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Nein zur Impfpflicht hat keine Parteigrenzen

Österreich: Es gibt auch Grünen-Funktionäre gegen Impfpflicht

24.12.2021

| Lesedauer: 2 Minuten
In Österreich melden sich Grünen-Funktionäre zu Wort, die den bürgerrechtlichen Teil der frühen Grünen noch nicht aufgegeben haben.

Bei Boris Palmers entlarvendem Auftritt für maximalen Druck auf Bürger, die sich der Staatsgewalt nicht willenlos beugen, schrieb ich hier vorgestern:

Die frühen Grünen konnten nicht verstehen, dass irgendjemand der Obrigkeit gehorcht. Die heutigen Grünen können nicht verstehen, dass jemand ihnen als Obrigkeit nicht gehorcht.

In Österreich ist nun, angeführt von Anselm Fleischmann, Grünen-Bezirksrat in Wien-Währing, ein Brief von Funktionären der Grünen an ihre Parteispitze bekannt geworden, in dem sich die zehn Unterzeichner gegen „Impfpflicht“ und für „Impffreiheit“ aussprechen.

Der Brief, referiert die Tageszeitung Der Standard, wäre „eine Erinnerung an das Grünen-Selbstverständnis als Bürgerrechte-Partei“ und zitiert aus ihm:

„Als grüne Mitglieder, Sympathisant*innen und Funktionär*innen beobachten wir mit großer Besorgnis eine zunehmende gesellschaftliche Spaltung, seit die Regierung in den Maßnahmen zwischen geimpften und ungeimpften Menschen unterscheidet und in weiterer Folge die Impfpflicht angekündigt hat. Wir halten es für Unrecht, Menschen durch existenzgefährdende Maßnahmen (z. B. Jobverlust, Ausschluss vom gesellschaftlichen Leben) zu einem körperlichen Eingriff zu zwingen, dessen Wirksamkeit als Maßnahme der Pandemiebekämpfung nur eingeschränkt wissenschaftlich nachgewiesen ist. Wir halten die Vorgangsweise der Regierung auch für demokratiepolitisch und verfassungsrechtlich unhaltbar.“

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Von einem der Erstunterzeichner, Johannes Falch, Unternehmer aus Feldkirch und Funktionär der Grünen Wirtschaft notiert der Standard: »“Gott sei Dank, dass es bei den Grünen Leute gibt, die sich gegen das System wehren“ sei der Tenor des Feedbacks, sagt Falch. Und: „Heute hat mir eine Ärztin gesagt, dass sie sich gerne anschließen würde, aber dann würde ihr die Praxis zugesperrt.“«

Die österreichischen Grünen waren nie so rot wie die deutschen. Mit Interesse beobachte ich, dass einer oft noch autoritäreren österreichischen als deutschen Politikerklasse andererseits mehr Freiheitswille von mittleren und kleinen Funktionären in Österreich als in Deutschland gegenübersteht.

Aber vielleicht liegt Deutschland wie so oft in diesem Jahrhundert nur zeitlich hinter dem deutlich mobileren und traditionelleren Österreich zugleich zurück. So ordne ich den gestrigen Beitrag von Marco Gallina über die Demo-Morphose ein, in dem er konstatiert:

„Das ist eine neue Qualität. Wenn die mittelgroßen, westdeutschen Städte als Sinnbild für das aufs Arbeits- und Privatleben beschränkte Spießbürgertum aufwachen, dann bewegt sich etwas im Land. Die Spaltung in Hell- und Dunkeldeutschland, in West und Ost, gelingt nicht mehr, wenn der Spaziergang zum gesamtdeutschen Phänomen avanciert und die Proteststädte plötzlich Trier, Reutlingen, Saarbrücken oder gar Rosenheim heißen – von Frankfurt, München und Hamburg ganz zu schweigen.“

Der Aussage der grünen Kritiker der Grünen schließe ich mich an:

„Wir halten es für Unrecht, Menschen durch existenzgefährdende Maßnahmen (z. B. Jobverlust, Ausschluss vom gesellschaftlichen Leben) zu einem körperlichen Eingriff zu zwingen, dessen Wirksamkeit als Maßnahme der Pandemiebekämpfung nur eingeschränkt wissenschaftlich nachgewiesen ist. Wir halten die Vorgangsweise der Regierung auch für demokratiepolitisch und verfassungsrechtlich unhaltbar.“

Frohe Weihnachten, liebe Leute.

