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Kann die EU-Integration gelingen?

Moldaus größtes Problem: Transnistrien

04.11.2024

| Lesedauer: 4 Minuten
Die pro-europäische Präsidentin Maia Sandu ist dank der Stimmen der Diaspora wiedergewählt worden, das EU-Referendum gewann sie auch. Aber kann Moldau EU-Mitglied werden, ohne den abgespaltenen, prorussischen Landesteil Transnistrien zu verlieren? Wie funktioniert die Russen-Enklave überhaupt?

Am Ende war es deutlicher, als manche befürchtet hatten. Zum Beispiel Ion Ciobanu, Chef des öffentlich-rechtlichen Radiosenders Radio Moldova. Er drückte zwar Staatspräsidentin Maia Sandu die Daumen zur Wiederwahl, aber „ich habe diesmal ein mulmiges Gefühl”, sagte er vor der Wahl. 100 Kollegen arbeiten bei dem Sender, „die meisten von uns sind für Sandu, aber wir bemühen uns, ein politisch ausgewogenes Programm zu machen”.

Deutliche 55,5 Prozent wurden es am Ende für Sandu, ihr linker, prorussischer Rivale Stoianoglo kam auf 44,6 Prozent.

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Es war eine ethnisch gepaltene Wahl, was für die Zukunft Probleme bedeuten kann: Wahlsieger war die rumänischsprachige Bevölkerung, die zusammen mit der Diaspora in westlichen Ländern den Ausschlag gab. Mehrheitlich gegen Sandu stimmten die türkischstämmigen, aber russisch sprechenden Gagausen im Süden, die ukrainischstämmigen, aber ebenfalls russisch sprechenden Moldauer im Norden, sowie die russischstämmigen Bewohner der abgespaltenen Region Transnistrien im Osten.

Man wird wohl nie genau wissen, welche Seite mit welchem Erfolg versuchte, auch mit unlauteren Mitteln Einfluss zu nehmen auf den Wahlvorgang. Die Regierung wirft Russland vor, massenhaft Stimmen für Stoianoglo gekauft zu haben. Die Gegenseite klagt, dass die Regierung prorussische Wähler massiv behindert habe. Beispielsweise wurden für die mehreren Hunderttausend Exil-Moldauer in Russland – die Mehrheit von ihnen prorussisch – nur in der Moskauer Botschaft der Republik Moldau die Möglichkeit gegeben, ihre Stimmen abzugeben. Viele, die kamen, konnten nicht abstimmen, weil die Stimmzettel ausgegangen waren. Die – formal gesehen moldauischen – Staatsbürger im abgespaltenen, prorussischen Landesteil Transnistrien mussten nach Moldau reisen, wenn sie wählen wollten. Aber ein wichtiger Grenzübergang wurde für längere Zeit gesperrt.

Insgesamt gaben von den 375.000 Transnistriern nur weniger als 30.000 ihre Stimme ab.
In Russland lebende Moldauer flogen nach Istanbul und Minsk, um in den dortigen Wahlokalen zu wählen. Die Regierung beschuldigte Russland, diese Flüge organisiert zu haben.
Kurzum, es ging wild zu, aber das Ergebnis ist da: Die Republik Moldau ist nicht nur EU-Beitrittskandidat, sondern hat im EU-Referendum vom 20. Oktober mit einer hauchdünnen Mehrheit entschieden, die EU-Integration im moldauischen Grundgesetz zur Staatsräson zu erklären, und hat eine proeuropäische Führung. Wenn auch die Parlamentswahlen 2025 in diese Richtung weisen, dann wird das Ziel der EU-Integration wohl umgesetzt werden, vielleicht schon bis 2030.

Die größte Frage dabei lautet: Kann die Republik Moldau überhaupt EU-Mitglied werden, ohne dabei die abgespaltene, vorwiegend von russischsprachigen Moldauern bevölkerte sogenannte „Republik Transnistrien” zu verlieren? Sie ist das Ergebnis eines blutigen Krieges zur Wendezeit.
Während des Kalten Krieges war die damalige Sowjetrepublik Moldau Aufmarschgebiet der russischen 14. Armee an der Grenze zu Rumänien (welches damals eine „blockfreie” Außenpolitik betrieb). Dort hortete die Sowjetunion auf der östlichen Seite des Flusses Dnjestr riesige Mengen an Waffen und Munition für den Fall eines Krieges mit der Nato. Als die Sowjetunion zerfiel, erklärte Moldau (oft auch Moldawien genannt) seine Unabhängigkeit und suchte die Nähe zu Rumänien. Viele Moldauer betrachten sich als Rumänen, und heutzutage haben rund eine Million Moldauer auch einen rumänischen Pass.

