Folgte ich der großen Mehrheit der Kommentare, die meinen Beitrag „Warum Chemnitz?“ vom vergangenen Samstag für unmöglich halten, hätte ich bei TE wohl nichts mehr verloren. Vermutlich bildet sie aber nur einen Teil des Meinungsspektrums der TE-Leserschaft ab. Es ergibt meines Erachtens keinen Sinn, die monochrome Einseitigkeit der Mainstreammedien zu beklagen, selbst aber alles abzulehnen, was die geistige Bequemlichkeit in der eigenen Meinungsblase stört. Ohne Binnenpluralismus sind auch „alternative“ Medien wenig wert. Hier ist ein Nachschlag.
I.
Die gegenwärtige Polarisierung wäre zu begrüßen, wenn sie der notwendigen Repolitisierung dieses Landes diente, nicht aber, wenn sie in Hass mündet und damit jeden Diskurs ausschließt. Die Unruhen in Chemnitz sind dafür nur ein Beleg. Rechtsradikales Ausländer-Raus-Gebrüll lässt sich nicht mit linksradikalen Fischfilets verrechnen. Beides ist ekelhaft. Die Ereignisse mit sächsischer Widerborstigkeit oder mitteldeutscher Querköpfigkeit zu (v)erklären, sie quasi als Folklore zu verbuchen, ist absurd. Es ist auch noch lange nicht alles gut, weil es keine ausgesprochenen „Hetzjagden“ gegeben hat. Fakten bleiben Fakten: Im Osten der Republik wird anders gewählt als im Westen, alle Umfragen und Untersuchungen belegen eine größere Skepsis gegenüber der politischen Grundordnung. Es ist nur logisch, wenn Einstellungen, die in anderen postkommunistischen Staaten (Ungarn, Polen, Tschechien) mehrheitsfähig werden, auch in der postkommunistischen Ex-DDR Zuspruch finden. Es gibt im Osten auch nachweisbar mehr rechte Schreihälse als im Westen, und sie stoßen auf mehr Toleranz / Akzeptanz. Kurzum: die Spaltung ist deutlich größer als im Westen – und damit wird auch eine Spaltung zwischen Ost und West erkennbar.
II.
Was wir gerade erleben ist also dies: Hinter all den anderen Konflikten (Migration, Sozialstaat, Europa, Globalisierung) bricht gerade ein alles überwölbendes Problem auf. Es wurde fast dreißig Jahre lang geleugnet, verdrängt, ja tabuisiert. Wenn Horst Seehofer nun die Migration als Mutter aller Probleme bezeichnet, greift er zu kurz. Auch Mutti Merkel ist nicht die Mutter aller Probleme, sie ist nur ein Symptom. Mutter der deutschen Widrigkeiten ist ein niemals aufgearbeiteter Wendeschock. An der Migration entzünden sich im Osten schlecht verheilte Wunden, die natürlich auch mit dem braunen Erbe der DDR zu tun haben, wer wollte das leugnen, mit eingeübten Ressentiments gegenüber allem, was nicht auf Norm zu bringen ist. Klar ist aber auch: Die Bonner Republik wäre niemals dem autoritären Merkelschen Willkommenswahn so gefügig gefolgt – nicht bloß, weil ihr Merkel erspart geblieben wäre. Er ist auf dialektische Weise Folge eines neonationalistischen Größenwahns. Die vereinten Deutschen sonnen sich darin, endlich Weltmarktführer im Gutsein geworden zu sein. Als ließe sich damit die eigene Geschichte bewältigen.
III.
Auch die heute ebenfalls im Osten mehr als im Westen verschmähte EU war in der Bonner Republik von einem breiten Konsens von rechts bis links getragen. Erstens war die Bonner Republik ohnehin kein Nationalstaat und tat sich leichter mit der Abgabe von „Souveränität“. Zweitens galt aber auch ein anderes Konzept der EU. Auch die EU wurde von der Wende grundlegend verändert. Sie wurde nach Osten und Südosten allzu rasch erweitert und zugleich ohne Rücksicht auf die Realität vertieft. Das konnte nicht gut gehen. Mit der Erweiterung der EU kam die erste Stufe ihrer Entgrenzung und der Einwanderung in die Sozialsysteme. Dazu der verhängnisvolle Euro – der Preis, den Deutschland zu zahlen bereit war für den sofortigen DDR-Beitritt. Die Fehler der deutsch-deutschen Währungsunion wurden auf europäischer Ebene wiederholt und potenziert. Auch dies ist Teil des Wendeschocks. Die lange ersehnte D-Mark: kaum erkämpft, war sie schon wieder futsch.
IV.
Die Ossifizierung der CDU durch das System Merkel zeigt eine andere Folge der Renationalisierung Deutschlands. Es ist der verhängnisvolle Rückfall in die traditionelle Anbetung des Staates, ihrer jeweiligen Führer und Institutionen, unabhängig von der Staatsform. Wie beobachten einen neuen Untertanengeist, dem sich sogar die auf ihre Kritikfähigkeit so stolzen Medien anschließen. Wer die Kanzlerin ablehnt, wird als Feind der Demokratie denunziert. Absurderweise ist Deutschland mit der Demokratisierung des Ostens nicht demokratischer geworden. Und, auch das steht fest: Viele Ostdeutsche haben dafür ein empfindlicheres Sensorium.
V.
Der Begriff „Offene Gesellschaft“, den ich in meinem umstrittenen Text wiederholt verwende, ist offenbar weitgehend unbekannt oder wird nach Lust und Laune missverstanden. Er ist weder mit der nun so heftig beschworenen Weltoffenheit noch mit offenen Grenzen zu verwechseln. Im Gegenteil, offene Gesellschaften müssen sich schützen, damit sie offen bleiben, vor allem, gegen totalitäre Weltanschauungen und Religionen. Karl Popper, auf den der Begriff zurück geht, (vergleiche auch auf TE den aufschlussreichen Beitrag von Josef Kraus) sieht die tieferen Ursachen der nationalsozialistischen Katastrophe im Schock des Übergangs aus der „geschlossenen“ Stammesgesellschaft in die „offene“ Gesellschaftsordnung, die die Zivilisation mit Hilfe der kritischen Vernunft weiterentwickelt. Die Hauptfeinde der offenen Gesellschaft erkennt Popper in den Ideen von Platon, Hegel und Marx. Platon setzt auf die Diktatur von Eliten. Hegel auf die Diktatur eines vermeintlichen vollkommenen Staates, Marx auf die Diktatur einer Klasse. Poppers erster Band von „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“ endet mit dem Satz: „Wir können wieder zu Bestien werden. Aber wenn wir Menschen bleiben wollen, dann gibt es nur einen Weg, den Weg in die offene Gesellschaft. Wir müssen ins Unbekannte, ins Ungewisse, ins Unsichere weiterschreiten und Vernunft, die uns gegeben ist, verwenden, um, so gut wir eben können, für beides zu planen: nicht nur für Sicherheit, sondern zugleich auch für Freiheit.“ Ich weiß dem nichts hinzuzufügen.
VI.
Der neue Spielfilm von Oskarpreisträger Henckel von Donnersmarck hatte in dieser Woche in Venedig Premiere. Er folgt ziemlich frei der Biografie des derzeit berühmtesten deutschen Malers Gerhard Richter durch zwei deutsche Diktaturen. Nach der Flucht aus der DDR landet er in der Bonner Republik und damit in einer rauschhaft empfundenen Freiheit. Endlich am Ziel! Doch hat sich dieses Ziel bis zu Unkenntlichkeit verändert. Die Bonner Republik ist bereits Geschichte. Dieses tiefe Gefühl eines Verlustes ist im Osten wie im Westen zu finden. Das Gelobte Land, dem die Ostdeutschen beizutreten hofften, löste sich mit dem Beitritt ebenso auf wie die DDR. Ein Trauma – das offenbar jetzt erst spürbar wird. So ist das oft mit Traumata, manchmal brechen sie mit ganzer Wucht erst lange nach dem Ereignis auf.
PS:
„Herles fällt auf“ legt eine Pause ein. Freuen sie sich nicht zu früh! Sie hat mit den laufenden Ereignissen nichts zu tun. Bin nur mal kurz weg.
Herr Herles. Ich bin ein so genannter Wessi, hatte aber in meinem Leben viel Kontakt mit so genannten Ossis. Ich verzichte mal auf ausufernde Erfahrungswerte, stelle aber etwas ganz entscheidendes in den Mittelpunkt, weil es den Unterschied auf das böse Spiel in Berlin in den Grund der Sichtweise dieser Leute verdeutlicht.
JEDER, der in der DDR sozialisiert wurde und etwas Einblick in die Regeln dieser Gesellschaftsordnung hatte, für den ist es absolut gesichertes Wissen, dass Merkel, Gauck, Gysi und reichlich andere, Stasimitarbeiter waren. Die Karrierestationen dieser Leute wäre ohne Stasitätigkeit unmöglich gewesen. Geprägt durch die dem zu Grunde liegende Ideologie. Auch die üblichen Seilschaften und Machenschaften aus der DDR wurden schlicht weitergeführt. Wer die Stationen der genannten Leute und deren Kontaktpersonen nach der Wende kennt, der begreift, mit wem man es zu tun hat. Da die sich untereinander eh kennen halten sie alle das Maul.
Das informierten Leuten in den neuen Bundesländern da der Kamm schwillt ist da wohl mehr als verständlich. Das die Leute, welche im DDR Regime profitiert hatten das gleiche nun in der BRD bei Linken, Grünen und Sozen tun ist wohl auch nachvollziehbar.
Das die Bevölkerung im Westen überwiegen schläft ist der Beweis völlig flächendeckender Verblödung durch MSM Manipulation. Die lassen sich seit Jahren über den Tisch ziehen.
Wer bitteschön mag sich wohl wünschen, daß Sie der Mehrheit der Kommentatoren folgen? Vermutlich keiner! Vielmehr glaube ich, daß Sie selbst dann noch geschätzt werden, wenn Sie sich aus Gründen der Nostalgie mal wieder in Ihrer „Bonner Blase“ aufhalten.
„Im Namen der Toleranz sollten wir uns das Recht vorbehalten, die Intoleranz nicht zu tolerieren.“
Das Problem: Genau das Argument führen die Grünen gegen rechts ins Feld. „Wir sind ja so tolerant aber nicht gegen Nazis. Da machen wir eine Ausnahme. Weil die so böse sind. So intolerant.“
Darum gefällt mir der Satz so gar nicht. Er impliziert die Intoleranz bzw. Intoleranten zu bekämpfen.
Tolerare = aushalten, ertragen. Ja, aber was und wieviel? Das Dilemma kann Popper nicht lösen. Jeder kann die Toleranz für sich in Anspruch nehmen. Krieg ist Frieden. Ich bin hier der Tolerante, und nur intolerant, weil ich die Intoleranz bekämpfe.
Besser war da die Formulierung: „bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen“
Das bedeutet nämlich nicht zwangsläufig, die Intoleranten nicht zu tolerieren. Etwas verteidigen (Toleranz, Werte, Staatsform), bedeutet nicht unbedingt, etwas anderes, Widersprüchliches „nicht auszuhalten.“
Die Gedanken, Meinungen und Gefühle müssen frei bleiben. Diese Freiheit muss verteidigt werden, mit aller Autorität. Aber nicht totalitär. Wer nicht tolerant ist, sollte möglichst keine Machtbefugnisse bekommen. Aber seine intolerante Meinung (z.B. Rassismus) darf keine negativen Konsequenzen haben, solange er sich ansonsten an die Regeln hält. Wenn z.B. Rassismus keine Meinung, sondern ein Verbrechen ist, selbst dann, wenn der „Verbrecher“ überhaupt nichts getan hat, dann heisst das, wir sind bei Orwells Gedankenverbrechen angelangt.
Anders gesagt: Der Staat kann die Anerkennung der Toleranz (gleiche Rechte von Homosexuellen, Minderheiten etc.) von den Intoleranten verlangen und notfalls auch erzwingen. Er kann aber niemanden zwingen, selbst daran zu glauben. Er darf das nicht mal versuchen, sonst ist der erste Schritt in den Abgrund bereits vollzogen. Schon marschieren wir im Namen der Toleranz in den Totalitarismus.
Und ja, da besteht die Gefahr, dass solche intoleranten Meinungen dann Gehör finden und die Kontrolle übernehmen. Doch wenn wir aufgeklärte, rationale Bürger wollen, dann müssen ihnen die Freiheit gewähren, das auch zu sein. Wir müssen die eigene Gewissensentscheidung erlauben, ohne wenn und laber. Wenn wir das nicht tun, dann stehen wir bereits mit einem Bein im Totalitarismus und hätten uns den ganzen Stress schenken können.
Lieber Herr Herles,
Sie schreiben, es ergäbe wenig Sinn, die monochrome Einheitsmeinung zu beklagen, um sich dann in die Bequemlichkeit der eigenen Filterblase zurückzuziehen. Doch, das ergibt Sinn. Die Einheitsmeinung ist totalitär und bekämpft jeden, der sie nicht teilt, und zwar ganz bewusst auf perfide Art, unter der Gürtellinie. Dass das radikalisiert, liegt auf der Hand und ist ein natürlicher Prozess. Bitte appellieren Sie nicht zu sehr an unsere intellektuelle Redlichkeit. Die stand dem perfiden herrschaftsfreien Diskurs der Linken hilflos gegenüber. Wie ein Kind, dass immer weiter warum fragt, zweifeln die Revoluzzer alles an, selbst offenkundige Tatsachen, Naturwissenschaften, alles. Niemand kann darauf perfekt antworten, außer Gott. Die linken Moralisten selbst akzeptieren das im Gegenzug nicht. Sie ersticken Argumente mit Empörungsgeheul, bevor sie zu Ende gesprochen sind. Sie manipulieren und sie infantilisieren jede Debatte, unterstützt von nahezu den gesamten Medien, NGOs, Unternehmen, Behörden, Universitäten und Gerichten. Und die Gleichschaltung schreitet noch fort. Sie vernichten Existenzen, betreiben Rufmord und Verleumdung und scheuen auch vor physischer Gewalt gegen Andersdenkende nicht zurück. Sorry, da ist für intellektuelle Redlichkeit kein Platz. Es braucht die Wut. Mir tut das auch leid. Ich diskutiere gern und disputiere ungern. Mir ist Erkenntnis lieber als irgendeinen Streit gewinnen. Und ich habe keine Angst, alle (auch böse) Hypothesen geistig durchzuspielen und jedes Mem zu durchleuchten. Aber in einer öffentlichen Debatte geht das nicht (mehr). Da geht es ums Gewinnen, und das hat seinen Grund: Es liegt in der Natur der Sache. Bei allem Respekt, lieber Herr Herles, aber sind Sie ganz sicher, dass nicht Sie es sind, der in einer Filterblase sitzt? Um Bequemlichkeit geht es nämlich nicht. Der Zorn und Hass von rechts (nicht Nazis, das sind Linke) ist nicht schön, aber evolutionsbiologisch, soziologisch, psychologisch und menschlich verständlich und leider auch notwendig, um etwas zu ändern.
I.
Tatsache, der Osten tickt etwas anders. Rechter. Mehr Akzeptanz für rechts. Alles richtig. Warum ist deswegen nicht alles gut dort? Vielleicht ist nicht alles perfekt. Aber sowohl in Deutschland, als auch in Polen und Ungarn, machen die rechten Schreihälse weniger Ärger als im Westen die linken Schreihälse – und die Horden, die sie ins Land schaufeln. Könnte man vergleichsweise durchaus als „alles gut“ bezeichnen. Dabei geht es nicht um „verrechnen“, sondern um Relationen und Maßstäbe. Und da ist die rechte Argumentation korrekt: Die Aufregung um rechts ist bekloppt. Als würde man sich über den Hund aufregen, der an das Hoftor pinkelt, während schon der Dachstuhl brennt.
II.
Schon wahr, aber nicht die ganze Wahrheit. Das kulturelle Trauma besteht nicht nur in der Wiedervereinigung. Es ist ja nicht so, dass der Westen sich für die DDR (Erfinder des antifaschistischen Schutzwalls) so geschämt hätte, dass wir deswegen jetzt totalitär antifaschistisch daherkommen.
Ich würde den kollektiven Selbsthass übrigens nicht neonationalistisch nennen. Tugendnationalistisch vielleicht. Dieser neue linke Totalitarismus steht (mit umgekehrten Rassenvorzeichen, sozusagen) den Nazis nahe, aber nicht dem Nationalismus. Letzterem geht die wirklich bösartige Komponente ab.
Nationalisten können sehr autoritär sein, nicht aber totalitär. Sie wollten noch nie eine „ideale Gesellschaft formen“ und „neue, bessere Menschen“ züchten. Sozialisten tun das immer. Während Nationalisten rassistisch sein können, müssen Sozialisten es sein. Denn der Mensch, wie er ist, ist ja nicht gut genug. Es geht immer um den „besseren“ Menschen. Den arischen, den tugendhafteren (im Vergleich zum gemeinen homo sapiens sapiens), den sozialistischen, den antifaschistischen, den rassismusfreien etc. Menschen. Sozialismus ist immer totalitär.
III.
Es ist der Kulturkampf zwischen den Rechtsstaatlern, Verantwortungsethikern und Rationalisten gegen die (wie immer) totalitären Gesinnungsethiker. Die Wende war ein wichtiger Wendepunkt darin, doch bestimmt nicht die Ursache. Die EU bricht gerne ihre Regeln, missachtet ihre Prinzipien, täuscht, sendet Propaganda. Sie macht nicht mal einen Hehl daraus (Junker). In der EU treffen sich jene linken Gesinnungsfanatiker, die eine vereinte Welt erträumen, und jene, die im Prinzip eine neue Reichsidee für Europa propagieren. Da leider ein gottgegebener Herrscher fehlt, sind es eben die „Werte“, die diesen Vielvölkerstaat zusammenhalten sollen. Na, ja. Die Verklärung passt jedenfalls.
Wer nicht mitmacht, wird bestraft: Polen, Ungarn. Oder geht weg: Bisher Großbritannien. Wendeschock? Keineswegs. Die totalitäre Gesinnung fing lange schon vorher an, wieder ihr häßliches Haupt zu erheben. Schon mit den 68ern. Die Wende war nur ein Turbo.
IV.
Ja.
V.
Sie definieren offene Gesellschaft nur in einem Nebensatz. „…die „offene“ Gesellschaftsordnung, die die Zivilisation mit Hilfe der kritischen Vernunft weiterentwickelt“
Ansonsten sagen Sie nur, was keine offene Gesellschaft ist und wer ihre Feinde sind.
Ihrer eigenen Definition nach, ist offen das falsche Wort. Es geht um die rationale Gesellschaft, vgl. III. Offen braucht da gar nix zu sein, ausser dem Geist. Aber gerade diejenigen, welche diese Phrase besonders gern führen, lügen und manipulieren. Denn es sind die Gesinnungsethiker, die linken Totalitaristen. Das Wort „offen“ reizt hier so, weil es diskreditiert ist. Krieg ist Frieden, Sie wissen, wovon ich spreche. Wer das Wort „offen“ benutzt, spricht meist nicht mit Popper, sondern von der Auflösung des Landes. Wenn Sie es anders meinen, müssen Sie ihre Definition dazuschreiben.
VI.
Ja, der Verlust. Nun, es liegt jedenfalls nicht an den Ostdeutschen, dass ich Deutschland – im Vergleich zu einem Vierteljahrhundert zuvor – nicht wiederkenne. Es sei denn, sie meinen ostdeutsche Frauen in der Politik.
Also, lieber Herr Herles, so polarisierend war ihr Nachschlag nicht. Wenn ihr letzter Kommentar, den ich jetzt bewusst nicht nachgelesen habe, um vorurteilsfrei auf diesen Text einzugehen, eine ähnliche Qualität gehabt haben sollte, dann wüsste ich keinen Grund zur Aufregung. Sie haben nur eine eingeschränkte Perspektive, wie jeder von uns Normalsterblichen. Solange sie nicht den Fehler der allwissenden Totalitaristen machen, anzunehmen, Sie allein hätten die ewige, allgültige, absolute Wahrheit gefunden, ist das auch ok so.
Verehrter Herr Herles, puh, das sind viele Themen, die Sie hier auf die Schnelle behandeln. Ich versuche, gegen meine Sonntagsträgheit anzukämpfen und einige Gedanken von mir zu ergänzen.
1. Die deutsche Wiedervereinigung als „Ursprungstrauma“ der späten deutschen Nachkriegszeit? Ich denke, an dieser Idee ist so manches richtig und so manches falsch. Aus Sicht vieler ehemaliger DDR-Bürger erfolgte die Wiedervereinigung überhastet und unter Verleugnung eigener Ideen, Konzepte und Befindlichkeiten. Es wurde letztlich die D-Mark gewählt (wie schon viele Autoren feststellten), und die Wiedervereinigung war viel eher ein „Anschluss“ an den Westteil der Republik als ein Zusammenschluss gleichwertiger Partner. Dass in der Folge die Wohlstandsträume der Ex-DDR-Bürger sich nicht durchweg erfüllten und so manche West-Hasardeure Schaden anrichteten bei der wirtschaftlichen Neuordnung, erzeugte (nachvollziehbare) narzisstische Kränkungen auf östlicher Seite.
2. Nach meinem persönlichen Eindruck hat „der Osten“ traditionell ein größeres Problem mit Fremdenfeindlichkeit als „der Westen“. Lag es an der langen hermetischen Abriegelung? Ich erinnere mich beispielsweise an einen Onkel aus der DDR, der vor der Wiedervereinigung gehässig von den „Fidschis“ sprach, bezogen auf Arbeiter aus der sozialistischen Bruderrepublik Vietnam. Mich überraschte die starke Abneigung, denn diese Bevölkerungsgruppe war doch eher klein. Dennoch greift es m. E. viel zu kurz, die aktuellen Vorgänge auf einen vermeintlichen rassistischen „Ost-Charakter“ zu reduzieren – wie es die MSM mit Vorliebe tun.
3. Viele ehemalige DDR-Bürger konnten beobachten, wie SED-Opportunisten und Apparatschiks sich relativ glatt wichtiger Posten in der neuen Republik bemächtigen konnten. Dies verstärkte bei vielen von ihnen ein Gefühl der Verbitterung, während Menschen aus dem Westen diesen Karrieren eher naiv gegenüberstanden. Schließlich war links ja auch „gut“; man hatte vielleicht noch ein Che-Guevara-Poster auf der Toilette. Die prominenteste Gewinnerin dieses Marsches durch die Institutionen ist AM.
4. In den letzten Jahren vollzieht sich ein Wandel im politischen Klima Deutschlands. Die herrschenden Parteien dominieren den öffentlichen Diskurs in zunehmend unduldsamer Weise. Wer sie kritisiert, ist tendenziell undemokratisch, mindestens jedoch hochgradig verdächtig. Die Grenzöffnung 2015 markierte eine Zäsur: Die so genannte „Willkommenskultur“ wurde sakrosankt, die Kritiker repräsentierten „Dunkeldeutschland“. Dies alles geschah unterstützt durch ein mediales Sperrfeuer. Willkommen in der DDR 2.0.
5. Die absehbaren Probleme einer desaströsen, ja wahnsinnigen Migrationspolitik holen uns täglich ein, obwohl verzweifelt versucht wird, sie zu relativieren. Die Menschen im Osten reagieren empfindlicher auf die „Einzelfälle“ als die Menschen im Westen. Dies hängt aber nur am Rande mit ausländerfeindlichen Resssentiments zusammen. Vor allem erkennen die Ost-Bürger den „DDR-Sprech“ wieder, die staatlich verordnete Ideologie, das Schönreden einer negativen Entwicklung. Nur geht es jetzt nicht mehr um 5-Jahres-Pläne, sondern um (ausbleibende) Erfolge der Integration.
6. Vielleicht wünschen sich manche Bürger im Osten die hermetische Abriegelung früherer Zeiten zurück. Vielleicht gefährdet dieses Denken die offene Gesellschaft, wie Karl Popper sie sich gewünscht hat. Nicht minder gefährdet ist die offene Gesellschaft aber im Westen, wo eine bedingungslose Migration die Gesellschaft umkrempelt und durch Denk- und Sprechverbote geschützt wird.
Sehr geehrter Herr Herles.