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15 Kommentare

  1. Die Dämmerung mag nicht weit sein, nur fürchte ich, es wird eine Götterdämmerung sein.

  2. Der Widerstand in Österreich geht langsam in die Million,ich hab es satt immer klein beizugeben und den scheiß der mir als Ausweg verkauft wird weiter zu unterstützen wenn es so kommt bei uns in Österreich gehe ich ins Gefängnis aber brechen lass ich mich nicht, und dem Herrn Muckstein und der Frau Mickl-Leitner schick ich vorher noch einen Brief ob sie bereit sind für Impfschäden oder einen evtl Todesfall mit ihrem Vermögen zu Haften im Fall der Fälle mal schauen ob ich eine Antwort bekomme

    • Meines Wissens wurde aufgrund von COV-19 die Höhe des eventuell zu zahlenden Schadensbetrages begrenzt.
      Muss aber gestehen, dass ich diese Information nicht verifiziert habe.

  3. Corona und kein Ende, trotzdem ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest und keine Angst und auch keine Panik, denn an anderen Krankheiten sterben in Deutschland viel mehr Menschen. Jetzt ist es Zeit darüber mal nachzudenken und sich auf unsere christlichen Werte zu besinnen. das würde auch den Ministerpräsidenten gut zu Gesicht stehen statt uns zu quälen und zu belügen.

  4. Ein sehr interessanter Artikel im österreichischen Online-Portal Wochenblick.at der die ganze Panikmache vor Omikron in Deutschland auf den Kopf stellt.
    Textauszug: Schon seit Wochen wird die neuentdeckte Corona-Variante Omikron von Politik und Mainstream-Medien dazu missbraucht, noch mehr Angst und Panik zu verbreiten. Die Ärztin, die diese Variante entdeckt hat, versteht die Überreaktion in Europa nicht und warnt, dass diese dazu führen könnte, dass man die Vorteile, die Omikron mit sich bringe, verpassen könnte. Sie stellt klar, dass die Krankheit mild verläuft und eine Durchseuchung der Bevölkerung mit Omikron zu natürlicher Immunität in der Bevölkerung führen würde. Das wäre ein Vorteil, wenn wieder neue Varianten auftreten. Lockdowns würden diese positive Entwicklung allerdings verhindern.
    Entdeckerin von Omikron schockiert über Alarmismus in Europa
    Die südafrikanische Ärztin Dr. Angelique Coetzee meldete den ersten Omikron-Fall und behandelte diesen auch. In einem Artikel in der britischen Tageszeitung “Daily Mail” zeigte sich die Medizinerin überrascht über die übertriebe Reaktion auf die Variante in Europa. “Lassen Sie mich klarstellen: Nichts, was ich an dieser neuen Variante gesehen habe, rechtfertigt die extremen Maßnahmen, die die britische Regierung als Reaktion darauf ergriffen hat”, ist Coetzee schockiert. (Der britische Premierminister Boris Johnson hatte die Menschen dazu aufgefordert, “sorgfältig zu überlegen”, bevor sie an Weihnachtsfeiern und gesellschaftlichen Veranstaltungen teilnehmen.) “Ich war fassungslos über die Resonanz”, kommentiert sie die politisch und medial hochgespielte Besorgnis und die hastig verhängten Reisesperren aus den südlichen Ländern Afrikas.
    Omikron: Niemand muss in Spital
    “Niemand hier in Südafrika ist mit der Omikron-Variante ins Krankenhaus eingeliefert worden, und es wird auch angenommen, dass hier niemand ernsthaft daran erkrankt ist”, macht Coetzee klar, dass Omikron wohl eher als harmlos anzusehen ist. “Mein erster Omikron-Fall, ein junger Mann, der in meine Praxis kam, der zunächst glaubte, er sei zu lange in der Sonne gewesen, nachdem er im Freien gearbeitet hatte. Die Patienten kommen typischerweise mit Muskel- und Gliederschmerzen, Kopfschmerzen und etwas Müdigkeit. Und ihre Symptome scheinen sich nicht zu verschlimmern. Nach etwa fünf Tagen klingen sie ab, und das war’s“, schildert sie den milden Verlauf der Krankheit.
    Frühe Behandlung zu Hause
    Die meisten Patienten würden zu Hause mit entzündungshemmenden Mitteln wie Ibuprofen und niedrigen Cortison-Dosen behandelt werden. Entgegen dem Alarmismus in Europa, gebe es in Südafrika keine Überlegungen, neue Restriktionen oder Lockdowns zu verhängen. An neue Varianten habe man sich gewöhnt, erklärt die Ärztin. “Als unsere Wissenschaftler die Entdeckung einer weiteren bestätigten, machte niemand etwas Großes daraus. Viele Leute haben es nicht einmal bemerkt.”
    https://www.wochenblick.at/corona/omikron-entdeckerin-versteht-politik-nicht-variante-bringt-natuerliche-immunitaet/