Das wollte aber die russischesprachige Bevölkerung nicht, und Russland wollte sein militärisches Sprungbrett in Transnistrien nicht verlieren. Mit einem Referendum wurde die Unabhängigkeit der Region ausgerufen, worauf die moldauische Führung mit aktiver Hilfe Rumäniens rasch eine Armee bildete und Transnistrien 1992 angriff. Das scheiterte nach drei Monaten und rund 1500 Toten und Verletzten. Seither gilt ein Waffenstillstand und der Status Quo der Abspaltung.
Wenn nun Moldau in die EU will, Transnistrien aber nicht – wie soll das klappen? Wie funktioniert überhaupt das Land, das von keiner Regierung der Welt anerkannt wird, noch nicht einmal von Russland?

„Wirtschaftlich ist es ein El Dorado für die dortigen Oligarchen”, meint Alexandru Flenchea, der 2019-20 als stellvertretender moldauischer Ministerpräsident für die „Integration” Transnistriens zuständig war und bis heute als einer der besten Experten zu dem Thema gilt.

EU UND RUSSLAND MISCHEN MIT
Wahl-Thriller in der Moldau – bleibt Maia Sandu an der Macht?
„Es funktioniert so: Moldau bezieht über die Ukraine Gas aus Russland. Dieses Gas wird auch nach Transnistrien geliefert, aber Transnistrien weigert sich, dafür zu bezahlen.” Rund 10 Milliarden Dollar theoretischer Schulden sind laut Flenchea im Laufe der Jahre zusammengekommen. Moldau versucht einerseits aus politischen Gründen nicht, die Schulden einzutreiben, um den Konflikt nicht wieder eskalieren zu lassen. Andererseits profitiert das Land, weil der größte Teil der Stromversorgung der Republik Moldau von einem Kraftwerk in Transnistrien kommt. Das wird mit dem Gratis-Gas aus Russland betrieben. Der Strom wird dann im Vergleich zu internationalen Marktpreisen recht billig an Moldau verkauft. Also: Moldau liefert unfreiwillig gratis Gas, daraus macht Transnistrien Geld, in dem es Moldau zur Kasse bittet für Strom.

Das Gratis-Gas und der Billig-Strom sind natürlich ein Segen für Unternehmen in Transnistrien, die außerdem keine Steuern zahlen müssen, aber ohne weiteres über Moldau exportieren können – zum Beispiel Kaviar für westliche Märkte.

Keine Steuern? Der überwiegende Teil der Wirtschaft, erzählt Flenchea, gehört direkt oder indirekt zwei Oligarchen, einst KGB-Agenten. Weil sie stolz auf ihre Herkunft als „Polizisten” sind, nannten sie ihren Konzern „Sheriff”. Sie haben, um es vorsichtig auszudrücken, erheblichen Einfluss auf die transnistrische Politik.

All das würde im Falle eines EU-Beitritts wegbrechen.
Und dann ist da die russische 14. Armee, mit immer noch 1500 Soldaten, und das riesige Waffenlager aus dem Kalten Krieg. Will die EU russische Truppen aufnehmen? Würden russische Militärs den EU-Beitritt akzeptieren?

Flenchea sieht kein unlösbares Problem. Er reduziert die militärische Frage auf 70 Personen. „Seit dem Krim-Krieg 2014 haben sowohl Moldau als auch die Ukraine sich geweigert, Personal-Rotation für die 14. Armee über ihr Staatsgebiet zuzulassen”, erklärt er. Die ursprünglichen russischen Soldaten seien mittlerweile überwiegend ausgeschieden. Um die Mannschaftsstärken zu halten, wurden Ortsansässige rekrutiert – russophon, aber keine russischen Staatsbürger.
Das einzige russische Element in der 14. Armee, sagt er, seien „70 Offiziere”. Denen müsste man mit einer Hand die moldauische Staatsbürgerschaft und eine Zukunft anbieten, mit der „anderen Hand auf das Strafgesetzbuch verweisen”, falls sie sich weigern.

Was die Munition und die Waffen betrifft: „Das Material ist so alt, dass es überwiegend unbrauchbar sein dürfte”.

