweiter Stelle die enorm lästige dauernde Bettelei, drittens stinkende Mitfahrer und viertens Belästigungen durch Mitreisende. Ich selbst fahre vielleicht 3 mal im Jahr Öffis, ist mir zuwider, ich habe Auto, Motorroller und Fahrrad zum Verkehrsmittel gewählt. Das passt auch im Stadtverkehr.

      Fernreisen mit der Bahn vermeide ich. Das letzte Erlebnis: mit Fahrrädern unterwegs im Sommer. Heimreise. Monate vorher Plätze für die 3 Räder und uns im ICE gebucht, weil es dort nur Platz für wenige Fahrräder (Größenordnung 10 Stück, genau weiß ich es nicht) gibt. Ergebnis: Zug fällt aus. Hilfe, Unterstützung durch die Bahn für die gescheiterten Passagiere? Keine! Alternativen? Selber suchen. Termine? Hatten wir glücklicherweise nicht, da Urlaub. Na ja, wir haben es irgendwie geschafft, Betonung auf „irgendwie“! Wer kollektiv organisiert, ist auch kollektiv verloren, er wird als einzelner nicht mehr wahrgenommen.

      Wer hier liest, denkt anders.

      • Herr Pflueger, in den 1980ern habe ich in Berlin (West) gelebt. Damals war der ÖPNV der Stadt (in erster Linie also die BVG) in erstklassigem Zustand. Gewissen Unsinn wie den Parallelverkehr zur S-Bahn, die viel zu spät (als es schon zu spät war) vom Westberliner Senat übernommen wurde, gab es auch, aber es gab weder die Bettelei, noch die Verwahrlosung des öffentlichen Raumes oder die Zumutungen einer multikulturellen Gesellschaft mit ihrer latenten Grundagressivität im Umgang miteinander. Jedoch: Das sind gesellschaftliche Phänomene, die weder vom ÖPNV oder der Bahn verschuldet sind, ihr dann aber zugerechnet werden. Doch die S-Bahn kann nicht in jedem Zug eine Sicherheitskolonne setzen, die die Bettler oder Musikanten aus den Zügen wirft. Damit überhaupt ein Fahrpreis von 2,80€ gehalten werden kann, wurden die Zugabfertiger auf den U- uind S-Bahnhöfen eingespart und mit ihnen entfiel die soziale Kontrolle, die Asoziale und Pinkler abschreckt.
        Der Berliner Senat setzt ausschließlich auf das Fahrrad und begreift dabei schon die neuen E-Scooter als Bedrohung. Das Problem, so hoffe ich, erkennen Sie, ist also nicht die Natur des ÖPV als nicht-individuelles Verlehrsmittel, sondern die gesellschaftlichen Priotitäten, die wir seit den späten 1960er Jahren setzen. Sie wird man nur los, wenn man andere Parteien wählt.
        Ersatzweise fahren Sie dann eben zwei Stunden mit dem Auto von Mariendorf nach Pankow.

      • Wer öffentliche Verkehrsmittel als ‚kollektivistisch‘ betrachtet hat ein sehr enges Weltbild. Als Wiener kann ich ihnen sagen, dass jemand der in unserer Stadt (zumindest innerhalb des Gürtels) auf den PKW besteht, einen Dachschaden haben muß.
        Im übrigen nehme ich and, dass sie in den Urlaub fliegen – wenn sie keinen Privatjet und eigenen Flughafen nutzen, benutzen sie auch hier ein ‚kollektivistisches ‚ Verkehrsmittel. Auch dort gibt’s bei Streichung des Fluges keine Hilfe f.d. gestrandeten Passagiere.
        Im übrigen – wer so wie sie auf Eigenverantwortung und Selbstständigkeit setzt, sollte diese Services nicht benötigen. Eigentlich braucht er ja überhaupt keine Strassen oder andere Verkehrslinien – denn auch die werden vom bösen Kollektiv bereitgestellt. Heraus die Machete und querfeldein der Weg ertrotzt!
        Geht’s noch?