Ich versteh Ihre Einleitung nicht recht. Ja, viele haben Ihrem letzten Artikel widersprochen. Hass habe ich jedoch in keinem Forumsbeitrag entdeckt (habe allerdings nur einen Teil von denen gelesen). Widerspruch ist meines Erachtens jedoch kein Grund zu ueberlegen, ob man noch richtig sei auf der Plattform, denn Widerspruch ist positiv, weil anregend, wie es auch Ihre Beitraege bei TE sind.
Auch bzgl diesem heutigen Artikel von Ihnen koennte ich in Teilen Einwaende anfuehren, sehe darin aber keinen Grund, Ihre Ausfuehrungen als fehl am Platz zu sehen. Das waere dumm. Waeren sie langweilig, ja, aber das sind sie nie. Reibung ist gut, da grad dann die Gefahr der Blasenbildung, sprich Langeweile, Eintoenigkeit minimiert wird.
Also ich freu mich auf Artikel von Ihnen, denen ich dann gelegentlich auch gelegentlich zustimmen oder widersprechen kann.
MfG
1. Der „Westen“ insgesamt ist in einem masochistischen Schuldkomplex gefangen, weshalb er sich gegen Bedrohungen (z.B. den Islamismus) nicht adäquat wehren kann.
2. Die „Erbsünde“ der alten BRD ist nicht ihre Preisgabe bei der Wiedervereinigung. Sondern die übermächtigen Veteranen der NS-Zeit (egal auf welcher Seite sie waren) , die alle Geschicke des Staates bestimmten, die – unter der US-am. Glocke – zu einem bürgerlich-liberalen Konsens fanden, erstmals in der dt. Geschichte, und diesen, unter Nennung aller enormen Vorteile (Wohlstand) , der Jugend anboten. Nur scheinbar paradox scheiterten sie dabei, da die Jugend den US-Schirm als permanenten Souveränitätsverzicht deutete (womit sie recht hatte) und somit auch das Konsensangebot verwarf. Diese faktische Spaltung wurde in den späten 60er und dann 70er Jahren deutlich. Eine konstruktive Alternative entwickelte die Jugend nie. Statt dessen Destruktion (RAF und deren weichgespülte Variante GRÜN). Mit der Ablehnung alles Bürgerlich-Liberalen favorisierte die Jugend zugleich den totalitäten Staat (den überwunden geglaubten)
3. Der „Ossi“ erspürte die Brüchigkeit des bürgerlich-liberalen Konsens und auch die Korruption der späten BRD unter H.Kohl. „So liberal wie es scheint seid ihr nicht“. Er fand viele Muster wieder, die ihm aus der DDR vertraut waren. Als Gegenentwurf taugte die BRD-alt nicht. Niemand hat das so konsequent erkannt (und zum eigenen Vorteil genutzt) wie Angela Merkel.
4. Schuldzuweisungen? Sehr schwierig. 1989/90 wäre die Chance zu einem Neustart gewesen. Aber H. Kohl glaubte, mit „Bimbes“ alles regeln zu können. Die Chance wurde vertan.
Passt!
“ „Wir können wieder zu Bestien werden. Aber wenn wir Menschen bleiben wollen, dann gibt es nur einen Weg, den Weg in die offene Gesellschaft. Wir müssen ins Unbekannte, ins Ungewisse, ins Unsichere weiterschreiten und Vernunft, die uns gegeben ist, verwenden, um, so gut wir eben können, für beides zu planen: nicht nur für Sicherheit, sondern zugleich auch für Freiheit.“ Ich weiß dem nichts hinzuzufügen.“
Ich habe etwas hinzuzufügen. Denn ich halte die offene Gesellschaft für einen schönen Traum. Sie mag umsetzbar sein mit Menschen, die alle etwas erreichen wollen. In meinen Augen waren wir in den 60ern und 70ern auf dem Weg dahin. Nicht aber mit Menschen die im Prinzip satt sind. Satte Menschen hören auf zu denken, sie benutzen ihren Verstand nicht mehr, sondern bemühen sich sogar nach Kräften darum, dass andere ihren Verstand auch nicht benutzen. In die Zeit sind wir in den 80ern und 90ern gekommen. Es gibt da die schöne Bedürfnispyramide. Die unteren drei Ebenen, Physiologische, Sicherheits- und Soziale Befürfnisse wurden bis vor kurzem wunderbar vom Staat gedeckt. Nur um die nächste Stufe zu erreichen, ganz individuelle Bedürfnisse zu befriedigen mussten die Menschen denken. Für manche reicht es aber als Individium in der Masse zu verschwinden.
Nun bricht für viele Menschen aber die zweite Stufe, die Sicherheit, komplett zusammen, die sozialen Bedürfnisse werden mehr und mehr nur noch durch digitales erfüllt, gleichzeitig haben die Menschen verlernt ihren Verstand zu benutzen. Das wird nicht in eine offene Gesellschaft gehen. Und es wird nie dahin kommen, denn immer wenn die drei unteren Ebenen für den Großteil des Volks gewährt sind, hört eben auch das Denken für eine Mehrheit auf. Die Folgen werden immer ähnlich sein, eine der drei Ebenen bricht zusammen, es kommt zu Unruhen, Kriegen oder sogar zum Ende eines Volkes (z.B. Majas – unterste Ebene funktionierte nicht mehr). Die Masse Mensch ist nun einmal nicht gut, vernünftig und klug. Die Masse Mensch ist bequem und dumm wenn satt.
“ 60ern und 70ern auf dem Weg dahin.“ Nein, da sind wir links abgebogen. Auf dem Weg in die offene Gesellschaft waren wir in den 50ern und frühen 60ern. Das Digitale ist nicht schuld am Niedergang, die Menschen haben schon vorher verlernt zu denken. Wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke, passt wohl besser: Es wurde uns abtrainiert während man zugleich, leider oft erfolgreich, versucht hat, uns die rechte (nämlich stramm linke) Gesinnung zu indoktrinieren.
Sehr geehrter Herr Herles,
Sie kündigen für Tichys Einblick eine Auszeit an.
Sollten Sie Ihre Ankündigung wahrmachen, dann halten Sie bitte die Zeit Ihrer Abwesenheit so kurz wie möglich.
Bei allem Widerspruch, den ich mir das eine oder andere mal „anmaße“, für mich persönlich bedeuten Ihre Beiträge einen Gewinn. Es sind allemal Beiträge, die zum Nachdenken anregen, die einen beschäftigen.
Dann also, bis bald. Bis möglichst bald!
>’„Herles fällt auf“ legt eine Pause ein. Freuen sie sich nicht zu früh! Sie hat mit den laufenden Ereignissen nichts zu tun. Bin nur mal kurz weg.'<
Scheint niemandem aufgefallen zu sein (so weit zum Thema einer 'Netz-Community').
Gute Erholung, Genesung – was auch immer man Ihnen wünschen kann.
Alles Gute für Sie, Herr Herles, und erfreuen Sie uns bitte bald wieder mit Ihren Kommentaren.
Sorry, so weit habe ich nicht gedacht.
Ich schließe mich, liebe Sabine W., Ihren Wünschen an.
Was immer, Herr Herles, der Grund Ihrer Abwesenheit sein mag. Alles Gute.
Ich bin zwar auch Wessi, habe aber viele Sympathien für die Ossis, denn ich bin überzeugt, nachhaltiger politischer Wandel kann nur von dort kommen. Ich bin zwar prinzipiell für eine weltoffene Gesellschaft (und seien wir mal ehrlich, so weit ich weiß gab es auch in der DDR andere Ethnien), aber in den letzten Jahren ist die Schraube weit überdreht worden. Ganz Afrika nach hier-geht gar nicht. Billionen in den Schlund der „€-Rettungspolitik“-alles verlorenes, vergeudetes, verschwendetes und noch dazu hart erarbeitetes Geld (mit dem man hierzulande viel Gutes, Sinnvolles hätte machen können) das unwiderbringlich verloren ist-geht gar nicht. Ich bin ganz bei Ihnen, wenn Sie die Wessis kritisieren-viele Geisteshaltungen hier sind Resultat von Überzüchtung, Überfeinerung, Wohlstandskrankheit, Dekadenz. Und ich bin auch weiß Gott nicht der einzige Wessi, der das so sieht.
Seehofer hat schon richtig erkannt, dass die Migration die Mutter aller Probleme ist. Wenn dem nämlich nicht so wäre, könnte jemand auf die Idee kommen und mit folgender Situation vergleichen: Deutschland im Jahr 1942 und Göring hält eine 60-minütige Rede, ohne den Krieg zu erwähnen.
Danke, Herr Herles.
Der Nachschlag ist allerdings fast genauso unverdaulich wie das Hauptmenü.
„Ossifizierung der CDU“, „niemals aufgearbeiteter Wendeschock“, „braunes Erbe der DDR“, usw .. . Geht’s noch ???
So schreibt – wie es Alexander Wendt in seinem Blog publico bzgl. H-U Jörges treffend formuliert hat – der typische Vertreter der westdeutschen Medienkaste, die den Ostdeutschen bei jeder passenden wie unpassenden Gelegenheit vorhält, sie seien noch nicht in der Demokratie angekommen. Diese „Edelfedern“ (Jörges, Prantl, Kohler, Bannas, Leyendecker, Böhme, di Lorenzo, …), ihr Geschreibsel und ihre Deutungen & Dogmen bin ich auch als Westdeutscher schon lange über. Zu dieser westdeutschen Medienkaste gehören auch Sie (ohne Sie in eine Reihe mit den genannten Journalisten zu stellen).
Und ist das nicht des Pudels Kern: Dass viele westdeutsche Intellektuelle (egal ob in Politik, Kultur & Medien) bis heute mit dem wiedervereinigten Deutschland „fremdeln“, die Wiedervereinigung in Wahrheit nicht (mehr) wollten und es sich in der beschaulichen, wirtschaftlich prosperierenden, mehr und mehr moralisierenden Bonner Republik so schön & behaglich eingerichtet hatten ?
Und ihre Trauer (oder ihren Hass ?) über den Verlust dieses „gelobten Landes“ ( das es in Wahrheit nie war) auf die Ostdeutschen projizier(t)en wie auf den Kanzler der Einheit bis in die Nachrufe nach seinem Tod hinein ?
Deren Lebenslügen vom Pazifismus, Multilateralismus, Sozialismus bis hin zur offenen, multikulturellen & multiethnischen Gesellschaft die Ostdeutschen (wie die Polen, Tschechen, Ungarn) eben nicht teilen ? Die umgekehrt für Freiheit ihre Existenz riskiert haben und in einem kommunistischen Regime auf die Straße gegangen sind, anstatt darüber (und über Moral & Werte) in Leitartikel nur zu schwadronieren ?
Diese Verachtung (oder Hass) sowohl auf Land und Leute sind es meiner Meinung nach, die das Klima vergiften und Land auch fast 30 Jahre nach der Einheit spalten.
Westdeutsche Intellektuelle. Die „intellektuellen“ Wessis waren schon auf links gedreht, als die Wende kam. Immerhin waren die Linksgrünen schon seit zwanzig Jahren auf dem Marsch durch die Institutionen und betrieben Zersetzung, freundlich unterstützt von der Stasi. Damals war man auch schon ständig gegen Nazis und multikulturell und sozial gerecht und feministisch, nur alles nicht so hysterisch.
Dann kam die Wende und man drehte den Ton hoch. Den „Intellektuellen“ wurde Deutschland zu groß. Zu stark. Ihre linken Meme und ihr deutscher Selbsthass (psychologisch wohl eine Art Ersatzhandlung aber ich bin kein Experte) brachen sich Bahn. Sie glitten in den Totalitarismus ab. Seitdem kämpfen sie wie rasend gegen Hitler, den sie in jedem Deutschen erkennen.
Die West-Intellektuellen von heute haben sich von der Ratio verabschiedet, Gesinnung ist alles. Himmel, wir lehren Gendergaga an Universitäten und nennen das Wissenschaft. Wehe dem Ketzer, der was anderes sagt.
Tatsächlich wandert das Wissen ab. Aus dem Lande oder ins Private. Aus Universitäten werden wieder Klöster. Denn jede Wissenschaft muss mit einem überzeugenden Lippenbekenntnis an Gott, also die „Werte“ beginnen. Was nicht zur Ideologie passt, muss zurechtgebogen und gelogen werden. So ist der Totalitarismus. Es gibt nichts neutrales. Alles ist politisch. Von den Naturwissenschaften über Liebesbeziehungen bis hin zum täglichen Stuhlgang, der Untertan muss Haltung dabei demonstrieren.
Die Scholastik kommt bereits zurück, wenn man so will. Man darf höchstens solange logisch denken, solange kein Widerspruch dabei rauskommt. Auf Nummer sicher geht, wessen „Wissenschaft“ die herrschende Ideologie bestätigt. Auch Thomas von Aquin war ja kein schlechter Kopf. Aber ob Thomas oder William, alles beginnt und endet bei Gott.
Nur diesmal durchschreiten wir den Prozess in der umgekehrten Richtung. Wie weit werden wir zurückfallen, das ist die Frage. Mit etwas Pech durchs ganze Mittelalter, bis wir in der Antike wieder rauskommen. Bis die Religion sich erneut erschöpft und die Ratio wieder erwacht.
Kurz: Westliche Intellektuelle gibt es zwar noch, aber nicht mehr im Mainstream. Gelegentlich dürfen dort welche Gastkommentare abgeben. Ansonsten tummeln sich dort aber nur Gläubige, keine Rationalisten, keine echten Wissenschaftler, keine wirklich Intellektuellen im Wortsinne. Eher Hohepriester.
Habe mir nun beide Artikel von Herrn Herles, sowohl zu Chemnitz als auch den „Nachschlag“ durchgelesen und muß sagen, daß Herr Herles einfach am eigentlichen Thema vorbeischreibt.
Der Sachverhalt ist einfach – nach einem barbarischen Mord an einem Deutschen durch einen sogenannten Flüchtling, im Rahmen einer durch illegale Grenzöffnung verursachten Gewaltwelle, wie sie Deutschland seit dem Krieg nicht gesehen hat, ging eine empörte Bevölkerung auf die Straße und protestierte.
Der Autor macht daraus eine Betrachtung deutscher Befindlichkeiten in Folge der Wiedervereinigung. Er schreibt einfach über etwas anderes, ähnlich den Mainstream-Medien, die auch über alles reden, nur nicht über Ursachen und Folgen. Mit diesen beiden Artikeln hinterläßt der Autor für mich zum wiederholten Male den Anschein, daß er dem Kurs der „Berufseuropäer“ doch weit näher zu stehen scheint, als er vielleicht selbst wahrhaben will. Während er in anderen seiner Artikel immer wieder die Unverzichtbarkeit der europäischen Vereinigung betont, so geht er hier völlig selbstverständlich davon aus, daß die „offene Gesellschaft“ eine allgemein verabschiedete, akzeptierte, erstrebenswerte und umzusetzende Sache sei. Allerdings nicht ohne festzustellen, daß die meisten davon Betroffenen ohnehin keine Ahnung haben, was das überhaupt sein soll.
Ganz im Stile unserer „Eliten“ beruft er sich dabei auf den unvermeidlichen Karl Popper, den Hausphilosophen der linksliberalen Polit- und Kulturschickeria. Das Poppers Schriften derzeit aktueller denn je sind, gibt zu größter Skepsis Anlass, bedenkt man den derzeitigen Zustand unserer Gesellschaft. Das der gute Mann in SPD-Kreisen recht beliebt und Soros ein großer Befürworter Poppers Theorien ist, vervollständigt das Bild.
Popper Weltbild, seine philosophische und weltanschauliche Basis ist von protestantisch-sozialistischem Denken geprägt, deren maximales Ergebnis die Findung des kleinsten gemeinensamen Nenners ist. Seine Grundeinstellung ist destruktiv und Ergebnisfeindlich. Falsifikation vor Verifikation, Intuition vor Beobachtung, Minimierung der Leids vor Maximierung des Glücks, egalitäre Gesellschaftsstruktur, Abschaffung der Nationalstaaten, minimalisierte Demokratiedefinition, Kritik vor Befürwortung, offene Gesellschaft als extremer (nicht hilfreicher) Gegenentwurf zur totalitären Gesellschaft.
Insgesamt ist damit Karl Popper bewußt oder unbewußt, einer der wichtigsten Wegbereiter zur Zerstörung unserer westlichen Gesellschaft wie wir sie kennen.
Herrn Herles Betrachtungen halte ich für durchaus interessant und wichtig, aber zum falschen Zeitpunkt und in der falschen Form. Nach meinem Empfinden sitzt er trotz all seiner z.T. grandiosen Merkelkritik, immer noch komplett auf dem falschen Dampfer.
„Mutter aller Probleme “ ? Schlicht gesagt die Westbindung!
Seit den Kriegseintritt der USA (zur Sicherung der Kriegskredite wie ein US Senatsausschuß später feststellte) ist in Europa und der Welt der Welt so ziemlich alles schief gegangen und geht radikal weiter schief….
Ein echter Dritter Weg (mit den Nachbarn) oder es ist eh alles verloren und wird zur eurabisch-afrikanischen Provinz
„Beitritt“. Nicht Wiedervereinigung. Eher Übernahme der DDR in westliches Staatsgebiet. Insofern stimme ich Ihnen zu.
Die Frustration war damit vorprogrammiert.
Alle weiteren Probleme, die sich um den Beitritt ranken, standen nicht mehr im Fokus eines Kanzlers Kohl, dem Europa wichtiger war, als die Bundesrepublik Deutschland.
Merkel ist die Fortsetzung. Damit findet man sich zunehmend nicht mehr ab.
Das Ergebnis ist nicht nur in Chemnitz zu sehen, sondern Chemnitz zieht sich quer durch Deutschland. Die Migration spielt die entscheidende Schnittstelle, die das Volk „wir sind das Volk“ rufen lässt. die aufgezwungene Globalisierung, nichts anderes als zu Deutsch: Entmündigung, die andere.
„Es ergibt meines Erachtens keinen Sinn, die monochrome Einseitigkeit der Mainstreammedien zu beklagen, selbst aber alles abzulehnen, was die geistige Bequemlichkeit in der eigenen Meinungsblase stört“. Bei diesem Satz fühlte ich mich selbst an die Antworten verschiedener Foristen auf meinen Kommentar zur Talk-Runde von D Hayali mit KGE und Meuthen erinnert. Es ist offensichtlich für viele sehr schwer über den eigenen Tellerrand zu gucken, nein ich behaupte sogar es fehlt schlichtweg der Wille dazu andere Meinungen zu akzeptieren, auch wenn diese gerade nicht ins eigene Koordinatensystem passen. Insofern ist die „offene Gesellschaft“ wie Sie sie hier definieren Herr Herles, wie ich befürchte, schon gar nicht mehr existent. Für mich findet gerade die Spaltung dieser Gesellschaft statt und zwar nicht nur zwischen Ost und West, wie wir nicht erst jetzt wieder am Beispiel Chemnitz sehen.
Lieber Herr Herles,
dass offenbar einige Kommentare des letzten Artikels verletzend für Sie waren, bedauere ich. Es ist für viele nicht einfach, bei der aufgeheizten Debatte einen klaren Kopf zu behalten und ruhig zu argumentieren. Ich nehme mich da nicht aus. Glücklicherweise haben die bewussten Kommentare offenbar keine unheilbaren Wunden hinterlassen, denn Sie haben ja schon angedroht, dass Sie bald wiederkommen. Machen Sie Ihre Drohung bitte bald wahr.
Was Ihren heutigen Text betrifft, bin ich in einigen Punkten anderer Meinung als Sie, vor allem, was Ihre Bewertung der ostdeutschen Befindlichkeit betrifft.
Vorausschicken möchte ich, dass ich rechte wie linke Gewalt ablehne. Das sollte allerdings selbstverständlich sein.
Nun zu Ihrem Text: Ich bin nicht der Meinung, dass der Vorbehalt besonders der Ostdeutschen gegenüber dieser Art der Migration auf „schlecht verheilte Wunden“ und „eingeübte(n) Ressentiments“ zurückzuführen ist. Sie ist einzig und allein auf das Benehmen der Migranten zurückzuführen.
Vielleicht ist Ihnen nicht klar, was die Chemnitzer von ihren „Gästen“ tatsächlich auszustehen haben. Die Mär vom nahezu ausländerfreien Osten, der gar nicht wüsste, wovon er redet, hält sich leider hartnäckig.
Aber lesen Sie hier nach:
https://einzelfallinfos.wordpress.com/page/3/?s=chemnitz
Es ist völlig natürlich, dass man ganz besonders von den Menschen, die man freundlich aufgenommen hat und denen man durch seine Steuern ein sorgloses Leben ermöglicht, nicht ausgeraubt, vergewaltigt und ermordet werden will. Das passiert einmal, zehnmal, hundertmal, aber irgendwann fangen Sie an, sich zu wehren, wenn Sie noch geistig gesund sind, ganz gleich, ob Sie im Osten Deutschlands oder in irgendeinem anderen Land auf der Welt leben. Die Menschen wollen nicht sterben, wollen nicht, dass ihre Kinder vergewaltigt werden. Ist das wirklich nicht zu verstehen? Wo sehen Sie hier ein Ressentiment? Wie kann man diese normale und gesunde Reaktion pathologisieren, indem man sie auf einen angeblichen Wendeschock, auf ein Trauma zurückführt?
Wenn dann noch hinzukommt, dass der politisch-mediale Komplex sich ganz einseitig auf die Seite der Migranten stellt, selbst wenn sie die niederträchtigsten Verbrechen an den Einheimischen verüben, und die Einheimischen, wenn sie es wagen, sich über einen Mord zu beschweren, maßlos beschimpft und beleidigt, ist die Grenze des Erträglichen erreicht. Sollen sie sich ermorden lassen und sich noch nicht einmal darüber beklagen dürfen?
Sie schreiben in Bezug auf Ostdeutschland: „…alle Umfragen und Untersuchungen belegen eine größere Skepsis gegenüber der politischen Grundordnung.“ Nicht ganz richtig, meine ich. Die westdeutsche Demokratie wurde von uns als höchst erstrebenswert angesehen, sonst hätte die Friedliche Revolution nicht stattgefunden. Die Skepsis hat sich erst allmählich aufgebaut, als wir gesehen haben, wie einfach eine geschickte, skrupellose, wertebefreite Frau wie Angela Merkel Regeln und Gesetze brechen und den Staat umbauen kann und wie willfährig ihr die meisten Politiker und die Mehrheit der angeblich unabhängigen Medien in Rechtsbruch und staatlichen Selbstmord folgen. Die Skepsis bezieht sich also auf die Demokratie, wie sie sich derzeit in offenem Rechtsbruch, Hetze und Lügen darstellt, genaugenommen also auf den Niedergang von Demokratie und Rechtsstaat, und ist nach meiner Meinung mehr als berechtigt. Die Demokratie, die man sieht und bewertet, ist nun mal die real existierende Demokratie, nicht das ideale, rein theoretische Konstrukt.
Eine wirklich wehrhafte Demokratie hätte nicht so einfach und weitgehend widerspruchslos beschädigt, ja zerstört werden können. Das enttäuscht schon. Die Ossis sind, wie Sie richtig schreiben, in diesem Punkt nur sensibler als die Westdeutschen, die offenbar zum größten Teil noch nicht begriffen haben, was vorgeht. Das hat auch Gründe. Anders als die Ossis konnten die Wessis jahrzehntelang bei ihrem Staat darauf vertrauen, dass er zwar Fehler machte, aber dennoch das Beste für das Land anstrebte. Dieses Vertrauen ist begreiflicherweise nicht von heute auf morgen auszurotten. Bei den Ossis war das Gegenteil der Fall.
Für die CDU gilt das Gleiche. Wäre sie nicht schon von innen her faul gewesen, hätte Merkel bei ihrem Bestreben, der Partei eine linksextremistische Politik aufzunötigen („No border, no nation“ ist ein Motto der extremen Linken und verfassungsfeindlich), mehr Widerstand gefunden. (Apropos: Wird die CDU eigentlich schon wegen vom Verfassungsschutz beobachtet?)
Ebenso verhält es sich mit der EU. Sie schreiben ja selbst, dass die EU heute ein anderes Konzept als zur Zeit der Wende verfolgt: den Aufbau eines zentralistischen Staates. Mit zentraler Lenkung und Planwirtschaft aber haben gerade die Ostdeutschen üble Erfahrungen gemacht. Den „Wessis“ stehen sie noch bevor.