Und schließlich die Oligarchen: „Das sind logisch denkende Menschen. Sie haben jahrelang Milliarden gemacht aus dünner Luft. Man muss ihnen einen Deal anbieten: Ihr Geschäft wird legalisiert, sie können weiter Geld verdienen”. Aber sie würden nicht mehr Millarden scheffeln. „Ihr werdet weiter reich sein, aber statt Milliarden Millionen verdienen”, resümiert Flenchea das Angebot, dass seiner Meinung nach die moldauische Führung den einstigen KGB-Agenten unterbreiten müsste.
So richtig EU-konform klingt es nicht. Aber realistisch.

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36 Kommentare

  1. Wenn es nach Uschi geht, dann hört die EU-Osterweiterung (Moldawien, Georgien – danach dann Armenien, Mongolei etc) erst auf, wenn man die französische Atlantikküste schon wieder am Horrizont sieht!
    Nach der Sinnhaftigkeit ähnlicher Irrfahrten im dt.Familien- und Verteidigungsministerium durfte man die „europäische Lichtgestalt“, die übrigens beide Ministerien dadurch „planmässig“ an die Wand gefahren hat, schon damals nicht fragen!

  2. Erinnert oberflächlich an Königsberg/Kaliningrad. Allerdings nur oberflächlich, denn so ist Transnistrien ja kein offiziell „eingemeindetes“ und international anerkanntes Gebiet Russlands, so wie das bei Königsberg der Fall ist, sondern quasi so etwas wie ein Piratenstaat ehemaliger KGB Agenten, die widerrechtlich Moldaus Territorium besetzen. Der einzige Grund warum Transnistrien diesen illegalen Status noch hat, liegt also in der damaligen militärischen Niederlage Moldaus bzw. Rumäniens begründet. Rumänien ist NATO Mitglied, Moldau nicht. Und da zeigt sich doch wieder sofort, warum die EU wie jeder andere Staatenbund auch eine eigene militärische Verteidigungsorganisation braucht. Hätten die EU so etwas, das Problem mit Transnistrien wäre am morgigen Tage ein Problem von gestern.
    Natürlich kann man jetzt einfach warten, bis das Problem an Altersschwäche stirbt.
    Aber letztenendes wäre das nur ein Zeichen von Schwäche.
    Schwäche der EU wohlgemerkt. Die EU ist groß mit dem Maul und groß mit dem Scheckbuch. Aber im Falle von illegalen Besetzungen durch Piraten knickt man bereits ein. Wie will man da ohne die Amerikaner mit dem radikalen Islam fertig werden oder die Russen auf der anderen Seite der Grenze halten, wenn man nicht mal mit einem so kleinen Streifen gekaperten Landes fertig wird?
    Ich muss gerade zum Vergleich an Israel und den Gazastreifen denken.
    Das klitzekleine Israel hat mehr Power im Hintern als die gesamte EU zusammen.
    Und das sollten wir ganz schnell ändern.

    Enklaven funktionieren nie. Nirgendwo. Sie widersprechen dem Völkerrecht und sind immer die Ursache für Dauerscharmützel und Kriege. Völker muss man zu funktionierenden Einheiten zusammenfassen. Mit jedem überflüssigen „Grenzübertritt“ von Enklave zu umgebenden Nationalstaaten, entstehen Reibungsflächen, die diese Scharmützel erst auslösen. Am Gaza Streifen ist das besonders gut zu erkennen, da Israel mit seiner Landmasse quasi die Palästinensergebiete teilt. Eine Zweistaatenlösung ist so ja gar nicht möglich. Im Falle Moldaus/Transnistriens steht das nicht mal zur Debatte, wenn die Führung Transnistriens von niemandem auf diesem Planeten anerkannt wird. Eigentlich müsste da direkt einmarschieren und sauber machen. Aber wir bekommen in der EU ja keine eigene Verteidigung zusammen.
    Und zwar wegen der konkurrierenden NATO, die da keine Ambitionen hat.
    Na ja, vielleicht haben wir ja Glück, Trump wird wirklich wieder Präsident und zieht die NATO Unterstützung hier ab, damit wir als EU endlich unter den nötigen Zugzwang geraten, uns selbst militärisch aufstellen zu müssen.

    • Ihre Einschätzung der EU ist bemerkenswert. Vielleicht werden Franzosen und Polen ihre eigenen Heere haben wollen. Auch ansonsten ist Deutschland von bis an die Zähne bewaffneten „Freunden“ umgeben.
      So ist die Lage. Man kann das auch mit „wir als EU“ bezeichnen. Das ist möglich. Vom Satzbau her.