  34. Ich habe schon vor 25 Jahren Diskussionen mit Bekannten, die „Grün“ wählten, über das Problem geführt. Ich habe ihnen damals immer vorgehalten, dass das deutsche Bahnnetz aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts stamme und sich inzwischen das Transportvolumen um ein Vielfaches erhöht habe nicht zuletzt auf Grund der geografischen Lage Deutschlands als Transitland. Erschwerend komme hinzu, dass es gerade die Grünen und ihr Anhang seien, die den Neubau von Bahnstrecken (es ging damals um die ICE-Strecken) nach Kräften zu verhindern versuchten.
    Da kamen immer nur Ausflüchte und Argumente vom Typ, dann müsse eben die Zugfolge verdichtet werden. Dass das seine physikalisch-technischen Grenzen hat, war ihnen nicht klar zu machen. Schließlich hatten sie in der Schule alle „Mathe und Physik abgewählt.“ Geändert hat sich scheinbar nichts. Traurig.

  35. Zugfahrt: Straßburg – Paris (502km) 1:49 Stunde

    Soviel zu dem Märchen modernes Zugland Deutschland…

    • Sind Sie schon mal in einem TGV mitgefahren? Mehr Komfort als in einem Regionalexpress dürfen Sie dort nicht erwarten, ein Speisewagen kann nicht kaputt sein, weil es keinen gibt (sondern nur so ein Art Stehbistro) und der Preis für Tempo 350: Die Bahnhöfe außerhalb von Paris tragen den Spitznamen „Bahnhof bei den Rüben“ weil sie in der Regel im wahrsten Sinne des Wortes auf der grünen Wiese, weitab von den Zentren, gebaut werden. In Bezug auf das zwischen Paris und Straßburg liegende Metz bedeutet das, der Bahnhof liegt 20 km außerhalb der Stadt, also so, als läge der ICE-Bahnhof für Würzburg in Schweinfurt. Auch in Avignon müssen Sie sich in einen vollen Rappelbus in die Stadt quetschen, nachdem Sie den kathedralenähnlichen Bahnhof weit vor der Stadt verlassen haben. Im Grunde sind TGV-Bahnhöfe eher Flughäfen und liegen ähnlich weitab.
      Dazu kommt, daß Frankreich über weite Flächen, abgesehen vom dünn besiedelten Zentralmassiv und den Alpen, ein flaches und bahntechnisch problemloses Land ist, in dem Züge schon immer schneller fahren konnten als in Deutschland mit seinen endlosen Mittelgebirgen.

      • Japan ist bis auf einen schmalen Küstenstreifen von hohen Bergen durchzogen, bahntechnisch also ein enorm problembehaftetes Land (ganz abgesehen von den häufigen Erdbeben). Trotzdem fahren sie da mit über 300 km/h. Überall Tunnels. Mit im Schnitt 6 Sekunden Verspätung pro Zug. Die Bahnhöfe sind in der Stadt, sehr zentral. Die Züge fahren auf Stelzen – dürfte kein Problem in Deutschland sein, wo man ja auch keins damit hat, die gesamte Landschaft mit Windrädern zu verschandeln. Einen Speisewagen gibt es auch nicht, dafür zieht allerfreundlichstes Personal durch die Wagen und verkauft Getränke und Snacks. Die im Bau befindliche Maglev-Strecke Tokyo – Nagoya – Osaka soll 2027 fertiggestellt sein und dann die 500 km lange Strecke in gut einer Stunde überwinden (für die weniger Kundigen: Das ist die japanische Magnetschwebebahn/der japanische Transrapid). Bis dahin wird das lächerliche Drittweltunternehmen Deutsche Bimmelbahn eine Flughafenanbindung (!) von Troisdorf nach Bonn-Oberkassel fertiggestellt haben, die seit 2016 im Bau ist. Hut ab!

      • @ Hannibal Das Problem bei Thalys ist seine Gesellscaftstruktur als Gemeinschaftsunternehmen der SNFB und SNCF. Es wäre besser und zielführender, die drei Bahngesellschaften auf der Strecke Köln-Paris bzw. die NS in den Noederlanden würden eigene Züge abwechselnd verkehren lassen, der ICE3 ist mehrsystemfähig und hätte die Zulasung für Belgien und Frankreich. Dann wäre sogar ein Stundentakt möglich bzw. man könnte mehr nationale Züge nach Brüssel oder Paris verlängern.
        Sinn machen würde es dann, aus dem Thalys eine Hochgeschwindigkeitsnachtzug zu machen, der Paris und Berlin über Nacht verbinden würde.