Sie schreiben: „Absurderweise ist Deutschland mit der Demokratisierung des Ostens nicht demokratischer geworden.“ Das ist nicht absurd, sondern es war zu erwarten, da man die alten „Kader“ weitgehend in den Führungspositionen belassen und die SED (anders als die NSDAP) nicht verboten und ihre Mitglieder „entgenossifiziert“ hat. Man hat ihre Strukturen intakt gelassen und ihr – einer nachgewiesen antidemokratischen Partei der Diktatur des Proletariats – gestattet, sich wieder zu konsolidieren und politisch aktiv zu werden. Die alten Parteikader der SED, also die Ostlinken, haben den Westlinken das Übergewicht verschafft, das sie benötigten, um die Bonner Republik noch schneller in die Richtung einer DDR 2.0 zu treiben. Toleranz gegenüber den Feinden der Demokratie ist eben immer tödlich. Das zeigt sich nicht nur im Umgang mit den verfassungsfeindlichen Teilen des Islam, sondern eben auch hier.
Das war eine lange Replik, aber eine, wie ich meine, notwendige.
Ihre Replik zeugt von mehr „Durchblick“ als ich sie einer den Herleszeilen finden konnte.
Daher bestätige ich Ihnen gerne, dass sie absolut notwendig und bereichernd ist.
Sie sprechen so trefflich an und aus, was ich gestern mit der „Zweisprachlichkeit“ meinte. Herr Herles dagegen versucht in seinen beiden Artikeln, uns über die „Semantik einer anderen Sprache“ zu belehren, ohne sie jemals echt gelernt zu haben.
Sehr geehrter Herr Herles.
Ich versteh Ihre Einleitung nicht. Ja, viele haben Ihrem letzten Artikel widersprochen. Hass habe ich jedoch in keinem Forumsbeitrag entdeckt (habe allerdings nicht alle gelesen). Widerspruch ist meines Erachtens jedoch kein Grund zu ueberlegen, ob man noch richtig sei auf der Plattform, denn Widerspruch ist positiv, weil anregend, wie es auch Ihre Beitraege bei TE sind.
Auch bzgl diesem heutigen Artikel von Ihnen koennte ich in Teilen Einwaende anfuehren, sehe darin aber keinen Grund, Ihre Ausfuehrungen als fehl am Platz zu sehen. Das waere dumm. Waeren sie langweilig, ja, aber das sind sie nie. Reibung ist gut, da grad dann die Gefahr der Blasenbildung, sprich Langeweile, Eintoenigkeit minimiert wird.
Also ich freu mich auf Artikel von Ihnen, denen ich dann gelegentlich auch widersprechen kann.
MfG
Der Euro mag ein Fehlkonstrukt sein, aber statt (wie von den Franzosen geplant) Deutschland zu schwächen, hat der gemeinsame Markt die deutsche Industrie auf Turbo-Modus umgestellt, da der Aufwertungsdruck der D-Mark entfiel. Frankreich traditionelle Verbündete (gegen Deutschland) liegen darnieder und sind Bittsteller an Deutschland. Großbritannien hat sich entschieden aus diesem „3.ten Krieg um Europa“ auszusteigen, da die toxische Waffe der islamischen Massenmigration von Merkel geworfen wurde.
Den Osten hat Merkel mit den Chemnitzer Ereignissen (und deren politische Rezeption) endgültig gegen sich aufgebracht. So wenig wie die SPD sich von Hartz4 erholt, wird die CDU im Osten wieder zu alter Stärke zurück finden.
Das fragile Machtgleichgewicht in Deutschland ist zerstört. Es wird einen heftigen Rechtsruck geben, es könnte zu Autonomie-Bestrebungen von Bayern und Sachsen kommen.
„Auch Mutti Merkel ist nicht die Mutter aller Probleme, sie ist nur ein Symptom. Mutter der deutschen Widrigkeiten ist ein niemals aufgearbeiteter Wendeschock. “
Herr Herles, die große Kanzlerin soll für nichts verantwortlich sein? Sie hat vorgefunden?
Ein beliebstes Strickmuster, alles gesund zu beten, was heute krank ist.
Ich stimme Ihnen in einem Punkt zu: Nicht Merkel allein, es sind die Parteien der Groko und der Opposition, die dieser Frau nichts entgegensetzen.
Viktor Orban, hat es treffend formuliert: bei dieser Politik hätte man ihn längst aus dem Amt gejagt.
Servus Wolfgang,
vom Niederbayern (Straubing) zu Bio-Niederbayern (Tittling):
Ihre Sichtweise ist auch die meine! Danke für Ihre erhellenden Beiträge!
Ich möchte sie nicht um nichts missen – bitte weiter so!
Meine IT-Firma habe ich kurz vor der Wende gegründet. Heute würde dieses wahrscheinlich als Start-up bezeichnet werden. Mittlerweile beschäftigt diese Firma ca. 160 Mitarbeiter. Manche haben auch einen Migrationshintergrund. Wir kommen auf insgesamt 24 verschiedene Nationen.
Ich hatte vor der Wende bereits Ostberlin, Leipzig und auch weiland Karl-Marx-Stadt besucht und etwas kennengelernt. Aber auch danach war ich im regen Austausch mit Teilen unserer neuen Bundesbürgern.
Meine Sicht war und ist, die Katharsis (Aristoteles ;-), die durch die 68er Generation erzwungen wurde, hat uns ein Stück weiter die Tür zur Offenen Gesellschaft geöffnet. Dieser, teilweise schmerzhafte Läuterungsprozess der vormals erstarrten Bonner Republik blieb aus bekannten Gründen in der DDR aus.
Andererseits wissen wir durch die Heinrich Bölls Erzählung „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ was eine Bildzeitung von und für Besserwessis bewirken kann:
23.11.2000 war der Aufmacher der Bild: „Neonazis ertränken Kind. Am helllichten Tag im Schwimmbad. Keiner half. Und eine ganze Stadt hat es totgeschwiegen.“
Es ging um das sächsische Sebnitz und den kleinen Joseph. Durch sein Herzleiden erlitt er einen leider tödlichen Badeunfall. Damals gab es voreilige Gutachter und auch eine unglücklich agierenden Justiz. All das vermengte BILD zu einem giftigen Brei.
Wiederholt sich die(se) Geschichte?
Sehr geehrter Herr Herles,
Ihre Analyse ist aus meiner Sicht zu kurz gedacht. Eine umfänglichere Erklärung bittet diese Artikel von Titus Gebel: Gestern noch Staatsbürger, heute schon Dissident
https://www.achgut.com/artikel/gestern_noch_staatsbuerger_heute_schon_dissident
Mit freundlichen Grüßen aus Boston,
PM
Der Artikel von Titus Gebel auf Achgut ist einfach überragend und ein absolutes Muß!
Ein Artikel von Titus Geber, wenn Sie ihn nicht schon gelesen haben, erklärt er doch vieles.
https://www.achgut.com/artikel/gestern_noch_staatsbuerger_heute_schon_dissident
Herr Herles, meiner Meinung nach ist schon längst zu spät für den „Dialog“.
Schauen Sie doch nur das Personal der „Altparteien“ an. Ich finde es gruselig.
Habe ich auch gelesen und stimme voll zu. Somit wäre die „Mutter aller Probleme“ die linke/kommunistische Ideologie, die sich in Deutschland breit gemacht hat und jede Vernunft verdrängt.
Natürlich darf und soll Herr Herles hier seine Sicht der Dinge verbreiten. Wäre ja noch schöner. Aber man darf auch dagegen halten. Ich sage nur, wo waren er und die Eliten des westlichen Deutschland in den letzten 6 bis 8 Jahren als massiv gegen Recht und Verträge gehandelt wurde? Nichts war zu hören, weder im Parlament (eine Volksfront ohne jede Opposition) noch in den Medien (Applausjournalisten zu fast 100 Prozent) noch bei sonstigen Geistesgrößen.
Die AfD entstand einstmals wegen der Euro-Verwerfungen und die Reaktion: Lucke und seine Mitkämpfer wurden ruckzuck zu Nazi und Rechtsextreme stigmatisiert. Wohl wissend dass dagegen kaum anzukämpfen war und ist. Beim nächsten Aufreger der illegalen Einwanderung das Gleiche. Auch hier nur das Schwingen der Nazikeule, jeden trifft sie, der sich nicht dem Mainstream unterordnet. Vielleicht sollte man auch diese Seite mal thematisieren?
Sehr geehrter Herr Herles,
es wäre interessant gewesen, wenn man die Probe aufs Exempel gemacht hätte und als Neuansiedler für bevölkerungsarme Landstriche in Mecklenburg weiße Farmer aus Südafrika vorgesehen hätte. Wie hätte die Bevölkerung reagiert? Ausländerfeindlich? Ich vermute eher: nein. Zumindest wäre die Reaktion abwartender, verhaltener gewesen. Das würde zwar nicht Ihre Argumentation in Gänze entkräften, aber den Schwerpunkt verschieben. Es gibt im Osten viel mehr Vorbehalte gegen Einwanderer, die zu einem Großteil sich weder integrieren noch zum Wohlstand des Landes beitragen werden. Und wegen der wenig verinnerlichten political correctness fällt der Protest derber aus. Vielleicht hat man sich im Westen im Laufe der Zeit nur „besser“ an diese Fehlentwicklung, die es unbestreitbar ist, gewöhnt?
Es ist für gelernte DDR-Bürger leichter, den nackten Kaiser zu erkennen und zu benennen. Sie reagieren auf Merkel mit mehr Gespür für Schönfärberei. Dass manche noch nicht alle Lektionen einer Demokratie gelernt haben, ist verständlich. Aber wenn das das Hauptproblem ist, was ist dann mit Schweden los?
Die linken Medien würden „Rassisten-Alarm“ auslösen und die Antifa wäre auf der Straße. Das würde in „Welcome to Hell“ enden, da die Südafrikaner handfest Männer sind, dies sich wehren würden und nicht wie in Frankfurt (Oder) verkriechen…
Herr Herles, vielleicht war es ein „Wendeschock“, aber nicht der „Wendeschock“, wie Sie ihn verstehen. Für die meisten Menschen in Ostdeutschland war die Welt nach der Wende unter Kohl noch in Ordnung. Trotz Massenarbeitslosigkeit, den die Treuhand hinterließ – aber das war ein wirtschaftlich-strukturelles Problem und kein pol. Problem, das die FDGO gefährdete.
Selbst in Schröders Zeiten, als die ersten Demos gg. Hartz IV wieder aufkamen, war die Welt noch insofern in Ordnung, als auch das noch nicht als ein pol. Problem zur Gefahr der FDGO war.
Der eigentliche „Wendeschock“ ist der von der Wende der Wende – angetrieben durch Merkel und durch die von ihr herbeigeführte Umpolung und Vergrünung der CDU und des immer freizügigeren Umgangs mit Steuergeldern. Erst Griechenlandrettung, ESM, Klimarettung, Energiewende. Den Menschen wurde immer wieder gesagt, die Kassen seien leer. Trotz steigender Steuereinnahmen. Und dann kam plötzlich der Herbst 2015, und das Geld, das angeblich nicht da war, fing an, in rauhen Strömen zu fließen. Wo vorher kein Geld für eine Straße oder eine Schule da war, war plötzlich zur Unterbringung von > 1 Mill. Flüchtlingen da, und riss auch nicht ab. Selbst Dörfer wurden Neuankömmlingen „geflutet“. Und das auch noch eigenmächtig, unter Missachtung geltenden Rechts, unter des weiterhin gepflegten Kontrollverlusts, unter dem Jubel der Leidmedien, unter dem Verschweigen oder Bagatellisierung der Flüchtlingskriminalität, und unter der gezielten Diffamierung und Denunziation der ‚Kritiker‘ und ‚Andersdenkenden‘ und selbst der einfachen ‚besorgten Bürger‘.
Es sind die Erinnerungen und die Parallelen an das, was man 1989/90 durch die friedliche Revolution eigentlich überwunden glaubte. Die Zurückdrängung der freiheitlichen und individuellen Grundrechte, die sie sich 25 Jahre vorher erst erkämpft hatten. Die Zurückdrängung der FDGO. Das war der „Schock“ in Ostdeutschland und nichts anderes. Der „Wendeschock“ durch Merkels eigene „Wende“.
Und durch Merkels Umpolung und Vergrünung der CDU verloren viele von deren Anhängern ihre pol. Heimat. Auch viele SPD-Anhänger verloren ebenfalls ihre pol. Heimat, weil sie sich nicht mehr von der SPD vertreten fühlten, da Minderheiten in der SPD nunmehr wohl eine höhere pol. Priorität genießen als einfache Arbeiter. Also wo sollten diese Leute sich hinwenden? Den Kommunisten etwa, die sie 1989/90 noch von Hof jagen mussten? Oder etwa den grünen Traumtänzern und ihrer Verbotspartei?
Früher ging es Deutschland immer gut, solange es ein pol. Gleichgewicht zwischen links (SPD) und rechts (Union) gab und die liberale Mitte noch das Zünglein an der Waage war. Dieses Gleichgewicht ist längst aus den Fugen geraten. Die Union ist linksgrün geworden, und die SPD eine linksgrüne Nieschenpartei, aber beide sind keine Volksparteien mehr. Ja, diesen „Wendeschock“ muss erst mal so ein Volk verkraften.
Volle Punktzahl, dem ist nichts hinzuzufügen. Danke für Ihren Kommentar !
Lieber Herr Herles, ich glaube, hier hat kaum jemand etwas gegen „Binnenpluralismus“. Im Gegenteil. Und Fakten bleiben Fakten. Aber diese geben Interpretationsspielraum und deshalb passt vieles, was Sie hier ergänzen, partout nicht in meine „Meinungsblase“.
Die Spaltung des Landes ist Fakt – doch sie kommt m. E. nicht von „Wendeschocks“, sondern von einem völlig degenerierten Parteienstaat, von der Abgehobenheit und Bürgerferne des politischen Establishments und von der Aushebelung demokratischer Grundrechte durch linke Ideologen. Der Umgang mit dem existenziell wichtigen Migrationsproblem und seine hasserfüllte Tabuisierung durch Political Correctness sind der beste Beweis dafür.
Die Ostdeutschen kennen aus Erfahrung all die Lügen zum Machterhalt eines Systems, wählen deshalb anders, zweifeln (mit gutem Grund) an der erstarrten politischen Grundordnung und einer völlig undemokratischen, überbürokratisierten EU.
Ich sehe keine Spaltung zwischen Ost und West, sondern nur eine zwischen grün-linker Ideologie und gesundem Menschenverstand.
Der Wendeschock ist ein Art Migrationsproblem.
Die Buerger der DDR sind von einem politischen System mit eklatantenden Schwaeche in ein politsches System mit verdeckten Schwaechen migriert.
Die ehrlichen Reaktionen in Ostdeutschland auf besch%&*$e Politik sprechen Baende.
Ihre Bezugnahme auf Karl Popper ist trefflich. Dieser Demokratie Philosoph sollte Pflichtlektüre ALLER Demokraten sein. Wir haben nicht erst seit der Wiedervereinigung Deutschlands ein unklares Demokratieverständnis. Die Wiedervereinigung, vor allem jedoch die Politik der Vergangenheit, macht profunde Defizite sichtbar. Dieses Land muss dringend darüber diskutieren, in welcher Demokratie wir in Zukuft leben wollen. Wollen wir den derzeitigen despotistischen Zustand des imperium paternale fortsetzen, oder sollten wir uns darum bemühen, eine bürgerliche res publica herzustellen und zu gestalten. Ich wäre unbedingt für Letzteres, denn die derzeitige gelenkte, entmündigende Demokratie ist hellsichtig von Orwell beschrieben worden. Wir sollten uns klar werden, welchen Begriff von Freiheit wir haben. Kann es eine Demokratie ohne Freiheit geben? Karl Popper würde antworten: Leider ja. Die derzeitigen Zu- und Umstände können die Chance bieten, sämtliche Blasen zu verlassen und Poppers kritischem Rationalismus nahe zu treten. „Optimismus ist Pflicht. Die Zukunft ist offen.“ (Karl Popper)
Das deutsche Volk bekam 1949 von dem Amis die Demokratie übergestülpt, die Deutschen haben sich die Demokratie ja nicht selber erkämpft, Zwangsdemokratie könnte man das nennen.
Wenn man die deutsche Gesellschaft beobachtet, dann stellt man fest: Die Deutschen sind in der Mehrzahl nicht für eine Demokratie geeignet. Sie sind als obrigkeitshöriges Volk lieber demütige Untertanen.
Es tut mir leid. Diese Sätze von Popper, die für Herles ein Eckstein seines Denkens zu sein scheinen, lassen mich nicht los. „„Wir können wieder zu Bestien werden. Aber wenn wir Menschen bleiben wollen, dann gibt es nur einen Weg, den Weg in die offene Gesellschaft. Wir müssen ins Unbekannte, ins Ungewisse, ins Unsichere weiterschreiten und Vernunft, die uns gegeben ist, verwenden, um, so gut wir eben können, für beides zu planen: nicht nur für Sicherheit, sondern zugleich auch für Freiheit.“
Dass hier mit Bedingunssätzen im Inidikativ, monokausal argumentiert, lasse ich noch dahingestellt. Mir fehlt zu einer fundierten Argumentation das philosophische Rüstzeug. Die Aussage aber, wir müssen ins Unbekannte, ins Ungewisse, ins Unsichere weiterschreiten, ist definitiv, und hier passt Angela Merkels Lieblingssatz, alternativlos. Was bleibt uns weiter übrig als weiterzuschreiten, ins Dunkle, die Zeitschiene kennt keinen Weg zurück. Sie hält es mit Honecker. Immer vorwärts, niemals zurück.
Diese Zukunft, und damit glaube ich bei den Grenzen unserer Möglichkeit zu planen, hält Überraschungen voraus, die keiner, kaum einer, in seinen Prognosen sieht. Ich will nicht Regress nehmen, auf die Monate vor der sogenannten Wende. Keinen Pfennig hätten Geißler, Kohl, Süßmuth, Blüm auf ein bevorstehendes säkulares Ereignis verwettet.
Ich gehe 10, 11 Jahre zurück. Alle Welt sprach vom Ende der Religionen. In Teheran gingen Frauen in luftigen Kleidern spazieren, in Kairo sah man kaum eine Frau in islamischer Kleiderverhüllung. Dann kam der Sturz des Schahs. Mit Sicherheit nicht der Menschenfreund, den man sich wünschte. Mit den Demonstrationen in Europa, das Übergreifen auf Persien, in dem der Schah alleingelassen wurde, sein Rücktritt, der Flug des Ayatollah aus Paris in alte Heimat. Und siehe da, die Büchse der Pandora war geöffnet. Die „zivile“, linke Oppisition wurde, nachdem der Schah noch sichere Unterkunft suchte, gefressen, ein islamischer Gottesstaat errichtet. Die Frauen zurückgeworfen in archaische Verhältnisse. Die Herrschaft der Religion errichtet. Die Renaissance der Religion, einer totalitären Religion, kam in Fahrt.
War das der Zustand, den die Studentproteste vor Augen hatte. Die Zukunft hatte bewiesen, das sie frei ist auf ihren Wegen.
Sehen wir uns die Welt ein paar Jahrzehnte später an. Die beginnenden Zehnerjahre des 21. Jahrhunderts. Die Auguren in Radio, Fernsehen, die Leitartikler der großen Zeitungen schwärmten von einem arabischen Frühling, der schneller welkte, als die Blumen die meine Tochter ihrer Mutter zum Geburtstag geschenkt hat.
Vielleicht verstehe ich Herles nicht oder um mit ihm zu sprechen: Nach Lust und Laune falsch.
Trotzdem denke ich, nicht falsch zu liegen, wenn ich gegenüber einzelnen Sätzen misstrauisch bleibe, die die Welt festlegen wollen. Den Wendeschock, nach nicht aufgearbeiteter Vergangenheit als das überwölbende Problem unserer Zeit zu präjudizieren, halt ich allemal für gar zu frisch gewagt.
Wenn es ein Problem gibt, das alle anderen überrag, dann ist es die Bevölkerungsexplosion, die, und ich wage jetzt einen Blick in die Glaskugel, unsere Kinder und Enkel noch gewaltig zu schaffen machen wird.
Die Wanderungswellen, die Europa derzeit erreichen, sind ein blaßer Widerschein, dessen was Europa bevorsteht.
Abschließend, das muss ich auch in diesem Text loswerden. Die Ausrastungen von Fußball-Chaoten, von Rechtsextremen in Chemnitz darf keiner, wird keiner, der sich gut-bürgerlich-konservativ nennt, entschuldigen. Keiner. Aber den Großteil der Demonstranten in diesen Dunstkreis zu verorten, halte ich für, Entschuldigung, fast für bösartig, zumindest für vorurteilbesetzt.
Sie sehen, Herr Herles, die Leser hier setzen sich mit ihrem Text auseinander. Unbeholfen wie ich. Aber ich bin halt nur ein billiger Volksschüler mit nachgebautem Abitur und insofern nicht satisfaktionsfähig.
Ich habe viel mit Ossis zu tun und immer wieder fallen mir Unterschiede auf. Bei den Frauen war deren Unkompliziertheit und Nicht-Affektiertheit immer erfrischend. Das hat mich nie gestört und hätte sich ohne Probleme ausgewachsen.
Unsere wahren Probleme liegen sichtbar woanders, das wollen wir bei aller inneren Ursachenforschung mal nicht unterschlagen.
Was soll man diskutieren, wenn das doch gar nicht gewünscht wird. Eine gute Beschreibung der gegenwärtigen politischen Situation hat Titus Gebel heute auf der Achse veröffentlicht.
Herr Herles, bleiben Sie schön an Bord. Das Aushalten von Meinungsunterschieden sowie der kreative Diskurs gehört zu „Tichyseinblick“, so wie der Meinungskonformismus zu den „Leitmedien“.
Ihre Schlussfolgerungen im Artikel „Warum Chemnitz?“ vom 01.09.2018, kann auch ich nicht allen Punkten teilen. Dass die unterschiedliche Sozialisation der Menschen in Ost- und West-Deutschland zu unterschiedlichen Biographien und Sichtweisen führte, ist eine Tatsache. Aus dieser jedoch auf eine geringere Akzeptanz der Demokratie in Ostdeutschland zu schließen, ist m.E. falsch. Ich bestreite, dass in Chemnitz und anderenorts die Demokratie an sich in Frage gestellt wird.
Wahr hingegen ist, dass Altparteien, Medien, Kirchen u.a. unter Druck geraten. Und zwar in Ost- und Westdeutschland. Die Gründe hierfür sind naheliegender, als in Ihrem Artikel beschrieben.
Wenn ein Staat nur noch nach Belieben Rechtsstaat ist, wenn eine Bundeskanzlerin sich persönlich ermächtigt, fundamentale gesellschaftliche Umformungen vorzunehmen, wenn diese Politik dann offiziell als „moralisch“ und Kritiker als „unmoralisch“ klassifiziert werden, wenn Medien als „Vierte Gewalt“ dabei den Erziehungs- und staatsnahen Propagandagedanken über ihre Informationspflicht stellen, wenn die Kirchen Nächstenliebe und Toleranz nur noch gegenüber politisch Gleichgesinnten praktizieren, wenn Mut zur eigenen Meinung mit sozialer Ächtung und beruflichem Ruin enden kann, wenn importierte Kriminalität und Gewalt bagatellisiert und stattdessen diejenigen attackiert werden, die sich das nicht länger gefallen lassen wollen, wenn das Parlament mehrheitlich aus einem Parteienkonglomerat besteht, dass sich gegenseitig deckt, dann ergibt sich bei vielen Bürgern, in Ost und West, ein tiefes Gefühl des Ausgeliefertseins und der Wut. Komplett unerträglich wird alles, wenn von Politikern und Medien unisono erklärt wird, dass diejenigen, die schon länger hier leben und Kritik üben, einfach zu dumm sind, die Richtigkeit dieser katastrophalen Politik einzusehen. Kritiker werden als „notorisch Unzufriedene“, „alte weise Männer“, „Wendeverlierer“, „Wutbüger“, „Rechte“, „Neurechte“, „Pack“ und „Nazis“ beschimpft. Kein von Selbstkritik, nicht die leiseste Bereitschaft, offensichtliche Fehler zu revidieren. Keine verbale Abrüstung.