  3. Als erste Maßnahme empfehle ich eine Volkszählung.

  4. Die militärisch befriedete Grenze in Transnistrien gilt als eine der ruhigsten der ganzen Welt. General Alexander Lebed hat damals auf russischer Seite in vorbildlicher Weise dafür gesorgt. Es ist mitnichten ein „Sprungbrett“ wie der Autor andeutet; weder hat Russland dort irgendwelche wichtigen groß ausgebauten Basen oder großartige Radarstationen, noch gingen in den letzten Jahrzehnten irgendwelche militärischen Provokationen von dort aus. Es ist schlichtweg zu akzeptieren, dass dort russische Truppen stehen. So wurde es vereinbart und so hat es viele Jahre funktioniert. Am Eskalationsrad dreht dort die EU und nicht Russland. Übrigens ist Korruption und Oligarchentum auch im Moldawien und Rumänien sehr weit verbreitet; das hat keine Nationalität. Die Wahlen haben doch nur gezeigt, dass Moldawien ein gespaltenes Land ist, das auch weiter Probleme machen wird. Ein weiteres Problem ist der rumänische Nationalismus der dort mit der Muttermilch eingesogen wird. Der ist natürlich Wasser auf die Mühlen der EU. Im Prinzip wird in allen kritischen EU-Staaten immer auf der Klaviatur des Nationalismus gespielt. So hält man die Jugo-Nachfolgestaaten klein, so schürt man Aggression unter all den kleinen Völkern und Religionsgruppen. Bei uns Deutschen funktioniert es mit Ossi und Wessi und Migrantenabkömmling auch.

  5. Moldawien dürfte es gar nicht geben.
    Das Gebiet war bis 1945 Rumänien.
    Die Nordgrenze ist die alte rumänische Grenze, die Südgrenze ist der eingefrorene Frontverlauf bei Waffenstillstand am 8.4.45.
    Dieses eroberte Stück Rumänien wurde von Stalin zur Sovietrepublik Moldawien erklärt. Im Grunde ist Moldawien also die DDR Rumäniens – mit dem Unterschied, daß die DDR ein formal eigenständiger Satellitenstaat der UdSSR war, weil Stalin das eben so haben wollte..
    Mit dem Zerfall der UdSSR hätte man Moldawien einfach an Rumänien zurückgeben können.
    Die USA wollten das nicht, ihnen war es lieber einen zusätzlichen Bauern für ihre geostrategischen Spielchen auf dem Spielfeld zu haben.
    Die EU soll jetzt Frontstaat werden und Krieg gegen Russland führen.
    Viel Leid, viel Elend, viel Zerstörung für Europa wird das Ergebnis dieser zynischen Machenschaften sein.
    Weil die USA das so will.

  6. Ein armseliger Versuch, der massiven Wahlmanipulation durch Sandu und die EU ein demokratisches Mäntelchen umzuhängen. Nach dem Motto: Wahlergebnisse, die der EU-Kommision nicht passen, sind durch Wahlfälschung zustande gekommen (Georgien). Wahlgewinner, die durch massive Wahlfälschungen an die Macht gekommen sind (Sandu das zweite Mal) werden bejubelt, weil sie den Brüsseler EU-Gangstern in die Karten spielen. Wie sprach Franklin D. Roosevelt über Diktator Somoza: „Klar ist er ein Hurensohn, aber er ist unser Hurensohn.“
    Vielleicht sollte man über die wundersame Vermehrung der Moldauischen Auslandswähler sprechen. Während im 1. Wahlgang gut 240000 gezählt wurden, waren es im 2. Wahlgang über 329000. Moldauische Wähler in Island, Kanada, Norwegen, USA, Finnland, Schweden durften sich auch per Briefwahl beteiligen. Während insgesamt in 37 Ländern 231 Wahllokale geöffnet waren, hatte Sandu ganze 2 in Russland zugelassen. Für die über 400000 in Russland lebenden Moldawier gab es ganze 9998 Stimmzettel.

    • Die in Rußland lebenden Moldavier sind bei Beginn des Kriegs alle abgehauen, sow wie jeder vernünftige Mensch. Dreimal darf man raten wo dann „400000 in Russland lebenden Moldawier“ herkommen.