      • Ich bin die Strecke schon ein paar mal gefahren. Ok der Komfort ist nicht prall aber bei einer Fahrzeit von 1:49 brauche ich nicht wirklich einen Speisewagen, da reicht es mir auch ein Brötchen und Getränk mit zunehmen.
        Was die die Topographie angeht stimme ich Ihnen zu, aber die Spanier haben es auch geschafft eine Strecke im Mittelgebirge zwischen Madrid und Barcelona zu bauen. Hier ist der Zug auf den 620km 2:30 unterwegs. Es geht wenn man möchte nur sind bei uns die Prioritäten schon seit Jahrzehnten anders gesetzt. Das Geld wird lieber für Allah und die Welt ausgegeben. Statt in Zukunft zu investieren möchten wir unter großem Applaus der Bevölkerung zurück ins Mittelalter.
        Und der letzte bläst dann die Kerze aus…

  36. Zitat: … „Aber hat sich irgendjemand in Berlin gefragt, ob die Bahn die zusätzlichen Passagiere überhaupt befördern kann?“
    Der Witz ist gut. Als ob sich Berlin je gefragt hätte, ob ihre Schnapsideen überhaupt durchführbar wären und welche Auswirkungen sie haben. Das würde doch Arbeit machen. Und wenn etwas diese Regierung kennzeichnet, dann ist es Arbeitsverweigerung bis hin zur fetten Faulheit, einschließlich Denkfaulheit.
    Noch lustiger finde ich, dass der Bahn jetzt regierungsseitig ein Ultimatum gestellt wird, dass bis – hab ich vergessen – ein Plan gemacht werden soll, wie sie die Anforderungen schaffen wollen. Wenn ich meinen Satz so lese, kichere ich wieder so für mich hin. Die Bahn hat nix, weder die materiellen Voraussetzungen, noch die personellen, vom Lokführer angefangen bis hin zum letzten Schrauber, der die Züge warten könnte oder die Reinigungskraft. Die Bahn hat fertig, so wie das ganze Land, dank einer Regierung, die nur ihre eigenen Vorteile im Blick hat und Geld in ihre eigene Tasche wirtschaftet. Alles andere geht denen am Popo vorbei, bis wieder einmal irgendjemand einen lustigen Gedankenblitz hat, den in die Welt schleudert, um Arbeitswut zu simulieren.

    • In Berlin fragt sich keiner,wozu auch,im Normalfall wird man gefahren,geflogen,notfalls auch getragen.

      Um eine Änderung bei diesen Leuten zu ermöglichen,müsste man sie zwingen die alltäglichen Erschwernisse der Normalbürger zu jeder Tages und Nachtzeit am eigenen Leib zu erfahren,Zeit hätten die ja,denn meistens ist der Plenarsaal ziemlich leer,und keiner soll behaupten die „anderen“ wäre alle in Ausschüssen tätig,denn dann müsste ja irgendwann etwas vorzeigbares zu sehen sein,oder??

    • Oh mein Gott , sie haben so Recht. Klasse Kommentar!!!

  37. Letzte Woche bin ich an drei Tagen mit der Bahn gefahren. Die Bilanz sah so aus:
    – Mittwoch: Auf der Hinfahrt wurde der Zug wegen Streckensperrung über Kassel-Fulda nach Frankfurt umgeleitet, was die Fahrtzeit knapp zwei Stunden verlängert hat (dafür gab’s immerhin einen Kaffee gratis)
    – Donnerstag: Auf der Hinfahrt ist der geplante Zug ausgefallen, deshalb wurde der Anschlusszug verpasst
    – Freitag: Auf der Hinfahrt hatte der Zug wegen Signalstörung über eine halbe Stunde Verspätung. Auf der Rückfahrt hatte sich die Abfahrt „wegen Weichenstörung auf unbestimmte Zeit verzögert“ (ich bin dann mit dem Auto gefahren)

    • Mittwoch: Einen Kaffee gratis? Kein Wunder, daß die Fahrscheine so teuer sind.

      Donnerstag: Im Anschlusszug war vermutlich die Kaffeemaschine ausgefallen. Geht gar nicht, Kundschaft ist verwöhnt.