  5. Die Grünen sind m. E. sehr geschickt darin, jede Situation zu ihren Gunsten umzuformulieren. Noch geschickter als andere Parteien, weil die Grünen bisher viele Jahre nicht durch Regierungsverantwortung auf Bundesebene behindert wurden. Den Grünen wird helfen, dass sich unter ihnen auch „Impfgegner“ finden, die an die Öffentlichkeit gegangen sind. Sollte die Stimmung kippen, werden diese Grünen schnell ins Rampenlicht gezogen und vertreten dann die neue Mainstream-Grünen- Meinung.

  6. Ich höre immer „Impfpflicht“, „Impfpflicht“. Es geht hier im Falle der Covid-Impfungen nicht um „Impfpflicht“, sondern um den staatlichen Zwang, an einem Medikamentenversuch teilnehmen zu müssen.
    Um ganz genau zu sein: Es geht um den staatlichen Zwang, an einem unkontrollierten Medikamentenversuch teilnehmen zu müssen. Denn die Nebenwirkungen werden nicht verantwortungsvoll dokumentiert, sondern, wo immer es geht, verschleiert und verschwiegen.

  7. „Grüne“ sind wohl in allen Ländern der Welt zum Gutteil vernünftige Leute. Naturschutz, Ressourcenschonung, aber auch Bürgerrechte gehen ja Gesamtmenschheit an.
    Nur in Deutschland erkenne ich davon nichts mehr, „Grüne“ hierzulande sind durchweg linksextremistisch genderfeministische Klima-Ideologen, komplett dem Wahnsinn zuneigend, totaltiaristisch veranlagt, dabei mehrheitlich ohne echte Bildung, geschichtslos und sachkundefrei, auf gut Deutsch dumm wie Schaufel Kehricht, aber eingebildet wie ein Sack voll Mücken.
    Letzte „Grüne“, mit der ich geredet hab, bekeifte mich Nazi zu sein, weil ich auf Baldur Springmann und ähnlich Gesinnte hinwies, die ganzen Widersprüche ihrer Parteiideologie usw., wie zu denen je wieder Brücke geschlagen werden könnte, ist mir schleierhaft.

    Auch von mir: Frohe Weihnachten.

  8. Das Problem bei den grünen Funktionären und leider auch bei deren Wählern ist, dass sie sich viel zu wenig interessieren. Zu sehr sind sie mit anderen Dingen beschäftigt, zu schlecht qualifiziert, um das wahre Ausmaß zu begreifen.
    So sagte z.B vor einigen Wochen Michael Kellner bei Lanz, er hätte bisher gar nicht gewusst, dass die Impfung nur zwei Wochen im Körper verbleibe und danach nichts mehr davon übrig bleibe. Somit könne er überhaupt nicht verstehen, dass jemand sich nicht impfen lässt. Jeder denkende Mensch würde sich wohl die Frage stellen, was kann in den zwei Wochen passieren. Werden die Voraussetzung für andere Krankheiten gelegt, kann man während der zwei Wochen versterben, kann es sein, dass es Menschen gibt, wo die Impfung länger und schädlicher wirkt… Nicht so die Grünen. Dort, so mein Eindruck schon seit vielen Jahren, sind die Denkprozesse maximal verkürzt und die Erfassung komplexer Prozesse überhaupt nicht möglich.