  7. Vielleicht sollte der Vollständigkeit halber erwähnt werden, dass die EU-Marionette Sandu die Wahl im Inland mit 48,8% zu 51,2% verloren hat. Und das, ohne das praktisch von der Wahl ausgeschlossene Transnistrien.

    • Die Gagausen wurden ebenfalls massiv behindert. Angebliche Bombendrohungen dienten dazu, diverse Wahllokale zu sperren.
      Soros weiß, wie man es macht.

  8. Dieses Ergebnis war zu erwarten. Es leben und arbeiten durchaus auch Moldavier in der (West)-Ukraine, und da Moldova an die Ukraine grenzt bekommen die Menschen dort die russischen Schweinereien in der Ukraine täglich mit. Da hat sich’s dann mit „pro-russisch“. Mit diesem Regime will keiner mehr was zu tun haben. Nach Schweden und Finnland in der NATO hat dieser Krieg Putin jetzt noch seinen Einfluß in Transnistrien gekostet. Sogar die Alt-Soviet-Rot-Armisten in Moldova haben mit seinem Rußland nix mehr am Hut. Ein weiterer Beleg für seine strategische Dummheit und Inkompetenz.
    Gut so.

    • Also dafür, das in Transnistrien nur 8% der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben haben, fallen mir auch andere Gründe als „Mit diesem Regime will keiner mehr was zu tun haben.“ ein. Wenn das der Grund wäre, hätten sie doch, statt der Wahl fern zu bleiben, einfach die „demokratische“ Kandidatin wählen können.

      • Daß die Bürger der selbst-erklärten „Volksrepublik Transnistrien“ bei dieser Wahl wahl-berechtigt waren ist so wie wenn die DDR bis 1989 bei Bundestagswahlen mitgewählt hätte.

      • Diese Leute, nicht die NATO, haben ihre Identität und ihre Republik gegen Armeen 1991 mit hunderten Toten verteidigt. Sie werden es wieder tun. Moldavien ist gut beraten, auch nicht nur anzudeuten, einem Russen ein Haar zu krümmen.
        Darüber hinaus sollten sie nach Estland blicken. Der wirtschaftliche Niedergang ist der Spiegel der EU. Es fragt sich durchaus, ob die EU eine auch nur annähernd angemessene Wahl ist.

  9. Wie soll das funktionieren? Hätten die Transnistrier vollständig abstimmen können, hätte Moldau jetzt eine pro-russische Regierung. Man kann nicht nur einen Teil der Bevölkerung wählen lassen und deren Regierung dann de facto nicht umkehrbare Entscheidungen für alle Einwohner treffen lassen. Ein EU-Beitritt Moldaus würde die dauerhafte Abspaltung Transnistriens bedeuten. Ein erzwungener Beitritt Transnistriens zu einem EU-Moldau wäre dann eine Eroberung. Das wäre der nächste Casus Belli. Nur mit dem Unterschied, dass die EU nicht wehrfähig ist. Anders als die bettelarmen Ukrainer (für die das aktuelle Russlandabenteuer aufgrund hoher Verluste durch Krieg und vor allem Auswanderung wohl das Ende als ethnisches Volk bedeutet) und die Russen haben wir keine patriotische Bevölkerung die willens ist, fürs eigene Land im Grabenkampf zu verrecken. Aktuell vielleicht noch die Polen, aber denen wird unter Tusk der Nationalstolz auch gerade ausgetrieben und zudem ist die polnische Bevölkerung völlig vergreist und ihre Geburtenrate steht bei 1,16 auf Aussterben.

  10. Die Moldavier haben mit Transnistrien auch ihren Donbass und die Russen werden ihren Korridor in der Ukraine schaffen um dort im Bedarfsfall ebenso intervenieren zu können, denn selbst wenn der Westen glaubt, sich überall im Süden einnisten zu können, bleibt es für die Russen in ihrer unmittelbaren Umgebung eine ständige Bedrohung und hätte man anständige Nachbarn, die sich an Vereinbarungen halten, wäre es nicht das Problem, so aber wird es immer ein Gegenstand der eigenen Sicherheit bleiben und das schafft nur Verdruß und kommt dem Nachbarn gleich, der über den Gartenzaun hinweg ständig seine angrenzenden Mitbewohner reizt, bis der darüber springt und eine Lektion erteilt.

  11. > Weil sie stolz auf ihre Herkunft als „Polizisten” sind, nannten sie ihren Konzern „Sheriff”. Sie haben, um es vorsichtig auszudrücken, erheblichen Einfluss auf die transnistrische Politik.