      Freitag: Da wollte man untersuchen, wer wirklich gern mit der Bahn fährt. Sie ja wohl nicht, Sie nahmen dann ja das Auto 😉

  38. Eine wichtige Frage wird leider bei der Diskussion nicht gestellt:
    Unter der Voraussetzung, das Inlands(!)-Flüge (mit der Bahn zB. in die USA oder auf die Malediven ist ja nicht möglich…) komplett gestrichen würden, wer würde am heftigsten darüber heulen? (Welche Partei hat nochmal die meisten (Inlands-)Flugmeilen?)
    Und bei Auslandsflügen (zB. Urlaubsreise nach Spanien), würden Urlauber nicht auch mehr bezahlen, um zB. ohne großen Stress (lange Fahrzeit und Umsteigen) schneller am Urlaubsziel anzukommen?
    Es ist eben diese Kosten-Nutzen-Rechnung, die zu ungunsten der Bahn ausfällt, auch wenn die Preise für Flüge ansteigen würden. Eine künstliche Verteuerung von Flügen ist somit nur eine zusätzliche Möglichkeit die Steuerzahler zu schröpfen, meine Meinung.

    Was die Elektrifizierung von Bahnstrecken angeht: Bei mir in der Region gibt es einen Bahnhof mit einer unter Denkmalschutz stehenden Bahnsteigüberführung. Diese Überführung ist zu niedrig um die Strecke zu Elektrifizieren… Jetzt wird diskutiert, ob die Überführung trotz Denkmalschutz abgerissen werden soll…
    (Erinnert mich irgendwie an die Grünen, die Pro-Naturschutz sind (besser sein wollen oder vorgeben), aber Bäume an Bahnstrecken (wegen gelegentlichen Ästen auf den Bahnstrecken nach Stürmen) fällen möchten… Man könnte auch sagen: „Sobald es in den Kram passt, werden die eigenen Werte verraten.“)

    Was den Gütertransport durch die Bahn angeht, dieser wurde ja seit der Umwandlung in die DB AG noch mehr zur Katastrophe.
    Wenn ein Transport von beispielsweise Hamburg nach München (mit Anlieferung beim Verladebahnhof und Abholung beim Verladebahnhof) teurer ist, als bei einer Spedition (bei Abholung vom Werk und Auslieferung beim Kunden), dann muss man sich nicht als DB AG, oder Regierung, nicht wundern, wenn die Straße (die Spedition) bei Transporten bevorzugt wird.
    (Einfache Kostenkalkulation.)
    (Dabei fährt der Zug die Strecke so oder so… Der zusätzliche Waggon mit 20 Paletten Ware treibt die (Energie-)Kosten also so in die Höhe, das ein LKW günstiger ist? Würde ja gegen die Energieeffizienz der Bahn sprechen… (Ist natürlich nicht so, sondern es wird versucht hohe Profite einzufahren und die DB AG hat (sorry) „kein Bock“ auf Warentransporte (Ausnahme: große Frachtzüge mit Öl, Kohle….)))

    Das größte Problem bei der „Verkehrswende“ ist wohl, das Phantastereien aufgebaut werden und dadurch nicht ehrlich über die Probleme der Bahn oder des öffentlichen Nahverkehrs diskutiert werden kann.
    (Der arme Pendler, aus dem Dorf in dem nur 3 mal am ein Bus fährt, ist ja schuld und nicht das Busunternehmen, das die Strecke wegen Unrentabilität nur widerwillig betreibt. Das evtl. die 30 Pendler aus dem Dorf weniger Ressourcen (Fossile Energieträger/Energie) verbrauchen (trotz 250PS SUV), als eine stündliche Busverbindung (mit nur 1-2 Personen aufgrund unterschiedlicher Arbeitszeiten der Pendler), das möchten die „Verkehrswendler“ nicht sehen. (Liegt vielleicht daran, das diese nur Studieren und Politik kennen, aber nicht das reale Leben der Bevölkerung?))

    • Als ich noch arbeiten ging, wohnte ich in der Nähe von Ludwigshafen. Ich bin bis zur S-Bahn immer mit dem Auto gefahren, weil auf den Bus kein Verlass war. Es fuhr nur ein Schulbus und wenn der voll war, fuhr der Bus an der Haltestelle vorbei und da stand man dann dumm da und musste trotzdem mit dem Auto fahren.

  39. „Aber hat sich irgendjemand in Berlin gefragt, ob die Bahn die zusätzlichen Passagiere überhaupt befördern kann?“ Also nein, was für eine Frage. AFD – Mitglied? Der Autor hat noch nicht begriffen, dass Politik mit Logik nichts zu tun hat.