Art 20. (1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat. (2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.
Als sog. „Wessi“ möchte ich aus eigener Erfahrung konstatieren, dass die Menschen in Ostdeutschland durchweg eine feinere Sensorik für staatliche Übergriffigkeiten haben als die Menschen im Westen. Gerade aufgrund ihrer Erfahrungen mit einer Diktatur sind sie bereit, für ihre Rechte zu kämpfen. Bei den meisten Westdeutschen zeigt sich hingegen noch die Wirkung der 1968er Generation und ihres „Marschs durch die Institutionen“. Jeder Westdeutsche weiß, was es bedeuten kann, gegen die Denkvorgaben der 1968er zu verstoßen. Diese verzichtbare Erfahrung fehlt den Menschen in Ostdeutschland.
Nicht nur in Chemnitz machen sich immer mehr Menschen Luft vom Gefühl des Ausgeliefertseins und der Obstruktion. Das sich Rechts- und Linksradikale dies zu Nutze machen, ist bedauerlich, aber nur eine Begleiterscheinung eines viel umfassenderen Stimmungsbildes, dass zu einer politischen Veränderung in der Bundesrepublik führen wird. Und auch eine Repolitisierung ermöglichen wird.
Wenn ich mir so im Nachhinein die Zeit von ’89 vor Augen führe und Ihren
Aufsatz so durchlese H.Herles, dann kommen mir ad hoc so einige Gedanken:
Die untergehende DDR war so etwas wie ein Tauschobjekt zu Ungunsten der DM
gegenüber den westeuropäischen Partnern, vor allem Frankreich.
Ich weiß nicht mehr wie die Haltung Russlands und der USA in diesem Punkt war.
Assoziationen zu einem mittelalterlichen Lehen drängen sich auf.
Das Volk wurde da auch nicht gefragt.
Vermutlich war die Euphorie zu groß und in Folge dessen wurde vieles versäumt und
die falschen Entscheidungen getroffen. Natürlich ging auch alles sehr schnell.
So wäre das auch ein großartiger Moment gewesen eine Verfassung zu deklarieren.
Auch noch in Erinnerung: Ende der 80er schlitterten wir in eine veritable
Wirtschaftskrise, die sich in den folgenden Jahren auf Grund des enormen Nachholbedarfs in einen Boom verwandelte. Die Schrottplätze waren plötzlich leer gefegt und unsere Gebrauchtwagenhändler hatten eine nasse Hose. Ebenso die Versicherungsvertreter im Allgemeinen und C.Maschmeyer im Besonderen.
Auch für die damals regierende CDU war das wie ein Defibrillator, wäre sie doch
bei den kommenden Wahlen mit wehenden Fahnen untergegangen und die SPD! hätte
übernommen. Unvorstellbar wie diese Truppe seither abgewirtschaftet hat!
Ich weiß auch noch, wie motiviert die damaligen „Ossis“ waren und sich in
die für sie neue Situation einbringen wollten aber alsbald von Gewerkschaften,
Funktionären und sonstigen Bürokraten eingefangen wurden nach dem Motto: „Wir sind
hier nicht im Wilden Westen!“
Dass sich die SED wieder in unserer Parteienlandschaft etabliert und deren Schergen heute wieder ihren Senf in Funk und Fernsehen absondern können hätte ich damals nie gedacht. Naiv eben.
Sorry, mein Kommentar ist eigentlich mehr eine Rückschau denn eine Replik
auf den Text geworden.
Interessant allenfalls noch die Sequenz „…mit dem braunen Erbe der DDR…“
Also ein Erbstück des Sozialismus…
Es ist eigentlich so einfach, aber für die meisen Medien anscheinend doch (oder noch) so schwer zu formulieren. Diese zügellose Einwanderung (von innerhalb und ausserhalb der EU), Massen-Migration, Asylvergabefreizügigkeit (nennen sie es wie sie wollen) und Zwangsintegration hat deshalb – im Osten mehr als im Westen – Top Priorität bei vielen wertschaffenden und steuerzahlenden Bürgern weil dieser weiter anhaltende Irrsinn signifikante! Auswirkungen auf das Sozialsystem, auf die Rente, das Gesundheitssystem, auf Wohnungsverfügbarkeit, bezahlbare Mieten, Sicherheit (nicht nur gefühlt!), Lohn&Gehaltsgefüge, weitere Ausweitung des Niedriglohnsektors durch Arbeitsplatzkonkurrenz undsoweiterundsofort hat!
Ist das denn so schwer zu verstehen? Antworten Sie bitte.
Diese Sorgen hat der weitestgehend staatsalimentierte Haufen, der sich regelmässig auf den medial durch die MSM wohlwollend begleitenden Gegendemonstrationen zusammenrottet natürlich nicht!
Ich sehe das ganz anders: Da man im Osten – ja, eben u.a. in den Visegrad-Staaten und in Mitteldeutschland – Erfahrungen mit der Diktatur gesammelt hat, ist man höchst sensibel, wenn sich Kräfte regen, die schon wieder in diese Richtung steuern. Den Westen halte ich persönlich für derart indoktriniert, dass dies den Menschen dort gar nicht mehr auffällt. Was für mich am wichtigsten ist: Ich persönlich möchte nicht mit Millionen von Muslimen aus Afghanistan, dem Irak oder Syrien zusammenleben. Warum? Weil überall dort, wo Muslime in eine Mehrheitsposition kommen, die Repressionen gegen andere Gruppen massiv werden. Ich will es also gar nicht ’schaffen‘, habe null Interesse daran. ‚Vielfalt‘ (de facto viele Muslime) ist für mich auch kein Wert an sich, sondern eher das Gegenteil: Ein Zustand, den es zu vermeiden gilt, indem die anderen assimiliert werden. Das funktioniert mit allen ganz gut – mit der Mehrheit der Muslime leider gar nicht. DAS ist das eigentliche Problem, und es ist leider sehr eng verknüpft mit der Migration der Muslime aus Nahost bzw. Nordafrika.
Warum immer so kompliziert??? Ich kann diese Spaltung bei den TATSÄCHLICH aktiv denkenden Wähler nicht erkennen. Wenn man sie mal die BTW-Ergebnisse genau nach Altersgruppen anschaut dann fällt einem einiges auf. Mittlerweile ist aufgrund unserer völlig verschobenen Demographie jeder zweite Wähler der Altersgruppe 55+ angehörig. Und wenn man sich die Wahlergebnisse in der gehobenen Altersgruppe von 65+ anschaut, dann erkennt man sehr deutlich das die CDU (vor allem bei den noch älter werdenden Frauen) erschreckende Traumresultate von weit über 50% erzielt. Es ist sehr wahrscheinlich das es mit simpler Wählertreue, losgelöst vom politischen Inhalt (z B ein Land in dem wir gut und gerne leben), zu begründen ist und nicht auf Überzeugung durch die gegenwärtige Unionspolitik beruht. Und diese Wählertreue findet man auch im Osten gegenüber der Linken, allerdings graduell WESENTLICH stärker abgeschwächt bedingt durch die weitaus weniger attraktive damalige SED-Politik mit deutlich weniger überzeugten Anhängern. Deshalb würde ich nicht von einer politischen Spaltung in Ost und West der tatsächlich aufmerksamen aktiven Wählern sprechen (statistisch bereinigt von den sogenannten treuen, nicht inhaltsorientierten Wählern dieser beiden obengenannten Parteien)!!!
„Meine Identität ist nicht verhandelbar“ (Slogan vom Christopher Street Day)
Deutsche bevölkern seit Jahrhunderten und länger dieses Land, haben es entwickelt und müssen frei entscheiden können, wie sie leben wollen!
Solange die Deutschen noch die Mehrheitsgesellschaft bilden, ist das möglich. Wenn sie diese, im Sinne der UNO, unserer Regierung und anderer Kräfte (jenseits des Atlantik) verloren haben, können sie das nicht mehr bestimmen.
Vielen Dank, Herr Herles, für Ihre beiden, ausgesprochen lesenswerten, Artikel! Über den Tellerrand zu blicken und Ursachen für die gegenwärtige Misere zu suchen, sollte allen denkenden Menschen wichtig zu sein. Die gegenwärtigen Antworten: Merkel ist verrückt und die Medien ganz böse, reichen ganz sicher nicht aus, um die Situation zu verstehen. Merkel ist nicht vom Himmel gefallen und die Medien haben sich noch vor wenigen Jahren anders positioniert.
Die Beschränkung auf die Migrationsfrage und der verzückte, tief gläubige Blick auf die AfD als alleinige Retterin Deutschlands lassen mich hier bei Tichy oft recht ratlos werden. Mit großen Bauchschmerzen habe ich selbst 2017 die AfD gewählt, der Feind meines Feindes ist eben mein Freund. Große Freude hatte ich daran nicht. Schon gar nicht käme ich auf die Idee, (in Anspielung auf „Das Leben des Brian)“ meine Sandale hochzuhalten und dem neuen Messias hinterher zu rennen. Wer sich nur einen anderen Schäfer sucht, bleibt dennoch ein Schaf.
Kommen Sie bald zurück, Herr Herles! Ihre Artikel gehören mit zum Besten, das hier zu lesen ist und Tichys Einblicke braucht Sie!
Herzliche Grüße
Wolfgang Meister
„der verzückte, tief gläubige Blick auf die AfD …“ Nein. Aber wenn einem das Wasser bis zum Halse steht, meckert man nicht an den unbequemen Sitzen der Rettungsboote herum. Welche Partei gibt es denn außer der AfD noch, die einen Kurswechel bei der illegalen Migration will?
Gegen Bauchschmerzen schlage ich eine Diätänderung vor, zum Beispiel etwas weniger eskapistischen Schöngeist. Den Tag, an dem ich so selbstzufrieden bin, möchte ich nicht erleben. Ende der Durchsage.
Ich beklage die „Spaltung“ gar nicht. Ich beklage nur, dass die eine Seite alle Machtmittel in der Hand hat. (Legislative, Exekutive und Judikative) und die andere Seite (wir) nichts.
Und dass die Machtseite auch alle Mittel einsetzt, um uns weg zu bekommen.
Wenn z.B. im Osten unsere Seite stärker ist, finde ich das natürlich gut.
Was mir z.B. auffiel: Normalerweise sind Linke ja für Gegendemos (also Demo und Gegendemo in unmittelbarer Nähe). Kürzlich sah ich aber eine Linke aus dem Osten, die dafür plädiert hat, dass man die beiden Demos räumlich besser trennt. Wieso war sie dafür? Weil im Osten das Demogleichgewicht manchmal zu unseren Gunsten ausfällt.
Was ich beklage ist: Dass sich die Leute im Westen lieber wie Vieh abschlachten lassen als „rechts“ zu sein. Der Osten ist das Vorbild, nicht das Problem. Der Westen ist das Problem.
Ihr Kommentar…Klagen Sie nicht, wählen Sie anders. Ich verstehe nicht, warum das so schwer zu begreifen ist. An der Wahlurne können Sie denen Dampf machen, NUR so geht es. Viele Deutsche beklagen sich über die Politik, gehen dann aber nicht wählen. In dem Bundesland wo ich wohne ist die AfD auf Anhieb mit über 12% in den Landtag eingezogen. Hätte nur die Hälfte der Nichtwähler (ca. 30%) sie gewählt, und dazu noch ein Teil der Altwähler (die leider nicht mehr viel mitbekommen, daher muss sie aufklären über das was läuft), sie wäre schon stärkste Partei geworden. Und hätte den Ministerpräsident gestellt. Nicht klagen, wählen! Und andere dazu bekommen sie zu wählen. Jeder kann immens viel tun, ohne sich dabei groß aus dem Fenster zu hängen. Der Arbeitgeber (der irgendwann auch einschwenken wird, wenn die AfD nur entsprechend Masse macht) muss ja nichts mitbekommen. Aber Mund-zu-Mund-Propaganda im Bekannten- und Verwandtenkreis hilft viel. Sehr viel!
Die „offene Gemeinschaft“ könnte ein edel gemeintes Vielerlei sein, das mit der Zeit immer größere Schwierigkeiten hat, miteinander auszukommen. Aus dem Grund, weil die darin entstehenden, verschiedenen, sich widersprechenden Theorien Kristallisationskeime sind, die ihre überzeugten Anhänger findet, womit die Spaltung der Gesellschaft vorprogrammiert ist.
Der typische Fall, dass eine an sich gute, freundliche, nach Bereicherung aussehende Idee in praxi ganz anders läuft als theoretisch beabsichtigt. Bereits eine offene Gesellschaft entsteht nicht qua Erlass.
Warum muss für solche Dinge, auch medial, immer gleich die ganze Gesellschaft beansprucht werden? Allein damit wird schon die Position einer Obrigkeit eingenommen, auch wenn es nur im Kopf ist.
Der demokratisch gewählte Staat soll sich an überhaupt keiner Gesellschaftsarchitektur versuchen. Demokratie heißt, das Volk soll sich seinen Staat schnitzen, nicht umgekehrt!
Vergessen Sie nicht, dass Poppers Lektüre der Titel: „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“ heißt. Bürger in der Demokratie sollten sich nie! zurücklehnen und andere machen lassen. Demokratien sind immer auch gefährdet…..wie derzeit zu besichtigen ist. Freiheit ist ohne Verantwortung nicht zu haben. Indem das Volk sich seinen Staat schnitzt, ist es auch für dessen Archtektur verantwortlich.
Es kommt immer darauf an, wofür man offen ist, und ob sich dem alle anschließen müssen, dann „Haltung zeigen“ usw..
Insofern ist die „offene Gesellschaft“ eine für die politische Gestaltung ziemlich unbrauchbare All-inclusive-Pauschale und durchaus auch Kampfbegriff mit Feindbild. Sogar bei Popper.
Jeder, der als Sender eine Meinung und seine Sicht der Dinge so äußerst, wie es dem Empfänger nicht passt, der bekommt Schläge, so geht es auch dem Herrn Herrles. Jeder will nur das hören und bestätigt bekommen, was in sein eigenes Bild passt. Da verhalten sich alle gleich, egal ob die Empfänger politisch links, rechts-liberal oder rechts orientiert sind. Das ist ein Phänomen unserer Zeit und es ist nicht nur so in Deutschland zu beobachten.
Die „ Fehlentwicklung“ begann mindestens bereits 1945, wobei noch zu präzisieren wäre, was unter Fehlentwicklung exakt verstanden wird. Dass nach 1945 kein deutscher „ Demokrat“ oder auch nur ein deutscher „ homo politicus“ geschaffen wurde, was so ohnehin nicht möglich wäre, ist im Innern wie von Außen ebenso gewollt wie unstrittig. Herr Sieferle hat sich dazu lesenswert eingelassen. Im Westen hat sich wunschgemäß ein völlig unpolitischer, egoistischer, naiver, narzisstischer Hedonist „ entwickelt“, was für eine unpolitisch agierende Dame mit Totalitätsansprüchen und Erlösungsversprechen eine gemähte Wiese war. Da sind mir die Menschen aus dem Osten mit ihren partiell durchaus berechtigten Erwartungen an Staat ( Sicherheit und Recht )und politisches Personal und seinen Kompetenzen, ihr offenbar noch vorhandener Gemeinsinn ( unverzichtbar für eine Gesellschaft ) , ihre Distanz zu Erlösungsversprechen und ihre Bereitschaft, auf die Straße zu gehen, politisch deutlich näher. Dass es auf beiden Seiten ein missbrauchsfähiges Zuviel an Staatsgläubigkeit oder Staatserwartung gibt, ist ebenso erklärbar wie demokratisch kontraproduktiv, aber bereits im GG so angelegt. Man erntet, was man sät, zumindest bei einer Historie wie die Deutschlands. Natürlich sind der Staat oder besser die Parteien und ihre Akteure durch ihr Handeln eine maßgebliche Ursache! für Ungerechtigkeiten und nicht deren Beseitiger und insoweit faktisch Spalter und nicht Vereiniger. Vermutlich kommt den Machthabern hier ein „divide et impera „ in den Sinn. Dass ein verächtliches „Verhalten „ wie von Frau Merkel mehr als deutlich gezeigt, geeignet ist, sehr negative Gefühle bei den Verachteten zu erzeugen, ist Psychogrundkurs., zumal die nicht nur empfundene, sondern reale Ohnmacht und Hilflosigkeit des missachteten Souveräns schon immer ein Nährboden für diverse Aktionen war. Natürlich nur dann, wenn man sich nicht wie im Westen durch die“ kleinen Lüstchen „ablenken lässt und bereit ist, „dahinter „ zu schauen. Im übrigen ist Frau Merkel zwar auch Symptom oder besser Ausnutzerin eines Systems oder einer Gesellschaft ( deutlich mehr im Westen !), zugleich aber auch aufgrund ihrer operativen Handlungen eine sehr relevante Problemursache. Der Unterschied: Im Osten sind vielleicht überzogene ( Staats )Erwartungen enttäuscht worden, mit dementsprechenden Reaktionen, im Westen dominieren Schuld – und Erlösungskult, romantisch – sozialistische Utopien aufgrund Sättigung und gleichzeitiger Leere, Resignation und politische Sedierung. Wo politisch/demokratisch betrachtet das größere Problem liegt, sollte klar sein, bei allen Erscheinungsformen im Einzelnen.
Danke für Ihre scharfsinnigeren Betrachtungen, als die Belehrungen von Herrn Herles! Wahrscheinlich meint er es gar nicht so, aber sie kommen nunmal so rüber. Zumindest hat er eine gute Beschreibung dafür formuliert: „..die geistige Bequemlichkeit in der eigenen Meinungsblase.“
Richtig „zweisprachlich“ kann man ohnehin nur sein, wenn man wie ich einen wesentlichen Teil des Erwachsenenlebens in der DDR und dann nach der Flucht einen weiteren Teil in der „alten“ Bundesrepublik erlebt hat. Das ist wie bei integrativer Migration. Man wird allmählich ein Teil der neuen Gemeinschaft.
Es ist gut, Herr Herles, dass Sie Ihre Interpretation oder besser die „historisch korrekte Definition“ der offenen Gesellschaft klarstellen. Dies ist zweifellos erforderlich, weil Medien und Politik diesen Begriff mittlerweile regelmäßig mit offenen Grenzen assoziieren. Es gibt überhaupt eine ganze Reihe von Begriffen, die in der Historie ursprünglich positiv besetzt waren. Ein Beispiel dafür ist u.a. der Begriff „Demagoge“ der erst zu Zeiten absolutistischer(!) Herrscher ins Negative, Aufrührerische umdefiniert wurde und bis heute in dieser Form verwendet wird (warum wohl?).
Sie schreiben: „… alle Umfragen und Untersuchungen belegen eine größere Skepsis gegenüber der politischen Grundordnung.“ Das wundert mich nicht, wurde und wird die Wiedervereinigung doch von vielen nur als Wechsel aus real existierendem Sozialismus in real existierenden Kapitalismus wahrgenommen.
Die im Westen auf breiter Front ohne größere Proteste hingenommene Aussage zu Wahlversprechen, „Wir werden als Koalition an dem gemessen, was in Wahlkämpfen gesagt worden ist. Das ist unfair!“ (Müntefering) entspricht im Osten offensichtlich nicht der Vorstellung von Demokratie. Die Sensibilität ist im Osten ausgeprägter, als hier im Westen und die Aussage von Willy Meurer (deutsch-kanadischer Kaufmann, Aphoristiker und Publizist), „Wenn die Stimmen in der Urne sind, hat die Demokratie erst mal Pause.“ stößt im Osten nicht auf Begeisterung.
oh sorry, da habe ich versehentlich statt
geschrieben, Können Sie da noch ändern? Eine für kurze Zeit mögliche Korrekturfunktion fände ich gut.
Da bin ich ganz bei Ihnen
„Folgte ich der großen Mehrheit der Kommentare, die meinen Beitrag „Warum Chemnitz?“ vom vergangenen Samstag für unmöglich halten, hätte ich bei TE wohl nichts mehr verloren.“. Mein Gott, Herr Herles: Wer austeilt, muss auch einstecken können.Mir persönlich, der ich hier ja oft kommentiere, wird bisweile mulmig, wenn praktisch alle der gleichen Meinung sind. Ich habe mich richtig gefreut, dass ich neulich mal ein paar Daumen nach unten bekommen habe, jedenfalls netto (Anregung: Plus und Minus Daumen seperat anzeigen!). Ich kommentiere daher seit einiger Zeit auch auf meedia, da gibt es mehr Gegenwind. Aber das ist alles nur subjektiv.Was ich tatsächlich schlimm finde, dass Pro und Contra selbst im engsten Freundes- und Familienkreis nur noch unter großen Schwierigkeiten diskutiert werden kann, so jedenfalls mein Eindruck. Wenn ich mich da mal an die heißen Diskussionen pro und contra Ostpolitik, pro und contra „Birne“, Flick-Spendenskandal oder auch dem Nachrüstungsbeschluss erinnere; da wurde noch ganz anders, offener, heißer über Politik diskutiert. Eigentlich kein Wunder, wenn es nun anders, toter ist, da praktisch jegliche Kritik bei Großthemen wie z. B. Migration in die Nazi- mindestens aber „rechte!“ Ecke gestellt wird, anstatt offen über Lösungen zu diskutieren. Als ich selbst noch Politik gemacht habe, bisweilen durchaus katzig, meinte unser Lokalredakteur mal zu mir (als ich wieder mal einen „Sturm der Entrüstung“ ausgelöst hatte): Machen Sie weiter, lassen Sie sich nicht entmutigen. Kritik ist das Salz in der Suppe, gerade für eine Tageszeitung. Davon sind wir ja wohl mittlerweile weit entfernt, oder?
Geht mir ähnlich
Heute geht es meines Erachtens um Weichenstellungen, die unsere Zukunft stärker beeinflussen werden. Als die Mauer noch stand, gab es noch keine Globalisierung, China war abgeschottet usw. Jetzt verschieben sich Kraftverhältnisse wesentlich. Vielleicht wird auch der Westen ossifiziert, glaube der Herre herles hat davor Angst;) Die Wiedervereinigung ist dann vollendet, wenn ein ossibürgermeister im Westen den Abriss von stadtrelevanten bauten durchbringt und im Radio Witze über dumme Wessis gerissen werden können;)….
Sie müssen aus Potsdam kommen. War gerade da und hab mir das Hotel angesehen. Dass der Bürgermeister in Ostfriesland geboren wurde, war mir allerdings neu.
In der Tat hat das deutsche Demokratieverständnis die unentbehrliche Streitkultur ausgeklammert.
Herr Herles, ich erkenne gerade in der Ablehnung des Diskurses den Grund für die Polarisierung und was schlimmer ist, den sich verbreiternden Graben und damit Polarisierung der deutschen Gesellschaft. Es ist nicht Ost oder West – das ist lediglich eine Parole. Die AfD hat in BW LTW über 15%, damals mehr als in den Neuen Bundesländern – allein das widerlegt Ihre These.
Erinnern Sie sich zurück, da wurden Marktliberale (Lucke) als Nazis beschimpft – der Diskurs über die EU-Geldpolitik verweigert und Griechenlandhilfen dito. Dem durch mehrere Geldentwertungen gebeutelten Deutschen hatte Kohl und die Politik Sicherheit wie nach dem Krieg mit DM und Bundesbank eingeführt versprochen – wieso soll es keine politische Reaktion der Bevölkerung geben – was hat das mit dem Mauerfall zu tun?
Ich mag dieses Ossi Wessi nicht – hat nie gestimmt und Zeichen unfähiger Politiker Probleme zu lösen.
Wer teilt und polarisiert?
Hell- und Dunkeldeutschland/Pack/brauner Mob/ Bio- Passdeutsche/ Nazihure… und derlei mehr.
Wer macht bei jeder AfD Veranstaltung Hetzjagden und das mit körperlicher Gewalt und der gleichen mehr.
Wo hat Helldeurschland wohl auch TE und Achgut eingeordnet?