    Wie Gates und Soros im Westen. Ob rücksichtslose Microsoft-Geschäftspraktiken und rücksichtslose Währungsspekulationen so viel besser sind als KGB-Berufserfahrung?

    > So richtig EU-konform klingt es nicht.

    Der war gut!

  12. > Mehrheitlich gegen Sandu stimmten die türkischstämmigen, aber russisch sprechenden Gagausen im Süden, die ukrainischstämmigen, aber ebenfalls russisch sprechenden Moldauer im Norden, sowie die russischstämmigen Bewohner der abgespaltenen Region Transnistrien im Osten.

    Letztere nicht, da es in Transnistrien keine Wahllokale gab und am Wahltag Straßensperren zum restlichen Land eingerichtet wurden – Musterbeispiel „unserer Demokratie“. Verglichen mit der ersten Runde gab es plötzlich 105 Tsd. Stimmen mehr, davon 95 Tsd. im westlichen Ausland (wo es kaum Kontrollen gab), davon 94 Tsd. für Sandu – Wunder oh Wunder. Abgesehen vom Westen nimmt man das Ergebnis nicht ernst – im Westen glaubt man aber auch an Corona als Schlimmste Pandemie aller Zeiten und den „menschengemachten Klimawandel“.

  13. Zypern ist auch EU-Mitglied geworden, ohne das EU-Recht auf das abtrünnige Nordzypern zu erstrecken. Warum soll das bei der Moldau nicht auch ohne Transnistrien gehen.

  14. Interessant – aber ich bitte um mehr Sorgfalt bei den Begriffen: pro-EU und pro-NATO ist nicht „pro-europäisch“. Eigentlich ist es sogar das Gegenteil davon.

  15. Zitat:“. Es gibt zwar keine Erfahrungswerte dafür, was passiert, wenn ein demokratischer Politadel entsteht, der sich vom Volk abgekoppelt hat.“
    Es ist keineswegs ausgeschlossen, dass ihm das Schicksal des aristokratischen Adels in Frankreich 1789 ff. widerfährt oder jenes, das auch Despoten zuteil wird, sobald es dem Volk einfach zuviel wird. Ich nenne es mal den „Marie-Antoinette-Effekt“. Da hatte sich das Volk zunächst auch eine jugendfrische Wende erhofft und wurde bitter enttäuscht, weil es die Verachtung spürte, die Marie-A. für das Volk übrig hatte. Ist Berlin wirklich so weit von Versailles entfernt oder doch ganz nah dran?

  16. Also wer bei 55% von einem DEUTLICHEN Wahlausgang spricht, in einem Land dass einen Teil der Bevölkerung von der Wahl ausgeschlossen hat, hat die Kontrolle über sein Leben verloren!
    Man hat hier wieder zu Gunsten Westlicher Kriegstreiber manipuliert!
    Ein Land, dass sich kaum selbst ernähren kann, dass wirtschaftlich im Mittelalter angesiedelt ist… hat NICHTS aber auch GAR nichts in der EU verloren!!!!! Was sollen die Modauer hier?! Ein Land das wie die Ukraine komplett gespalten ist! Soll hier der nächste Krieg vorbereitet werden? Diese widerlichen EU-Apparatschiks mit ihren hirnlosen Taten… lasst doch die Länder in Ruhe! Bulgarien und Rumänien haben auch all die Jahre KEINEN signifikanten Sprung nach nach Vorne gemacht!

  17. Moldau, von der Fläche her so groß wie Baden-Württemberg, die Bevölkerung so groß wie in Brandenburg und das Bruttoinlandsprodukt nur ein Fünftel von dem Brandenburgs. Ja, die EU braucht unbedingt den Beitritt Moldaus. Die EU braucht unbedingt weitere Nettoempfänger anstatt Nettozahler. Desto schneller das passiert, desto besser. Denn desto eher zerfällt die EU wegen totaler Pleite und dann ist der Spuk endlich vorüber. Dafür lohnt es sich auch einen Krieg mit Russland anzuzetteln. Denn dann kommt die friedenschaffende Pleite der EU noch schneller.