  40. Mich bekommt früh auf dem Weg zur Arbeit keiner in einen stinkigen und noch dazu unpünktlichen Zug. Und wenn die die Preise irgendwann auf Null setzen. Lieber ganz geschmeidig im wohltemperierten Auto mit leiser Musik. Das ist entspannender und weit weniger gefährlich. Und selbst wenn ich dabei draufzahle. Meine Nerven und meine Gesundheit sind es mir wert.

  41. Bahn, das Verkehrsmittel der Zukunft? Ein Witz.
    Am 3. Dezember 2015 wurde die Friesenbrücke bei Leer durch einen Schiffsunfall zerstört. Nun Läuft der Bahnverkehr nach Groningen seit Jahren über Schinenersatzverkehr. Austieg in Leer, Zustieg in der Weltstadt Weener. GeplanteFertigstellung: 2024– oder so-
    https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Neue-Friesenbruecke-fruehestens-Ende-2024-fertig,friesenbruecke326.html (extrem seriöse Quelle, da NDR)
    In den Herbsferien bin ich mit meiner Frau vom Norden nach Bayern gefahren, 1. Klasse:
    Ne Riesenkatastrophe: 7 Waggons waren nicht da, Reservierungen obsolet, von Hannover bis Kassel im Gang neben Klo und Mülleimer gesessen. Leid tat mir nur das Zugpersonal, dass sich den ganzen Ärger von den Passagieren anhören musste.

  42. Ja ja, die DB. Sie steht sinnbildlich für den Zustand bzw. den (wirtschaftlichen) Niedergang Deutschlands.
    Einfach mal auf youtube nach den Schlagwörtern „shinkansen gran class“
    und „shinkansen 500 type eva“ googeln.
    Danach denkt man , dass die Japaner gefühlte 10 technische Entwicklungsstufen weiter sind. Aber wahrscheinlich sind sie es auch.

    • … oder KTX in Südkorea. Bin mit Beiden gefahren. Aber jeder ICE stinkt auch gegen die Bagdad-Bahn in der Türkei ab: Pünktlich, schnell, sauber, modern.

  43. Am Ende der Energie- und Verkehrswende wird die Bahn nicht nur zuwenige Züge haben, sondern auch zu wenig Strom, sobald sie mit den E-Trabis um die verteuerbaren Energien konkurrieren wird.

  44. Ob die Bahn das schaffen würde oder nicht erachte ich als relativ unwichtig, da -meiner bescheidenen Meinung nach- das Problem schon wesentlich früher beginnt, darüber aber leider viel zu wenig gestritten/diskutiert wird, nämlich: Ist die Politik überhaupt berechtigt, den -mittlerweile wieder- Untertan zu einem bestimmten Verhalten zu zwingen?!
    Und ich meine nicht Diebstahl, Raub, Mord etc., die stehen ja wohl hoffentlich außer Streit.

  45. Ich als Autofahrer habe vor einiger Zeit versucht bei einem Berliner S-Bahn-Automaten einen Fahrschein zu lösen und bin gescheitert. Es ist wohl nicht möglich ein Programm zu schreiben welches eine simple Frage stellt – „Wir sind hier, wo wollen Sie (ungefähr) hin ? Geben Sie ein oder tippen Sie auf dem Bidschirm in die Gegend.“ – und dann auch noch alle Möglichkeiten und Preise ausspuckt. Das ist ja DB in klein. Bei der grossen wird es wohl noch viel schlimmer sein. Mich jedenfalls kriegt man nur im Notfall auf die Schiene…

    • In Berlin gibt es keine Streckentarife, sondern, wie bei für den gesamten Berliner ÖPNV, nur drei, eigentlich aber nur zwei Zonen: AB (Stadtgebiet) ABC (Berlin und Randberlin), A ist dann die Innenstadt innerhalb S-Bahnring, löst aber kaum einer. Erst wählen Sie die Zone, dann müssen Sie nur noch sagen, ob Sie erwachsen sind oder nicht, und schon gibt es den Fahrschein. Das ist weder kompliziert noch unerklärlich, und die Automaten der BVG sind identisch. Wo ist da das Problem??

      • Vor einiger Zeit ist ein dehnbarer Begriff, kann auch schon vor 5 Jahren gewesen sein.