Deutschland polarisiert sich zunehmend in Gutmensch-Helldeutschland mit den Altparteien, die als einheitlicher Block wahrgenommen werden und dem rechten Mob, Pack in Dunkeldeutschland mit dem politischen Kristallisationspol AfD – die AfD muß sich hierbei nur present zeigen – sie kann nur gewinnen.,
Na ja, die sog. „Beitrittsländer“ habe 40 Jahre mehr Einheitspartei, Einheitspresse und Staatsfunk auf dem Buckel. Und insbesondere bedingt durch den Vergleich Ost/Westfernsehen wahrscheinlich mehr Medienkompetenz als im Westen. Da lässt man sich eben nicht mehr so viel gefallen, oder? Das erklärt für mich zu einem Gutteil unterschiedliche Umfrageergebnisse in einigen Fragen. Und Chemnitz bestärkt ja wieder mal drastisch die Aversion gegen den „Besserwessi“. Warten wir mal die Wahlen in Sachsen, insbesondere die Oberbürgermeisterwahl in Chemnitz ab. Um mal JFK abzuwandeln: „Ich bin ein Ossi!“
Das Sie mit ihrer Antwort wohl sehr recht haben, zeigen die leider wenigen likes an.
„Es ergibt meines Erachtens keinen Sinn, die monochrome Einseitigkeit der Mainstreammedien zu beklagen, selbst aber alles abzulehnen, was die geistige Bequemlichkeit in der eigenen Meinungsblase stört.“
Grundsätzlich richtig.
Aber was mich angeht:
Ich nehme seit ca. 20 Jahren die linke Meinung bewusst zur Kenntnis, ohne mit irgendwelchen Diskursen oder Diskussionen einen Schritt weiter gekommen zu sein.
Ganz im Gegenteil, völlig darauf verzichtend, auf eine konservative Meinung einzugehen, betrieb man die Zerstörung jeglichen Diskurses weiter, bis zum heutigen Stand.
Ich habe mir also jetzt alles was linke Meinung ist angehört, habe versucht damit umzugehen, ohne eigentlich mit meiner Meinung dazu beachtet zu werden. Von geistiger Bequemlichkeit kann also da nicht die Rede sein.
Aber die Zeiten ändern sich (Sie haben sich auch sehr geändert). Dachte ich oftmals, ich stehe mit meiner Neinung alleine da, erfahre jetzt Zuspruch, merke, da sind noch mehr, die jetzt die Faxen dicke haben.
Es reicht nämlich mit linken Sinnlosigkeiten.
Also seien Sie nicht gleich beleidigt, wenn Ihre Texte Auszüge von linkem Schmarrn enthalten und Sie dafür kritisiert werden.
Das hat nichts mit geistiger Bequemlichkeit zu tun (welche Arroganz Sie mit diesem Ausdruck an den Tag legen), das hat damit zu tun, jetzt endlich auf den Punkt kommen zu können, ohne als Außenseiter zu gelten.
Die Zeit der Richtungsbestimmung linker Argumente – sie ist vorbei.
Also nehmen Sie es wie ein Mann und treten Sie nicht nach…
Nachtreten, halten Sie das für einen redlichen Vorwurf?
Besonders dreister Etikettenschwindel: Soros`“Open Society“.
Man muss die Aussage Seehofers natürlich in den aktuellen und richtigen Zusammenhang stellen, damit man versteht, was er meint und eigentlich hat sagen wollen aber nicht können: Die durch Kanzlerin Merkel im Zusammenwirken mit Grünen, Linke, SPD, CDU, Kirchen, Willkommensjublern und Leitmedien ermöglichte und immer noch stattfindende illegale Massenmigration aus den Ländern des vorderasiatischen, arabischen und schwarzafrikanischen Islamgürtels ist die Mutter aller gegenwärtigen politischen Probleme. Nur darum geht es Seehofer.
Hoffentlich bleiben Sie nicht zu lange weg, lieber Herr Herles, auf Ihre Kolumnen möchte ich nicht verzichten. Sie sind für uns zu einem ganz wichtigen Bestandteil bei TE geworden, ganz abgesehen von Ihren sonstigen äußerst lesenswerten Veröffentlichungen.
Sie sagen, lieber Herr Herles, „Ohne Binnenpluralismus sind auch „alternative“ Medien wenig wert.“ Da gebe ich ihnen uneingeschränkt recht. Ohne „Binnenpluralismus“ sind nicht nur (alternative) Medien in Gefahr, sondern auch alle möglichen Staatsformen, Wirtschaftsvereinigungen, Familienkonstrukte und vieles mehr. Wo mehrere Menschen ihre Hände und Gedanken im Spiel haben, ist „Binnenpluralismus“ nicht nur hilfreich sondern auch notwendig, sonst wird es ungemütlich. Soweit so gut. Dann folgt aber der auf den ersten Blick fast unbedeutende Satz von Ihnen:
„Hier ein Nachschlag.“
Nachschlag? Nachschlag! Nachschlag?
Sehr interessant, ihre Wortwahl, in diesem Zusammenhang, lieber Herr Herles. Mit einer etwas differenzierten Selbstbetrachtung und Selbstkritik hätte ich dieses Wort sicher nicht gewählt. Stattdessen das Wort „Nachlese“ , oder „Nachtrag“ in Betracht gezogen, oder, da der Satz nicht sonderlich notwendig erscheint, ganz weggelassen. Für Sie war er aber notwendig, wie wir alle lesen können.
Die kritischen Kommentar von letzter Woche haben Sie vermutlich sehr getroffen (was verständlich ist) haben Sie mitgenommen und beschäftigt. Aber haben diese kritischen Kommentare nach einer gewissen Zeit etwas Veränderung in Ihrer etwas einseitigen und teilweise diffusen Darstellung bewirkt? Ich weiß es nicht. Ich denke, diese Frage können Sie sich selbst am Besten beantworten, wenn noch ein wenig mehr Zeit ins Land gezogen ist, da brauchen Sie keinen „Nachschlag“ oder Nachtrag oder Nachlese unsererseits.
Wir alle (Journalisten und Kommentatoren) baden häufig in einem deskriptiven, normativen, argumentativen, populistischen und ideologischen Selbst- und Fremdgemisch, welches sowohl belebend als auch toxisch werden/sein kann, genau wie die Herrschaften Platon, Hegel oder Marx, wie Merkel, Meuthen oder Lindner,
ohne u n s ständig fehlbaren Wesen dessen wirklich stets bewusst zu sein.
Die von ihnen zitierten Worte Poppers (am Ende des ersten Teils der „Offenen Gesellschaft“) habe ich interessanterweise nicht angestrichen, obwohl ich das Buch schon zweimal gelesen/quergelesen habe. Fragen Sie mich bitte nicht warum. Wichtig sind sie (für Sie und an dieser Stelle) zweifelsohne.
Eine andere Stelle in diesem Buch dagegen habe ich gleich doppelt gekennzeichnet, mal gelb, mal rot. Sie lautet: „Platons Beschreibung der Demokratie ist eine lebendige, aber bis zur Leidenschaft feindselige und ungerechte Parodie des politischen Lebens … und des demokratischen Glaubensbekenntnisses …“ „Es scheint, daß Platon oft, wenn sein Stil … zu einer
Hochflut von Gedanken, Bildern und Worten´ wird, dringend einen Mantel benötigt, um die Lückenhaftigkeit seiner Argumentation oder gar ...das völlige fehlen rationaler Argumente zu verhüllen … Statt dessen schmäht er,
identifiziert die Freiheit mit der Gesetzlosigkeit,
die persönliche Freiheit mit der Zügellosigkeit und
die Gleichheit vor dem Gesetz mit der Unordnung.“ (Erster Teil, Seite 52, Taschenbuchausgabe, 1992)
Ich war nie ein Freund von Platonsaußerirdischen´Gedankengut, seiner atemberaubenden Metaphysik und seines göttlichen Demiurg. Eine genauso krudes Märchen, wie die göttlichen Figuren heutiger Religionen. Sein wirres Höhlengleichnis (was wohl nur die wenigsten ganz genau verstanden haben, weil es, wenn man Platons `Ideologie´ein wenig besser kennt, eine glatte Perversion dessen ist, was uns gemeinhin an- oder vorgetragen wird). Auch seine Politeia (sein Idealstaatskonstrukt) ist mehr als fragwürdig, aber trotz allem weder dumm noch Schund. Platon hat Bemerkenswertes geleistet, als Denker, als Gläubiger, als Kritiker, als Zeitzeuge. Ohne Frage. Mann bedenke auch immer, ohne Platon keinen großartigen Sokrates, kein sokratischen Platon, kein platonischen Sokrates. Schon allein dafür muss ich persönlich Platon sehr dankbar sein, auch wenn, wie gesagt, ich viele seine recht abenteuerlichen Thesen, seine religiös-ideelle Ideologie (so meine persönliche Einschätzung) weitestgehend nicht teile, nicht teilen kann, weil der Ansatz falsch und ist und auch nicht zu Ende gedacht wurde. Was aber keineswegs verwerflich ist, da es uns allen so geht, ausnahmslos. Doch es muss immer wieder gesagt werden, auch an dieser Stelle, weil einige immer wieder glauben, das Maß aller Dinge inne zu haben, der Weisheit letzten Schluss erkannt zu haben.
Die Erkenntnistheorie von Friedrich Nietzsche spricht mich da weitaus mehr an und wäre in dieser wirren Zeit würdig, neu gelesen und neu verstanden zu werden.
Nietzsche verneint allgemeingültige Wahrheiten, die eine objektive Entsprechung zu einer tatsächlichen Welt sei. Nach seiner Einschätzung, ist das, was als angeblich wahr oder richtig oder gerecht postuliert wird, nur eine Interpretation (Deutung). „Wahrheit“ und „Moral“ usw. sind nach seiner Auffassung nur reine Fiktion, Vorstellung und Illusion. Nach Nietzsches Erkenntnis gibt es keine umfassende und abschließende Einsicht in das Wesen der Welt, den Grund des nackten Daseins oder die absolute Zuverlässigkeit unseres recht bescheidenen Wissens. Alles ist nur ein von uns Menschen unzureichend entwickelter Entwurf, mit einer sehr beschränkten Lebensdauer (alle bisherigen und aktuellen Denk- und Glaubensrichtungen eingeschlossen). Nietzsche bestreitet, das unsere gesetzte „Wahrheit“ und „Moral“ einer unabhängig davon bestehenden Wirklichkeit (wie immer die auch aussehen mag) entspräche. Alles ist immer nur eine Sache der Perspektive (Perspektivismus), nur von daher habe alles Sinn und Bedeutung. Und da schließt sich für mich wieder der Kreis, lieber Herr Herles.
„Der Einwand, der Seitensprung, das fröhliche Misstrauen, die Spottlust sind Anzeichen der Gesundheit: alles Unbedingte gehört in die Pathologie.“ F. Nietzsche
Dieser Satz ziert seit Jahrzehnten meinen Schreibtisch, hat starken Einfluss auf mein Denken und Handeln. Welcher Satz ist für Sie prägend und maßgebend, Herr Herles? Ich wünsche ihnen ein geruhsames Wochenende und danke Ihnen für ihre kritischen Zeilen, hier bei TE.
Brillant!!!
„Alle guten Dinge haben etwas Lässiges und liegen wie Kühe auf der Wiese.“ F. Nietzsche
https://www.textlog.de/22232.html
„Grand Nix“, dass grosse Nichts. Nietzsches grandioser Nihilismus bewährt sich als Philosophie des 21 Jahrhunderts auch an dieser Stelle des „Nachschlags“von Herrn Herles.
„Perspektivismus“und „Aperspektivismus“ als Fortsetzung im Sinn von Jean Gebsers aperspektiver Sicht auf Wirklichkeit. Diaphanik (Durchsichtigkeit) von Zeit.
„Our virtues lie in the interpretation of the time“ (Shakespear, Coriolanus, IV,7.)
„What is now proved was once only imagin´d. (Blake, Proverbs of Hell.)
Ein Like für Sie hat mir diese merkwürdige Programm wiederholt versagt. Hat wohl schon sein mächtiges, allzumächtiges Eingenleben entwickelt.
http://www.zeno.org/Philosophie/M/Nietzsche,+Friedrich/Menschliches,+Allzumenschliches/Erster+Band/Fünftes+Hauptstück.+Anzeichen+höherer+und+niederer+Kultur/227.+Aus+den+Folgen+auf+Grund+und+Ungrund+zurückgeschlossen
Mein Nachtrag:
Also, Herr Herles, nach dem Lesen vieler Kommentare hier ist erkennbar, dass vermutlich Sie Ihre Maßstäbe und Ansichten neu austarieren sollten.
Nicht schlimm, wir müssen alle dazulernen. Und besser hier innere Kämpfe ausfechten, als die Trümmer nach WK III wieder aufräumen. Mit den Vorbereitungen dazu sind einige Politiker, die sich vermutlich als Gute einstufen, schon ganz schön engagiert zu Gange, auch hier in D. Deshalb ja die vielen Lügen und hingebogenen Fake-News…
Merkel muss weg!
Herr Herles, meines Wissens sind nach der Wende auch viele westdeutsche Rechtsextreme in den Osten gezogen, weil dort weniger „Ausländer“ lebten. Auch hat zwischen West und Ost eine gute Vernetzung stattgefunden, die, soweit ich weiß, vorwiegend vom Westen ausging.
Über die Rechtsextremen in Westdeutschland wird auch weniger in den Medien berichtet als über diejenigen im Osten. Gerade Dortmund ist eine Hochburg der Rechtsextremen.
https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/rechte-in-dortmund-106.html
Selbstverständlich ist die Migration aus gewissen Kulturkreisen z.Zt die Mutter aller Probleme. Wie, Herr Herrles, soll die Integration von Menschen aus Kulturen, die über Jahrhundert total anders sozialisiert sind, funktionieren, wenn wir Unterschiede in einer 40 Jahre getrennten aber über Jahrunderte gleich sozialisierten Ethnie ausmachen?
Sehr geehrter Herr Held,
Sie sagen: „Rechtsradikales Ausländer-Raus-Gebrüll lässt sich nicht mit linksradikalen Fischfilets verrechnen. Beides ist ekelhaft.“
Nun ist es die Art des Vortrages „Gebrüll“ oder die Aussage „Ausländer raus“ was Ihren Ekel bereitet? Oder beides?
Ich möchte anmerken, dass es mir so scheint, dass der Kern der Aussage „Ausländer raus“ insofern berechtigt ist, als dass die Ansiedlung von Millionen archaischer Angehöriger orientalischer und afrikanischer Stämme in Deutschland baldigst rückgängig gemacht werden muß, sollte eine Zerstörung unserer Zivilisation (in einem inneren [nicht Bürger-] Krieg) noch verhindert werden.
Aber „Ausländer raus“ ist tatsächlich zu grobschlächtig. Denn die, die das rufen, wollten wohl nicht die Kroten, Spanier, Briten, Vietnamesen, Ungarn usw. aus Deutschland weghaben. Es geht gegen die Surensöhne! Wegen deren (Nicht-) Kultur.
Die Bundesrepublik ist 1949 gegründet worden.
Zuversicht, Mut, Entschlossenheit, Beharrlichkeit, Gerechtigkeit und Vertrauen war ihr Betriebskapital.
2018 ist das Kapital abgenutzt, beschädigt, verprasst.
In der politischen Bilanz ihrer Aktionäre ist die Deutschland AG längst Konkursreif.
Wir Deutschen sind noch nie so schlecht regiert worden, wie unter Merkel – dilettantisch inkompetent stümperhaft.
Die Merkel-CDU ist unfähig den Begriff „rechts“ vor Kriminalisierung in Schutz zu nehmen, geschweige denn selbstbewusst politisch zu besetzen.
Das Land hatte sich schon längst Schicksalsergeben aus der Geschichte verabschiedet.
Ist es nicht wunderbar das vor Deutschland in der ganzen Welt keiner mehr Angst haben muss. Ist es nicht herrlich dass man die Deutschen endlich zu einer trägen geschichtslosen Masse hinzu erzogen hat. Eine Masse, die schon Komplexe hat, das Wort Deutschland in den Mund zu nehmen.
Selbsthass ist eine zutiefst deutsche Eigenschaft. Dass ein Volk mit mehr als tausendjähriger Vergangenheit, immer wieder nur auf die zwölf Jahre Nazi-Diktatur starrt, und andere glorreiche deutsche Epochen vollkommen unerwähnt lässt, fällt anderen europäischen Länder auf und ist denen unbegreiflich.
Sehr geehrter Herr Herles, Ihrem Beitrag möchte ich mich einmal naturwissenschaftlich und nicht gesellschaftspolitisch nähern.
Denn in der Physik, speziell Thermodynamik gibt es die Begriffe offene und geschlossene Systeme auch und die sind dort wohldefiniert:
Ein offenes System ist ein System, das mit seiner Umgebung sowohl Masse als auch die Prozessgrößen Arbeit und Wärme austauschen kann.
Ein geschlossenes System kann keine Masse, aber trotzdem Wärme/Arbeit mit seiner Umgebung austauschen.
Ersetzen Sie das Wort Masse durch Menschen, dann wird klar, dass es keines offenen Systems bedarf, um unsere Wirtschaft am Laufen zu halten. Denn die wesentlichen Eigenschaften, nämlich Waren (Wärme) und Energie (Arbeit) können trotzdem frei ausgetauscht werden. So war es über viele Jahrhunderte, auch die Hanse war schon ein quasiglobales Netzwerk (gemessen an dem, was man damals von der Welt kannte).
Offenheit kann sich daher m. E. nur auf Geisteshaltungen und Denkkategorien beziehen, niemals jedoch auf den fremden Zugriff auf mein Eigentum, meine Sicherheit, meine Kultur und meine konstitutionellen Rechte! Gerade letztere werden jedoch durch die ungebremste und überwiegend illegale Einwanderung von Menschen, die zu all dem im Gegensatz stehen und eine Gegenkultur erzwingen wollen, gefährdet.
Herr Herles, m.M. nach tun Sie sich schwer mit der Einschätzung einer angeblichen oder tatsächlichen Anlehnung vieler Sachsen an braune Ideologie. Folgende Mechanismen ordnen Sie falsch:
– die Bombardierung Dresdens mit nach der Wende kosmetischer Geschichtsschreibung und Aufdrängen der Sichtweise der Siegermächte (genauer 2 davon)
Der Ausspruch Churchills zur Planung des Angriffs dürfte vielen – konservativen, aber nicht blöden – Sachsen bekannt sein. Wenn Sie dann noch einschätzen könnten, wie im Osten mit echten oder vermuteten Kriegsverbrechern umgegangen wurde, mit Herrn Churchill als Sieger natürlich nicht, dann hätten Sie als vermutlich familiär Betroffener ggü. den „Westdemokraten“ eine ganz andere Haltung. Und Bomber-Harris liegt m.W. auch noch in der Westminster Abby.
– trotz relativ erfolgreicher Wiederindustrialisierung Sachsens (auf Ostverhältnisse bezogen) nach der Wende gibt es dort eine zunehmende Zahl der Einwohnerschaft, welche sowohl wirtschaftlich abgehängt wird, als auch durch hiesige und überregionale Medien mit verlogener Ausrichtung mehr und mehr verarscht wird. Das kennen die Leute noch, und die kennen auch das damalige Ergebnis. Die kommen sich also genau so vor, wie der US- Mittelstand, der seine Felle davonschwimmen sieht, und deshalb Trump gewählt hat. Die Politikerkaste in Berlin ist ja , bei Lichte betrachtet, alles andere als verantwortungsvoll, urdemokratisch, integer, vernünftig usw., und seinen Amtseid hat der Großteil bereits vergessen.
– die absprachewidrige NATO-Ausweitung, die westgestützten Farbrevolutionen, der westl. Krieg in Syrien (u.a.), großflächige Hetzkampagnien gg. Osteuropa und RU, getürkte angloamerikanische Gift- und andere Skandale, das Ukrainedesaster, das EU- und das Euro-Chaos hinterlassen bei redlichen Menschen ganz starke Abneigungen besonders dann, wenn mittlerweile unglaubwürdie „Demokratieverfechter“ wie CDUCSUSPDGrüne dort voll involviert sind….
Gibt mit Sicherheit noch andere Ursachen, weshalb die Sachsen SEHR kritisch die etablierte Politik betr- und verachten. Inzwischen verabschiedete sich sogar die Linke aus ihrer Oppostionsrolle zu Merkels Klatschverein, welche Alternative bleibt dann wohl noch?! Das merkt (oder merkelt?) der Ossi, und ist bedient. Die Brüder und Schwestern im Westen brauchen zu dieser Erkenntnis noch ein wenig.
Denken Sie mal drüber nach, ansonsten meinen Dank an die Alternative TE.
Hr. Herles liegt richtig, wenn er einen „Wendeschock“ diagnostiziert. Die Wende hat nicht nur Freiheit gebracht, sie musste mit Deindustrialisierung, Abwanderung und Fremdbestimmung bezahlt werden. Und er hat auch Recht, wenn er feststellt, dass die DDR eine sehr stark normierte Gesellschaft war, in der Normabweichendes nicht geschätzt und häufig verunglimpft wurde. Die Toleranz gegen abweichende Lebensentwürfe war nicht hoch.
Dennoch erklären diese richtigen Analysen die heutigen Konflikte innerhalb der Gesellschaft nur zum Teil. Denn die Auseinandersetzungen über Politik, Moral, Macht, angeblich böse (weisse ) einheimische Männer, betreffen derzeit viele westlichen Gesellschaften, allen voran die USA. Sie sind kein deutsches Phänomen.
Hallo Herr Herles,
das Hauptproblem Poppers Werk, ist seine klare, allgemein verständliche Sprache! 😉
Das war den Linken, die z.B. Habermas Duktus folgten, insofern man bei dieser Patchworkphilosophie überhaupt von Duktus sprechen kann, schon immer suspekt.
Aber genau das ist es, was fehlt, dieser Platz der Vernunft, der die verklärten Strukturen intellektuell-narzisstischer Elfenbeinturmmentalität aufbricht. Es ist manchmal ein konnotatives Problem und manchmal auch bloß ein Frage der Zeit, es braucht halt manchmal diese „Inkubationszeit“, bis eine Ausführung bei anderen angekommen ist und adäquat verstanden wird, das ist ein zutiefst menschliches Problem und völlig normal!
Geben sie nicht auf, das wird schon! 🙂 Am Ende setzt sich doch das Bestmögliche durch!
Freundliche Grüße
P.M.
Ich befürchte, dass Herr Herles zu gebildet ist, um der jetzigen offenen Situation in Ost und West, sprich UNSERER Bundesrepublik Deutschland offen genug „gegenüber“zustehen.
Das ist aus meiner Erfahrung eindeutig ein Nachteil von vor allem zu theoretisch-philosophischer Höhe, die Herrn Herles gleichwohl zur Ehre gereicht.
Ich muss Landschaften in mich aufnehmen, mit Menschen sprechen, sie im Alltag erfahren und von daher glaube ich eher, dass Herr Herles einem Klischee vom Osten aufsitzt.
Dennoch wäre seinen Ausführungen wohl einfach nur Respekt entgegenzubringen, wenn die Klischees über den Osten nicht gerade evtl. genutzt würden, Frau Merkels Macht „über Deutschland moralisch zu zementieren“.
Erst im Osten für solche Verhältnisse evtl. mitverantwortlich zu sein, dann über deren Sehnsüchte und Schwierigkeiten mit flapsigen Sprüchen an die Macht in der CDU kommen und anschliessend Proteste aus beiderseitiger ( des Ostens von Merkel und umgekehrt!) Erfahrung abbügeln?
Abbügeln ginge ja noch, aber m.E. geht darüber unsere Chance zu einem belastbaren gesamtgesellschaftlichen Konsens in der Bundesrepublik zu Schanden.
Der Preis ist mir zu hoch für eine Merkel.
Also widerspreche ich Ihnen Herr Herles, mit allem Respekt.
Ihnen zu antworten würde aber eine Arbeit bedeuten, die den Rahmen von TE m.E. sprengt.
Passt vielleicht sogar zu CATO.
Ich bin sehr für sehr grundsätzliche Debatten, auch wenn eher von jetzt Weitem.
Ich freue mich, Sie weiterhin hier lesen zu können.