  18. Wenn nur 30.000 von über 300.000 Einwohnern an der Wahl teilgenommen haben, wäre es doch wohl ein Witz wenn die EU irgendwelche Entscheidungen darauf stützen würde. Da sollen die mal schön noch mal wählen. Und wenn nichts über 50% Wahlbeteiligung dabei herauskommt, dann haben sie eben Pech gehabt. Ganz abgesehen von den beiden Landesteilen die nicht miteinander können.
    Auf solche Schnapsideen kann nur Uvdl kommen sich solche Probleme zu suchen, um die Russen zu provozieren.

  19. Ich befürchte, dass das größte Problem Moldawiens ist eigentlich die Legitimität der Wahlen. Zweit größte ist, der Zwang mit dem eine relative Minderheit zu Dingen zwingen will, zu denen sie nicht überzeugt sind. Das hat schon mal in Kampfhandlungen gemündet und ohne Gewalt wird das wohl jetzt auch nicht gehen. Der Unterschied ist, dass jetzt das eine gute Gewalt ist und zwar gegen die bösen Russen oder wer auch immer gerade durch den Hegemon zu Feind erklärt wird.

  20. „…Diaspora in westlichen Ländern den Ausschlag gab.“
    „Viele, die kamen, konnten nicht abstimmen, weil die Stimmzettel ausgegangen waren.“
    „…mussten nach Moldau reisen, wenn sie wählen wollten. Aber ein wichtiger Grenzübergang wurde für längere Zeit gesperrt.“
    „„Wirtschaftlich ist es ein El Dorado für die dortigen Oligarchen”“
    “ „Das sind logisch denkende Menschen. Sie haben jahrelang Milliarden gemacht aus dünner Luft. Man muss ihnen einen Deal anbieten““
    Mir scheint Moldawien ein würdiger EU-Beitrittskandidat zu sein. Fehlende Stimmzettel, Leute die im Ausland leben entscheiden die Wahl, der Zugang zur Wahl wird mißliebigen Personen erschwert, El Dorado für und Deals mit Oligarchen. Die „europäischen Werte“, die scheinen sie jedenfalls dort schon einmal verstanden zu haben.

    • Wenn man von dem monatlichen moldawischen Durchschnittslohn ausgeht (von den wenigen Moldawiern, die nicht arbeitslos sind), dann könnte sich doch schon ein Moldawien, der 3 deutsche PET-Flaschen mit 75 Cent Flaschenpfandrückgabe, nach Auszahlung dieses immens hohen Betrages die Bodenhaftung völlig verlieren und sich selbst als reichster Oligarch seit der moldawischen Erfindung des Rades bezeichnen, oder?!

  21. Die wahrscheinlichste Variante ist, dass das Provisorium noch Jahrzehnte währt, weil niemand dieses Land haben will.

  22. Wenn man noch nicht genug Probleme hat, ja dann sucht man sich welche, egal in welcher Himmelsrichtung das schafft die EU mit links. Im übrigen könnte das auch ein astreiner Plan aus der Nebelküche der Brüsseler Oligarchen und Großtaktierer sein. Auf jeden Fall werden sie sich auch selbst „berücksichtigt“ haben – versteht sich unter gleichgesinnten doch von selbst. Umsonst ist nur der Tod und der kostet bekanntlich…..nun Sie wissen schon. Für nur 70? russische Offiziere findet man bestimmt noch paar goldene Pässe der EU, aus dem Umfeld der Mittelmeer-Mafia. Jenseits des Schwarzen Meeres, warten noch Problem von ganz anderem Kaliber, ist wörtlich zu nehmen. Auch da ackern schon Visionäre als Missionäre, im Auftrag von Ursula.

  23. Ja, genau. Sehr wichtig. Transnistrien. 40km und 3 km breit? Oder mehr?
    Die Russen werden die Ukraine abräumen. Und die türkischen , tschechischen, polnischen, ungarischen und rumänischen Besitzer bitten, sich zu bedienen. Das ist das EU Modell und für die Ukrainer wird da genau gar nichts bleiben.
    Hat in Deutschland auch schon funktioniert.

  24. Was der Autor schildert, beschreibt und als einen „Weg“ in die EU stehen lässt, ist nur als Lachnummer zu beschreiben.

    Und hoffentlich nicht ernst gemeint.

    Ein Mix von Ethnien.
    Eine „Wirtschaft“ die ein Schwarzmarkt der Clanstrukturen ist.

    2,8 Millionen „Einwohner“, eigenständig nur überlebensfähig, nicht lebensfähig als funktionierende Gesellschaft.

    Soll der europäische Steuerzahler diese 2,8 Millionen „verlorenen Seelen“ vollalimentieren?
    Bis wann?
    Warum?