        Soweit ich weiss gibt es heute ne Kurzstrecke für Bahn und Bus unterschiedlich (3/6 Stationen), der Normalfahrschein gilt 120 min, man kann mit sonstwas fahren-aber nicht zurück, eine 4 Fahrten-Karte (Beschränkungen weiss ich nicht) und eine Anschlussfahrkarte auch noch.
        Solche Infos meine ich mit Möglichkeiten und Preisen. Die Zone ist mir doch egal, ich kann es ja nicht ändern. Ich möchte aber als Einmalfahrer oder Tourist nicht erst die Streckenkarte studieren und bestimmen in welcher Zone mein Ziel liegt, das kann doch der Automat machen. Und man könnte auf die Rückseite der Fahrmarke ja vielleicht sowas wie eine Wegbeschreibung draufmalen wenn es z.B. über eine Umsteige gehen soll. Aber das ist jetzt Utopie.

        Ich weiss, der Berliner ÖPNV ist toll. Das sieht man wenn die S-Bahn wegen Weichenstörung mal wieder steht, die Ringbahn anders fährt oder der halbe Osten von Netz abgeklemmt ist wie jetzt gerade. Ein Glück das die Strasse immer draussen liegt.

        Wie es einfach geht zeigt z. B. Barcelona: T10 aus dem Automaten geangelt und ab geht die Luzie. Deren ÖPNV-Netz ist übrigens grösser als das in Berlin und fast alles eine Zone.

      • Ich sehe Ihr Problem, Herr Fleck, aber (ich bin übrigens auch kein Berliner und sie haben die Automaten des hessischen RMV noch nicht gesehen! 50 Zonen!) aber ich entgegne Ihnen auch mal, man kann nicht immer alles „ganz einfach“ gestalten. Hinsichtlich Berlin kann man nur sagen: Die Fahrscheinautomaten sind das geringste Problem, das die Berliner und ihre Besucher mit dem ÖPNV haben.

  46. „Die Politik sagte aber später den Börsengang ab, und die Aktienmilliarden fielen aus.“

    Immerhin ist gegenwärtig der Bund noch im Alleinbesitz der Aktien und könnte Einflusss nehmen, dass die Bahn auch einen Beförderungsauftrag im Sinne der Bevölkerung erhält. Eine an die Börse gebrachte Bahn wäre allein den neuen Kapitaligentümern verpflichtet. Da gäbe es dann nur das Kriterium Profit zu machen für die Dividende.

    Den entgangenen Börsengang dürfte nicht nur die zur Aktienemission vorgesehenen Banken betrauert haben sondern auch ein Herr von Anwälten und Beratern, die dabei spektakulär verdient hätten. Auch Mehdorn und andere sogenannte Führungskräfte hatten sicher bereits von einem kräftigen Schluck aus der Pulle und künftigen Traumgehältern geträumt.

  47. Das ist komplett verrückt. Der Energieverbrauch der Bahn bei IC-Zügen ist absolut vergleichbar mit dem von Auto und Flugzeug (pro Person/pro 100 km bei durchschnittlicher Auslastung). Es gibt Aussagen, dass das Flugzeug, weil es die Abgase in größerer Höhe abgibt, fürs Klima schlimmer sei. Gegenüber dem Auto aber ist die Bahn kein Klimaretter.

    Helfen würde nur das Binnenschiff. Der Transport pro 100 km und pro Tonne ist in der Tat viel niedriger. Jetzt muss Frau Roth nur noch per Binnenschiff nach Hause kommen. Vom Gewicht her wäre das für das Schiff kein Problem.

  48. Genau so wenig, wie sich die Verantwortlichen gefragt hatten, wo die vielen Migranten unterzubringen sind, so wenig fragen dieselben berüchtigten „Denker“, ob die Bahn eine wie auch immer geartete Anzahl von Mehrnutzern befördern kann! Nur hier werden diese sich selbst helfen und eben andere Möglichkeiten suchen. Nach meinem letzten Abenteuer in (jetzt schon!) völlig überfüllten Zügen, wird mich das jedenfalls nicht locken!
    Vielleicht bekommen wir auch indische Verhältnisse und die Leute fahren auf dem Dach mit!? Wir gleichen uns ja immer mehr an, man muss auf alles gefasst sein!