Lieber Herr Herles den folg. Aussagen stimme ich zu: „Dazu der verhängnisvolle Euro… Die Fehler der deutsch-deutschen Währungsunion wurden auf europäischer Ebene wiederholt und potenziert.“ „Wir beobachten einen neuen Untertanengeist, dem sich sogar die auf ihre Kritikfähigkeit so stolzen Medien anschließen. Wer die Kanzlerin ablehnt, wird als Feind der Demokratie denunziert.“
Ansonsten, lieber Herr Herles, sehe ich ihren Kommentar betr. die Bürger des Ostens zu düster und zu negativ. Mir erscheint es zu pauschal, wenn sie sagen: „Es gibt im Osten auch nachweisbar mehr rechte Schreihälse als im Westen, und sie stoßen auf mehr Toleranz / Akzeptanz.“ Ich denke, lieber Herr Herles, hier würde eine Differenzierung hilfreich sein. Im sog. Osten gibt es die nach wie vor starke Nachfolgepartei der SED, die von den Kommunisten und DDR Nostalgikern gewählt wird. Und ja, die Mehrheit zeigt sich deutlich kritischer der politisch-medialen Elite gegenüber und ist nach meiner Überzeugung politisch sensibler und damit demokratischer als die meisten Bürger im Westen.
Und ihrer folg. Behauptung könnte ich nur mit aussagekräftigen Belegen zustimmen. „Es ergibt meines Erachtens keinen Sinn, die monochrome Einseitigkeit der Mainstreammedien zu beklagen, selbst aber alles abzulehnen, was die geistige Bequemlichkeit in der eigenen Meinungsblase stört. Ohne Binnenpluralismus sind auch „alternative“ Medien wenig wert.“
Und zum Abschluss noch zwei Bemerkungen zu ihrem ziemlich ominösen Kommentar. Bei TE liegen sie vollkommen richtig. Und genau diese von ihnen angesprochene Polarisierung, die wir zur Zeit erleben, mit eher linkslastigen Auswüchsen und einer staatshörigen Neigung im Westen und einer eher konträren Haltung im Osten sehe ich positiv und zielführend, denn sie wird zu einer vernünftigen Katharsis führen.
Tja, Herr Herles, dann Ihnen mal einen angenehmen Urlaub, wo auch immer. Niemand freut sich, wenn Sie hier nicht kommentieren, wie kommen Sie darauf? Wenn Leser Kritik an ihrem Beitrag äußern heißt das doch noch lange nicht, dass man Sie verdrängen will. Jeder soll das Recht auf freie Meinungsäußerung haben, das ist eine demokratische Grundforderung, um die es ja gerade geht. Nicht die Einheitsmeinung, nicht das gelenkte Denken, nicht das Nachbeten von scheinbaren „Weisheiten“ selbsternannter Meinungsmachern. Selber Denken! Selber Nachprüfen. Diese Freiheit müssen wir uns alle nehmen! Wer darauf verzichtet, wegen des möglicherweise gestörten Konsenses, verliert seine Freiheit!
Auf den Punkt gebracht.
Ich finde es schön, dass Sie bei TE schreiben Herr Herles! Auch wenn ich Ihre Meinung nicht immer verstehe und teile..
Die größte Unverschämtheit, die ich über TichysEinblick gelesen habe, dass der Zeitschrift an guten Autoren mangelt. Dem widerspreche ich energisch! Ich finde hier eine ganze Menge von Talenten und guten Artikeln!
Was die ARBEITENDEN Menschen betrifft vielleicht schon.
„Semantisch“ schwer gesalzen , gepfeffert und mit Chili hochgewürzt. Inhaltlich durchaus diskussionswürdig. Kapitaen Notaris als Seefahrer kennt und schätzt die indische Küche. lol
Ich gebe die Empfehlung gerne weiter. Toller Artikel.
„Wir müssen ins Unbekannte, ins Ungewisse, ins Unsichere weiterschreiten und Vernunft, die uns gegeben ist, verwenden, um, so gut wir eben können, für beides zu planen: nicht nur für Sicherheit, sondern zugleich auch für Freiheit.“
Dieser Satz, auch wenn er von Popper stammt, ist für die Beschreibung unserer gegenwärtigen Situation und als Verhaltensmaßregel falsch.
Wenn, wie zur Zeit, ein Freilandexperiment stattfindet, das nicht mehr rückholbar ist, genügt es nicht, mit Popper als Rückversicherung und Kronzeugen ins Unbekannte, Ungewisse, ins Unsichere zu schreiten. Wobei es kaum noch zu bezweifeln ist, das dieses Freilandexperiment mit hoher Wahrscheinlichkeit in eine Zukunft führt, die der Freiheit relativ wenig, der Ideologie und den Herrschenden dagegen sehr viel Raum geben wird.
Die Verantwortung gebietet es, gesellschaftliche Veränderungen dem Menschen angemessen, organisch, evolutionär in die Wege zu leiten, keine Umwälzungen zu forcieren, auf revolutionäre Umgestaltung, Neugründung zu setzen.
Es sei nur am Rande angemerkt, dass die Planung für die Zukunft mit größten Imponderabilien besetzt ist, dass die Prognosen in der Vergangenheit immer gescheitert sind.
Die tieferen Ursachen der national-sozialistischen Katastrophe lässt sich mit guten Gründen weniger in hoch-phiosophischen Überlegungen, sondern durchaus in handfesten Umständen, in Versagen, in Unterlassungen, in Fehleinschätzungen und dem harten Griff eines Verbrechers und seiner Unterdrückungsinfrastruktur begründen.
Ich greife nur einen Moment aus der langen Rutschfahrt hin zur Nazi-Diktatur heraus. Dabei muss ich vernachlässigen, was das „Alleinschulddiktat“ von Versailles an Verletzungen zugefügt hat. Der amerikanische Präsident und der Papst haben sich damals prophetisch geäußert. Die Belastungen durch diesen Vertrag, die drückende Not, der Kampf auf den Straßen gegen Weimar von links und rechts, der Verrat der Sozialdemokratie an ihrem eigenen Reichskanzler, wodurch in der Folge Brüning kam; der fatale Glaube, den Malergesellen eingrenzen, umhegen zu können;das Ermächtigungsgesetz, Gestapo, brutallster Terror. Dem monokausalen Verdikt eines Philosophen von „Stammeskultur und offener Gesellschaft“ vermag ich nicht zu folgen.
Was lag eigentlich Chemnitz zugrunde? Der Mord, ja, die brutale Tötung, eines Menschen durch Migranten, passend (abgelehnte Asylbewerber). Darauf folgten Proteste, an die sich Rechtsextremisten angehängt haben. Jeder, der auf dem Boden einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung steht, wird das Verhalten scharf verurteilen und entsprechende strafrechtliche Verfolgung fordern. Einen ganzen Protest zu denunzieren, wie der Autor es oben tut, belegt eine persönliche Voreingenommenheit.
Dass Seehofer mit seinem Urteil recht hat, wobei er unvollständig bleibt, und weitere Ursachen einer wachsenden Protestbereitschaft ausblendet, dürfte bei objektiver Einschätzung der gegenwärtigen Gemengelage, unstrittig bleiben. Allerdings ist der Ausdruck Migration ein fehlerhafter Begriff. Wir haben es mit einer Masseneinwanderung zu tun, die zu kaum tragbaren Belastungen führt, mit Konsequenzen für unsere Zukunft.
Herles reitet Parcour. Er wirft mit Begriffen um sich, von denen jeder eine eigene differenzierte Auseinandersetzung verdient hätte.
Er spricht von Staatsgläubigkeit. Es ist eher eine von den Medien gestützte Ideologiegläubigkeit. Dabei schließen sich diese Medien nicht Merkel an. Es ist umgekehrt. Merkel passt sich dem Winde an, wie er weht. „Souveränität“ setzt Herles in Gänsefüßchen. Souveränität also mit dem Touch des Negativen, ihr Verlust als Gewinn. Wo sieht Herles einen neonationalistischen Größenwahn. Stimmt es vielmehr nicht, dass dieser Staat dabei ist, sich von sich selbst zu verabschieden. Köterrasse, Schäuble, Dreckskultur, Impulspapier, Teilhaberechte, supranationale EU (ohne, horribile dictu, Volksbefragung.
Herles spricht von Ossifizierung, die Invektive sei im nachgesehen. Dabei wird das politische Narrativ vom Westen vorgegeben, Lafontaine, Trittin, Schulz, Gabriel, Nahles, Roth, et alii kommen aus dem Westen. Merkel hat sich dem grün-roten Milieu angepasst, das nicht nur in den Parteien sondern auch bei den Medien Wohnstatt hat.
Unsere Ordnung. Da wäre einiges, am Zustand, zu kritisieren, weil eben viel zu viel von Demokratie die Rede ist, während indes die Freiheitlich-Demokratische Grundordnung vielerorten längs über die Tischkante geschmissen wurde. Bürgerrechte werden ausgehöhlt. Pars pro multis. Es sollen Kinderrechte ins Grundgesetz geschrieben werden. Parteien bedienen sich selbst. Abgeordnete begeben sich, grundgesetzwidrig, in Koalitionsverträge de facto ihres freien Mandates.
Zur Bonner Republik, nur in Stichpunkten. Da war die Startbahn West,. Da gründete sich eine Partei, mit durchaus auch braunen Ruch, die die freiheitlich-demokratische Grundordnung als Schweinesystem freundlichst grüßte; diese Grundordnung wurde auch anderwärts als FDGO verunglimpft.
Eine große Partei des demokratischen Spektrums setzte damals die SED-Diktatur, die DDR, auf eine Stufe mit der freiheitlich-demokratischen Bundesrepublik Deutschland. Herr Eppler lässt grüßen.
PS: Vor Merkel und den Ausschreitungen in Chemnitz gab es bereits einen jetzigen Elder-Statesman, die als Vorstandsvorsitzender der Frankfurter Putzgruppe Meriten erwarb und auch sich selbst nicht zu schade war, selbst bei Not Hand an Polizisten zu legen.
Schlusssatz: Jeder hier auf Tichy wird sich auf das schärfste von den Naziparolen distanzieren, von Gewalt gegen jedweden Menschen, sei es Ausländer oder Polizist. Was aber jedem auf den Keks geht, ist das allgegenwärtige Messen mit zweierlei Maß.
Und eine unsägliche Schande ist es, wenn ein Bundespräsident linksextreme Gruppen einlädt. Ich habe hier in meinem Archiv einen wunderschönen Text, frenetisch gefeiert von 65000, bei dem es einem das Innerste nach außen kehrt.
Vielen Dank für Ihren Kommentar, den ich uneingeschränkt zustimme.
Zur „Ossifizierung“ noch eine Randbemerkung: Übrigens auch die Leidmedien – angefangen von den öffentlich-rechthaberischen Staatssendern (außer MDR & RBB) , dem längst durchgerosteten „Sturmgeschütz der Demokratie“ bis hin zur großen überregionalen Boulevardpresse – kommen ebenfalls aus dem Westen, und legen zudem ja auch immer so großen Wert darauf, „unabhängig“ zu sein.
Brillant habe ich schon weiter oben gesagt, deshalb brillant hoch zwei!
Ich habe den Eindruck, die Kommentatoren hier „stecken manchen Autor in die Tasche“.
Schreiben Sie doch bitte auch Artikel für TE.
Leider nur allzu wahr. Aber wer schon beruflich die negativen Seiten erlebt, hat vielleicht nicht mehr die Kraft oder den Elan öffentlich laut und deutlich zu werden. Er emigriert nach innen.
Lieber Herr Herles, Ihren Beitrag am letzten Samstag empfand ich als nicht geglückt und unklar. Es ist gut, dass Sie hier nachbessern und eine sehr nachvollziehbare Sicht der Dinge geben. Stellt sich die Frage nach der Mitte. Wenn man Deutschland nach allen Richtungen und für alle Interessen, Ideologien und Religionen öffnet zwischen Brüssel, Athen, Ankara, China, Senegal und Kabul, wo soll diese Mitte denn dann liegen? Darum geht es doch. Die aktuellen Politik- und Haupt-Medienmacher zerstören die konsensfähige Republik. Vielleicht ist die Migration nicht die Mutter aller Probleme, aber die Frage an der die sich Gesellschaft auflösen wird, ist sie bestimmt.
Lieber Herr Herles,
ganz sicher bin ich in ihrem Nachtrag zum letzten Beitrag bei Ihnen. Was ich in Kurzform daraus schließe ist die Tatsache, dass eine Fehlentwicklung in unserem Staat schon viel früher begann.
Ich mache das mal an einer Tatsache fest:
Als Ende der 60 iger Jahre, Anfang der 70 iger, also mit dem Ende der ersten Dekade des „Wirtschaftwunders“ sich die Frage stellte, wie gehe ich mit den plötzlich nicht mehr so stark benötigten Gastarbeitern um, kam von den Verantwortlichen kein Sterbenswort. Genau jene, die diese Leute ins Land holten, die Industrie, stahlen sich in diesem Augenblick aus der Verantwortung. Brandt äußerte zu diesem Thema damals vor seiner eigenen Partei, man müsse in erster Linie an die eigenen Leute denken, womit er Recht hatte.
Damals war die SPD bei gut 40 % (!).
Jedoch die Administration, die diesen Aspekt der deutschen Wirtschaft rechtlich zu begleiten hatte, tat nichts um die Rückführung der Gastarbeiter in die Heimatländer zu organisieren, wie etwa nach dem Beisspiel der Schweiz, das immer dann herangezogen wird, wenn es um Themata der genehmen Sorte geht. Sind es eher unangenehme Dinge im politischen Kontext kommt auch schon mal die Reiterei von Fort Yuma zur Sprache.
Schon damals ist der Staat seiner Verpflichtung zur Einhaltung der entsprechenden Regelungen im Fremden-, und Aufenthaltsrecht nicht nachgekommen.
Mehr braucht es jetzt erst mal nicht. Den Rest bis heute kennen Sie selber. Insofern stimme ich Ihrem Nachtrag zu.
Mit freundlichen Grüßen
W.Schuckmann
Es sind doch eigentlich nur die „Gastarbeiter“, die ihren eigenen, abweichenden Präsidenten haben – und hier ihre eigene, andere Nationalität incl. Religion pflegen.
„Rechtsradikales Ausländer-Raus-Gebrüll „. Ich habe davon nichts mitbekommen. Und zwar in Chemnitz nicht und auch in meinem gesamten Lebensumfeld während meines ganzen Lebens nicht. Was ich mitbekommen habe: Linke Gröhler gepaart mit „Palästinensern“, die durch meine Stadt laufen und judenfeindliche und antideutsche Parolen schreien. Was ich noch mitbekomme: Nahezu an jeder Ecke: „Nazis raus“ u.ä. besprüht. Man kann nicht so tun, als wären beide Seiten irgendwie gleich. Linksextrem und links haben das Land im Würgegriff – mit Zensur, Denunziation, Diskreditierung und Beglückung des Volkes durch wirre Planwirtschaft.
Zitat: „Rechtsradikales Ausländer-Raus-Gebrüll lässt sich nicht mit linksradikalen Fischfilets verrechnen. Beides ist ekelhaft.“
Einverstanden. Aber was, wenn das Fischfilet real und die Rufer imaginiert sind? Bei einem der Heil-Brüller wurde doch, wenn ich nicht irre, ein Rote-Armee-Fraktion – Tatoo entdeckt?
Bekommen wir (und Sie) wirklich zuverlässig mit, wenn man uns alle hinter die Fichte führen will?
Ist doch […] egal, ob der Typ ein Linker oder Rechter oder ein Uboot oder ein Spinner war. Er hat mit oder ohne Tattoo den Hitlergruß gezeigt, was nun einmal nicht erlaubt ist. Also, einfach den Rechtsstaat machen lassen. Das in irgendeiner Weise propagandistisch ausschlachten zu wollen, ist ein Geschäft für Leute mit zu viel Zeit. Vernünftige, sachorientierte Menschen, sollte das gar nicht interessieren.
Danke für den Hinweis auf Karl Popper, der trotz sympathisierendem Wohlwollens von einem SPD-Granden wie Helmut Schmidt oder auch Thilo Sarrazin zwar nicht unbekannt, aber wirkungslos geblieben ist. Leider ist auch die Hayeksche Unterscheidung von „Kosoms“ und „Taxis“ als zwei Typen der Gesellschaftsentwicklung nicht geläufig. Was wir seit Jahren erleben ist eine Entfaltung von „Kosmos“-Vorstellungen über eine multiethnische oder sonstwasnoch Gesellschaft, die für jeden in der Wolle gefärbten freiheitlich denkenden Menschen ein Horror sein muss: zeigt doch gerade die kritischen Auseinandersetzungen mit NS-Staat und Kommunismus, wohin geplante Bevölkerungsutopien führen: ins blutige Abseits. In diesem Punkt hat man aus der Geschichte nichts gelernt, weil man nichts lernen will. Das Dilemma für „Popperianer“ ist eben, dass man zwar für eine auf dem Streit der Argumente und korrigierenden Lernprozessen basierende Gesellschaft plädieren kann, bei intellektuell totalitär konstituierten Personen aber nur auf höhnische Ablehnung stößt. Meine Erfahrungen der letzten zehn Jahre führen zu der bedauerlichen Erfahrung, dass wir mehr Personen dieser Konstitution bis hin in politische und mediale Institutionen haben, als dies einer von Herrn Herles – und auch mir – bevorzugten Offenen Gesellschaft zuträglich ist. Schauen sie sich doch einmal um, was für emotionalisierter ideologischer Käse an deutschen Schulen und Universitäten mittlerweile monopolisiert (!) gelehrt wird. Selbst differenzierte linke Theorien der Vergangenheit werden gemieden. Wenn sie Freude an Provokation haben, empfehlen sie einem Feld-Wald-Wiesen-Linken zum Beispiel Wilhelm Reichs Schriften über den Zusammenhang von Sexualunterdrückung und Religion. Liest sich wie ein aktueller Kommentar zu jener Religion, die lieb und teuer zu schätzen uns drohend ans Herz gelegt wird. Ich meine nicht die Zeugen Jehovas.
Ach so, einen Nachtrag hätte ich auch: Ist der Begriff „Ausländerfeindlichkeit“ nicht das Ergebnis eines vom Establishment erfolgreich in Gang gesetzten Transformationsprozesses, um vom Islamisierungs-Vorwurf wegzukommen resp. abzulenken?
Dass die von Ihnen kritisierten Hohlbirnen darauf abfahren, war wohl abzusehen.
Richtig, „das Experimet“ von dem Y. Mounk in den ARD Tagesthemen sprach.
Während Siemens und Co ihre Unternehmen ins Ausland verlagern, um günstige Arbeitskräfte einzustellen, werden sie von der Bundesregierung noch subventioniert. Die können leicht von den Vorteilen der (Armuts)Massen-Migration, das ist es ja, nach Deutschland schwärmen.
50 Milliarden pro Jahr, für 1 Million Zuwanderer (seit 2014 sollen wir ca 3 Millionen Zuwanderer bekommen haben) das kosten, nach Prof. Raffelhüschen, die Migranten.
Während H. Maas einst bei M. Illner davon sprach, dass die Migration die Deutschen keinen Cent kosten würde, lässt Merkel heute veröffentlichen, dass sie die Steuern und Abgaben drastisch erhöhen will. Unfassbar!
Passend zu diesem Thema findet man heute einen sehr guten Artikel bei der „Achse“: „Gestern noch Staatsbürger, heute schon Dissident“ von Titus Gebel. Teilweise Ergänzung, teilweise im Widerspruch zu oben Gesagtem. In den widersprüchlichen Teilen bin ich eher bei Herrn Gebel. Ich will die Demokratie nicht abschaffen, aber ich will eine Regierung, die Verantwortung nicht nur verbal erklärt, sondern tatsächlich übernimmt. Eine Regierung, die (oft selbst verursachte) Probleme löst – so wie unsere europäischen Nachbarn es tun – statt Ausflüchte zu erfinden, warum man diese Probleme angeblich nicht lösen kann und all jene, die die Probleme benennen und eine Lösung verlangen, zu diffamieren und einzuschüchtern. Herr Herles hat recht, wenn es sagt, dass man miteinander reden und gemeinsam eine Lösung finden müsste. Aber Herr Gebel hat ebenfalls recht, wenn er sagt, dass man mit Linken nicht sinnvoll reden und schon gar keinen akzeptablen Kompromiss finden kann, weil diese sich im Besitz der alleinigen und allumfassenden Wahrheit sehen und andere Meinungen mit allen Mitteln unterdrücken. Ich bin es leid zuzusehen, wie eine Linksdiktatur (als Sachse Jg. 1967 weiß ich, wovon ich rede) mich schleichend, aber mit zunehmender Geschwindigkeit meines Wohlstands, meiner Lebensqualität, meiner Freiheit und meiner Rechte beraubt – im Namen einer Ideologie, die in Venezuela bereits zum 84. Mal gescheitert ist. Ich wünsche mir eine friedliche Lösung, aber die Zeit (und die derzeitigen „Eliten“) arbeiten dagegen. Ein Mittel, diese vielleicht doch noch erreichen, besteht für mich darin, dass ich bei Wahlen mein Kreuz bei der AfD mache. Und wenn ich deswegen „Nazi“ bin, dann ist das eben so.
Die Ausdrucksweise widerspricht der von TE angestrebten minimal höflichen. Die Redaktion lässt ihn trotzdem unverändert stehen, damit er für sich selbst sprechen kann.
Die Ausdrucksweise entspricht jener des Artikels, nur ist der Sinn klarer erkennbar.
Sie müssen diese Meinung nicht teilen, aber dafür sorgen, dass sie gehört wird.
Hallo Moni,
unter falscher Flagge sind nicht nur Arme hebende V-Männer als U_Boote auf Trauerveranstaltungen unterwegs,
mir kommt es so vor, dass dieser Schreiber unter falschen Namen seinen „Franzkeks“ weiter auslebt.
Seinen Sie Achtsam.
Danke, ohne Widerspruch – kein Diskurs.
Die Einführung des Begriffs „allgegenwärtigen Entropisierung des Bewußtseins“ ist es allerdings auch wert 🙂
Liebe Redaktion,
ist das nicht auch eins unserer Grundprobleme.
Ein typisches Gutmenschenproblem und in den MSM zu finden.
Sobald es etwas deftig wird hebt man den Zeigefinger.
Dieser Kommentar spricht nicht für sich selbst, er spricht für viele.
Wenn es um die Gutmenschensicht geht, heißt es das man das aushalten muss.
Umgekehrt nicht?
Ich sehe bei vielen eine seit drei Jahren angestaute Wut. Inklusive meiner selbst.
Also liebe Redaktion, kommen Sie runter. Sonst verfallen Sie in den gleichen Modus wie die regierungsnahen Propagandamedien.
Und das wäre schade.
Sie lösen damit kein Pro0blem und arbeiten nur dem linksgrünen Denkverbietungsparteien um Merkel in die Hände.
Auch ich sehe vieles anderes als Herr Herles. Vielleicht an anderer Stelle mehr.
Den rosaroten Elefanten, Herr Herles, kann man nicht übersehen. Außer man wohnt in einer Gated Community.
Außerdem muss Merkel wegen staatszersetzenden Aktivitäten vor Gericht.
Den Stil richten wir nicht nach den Stil-Losen aus.
Sollten Sie hier gesperrt werden, machen Sie bitte einen eigenen Blog auf.
Wenn man kein (derbes?) Argument von Ihnen widerlegen kann, bleibt eben nur die Stil-Kritik.
Armselig für die Kämpfer gegen „die geistige Bequemlichkeit in der eigenen Meinungsblase“.
Wer regelmäßig TE liest, stolpert regelmäßig über den Kapitän und kommt regelmäßig zum Schluss, dass dessen Ausdrucksweise oft polemisierend ist, manchmal sogar herabwürdigend!
ABER
Des Kapitäns Kommentare treffen regelmäßig inhaltlich die Mitte der Problemstellung. Dabei lehnt der Kapitän jegliche PC ab, was dem Lesenden ein hartes Fell abverlangt. Sollte ich mich jedoch entscheiden müssen, würde ich den windgegerbten Kapitän nicht missen wollen.
Ich versuche allenfalls nachzuvollziehen, was ihn bewegt so zu schreiben, und da fallen mir schon einige Gründe ein.
Wem des Kapitäns Stimme zu hart ist, der kann versuchen seine Metabotschaft zu entziffern. Die könnte lauten: wem meine Sprache heut zu hart ist, der hat nicht begriffen wie hart die Sprache anderer morgen sein wird, dann nämlich, wenn die Entwicklungen dorthin gehen, wo man sie heute schon verorten kann.
„Dabei lehnt der Kapitän jegliche PC ab, was dem Lesenden ein hartes Fell abverlangt.“ Bei mir kommt das allerdings nicht als Ablehnung jeglicher PC an, sondern als ein Mangel an Maß und Anstand.