    Nein Danke, ihr Moldauer und Transnistrier, das ist schon eure Sache!

  25. „Die pro-europäische Präsidentin Maia Sandu ist dank der Stimmen der Diaspora wiedergewählt worden, das EU-Referendum gewann sie auch.“
    —————————————
    Hier wiederholt sich der Vorgang des Referendums zur Änderung des moldauischen Grundgesetzes mit der Finalität des „€U“-Beitritts.
    M.a.W. darf vermutet werden, daß die Wahlen („Diaspora“) massiv durch und zu Gunsten der „€U“ manipuliert wurden.
    Das war aber noch niemals ein Problem, wenn die sorosche, Brüsseler Sowjet-Kleptokratie und deren Multiplikatoren in den mittlerweile durch DSA gelenkten und mittels Gesinnungsjustiz überwachten, zensierten Medien diese Manipulation fördern oder veranlassen.
    Wahlfälschungen und/oder -Manipulationen sind für die Brüsseler Paten nur dann mit lautem Geschrei angeprangerte, unzulässige Einmischungen, wenn diese von anderer Seite betrieben oder aber nach einer Wahl mit anti-„€U“-Ausgang wie jetzt in Georgien einfach einmal durch die Brüsseler Usurpatoren behauptet werden.
    Und wenn sich das gewünschte „Ergebnis“ trotz aller Gleichschaltung der Medien, Bestechung, Versprechungen aller Art und innerer Subversion dennoch nicht einstellt, dann wird die „Wahl“ eben „wiederholt“ (wie in Irland 2008), deren Ergebnis durch eine administrative Machtergreifung mittels rabulistischer Täuschmannöver entgegen dem Wahlergebnis idealerweise totalitär oktroiert (vgl. gescheitertes „€U-Verfassungsereferendum/“Vertrag von Lissabon“) oder die Soros-„€U“ macht in „Farbenrevolution“. Oder über die soroschen NGO Putsch wie in Kiew 2014 intiiert, gerne auch mit Mord und Terror.
    Also die klassischen, kommunistischen Methoden der Machtergreifung, um ein verrottetes, marxistisches Gesellschaftsmodell, daß kein Mensch freiwillig je für sich wählte, über ein „Viertes.Reich“ den Menschen aufzwingen – nicht anders als die Meyer Lansky, ideologisch übergetüncht.
    40 Jahre nach Bezmenov wird man nicht umhinkommen, daß dieser mit seinen Warnungen recht behalten hat.
    „The €U, Europe`s cancerous disease“.

  26. Müssen wir uns unbedingt jedes Armenhaus ans Bein binden?
    Oder will man Russland mal wieder nerven?
    Was soll das?

  27. Auf der Krim waren 2001 lt. wikipedia 58% der Bevölkerung Russen. In Transnistrien sind es lt. wikipedia 30,3%. Wohl 2004.
    Transnistrien liegt an der Westgrenze der Ukraine zur Republik Moldau. Wohin das den Ukraine-Krieg wohl noch tragen könnte?
    Ich kann beim besten Willen nicht nachvollziehen, wie man über die Aufnahme weiterer Länder an der EU Ostgrenze in die EU diskutieren kann, ohne mit Rußland zu verhandeln.

  28. In der Tat: ein interessantes demokratisches Phänomen:
    Die Inländer, das heißt die im Inland wohnenden Bürger wählen Partei A
    Doch aufgrund jener Bürger, die sich bewußt dazu entschlossen, der Heimat den Rücken zu kehren und im Ausland zu leben, erhält Partei B die Mehrheit
    Einst hieß es, Demokratie verschaffe den Menschen die Regierung, die ihre Interessen bestmöglich vertrete.
    Das 21. Jahrhundert beweist das Gegenteil.
    Und dafür wurde 1918 die Monarchie abgeschafft.

  29. Wessen Agenda verfolgt die EU mit ihren massiven Lockmitteln gegenüber direkten Anrainerländern Russlands? Einer eigenen wohl kaum, denn verschlingen diese Neu-Mitglieder Milliarden an Steuergeldern der Westeuropäer. Auch sind deren System extrem korrupt. Oder geht um Interessen des Hegemons USA, die den Russen immer dichter auf den Pelz rücken wollen? Was sollen diese bewussten Provokationen? Vielleicht lässt dieses Spiel mit dem Feuer nach, wenn Trump die Wahl gewinnt.

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