    Wenn nun in Österreich, derartige Aktionen entstehen, dann hat das viel damit zu tun, dass es unter den grünen Wählern sehr viele Menschen gibt, welche aus der alternativen Medizin kommen. Diese verbinden mit den Grünen einen Erhalt der Umwelt und stehen der Schuldmedizin skeptisch gegenüber. Gerade bei diesem Klientel macht sich immer mehr Enttäuschung über die Grünen breit.
    Hinzu kommt, dass immer mehr Betrügereien ans Licht kommen, die Pandemie als solche mehr panisch als sachlich getrieben wird und damit zu rechnen ist, dass die Stimmung in Bezug auf die Impfung immer mehr kippen wird, weil eine zunehmende Erfolglosigkeit mit dem Piks einhergeht.
    Wenn nun einzelne Grüne die Impfpflicht in Frage stellen, dann hat das wohl sehr viel mit der Angst vor einem Stimmenverlust zu tun.

  9. Eine Impfpflicht sind die Beruhigungspillen für Volkes schlichtes Gemüt. Liest man so die Leserkommentare, dann ist das Versagen unseres Bildungssystems erkennbar, möglichst hohe Bußgelder sollen erhoben werden. Dass eine Pflicht auch ein Recht mit sich bringt, ist vielen Foristen schon zu viel geistige Anstrengung. Fürsprecher einer Impfpflicht sind Populisten. Mehr nicht.
    Wobei Österreich bereits ein Impfregister hat und Deutschland nicht. In Deutschland ist die Impfpflicht schon alleine deswegen zum Scheitern verurteilt.
    Ich arbeite in einer Branche, die zur kritischen Infrastruktur zählt und meine AG bat darum, seinen Impfstatus freiwillig zu nennen. Für die Planung bei vielen Ausfällen wegen Quarantäne, Krankheit. Nicht nur, weil ich finde, dass mein Impfstatus meinen AG gar nichts angeht, sondern auch aus Rücksicht, Solidarität mit meinen ungeimpften Kollegen, hab ich nichts gemeldet. Heute früh war der Rücklauf unter 25% und das sicher nicht nur der Urlaubszeit geschuldet.

  10. Den Bürger nötigen zu wollen zeigt glasklar was für Antidemokraten bei uns in der Regierung sitzen. Selbst wenn der Nutzen dieses nebenwirklungslastigen Impfexperiments bewiesen wäre. (Nach ein zwei Monaten verpufft die Wirkung und bootet noch unser phantastisches Immunsystem aus)
    Das ist wirklich der Rubicon der roten Linien, der achselzuckend überschritten wird. Die Entscheidung über die Unversehrtheit der Gesundheit gefälligst dem Bürger zu überlassen anstatt über ihn – wie Eigentum – zu verfügen.

  11. Das rote Parteiorgan der SPÖ kommt 2 (in Worten: zwei) mal im Jahr zu einer objektiven Berichterstattung, dass nenne ich lobenswert.
    Zum Glück gibt es auch in Österreich noch Menschen die sich nicht dem MS und den Parteiorganen bedingungslos unterwerfen. Ich kann nur hoffen, dass die geplante Impfpflicht nicht beschlossen und damit keine zukuntsorientierte Beispielsgesetzgebung für Europa wird.

  12. Ja, es gibt Hoffnung – gerade an diesem Tag. Ein Licht kommt in diese dunkle Zeit und verspricht – Hoffnung. Frohe Weihnachten!

  13. Viel Dank und auch Ihnen und den Ihren, sowie den Foristen hier, eine beschaulich erholsame Weihnachtszeit und „Rosch ha schana tov“ 2022. Wohlan…

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