@Anna
„…dass dessen Ausdrucksweise oft polemisierend ist, manchmal sogar herabwürdigend….“ hatte ich geschrieben.
Richtlatte auf der nach oben und unten offenen Skala für „Maß und Anstand“ ist für mich allerdings nicht der Kapitän.
„…wem meine Sprache heut zu hart ist, der hat nicht begriffen wie hart die Sprache anderer morgen sein wird, dann nämlich, wenn die Entwicklungen dorthin gehen, wo man sie heute schon verorten kann“
Recht haben Sie, Herr Herles, mit ihrer Sottise gegenüber uns TE-Lesern, die wir uns im TE-Forum tummeln.Originalität und Pluralität lassen zu wünschen übrig. Man bestätigt sich die eigene Sicht der Dinge wechselseitig in die Tasche und paraphrasiert zumeist die Tendenz des Artikels in weniger geschmeidiger Sprache. Am SCHLIMMSTEN ist’s wenn dem Schaum vor dem Mund und dem Bluthochdruck auch noch durch Großschreibung und Ausrufezeichen Ausdruck verliehen werden muss!!!!
„…und Ausrufezeichen Ausdruck verliehen werden muss!!!!“
Hmm.
Immerhin wurde Ihr Kommentar, der außer Schimpfwörtern keine Fakten, geschweige verständlicge Argumente enthält, hier wiedergegeben. Ähnliche Kommentare gegenüber der Zeit, TAZ, Spiegel, mit denen Sie offensichtlich sympathisieren, werden dort nicht angedruckt.
Lieber Herr Herles,
ich wage mal die These, wenn es denn nur eine Mutter aller Probleme gäbe, dann läge mit weitem Abstand das fehlende Versprechen in die Zukunft, die „Verheißung einer guten Zukunft“ ganz weit vorne.
Fast alle Narrative in der Gesellschaft sind Negativ-Narrative, erhoffte, erwartete, von manchen gar sehnsüchtig erwartete Katastrophen. Das macht schlechte Laune, da gibt es Streit, Polarisierung und des öfteren leider auch Übleres.
Aber ab und an gibt es auch Ausnahmen von der Regel, positive Zukunftsversprechen. Sie werden Ihre Kolumne fortsetzen. Das ist doch wunderbar… bis demnächst also!
„Rechtsradikales Ausländer-Raus-Gebrüll lässt sich nicht mit linksradikalen Fischfilets verrechnen.“
Richtig, letzteres wird, im Gegensatz zu ersterem, vom polit-medialen Komplex unterstützt, angefeuert und teilweise finanziert – bis hin zum Parteien-Präsidenten.
Warum abbrechen statt argumentieren?
Wenn ich ergänzen darf: Niemand hat es gern, wenn ihm von außen erklärt wird, warum er in diese oder jene Schublade gehört. Ich kenne keinen Artikel, der dem „Wessi“ seine grenzenlose Duldsamkeit mit irgendwelchen Vergangenheitsmystifikationen erklärt. Warum wurde in Hamburg nicht gegen die Zerstörung der Stadt protestiert oder wenigstens dagegen, das einer der maßgeblichen Dulder dieser Zerstörung danach Vizekanzler wurde? Ich erinnere aber viele Artikel, die nach der „Wende“ darüber räsonierten, wie wir „Ossies“ die kommunistische Herrschaft nur so lange ertragen konnten. Der wesentliche unterschied sind doch die Erfahrungen: im Westen wurde alles immer besser und die Krisen gingen gut aus, im Osten? Und zur Sache: Ich würde gern mit meiner Regierung im Konsens leben und habe dies in der Bundesrepublik lange getan. Wenn ich allerdings belogen, verleumdet, beschimpft und auch noch abgezockt werde, sehe ich diese Möglichkeit nicht mehr.
Guter Beitrag worin ich in vielen Zustimme.
Zu den West/Ost Unterschieden habe ich aber noch eine andere oder ergänzende Theorie. Der friedliche Aufstand mit dem Motto „Wir sind das Volk“, ließ nach langer Demokratieabstinenz das Gefühl aufkeimen, dass Demokratie Freiheit bedeutet und alles Möglich ist.
Leider kollidierte diese Vorstellung mit der Vorstellung einer extrem verschulten Sichtweise der westlichen Demokratie. Hier war schon lange nicht mehr alles möglich. Der Wessi hatte schon die selbstzensierende Schere der politischen Korrektheit im Kopf. Der Wessi wusste schon, was man sagen darf und was besser nicht wenn man nicht gesellschaftlich „ausgegrenzt“ werden möchte. Der Ossi glaubt immer noch: In der Demokratie kann ich sagen und denken was ich will, auch extrem Rechte Meinungen — aber das lässt das Kartell der 68er Ideologie nicht zu. Und wo ich einen Deckel drauf lege und ist er auch noch so schwer, irgendwann ist der Druck einfach zu hoch. Das ist meine Sorge.
Zu Punkt 2-Wendeschock-Die Menschen,die damals auf die Strasse gingen,wollten eine Veränderung,sie sind nicht davon ausgegangen,daß es zu einer Widervereinigung kommt.Nach der „Wende“ wurden viele,grade junge Menschen in dem wirr warr von „Rechten“ rekrutiert,und die kamen nicht aus dem Osten.Wendeschock-das Plattmachen aller Betriebe,und somit Ausschalten von Konkurrenz auf dem deutschen Markt,traf viele Menschen sehr hart.Man „übernahm“ Betriebe ,um Gelder einzustreichen,um diese nach einem oder zwei Jahren zu schließen.Und-alle Genossen hatten nie existensielle Probleme,weil diese sich im „Wendeschock“ihre Pfründe sichern konnten,seis mit Posten oder Firmenübernahmen,Übernahmen von Fuhrparks ,günstig gelegene Gründstücke,die später ein Vermögen wert waren.Eine Genossin der früheren SED ,saß später im Arbeitsamt und hatte zu sagen,wer eventuell einen dringend benötigten Job bekommt.Wo soll da das Vertrauen, in wen auch immer,herkommen?Spricht da jemand drüber, was da für Deals gelaufen sind?
„Die vereinten Deutschen sonnen sich darin, endlich Weltmarktführer im Gutsein geworden zu sein. Als ließe sich damit die eigene Geschichte bewältigen.“
Naja, Deutschland waren doch auf bestem Wege, ein stabiles und wohlhabendes Land zu sein. Trotz katastrophaler Migrationsstrategie bereits mit Türken, trotz 68er Zersetzung. All die Angst vor einem faschistischen Deutschland war nach dem 2. Weltkrieg irrational. Schon immer ist Holocaust und die Angst vor Rechts bzw. die Konnotation von rechten Meinungen bzw. Parteien mit Nazi Deutschland als Instrument zur Stabilisierung bzw. Machterhaltung verwendet worden.
Wenn es die Politik der offenen Grenzen nicht gegeben hätte, dann hätten wir keine Zustände wie in Chemnitz. Deshalb ist für mich die Migration tatsächlich die Mutter aller Probleme. Und zwar die Migration von Moslems und Afrikanern.
Die Öffnung der Grenzen hat doch das Gegenteil von Geschichtsbewältigung bewirkt. Erst dadurch hat man die Konflikte erzeugt, die jetzt, mit Fake News gestärkt, den Eindruck erwecken, dass in Deutschland ein neuer Faschismus ausbrechen könnte. Was für ein Schwachsinn. Es ist also offensichtlich nie das Ziel gewesen, mit dem menschlichen Gesicht (großzügig Moslems ins Land zu lassen) Deutschlands vermeintliche Sünden zu tilgen. Anscheinend ganz im Gegenteil.
Wenn man Angst vor NAZIS haben sollte, dann vor Merkel und dem daran hängenden Establishment.
Zur Wiederholung: der Vorwuf NAZI, Rechter etc. ist für mich einfach nur ein Machtinstrument um eine Politik und ein bestehendes System aufrecht zu erhalten.
Hallo Herr Herles
Ein erholsames „Bin mal kurz weg“.
Zu Ihrem Beitrag: Ein 80 Millionen Volk kann bei uns seinen Willen nur bei der Wahl von ein paar Parteien kundtun. Schon das polarisiert auf 6-8 Parteien. Was hinten an Regierung herauskommt sind Parteiinteressen und -entscheidungen. Lobbyismus mit eindiffundiert. Der im Grundgesetz verankerte Souverän hat in unserem Parteiensystem quasi keine Stimme. Entscheidungen (Euro, Eu, Energiewende usw) werden, ohne ihn zu fragen, gefällt.
Es gibt Regierungsformen bei denen der Wahlberechtigte (Souverän) bei allen wichtigen Entscheidungen gefragt und sein Votum über die Diener des Staates durchgesetzt wird. zB Schweiz, Irland und noch einige.
Um dieses wahrzunehmen braucht es meiner Ansicht nach ein Heranführen des jungen Wählers an freie Meinungsbildung, durch Elternhaus und Schule.
Freie Meinungsbildung, Wahlen, die Sicherheit, dass über einen demokratischen Prozess die eigene Meinung Gehör findet macht zufriedene und unpolarisierte Staats- oder EU-Bürger.
Dieses Eigeninteressen-Theater das uns zur Zeit vorgespielt wird endet im geistigen und hoffentlich nicht körperlichen, Widerstand.
Das System gehört geändert, nicht die Menschen.
Lieber Herr Herles, sehr treffend und sachlich analysiert. Auch fühle ich mich ein wenig ertappt. Denn obwohl absolut diskursgeneigt, droht meine Empörung doch immer mehr in wüste Verwünschungen gegen Sie-wissen –
schon plus Gehilfen, die immer unsäglicheren Artikel des Spiegel, die EU und all jene umzuschlagen, die ihre GEZ-Verblödung auch noch „gern“ bezahlen. Ich entwickle mich also zum Wutbürger. Das wollte ich nicht. Und jetzt steht auch noch der Bundespräsident gegen meine Wut auf.
Auch teile ich ihre These zum nicht verarbeiteten Wendeschock. Aber da die Abschaffung der Nationalstaaten schon im vollen Gänge ist, ist es fürs Nachholen nun auch zu spät.
Nachschlag:
Das gelobte Land ist schon wenige Jahre nach der Wende verloren gegangen.
Die Sache mit dem Wendeschock halte ich für einen verzweifelten Erklärungsversuch.
Sicher gibt es rechtsradikale und Neonazis in Sachsen. Wer in meinem Umkreis AFD gewählt hat ist aber keiner, kennt nicht Mal welche.
In Chemnitz wurde demonstriert gegen kriminelle Ausländer, die den Menschen aufgezwungen wurden , gegen die allgemeine Unsicherheit im öffentlichen Raum , die es zweifellos und nicht nur gefühlt gibt.
Aber um mit Goethe zu sprechen, werden nicht erfühlt, der wird es nie begreifen.
Lieber Herr Herles, ich gönne Ihnen natürlich Ihren Urlaub, werde Ihre Beiträge in dieser Zeit aber schmerzlich vermissen.
Ich finde es großartig, dass Sie sich an die Wurzeln des Übels heranpirschen. Ich bin schon sehr lange der Meinung, dass die fehlende Aufarbeitung des, wie Sie so schön schreiben, Wendeschocks sehr großen Anteil an den jetzigen Verhältnissen hat. Exemplarisch wurden einige „Grenzschießer“ und kleinere „Beauftrager“ in Schauprozessen vorgeführt und dann … alles ignoriert und in einer Schublade versteckt, so von wegen: Jetzt muss es aber genug sein.
Warum haben so viele Menschen, dieses Mal in Ost wie West, dass Gefühl, wir befinden uns auf einem Weg in die DDR 2.0? Meiner Meinung nach ganz einfach: Weil es so ist.
Da hat sich vor allem anderen etwas vereinigt, was wohl schon immer zusammen gehörte. Viele Polit-Verbrecher, die die DDR-Verhältnisse zu verantworten hatten, sind ungeschoren davon gekommen und konnten in den letzten 30 Jahren fleißig weiter indoktrinieren, beeinflussen, Weichen stellen. Supra-Kader-Sozialistisch-Geprägte haben nach dem Prinzip „Ein steter Tropfen höhlt den Stein“ einfach weiter gemacht wie bisher und hatten nichts zu befürchten, auch weil im Westen alle besoffen waren von so viel, auch von Medien herbeigeschriebenem, Glücksgefühl.
Nach ersten kritischen Tönen folgte sofort die Offensive „Im Osten war nicht alles schlecht“ oder „Meine herrliche Kindheit in der DDR“ usw.usw.
Was seitdem, insbesondere in den letzten Jahren hier passiert, ist m.E. ein Schlag in das Gesicht für die große Mehrheit der Menschen in der DDR, die diesen (das schreibe ich ganz bewußt) Unrechtsstaat zum Einsturz bringen und in Freiheit leben wollten, dafür auf die Straße gegangen sind. Wahrscheinlich mit sehr, sehr großer Angst, wie das auch anders hätte enden können.
Wie schnell sie die Realität eingeholt hat und wie sehr die Erkenntnis der Westdeutschen noch auf sich warten läßt, ist niederschmetternd.
Sehr geehrter Herr Herles,
Ihren Artikel habe ich gelesen und auch verstanden, was Sie meinen. Deswegen erfahren Sie auch meinen heftigen Widerspruch.
Wenn Sie als Mutter aller Probleme (Widrigkeiten) „einen nie aufgearbeiteten Wendeschock“ benennen, klingt mir das wie eine Plauderei am Kamin unter Intellektuellen.
Damit, was die Leute im Alltag empört, aufregt, enttäuscht, in Harnisch bringt, hat das alles nichts zu tun. Und auch nichts mit den Konzepten und Handlungen der Herrschenden. In den Artikeln und Leserkommentaren hier bei TE sind die relevanten Dinge hundert- und tausendfach genannt: Aushebelung des Rechtsstaats, Ausländer- Kriminalität, Mainstream- Medien, deren Glaubwürdigkeit leidet, Parteinahme der Gerichte für Migranten, Messerstechereien, Sexualdelikte; Sie kennen das alles.
Im aktuellen Fall, Chemnitz, müssen die Menschen aus der Mitte der Gesellschaft erleben, dass ihre Anteilnahme am Tod eines Mitbürgers von Politik und den sie unterstützenden Medien nach bewährtem Schema dazu benutzt wird, sie pauschal zu diskreditieren und ihre Motive zu verunglimpfen.
Dass mit der Trauerkundgebung gleichzeitig implizit Kritik an der ungehemmten und unkontrollierten Zuwanderung geübt wird, ist doch nicht deren Schuld! Aber das ist es, wovon die Herrschenden sich getroffen fühlen und darauf in so verächtlicher und verleumderischer Weise reagieren. Was die demonstrierenden Bürger aber noch mehr empört.
Dagegen ist der „nie aufgearbeitete Wendeschock“ nur eine Fußnote.
Hier stimme ich Herrn Herles zu: Die offene Gesellschaft (im Sinne Poppers) ist unter die Räder gekommen. Aber liegt das an den Ostdeutschen???
Die Idee der offenen Gesellschaft, eines von den Bürgern (nicht „dem Staat“) getragenen demokratischen, rechtsstaatlichen Gemeinwesens, der von der offenen Debatte lebt, war nie im Herzen der Bonner Republik angekommen. Linke Gewalttätigkeit (etwa die RAF) galt in weiten „kulturellen“ Kreisen als völlig o.k., wenn es „für das Gute“ ging. Die Idee der Ökodiktatur war und ist im Westen populär. Den agressiven „Kampf gegen Rechts“, der eine Bejubelung von Merkels Meinungsdiktatur ist, finden wir im Westen. Der Osten mag mit der Grippe krank sein; der Westen hat die Lungenentzündung.
Leider sind die Möglichkeiten demokratischer Einflussnahme auf die Politik der Bundesregierung durch das Fehlen von Volksentscheidungen und Volksbegehren auf Bundesebene nicht gegeben. Die Migrationspolitik der Bundesregierung wird vermutlich von der Mehrzahl der Deutschen abgelehnt. Selbst viele gut Integrierten sehen mit Skepsis, wie durch den ungeordneten Zuzug von Menschenmassen unklarer Herkunft und Identität die Konflikte der Herkunftsländer auf deutschem Boden weitergeführt und das archaische Familienverständnis über die Rolle der Frauen weitergepflegt wird. Offener Widerstand ist jedoch im Westen aufgrund der hier besonders ausgeprägten deutschen Obrigkeitshörigkeit eher nicht zu erwarten. Im Osten dagegen gibt’s die Erfahrung, dass selbst Diktaturen durch den Willen des Volkes überwunden werden können. Daher werden alle zur Verfügung stehenden Mittel genutzt, die geeignet sind,den Protest auszudrücken.
Ja Herr Herles, von welcher Seite kommt denn der Hass? Von denen die an den Interessen der Bevölkerung vorbeiregieren und die jetzt darüber pikiert sind, dass sich Widerstand regt.
Wahlergebnisse und Demonstrationen sorgen dafür, dass die Bevölkerung von den Herrschenden wieder wahr genommen wird. Erst dann kann der Dialog beginnen.
Das Misstrauen gegen die EU stammt hauptsächlich aus der langjährigen schlechten Arbeit der EU und nicht aus speziellen Eigenheiten der Ostdeutschen. Das Gleiche kann man über die hiesige Regierungsarbeit sagen.
1. „Rechtsradikales Ausländer-Raus-Gebrüll lässt sich nicht mit linksradikalen Fischfilets verrechnen.“ (Herles)
Kein Mensch hat hier etwas verrechnet, geschweige denn wurden die unappetitlichen Hooligan-Gestalten in irgendeiner Weise goutiert.
Wenn aber die Bundesbüroklammer Steinmeier u. v. a. Bands wie FSF promoten, dann kann man ihnen mit Recht deren Texte vorhalten.
Man stelle sich zum Abgleich nur ganz kurz vor, was los wäre, wenn der Gauland irgendeine Neonazi-Band loben würde …
Na, also.
2. „Es ist auch noch lange nicht alles gut, weil es keine ausgesprochenen „Hetzjagden“ gegeben hat.“ (Herles)
Die Frage Hetzjagd oder nicht ist deshalb relevant, weil die Kanzlerin plus ihr Regierungssprecher hier schlicht gelogen haben und viele Medien des Auslands, die sich solch dreistes Wahrheitsverstöße seitens der deutschen Regierungschefin nicht vorstellen können, dieser Lüge aufgesessen sind.
Dadurch wurde das Ansehen Deutschlands in der Welt (wieder einmal) durch Merkel beschädigt!
„…..die die Zivilisation mit Hilfe der kritischen Vernunft weiterentwickelt.“ Leider waren wir Deutsche dazu zu blöd, haben uns in Kriege verwickeln lassen, die nicht unsere waren. Kriegen heute in der X-ten Dekade die Empfehlung, unsere Generationen überspannende Kollektivschuld aufzuarbeiten, und ob Ossi oder Wessi, machen alle alles falsch. Für meinen Geschmack reicht es den Menschen, immer nur diese moralinsaure Medizin zu schlucken, sich obrigkeitshörig zu verhalten. Das hat immer in die Katastrophe geführt. Denn egal was es ist, ob EU, Euro, Energiewende, Massenmigration, sind es Experimente mit offenem Ausgang. Sich mit der ganzen Welt in einen Topf zu schmeißen, und zu hoffen, dass aus dieser Brühe eine Suppe wird die allen schmeckt, setzt voraus, die Bürger zu Lemmingen zu machen. Aber das haben die Bürger nicht verdient, und so wird Chemnitz nur Teil der Kettenreaktion sein.
Bleiben Sie zwischen allen Stühlen.
Je deutlicher der Betrug mit der gegen das Volk(ohhh, er hat „Volk“ geschrieben, Hasbara „Feuer frei“) gerichteten repräsentativen Demokratie wird, umso klarer wird sich der aufgeweckte Freidenker positionieren müssen.
Ich denke unbetreut von Politik und MSM, ich bin Sachse.
Herr Herles, auch die Reihen sich ein in den Gesang : die ostdeutschen sind halt ein bisschen einfach gestrickt, haben den Wendeschock noch nicht verkraftet und eine braune Vergangenheit. Wir westdeutschen dürfen uns ruhig etwas überlegen fühlen.
Sie Zeichen ein Bild falsches Bild, wiederholen diesbezüglich die alten Phrasen. Kein ostdeutscher trauert der Dmark nach. Kein Staat hat die Nazis so verteufelt, wie die DDR.
„Kein ostdeutscher trauert der Dmark nach.“
Woran liegt das?
„Kein Staat hat die Nazis so verteufelt, wie die DDR.“
Wohl nicht.
„Der letzte Mythos der DDR bröckelt: Das SED-Regime, angeblich antifaschistische
Bastion, deckte Hunderte von NS-Verbrechern, um
sie für seine eigenen Zwecke einzusetzen – etwa als Spitzel der Stasi.“
Darüber berichtete DER SPIEGEL 1994:
http://www.spiegel.de/media/media-35723.pdf
Grundsätzlich gebe ich Ihnen Recht.
Nur sollten Sie bedenken, das auch die Kommentatoren wie Politker und Medien, gerne zum Polarisieren neigen.
Dazwischen findet sich aber die gesuchte Mitte.
Danke, Herr Herles für diesen Aufruf zur Besinnung. Ganz gut für mich, weil ich so zornig über die politisch-mediale Verbreitung der „Hetzjagden“ bin.
„Bin nur mal kurz weg.“ – sagt er, Zigaretten holen …. ? 🙂
Die Mutter aller Probleme in der gegenwärtigen deutschen Politik ist die gestörte Realitätswahrnehmung von Frau Merkel, verbunden einerseits mit ihrer eigenen kriminellen Energie und andererseits mit dem fehlenden politischen Instinkt der Mehrzahl der Deutschen. Mit gesundem politischen Instinkt hätte man die Frau längst zum Teufel gejagt – wo sie hingehört.
der teufel wird sich hüten, jemanden zu holen, der ihm den job streitig macht!
Ja. Aber leider ist sie nicht allein. Meine Frage: die reichsten 1% in BRD besitzen ca. 35 % des gesamten Vermögens. Kann Merkel wirklich alles machen was sie will? Oder anders gefragt: haben Sie jemals eine Demo der 1% Reichsten mit Sprüchen „Merkel muss weg“ gesehen? Anscheinend ist man zufrieden mit ihrer Angestellten. Bzw. ersetzt man sie durch Kramp*. Könnte es sein, dass der Kampf gegen Rechts auch ein Instrument des Kapitals ist (ich meine den 1% Teil)? Nicht auszuschließen.
„Mutter der deutschen Widrigkeiten ist ein niemals aufgearbeiteter Wendeschock.“
Sehr geehrter Herr Herles, ich schätze Ihre Beiträge sehr, auch wenn ich nicht immer mit Ihnen übereinstimme.
Aber das, was derzeit in Deutschland auf(nicht aus!)bricht, ist eine gesamt westliche Systemkrise.
Die Krise, die alle (!) westlichen Gesellschaften erfasst hat, speist sich meiner Meinung nach aus zwei Quellen:
Der Säkularisierung (womöglich evolutionär unvermeidbar), die anthropologische Grundbedürfnisse unbefriedigt lässt, die sich dann in Ideologien aller Art Surrogate suchen. Im Westen ist dies dominant die links-egalitär-utopistische Ideologie, die die Realität scheuen muss, wie der Teufel das Weihwasser. Dies hat zur Folge, dass politischer Diskurs als Glaubenskrieg geführt werden muss und das führt meiner Meinung nach schrittweise zu totalitären Strukturen. Wie gerade zu erleben.
Zweitens hat die massenhafte Zuwanderung von Muslimen seit den 50iger Jahren zu einer gesellschaftlichen Diversität geführt, die soziale Bindung, Sicherheitsgefühl und Solidarität innerhalb der Gesellschaft nach und nach schwächen und letztendlich zu tribalistischen Dauerkonflikten führen. Die Menschen bringen ihre Prägung, biologische Disposition und Kultur immer mit, Herr Herles.
Der Osten unterscheidet sich vom Westen vielleicht dadurch, dass im Osten die Menschen gegenüber Utopien, sublimer Manipulation durch die Medien und hohlen politischen Parolen aufgrund ihrer bedauerlichen Vergangenheit durchschnittlich sensibilisierter sind als im Westen.