  49. Es geht nicht nur um KANN…es geht auch um WILL. Will die Bahn denn ueberhaupt mehr Fahrgaeste? Und wenn ja….welche? Kleines Beispiel….meine Kolleging pendelt taeglich von Limburg nach Frankfurt mit dem ICE….frueher mit drei Waggons am Morgen….jetzt meist nur noch einer….drinnen voll, kein Platz….der Schaffner versucht erst gar nicht durchzukommen.
    Mehdorn wollte eine schicke Bahn fuer Geschaeftsleute und Gut-Betuchte…..da stoerten vor allem die popeligen Pendler….und denen macht man halt das Leben seit dem so schwer….das sie moeglichst wieder aufs Auto umsteigen.
    Im uebrigen….die 12 Prozent MwSt. die die Tickets jetzt evtl. billiger werden….werden doch durch die naechste Tariferhoehung gleich wieder gefressen….

  50. „Aber hat sich irgendjemand in Berlin gefragt, ob die Bahn die zusätzlichen Passagiere überhaupt befördern kann?“

    Danke für Ihre gelungene Unterstützung der Hausaufgabenbetreuung meines Sohnes: Ich werde diesen Satz bei uns als Beispiel für die Stilfigur der Rhetorischen Frage einführen.

  51. „Die Bahn ist an ihrer Leistungsgrenze“, nein sie ist schon längst darüber hinaus! Natürlich fragt kein Politiker ob die Bahn das überhaupt schaffen kann. Hauptsache die kaputte Ideologie wird mit allen Mitteln durchgedrückt. Ob der Flugpreis sich erhöht-, interessiert doch die Grünen nicht, die bezahlten doch sowieso im Rahmen der BT-Tätigkeit keinen Cent für den Flug.

  52. Die Bahn wird seit weit über zwanzig Jahren unter Verantwortung aller in diesem Zeitraum Regierungsgewalt tragenden Parteien auf Verschleiß gefahren.

    Der Schwiegervater eines Kollegen, der vor über zwanzig Jahren als ein Verantwortlicher für die Infrastrukturerhaltung bei der Bahn hierauf wiederholt und dringlich hinwies, wurde aufgrund seiner unangenehmen Briefings kurzerhand früh pensioniert.

    Mir war es letzte Woche nicht mehr möglich, Mittwoch noch einen Platz führ eine Fahrt am Samstag nachmittag (zwischen 10/30 und 15/30) im ICE von Nürnberg nach Berlin zu reservieren.

    Es dürften mehr Menschen durch den Genuß lauwarmen (bei jeder zweiten Fahrt ist „die Kühlung defekt“) Weizenbiers bei den erzwungenen Fahrten in der Zugbar zu Schaden kommen als durch den Klimawandel.

    Infrastruktur in Deutschland: Morsche Brücken, mehrfach überflickte Autobahndecken, ein überaltertes und überlastetes Bahnsystem sowie bürokratisch blockierter Flugverkehr.

    Sollen sie halt zu Hause bleiben und Kuchen essen.

  53. Meine letzte Bahnfahrt war von Bramstedt nach Hamburg Hauptbahnhof mit einmaligem umsteigen.es sollte eigentlich etwas mehr als eine Stunde dauern. nach 1,5 Stunden war ich dann in Hamburg Altona, denn der Zug wurde plötzlich umgeleitet. dann noch mal rund 40 Minuten umsteigen und S-Bahn Fahrt.Statt 1 h 5 min dann also 2 h 40 min.mit noch mehr menschen im Bahnverkehr dann wohl 3 bis 4 Stunden.Möglicherweise ist einfach beabsichtigt, daß man zu hause bleibt.

  54. Und wenn Sie dann im ICE Wien-Hamburg sitzen und ab Passau die Zugestiegenen randalieren, weil die Hälfte der Waggons aufgrund von Sturmtief Mortimers Unwesen im Großraum Hannover fehlen und daher nicht rechtzeitig an ihrem eigentlichen Bestimmungsort waren und dann in Regensburg die Räumung erfolgt für alle ohne Sitzplatzreservierung, dann freuen Sie sich auf die Verkehrswende!
    Übrigens beim Habeck habe ich gegrinst: … aber 1.Klasse darf’s schon sein, gelle Robbi? Da müssen ja dann auch die Waggons der 1.Kl. gefehlt haben, denn die Sitzplatzreservierung ist im Ticket inkludiert. Oder hat der etwa Bahncard 100, 1.Klasse? aber selbst dann….

    • Als Bundestagsabgeordneter gratis BahnVard 100 1. Klasse. Logisch.

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