Dass andere Faktoren zu den Unterschieden auch beitragen, versteht sich von selbst. Dies betrifft aber mehr den Phänotyp denn den Kern.
Bitte exakt bleiben: Die massenhafte Zuwanderung von Muslimen begann in den 60er Jahren. Sonst glaubt der ein oder andere die hätten Deutschland tatsächlich wieder aufgebaut.
Der Deutsche Zollverein führte, seit 1834 , regelmässig Volkszählungen durch,
alle 3 Jahre (siehe Wiki, Volkszählungen Deutschland)
Im Mai 1039 hatte Deutschland 79.375.281 Einwohner.
Am 29.10.1946 hatte Deutschland 65.137.274 Einwohner.
Diese Menschen haben Deutschland aufgebaut!
Türken in der BRD (Wiki)
1961 – 6.800 (Türkische Staatsbürger)
1971 – 652.000
1981 – 1.546.000
(…)
2015 – 2.851.000 (Türkischstämmige)
Wenn man so will gibt es im Westen auch mehr gutmenschliche Schreihälse als im Osten, und sie stoßen dort auf mehr Toleranz/Akzeptanz. Das muss nicht der Grund für eine Spaltung sein. Der Fisch stinkt hier eben vom Kopf. Weder Kanzlerin noch Bundespräsident können mit dem realen Spektrum umgehen.
Wer mal mehrere Kinder großgezogen hat, der weiß, wohin es führt, wenn man das Lieblingskind allzu deutlich gegenüber den anderen bevorzugt. Es spaltet die Familie. Die Mutter aller Probleme ist vielleicht, dass bei uns Menschen in Verantwortung sind, die wichtiges menschliches Grundverhalten nicht im Mikrokosmos der Familie gelernt haben.
Wer keine Familie hat ist notgedrungen ‚weltoffen‘, wer Familie hat ist dagegen selbstverständlich ‚weltoffen‘, es fällt es ihm nämlich leichter, weil er immer einen vertrauten Rückhalt hat.
So kann man es auch betrachten. Dazu passt noch, dass ja die die derzeit einwandernden Menschen, genau dieses auf abgeschlossene Strukturen gerichtete Weltbild. Familie , Clan, Stamm. Wie soll denn da die offene Gesellschaft aufrecht gehalten werden.
Ihre Erklärung ist einleuchtend, ich befürchte auch zutreffend. Und wieder ein Pluspunkt, der gegen die größte Kanzlerin aller Zeiten …
Das tiefe „Gefühl“ eines Verlustes hat wohl eher damit zu tun, dass der Staat von einer Bauchgefühl orientierten Gruppe (vielleicht sind sie auch nur die nützlichen Idioten) zur Beute gemacht worden ist (unter Ausschluss der Interessen der Bevölkerung)- siehe z.B. Forderungen den Verfassungsmann Maaßen von seiner Position zu entfernen, weil er dem Nazi Schreier Club fern bleibt – und dem Verschenken unseres Landes und unserer erarbeiteten Leistungen an illegale Migranten. Zweiklassen „Justiz“ etc, etc, etc. Der ständige Rufmord an der Bevölkerung als Rassisten und Gewalttätige.
Die Ostdeutschen sehen das schon richtig und haben sich mehr als korrekt benommen wenn man die Schmutzladung beiseite lässt mit denen sie rufmordender Weise eingedeckt wurden.
Das ist das längst überfällige NEIN Sagen zu den anti-Rechtsstaalichen Umbauten, mit denen unser Staat in etwas Bevölkerungsfeindliches umgebaut wurde. Der Hass kommt von der anderen Seite, die zu lange machen konnten was sie wollten und die es nicht akzeptieren wollen, dass der bis dato vor sich hindösende und dominierte Teil anfängt sich über Wahlen und Proteste zu artikulieren.
Dann fängt der Diskurs an, wenn man wieder wahrgenommen wird.
„Forderungen den Verfassungsmann Maaßen von seiner Position zu entfernen“
Warten Sie es mal ab, die werden nicht nur versuchen, Maaßen abzusägen, sondern gleichzeitig auch einen Nachfolger zu installieren, der dann auch dankbar und brav die AfD überwachen lässt.
Klaro, so wird es laufen. Man sieht doch wie regelrecht aus der Fassung gebracht die meisten Politiker sind, weil Herr Maaßen tatsächlich seinen Job macht und nicht einfach an den Fakten vorbei der Empörungshysterie zuliefert.
Entschuldigung, Autokorrektur Fehler, natürlich: Herr Herles!
Danke! Wir brauchen Meinungsvielfalt. Wir brauchen Ihre klugen Texte. Bitte, Herr Hermes, bleiben Sie TE treu!
Dann gehen Sie mal schön in den verdienten Urlaub, lieber Herles.
Zumal sie hier gerade eine hervorragende Analyse abgeliefert haben. Das „überwölbende Problem“ ist in der Tat nicht an einzelnen Geschehnissen, so eklatant diese auch erscheinen mögen, festzumachen.
Mit geradezu suizidaler Lust warf sich die ausgebrannte Bonner Republik, nach den langen Kohljahren mit den entsprechenden Skandalen „geistig-moralisch“ am Ende (statt Wende!), auf die unverbraucht erscheinenden Neubürger wie der Ertrinkende auf den Rettungsring.
Was wurde da nicht alles munter auf den Schild gehoben. verantwortliche sensible Naturen wie Matthias Platzeck erkannten das „Heilsverlangen durch Vergöttlichung“ und warfen zügig das Handtuch.
Andere machten sich diese naive Erwartungshaltung zu Nutze … teils bis heute. Aus der entstehenden Melange schält sich jetzt ein Homunculus heraus, der Ängste auslösen sollte.
Der Kindergarten der Republik ist so gut gefüllt wie nie. Laut schreiend werden Partikularinteressen verfolgt, ohne Rücksicht auf die dadurch ausgelösten Prozesse in der zweiten und dritten Ebene.
Alles was „süss“ und/oder verfolgt erscheint wird von allgewaltigem nichts unterscheidendem Quäkertum an den wallenden Busen gedrückt. Natürlich nicht an den eigenen sondern an den zunehmend ausgemergelten Busen des „Volkes“, dass dann beschimpft wird, wenn es nicht die gewünschten herbeiphantasierten Ergebnisse zeitigen kann. Hatten wir das nicht schon einmal in einer „Endphase“?
Rechtsstaat, auch wenn er unbequem ist? Püüh. Internationale Verträge – egal. Wer fordert da schon das „Pacta sunt servanda“ ein. Ordnung im Staat – mühsam, dann lieber „Appeasement“. Läuft doch … .
Nie war es so einfach wie heute, an „Übertragungseinkommen“ zu gelangen. In den Bundestag? Aber sicher? Plakate kleben, Maul aufreissen, irgendein Studium anfangen, Seilschaft bilden – und zack – ist man drin. Einer von 709. Geschafft. Zwei Sitzungsperioden lang herumdrücken, der Fraktionsvorsitzende sagt schon, was zu tun ist – und die Altersversorgung steht.
In andern Gremien ist es ähnlich. Kontrollen – Fehlanzeige.
Kein Wunder, dass die Politik sämtliche Oberhoheit in Wirtschaftsfragen abgegeben hat. Die „lieben Kleinen“ spielen lieber auf anderen Wiesen.
Und diese Wiesen wehren sich. „WerteUnion“, „Aufstehen“, „Konrads Erben“, CSU … und wie sie alle heissen.
Aber die lieben Kleinen haben den Kindergarten von innen abgeschlossen – sie bleiben unter sich. Und lassen keinen rein.
Geht doch. Alles gut!
Oder…?
Sehe ich genau so.
„Die vereinten (West-)Deutschen sonnen sich darin, endlich Weltmarktführer im Gutsein geworden zu sein. „, sollte es heißen.
Richtig ist: „Viele Ostdeutsche haben dafür ein empfindlicheres Sensorium.“
Funktioniert eine offene Gesellschaft eigentlich ohne offenen Diskurs? Bzw., ist der Diskurs, wie er z.B. in der letzten Anne Will Sendung stattgefunden hat, nicht ein Beleg dafür, dass wir schon seit mehreren Jahren nicht mehr in einer offenen Gesellschaft leben?
Am Eintrag ist was dran. Von den sächsischen und thüringischen Bundestagsabgeordneten und ihren Wählern waren nur ganz wenige für die neue Hauptstadt Berlin. Die wußten warum.
Was Polen, Tschechen, Ungarn und Sachsen gemeinsam gelernt haben: Daß die Herrschaft von Ausländern fatal ist. Das war in der Russenzeit alles andere als eine offene Gesellschaft, sondern das pure Gegenteil. Eine Art KZ mit Stacheldraht. Darum dürfen Ausländer in Osteuropa nie wieder herrschen. Das begreifen manche Leute im Westen nicht.
Das ist alles richtig und womöglich auch gut. Aber es wird nicht mit
den gleichen Spielregeln gespielt.
Wir haben das Problem, dass mit
den Menschen auch eine Ideologie
kommt, gegen die wir mit unserer
Offenheit und Großzügigkeit im
Denken – wenn wir die einfach mal
gebrauchen wollen – nicht ankommen.
Ja, ich schließe mich Herrn Sarrazin an.
Dazu auch ganz interessant (?) sein
„Gespräch“ im stern. Wäre auch eine
Betrachtung hier wert.
Freue mich auf Ihre kommenden Beiträge.
Scheinbar haben viele “ offene Gesellschaft“ mit “ open borders“ verwechselt. Nun, Popper wird in Deutschland nicht so oft im Schulbereich besprochen. Erst wenn in Schulen Wissen statt Ideologie gelehrt wird, kann sich Demokratie auch in Deutschland verbreiten. Toleranz den Toleranten.
Es geht gerade in die andere Richtung.
Irgendwas mit Demokratie soll Unterrichtsfach werden. Im Osten nannten wir es Staatsbürgerkumde.
Vielen Dank an Herrn Herrles. Dieser Kommentar hat mich doch wieder Hoffnungsvoll
gestimmt. Ich gebe zu, dass ich beim letzten Artikel von Herrn Herrles auch meine
Zweifel über einige seiner dortigen Passagen hatte. Diese sind “ Gott sei Dank “ mit dem
heutigen Kommentar ausgeräumt und mein Vertrauen in Sie wieder voll und ganz hergestellt.Vielen Dank, besonders für den heutigen Kommentar.
In den Klicks erkennt man die Spreu vom Weizen !
Warum gleich ins Komplizierte gehen, wo man das größtenteils einfach erklären kann?
Ostdeutschland und Osteuropa hat diese Politiklügen noch viel zu gut in Erinnerung und reagiert dementsprechend allergisch. Diese Gebiete sind also schon mal geimpft worden.
Außerdem sehnt sind jeder Mensch nach Stabilität. Zerstörte sich das alte System, war man gezwungen sich an das neue zu gewöhnen. Dieses Neue erweist sich aber gerade auch als sehr wandelbar und ja, nicht stabil.
Das Handeln der Leute ist m.E. absolut nachvollziehbar.
MUTTER ALLER PROBLEME ist die außer Kontrolle geratene Selbstzerstörungswut einer Kultur, die durch Überfeinerung und die Überbetonung „edler“ Werte wie der „Toleranz“ umzukippen droht wie ein giftmüllschwangeres Gewässer. Der renommierte, zwar zugegebenermaßen konservative, aber von allen Seiten anerkannte und bis heute gelesene Kulturphilosoph Oswald Spengler hat es in seinem Buch „Der Untergang des Abendlandes“ von 1918 bereits vorhergesehen: er erwartete um das Jahr 2000 herum den Zerfall des Westens. Der könne nur dadurch gestoppt werden, dass eine außerordentlich starke Persönlichkeit im Bereich der Exekutive auftrete und mit einer Art Omnipotenz den Weg weise.
Merkt jemand was? Genau. Es gibt diese Persönlichkeit schon: und sie ist niemand anderer als der vielgeschmähte Donald Trump-aber nur er kann uns retten. Was tun die Apologeten einer Dümmlich-Toleranz hierzulande momentan? Sie überschlagen sich darin, die Rede eines Barack Obama, des Lieblings der tugendprahlerischen Polit-Schickeria (und des vermutlich ineffektivsten Präsidenten der US-Geschichte), über alle Kanäle zu donnern, nur um sich an ihrem armseligen Toleranzbegriff zu berauschen und um ihr abwegig-geisterfahrerartiges, selbstgesponnenes Weltbild zu bestätigen. Jemand sagte mal „die vollkommen schrankenlose Toleranz wird zur Intoleranz führen“. Genau. Es kommt jetzt drauf an, in der westlichen Kultur den Abstand zum Selbstzerstörungsknopf immer weiter zu vergrößern. Ansätze sind da-Trump, Brexit, etc.
Wenn man bei uns nicht der linken Intoleranz (die auch zahlenmäßig eine viel größere Gefahr darstellt als eine angeblich rechte-denn sie hat die Medien gekapert) das Feld überlässt, dann können sich rettende Kräfte auch bei uns formieren.
Es ist doch klar, dass die Etablierten (die um ihre Pfründe fürchten) eine Partei wie die AfD (die heilend wirken kann) mit allen Mitteln zu diskreditieren versuchen-die Mainstreammedien haben sie auf ihrer Seite. Und der 68-er/linksgrün-Einfluss, der sich dorrt breit gemacht hat sichert die Gleichschaltung ab und nutzt das was hierzulande bei bei unreflektiert-oberflächlich „Denkenden“ immer noch zieht-die ad nauseam angewendete und abgewetzte Nazikeule.
Der aufmerksame, ehrenhafte Mensch, der den Untergang seiner Kultur nicht widerspruchs- und tatenlos hinnehmen will darf sich davon aber nicht kopfscheu machen lassen.
Ja, lieber HC, ihrem detaillierten Kommentar ist voll zuzustimmen. Leider kann man bei der Mehrheit der selbsternannten politisch-medialen Elite dieses fundierte geschichtliche, politische und gesellschaftsrelevante Wissen nicht erkennen. Ideologie und Arroganz erscheinen denen wohl als Richtschnur!
Ihre Analyse gefällt mir. Wir stehen am Scheideweg – und noch ist längst nicht klar, ob die Vernunft siegt. Die linke Gehirnwäsche ist tief und weiträumig, die wichtigsten Schaltstellen in Medien und Bildung sind besetzt und kaum zurückzugewinnen. Vor allem weil den Konservativen die Skrupellosigkeit der Linken fehlt.
Guter Kommentar!
Ihr Kommentar…Ich präzisiere hier mal eine eigene Textpassage selbst-bevor sie im Netz von irgendwelchen linken Dummies fehlinterpretiert (bewusst oder aus Doofheit) und dann weitergegeben wird: mit dem „Ansätze sind da-Trump, Brexit“ meinte ich natürlich nicht die Selbstzerstörung-das sind die Ansätze, die uns vor der von Euch kunstvoll gesponnenen Selbstzerstörung bewahren sollen. Ihr Linken, Ihr seid ein Wohlstandsprodukt, entstanden aus dekadenten Tendenzen exzessiver Übertreibung (aus dem Grund finden sich bei Euch jetzt auch die ganzen Spießer, denn die haben nie ein Gefühl für das gesunde maß, müssen in ihrer Infantlität immer übertreiben. Ja, liebe Linke, alles was früher mal rechtsspießig war ist bei Euch untergekrochen, darunter viele unbegabte aber an Ellbogenkarriere interessierte, minderbegabte Journaillefritzen). Der ich als maßhaltiger Konservativer natürlich nicht das Wort rede.
Tja, Ihr Linken, Ihr seid längst auf dem absteigenden Ast der Geschichte, Ihr merkt es nur noch nicht. Aber es wird schon. Steter Tropfen hölt den Stein. Auch Euch wird man irgendwwann beikommen, alles nur eine Frage der Zeit.
„MUTTER ALLER PROBLEME … Selbstzerstörungswut … durch Überbetonung „edler“ Werte wie der „Toleranz“ …“
Lieber Harry,
wenn es denn wenigstens NUR DAS wäre – immerhin gibt es schlimmere Arten, als als ‚edler Toleranter‘ den sowieso kommenden Gang alles Irdischen zu gehen 😉
Aber im Ernst
M. E. ist die aktuell grassierende Moral-Epidemie keinesfalls ‚hyper‘, sondern im Gegenteil sogar ausgesprochen a-moralisch, denn sie fußt auf Respektlosigkeit.
Warum? Weil offensichtlich niemand die in vielen Jahrhunderten gewachsenen Überzeugungen einer uns diametral entgegengesetzten Kultur schlicht und ergreifend ERNST NIMMT – eben genau so, wie sie sich selbst erklärt.
Da, wo ‚Toleranz‘ drauf steht, ist bei unseren ‚Guten‘ MITNICHTEN auch aufrichtige Toleranz drin. Meiner Beobachtung nach mäandert da eher ein jeweils individuell zusammengebrauter Mix aus herablassendem Mitleid mit freudig kompensierender Lehrmeisterei. Nachhilfe in ‚Aufklärung‘ für die Prinzen aus 1000 + 1 Nacht. Wow. Das ist spannender als Fernsehen – eben real befriedigend abwechslungsreich.
Ja, ich weiß, ich bin zickig.
Weil ich dieses ganze unreflektierte Theater abstrusen Selbstbetrugs und/oder dummer, hinterhältiger Besserwisserei der guten Bunten einfach nicht mehr ertragen kann. Mag sein, dass ich den paar reinherzig Naiven, die sicher auch dabei sind, Unrecht tue.
Aber selbst von denen VERLANGE ich, dass sie sich informieren, BEVOR sie mit MENSCHEN EXPERIMENTIEREN, denen sie hier in DE selbst beim besten Willen nicht gerecht werden können.
Zu dieser Erkenntnis braucht man kein Psychologie-Studium.
Es reicht einfach nur die ► ‚Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam‘ aufmerksam zu lesen und nachhaltig zu REALISIEREN.
Die islamische Lebensphilosophie schließt via eigenen Grundsätzen jede Annäherung an die unsere aus. Jetzt und in Zukunft. Diese Erklärung sollten wir ENDLICH OHNE ÄNDERUNGSANSPRÜCHE respektieren, wertfrei achten, aber natürlich auch entsprechende Konsequenzen ziehen.
RÄUMLICHE DISTANZ ist geboten – nur so können BEIDE Philosophien gleichberechtigt existieren und ihre jeweilige Überzeugung FREI leben.. – und dabei hat es hat UNS schlicht nicht zu interessieren und schon gar nicht nach UNSERER MORAL zu bewerten, dass muslimische Männer beispielsweise ihre Frauen unter Zelte packen…, was vielleicht durch den Umkehrschluss am besten deutlich wird. So stelle man sich vor, ein Alt-68iger würde ‚moralisch‘ genötigt, seine Töchter im Harem abzuliefern… – die Folgen überlasse ich der Phantasie des Lesers.
Folgerichtig kann es also – aus eben o. g. tatsächlich humanen wie vernunftbedingten Gründen – nur eine rigorose, konsequente Trennung zwischen der islamischen und unserer Welt geben – ansonsten sind zunehmende Konflikte so sicher wie das sprichwörtliche Amen in der Kirche.
Auch die ausgefeiltesten ‚Integrationsprogramme‘ werden das Problem konträrer und in der Diaspora ebenfalls an die Nachfolgegenerationen weitergegebene Prägung und Sozialisation von Muslimen natürlich nicht lösen.
Im Gegenteil. Denn gerade der Versuch der ‚Umerziehung‘ treibt die (stolzen) Betroffenen nicht nur in eine aggressive Abwehrhaltung, sondern vor allem in eine immer größere innere Verunsicherung, da in Europa ‚das Gewohnte‘ – via neuem Gesetz – nicht mehr gelten darf und ‚das Neue‘ – via altem, eigenen Gesetz – für alle Zukunft verboten ist.
Eigentlich ein Wunder, dass es bis dato nicht noch viel mehr Tote durch Attentate gab, die nicht nur dem sowieso real existierenden Sendungs- und Unterwerfungsbewusstsein des Islam geschuldet sind, sondern purer menschlicher Verzweiflung.
Mein Fazit?
Die gesamte deutsche Migrationspolitik bzgl. der Muslime ist für alle Beteiligten fatal.
Anmaßend, überheblich, respektlos, dumm… – also das krasse Gegenteil von ‚tolerant‘.
Forciert – wenn nicht sogar eingestielt – von einer eiskalten Selfmade-Königin, die auch nach zig ‚Verwerfungen‘ auf beiden Seiten NICHTS MENSCHLICHES zu fühlen, zu sagen oder gar zu tun weiß.
Wir haben ein Allien zur Chefin gemacht – Entourage inklusive.
Allesamt leere, hirn- und herzlose Hologramme – nur zur Vortäuschung einer gewissenlosen Fake-Humanität, die einzig dem Machterhalt gieriger Rechthaber dient.
Schämen sollten sie sich, die Guten!
Die Migrationsfrage mag zwar aktuell das brisanteste Thema sein, womit Seehofer mit Blick auf den Wahlkampf auch nicht unrecht hat, sie ist aber nicht alles. Der Bürgerfrust entsteht natürlich auch der Entfremdung der Parteieliten von den Bürgern, die u.a. dazu geführt hat, dass eine SPD in 15 Jahren fast die Hälfte ihrer Mitglieder und fast die Hälfte ihrer Wähler verloren hat. Die Union verliert ca. 8% bei BTW, stellt aber immer noch die Kanzlerin. Der Bundespräsident, der der Präsident aller Bürger sein sollte, reduziert sich auf die Empfehlung / Schirmherrschaft von Feine Sahne Fischfilet. Der Frust entsteht immer aus den Ganzen, Eruptionen haben dann einen bestimmten Anlass.
Die Entfremdung ist durch die Migration entstanden. Ich möchte einen anderen Journalisten zitieren(sinngemäß).die SPD missversteht die Wähler absichtlich. Sie rufen „Flüchtlinge“ und die SPD versteht “ Renten“.
Ja, wo ist sie denn, „die Vernunft, die uns gegeben ist, um für Sicherheit und zugleich Freiheit zu planen in einer offenen Gesellschaft“ (Zitat von mir verkürzt, aber nicht sinnentstellend).
Genau darin liegt ja das Problem. Wo regiert denn in diesem mitteleuropäischen Landstrich ohne Grenze, das allgemein noch als Deutschland bezeichnet wird, die Vernunft? Außer in Blocks wie TE, Achse etc., ist die Vernunft obsolet, weggesperrt, weil sie der politischen Willensbildung hier im Wege steht, da das, was derzeit abläuft, nicht rational zu erklären ist.
Dagegen wehren sich die vernunftbegabten Bürger, die wissen, worauf die feindliche Übernahme durch Fremde, die uns von maßgeblichen Kräften im Inneren wie im Äußeren ohne Wenn und Aber par ordre de Mufti zwangsverordnet ist, hinausläuft.
Und da ist jedes Mittel recht. Für feinziselierte Ausführungen ist es inzwischen zu spät. Hier hilft zuallererst nur noch die Brechstange. An die Notwendigkeiten der danach beginnenden Aufräumarbeiten kann man noch früh genug gehen.
Was soll man jetzt dazu sagen? Die DDR Bürger waren nur zehn Jahre BRDler. Dann kam das Monstrum Brüssel, das der ganzen BRD bald klar machte, dass jetzt Ende mit der BRD ist (keine eigene Währung mehr, keine eigene Politik mehr) und mit Merkel wurde das überdeutlich.
Und Nein, was Merkel macht, ist keine Politik. Im Grunde halten wir uns einen unübersichtlichen Moloch an „Politikern“ , die aber keine Politik betreiben. Was die machen, ist eher so etwas wie eine Reality Soap.
Die Bonner BRD ist durch Brüssel ersetzt worden und das finden vermutlich Ost und West gleichermaßen traumatisch.
Wie glaubwürdig das alles ist, zeigt sich beim Strichjungen von Cindy aus Templin, HEUTE gräbt die Welt einen sogenannten antisemitischen (was immer das heißen soll, wohl antijüdisch) Angriff vom 27. 8. auf das Restaurant „Shalom“ in Chemnitz aus. Jetzt wo die Freunde (die anderen Semiten) der Juden in der Stadt sind, ist es einfach unmöglich. Der Templiner Stürmer und Friedebeobachter in Endglaubwürdigkeit. Guten Morgen